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Det Kongelige Bibliotek

Königliche Bibliothek


Adresse. Postadresse: Postfach 2149, 1016 København K. - Benutzeradressen: 1. Det Kongelige Bibliotek Slotsholmen, 1016 København (Zugang durch Rigsdagsgården und den Bibliotheksgarten); 2. Det Kongelige Bibliotek Fiolstræde, Fiolstræde 1, 1018 København K; 3. Det Kongelige Bibliotek Amager, Njalsgade 80, 2300 København S (vor 1992: Abteilung I der Universitätsbibliothek)
Telefon. 1. Slotsholmen: 33 47 47 47 (Information und Vorbestellung); 2. Fiolstræde: 33 47 47 47 (Information, Vorbestellung); 3. Amager: 35 32 90 32 (Information), 35 32 90 31 (Ausleihe), 33 47 47 47 (Vorbestellung); Allgemeiner Informationsdienst während der Umbauzeit: 35 32 90 49
Telefax. 33 32 98 46 oder 33 93 22 18 (Allgemeine Information); 33 93 22 18 (Slotsholmen); 33 32 68 30 (Fiolstræde); 32 54 09 33 (Amager)
e-mail. [kb@kb.dk]
Internet. http://www.kb.dk
Bibliothekssigel. <KBS>,<KBF>,<KBA>

Unterhaltsträger. Kulturministeriet [Kulturministerium]
Funktionen. Nationalbibliothek; Universitätsbibliothek der Universität Kopenhagen für Theologie, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften; Zentralbibliothek Dänemarks für Theologie, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften; Buchmuseum Dänemarks; Fotomuseum Dänemarks.
Sammelgebiete. Nationalbibliothek: Literatur zu sämtlichen Wissensgebieten, Zeitschriften, Kleindrucke, Musikalien, Archivalien, Handschriften, Bilder, Fotos, Karten und Atlanten. - Universitätsbibliothek: Theologie, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand. - Öffnungszeiten: 1. Slotsholmen: Lesesaal, Information, Ausleihe und Ausstellung sind bis September 1999 wegen Umbauarbeiten geschlossen; die Abteilungen für Karten, Bilder, Fotos und Ephemera sind donnerstags nach Voranmeldung zugänglich. 2. Fiolstræde: Montag bis Freitag 10-19 Uhr. 3. Amager: Information und Ausleihe: Montag bis Freitag 10-17 Uhr, Samstag 11-14 Uhr; Lesesaal: Montag bis Freitag 10-19 Uhr, Samstag 11-18 Uhr; Zeitschriftenlesesaal: Montag bis Freitag 10-17 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm-Lesegeräte, Kopierstelle, Fotowerkstatt, EDV-Informationssystem (dänisch/englisch) und Online-Katalog für den Bestand der ausländischen Sammlungen (ab 1950), der dänischen Sammlungen (ab 1960) und verschiedener anderer Abteilungen (insgesamt 2,4 Millionen Einträge) mit Bestellmöglichkeiten für dezentralen Zugriff über das öffentliche Datennetz, CD-ROM-System mit Netzanschluß.
Gedruckte Informationen. The Royal Library today and in the future. Marianne Alenius (Red.). Copenhagen 1990. - Vejledning. Det kongelige Bibliotek [Anleitung. Die Königliche Bibliothek]. København 1990 ff. [fortlaufend erscheinende Einführung in die Abteilungen, Sammlungen und Funktionen der Bibliothek; auch in Englisch].
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung bei der Informations- und Dokumentationsabteilung empfehlenswert. - Vom Hauptbahnhof zur Königlichen Bibliothek Slotsholmen Busverbindung (Linien 1, 6, 8) bis Haltestelle Christiansborg Slotsplads; vom Hauptbahnhof zur Königlichen Bibliothek Fiolstræde S-Bahnverbindung (alle Linien) bis Station Nørreport; vom Hauptbahnhof zur Königlichen Bibliothek Amager Busverbindung (Linien 12, 13, 32, 34, 48). Vom Flughafen Kastrup Zugverbindung zum Hauptbahnhof. - Parkmöglichkeiten in begrenztem Umfang vor der Bibliothek auf Slotsholmen.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Ihren Ursprung hatte die Bibliothek als öffentlich nicht zugängliche Hofbibliothek im Kopenhagener Schloß. Sie wurde um 1653 von König Frederik III. (reg. 1648-1670) gegründet, einem gelehrten König, der bis 1647 in Bremen und Verden Erzbischof war. Als eifriger Büchersammler erweiterte er die Bibliothek seines Vaters, König Christian IV. (s. den Eintrag Kopenhagen, Ehemalige Universitätsbibliothek). Er inkorporierte große Adelsbibliotheken, so vermutlich zwischen 1651 und 1660 die frankophile Gelehrtenbibliothek des jütländischen Gutsbesitzers Niels Friis (1584-1651; bisher unbekannten Umfangs), 1661 die Sammlung des Reichshofmeisters Joachim Gersdorff (1611-1661; ca. 7760 Bde, vorwiegend spanische und italienische Literatur), 1662 die von Laurids Ulfeldt (1605-1659; ca. 2600 Bde, vorwiegend Geschichte, Geographie und Schöne Literatur) sowie 1664 die des Generalprocureurs Peder Lauridsen Scavenius (1623-1685; ca. 5800 Bde, überwiegend Theologie, Mathematik und Rechtswissenschaft). Bereits 1655 hatte Frederik III. von dem isländischen Bischof Brynjulfur Sveinsson mehrere isländische Handschriften erhalten, darunter den Flatøbogen (Pergament, ca. 1270) und später den Codex Regius (Pergament, ca. 1390), und von dem deutschen Astronomen Johannes Kepler die handschriftlichen Originalbeobachtungen Tycho Brahes aus den Jahren 1577 bis 1581 gekauft. Der Buchbestand der Bibliothek des Königs, die den Charakter einer Universalbibliothek annahm, wurde darüber hinaus fortlaufend durch Ankäufe im In- und Ausland vermehrt und umfaßte bei seinem Tod ca. 20.000 Bde.

1.2 Im Jahre 1673 wurde die Fürstenbibliothek vom Kopenhagener Schloß in ein auf der nahegelegenen Insel Slotsholmen neuerrichtetes Gebäude verlegt. Dieses Gebäude beherbergte bis ins 19. Jh neben den Büchern des Königs auch seine Kunstkammer und seine Waffenkammer. Im Jahr des Umzugs wurde die Büchersammlung des deutschstämmigen dänischen Beamten Hermann Meier (1631-1685; vorwiegend juristische Literatur, in Deutschland gedruckt) gekauft und 1690 die Sammlung des in Deutschland geborenen Diplomaten Esaias Pufendorf (1628-1689; vorwiegend zu Geschichte, Kirchengeschichte, aber auch zu Philosophie und Rechtswissenschaft; s. u. 2.29 ). Ein königlicher Erlaß vom 17. Juli 1697 regelte das Pflichtexemplarrecht und bestimmte, daß jede im Reich gedruckte Schrift in fünf Exemplaren an die Königliche Bibliothek zu senden sei (ab 1732 drei Exemplare). 1721 wurde die wertvolle, aus ca. 17.000 Bdn bestehende Sammlung des Büchersammlers und Professors der Rechtswissenschaften Christian Reitzer (1665-1736) angekauft, von der mehr als die Hälfte der Titel Geschichtswerke, insbesondere zur nordischen Geschichte, waren. Die Königliche Bibliothek wies immer deutlicher Züge einer Universalbibliothek auf, und um die Mitte des 18. Jhs übernahm sie zunehmend die Funktionen einer Universitätsbibliothek und einer Nationalbibliothek. Noch gab es keine feste jährliche Bewilligung, dennoch erfolgten in den dreißiger Jahren des 18. Jhs regelmäßige Käufe auf Auktionen, so z. B. 1732 die gedruckten Hauptwerke aus der vielseitigen Bibliothek des Grafen Christian Danneskiold-Samsøe (1702-1728), darunter zahlreiche deutsche Drucke und Handschriften, sowie ein Großteil der Bibliothek von Bartholomäus Deichmann (1671-1731), Bischof von Christiania. Der Buchbestand der Königlichen Bibliothek umfaßte 1748 bereits zwischen 60.000 und 70.000 Bdn (eine deutsche Reiseschilderung nennt die wenig glaubhafte Zahl von 100.000 Bdn).

1.3 Im Jahre 1749 wurde die große herzogliche Gottorfsche Bibliothek (gegr. 1606) inkorporiert. Sie umfaßte ca. 12.000 Bde - darunter ca. 150 Inkunabeln, wie der zweite Teil der Gutenberg-Bibel, und mehr als 300 Hss. -, die im Jahre 1713 als Kriegsbeute im Großen Nordischen Krieg durch die Eroberung von Gottorf bei Schleswig der dänischen Krone zugefallen waren. 1752 wurden aus der Bibliothek des früheren Leiters der Königlichen Bibliothek, Hans Gram (1685-1748), mehr als 300 Hss., nordische und ausländische Klassiker sowie mittelalterliche Handschriften ersteigert. In den folgenden Jahrzehnten waren die Mittel der Bibliothek sehr knapp. Erst nach 1780 verbesserte sich ihre finanzielle Lage, so daß bedeutende Handschriftenerwerbungen getätigt werden konnten, u. a. 1784 auf der Versteigerung der Sammlung des Hamburger Domkapitels die dreibändige Hamburger Bibel aus dem 13. Jh und eine größere Sammlung besonders wertvoller orientalischer Handschriften. Zu letzteren gehörten die von dem Orientalisten Friedrich Christian von Haven während der arabischen Reise Carsten Niebuhrs (1761-1767) gesammelten ca. 150 hebräischen, arabischen und persischen Handschriften, darüber hinaus die 1785 von dem aus Deutschland stammenden Medizinprofessor Christian Gottlieb Kratzenstein (1723-1795) geschenkten ca. 250 arabischen und persischen Handschriften. Aus der Königlichen Handbibliothek auf Schloß Rosenborg, die um 1750 als eine von der Kopenhagener Sammlung unabhängige Einheit errichtet worden war, sowie aus dem Geheimarchiv wurden mehrere Bücher und Handschriften in die Königliche Bibliothek überführt. Die bedeutende Kupferstichsammlung der Königlichen Bibliothek wuchs 1783 durch den Ankauf der ca. 30.000 Stiche zählenden Sammlung des deutschen Beamten Joachim Wasserschlebe (1709-1787).

1.4 Mit dem an der Universität Göttingen ausgebildeten Theologen Daniel Gotthilf Moldenhawer (1753-1823) als Oberbibliothekar (1788-1823) begann für die Bibliothek ein Goldenes Zeitalter. Bereits vor seinem Amtsantritt hatte die Bibliothek von Lehnsgraf Otto Thott zu Gavnø (1703-1785), einem der bedeutendsten Büchersammler Europas und dem größten Donator der Königlichen Bibliothek überhaupt, einen sehr wertvollen testamentarischen Nachlaß von 6159 Drucken vor 1530 (davon ca. 1630 Inkunabeln) und 4154 Hss. (davon 400 auf Pergament) erhalten. Auf den nachfolgenden Versteigerungen des übrigen Thott-Nachlasses (ca. 130.000 Bde) kaufte Moldenhawer - zusammen mit der Universitätsbibliothek Kopenhagen und dem Großsammler und Historiker Peter Frederik Suhm - die wertvollsten Bücher der verbliebenen Sammlung, insgesamt ca. 50.000 Bde. 1796 konnte die enzyklopädische, 85.000 Bde und ca. 3000 Hss. umfassende Gelehrtenbibliothek Peter Frederik Suhms (1728-1798) ebenfalls von der Königlichen Bibliothek erworben werden. Bereits im Jahre 1795 war die Kupferstichsammlung durch den Ankauf von ca. 4500 Stichen aus dem Besitz des Beamten und Kupferstichsammlers Friedrich Adam Müller (1725-1795) vermehrt worden. Diese sogenannte Pinacotheca Dano-Norvegica umfaßte Abbildungen dänischer, norwegischer und holsteinischer Personen und Ansichten, die die Grundlage für die später erheblich erweiterte Bildersammlung waren. Unter den zahlreichen Neuerwerbungen auf Buchauktionen, die Moldenhawer bis zur Bewilligung eines festen Jahresetats 1793 durch Darlehen und Vorschüsse finanzieren mußte, waren im Jahre 1789 historisch-philologische und nordische Werke aus dem ca. 15.000 Bde umfassenden Nachlaß des Beamten und Büchersammlers Bolle Willum Luxdorph (1716-1788) sowie juristische Titel aus der Sammlung des Rechtsgelehrten Peder Kofod Ancher (1710-1788), 1791 eine Sammlung mathematischer Werke aus dem Besitz des Fregattenkapitäns Henrik Gerner und 1798 griechische, römische und medizinische Werke aus der Sammlung des Arztes Christen Rottbøll. Bedeutend waren ebenfalls die Ankäufe neuerer Literatur (insbesondere Geschichte, Staatswissenschaft und kostbare Werke der Schönen Literatur) aus der Bibliothek von Graf Johann Hartvig Ernst Bernstorff (1712-1772) in Kopenhagen (ca. 7500 Bde und 500 Hss.) im Jahre 1803, aus der Büchersammlung des deutschen Kunsthistorikers Carl Rumohr (1785-1843; vorwiegend neue deutsche und französische Literatur) im Jahre 1811 und 1812 aus der Holstein-Ledreborgschen Bibliothek auf Schloß Ledreborg bei Roskilde (u. a. eine kostbare Bibelsammlung und eine große Sammlung von originalen Luther-Drucken, s. u. 2.14).

