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Kapitelsbibliothek


Die Bibliothek wird als Depot in Nürnberg im Landeskirchlichen Archiv der ELKB aufbewahrt.

Adresse: Veilhofstraße 8, 90489 Nürnberg [Karte]
Telefon: (0911) 5 88 69-0
Telefax: (0911) 5 88 69-69
E-Mail: archiv@elkb.de
[www.archiv-elkb.de]

Aktualisiert: Februar 2021, Thilo Liebe, LAELKB


Unterhaltsträger: Dekanatskapitel Uffenheim
Funktion. . Kirchliche Bibliothek für Pfarrer und kirchliche Mitarbeiter des Dekanatsbezirks Uffenheim. Sammelstelle für Schrifttum zur Geschichte und Gegenwart der Pfarreien des Dekanats sowie von Veröffentlichungen von Pfarrern und kirchlichen Mitarbeitern des Dekanatsbezirks.
Sammelgebiete: Theologie, Philosophie, Pädagogik, Geschichte Frankens und insbesondere des Uffenheimer Gebietes, Reformationsschriften. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten: Benutzung nur nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Stadt Uffenheim kam mit ihrer Burg und den zugehörigen Amtsdörfern am 12. Dezember 1378 für 24.000 Gulden ungarischer und böscher Währung an das Haus Hohenzollern. Ob schon damals die vorhandenen Hss. mit der Pfarrei Uffenheim übergeben wurden, ist nicht bekannt. Als nach der Reformation, die in Uffenheim 1528 stattfand, 1556 das Dekanat installiert wurde, war bestimmt ebenso wie in anderen Legstädten der Markgrafschaft eine reichhaltige Bibliothek vorhanden. Dies ist aber ebensowenig erforscht wie das langsame Anwachsen des heutigen Bestandes. Seit 1556 war es wie in anderen Dekanaten der Markgrafschaft üblich, daß jeder ins Dekanatskapitel eintretende Pfarrer ein Buch als Pflichtexemplar für die Kapitelsbibliothek stiftete. Ein Teil des Bestandes dürfte auf diese Gepflogenheit zurückgehen.

1.2 Im Frühjahr 1726 wurde die alte romanisch-gotische Stadtkirche abgerissen. Wie sie aussah und ob im Turm oder in der Sakristei die Bibliothek aufbewahrt wurde, ist unbekannt. 1732 wurde auch das Dekanatsgebäude neu errichtet. Es ist möglich, daß der derzeitige Aufbewahrungsort im Dekanat seitdem derselbe ist. Ab 1870 wurde eine neue Bibliothek eingerichtet, die getrennt geführt wurde ( s. u. 2.2).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand setzt sich zusammen aus 719 Bdn in der älteren und 894 Bdn in der neueren Bibliothek. Die neueste Bibliothek, etwa ab Ende des Zweiten Weltkrieges eingerichtet, ist in diesen Zahlen nicht enthalten.

2.2 In der älteren Bibliothek befinden sich 54 Bde ohne Angabe des Erscheinungsjahres, eine Inkunabel, 350 Bde aus dem 16. Jh vor allem Werke Luthers und andere reformatorische Schriften -, 78 aus dem 17. Jh, 184 aus dem 18. Jh und 52 aus dem 19. Jh. 542 Bde sind in deutscher, 175 in lateinischer und 2 Bde in französischer Sprache. Die neue Bibliothek enthält ab 1848 erschienene Literatur (z. T. auch solche aus dem 18. Jh).

2.3 Mit Ausnahme von 17 Bdn Philosophie und Philologie, 15 Bdn Profangeschichte, 12 Bdn Biographien, 5 Bdn Pädagogik und 46 Bdn verschiedenen Inhalts aus dem 16. bis 19. Jh enthält die alte Bibliothek nach einem undatierten Schlagwort-Inventarverzeichnis nur theologische Literatur. Dabei stellt die Dogmatik (139 Bde, davon 135 Ältere Dogmatik) mit Dogmengeschichte (12) die größte Gruppe, gefolgt von Predigten (130), Bibeln und Exegese (117). Der älteste Titel ist eine Biblia Latina (Nürnberg: Koberger 1480). Zur Kirchengeschichte sind 68 Bde vorhanden, zu Luther 35, an theologischen Werken 19. An polemischen Schriften finden sich 24 Bde, zur Pastoraltheologie 23, an erbaulichem Schrifttum 19, zur Ethik 10. Zu weiteren Themenbereichen liegen jeweils nur wenige Bände vor: Leben Jesu 9, Dämonologie 9, Katholische Kirche einschließlich der Unionsversuche 6, Judaica 4.

2.4 Nach einem 1945 zusammengestellten Verzeichnis umfaßt die neue Bibliothek unter den Schlagwörtern " Reformationsgeschichtsverein" 117 Bde, Praktische Theologie 83, Reformationsgeschichte (Luther) 83, Kirchengeschichte 80, Exegese 77, Apologetik 67, Liturgik 52, Theologie 44, Biographien 37, Dogmatik 36, Soziale Bewegung 29, Ethik 20, Mission 19 und Kirchenrecht 15. An nicht-theologischer Literatur finden sich außerdem 56 Bde " Profanes", 45 Bde " Verschiedenes", 14 Bde " Unterhaltung", 12 Bde Sprichwörter und 8 Zeitschriften.

2.5 Die einheitlich gebundenen Lutherdrucke der Bibliothek stammen von einem bislang nicht ermittelten Spitalpfarrer, der im 16. Jh tätig war. Außerdem liegt eine sechsbändige Hutter-Bibel von 1599 vor, mit dem Pentateuch in sechs und dem Neuen Testament in zwölf Sprachen.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Listenform; hschr.; nach hauseigenen Regeln]

Systematischer Katalog

[in Listenform; hschr.]

Inventar der alten Bibliothek

[in Listenform; nach Stichworten; undatiert]

Verzeichnis der ab 1848 erschienenen Bücher

[unter Einschluß einiger Titel aus dem 18. Jh, erstellt 1945]

Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

Stand: April 1992

Fritz Klaußecker jr.


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.