FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > NRW E - L > Köln
 Nordrhein-Westfalen A - D NRW M - Z

Bibliothek des Kölnischen Stadtmuseums

Adresse. Zeughausstr. 1-3, 5000 Köln [Karte]
Telefon. (0221) 221-3729
Bibliothekssigel. <Kn 39>

Unterhaltsträger. Stadt Köln
Funktion. Spezialbibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Literatur zu den Sammlungsbeständen des Museums, d. h. Kunstgeschichte, Geschichte, Kostümkunde, Militaria, etc. 2. Besondere Sammelgebiete: Coloniensia, Rheinlandliteratur und -Ansichtswerke, Ausstellungs- und Bestandskataloge historischer u.a. Museen, Kölner Auktionskataloge.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofiche-Lesegerät für Marburger Index; Kopiergerät (Kopieren nur nach Absprache und in kleinen Mengen möglich).
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische Anmeldung erbeten. U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (mehrere Linien) bis Haltestelle Appellhofplatz. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 5 Minuten). - Parkplätze in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Als die Versammlung der Stadtverordneten in ihrer Sitzung vom 13. Juli 1888 beschloß, dem Antrag des Archivars Konstantin Höhlbaum auf Gründung eines Historischen Museums, " deren sich kleinere Städte schon längst erfreuten, und das mit Ausnahme des Raumes fast keine Kosten verursache", stattzugeben, war auch angesichts des Einrichtungs- und Vermehrungsetats von 500 Mark an eine eigenständige Bibliothek nicht gedacht. Gedacht wurde aber an Bücher im Beschlußentwurf dieser Sitzung, wo es heißt, es mögen " die auf die Geschichte von Köln bezüglichen Gegenstände aus dem Museum Wallraf-Richartz, dem Archiv und der Bibliothek nach Auswahl dorthin überwiesen werden".

1.2 Aus diesem Zusammenhang erklärt sich, daß früher Buchzuwachs in den alten Inventaren erstmals 1892 erwähnt, seit Mitte der neunziger Jahre dann häufiger ausschließlich aus Schenkungen und Überweisungen privater und öffentlicher Hand herrührte, was in den Akten, Korrespondenzen, Etat-Entwürfen etc., die das Historische Archiv der Stadt Köln aufbewahrt, wie in den vorerwähnten Inventaren des heutigen Kölnischen Stadtmuseums nachzulesen ist. Was ursprünglich als Handapparat des Direktors anzusehen sein dürfte, wächst sich über Jahrzehnte zur Handbibliothek aus. Frühes Titelmaterial besteht entsprechend dem Sammlungsschwerpunkt des Museums aus Coloniensia (alte Kölner Drucke, Karnevalsschrifttum, Kölner Museums- und Auktionskataloge, Vereinsfestschriften etc.).

1.3 Die Gründung der Kunst- und Museumsbibliothek im Jahre 1957 aus den Einzelbibliotheken von Wallraf-Richartz- und Kunstgewerbemuseum (letzteres seit 1987 Museum für Angewandte Kunst) markiert eine neue Einstellung städtischer Planung und Geldmittelvergabe, die auch den bisherigen Handbibliotheken der anderen Museen zugute kommt. In der Sitzung vom 3. Juni 1961 beschließt der Rat eine überplanmäßige Ausgabe für alle Museen von 5409,35 DM, explizit " zur Beschaffung von Büchern" gedacht. Eine namentliche Aufführung der Bibliothek des Kölnischen Stadtmuseums findet sich in den Ratsverhandlungen des Jahres 1965, wo eine außerplanmäßige Ausgabe von 10.000 DM zum " Ausbau der Handbibliothek des Kölnischen Stadtmuseums" die Grundlage zu weiterem, gezieltem Ausbau zur öffentlichen Spezialbibliothek begründet. Mittlerweile mit regulärem Etat ausgestattet, besteht der Schwerpunkt der Erwerbung auch weiterhin in Beschaffung der zu Bestandserschließung wie einzelnen Ausstellungsprojekten notwendigen Fachliteratur, wie der rückwärtigen Ergänzung der Coloniensia.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der in grobsystematischer Gruppenaufstellung archivierte Gesamtbestand umfaßt 13.079 Titel, dazu 414 Zeitschriften (58 laufend gehaltene), wovon ca. 1000 Titel als Einzelgruppe nach Numerus-currens-Prinzip aufgestellt Drucke des 15. bis Mitte des 19. Jhs ausmachen. Da bis 1989 ein zweijähriges Projekt zur Erfassung und Erschließung dieses wertvollsten Bibliotheksbestandes läuft, ist es nur möglich, vorerst angenäherte bzw. hochgerechnete Angaben zu machen. Bisher wurden 9 Drucke des 15. Jhs, 118 des 16., 147 des 17., 369 des 18. und 227 Drucke vor 1850 erfaßt. Die Inkunabeln sind mit Ausnahme der Koelhoffschen Chronik - lateinische Drucke Kölner Offizinen. Die Drucke des 16. bis 18. Jhs setzen sich (nach Auszählung von ca. 200 Titeln) zu 50 Prozent aus lateinischen, 35 Prozent deutschen, 17 Prozent französischen und restverbleibenden 3 Prozent italienischen Titeln zusammen.

