FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin
Impressum
 Home > Europa > Russland > Kirov

Oblastnaja naucnaja biblioteka imeni A. I. Gercena

Wissenschaftliche Gebietsbibliothek A. I. Herzen


Adresse. Ulica Gercena 50, 610001 Kirov
Telefon. (08332) 62 36 40
Telefax. (08332) 69 32 12
e-mail. [lib@vit.ru]

Unterhaltsträger. Departament po kul'ture i iskusstvu pri oblastnoj administracii [Abteilung für Kultur und Kunst der Bezirksverwaltung]
Funktion. Wissenschaftliche Gebietsbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Sämtliche Wissensgebiete. - 2. Besondere Sammelgebiete: Regionale und landeskundliche Literatur.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10-20 Uhr, Sonntag 10-18 Uhr; Samstag geschlossen. Im Sommer: Montag bis Freitag 10-19 Uhr, Samstag und Sonntag geschlossen. Leihstelle: Montag bis Freitag 10-17 Uhr. - Leihverkehr: nationaler Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm-Lesegeräte, Audio- und Videogeräte.
Gedruckte Informationen. Fondy, katalogi, kartoteki bibliotek Kirovskoj oblasti [Bibliotheksbestände, Kataloge, Karteien der Bibliotheken des Bezirks Kirov]. Kirov 1993, zur Bibliothek S. 3-20. - Faltblatt zur Abteilung Fremdsprachige Literatur (Kirov 1995).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. - Ab Flughafen Busverbindung (Linie 116) bis Hauptbahnhof, von dort Busverbindung (Linie 23) und Trolleybus (Linie 1) bis Haltestelle Kinoteatr Oktjabr [Kinotheater Oktober], von dort Trolleybus (Linien 3, 6) bis Haltestelle Ulica Molodoj Gvardii [Straße der Jungen Garde]. Von dort Fußwegnähe (ca. 5 Minuten) zur Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Dezember 1837 wurde die Öffentliche Bibliothek der Gouvernementshauptstadt Vjatka (seit 1935 Kirov) eröffnet. Sie verdankt ihre Entstehung dem russischen Schriftsteller und Publizisten Aleksandr I. Herzen (1812-1870), der seit Mai 1835 in Vjatka im Exil lebte. Im Vorfeld hatten Herzen und der Beamte Viktor Jakov'levic Titov (1798-1860) Bücher und Spenden für die geplante Bibliothek gesammelt. Bei der Eröffnung der Bibliothek umfaßte der Bestand 645 Titel in 1313 Bdn, davon 610 in russischer, 22 in französischer, 12 in lateinischer und einer in polnischer Sprache. 596 Bde erhielt die Bibliothek vom Ministerium für Volksaufklärung. Weitere Bücher gingen als Geschenke von ca. 300 Einwohnern Vjatkas und anderen Privatpersonen ein. Hervorgehoben seien der Pädagoge Michail Vasil'evic Polinovskij (1786-1850), Direktor des Knabengymnasiums in Vjatka, E. Naumov, Richter in Jaransk, und Nikolaj N. Filippov, Verwalter in Orel. Lange Zeit besaß die Bibliothek kein eigenes Gebäude. Von 1848 bis 1858 befand sich die Bibliothek in der ulica Drelevskogo 14 [Drelevskij-Straße 14], seit 1863 sind die Bestände im Haus des Kaufmanns Chochrjakov untergebracht, welches Ende des 18. Jhs erbaut worden war. Zahlreiche Erweiterungen des Bauwerks erfolgten bis in die fünfziger Jahre des 19. Jhs. Im Jahre 1838 waren 1996 Bde vorhanden.

1.2 Mit der Ernennung von Petr Vladimir Alabin (1824-1896) zum Direktor der Bibliothek im Jahre 1862 setzte eine richtungsweisende Entwicklung ein. Noch im selben Jahr wurde ein Haus für die Bibliothek erworben. Dem Engagement von Alabin ist eine Bestandsvermehrung um einige hundert Bände zu verdanken. 240 Bde schenkte Alabin selbst der Bibliothek, 214 Bde französische Literatur übergab der Bürgermeister Michael K. Klingenberg (Amtszeit 1859-1863) und 480 Bde erhielt die Bibliothek aus der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek in St. Petersburg. 1863 veröffentlichte Alabin einen Katalog, der den Gesamtbestand verzeichnete (s. u. 3.2).