1.5 Von unschätzbarer Bedeutung für die dänische Nationalliteratur war im Jahre 1807 die Schenkung der ca. 10.000 Bde umfassenden Sammlung Hielmstierne-Rosencrone durch Graf Marcus Gerhard Rosencrone (1738-1811). Diese private Spezialsammlung umfaßte innerhalb der dänisch-norwegischen Monarchie gedruckte oder von dänischen Autoren im Ausland (einschließlich Schleswig und Holstein) veröffentlichte Werke (s. u. 2.81). Gut 20 Jahre zuvor war in der Königlichen Bibliothek die dänisch-norwegische und schwedische Literatur bereits von der ausländischen getrennt worden; dies war der Ursprung der Dänischen Abteilung, die die gesamte Nationalliteratur umfassen sollte, einschließlich der isländischen und norwegischen. Im Jahre 1811 wurden zwischen 20.000 und 30.000 Bde Dubletten als Geschenk an die neugegründete norwegische Universität in Oslo abgegeben. Unter Moldenhawer als Oberbibliothekar entwickelte sich die Königliche Bibliothek aufgrund des beträchtlichen Zuwachses zu einer umfassenden wissenschaftlichen Gebrauchsbibliothek, die am 15. November 1793 auch öffentlich und allgemein zugänglich gemacht wurde. Eine systematische Katalogisierung der ausländischen Sammlungen nach einem von Moldenhawer aus der Göttinger Universitätsbibliothek übernommenen Modell wurde begonnen. Als Moldenhawer 1823 starb, war der Buchbestand auf ca. 250.000 Bde angewachsen. Die Königliche Bibliothek erhielt einen Teil seiner mehr als 12.000 Bde umfassenden wertvollen Privatbibliothek durch Schenkung und Ersteigerung auf Auktionen. Es handelte sich um theologische, philologische und historische Werke, mehr als 3000 Dissertationen und ca. 300 Hss., von denen ein großer Teil in Hebräisch, Arabisch, Syrisch und Spanisch vorliegt.

1.6 In den Jahren von 1820 bis 1850 verzeichnete die Bibliothek einen Zuwachs von ca. 20 Sammlungen. 1832 schenkte der Eigentümer der Hammerichschen Buchhandlung in Altona, Th. Lesser, mehr als 250 Bde deutscher Schriften und von 1836 bis 1839 der Kammerherr Frederik Oldenburg (1767-1848) mehr als 400 dänische und holsteinische juristische Dissertationen. Ein wichtiger Zuwachs für die Handschriftensammlung war die von dem bedeutenden Philologen Rasmus Rask (1787-1832) hinterlassene Sammlung in Sanskrit, Pali und Singalesisch, darunter ca. 60 Hss. auf Palmblättern. Im Jahre 1842 erwarb die Bibliothek die umfangreiche theologische Sammlung des Lehnsgrafen Johan Ludvig Holstein-Ledreborg (1694-1763), die auch die ca. 2000 Bde umfassende Sammlung des seeländischen Bischofs Peder Hersleb (1689-1757) einschloß. Der Komponist Christopher Ernst Friedrich Weyse (1774-1842) vermachte der Bibliothek 100 Bde musikalische Schriften, 129 gedruckte dänische und ausländische Kompositionen (einschließlich Weyses eigener) und 74 handgeschriebene Kompositionen (vorwiegend Autographen), von denen 62 ausländische noch im selben Jahr die Grundlage für eine Musikabteilung bildeten.

1.7 Bis zur Mitte des 19. Jhs blieb die Königliche Bibliothek eine Universalbibliothek. Nach der Übernahme eines Großteils der überwiegend naturwissenschaftlichen Classenschen Bibliothek (ca. 30.000 Bde) durch die Universitätsbibliothek im Jahre 1867, legte die Königliche Bibliothek zunehmend mehr Wert auf die Erwerbung von Literatur zur (ausländischen) Theologie sowie zu den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Die zahlreichen Kupferstiche der Königlichen Bibliothek, darunter insbesondere deutsche und niederländische Originalradierungen, wurden bereits 1835 ausgegliedert und als Königliche Kupferstichsammlung [Den kongelige Kobberstiksamling] zu einer selbständigen Institution. Sie ist heute im Staatlichen Museum für Kunst [Statens Museum for Kunst] untergebracht. 1875 wurde die systematische Katalogisierung des dänischen Buchbestandes beendet. Eine in den Jahren 1874 und 1875 vorgenommene Zählung des Bestandes in der Abteilung für ausländische Literatur [Udenlandske Afdeling] und in der Dänischen (und norwegischen) Abteilung [Danske Afdeling] erwies einen Bestand von 447.627 Bdn. 1897 übergab die Königliche Bibliothek ca. 100.000 Dubletten, vorwiegend dänische Drucke des 19. Jhs, an die im Aufbau befindliche und 1902 eröffnete Staatsbibliothek [Statsbiblioteket] in Århus (s. Eintrag dort).

1.8 Beim Einzug der Königlichen Bibliothek in das Gebäude auf der Schloßinsel [Slotsholmen] im Jahre 1906 wurde der Buchbestand auf ca. 800.000 Bde geschätzt. Unter dem Ägyptologen Hans Ostenfeldt Lange als Oberbibliothekar (1902-1925) wurden 1905 die Collinsche Sammlung und die Collinsche Briefsammlung gestiftet. Die Sammlungen, die der Zoologe Jonas Collin (1840-1905) der Bibliothek testamentarisch hinterließ, waren von ihm und insbesondere von seinem Vater, dem Staatsbeamten Edvard Collin (1808-1886), zusammengetragen worden. Sie enthalten Originalmanuskripte und Briefe von dänischen Schriftstellern aus dem 19. Jh, u. a. von Adam Oehlenschlæger (1779-1850), Nicolai Frederik Severin Grundtvig (1783-1872) und Hans Christian Andersen (1805-1875). Die Musikabteilung konnte ihren Bestand durch die Notenmanuskripte der Komponisten Niels Wilhelm Gade (1817-1890) und Johan Peter Emilius Hartmann (1805-1900) vermehren. Die Inkunabelsammlung erfuhr unter Hans Ostenfeldt Lange, der selbst ein international anerkannter Inkunabelforscher war, erheblichen Zuwachs durch Ankäufe bei in- und ausländischen Auktionen (ca. 1300 Titel). Bis zu dieser Zeit war die Inkunabelsammlung beinahe ausschließlich durch Schenkungen vermehrt worden. 1912 wurde das Archiv des Kritikers Georg Brandes (1842-1927) mit seinen Briefen und ihm gewidmeten Büchern eingerichtet, später folgten andere Archive, wie das des Dichters und Theologen N. F. S. Grundtvig und das von Søren Kierkegaard. Erwähnt sei auch das Musikarchiv der Komponisten Henrik Rung (1807-1871) und Frederik Rung (1854-1914) mit zahlreichen handgeschriebenen Partituren, das nach 1914 übernommen wurde. 1918 wurden die Bestände zur neueren Medizin ausgegliedert und in die Universitätsbibliothek überführt. 1926 kam die gräfliche Holstein-Ledreborgsche Handschriftensammlung mit wertvollem Quellenmaterial zum Studium der Geschichte Dänemarks im 18. Jh in die Bibliothek. Nach dem Tod von Professor David Simonsen (1853-1932) konnte die Bibliothek seine umfangreiche, überwiegend judaistische Sammlung (30.000 bis 40.000 Bde) ankaufen (s. u. 2.84).

1.9 Im Jahre 1924 wurde eine staatliche Bibliothekskommission eingesetzt, die Vorschläge für die Neugestaltung des dänischen Bibliothekswesens machen sollte, nachdem bereits seit längerem die Möglichkeit einer Spezialisierung der großen wissenschaftlichen Bibliotheken diskutiert wurde. Das 1927 veröffentlichte Gutachten der Kommission hatte zur Folge, daß die Universitätsbibliothek Kopenhagen als vorwiegend naturwissenschaftliche Bibliothek weitergeführt wurde, während die Königliche Bibliothek ihre Sammelschwerpunkte auch weiterhin bei den Geisteswissenschaften und in Zukunft auch bei den Gesellschaftswissenschaften haben sollte. Die beiden Bibliotheken tauschten 1928 entsprechende Teile ihrer Sammlungen aus (s. auch den Eintrag zur Universitätsbibliothek, 1.8). Ab 1943 (bis 1986) war der Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek mit dem Titel Reichsbibliothekar auch Direktor der Universitätsbibliothek.

1.10 Während des Zweiten Weltkriegs wurden die ältesten Bestände der Bibliothek, einschließlich Inkunabeln und Handschriften, in Kirchen Seelands und Lollands ausgelagert (z. B. in die Domkirche von Roskilde, die St. Bendt-Kirche in Ringsted, die Gemeindekirche von Sorø und die Domkirche von Maribo). Hier überstanden sie den Krieg unbeschädigt. Auch nach dem Krieg gelangten den Sammelschwerpunkten entsprechende wertvolle Bestände in die Königliche Bibliothek, finanziert nicht nur aus dem Etat, sondern auch durch Spenden. So erhielt sie 1954 aus dem Nachlaß des Großhändlers Holger Laage-Petersen (1885-1949) eine Hans Christian Andersen-Sammlung mit ca. 4500 Bdn von und über den Dichter als Schenkung. Eine weitere wertvolle Andersen-Sammlung von etwa gleicher Größe, die jedoch auch Übersetzungen der Werke des Dichters in 31 Sprachen umfaßte, kaufte die Bibliothek 1969 von dem Mediziner Arne Portman (1897-1966). Auch in der jüngeren Geschichte der Bibliothek konnten bedeutende Sammlungen inkorporiert werden. So wurde 1990 die umfangreiche private dänische Sammlung von Luftaufnahmen der Firma Sylvest-Jensen Luftfoto gekauft. 4 Millionen Negative und Positive bilden dänische Städte, Orte, Bauernhöfe und einzelne Gebäude in den Jahren 1936 bis 1989 ab. 1993 erwarb die Bibliothek die aus 88 Einzelsammlungen bestehende dokumentarische Sammlung des Musikantiquars Dan Fog. Die Sammlung einschließlich eines Archivs dokumentiert die dänische Musikgeschichte von 1785 bis 1950. Auf eine Verfügung des Mediziners August Jurisch (1881-1952) und seiner Frau geht eine 1955 eingerichtete Stiftung zum Ankauf von Inkunabeln und Handschriften zurück.

