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Adresse. Waaggasse 15, 9020 Klagenfurt
[Karte]
Telefon. (0463) 51 28 49
Unterhaltsträger. Kapuzinerkloster Klagenfurt
Funktion. Ordensbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, vornehmlich Predigtliteratur und Aszetik; in
geringerem Ausmaß Geschichte, Naturwissenschaften und Medizin.
Benutzungsmöglichkeiten. Nach Voranmeldung im Kapuzinerkloster
Klagenfurt und Rücksprache mit dem Provinzialat in Wien (0222/512 68
53-16). - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergerät im vis á vis
gelegenen Diözesanhaus.
Hinweise für anreisende Benutzer. Fußwegnähe (10 Minuten)
vom Bahnhof.
1.1 1644 faßten die Landstände den Beschluß, in Klagenfurt Kapuzinerpatres anzusiedeln, um ein Wiederaufleben des Protestantismus, der sich vor allem in Oberkärnten und in den Städten regen Zuspruchs erfreut hatte, zu verhindern. Noch im selben Jahr bewilligte das Provinzkapitel das Ansuchen der Landstände. Da jedoch der in Klagenfurt ansässige Franziskanerorden besorgt war, neben einem weiteren Bettelorden nicht bestehen zu können, erhielten die Kapuziner vorerst nur die Genehmigung zur Errichtung eines Hospizes mit sechs Patres, bis 1646 die Grundsteinlegung zu Kirche und Kloster erfolgte.
1.2 1687 wurde im Zuge von Umbauarbeiten ein eigener Bibliotheksraum eingerichtet. Die Landstände, die als Rechtsträger für die Liegenschaften der Kapuziner fungierten, ließen den nordseitigen Trakt aufstocken und die Klosterkirche chorseitig verlängern; das Oratorium wurde forthin als Bibliothek genutzt. Zusammensetzung und Herkunft des Kernbestandes sind kaum nachvollziehbar. Wie die Eintragungen in den Büchern dokumentieren, gehörte neben theologischen Werken auch Rechtsliteratur zum ursprünglichen Inventar des loci Capucinorum Klagenfurti, ebenso Kontroversliteratur, deren Kenntnis für die antireformatorischen Predigten der Kapuzinerpatres notwendig war. Da die Klagenfurter Ordensprovinz von der venezianischen Provinz aus gegründet wurde, enthält die Bibliothek weit mehr italienische als etwa slowenische Literatur.
1.3 Der Stadtbrand von 1723 ergriff zwar auch das Kapuzinerkloster, die Sakristei und die darüber eingerichtete Bibliothek blieben jedoch verschont. Zu einer großen Vermehrung der Büchersammlung kam es durch die Überstellung der Bibliotheken der Kapuzinerklöster Tamsweg (1781) und Villach (1787), nachdem beide Ordensniederlassungen durch Joseph II. aufgehoben worden waren. Vor allem die Villacher Bestände brachten einen beträchtlichen Zuwachs, insbesondere im Bereich der Moraltheologie. Die Bücher des Loci Villaci sind durch den 1814 vom Klagenfurter Bibliothekar P. Remigius erstellten Katalog nachweisbar. Die Klagenfurter und Villacher Bestände zeigen die für die steirische Provinz - zu welcher die Kärntner Kapuzinerklöster bis 1920 gehörten - typischen braunen Kapuziner-Ledereinbände mit zwei verschiedenen Ordensemblemen im Blinddruck. Kapuzinerkloster
1.4 Wie die Besitzvermerke in den Büchern bezeugen, sind auch Werke aus den ebenfalls in der josephinischen Ära aufgelassenen Klöstern St. Georgen (Benediktinerinnenstift), Griffen (Prämonstratenserstift) und Ossiach (Benediktinerstift) an die Klagenfurter Kapuzinerbibliothek gekommen. Von der wertvollen Bibliothek des in der theresianischen Zeit aufgehobenen Jesuitenkollegs Klagenfurt stammt ebenfalls eine Reihe von Werken, wie aus dem Eigentumsvermerk Collegii Soc. Jesu Klagenfurt hervorgeht. Der überwiegende Teil dieser Büchersammlung wurde jedoch auf Betreiben der Kärntner Landstände zum Aufbau der k.k. Akademischen Bibliothek in Klagenfurt verwendet. Die medizinische Literatur stammt größtenteils aus Schenkungen. Eine Vielzahl von Werken ist mit den Exlibris der Mediziner Franz X. Colorosij und Georg Sigfried a Talheimb versehen.