1.3 Im Amtsblatt des Gouvernements Vjatka, Vjatskie gubernskie vedomosti [Gouvernements-Nachrichten aus Vjatka], wurden regelmäßig die Jahresberichte der Öffentlichen Bibliothek Vjatka abgedruckt. Auch die Namen der Stifter wurden in dieser Zeitung sowie in den Bibliotheksberichten veröffentlicht. Erwähnung verdienen der Wissenschaftler Vasilij Petrovic Botkin (1811-1869), die Petersburger Verleger Mavrikij Osipovic Wolf (1825-1883) und Florentij Fedorovic Pavlenkov (1839-1900), die Schriftsteller Nikolaj Alekseevic Nekrasov (1821-1877) und Michail E. Saltykov-Šcedrin (1826-1889) sowie die beiden Pädagogen und Landeskundler aus Vjatka, Nikolaj N. Blinov (1839-1917) und Aleksandr A. Krasovskij (1828-1855). Zahlreiche im Ausland erschienene Werke erhielt die Bibliothek über den Historiker A. S. Verešcagin (1835-1905), den Geistlichen Vasilij Ivanovic Ognev (1837-1884) und den Beamten P. E. Neander (†1917).

1.4 Eine umfangreiche und kulturgeschichtlich wertvolle Sammlung, die z. T. in der Kirover Bibliothek erhalten ist, wurde von dem Archimandrit des Kreuzerhöhungsklosters der Stadt Slobodskoj, Meronim Gepner (1811-1876), aufgebaut. Diese Sammlung (ca. 300 Bde) gelangte 1918 zusammen mit anderen Werken in die Bibliothek. Hervorgehoben sei eine 1521 in Lyon gedruckte Bibel in lateinischer Sprache. Einige ausländische Werke des 16. und 17. Jhs (8 Bde) stammen aus der ehemals umfangreichen Privatbibliothek des Stifters des Priesterseminars von Vjatka, Laurentij Gorka (1671-1737), darunter Vincent Placcius, De arte excerpendi (Hamburg 1689). Neben dem handschriftlichen Besitzvermerk von Gorka thält der Band das Exlibris des ehemaligen Rektors der Kiever theologischen Akademie, des Geistlichen, Gelehrten und Dichters Feofan Prokopovic (1681-1736).

1.5 Nach der Oktoberrevolution von 1917 wurden die Bibliotheksbestände durch Sammlungen des Statistischen Komitees der Gouvernementsverwaltung (1710 Bde), des Knabengymnasiums in Vjatka (2100 Bde), des Archivs für Druckschriften der Gouvernementsverwaltung sowie des Staatsfonds für Literatur vermehrt. Den Namen A. I. Herzen trägt die Bibliothek seit 1917. Im Jahre 1925 wurde ein sogenanntes Buchmuseum gegründet, in dem Handschriften und Rara zusammengefaßt und ausgestellt wurden. Der fremdsprachige Teil dieses Sonderbestandes umfaßt ca. 4000 Bde. Handschriftliche Besitzvermerke enthalten auch Bücher aus der Bibliothek des letzten russischen Zaren, Nikolaus II. (reg. 1894-1917), der Mitglieder der Zarenfamilie sowie Werke aus den ehemaligen Bibliotheken der adligen Familien Voroncov, Dolgorukij und Šeremetev. 1940 wurde die Abteilung Ausländische Literatur gegründet, deren Bestand 1997 ca. 30.000 bibliographische Einheiten umfaßte.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 4.000 .000 bibliographischen Einheiten entfallen 57.500 auf ausländische Literatur. Darunter befinden sich ca. 40.500 Bde Monographien und 17.000 Bde Zeitschriften.

2.2 Werke in englischer Sprache sind mit 19.200 Bdn im fremdsprachigen Bestand am umfangreichsten vertreten, darauf folgen die deutschsprachigen (11.000) und die französischsprachigen Schriften (5400). In anderen europäischen Sprachen liegen 4500 Bde vor. Der historische Bestand hat seinen Schwerpunkt im 19. Jh (8800 Bde); auf das 16. Jh entfallen 40, auf das 17. Jh 300 und auf das 18. Jh 1360 Bde.