1.11 Während der Amtszeit Palle Birkelunds (1952-1982) als Oberbibliothekar wurde besonderer Wert auf gere Beziehungen der Königlichen Bibliothek zur Öffentlichkeit gelegt. 1954 erschien zu deren Information der erste Band des Jahrbuches Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger (s. u. 5). 1965 wurde die Abteilung für Kontakt und Auskunft [Kontakt- og Oplysningsafdelingen] errichtet, um die breitere kulturelle Vermittlungsarbeit, Ausstellungs- und Unterrichtstätigkeit zu stärken (u. a. mit der Publikation Meddelelser fra Rigsbibliotekaren, seit 1989 Magasin fra Det kongelige Bibliotek; s. u. 4.2). Ferner wurde das Fachreferentensystem weiterentwickelt. 1961 ging die Königliche Bibliothek in die Trägerschaft des dänischen Kulturministeriums über. Im Jahre 1986 bekam sie mit Erland Kolding Nielsen (*1947) ihren eigenen Oberbibliothekar, und 1989 wurde die Universitätsbibliothek Fiolstræde/Amager mit der Königlichen Bibliothek vereinigt. Seit 1986 hat die Königliche Bibliothek eine umfassende und durchaus notwendige Reorganisation erlebt, um modernen Erfordernissen entsprechen zu können. Grundlegende organisatorische Neuerungen brachte u. a. die Errichtung einer Informations- und Dokumentationsabteilung mit sich, die die Sammlungen, Hilfsmittel und die fachlichen Informationen besser zugänglich macht. Die Implementierung des Online-Katalogs REX erfolgte 1986, seit 1991/92 besteht die EDV-Ausleihe.

1.12 Die seit mehreren Jahrzehnten unzulänglichen physischen Rahmenbedingungen in der Königlichen Bibliothek werden am Ausgang des 20. Jhs einer neuen und zeitgemäßen wissenschaftlichen Bibliothek Platz gemacht haben. Nachdem die alte Universitätsbibliothek in der Fiolstræde umgebaut und renoviert worden war, wurde sie als gesellschaftswissenschaftliche und juristische Zweigbibliothek der Universität im August 1997 wiedereröffnet. Im Mai 1997 konnte ein völlig neues Bibliotheksgebäude im Zentrum des Universitätskomplexes auf der Insel Amager eingeweiht werden. Es verfügt über ein großes klimatisiertes Zentralmagazin für die Sammlungen der Königlichen Bibliothek. Das alte Bibliotheksgebäude von 1906 auf Slotsholmen wurde umgebaut und renoviert, und wird - voraussichtlich bis 1999 - um einen großen Anbau auf der Hafenseite erweitert. Dieser Annex der Bibliothek wird die Fläche des alten Gebäudes verdoppeln und die Publikumsfunktionen erheblich erweitern (u. a. wird hier ein 1996 gegründetes Nationales Photomuseum beherbergt sein). 1997 umfaßte die Königliche Bibliothek einen Buchbestand von beinahe 5 Millionen Bänden.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Königlichen Bibliothek setzt sich zusammen aus ca. 4,3 Millionen Monographien, Zeitschriften und Serienpublikationen, ca. 4500 Inkunabeln und ca. 40.000 Bdn Zeitungen. Darüber hinaus sind ca. 155.000 Hss., Manuskripte und Archivalien, ca. 242.000 Musikalien, ca. 10 Millionen graphische und ca. 250.000 kartographische Dokumente sowie ca. 4000 Kleindrucke u. a. m. vorhanden. Die Königliche Bibliothek gliedert sich ihren Funktionen als National- und Universitätsbibliothek entsprechend in zwei separate Einheiten mit jeweils eigenen Haupt- und Sondersammlungen. Die zur Universitätsbibliothek zusammengefaßten ausländischen Bestände (2.2 ff.) und die Danica der Nationalbibliothek (2.57 ff.) werden separat beschrieben.

    *

Ausländische Sammlungen (Universitätsbibliothek)

Ausländische Abteilung (Hauptsammlung)

2.2 Der Buchbestand der Ausländischen Abteilung, bei dem es sich um die Hauptsammlung der Königlichen Bibliothek als Universitätsbibliothek handelt, besteht aus mehr als 2,5 Millionen Monographien und Serienpublikationen, außerdem aus Dissertationen (ca. 100.000), laufenden Zeitschriften und Serien (ca. 1000), Mikroformen, AV-Dokumenten u. a. Die seit der Gründung der Bibliothek im 16. Jh vielseitig vermehrten Bestände, die in erster Linie wissenschaftliche Literatur der Bereiche Theologie, Geisteswissenschaften, Rechtswissenschaft und Gesellschaftswissenschaften umfassen, gliedern sich in die Ältere Sammlung (Drucke bis 1949) und die Neuere Sammlung (Drucke ab 1950) sowie in Sondersammlungen. Die Bestände der Ausländischen Abteilung, einschließlich der historischen Sammlungen mit Drucken aus der Zeit vor 1900, werden von der Universitätsbibliotheksabteilung im Hauptgebäude auf der Insel Slotsholmen verwaltet.

2.3 Die Hofbibliothek von König Frederik III. bestand anfänglich überwiegend aus ausländischer Literatur, die in Südeuropa (Italien, Spanien und Portugal) gedruckt worden war. Im Zuge der Erweiterung der ausländischen Sammlungen verlagerte sich der Schwerpunkt auf deutschsprachige und in Deutschland gedruckte Werke. Diese Entwicklung vollzog sich in der zweiten Hälfte des 18. Jhs, als die Königliche Bibliothek zu einer der bedeutendsten Sammlungen Europas aufstieg. In einer Anweisung des Oberbibliothekars Moldenhawer aus dem Jahre 1788 wurde der Erwerb von Literatur aus Südeuropa offiziell als zweitrangig hinter dem Erwerb von deutschen, französischen und englischen Werken eingestuft.

2.4 Der deutsche Anteil am ausländischen Altbestand entspricht dem dominierenden historischen Einfluß des deutschen Sprach- und Kulturbereichs auf die Entwicklung der dänischen Gesellschaft. Insbesondere seit der Reformation bestanden enge Beziehungen zu Deutschland. Dänen studierten an deutschen Universitäten, und von den deutschen Einwanderern, die in den Dienst der dänischen Könige traten, stammten viele aus dem Herzogtum Holstein, das bis 1864 zur dänischen Monarchie gehörte. Die Königliche Bibliothek war bis zur Einführung der Demokratie im Jahre 1849 Eigentum des Königs. Der Buchbestand spiegelt die familiären Beziehungen dänischer Könige zu deutschen Fürstengeschlechtern wider, insbesondere zu Fürstenfamilien, denen dänische Königinnen entstammten. Sie schenkten den dänischen Königen zahlreiche wertvolle und kostbar ausgestattete Bücher. Zur Sammlung der Bibliothek gehört weiterhin eine Reihe von Dedikationsexemplaren deutscher Gelehrter für die dänischen Könige. Die ausländischen Sammlungen vermehrten sich erheblich durch feste Jahresbewilligungen, Gelegenheitsankäufe und Zuwendungen sowie durch Erwerbungen größerer oder kleinerer Sammlungen. In der ersten Hälfte des 19. Jhs wurde nach und nach ein Großteil der im 17. und 18. Jh entstandenen dänischen Büchersammlungen in die Bestände der Königlichen Bibliothek eingegliedert.

2.5 Die Bestandsangaben zu den Ausländischen Sammlungen der Königlichen Bibliothek basieren auf Auszählungen und Hochrechnungen. Der Gesamtbuchbestand des 15. Jhs (in Bänden) wurde anhand des Inkunabelkatalogs von Victor Madsen (s. u. 3.1) ermittelt, während für die übrigen Jahrhunderte eine Teilzählung von ca. 35 Prozent der Titeleinträge (in Bände umgerechnet) im Systematischen Katalog der Älteren Sammlung (s. u. 3.1) und eine Hochrechnung für die restlichen Titel (nach Bänden) vorgenommen wurde. Für die Bestandsangaben zu den Sondersammlungen, die nicht im Systematischen Standortkatalog verzeichnet sind, wurden ebenfalls ca. 35 Prozent anhand der vorhandenen Zettelkataloge gezählt. Beim nicht-katalogisierten Bestand, z. B. bei älteren Dissertationen, mußte vom Magazinbestand ausgegangen werden.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.6 Der historische Buchbestand der Ausländischen Sammlungen umfaßt ca. 430.000 Bde. Davon entfallen ca. 4500 auf das 15. Jh, 29.736 auf das 16. Jh, 54.014 auf das 17. Jh, 117.642 auf das 18. Jh und 224.090 auf das 19. Jh.

2.7 Die Germanica gliedern sich in die Kategorien Deutsch I (Drucke in deutscher Sprache, die im deutschen Sprachgebiet erschienen sind) und Deutsch II (Drucke in anderen Sprachen als Deutsch, die im deutschen Sprachgebiet erschienen sind); die übrigen historischen Drucke werden in der Kategorie Andere geführt. Vom Gesamtbestand der vor 1900 gedruckten Werke tfallen auf die Kategorie Deutsch I 148.050 Bde, auf die Kategorie Deutsch II 74.995 Bde (zusammen 51,87 Prozent des historischen Bestandes der Hauptsammlung) und auf die Kategorie Andere Drucke 206.955 Bde. Das Schrifttum des 15. Jhs umfaßt in der Kategorie Deutsch I 65 Bde, Deutsch II 1550 Bde (alle in lateinischer Sprache), d. h. zusammen 35,88 Prozent, und Andere 2885 Bde (fast ausschließlich in Latein). Im 16. Jh weist Deutsch I 3571 Bde auf und Deutsch II 8847 (zusammen 41,76 Prozent; Andere 17.318 Bde). Im 17. Jh entfallen auf Deutsch I 10.482 Bde und auf Deutsch II 16.852 Bde, zusammen 50,61 Prozent (Andere 25.680 Bde). Im 18. Jh liegen in der Gruppe Deutsch I 40.838 Bde vor und in der Gruppe Deutsch II 22.016 Bde (zusammen 53,43 Prozent; Andere 54.788 Bde); im 19. Jh sind es 93.054 Bde Deutsch I und 25.730 Bde Deutsch II (zusammen 53,03 Prozent).

2.8 Aus der Übersicht nach Sprachen ergibt sich die Dominanz deutschen Schrifttums im gesamten historischen Bestand der ausländischen Hauptsammlung der Bibliothek (51,87 Prozent). In den ersten drei Jahrhunderten ist ein gleichmäßger Anstieg des Anteils der Germanica zu verzeichnen, im 18. Jh erreicht er mit 53,43 Prozent seinen Kulminationspunkt, während er im 15. Jh am geringsten ist (35,88 Prozent). In den früheren Herzogtümern Holstein und Schleswig bis 1864 und 1920 erschienene Titel wurden hierbei nicht berücksichtigt, da diese zur dänischen Nationalliteratur gerechnet und in der Dänischen Abteilung aufbewahrt werden (s. u. 2.57 ff.).

Systematische Übersicht

2.9 Der Systematische Katalog der ausländischen Literatur (Drucke bis einschließlich 1949) wurde von Moldenhawer initiiert (s. o. 1.5). Sein Klassifikationssystem ist eine selbständige Version des Systems der Göttinger Universitätsbibliothek und zugleich standortgebundener Aufstellungskatalog. Untergliederungen und Überschriften der fast 10.000 Themengruppen waren ursprünglich in lateinischer Sprache; ab Ende des 19. Jhs wurden sie jedoch bei der Überarbeitung durch dänische ersetzt. Bei mehreren Sachgebieten wurde auch die Systematik überarbeitet und der wissenschaftlichen Entwicklung angepaßt, so in den Fächern Gesellschaftswissenschaften (Gruppe 8), Philosophie (9), Geographie (13), Religionsgeschichte (14) sowie Geschichte Asiens und Afrikas (15, 16). Für die ab 1950 gedruckte Literatur ging die Königliche Bibliothek zu einem neuen, modernen System über, das heute einen Zugang über EDV ermöglicht.

2.10 Der historische Bestand wird im folgenden entsprechend den Hauptgruppen (Signaturen 1 bis 22) mit seinen Schwerpunkten und bemerkenswerten Ausgaben beschrieben. Dabei wird der deutsche Bestand zum gesamten ausländischen Altbestand in Beziehung gesetzt. Aufgrund des umfangreichen Bestandes der Ausländischen Abteilung weisen die Angaben häufiger Annäherungswerte auf. Den Bestandsumfang illustrieren im folgenden gelegentlich neben den errechneten Bandzahlen auch Angaben zur Anzahl der Katalogseiten, auf denen die Bestände einzelner Sachgruppen verzeichnet sind.