1.5 Das Klagenfurter Kloster war die einzige von 16 Niederlassungen der Wiener Kapuzinerprovinz, die während des Zweiten Weltkriegs vor einer Beschlagnahmung verschont geblieben ist. Die Bibliothek wurde nicht verlagert. Infolge des Neubaues des Klostertraktes erfolgte 1975 die Überstellung der Bücher in dessen Kellerräume, wo sie sich bis zum heutigen Tag befinden. Die Übersiedlung machte die Anlage eines neuen Standortkataloges notwendig. Einen größeren Bestandszuwachs gab es noch in den Jahren 1974 und 1979, als aus dem Kapuzinerkloster Irdning (Steiermark) 65 Bde, darunter 42 Inkunabelbände, wegen der besseren Unterbringungsmöglichkeit nach Klagenfurt übertragen wurden. Ca. 47 Inkunabeln stammen aus dem Collegium Hospitalense in Spital am Pyhrn und sind ein kleiner Teil der Sammlung, welche die Benediktinermönche auf ihrem Weg von St. Blasien in das Stift St. Paul (Kärnten) aus der Zwischenstation Pyhrn nach Irdning mitgenommen hatten. Die Schenkung ist durch den Eintrag Collegium Hospitalense domo dedit Capucinis Irdningae dokumentiert.
1.6 Die Inkorporierung der Bibliotheken aufgelassener Klöster führte zu einer Anhäufung von Dubletten, die vom übrigen Bestand separiert aufgestellt sind. In der Folgezeit gelangten noch Bücher aus dem stillgelegten Kapuzinerkloster Murau, insgesamt ca. 1200 Werke vorwiegend aus dem 19. und 20. Jh, nach Klagenfurt. 54 Bde kamen aus dem noch bestehenden Kapuzinerkloster Knittelfeld hinzu, dessen Bibliothek im Zweiten Weltkrieg verwüstet worden war. Die Knittelfelder und Irdninger Bestände sind geschlossen aufgestellt, jene aus Villach in den Bestand integriert. Die Anordnung der Bücher erfolgt nach Sachgebieten, innerhalb dieser alphabetisch nach Autoren. Unter dem Provinzbibliothekar P. Heinrich Zlabinger wurde begonnen, die oftmals lückenhaften Zeitschriftenreihen aus Bibliotheken anderer Kapuzinerklöster bzw. durch Tausch zu ergänzen.
Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen
2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 11.000 Bdn besitzt die Bibliothek rund 5540 Titel aus dem Zeitraum bis 1900. Neben 58 Inkunabeln (davon 42 - unter Nichtberücksichtigung der Adligata - aus dem Irdninger Bestand) handelt es sich um 373 Drucke aus dem 16. Jh (darunter 71 Frühdrucke bis 1550), 1288 aus dem 17. Jh, 1744 aus dem 18. Jh und 2076 aus dem 19. Jh (506 aus der Zeit von 1801 bis 1850). Damit stammen 55 Prozent der Drucke aus dem 17. und 18. Jh, mit knapp 7 Prozent ist auch das 16. Jh gut repräsentiert. 257 Werke enthalten keine Jahresangabe. Den Zahlenangaben liegt die Titelzählung anhand des Standortkataloges zugrunde, der mit dem tatsächlichen Bestand weitestgehend übereinstimmt.
2.2 2977 Titel liegen in deutscher, 2161 in lateinischer und 314 in italienischer Sprache vor. Darüber hinaus gibt es 25 slowenische, 35 französische, 21 griechische und 6 hebräische Drucke.
Systematische Übersicht
2.3 Dem Hauptaufgabengebiet der Kapuziner entsprechend, bilden die 666 Predigten die größte Bestandsgruppe. Sie verteilen sich auf 504 deutsche, 157 lateinische und 5 italienische Titel. 72 Prozent stammen aus dem 16. bis 18. Jh, darunter ein Haimo von Halberstadt zugeschriebenes Homiliarium (Köln 1532-1534), Johannes von Gersons Sermones (Augsburg 1508) und Sermones von Johann Tauler (ohne Titelblatt). Hinzu kommen 10 deutsche Predigtzeitschriften aus dem 19. Jh und 40 homiletische Werke, zu 50 Prozent Drucke aus dem 16. bis 18. Jh. Eigens ausgewiesen sind die 93 Titel italienischer Prediger, die zu 96 Prozent aus dem 17. und 18. Jh stammen. Die Exempla-Literatur ist mit 43 Titeln vertreten (17 in lateinischer, 26 in deutscher Sprache).