2.3 Historische Germanica umfassen 3242 Bde, überwiegend in Deutschland erschienen. Davon entfallen 19 auf das 16. Jh, 138 (4,3 Prozent) auf das 17. Jh, 557 (17,2 Prozent) auf das 18. Jh und 2528 (78 Prozent) auf das 19. Jh. Etwa 2614 Bde (81,4 Prozent) sind deutschsprachig (6 des 16. Jhs, 4 des 17. Jhs, 191 des 18. Jhs und 2413 des 19. Jhs). Des weiteren liegen 533 Bde (16,4 Prozent) in Latein vor (13 des 16. Jhs, 134 des 17. Jhs, 334 des 18. Jhs und 52 des 19. Jhs); 41 Bde (1,2 Prozent) in Französisch (19 des 18. Jhs, 22 des 19. Jhs); 26 in Englisch (2 des 18. Jhs, 24 des 19. Jhs) und einer in Italienisch (19. Jh). 14 Bde wurden in deutscher Sprache in Rußland gedruckt.

Systematische Übersicht

2.4 Die Gruppe Theologie umfaßt 566 Bde (12 des 16. Jhs, 86 des 17. Jhs, 147 des 18. Jhs und 322 des 19. Jhs). Bei den 12 Bdn des 16. Jhs handelt es sich um Bibelausgaben und Bibelkommentare sowie um Werke der Kirchenväter. Vereinzelt finden sich auch Werke von Erasmus von Rotterdam, Textausgaben antiker Autoren mit Kommentaren, z. B. von oder über Aristoteles und Lucian, und Schriften Luthers (5 Titel). Erwähnt seien eine griechische Bibelausgabe (Frankfurt a. M. 1597), der Titel Divinae scripturae nempe Veteris ac Novi Testamenti omnia (Frankfurt a. M. 1597) und Eobanus Hessus, Psalterium Davidis (Leipzig 1561). Ferner sind vertreten Johannes Brenz d. Ä., In prophetam Amos ...expositio cum praefatione Martini Lutheri (Halle 1544); Martin Luther, Troestliche Vermahnungen an die Schriften so vmb Gottes Worts willen verfolgt werden ...anno 1530 (o. O. 1562) und Dass der freye Wille nichts sey. Antwort D. Martini Lutheri an Erasmus Roterdamum (Regensburg 1559) sowie Lucian, Opuscula (Heidelberg 1528-1530).

2.5 Als weitere Beispiele dieser Gruppe lassen sich anführen Erasmus, Adagia (Frankfurt a. M. 1599), Gregorius von Nazianz, Opera (Leipzig 1522) mit den Autographen von Laurentij Gorka sowie David Chytraeus, Historia der Augspurgischen Confession (Rostock 1576; aus der Sammlung Neander) und der reich illustrierte Band von Johann Lauterbach, Epigrammata de rebus gestis (Frankfurt 1592). Beispiele für den Bestand aus dem 17. bis 19. Jh sind Callistus Xanthopulus Nicephorus, Ecclesiasticae historiae libri 18 (Frankfurt 1618); Veit Ludwig von Seckendorff, Ausführliche Historie des Lutherthums (Leipzig 1714) und Paul Lacroix, Histoire des mystificateurs et des mystifiés (Brüssel und Leipzig 1856).

2.6 Die Gruppe Schöne Literatur hat ihren Schwerpunkt mit 1644 Bdn im 19. Jh. Insgesamt 119 Bde erschienen im 18. Jh und 2 im 17. Jh. Besonders gut vertreten sind deutsche Autoren des 18. Jhs, z. B. Klopstock, Lessing, Wieland und Johann Christoph Adelung. So finden sich u. a. Lessings Vermischte Schriften (Leipzig 1792), Wielands Poetische Schriften (Zürich 1762) und Adelungs Ueber den Deutschen Styl (Berlin 1789).