2.11 Die Theologie (Gruppe 1) umfaßt insgesamt 57.387 Bde (verzeichnet in 36 hschr., dicht beschriebenen Protokollkatalogen). Die deutschen Teilbestände gliedern sich in 15.948 Bde Deutsch I und 14.567 Bde Deutsch II (53,17 Prozent des gesamten historischen Bestandes der Gruppe). Literatur zur Kirchengeschichte einzelner Länder findet sich in der Hauptgruppe Geschichte, solche zur christlichen Religionsphilosophie unter Philosophie und zum Kirchenrecht unter Rechtswissenschaft. Gesammelte Werke von Theologen werden überwiegend in der Gruppe Gesammelte und vermischte Schriften aufbewahrt (s. u. 2.44). Die Mehrzahl der allgemeinen theologischen Zeitschriften liegt in Oktavformat vor (ca. 3375 Bde). Die ca. 60 ausschließlich deutschen Titel aus dem 18. Jh umfassen u. a. Altes und Neues aus dem Schatze theologischer Wissenschaften (Wittenberg 1701) und die Unschuldigen Nachrichten von Alter und Neuer Theologie (Leipzig 1702-1719) sowie deren Fortsetzung (1720-1750) und die daran anschließenden Neuen Beiträge (1751-1761). Ungefähr die gleiche Anzahl von allgemeinen theologischen Zeitschriften liegt aus dem 19. Jh vor (zur Hälfte deutsche und der Rest englische, französische und einige wenige schwedische Titel).

2.12 Unter den zahlreichen Bibelausgaben findet sich Gutenbergs 42zeilige Biblia Latina (Pars 2, Mainz ca. 1454/55) mit handgemalten und illuminierten Initialen, Rubrizierungen und Randillustrationen, die zusammen mit der Gottorfschen Bibliothek eingegliedert wurde. Aus dem 15. Jh liegen ca. 170 weitere deutsche Drucke vor. Von den ca. 60 ausländischen Bibelinkunabeln entstammt mehr als die Hälfte der Gottorfschen Bibliothek und dem Nachlaß des Grafen Otto Thott (s. o. 1.4), so aus der Nürnberger Offizin von Anton Koberger eine Biblia Latina (1477 und 1479), eine Biblia Latina cum postillis Nicolai de Lyra (1487 und 1497) sowie eine Biblia Germanica (1483). Bei Konrad Winters in Köln erschien eine weitere lateinische Bibel (1475), ebenso bei Johann Grüninger in Straßburg (1483). Nicolas Jensen ist mit mehreren Bibelinkunabeln vertreten (u. a. Venedig 1479). An deutschen Luther-Bibeln aus dem 16. Jh finden sich ca. 70 Ausgaben in Folioformat. Bemerkenswert ist eine Ausgabe von Propheten all Deudsch (Wittenberg 1541) mit einer ganzseitigen Inschrift Luthers auf einem auf der Innenseite des Einbanddeckels festgeklebten Blatt (datiert 1542); auf den folgenden Blättern finden sich außerdem ganzseitige Inschriften von Melanchthon und Bugenhagen. Eine Luther-Bibel (Wittenberg 1551) enthält zahlreiche handschriftliche Vermerke König Frederiks II. Erwähnenswerte Luther-Bibeln des 17. Jhs (25 Titel in Folio) sind die erste Stern-Bibel mit Holzschnitt (Lüneburg 1614), eine Ausgabe mit Kupferstich von Matthäus Merian d. Ä. (Straßburg 1630) und eine Bibel auf Pergament (Lüneburg 1641) in einem Prachteinband aus Samt mit Widmung an König Frederik III.

2.13 In der Untergruppe Theologia patristica ist sowohl die Primär- als auch die Sekundärliteratur zu allen Kirchenvätern - den syrischen, äthiopischen, griechischen und lateinischen - umfangreich und mit zahlreichen Rara vertreten. Von lateinischen Kirchenvätern liegen mehr als 80 Ausgaben aus dem 15. Jh vor, etwa 20 von ihnen sind Germanica, so Hugo de Sancto Victore, De sacramentis christianae fidei (Straßburg 1485), Johannes Herolt, De eruditione christi fidelium (Straßburg 1490), Johannes Versor, Quaestiones super libros Ethicorum Aristotelis (Köln 1494) und Baptiste de Salis, Summa casuum conscientiae (Nürnberg 1488).

2.14 Einen Schwerpunkt in dem reformatorischen Buchbestand des 16. Jhs bilden zwischen 4000 und 5000 Bde, die im deutschen Sprachraum gedruckt wurden. Es findet sich darunter eine einmalige Sammlung von zu Lebzeiten erschienenen Werken Martin Luthers und anderer Reformatoren, einschließlich zahlreicher Erstausgaben. Insgesamt liegen etwa 2000 Bde Luther-Schriften vor. Unter den zahlreichen Rara sind Unika wie Die bekentnis Martini Luthers auff ytzigen angestelten Reichtag zu Augsburgk (Erfurt 1530), Sermon von dem Sakrament (Wittenberg: Johan Rhau-Grunenberg 1524) und Contra malignum Ioannis Eccij judicium (Leipzig 1519). Weiterhin finden sich unter den zeitgenössischen reformatorischen Schriften 120 Ausgaben von Werken Melanchthons (z. B. Loci communes, 1521 und ca. 20 weitere Ausgaben des 16. Jhs), ca. 60 Bugenhagen-Ausgaben, 60 von Karlstadt (Andreas Bodenstein), 30 von Bucer und 20 von Brenz. Darüber hinaus liegen ca. 120 Ausgaben der Werke Erasmus' vor. Bereits Mitte des 18. Jhs besaß die Bibliothek eine große Sammlung von Reformationsschriften, die in 12 Sammelbänden gebunden ist als Collectio Autographorum Lutheri et Amicorum. Weitere stammen aus königlichen Nachlässen (mit Supralibros), so u. a. Der Deutsch Psalter D. Luthers (Wittenberg 1531) und Das XV. Capitel der Ersten Epistel S. Pauli an die Corinther (Wittenberg 1534) - beide aus dem Besitz Königin Dorotheas, der Gemahlin des dänischen Reformationskönigs Christian III. - sowie Das Schöne Confitemini, an der zal der CXVIII Psalm ausgelegt (Wittenberg 1531) aus dem Besitz Königin Sophies, der Gemahlin des dänischen Königs Frederik I. Ein großer Teil der Luther-Drucke und der Werke weiterer Reformatoren in zeitgenössischen Drucken stammt aus der Sammlung von Peder Hersleb (s. o. 1.6).

2.15 Im Hinblick auf die lutherischen dogmatischen Schriften deckt der Bestand der Bibliothek weitgehend alle Disziplinen ab. Reformierte und katholische Theologie sind mit zahlreichen Werken vertreten. Die Werke von Thomas von Aquin liegen beispielsweise als Inkunabeln in mehr als 70 Ausgaben vor, davon über ein Drittel als deutsche Drucke (u. a. De arte et vero modo praedicandi, Memmingen: Albrecht Künne 1483; Catena aurea, Augsburg ca. 1476; De modo confitendi et de puritate conscientiae, Breslau: Casper Elyan, ca. 1475). Von den ca. 15 Summa-Ausgaben in Folioformat (Inkunabeln ausgeschlossen) sind 3 deutsche Drucke des 16. Jhs.

2.16 In der Gruppe Theologie finden sich zahlreiche weitere bemerkenswerte Ausgaben aus allen Jahrhunderten. Unter den Bekenntnisschriften ist eine auf Pergament gedruckte Ausgabe von Die zwelff Hauptartikel des christlichen Glaubens (Nürnberg 1539). Zu der großen Sammlung von lutherischen Bekenntnisschriften gehören die Confessio augustana (Wittenberg 1530) in mehreren Ausgaben und Concordia, Christliche widerholete einmütige Bekentnüs (Dresden 1580) in 3 Ausgaben, von denen eine Herzog Ulrich von Mecklenburg und später seiner Tochter, der dänischen Königin Sophie, gehörte. In den königlichen Sammlungen gab es ursprünglich weitere Ausgaben der Concordia, die König Frederik II. von seinem Schwager, dem Kurfürsten August von Sachsen, erhalten hatte. Diese von Jakob Krause gebundenen Bände ließ der König aber wegen ihres ketzerischen Inhalts verbrennen. Vier von den übrigen sieben, in der Königlichen Bibliothek verbliebenen Krause-Bänden waren ebenfalls Geschenke des sächsischen Kurfürstenpaars an den König.

2.17 Ein Viertel der zahlreichen lutherischen Erbauungsschriften ist deutschsprachig oder wurde in Deutschland gedruckt. Die älteste Schrift ist von Veit Dietrich und stammt aus dem Jahre 1548. Erwähnenswert unter den 80 Titeln des 17. Jhs sind 15 von Johann Arndt, darunter De vero Christianismo Libri IV (Lüneburg 1625), und die Erstausgabe von Philipp Jakob Speners Pia Desideria (Frankfurt a. M. 1676). Aus dem 18. Jh liegen ca. 350 Titel vor. Die Erbauungsliteratur anderer Konfessionen, einschließlich der katholischen, ist gut vertreten. Des weiteren findet sich eine umfangreiche Sammlung deutscher lutherischer Predigten im Bestand (ca. 1000 Titel im Oktav- und Quartformat).

2.18 Katholische liturgische Werke (z. B. Missale, Gradualien, Sakramentarien, Breviarien u. a.) aus der Zeit bis 1700 liegen in ca. 150 Titeln in Folio, ca. 50 in Quarto und ca. 50 in Oktav vor, darunter auch seltene Inkunabeln, wie die einzige erhaltene, auf Pergament gedruckte Ausgabe des Missale Aboense (Lübeck 1488). Der relativ umfangreiche Bestand zum abendländischen Mönchtum umfaßt ca. 50 Inkunabeln (Folio und Quarto) und ca. 2860 Bde des 16. bis 19. Jhs.

2.19 Zur Untergruppe Theologia fanatica (Schriften von Freimaurern, Rosenkreutzern, Juden und Mohammedanern) gehört eine umfangreiche Masonica-Sammlung (ca. 450 Bde historischer Bestand, zur Hälfte Germanica) mit einem hohen Anteil deutschsprachiger Drucke und zahlreichen Rara. Hier finden sich u. a. Johann Reuchlins Liber de verbo munifico (Tübingen 1514 und Leiden 1552) sowie sein De arte cabbalistica (Hagenau 1517 und 1530). Bemerkenswert sind darüber hinaus Der Freimaurer (Leipzig 1738), Scenographia Architectonica (Leipzig 1741), Les coutumes des Francs-Macons ...Neu und aufrichtig tdeckte Gebräuche der Freymäurer nach dem in Deutschland nie gesehenen französischen Original (Leipzig 1745) und der Almanach für Freimaurer aus dem Jahr 580 <FONT SIZE="-1">3</FONT>/<FONT SIZE="-1">4</FONT>. Vom Verfasser des Taschenbuches für Maurer 580 <FONT SIZE="-1">2</FONT>/<FONT SIZE="-1">3</FONT> (Berlin 1803).