2.4 Die Biblica umfassen 279 Titel: 51 Bibelausgaben, darunter 28 deutsche bzw. deutsch-lateinische aus dem 16. bis 18. Jh und 6 Allioli-Ausgaben aus dem 19. Jh. Weiters gibt es 17 lateinische Ausgaben (10 aus dem 16. und 17. Jh), eine französische (18. Jh) sowie 5 Bilderbibeln. Ausgaben von Johann Dietenberger liegen von 1587 (Köln), 1609, 1617, 1705, 1728 und 1776 vor. Ferner gibt es 7 griechische und 6 hebräische Bibelausgaben und Behelfe. Die Unterabteilung Flores Thesaurus (20 Titel) enthält viele interessante Frühdrucke. Hinzu kommen 54 Bibelkommentare, hauptsächlich aus dem 16. und 17. Jh, 7 deutsche Sammelkommentare (18. und 19. Jh) und 29 Titel zur Exegese, 20 zum Alten Testament und 9 zum Neuen Testament. 9 Werke betreffen die biblische Hermeneutik. Ergänzend dazu gibt es 16 Konkordanzen (11 lateinische aus dem 16. bis 18. Jh; die älteste von 1526), 14 Itinerarien, 7 lateinische Bibeldiktionarien des 16. bis 18. Jhs, darunter das Lexicon Biblicum von Andreas Placus (Köln 1543), 13 Schulausgaben zur Biblischen Geschichte (18. und 19. Jh), außerdem 15 Postillen und Goffinen, 10 Schriften zu den Psalmen, 10 Perikopen, 8 Leben-Jesu-Schriften sowie jeweils einige Judaica-Titel und Bücher zu den Paulusbriefen.
2.5 Den zweitgrößten Bestandskomplex stellt mit 577 Titeln die Aszetik dar. Neben 35 Gebetbüchern und 6 Hausbüchern findet sich eine breite Palette von Schriften zu Betrachtung, Andacht und Mystik. Die deutschen Werke (412) dominieren gegenüber den lateinischen (142) und italienischen (6); 27 Prozent sind aus dem 16. und 17. Jh, 30 Prozent aus dem 18. Jh. Eine kleine Unterabteilung bildet die italienische Aszetik mit 17 Titeln aus dem 17. und 18. Jh. Weitere 16 zur Nachfolge Christi beschränken sich weitgehend auf Thomas von Kempen-Ausgaben. Die Hagiographie - einschließlich der Biographien von Geistlichen - ist mit 104 Titeln vertreten, die zu 50 Prozent auf das 16. bis 18. Jh entfallen. Darüber hinaus gibt es 92 Werke zur Mariologie.
2.6 Die 143 Titel zur Pastoraltheologie sind größtenteils Drucke aus dem 16. bis 18. Jh; 10 Titel beschäftigen sich mit dem Priesterbild, 9 sind deutsche Lehr- und Handbücher aus dem 19. Jh. Bei den 130 Titeln der Abteilung Katechetik überwiegen die Katechismusausgaben (ca. 110, davon 43 Schulkatechismen). Auf die Liturgie entfallen 197 Titel. Auch hier sind mit 44 Prozent die Drucke aus dem 16. bis 18. Jh gut vertreten, aus späterer Zeit ist ein slawisches Missale (1824) erwähnenswert.
2.7 Breiten Raum nehmen mit 100 Titeln die Werke der Kapuzinerautoren ein (u. a. Michael a Tugio, Carolus de Aremberg, Martin von Cochem), wobei die Schwerpunkte im 17. (40 Titel) und 18. Jh (41 Titel) liegen. Die Kapuzinerprediger sind mit 93 Titeln repräsentiert, die sich zu 92 Prozent auf das 17. und 18. Jh verteilen. Unter den 5 Werken zur Mission der Kapuziner ist die Historische Beschreibung von Congo, Matamba und Angola (1694) des P. Joannes Cavazzi von Montecuculo zu finden, 6 weitere Titel berichten über die Missionen anderer Orden. An Liturgica der Kapuziner gibt es 12 Titel.