2.7 Der Bereich Philologie, Rhetorik und Literaturwissenschaft (202 Bde) umfaßt 78 Bde des 18. Jhs, die nach Sprachgruppen untergliedert sind. Auf die romanischen Sprachen entfallen 24 Bde, auf die germanischen 6, auf die slawischen 4 und auf sonstige europäische Sprachen 9 Bde. Zur Philologie und Literaturwissenschaft des 19. Jhs liegen 114 Bde vor, darunter 19 zu den germanischen Sprachen, 8 zu den romanischen, 5 zu den slawischen und 2 zu außereuropäischen Sprachen. Hinzu kommt als einziger Titel des 17. Jhs zur lateinischen Philologie Ciceros Opera omnia (Hamburg 1618). Vorhanden sind weiterhin David Etienne Choffin, Amusements philologiques ou mélange agréable de diverses pièces, concernant l'histoire des personnes célèbres (Halle 1777) und ein Deutsches Lesebuch für die mittlere Jugend, nebst einem erklärenden deutsch-russischen Wortregister (St. Petersburg 1845).

2.8 Das Sachgebiet Allgemeine Geschichte (228 Bde) beinhaltet 15 Bde des 17. Jhs, 91 des 18. Jhs (einschließlich der Geschichte des Altertums mit 32 Bdn) und 123 Bde des 19. Jhs. Vorhanden sind u. a. Wolfgang Lazius, De Gentium aliquot migrationibus, sedibus fixis, reliquiis linguarumque initiis ... (Frankfurt 1600); Johann Heinrich Alsted, Thesaurus chronologiae in quo universa temporum & historiarum series ... (Herborn i. Nassau 1650); Christopher Cellarius, Historia universalis (Jena 1720); Magnus Jakob von Crusenstolpe, Der Russische Hof von Peter I. bis auf Nicolaus I. (Hamburg 1855-1857, Bde 2-6) sowie Karl Ludwig Blum, Ein russischer Staatsmann. Der Graf Jakob Johann Sievers. Denkwürdigkeiten zur Geschichte Russlands (Leipzig und Heidelberg 1857-1858).

2.9 Aus der Gruppe Ethnologie und Geographie (84 Bde) entfallen 4 Bde auf das 17. Jh, 32 auf das 18. Jh und 48 auf das 19. Jh. Gut vertreten ist Literatur über Rußland, u. a. mit Pierre Nicolas Chantreau und Wilhelm Christhelf Mylius, Russland aus philosophischem, historisch-statistischem und litterarischem Gesichtspunkt betrachtet ...1788 und 1789 (Berlin 1794-1795); Johann Gottlieb Georgi, Geographisch-physikalische und Naturhistorische Beschreibung des Russischen Reichs (Königsberg 1798) und mit der mehrbändigen Allgemeinen Historie der Reisen zu Wasser und zu Lande ... (Leipzig 1747-1774). Zur Geschichte und Geographie Rußlands liegt u. a. vor Julius Eckhard, Baltische und russische Culturstudien aus zwei Jahrhunderten (Leipzig 1869).

2.10 Die Philosophie (91 Bde) gliedert sich in 11 Bde des 17. Jhs, 29 des 18. Jhs und 51 des 19. Jhs. Darunter finden sich z. B. Johann Franz Buddeus, Elementa philosophiae practicae (Halle und Magdeburg 1707) und Johann Gottlieb Buhle, Lehrbuch der Geschichte der Philosophie und einer kritischen Literatur derselben (Göttingen 1800).

2.11 Aus der Gruppe Medizin betreffen 9 Bde das 17. Jh, 13 das 18. Jh und 41 das 19. Jh. Der Bestand enthält u. a. Adrian von Mynsichts Thesaurus et armamentarium medico-chymicum (Lübeck 1633) und eine Übersetzung von Alexander Hamiltons A Treatise of Midwifery ... in der deutschen Version als Unterricht in der Behandlung der Frauenzimmer und neugeborener Kinder-Krankheiten (Leipzig 1793). Darüber hinaus finden sich die Pharmacopoeia collegii regii medicorum Ediburgensis (Bremen und Leipzig 1766), Eugen Michael von Bulmerincqs Beiträge zur ärztlichen Behandlung mittelst des mineralischen Magnetismus (Berlin 1835) und Hermann Klenckes Kosmetik oder menschliche Verschönerungskunst auf der Grundlage rationeller Gesundheitslehre (Leipzig 1863).