2.2 Im Bestand finden sich einige Pergament- und Papierhandschriften; z. B. eine Liederhandschrift, das " Kochbuch der Madame Dué, gewesene Mundköchin bei hochseeligen Kurfürsten Clemens August", das Stammbuch des Gerhard Pilgrum (16. Jh) oder das Schulheft eines Tricoronatum-Schülers von 1741. Die Inkunabeln behandeln überwiegend religiöse Themen (z. B. De vita et beneficiis saluatoris Jhesu christi..., Köln 1498).

2.3 Aus dem übrigen Bestand lassen sich folgende Schwerpunkte zusammenfassen: Enzyklopädien und Nachschlagewerke des 18. und 19. Jhs, ca. 60 Taschen- und Hofkalender des 18. und 19. Jhs, ca. 75 Kölner Ratsverordnungen des 17. und 18. Jhs, ca. 120 Erlasse, Verordnungen und Rundschreiben des Kölner Erzbistums aus dem 17. bis 19. Jh, ca. 50 Kölner Schulschriften und Dissertationen, vorwiegend Ende des 18. Jhs (z. B. C. F. A. De Leerdt, Assertiones ex universa logica quas virgini Mariae ... inscriptas, Köln 1726) sowie ca. 40 vorwiegend kölnische Gebet- und Schulbücher des 17. bis 19. Jhs.

2.4 Weitere thematische Schwerpunkte bilden polemische Streitschriften, profane und religiöse Gravamina betreffend (z. B. Evangelium Reformatum Das ist Abermahl-neu lustiges Gespräch zwischem dem Teuffel und dreyen Ketzern, Köln 1751, oder Johann Wilhelm C. A. Freiherr von Hüpsch, Ausführliche Erläuterung an das unpartheyische Stadt-kölnische Publikum, Köln 1795), Köln contra Köln (z. B. Securis ad radicem posita, Bonn 1687, Decreta et statua diocesanae, Köln 1667, oder Arnoldus Judendunck, Theatrum Lanienae Coloniensis Sive Statt-Cöllnische Blutige Schau-Bühne, 1694). Des weiteren finden sich stadtgeschichtliche Fest- und Gedenkadressen, Wappenbücher, Schreibmeisterbücher (Wassenberger, Molberg, Heinrigs), Ausstellungs-, Auktions- und Bestandskataloge des frühen 19. Jhs sowie Sondersammlungen von Wallfahrtszetteln, Titelblättern und eine umfängliche Sammlung von Ansichtswerken und Reisebeschreibungen des Rheins.

3. KATALOGE

Alphabetischer Zettelkatalog

[PI, Berliner Anweisungen]

Alter allgemeiner Stichwortkatalog

[wird nicht weitergeführt]

Köln-Katalog [wird nicht weitergeführt]

Neuer Sachkatalog

[polyhierarchisches Deskriptorenverzeichnis mit permutierten Begriffen durch Colon-Prinzip; erfaßt Neuzugänge seit 1985, nebst sukzessiver Erfassung des Altbestandes]

Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

Inventare des Kölnischen Stadtmuseums (1888 ff.); Akten, Korrespondenzen u.a. Specialia (HAStK: Bestand 611); Verhandlungen der Stadtverordneten-Versammlung zu Köln (1888 ff.)

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Hansen, Joseph: Allgemeiner Führer durch die Sammlungen in der Hahnentorburg und in der Eigelsteintorburg. Köln 1902

Menadier, Julius; Oppermann, Otto: Führer durch die Münzsammlung. Köln 1902 Köln und der Nordwesten. Wirtschafts- und kultur-historische Ausstellung im Haus der Rheinischen Heimat zu Köln. Köln 1941

Brill, Franz; Jüttner, Werner (Hrsg.): Kölnisches Stadtmuseum im Zeughaus. Köln 1960 Schäfke, Werner (Hrsg.): Kölnisches Stadtmuseum. Auswahlkatalog. Köln 1984 Schäfke, Werner (Hrsg.): Der Name der Freiheit. Köln 1988

Stand: Juni 1989

Beatrix Alexander


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.