2.20 Die Geschichte (Gruppe 2) weist neben allgemeinen Werken zur abendländischen Geschichte und Geschichte einzelner Gebiete und Länder auch Literatur zu Völkerrecht, Internationalem Recht, Archäologie, Ethnographie und Historischen Hilfswissenschaften auf. Werke zur Geschichte der klassischen Antike und zur Schwedischen Geschichte wurden jedoch anderen Gruppen zugeordnet. Der historische Bestand bis 1900 umfaßt 80.186 Bde, davon 33.576 Bde der Kategorie Deutsch I und 9059 Bde der Kategorie Deutsch II (53,17 Prozent). Aus dem 16. Jh stammen 2915 Germanica (1477 Deutsch I, 1438 Deutsch II; 34,6 Prozent), aus dem 17. Jh 10.082 (6848, 3234; 62,57 Prozent), aus dem 18. Jh 10.491 (7102, 3389; 48,4 Prozent) und aus dem 19. Jh 19.147 (18.149, 998; 56,4 Prozent). Der Bestand ist sowohl in thematischer und chronologischer als auch in regionaler Hinsicht umfassend; dies gilt auch für die Bereiche Genealogie (darunter vor allem die Heraldik), Paläographie, Numismatik und Ethnographie (vorwiegend zu Museen). Erwähnenswert sind u. a. die Werke von Johann Siebmacher, so das Wappenbüchlein (Nürnberg 1555), das New Wappenbuch (Nürnberg 1609) und ein Vollständiges Wappenbuch (Nürnberg 1772). Weiterhin vorhanden sind der Almanach de Gotha (Gotha 1781-1943, nicht vollständig), Gothaischer Hofkalender (1778-1942, mehrere Ausgaben fehlen) und Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser (Gotha 1825-1942, es fehlt Jg. 17). Von den deutschen Almanachen stammen 3 aus dem 15. Jh (Nürnberg 1477; Augsburg 1480, in Latein; Breslau 1496); aus dem 19. Jh liegen einige deutsche Miniatur-Almanache vor (z. B. von 1822, 1826 und 1828).

2.21 Zu den Seltenheiten unter den Darstellungen der Weltgeschichte zählen Johann Carions Chronica (Magdeburg 1534 und 7 spätere Ausgaben), Merians Archontologia cosmica (Frankfurt 1638) und seine Newe Archontologia (Frankfurt 1638). Von Merian sind weitere 10 topographische und biblische Werke vorhanden. Unter den wertvollen Werken zur Geschichte einzelner Länder sind Johann Gottlieb Georgis mit Kupferstich versehene Beschreibung aller Nationen des russischen Reichs (St. Petersburg 1776-1780) und eine Türkische Chronica (Frankfurt a. M. 1777) in einem Krause-Einband. Die Werke zur Deutschen Geschichte (einschließlich Kirchengeschichte und Personalgeschichte) betreffen allgemeine und regionale Geschichte ebenso wie Städtegeschichte. Die umfangreiche Untergruppe verzeichnet insgesamt 33.388 Bde (26.862 Bde Deutsch I, 6526 Bde Deutsch II; 93,9 Prozent). Davon entfallen auf das 16. Jh 2577 Bde (1386 Bde Deutsch I, 1191 Bde Deutsch II; ca. 86 Prozent), auf das 17. Jh 7903 Bde (5750, 2153; ca. 93 Prozent), auf das 18. Jh 7137 Bde (4732, 2405; ca. 92 Prozent) sowie auf das 19. Jh 15.768 Bde (14.993, 775; ca. 26 Prozent). Schwerpunkt des inhaltlich sehr diversifizierten Bestandes ist die politische Geschichte Deutschlands. Einen bemerkenswerten Einzelbestand bilden ca. 950 zeitgenössische Drucke zum Dreißigjährigen Krieg (Bellum tricennale).

2.22 Deutsche historische Zeitschriften sind vielseitig vertreten, besonders Titel aus dem 19. Jh, wie der Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters (München 1832-1983), das Jahrbuch des Vereins von Alterthumsfreunden (Bonn 1866-1949), Publikationen der Preussischen Staatsarchive (1878-1933), Deutscher Herold (Berlin 1872-1943), Biographisches Jahrbuch (Berlin 1897-1914), die Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde (Stuttgart 1886-1949), die Neue Zeitschrift für die Geschichte der germanischen Völker (Halle 1832-1910), und die Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensee's und seiner Umgebung (63 Bde, Lindau 1869-1950). Erwähnenswert ist auch die Illustrierte Zeitung. Wöchentliche Nachrichten über alle Ereignisse, Zustände und Persönlichkeiten der Gegenwart (Leipzig 1843-1909, 1914-1919, 1920, 1924-1932).

2.23 Die Gruppe Klassische Antike (3) umfaßt neben griechischer, etruskischer und lateinischer auch assyrische und babylonische Archäologie, Geschichte des Altertums, Texte und Sprachen. Werke der klassischen Philosophie wurden jedoch überwiegend der Gruppe Philosophie zugeordnet. Die 34.612 Bde des historischen Bestandes zur orientalischen und klassischen Antike, der eine der größten Fachsammlungen der Königlichen Bibliothek darstellt, sind in mehr als 20 Protokollkatalogen verzeichnet. Der Anteil der Germanica gliedert sich in 7353 Bde Deutsch I und 11.036 Bde Deutsch II (zusammen 53,13 Prozent des historischen Bestandes). Diese verteilen sich inhaltlich auf ca. 6000 Bde zu Mythologie, Antiquitäten, Archäologie, Epigraphik, Kunst u. a. sowie ca. 12.000 Bde mit Werken griechischer und lateinischer Schriftsteller. Der Bestand weist sowohl chronologisch und fachlich als auch in bezug auf Rara eine große Bandbreite auf. Johann Joachim Winckelmann ist u. a. vertreten mit Gedanken über die Nachahmung (Dresden und Leipzig 1756), Geschichte der Kunst des Alterthums (Dresden 1764) und seinen Werken (Dresden und Berlin 1808-1825). Außerdem findet sich in der Sammlung Philipp Daniel Lipperts prachtvoll gestaltete Dactyliothecae Universalis ...Chilias mit lateinischem Katalog (Leipzig 1755-1762).

2.24 Unter den zahlreichen Ausgaben klassischer Autoren aus dem 15. Jh sind 10 Inkunabeln von Ptolemäus' Cosmographia hervorzuheben, darunter die 1482 und 1486 in Ulm z. T. auf Pergament gedruckten Ausgaben. Erwähnenswert sind auch 75 Cicero-Ausgaben sowie ca. 40 Aristoteles-Ausgaben, einschließlich der Bde IV und V seiner Opera (Venedig: Aldus Manutius 1497-1498) aus dem Besitz des Nürnberger Patriziers Willibald Pirckheimer (Bd IV mit Originalminiaturen von Albrecht Dürer). Die Werke griechischer und lateinischer Autoren zu Philosophie, Geographie, Medizin und anderen Themen, darunter zahlreiche Rara, sind mit mehr als 1000 Bdn des 16. Jhs vertreten, meist im Folioformat. Aus dem Vorbesitz des Hamburger Philologen Johann Christoph Wolf (1683-1739) stammt eine Ausgabe von Briefen des Libanius, Libanii Sophistæ Epistolæ (Amsterdam 1738), mit einer Widmung an König Christian VI.

2.25 Die Gruppe Literaturgeschichte und Ästhetik (4) verzeichnet 16.098 Bde historischen Bestand. Der Bestand zur Literaturgeschichte (mit Literaturtheorie, Ästhetik, Rhetorik, Poetik, Metrik, zum Drama und zum Roman) ist in insgesamt 16 Protokollkatalogen verzeichnet, davon allein auf mehr als 150 Seiten in Oktavformat deutsche Briefe. Von 8441 Bdn Germanica (Deutsch I 6816 Bde, Deutsch II 1625 Bde; zusammen 52,44 Prozent des historischen Bestandes) entfallen auf das 16. Jh 6 Bde Deutsch I und 234 Bde Deutsch II (50 Prozent), auf das 17. Jh 122 Bde Deutsch I und 390 Bde Deutsch II (ca. 44 Prozent), auf das 18. Jh 2142 Bde Deutsch I und 817 Bde Deutsch II (ca. 60 Prozent) und auf das 19. Jh 4546 Bde Deutsch I und 184 Bde Deutsch II (ca. 50 Prozent). Zur deutschen allgemeinen Literaturgeschichte, die auch Wissenschaftsgeschichte, Zeitschriften sowie Autorenlexika einschließt und chronologisch sowie regional untergliedert ist, liegen insgesamt ca. 2100 Bde vor. Unter den zahlreichen Rara der Gruppe ist Johann Burchard Menckes De charlataneria eruditorum declamationes duae (Leipzig 1715), von der 6 weitere Ausgaben sowie Übersetzungen ins Französische, Englische und Niederdeutsche vorliegen (De Quackzalverey der Geleerden, Amsterdam 1738).

2.26 Die 47.381 Bde historischer Bestand in der Gruppe Schöne Literatur (5) sind nach Gattungen untergliedert und in 10 Protokollkatalogen verzeichnet. Die Anteile der Germanica liegen bei 19.916 Bdn in der Kategorie Deutsch I und 5824 Bdn in der Kategorie Deutsch II (zusammen 54,32 Prozent). Bis Anfang des 19. Jhs wurde in der Königlichen Bibliothek nur wenig Schöne Literatur gesammelt, weil diese lediglich als Unterhaltungslektüre aufgefaßt und wenig geschätzt wurde. Die heute vorhandenen historischen Bestände deutscher Belletristik gehen in erster Linie auf die Sammlungen von Peter Frederik Suhm und Otto Thott zurück (s. o. 1.4). Hinzu kommen Romane und Novellen (überwiegend deutsch und französisch), die Mitte des 19. Jhs insbesondere aus der Königlichen Handbibliothek in den Bestand gelangten.

2.27 Unter den sogenannten Volksbüchern des 16. Jhs finden sich zahlreiche Rara, so u. a. die Erstausgabe von Melchior Pfinzings Thewrdannck (Nürnberg 1517) auf Pergament mit Holzschnitt. Von Reineke Fuchs liegen zahlreiche Ausgaben in verschiedenen Sprachen vor, darunter deutsche Ausgaben des 16. Jhs (u. a. Rostock: Dietz 1549 und 1553 sowie 3 weitere Ausgaben), 4 aus dem 17. Jh und 5 aus dem 18. Jh. Ein weiteres Rarum ist das einzige bekannte Exemplar des Ulenspiegel mit Michiel von Hochstraatens Holzschnitt (Antwerpen ca. 1519). Ein warhaffte und erschröckliche Geschicht von D. Johann Fausten liegt als einziges erhaltenes Exemplar der Erstausgabe vor (Tübingen 1587-1588). Johann Karl August Musäus' Volksmärchen der Deutschen (Gotha 1782-1787) sind in weiteren 4 Ausgaben aus dem 19. Jh vorhanden, darunter die 1847 in Leipzig gedruckte Prachtausgabe. In der großen und vielseitigen Sammlung neuerer deutscher Literatur ist Friedrich Gottlieb Klopstock mit mehr als 100 Bdn und in zahlreichen Ausgaben vertreten, darunter Der Messias (Halle 1751-1773). Da Klopstock von 1751 bis 1770 in Dänemark lebte, finden sich ca. 25 seiner Werke als dänische Drucke in der Dänischen Abteilung; das älteste dieser Werke ist die Ode an den König (Kopenhagen 1752). Goethes Werke sind in einer Gesamtausgabe vorhanden (Stuttgart und Leipzig 1828-1833); darüber hinaus liegt der Götz von Berlichingen in 2 Ausgaben vor (Darmstadt 1773; Frankfurt a. M. und Leipzig 1774) sowie Die Leiden des jungen Werthers in der Erstausgabe (Leipzig 1774). Aus Goethes Lebenszeit sind insgesamt mehr als 170 Drucke seiner Werke vorhanden. Im Bestand der fremdsprachigen Werke mit deutschem Druckort fällt die große Zahl an Ausgaben angelsächsischer Werke aus der Zeit vor 1900 auf (mehr als 1300 Bde). Allein die bei Tauchnitz in Leipzig erschienene Collection of British Authors ist darunter mit 1200 Bdn vertreten. Von den Erstausgaben der Sammlung finden sich 27 Bde. Der überwiegende Teil der Tauchnitz-Ausgaben wurde aus der Königlichen Handbibliothek hierher überführt.

2.28 In 8 Protokollkatalogen ist die Gruppe Sprachwissenschaft (6) verzeichnet, die klassische Sprachen (s. o. 2.23) und Schwedisch (s. u. 2.50) ausschließt. Der gesamte historische Bestand umfaßt 9769 Bde (davon Deutsch I 3850 Bde, Deutsch II 851 Bde; 48,12 Prozent). Fast 1500 Bde liegen zur deutschen Sprachwissenschaft vor. Mehr als 100 Werke behandeln Kunstsprachen, davon ca. die Hälfte in Deutsch, wobei der zeitliche Schwerpunkt am Ende des 19. Jhs liegt. Zur ältesten deutschen Literatur über Kunstsprachen gehören Johann Joachim Bechers Character pro Notitia linguarum universali (Frankfurt 1661) und Georgius Kalmárs Grammaticalische Regeln zur philosophischen oder allgemeinen Sprache (Wien 1774).