2.12 Auf die Gruppe Naturwissenschaften tfallen 2 Bde des 17. Jhs, 16 des 18. Jhs und 37 des 19. Jhs. Besonders hervorzuheben sind Tommaso Campanella, Apologia pro Galileo (Frankfurt 1622); Joseph Lang, Florilegus magni seu Polyantheae floribus novissimis sparsae (Frankfurt a. M. 1628) und das großformatige Kräuterbuch von Georg Rudolf Böhmer, Thesaurus rei herbariae hortensis (Nürnberg 1770) mit 200 handkolorierten Kupferstichen.

2.13 An Nachschlagewerken sind 6 Wörterbücher aus dem 17. Jh und 64 Enzyklopädien des 19. Jhs zu verzeichnen, darunter die Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände (lückenhaft; Leipzig 1829).

2.14 Kleinere Bestände Germanica sind nachgewiesen zur Rechtswissenschaft (31 Bde; 8 des 18. Jhs, 23 des 19. Jhs), zur Technik (6 Bde; 2 des 18. Jhs, 4 des 19. Jhs), zur Musik (13 Bde; 6 des 18. Jhs, 7 des 19. Jhs), zur Kunst (23 Bde; einer des 17. Jhs, 6 des 18. Jhs, 16 des 19. Jhs), zur Wissenschaftsgeschichte (15 Bde; 7 des 18. Jhs, 8 des 19. Jhs), zur Pädagogik (6 Bde; einer des 18. Jhs, 5 des 19. Jhs) und zur Ökonomie (3 Bde; einer des 17. Jhs, 2 des 18. Jhs). Als Beispiele aus diesen Sachgruppen seien genannt Domitius Ulpianus, Titulos Tractatus [que] juris civilis studio imprimis necessarios, als Anhang zu einer Ausgabe des Corpus Juris civilis (Frankfurt a. M. 1624); Samuel von Pufendorf, De Officio hominis et civis juxta legem naturalem (Leipzig 1721); Johann Andreas Herbst, Musica moderna practica (Frankfurt 1652) sowie Johann Adam Hiller, Anweisung zum musikalisch-richtigen Gesange, mit hinlänglichen Exempeln erläutert (Leipzig 1774).

2.15 Von den außerhalb des deutschen Sprachgebiets verlegten Schriften wurden 6 in Rußland und 4 in Lettland gedruckt. Darunter finden sich Johann Peter Falck, Beyträge zur topographischen Kenntniss des Russischen Reichs (St. Petersburg 1785-1786), eine Übersetzung von Philip Dormer Stanhope, Graf Chesterfield, The Principles of Politeness mit dem Titel Regeln einer Lebensart und Weltkenntniss, zum Unterricht für die Jugend (St. Petersburg 1791), Immanuel Kants Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (Riga 1786) und Johann Gottfried Herders Briefe zur Beförderung der Humanität (Riga 1773).

2.16 Der Bestand aus dem 19. Jh enthält eine Reihe von Periodika allgemeinen und fachspezifischen Inhalts, z. B. Bazaar: Illustrierte Damen-Zeitung (1865: Nr. 25-48; 1866: Nr. 1-47; 1867: Nr. 1-47), Deutsche Dichtung (Dresden und Stuttgart; jeweils einzelne Nummern der Jge 1887-1890); Deutsche Jugend: illustrierte Monatshefte (Bd 1, 1873) sowie der Deutsche Jugendfreund für Unterhaltung und Veredlung der Jugend (Stuttgart 1863). Darüber hinaus seien genannt Feierstunden. Unterhaltungsblatt für Gebildete aller Stände (Stuttgart 1862); Die Frau: Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit (Berlin; Oktober 1897-September 1900); Freya: illustrierte Familien-Blätter (Stuttgart 1861, 1862, 1864); Das Neue Universum (Stuttgart, Berlin und Leipzig; einzelne Nummern der Jge 1880, 1884, 1887, 1888, 1898); Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft (einzelne Nummern der Jge 1876, 1884, 1885); Schores Jugendfreund (Berlin, Leipzig und Wien; o. J.); Velhagen & Klasings Monatshefte (Bielefeld und Leipzig 1896-1899); Westermann's illustrierte Deutsche Monatshefte: Ein Familienbuch (Braunschweig 1869-1875; 1889-1890) und Die Zukunft (Berlin 1894; einzelne Nummern der Jge 1895, 1898, 1899).