2.8 Zur Geschichte nicht-franziskanischer Orden sind 27 Werke vorhanden, von denen 6 aus dem 18. Jh den Jesuiten gewidmet sind. Nur 2 Titel behandeln die Ordensgeschichte der Kapuziner. 44 Titel betreffen Orden und Spiritualität (u. a. Exerzitien für Ordensleute), 31 lateinische Titel aus dem 17. und 18. Jh das Ordensrecht. Der Bereich umschließt ferner 6 Werke über Ordensregeln, 25 über die franziskanischen Regeln und Satzungen, 8 Chroniken der Orden des Hl. Franziskus, 18 Titel zum Dritten Orden und 3 Titel über Orden in Österreich. Darüber hinaus gibt es 38 Franziskaner-Biographien sowie jeweils einige Titel zur Franziskaner-Spiritualität und zum Leben des Hl. Franziskus.
2.9 Der Bereich Ius canonicum et civile ist mit 213 Titeln repräsentiert. Hiervon sind 35 Prozent aus dem 16. und 17. Jh, 40 Prozent aus dem 18. Jh. Ca. 80 Titel entfallen auf Zivilrecht, 15 auf das Eherecht. Von den Frühdrucken seien die Decretales Gregors IX. (Paris 1512/1513), Bartolo da Sassoferratos Expolita commentaria (Venedig 1520) und die Summa Azonis (Lyon 1540) erwähnt. Die Polemica (150 Titel) weisen mit 71 Prozent den höchsten Anteil an Drucken des 16. und 17. Jhs auf, bedingt durch die zahlreichen Reformationsschriften (ca. 100; u. a. von Caspar Franck, Johannes Pistorius, Georg Eder). Lediglich 6 Titel liegen zum Jansenismus vor. Von den fast zur Gänze lateinischen Werken zur Scholastik (51 Titel) sind 69 Prozent im 16. und 17. Jh erschienen.
2.10 111 Titel zur Kirchengeschichte verteilen sich auf einen italienischen Druck, 82 deutsche und 28 lateinische Werke. 37 Prozent der Bücher sind aus dem 16. bis 18. Jh, darunter die Kirchenhistorie des Callistus Nicephorus (Ingolstadt 1588) und Alexander Natalis' Historia Ecclesiastica (1771). Die Materie Religion und Kirche weist 87 Werke auf, wovon 32 die Kirche Deutschlands und der Länder der österreichisch-ungarischen Monarchie betreffen. Relativ klein ist mit 33 Titeln die Sammlung zur Patristik, die u. a. eine Ausgabe der Opera Gregors I. (1613) enthält.
2.11 Bei den 176 moraltheologischen Schriften dominieren die lateinischen Drucke aus dem 16. bis 18. Jh (140), ebenso bei den 123 Titeln zur Dogmatik, die zu 62 Prozent aus dem 16. bis 18. Jh stammen. 18 Werke dieser Materie gehören zur Eschatologie, 13 sind Textausgaben zum Tridentinum. Die Apologetik ist mit 44 Titeln vertreten, weitere 12 sind unter Loci theologici eingereiht. Die Sammlung Sodalitatis Xenia (Veröffentlichungen der marianischen Sodalitäten an den Kollegien der Jesuiten) umfaßt 105 Titel, die sich auf die Klagenfurter (55), Grazer (27), Wiener (9), Salzburger und verschiedene andere Sodalitäten (u. a. Köln, Passau) verteilen. Eine eigene kleine Abteilung bilden auch die 96 unter Laurea zusammengefaßten, zumeist theologischen Schriften zur Erlangung akademischer Grade. Vielfach handelt es sich dabei um Publikationen an Jesuitenuniversitäten, welche in josephinischer Zeit aus den Universitätsbibliotheken ausgesondert wurden. Vereinzelt sind Laurea auch beim jeweiligen Sachgebiet eingeordnet.
2.12 Unter den nicht-theologischen Fächern hat die Medizin mit 174 Titeln den größten Anteil am Altbuchbestand. 60 Prozent der Drucke sind aus dem 16. und 17. Jh. An Frühdrucken findet sich u. a. Bartholomäus de Montagnanas Consilia medica (o. O. 1525). 20 Titel gibt es zur Astronomie, 15 zur Botanik, 14 zum Thema Natur, 8 zur Land- und Hauswirtschaft. 73 Titel decken die Geographie ab, 10 Technik und Physik, 29 die Mathematik, bei der 62 Prozent der Drucke aus dem 16. bis 18. Jh stammen.