2.29 Die Gruppe Rechtswissenschaft (7) umfaßt ca. 33.488 Bde historischen Bestand (17 Protokollkataloge), davon 18.919 Bde Germanica (10.551 Bde Deutsch I, 8368 Bde Deutsch II; zusammen 56,49 Prozent). Den historischen Kern der Sammlung bilden die Bibliotheken von Hermann Meier (3825 Bde, die Hälfte zur deutschen Rechtswissenschaft) und von Esaias Pufendorf (2619 Bde; s. o. 1.2). Das Kirchenrecht, besonders das kanonische Recht, verzeichnet einen großen historischen Bestand, von dem Germanica allerdings nur ca. 10 Prozent ausmachen. Aus dem 16. Jh sind insgesamt ca. 120 Titel vorhanden, darunter beispielsweise 11 Ausgaben des Decretum Gratiani. Die einzige deutsche Ausgabe dieses Titels druckte Koberger 1598 in Nürnberg. Von den Canones Apostolorum liegt eine Mainzer Ausgabe von 1525 vor. Papstbriefe, Dekretalien, Bullen u. a. aus dem 16. und 17. Jh sind mit ca. 170 Bdn vertreten.

2.30 Zu den Seltenheiten innerhalb des Bestandes zum Germanischen Recht (Recht aller deutscher Staaten und Länder, einschließlich Österreich) zählt Veit Ludwig von Seckendorffs Teutscher Fürsten Stat (Hanau 1656; weitere Ausgaben von 1670, 1678, 1720 und 1754). Sein Christen-Stat (Leipzig 1685) liegt in 5 weiteren Ausgaben bis 1743 vor. Von Hugo Grotius besitzt die Bibliothek neben 50 zeitgenössischen Werken zu einem breiten Themenspektrum (davon 6 in Deutsch) auch die seltene Ausgabe von De principiis iuris naturalis enchiridion (Jena 1669). Eine Sondersammlung zum Ausländischen Recht (Jus), die in den dreißiger Jahren des 20. Jhs aus der Universitätsbibliothek überführt wurde, umfaßt 10.434 Bde historischen Bestand, davon 70,85 Prozent Germanica (Deutsch I 4410, Deutsch II 2982; 16. Jh 6 Bde Deutsch I und 258 Bde Deutsch II; 17. Jh 12 Bde Deutsch I und 732 Bde Deutsch II; 18. Jh 720 Bde Deutsch I und 1608 Bde Deutsch II; 19. Jh 3672 Bde Deutsch I und 384 Bde Deutsch II).

2.31 Die Gruppe Gesellschaftswissenschaften (8) schließt Literatur zu Soziologie, Staatslehre und Politik, Volkswirtschaft, Finanzwissenschaft und Statistik ein. Der historische Bestand von 8840 Bdn umfaßt 4467 Bde Germanica (Deutsch I 3454 Bde, Deutsch II 1013; zusammen 50,52 Prozent). Eine Auszählung nach Jahrhunderten ergibt für das 16. Jh 22 Bde Deutsch I und 56 Bde Deutsch II (16,8 Prozent), für das 17. Jh 156 Bde Deutsch I und 811 Bde Deutsch II (50 Prozent), für das 18. Jh 1229 Bde Deutsch I und 127 Bde Deutsch II (56,5 Prozent) sowie für das 19. Jh 2047 Bde Deutsch I und 19 Bde Deutsch II (51 Prozent). Es finden sich zahlreiche Titel zu deutscher Land- und Forstwirtschaft (als ältester Paul Jacob Marperger, Nutz- und lustreicher Plantagen-Tractat, Dresden 1722), zur Armenversorgung in Deutschland (z. B. Th. Ph. von der Hagen, Plan zur bessern Einrichtung der Armenkasse ...in Berlin, Halle 1787) und zum deutschen Münzwesen (Caroli V. Müntz-Ordnung, Helmstedt 1739).

2.32 Im Bestand sind seltene Ausgaben von Niccolò Machiavellis Il Principe (o. O. 1535, Venedig 1541 und 1554, Florenz 1551, Palermo 1584), darunter ca. 20 Ausgaben in Übersetzung, die zur Hälfte vor 1800 gedruckt wurden. Die ältesten deutschen Ausgaben stammen aus Frankfurt (1608) und aus Helmstedt (1660). Montesquieus De l'esprit des loix ist mit einer Reihe von Ausgaben (die früheste Genf 1748) und Kommentaren vertreten, darüber hinaus finden sich eine deutsche Übersetzung von 1753 aus Frankfurt und eine kommentierte Übersetzung von 1804 aus Görlitz. Von Samuel Pufendorfs Werken besitzt die Bibliothek ca. 35 zu Lebzeiten erschienene Ausgaben, von denen ein Drittel deutsche Drucke sind (z. B. Elementorum jurisprudentiae universalis libri II, Frankfurt und Jena 1680). Außerdem sind im Bestand mehrere Dissertationen mit Pufendorf als Praeses (u. a. Heidelberg 1663).

2.33 Den historischen Bestand der Gruppe Philosophie (9) bilden insgesamt 14.427 Bde. Die Germanica gliedern sich in Deutsch I mit 5882 Bdn und Deutsch II mit 1706 Bdn (zusammen 52,6 Prozent). Das in 9 überarbeiteten Katalogen erfaßte Fach dominieren Griechische und Römische Philosophie mit ca. 600 Bdn (auf 170 Protokollseiten), Indische Philosophie mit ca. 150 Bdn (75 Protokollseiten) und Arabische Philosophie mit ca. 125 Bdn (auf ca. 70 Protokollseiten). Weitere Untergruppen sind breit vertreten, so z. B. Psychologie - darunter Melanchthons Commentarius de anima (Straßburg 1540 und 5 spätere Ausgaben aus Wittenberg 1550-1575) -, Metaphysik, Religionsphilosophie, Okkultismus, Ethik und Sozialethik. In dieser Gruppe finden sich darüber hinaus Werke über allgemeine Wissenschaftslehre, die frühesten von 1528, aber auch aus späteren Jahrhunderten.

2.34 Zu den Rara des Faches gehört Giordano Brunos De lampade combinatoria Lulliana (Wittenberg 1587). Von weiteren insgesamt 10 Ausgaben seiner Werke aus dem 16. Jh sind 5 Germanica. Unter den neueren philosophischen Werken sind Kants Versuch den Begriff der negativen Größen in die Weltweisheit einzuführen (Königsberg 1763) und seine Kritik der reinen Vernunft (Riga 1781, und weitere Auflagen 1787-1799) sowie Hermann Samuel Reimarus' Über die Gründe der menschlichen Erkenntniss (Hamburg 1787). Vermischte Schriften philosophischen Inhalts und Werke einzelner Philosophen füllen mehr als 200 Protokollkatalogseiten und die Standardwerke von Philosophen des 19. Jhs mehr als 100 Seiten, darunter Schopenhauers Die Welt als Wille und Vorstellung in der Erstausgabe (Leipzig 1819) sowie in weiteren Ausgaben von 1859 und 1887. In der Untergruppe Enzyklopädien und allgemeine Werke ist das 16. Jh mit ca. 60 Titeln vertreten, darunter 15 deutsche. Aus dem 18. Jh finden sich - neben den wichtigsten französischen (z. B. die große Encyclopédie vollständig, Paris 1751-1782) und englischen Enzyklopädien - zahlreiche deutsche, so u. a. Johann Hübners Reales Staats ...Lexikon (Leipzig 1735), Amaranthes (Gottlieb Sigmund Corvinus), Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexikon (Leipzig 1715) und Johann Theodor Jablonskis Allgemeines Lexicon der Künste und Wissenschaften (Leipzig 1721).

2.35 Der historische Bestand der Gruppe Pädagogik, Schulwesen und Universitäten (10) umfaßt 3422 Bde (verzeichnet in 5 Protokollkatalogen); davon fallen in die Kategorie Deutsch I 1166 Bde und Deutsch II 706 Bde (zusammen 54,7 Prozent). Der Großteil der historischen Literatur zur Universitätsgeschichte Deutschlands befaßt sich mit einzelnen Universitäten (ca. 275 von 375 Bdn, davon ca. 75 Bde vor 1800). Hierher gehören Titel wie Johann Gottlieb Fichte, Deducirter Plan einer zu Berlin zu errichtenden höhern Lehranstalt (Stuttgart und Tübingen 1817), G. Kaufmann und G. Bauch, Acten und Urkunden der Universität Frankfurt an der Oder (Breslau 1897-1906) und Kurtze Nachricht von der Stadt Halle, und absonderlich von der Universität daselbst (Halle 1709). Es finden sich hier außerdem seltene Werke des 16. Jhs über das deutsche Studentenleben, so u. a. 2 Ausgaben von Johannes Dinckels Oratio de origine, causis, typo et ceremonis, illius ritus (Erfurt 1579, Magdeburg 1582) und Siegmund Jakob Apins Werk Vernünftiges Studentenleben (Jena 1726). Das Werk des deutschen Pädagogen Johann Bernhard Basedow, der bis 1768 im dänischen Staatsdienst tätig war, vertreten 12 Drucke. Der größere Teil seiner theologischen, philosophischen und pädagogischen Arbeiten (60 Bde) wird in der Dänischen Abteilung aufbewahrt, darunter sein Elementarbuch für die Jugend und die Lehrer (Altona und Bremen 1770) und sein Methodenbuch für Väter und Mütter (Altona 1773).

2.36 Die Gruppe Kunst (11) schließt die Untergruppen Bildende Kunst, Architektur, Musik- und Theaterwissenschaften ein. Der historische Bestand umfaßt 7182 Bde (ca. 7 Protokollkataloge), darunter 3840 Bde Germanica (3683 Bde Deutsch I, 157 Bde Deutsch II; zusammen 53,47 Prozent). Auffällig ist der hohe Anteil der Titel zur Architektur, der das Interesse der dänischen Könige an dieser Disziplin widerspiegelt. Hierzu zählen beinahe 200 Prachtbände in Folioformat, so u. a. Paul Deckers Fürstlicher Baumeister, oder Architectura civilis (Augsburg 1711-1716). Die zahlreichen Emblembücher schließen Ausgaben von Johannes Arndt ein. Bei einer Ausgabe des Todtentanz (o. O. 1544) handelt es sich wahrscheinlich um einen Nachdruck von Deneckers Ausgabe (Augsburg 1544). Von 12 weiteren historischen Drucken des Titels (bis 1900) sind 6 deutschsprachig; die älteste Ausgabe erschien 1588 in Basel. Der historische Bestand der Untergruppe Musikwissenschaft (Geschichte, Theorie, Ausführung, Instrumente, Gattungen) umfaßt ca. 2800 Bde. Unter ca. 50 Bdn Germanica des 16. und 17. Jhs sowie 1797 Bdn des 18. und 19. Jhs finden sich G. Rhau, Enchiridion utriusque Musica practica (Wittenberg 1538), Musica compendium Latino-germanicum Heinrici Fabri (Jena 1636), J. Friedrich Reichardt, Briefe eines aufmerksamen Reisenden, die Musik betreffend (Frankfurt und Leipzig 1774) sowie Joseph Levin Saalschütz, Geschichte und Würdigung der Musik bei den Hebräern (Berlin 1829). Notendrucke werden in der Musikabteilung aufbewahrt (s. u. 2.90). Die Theaterwissenschaften (ca. 1400 Bde historischer Bestand) vertreten 3 Bde der Kategorie Deutsch II vor 1700 (ca. 25 Prozent) und 634 Bde Deutsch I sowie 3 Bde Deutsch II aus dem 18. und 19. Jh (ca. 46 Prozent).