3. KATALOGE

3.1 Moderne Sonderkataloge

Alphabetischer Katalog der fremdsprachigen Literatur

[geführt seit 1961]

Alphabetischer Katalog der Notendrucke

[geführt seit 1960]

Systematischer Katalog der fremdsprachigen Werke

[geführt seit 1961]

Systematischer Katalog der Notendrucke

[geführt seit 1960]

[alle Kataloge in Zettelform]

Alphabetischer Katalog der Rara des Buchmuseums: westeuropäische Werke

[hschr., in Bandform]

Knigi pervomu godu sošcestvovanija biblioteki. Katalog [Bücher zum ersten Jahr des Bibliotheksbestehens: Katalog]. Bearb. von K. M. Vojchanovskaja und S. A. Cichova. Kirov 1987

3.2 Historische Kataloge

Alabin, Petr Vladimir: Katalog publicnoj biblioteki v Vjatke [Katalog der Öffentlichen Bibliothek Vjatka]. Vjatka 1863

Katalog Vjatskoj publicnoj gubernskoj biblioteki imeni carja Nikolaja I [Katalog der nach Kaiser Nikolaus I. benannten Vjatkischen Öffentlichen Gouvernementsbibliothek]. Vjatka 1910

4.DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Gercen, Aleksandr I.: Rec' skazannaja pri otkrytii publicnoj biblioteki dlja ctenija v Vjatke 6 dekabrja 1837 g. [Rede, gehalten zur Eröffnung der Öffentlichen Bibliothek in Vjatka am 6. Dezember 1837]. Vjatka 1837 [Faksimile-Ausgabe; Moskva 1987]

Kirovskaja oblastnaja biblioteka imeni Gercena: Putevoditel' [Kirover Gebietsbibliothek A. I. Herzen: Führer]. Kirov 1949

Lazarev, M.: Rasskaz ob odnoj biblioteke [Bericht über eine Bibliothek]. Moskva 1950

Kirovskaja oblastnaja biblioteka imeni A. I. Gercena (1837-1962). Putevoditel' [Kirover Gebietsbibliothek (1837-1962). Führer]. Kirov 1962

Petrjaev, E. D.: Chramy umstvennogo razvitija. Zapiski knigoljuba [Die Tempel geistiger Entwicklung. Notizen eines Bücherliebhabers]. Kirov 1973, S. 117-140

Nikolaeva, T. K.: Imeni Gercena [Benannt nach Herzen]. Kirov 1974

Procti eti knigi, tovarišc! Vypusk 21. 1988. 8 otdel'nych listov, vlozennych v oblozku. Vypusk posvjašcen 150-letiju biblioteki [Lies diese Bücher durch, Genosse! Lieferung 21. 1988. 8 in den Umschlag eingelegte Einzelblätter; zum 150jährigen Jubiläum der Bibliothek]

Novoselova, M. N.: Imeni Gercena [Benannt nach Herzen]. In: Bibliotekar [Bibliothekar] 2 (1988) S. 40-41

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Gorfunkel, Aleksandr Chajmovic: Pri iznennye izdanija Tommazo Kampanelly v Kirovskoj oblastnoj biblioteke imeni A. I. Gercena [Zu Lebzeiten herausgegebene Werke von Tommaso Campanella in der Kirover Gebietsbibliothek A. I. Herzen]. In: Petrjaevskie ctenija 88. Tezisy dokladov [Petrjaev-Lektionen '88. Vortragsthesen]. Kirov 1988, S. 17

I. F.: Cetvertye Petrjaevskie ctenija [Die vierte Petrjaev-Lektion]. In: Kniga. Issledovanija i materialy. Sbornik 71 [Das Buch. Forschungen und Materialien. Sammelband 71]. Moskva 1995, S. 332-335

Stand: Juni 1997

Tamara K. Nikovaeva

Klavdija M. Vojchanovskaja

Svetlana A. Cichova

Miron L. Petrjaev

Maria N. Novoselova


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.