2.13 174 Titel sind der Geschichte gewidmet (zu 61 Prozent Drucke aus dem 16. bis 18. Jh), 18 der Kunst. Einen interessanten Bestand bieten 61 unter Kulturpolitica eingeordnete Werke, deren Schwerpunkt mit 35 Titeln im 16. und 17. Jh liegt. Einige Bücher aus dieser Zeit geben ein Bild über den adeligen Lebensstil, so z. B. ein Zucht- und Tugendspiegel der adeligen Jugend (1692). Neben 56 Austriaca, 53 Carinthiaca, 17 Styriaca und 41 Biographien gibt es auch eine kleine Sammlung altösterreichischer Schulbücher (26 Titel). In eigenen Regalen sind die 16 Inkunabeln (Klagenfurter Bestand), eine Auswahl von 18 Postinkunabeln, 27 Curiosa und 44 Werke, die durch besondere Buchtechnik, schöne Einbände oder Stiche bestechen, aufgestellt.
2.14 Die Bibliothek besitzt weiters 54 Titel zu Poesie und Literatur, 16 Titel an zumeist deutschsprachiger Briefliteratur und weitere 14 Epistolae Latinae. Zu den modernen Sprachen gibt es 33 Lehr- und Wörterbücher sowie Grammatiken (18 aus dem 16. bis 18. Jh), hingegen nur 4 Titel zu Poetik und Stilistik. Außerdem sind noch 22 französische, 8 italienische und 23 slowenische Varia vorhanden, vor allem Sprachlehrbücher.
2.15 Die altklassische Abteilung enthält 64 Textausgaben, 14 griechische und 50 lateinische, darunter Cicero-Reden (Köln 1544) und Plinius' Epistolarum libri decem (Venedig 1508). 8 Titel betreffen Realien bzw. Mythologie, 14 die Ars Poetica (9 aus dem 16. und 17. Jh). Jeweils einige Werke sind dem Humanistenlatein der Jesuiten gewidmet. Ergänzend dazu gibt es 19 Grammatiken und Übungsbücher (7 griechisch, 12 lateinisch) sowie 28 griechisch-lateinische bzw. griechisch-deutsche Wörterbücher, die zu zwei Dritteln aus dem 16. und 17. Jh stammen.
2.16 Größere Bestände liegen zur Philosophie vor (105 Titel), darunter 24 Lehr- und Handbücher. Unter den 10 Werken zur Parapsychologie ist ein kulturgeschichtlich interessanter Bericht über eine Teufelsaustreibung im Jahr 1664 zu finden. Ferner enthält der Altbuchbestand neben einigen wenigen Werken zu Pädagogik, Musik und Kirchengesang sowie zur Statistik (vor allem Kapuziner-Schematismen) noch 52 z. T. sehr lückenhafte Zeitschriftenreihen und einige Konversationslexika.
3.1 Moderner Katalog
Standortkatalog
[systematisch geordnet; um 1975 anläßlich der Übersiedlung aus dem alten Klostergebäude hschr. nach hauseigenen Regeln und in Zettelform erstellt von P. Heinrich Zlabinger; enthält Gesamtbestand mit Ausnahme der aus Irdning stammenden Werke]
3.2 Historische Kataloge
Catalogus Alphabeticus Authorum
[Bandkatalog, 1785 erstellt von P. Remigius Villacensis]
Catalogus Classicus
[Bandkatalog, 1785 erstellt von P. Remigius Villacensis; verzeichnet 28 Gruppen mit Unterteilungen]
Catalogus ordinarius huius Bibliothecae Klagenfurtensis
[1785 von P. Remigius erstellter Stellenkatalog mit Signaturen A-Z; verzeichnet 4105 Bücher]
Catalogus triplex
[1814 verfaßt von P. Remigius als Ergänzung zu den übrigen Katalogen; verzeichnet Bücherzuwachs ab 1785 inklusive der ehemaligen Villacher Bestände]
Catalogus Cellarum seu illorum Librorum, qui in cellis fratrum existunt [Ausleihkatalog]
Alphabetisches Verzeichnis der in der Klagenfurter Kapuzinerbibliothek vertretenen Disziplinen
[1904 angelegt vom damaligen Bibliothekar P. Gabriel Bajec; verzeichnet 43 Fachgebiete]
Cassian von Oberleutasch: Die Kapuziner in Österreich. Zum 350jährigen Bestand der Wiener Kapuzinerprovinz (1600-1950). Rom 1950, S. 96 (Sonderabdruck aus: Collectanea Franciscana XX, 1950, Heft 3-4)
Kreuzer, Anton: Die Stifte und Klöster Kärntens. Klagenfurt 1986 [zum Kapuzinerkloster Klagenfurt S. 132-149]
Stand: September 1991
Wilma Buchinger