2.37 Zum Buch- und Bibliothekswesen (12) sind 4846 Bde historischer Bestand verzeichnet. Darunter finden sich als deutsche Teilbestände 1335 Bde Deutsch I und 751 Bde Deutsch II (zusammen ca. 43 Prozent). Zur Geschichte des Buchdrucks sind besonders die seltenen Drucke erwähnenswert, die aus Anlaß der Jubelfeierlichkeiten im Jahre 1740 in Danzig, Dresden, Eisenach, Erfurt, Frankfurt, Halle, Leipzig, Magdeburg, Weimar, Jena und Ulm erschienen, darunter die seltene Ausgabe Öffentliche Jubelzeugnisse (Halle 1741). Bedeutende Werke über deutsche Bibliotheken sind Jacob Burckhards Historia Bibliothecae Augustae quae Wolfenbutteli est (Leipzig 1744-1746) und Hermann Conrings De Bibliotheca Augusta (Helmstedt 1661) mit einer handschriftlichen Widmung an Frederik III. Weiterhin besitzt die Bibliothek Frankfurter und Leipziger Meßkataloge aus der Zeit von 1578 bis 1759 (31 Bde) sowie Kataloge deutscher Privatbibliotheken (200 Bde).

2.38 Der historische Bestand der Gruppe Geographie und Reisen (13) umfaßt 8895 Bde, darunter 3744 Bde Germanica (3531 Bde Deutsch I, 213 Bde Deutsch II; 42,1 Prozent). Die Germanica verteilen sich auf 42 Bde des 16. Jhs (14 Bde Deutsch I, 28 Bde Deutsch II; 22,5 Prozent), 292 Bde des 17. Jhs (192 Bde, 100 Bde; 32 Prozent), 1404 Bde des 18. Jhs (1350 Bde, 54 Bde; 53 Prozent) und 2006 Bde des 19. Jhs (1975 Bde, 31 Bde; 40 Prozent). Das 15. Jh vertreten mehrere Ausgaben von Bernhard von Breidenbachs Die heyligen Reyssen gen Iherusalem zu dem heiligen Grab (Mainz 1486; Augsburg 1488; Mainz 1488, holländisch; Speyer 1490, lateinisch) sowie Hartmann Schedels Liber chronicarum in 3 Ausgaben (Nürnberg 1493, 3 Exemplare; Augsburg 1497, 2 Exemplare und die deutsche Übersetzung Nürnberg 1493). Zu den Rara des 16. Jhs gehört Sebastian Münsters Cosmographia (Frankfurt a. M. 1537 in 2 Exemplaren), die auch in mehreren späteren Ausgaben vorhanden ist. Neben 8 bis 9 anderen Werken von Abraham Ortelius liegt auch sein Theatrum orbis terrarum vor (Antwerpen 1575, 1595 und 1612) sowie als weiteres Werk des 16. Jhs Georg Braunius' und Franz Hogenbergs Civitates orbis terrarum (Köln 1576-1590 und spätere Ausgaben 1597-1599, 1612-1618), dessen Sonderausgabe des vierten Bandes aus dem Jahre 1588 eine gedruckte Widmung an König Frederik II. enthält. Das kolorierte Exemplar wird in der Kartenabteilung der Königlichen Bibliothek aufbewahrt. Erwähnenswert ist außerdem das Theatrum Europæum mit Landkarten und Kupferstichen von Matthäus Merian (Frankfurt 1635-1738).

2.39 Das Schrifttum über Reisen umfaßt ca. 6500 Bde. Neben Reisen in Europa sind insbesondere Reisen in Asien gut repräsentiert, so z. B. 10 Bde von Werken des berühmten schwedischen Entdeckungsreisenden Sven Hedin (1865-1952) zu Zentralasien. Der Bestand zu Reisen in Afrika thält als Rarum Filippo Pigafettas Descriptio regni africani (Frankfurt 1598). Reisen in Ostafrika betreffen 3 Germanica, darunter Johann Ludwig Krapf, Reisen in Ost-Afrika ...1837-55 (Kornthal 1858). Die Bestände über Reisen nach Nord- und Südamerika, Australien, in den Pazifik und den Atlantik sowie in die Polargebiete verzeichnen nur wenige Germanica. Bei der Literatur zu Reisen in einzelne Länder ist Deutschland mit ca. 170 Bdn vor 1900 am besten repräsentiert. Erwähnenswert ist Jean Mabillons Iter germanicum (Hamburg 1717) mit einem Vorwort von Johann Albert Fabricius.

2.40 In der Gruppe (nicht-christliche) Religionsgeschichte (14) umfaßt der historische Bestand 1173 Bde, sowohl zu den primitiven Religionen als auch zu höheren Religionen im asiatischen und vorderasiatischen Raum. Die Germanica (515 Bde) verteilen sich auf 403 Bde der Kategorie Deutsch I und 112 Bde der Kategorie Deutsch II (zusammen 35,21 Prozent). Aus dem 16. Jh stammen 7 Bde, aus dem 17. Jh 22 Bde, aus dem 18. Jh 73 Bde und aus dem 19. Jh 413 Bde.

2.41 Der historische Bestand in der Gruppe Asien (15) umfaßt insgesamt 3057 Bde und ist in 4 überarbeiteten Protokollkatalogen verzeichnet. Die Germanica gliedern sich in 502 Bde Deutsch I und 129 Bde Deutsch II (zusammen 20,64 Prozent). In der Gruppe findet sich u. a. Literatur zur Geschichte, Missionsgeschichte, Topographie, Archäologie, Politik und Soziologie asiatischer Länder. Über Armenien beispielsweise besitzt die Bibliothek 60 bis 70 Bde (zur Hälfte deutsche Drucke), über Palästina ca. 250 Bde, von denen die ältesten deutschen Drucke Matthäus Aurogallus' De Hebræis, urbium, locorum, populorumque nominibus libellus (Wittenberg 1526) und die Descriptio Terræ Sanctæ des Brocardus (Magdeburg 1587 und 1593) sind. Der Großteil des Bestandes ist Indien gewidmet.

2.42 Die Gruppe Afrika (16) mit insgesamt 992 Bdn ist ebenso untergliedert wie die Gruppe Asien. Germanica machen 22,88 Prozent des historischen Bestandes aus (Deutsch I 203 Bde, Deutsch II 24 Bde). Unter den Werken über Abessinien sind 20 Bde Germanica, von denen besonders das anonyme Werk Bottschaft des grossmechtigsten Königs David ...den man gemeinlich nennet Priester Johann, an Babst Clemens den Siebenten (Leipzig? 1534) hervorzuheben ist. Eine italienische Ausgabe, die in demselben Jahr in Bologna gedruckt wurde, ist ebenfalls vorhanden.

2.43 Einen großen Anteil am umfangreichen historischen Bestand (12.920 Bde) der Gruppe Gelehrte Gesellschaften (17) haben periodische Publikationen, darunter zahlreiche Museumsschriften, sowie Festschriften. Das deutsche Schrifttum liegt in 4683 Bdn der Kategorie Deutsch I und 764 Bdn der Kategorie Deutsch II vor (zusammen 42,16 Prozent). Dieser Bestand verteilt sich auf 37 Bde Deutsch I und 160 Bde Deutsch II aus dem 17. Jh (63,3 Prozent), 2282 Bde Deutsch I und 396 Bde Deutsch II aus dem 18. Jh (38,2 Prozent) und 2362 Bde Deutsch I und 208 Bde Deutsch II aus dem 19. Jh (46 Prozent). Unter den deutschen Drucken des 19. Jhs dominieren die Museumsschriften. Vorhanden sind z. B. der Jahresbericht des germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg (1856-1929), der Anzeiger des germanischen Nationalmuseums (1886-1921) und die Mitteilungen aus dem germanischen Nationalmuseum (1886-1921). An deutschen Zeitschriften kritischen und bibliographischen Inhalts sind fast 2000 Bde vorhanden. Unter den deutschen wissenschaftlichen Zeitschriften und Sitzungsberichten aus dem 18. Jh ist eine nahezu komplette Sammlung von Acta eruditorum, Göttingische Gelehrte Anzeigen (1753-1949); aus dem 19. Jh liegen u. a. 240 Bde der Preussischen Jahrbücher (Berlin 1858-1935) vor.

2.44 Die Gruppe Gesammelte und vermischte Schriften (18), darunter auch Zeitschriften vermischten Inhalts, umfaßt einen historischen Bestand von insgesamt ca. 9000 Bdn (Deutsch I 2660 Bde, Deutsch II 216 Bde, zusammen 32 Prozent). Im 16. und 17. Jh ist der Anteil deutscher Drucke verhältnismäßig gering (35 Bde, ca. 21 Prozent; 38 Bde, ca. 9 Prozent). Im 18. Jh steigt er auf 1287 Bde, insgesamt 41,6 Prozent (Deutsch I 1188 Bde, Deutsch II 99 Bde) und im 19. Jh auf 1516 Bde, ca. 28 Prozent des Bestandes (Deutsch I 1455 Bde, Deutsch II 61 Bde). Hier finden sich u. a. Titel wie Deutsche Kunst zu Hamburgs Gunst (Hamburg 1892) und Festschriften der vier Fakultäten zum zweihundertjährigen Jubiläum der vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg (Halle 1894).

2.45 In der Gruppe Technologie (19) ist u. a. Literatur zu Handwerk, Handel, Agrarwissenschaft, landwirtschaftlicher Topographie und Veterinärwissenschaft zusammengefaßt. Der historische Bestand von 10.707 Bdn umfaßt 57,6 Prozent Germanica (6007 Bde Deutsch I und 160 Bde Deutsch II). Zu den selteneren Drucken gehören u. a. Johannes Colerus, Calendarium oeconomicum et perpetuum (Wittenberg 1591 und 1592), Johann Beckmann, Anleitung zur Handlungswissenschaft (Göttingen 1789 und eine dänische Übersetzung von Andreas Svendsen, Kopenhagen 1798, nur in 4 Heften in der Königlichen Bibliothek, komplett in der Universitätsbibliothek für Naturwissenschaften, Medizin und Mathematik) und ein Polytechnisches Journal (Stuttgart 1820).

2.46 Bemerkenswert ist der Teilbestand an Werken zur Kochkunst (Ars coquinaria), der insgesamt ca. 115 Bde in Oktavformat umfaßt, wobei der Großteil der Werke in Französisch, einige in Italienisch, wenige in Englisch und ca. 40 Bde in Deutsch erschienen sind. Deutschsprachige Titel aus dem 16. Jh liegen in 5 Bdn vor, aus dem 17. Jh in 8 und aus dem 18. Jh in ca. 20 Bdn. In Quartformat finden sich 13 Bde, darunter 5 in Deutsch; hinzu kommen 2 deutschsprachige Bände in Folioformat. Unter den alten und seltenen Kochbüchern sind besonders erwähnenswert Bartholomaeus de Platinas De honesta voluptate et valetudine (Venedig 1475 und 1498, Bologna 1499), Kochbüchlein für die Kranken (Frankfurt 1545), Koch und Kellermeysterung von allen Speisen und Getrinken (Straßburg 1559), Koch und Kellerey (Frankfurt a. M. 1545) sowie Marx Rumpolts Ein new Kochbuch (Frankfurt 1581).

2.47 Die Gruppe Nautik (20) umfaßt Literatur zum Seewesen, zu Seekriegen sowie zu Hydrotechnik und Wasserbau (insgesamt 1267 Bde). An deutschen Drucken finden sich 141 Bde der Kategorie Deutsch I und 21 Bde der Kategorie Deutsch II (zusammen ca. 17 Prozent des historischen Bestandes). Aus dem 16. Jh liegen 11 Bde Germanica vor (30 Prozent), aus dem 17. Jh 32 Bde (23 Prozent), aus dem 18. Jh 97 Bde (17,6 Prozent) und aus dem 19. Jh 73 Bde (13,8 Prozent). Zum Seekrieg finden sich u. a. 2 Exemplare von Leben und Thaten der See-Helden (Nürnberg 1681) und Johann Heinrich Rödings Allgemeines Wörterbuch der Marine (Hamburg 1793-1796). Weitere deutschsprachige Titel des Bestandes sind V. E. Thelling von Courtlary, Darstellung der Marine (Zürich und Leipzig 1808) und A. Jordan, Geschichte der brandenburgisch-preussischen Marine (Berlin 1856). Unter den deutschen Titeln zu Hydrotechnik und Wasserbau ist Bernard Forest de Bélidors vierbändige Architectura hydraulica (Augsburg 1740-1770) erwähnenswert.

2.48 Inhaltlich sehr breit gefächert ist die Gruppe Kriegskunst, Gymnastik, Sport und Spiele (21). Insgesamt umfaßt der historische Bestand 4028 Bde, davon knapp 55 Prozent Germanica (2007 Bde Deutsch I, 206 Bde Deutsch II). Inhaltlich überwiegen Werke zur Kriegskunst gegenüber den nur gering vertretenen Untergruppen Gymnastik, Sport und Spiele. Der bemerkenswerte Teilbestand von fast 70 Bdn zur Fortifikationslehre (davon 15 deutsche Drucke) erklärt sich aus dem königlichen Interesse an Befestigungskunst. Unter den ältesten deutschen Titeln sind Albrecht Dürers De urbibus, arcibus, castellique (Paris 1535) und Etliche Unterricht zu Befestigung der Stett, Schloss und Flekken (Arnheim 1603) sowie Leonhard Fronspergers Von Schantzen und Befestungen umb die Feldt Läger (Frankfurt a. M. 1571-1573) und sein Von kayserlichen Kriegsrechten (Frankfurt 1566). Die zahlreichen Fechtbücher schließen H. W. Schöffers Gründliche und eigentliche Beschreibung der freyen adelichen und ritterlichen Fechtkunst (Marburg 1620) ein. Literatur zum Reiten vertritt u. a. Georg Engelhard Löhneyssen, Von Zeumen. Gründlicher Bericht des Zeumens (Grüningen 1588) und Della Cavalleria (Remlingen 1609-1610).

2.49 In der Gruppe Schweden (22) finden sich 14.166 Bde aus der Zeit vor 1900 mit breitgefächerter Literatur zu Geschichte, Geographie, Theologie, Sprache und Brauchtum des Landes. Der Bestand schließt einige Bücher ein, die ursprünglich in der 1780 errichteten Dänischen Abteilung (Bibliotheca septentrionalis) aufgestellt waren. Die schwedischen Drucke wurden erst am Ende des 18. Jhs von der Dänischen in die Ausländische Abteilung überführt. Der Teilbestand deutscher historischer Drucke ist mit 7,54 Prozent in dieser Gruppe am geringsten (Deutsch I 766 Bde, Deutsch II 304 Bde). Im Jahre 1884 erhielt die Königliche Bibliothek von dem dänischen Vizekonsul in Cannes, Henry Déonna, eine Sammlung von ca. 330 Bdn über Kostüme, Trachten und Uniformen, über deren Geschichte sowie über Sitten und Volksbräuche. Mit 10 Prozent liegt der Anteil der Germanica in dieser Sammlung über dem des gesamten Faches.

2.50 Der prozentuale Anteil der Germanica am ausländischen Altbestand weist in den 22 Sachgruppen abgesehen von wenigen Ausnahmen keine allzu großen Differenzen auf. Am größten ist der Anteil in der Gruppe Technologie, Handwerk u. a. mit 57,6 Prozent und in der Gruppe Rechtswissenschaft mit 56,5 Prozent. Ansonsten beträgt der Anteil in den meisten Sachgruppen etwas mehr als 50 Prozent, z. B. in Theologie, Geschichte, Klassische Antike, Schöne Literatur, Gesellschaftswissenschaften, Philosophie, Pädagogik und Kriegskunst. Zwischen 40 und 50 Prozent Germanica weisen die Gruppen Buch- und Bibliothekswesen, Geographie und Gelehrte Gesellschaften auf, während die Gruppen Gesammelte und vermischte Schriften und Religionsgeschichte zwischen 30 und 40 Prozent Germanica verzeichnen. Die Sachgruppen mit nur geringem deutschen Anteil sind Nautik (ca. 17 Prozent), Asien (knapp 21 Prozent) und Afrika (ca. 23 Prozent) und schließlich die Gruppe Schweden (7,54 Prozent).

2.51 Die Sammlung der Königlichen Bibliothek ist eine durch Schenkungen und Ankäufe über drei Jahrhunderte gewachsene Einheit, die auch aus musealer Sicht wertvoll ist. In ihrer Funktion als Buchmuseum Dänemarks umfaßt sie nicht nur in den Beständen der Nationalbibliothek, sondern auch in der Ausländischen Abteilung buchhistorische Sammlungen. Diese 5 Sammlungen schließen insgesamt ca. 20.000 Bde ein, die in den systematischen Katalogen der ausländischen Hauptsammlung erfaßt sind und separat aufgestellt wurden: eine Inkunabelsammlung, eine Postinkunabelsammlung, eine Pergamentsammlung, eine Buchhistorische Studiensammlung und eine sogenannte Sammlung kostbarer Bücher. Bei der Inkunabelsammlung, die im Jahre 1840 vom Hauptbestand separiert und gesondert aufgestellt wurde, handelt es sich um die größte Sammlung dieser Art in Nordeuropa (ca. 4500 Bde). Aus der Gottorfschen Bibliothek (s. o. 1.3) stammen mindestens 170 Inkunabeln, darunter 6 deutschsprachige. Im Jahre 1787 kamen mehr als 1500 Inkunabeln aus dem Nachlaß des Grafen Otto Thott hinzu (s. o. 1.4). Erheblichen Zuwachs (mehr als 1300 Titel) erfuhr die Sammlung unter Oberbibliothekar Hans Ostenfeldt Lange, der u. a. anregte, daß die meisten Inkunabeln, die sich bis dato nicht im Besitz der Königlichen Bibliothek befanden, aus Dänemarks Stiftsbibliotheken hierher überführt wurden. Weitere 80 Inkunabeln kamen 1931 aus der Kopenhagener Universitätsbibliothek. Die Postinkunabelsammlung umfaßt ca. 6400 zwischen 1501 und 1530 gedruckte Bände. Grundlage dieser Sammlung ist die große Schenkung des Grafen Otto Thott, die neben den Inkunabeln auch mehr als 6000 Bde vor 1530 umfaßte. Die Pergamentsammlung, bei der es sich um die älteste selbständige buchhistorische Sammlung handelt, wurde in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts ausgegliedert. Sie verzeichnet ca. 125 Bde, darunter 18 Inkunabeln. Die Buchhistorische Studiensammlung, die in den sechziger Jahren aus der Hauptsammlung herausgezogen und seitdem durch Gelegenheitsankäufe ergänzt wurde, besteht aus ca. 1500 Bdn nach 1530 zur Geschichte des Buchdrucks und des Einbandes, zu Illustratoren und Buchsammlern. Die Sammlung kostbarer Bücher bilden ca. 7000 Bde vom Beginn des Buchdrucks bis in die Gegenwart. Hierbei handelt es sich um seltene und besonders teure Bücher. Vereinzelt finden sich hier auch Titel, die inhaltlich der Buchhistorischen Studiensammlung zuzuordnen sind.

Sondersammlungen

2.52 Die Bestände der ausländischen Sondersammlungen sind in der chronologischen Übersicht (s. o. 2.5) und in der Übersicht nach Sprachen (s. o. 2.6, 2.7 ) berücksichtigt, jedoch nicht in der Systematischen Beschreibung (s. o. 2.8 ff.). Diese Sondersammlungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie nicht wie die Hauptsammlung und die buchhistorischen Sammlungen im Systematischen Katalog erfaßt sind. Sie wurden jedoch wie die buchhistorischen Sammlungen separat aufgestellt und z. T. auch separat katalogisiert (s. u. 3.2).

2.53 Ältere Sammlung II. Die sogenannte Ältere Sammlung II setzt sich aus Titeln zusammen, die vor 1949 gedruckt wurden und erst nach Schließung der ursprünglichen Älteren Sammlung in die Bibliothek kamen. Dieser Bestand wurde weder in die Systematischen Kataloge, noch in die Aufstellung der Hauptsammlung eingegliedert. In dieser Sammlung liegen insgesamt 3840 Bde aus der Zeit vor 1900 vor. Die deutschen Drucke stammen überwiegend aus dem 19. Jh (1200 Bde Deutsch I, 120 Bde Deutsch II; 34,4 Prozent). Aus dem 17. Jh stammen 120 Bde (ca. 75 Prozent) und aus dem 18. Jh 120 Bde (ca. 43 Prozent). Drucke des 16. Jhs sind nicht vorhanden.

2.54 Dissertationen. Die Dissertationssammlung besteht aus einer Sammlung älterer Dissertationen des 16. bis 18. Jhs in mehr als 7000 Bdn, die zum größten Teil deutsch sind, und aus einer Sammlung jüngerer Titel, die auch Dissertationen nach 1900 einschließt. Beide Sammlungen zusammen umfassen 32.161 Dissertationen aus der Zeit vor 1900, davon Deutsch I 10.560 Bde und Deutsch II 13.000 Bde (73,26 Prozent). Die Dissertationen sind alphabetisch nach Verfassern und nicht systematisch geordnet. Die Sammlung älterer Dissertationen umfaßt ausschließlich Titel in lateinischer Sprache, davon 6000 Bde aus deutschen Universitäten (85,7 Prozent). Die Sammlung späterer Dissertationen beinhaltet Titel philosophischen, theologischen, juristischen und staatswissenschaftlichen Inhalts in 25.000 Bdn. Es handelt sich zu ca. 70 Prozent um deutsche Drucke (10.660 Bde Deutsch I, 6900 Bde Deutsch II).

2.55 Schulprogramme. Auffällig groß ist der deutsche Anteil in der Sammlung der Schulprogramme, die u. a. auch Rektorenreden und andere Schulschriften umfaßt. Von insgesamt 4856 Bdn entfallen auf Deutsch I 1760 und auf Deutsch II 2658 Bde (90,98 Prozent).

2.56 Eine kleine Sondersammlung bilden die Zeitungen mit 750 Bdn. Germanica sind hier mit 133 Bdn der Kategorie Deutsch I vertreten (17,14 Prozent). Die Bibliothek verfügt desweiteren über eine große Sammlung ausländischer, vornehmlich deutscher Titel über den Ersten Weltkrieg. Diese Sammlung ist in einem eigenen Systematischen Katalog verzeichnet (s. u. 3.2). Eine weitere Sondersammlung, die sogenannte Nazi-Sammlung, enthält mehr als 8000 Bde aus deutschen Bibliotheken, die vom Dänischen Staat nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und der Königlichen Bibliothek übergeben wurden. Die Sammlung, überwiegend Propagandaliteratur, dokumentiert die nationalsozialistische Ideologie und Praxis.

Dänische Sammlungen

(Nationalbibliothek)

2.57 Als Nationalbibliothek Dänemarks sammelt die Königliche Bibliothek dänische Drucke (Danica) im weitesten Sinne. Der Buchbestand der Dänischen Abteilung umfaßt heute ca. 1 Million Bde Monographien und Serienpublikationen, weiterhin Kleindrucke (ca. 4000 Regalmeter mit ca. 4,5 Millionen Einheiten), Mikroformen u. a. Den größten Anteil am Bestand haben in Dänemark gedruckte oder herausgegebene Publikationen. Die meisten kamen als gesetzliche Pflichtexemplare von Buchdruckern und Verlagen in Dänemark (einschließlich Färöer-Inseln und Grönland) in die Bibliothek sowie aus Gebieten, die früher zur dänischen Monarchie gehörten, z. B. Norwegen (bis 1814), Island (bis 1944) und die Herzogtümer Slesvig (Südjütland), Holsten und Lauenborg (bis 1864). Der Bestand umfaßt also Drucke aus Schleswig und Holstein prinzipiell lückenlos bis 1864. Drucke aus Nordschleswig erhielt die Bibliothek erst wieder nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der folgenden Wiedervereinigung im Jahre 1920. Zu den ausländischen Danica zählen ausländische Publikationen mit Bezug zu Dänemark sowie von Dänen herausgegebene, überarbeitete, übersetzte oder illustrierte Werke ausländischer Autoren. In ihrer Funktion als Universitätsbibliothek schaffte die Königliche Bibliothek auch Werke aus und über Schleswig-Holstein aus der Zeit nach 1864 an. Seit 1990 werden diese Drucke in die Ausländische Abteilung inkorporiert. Slesvico-Holsatica bis 1840 sind in der dänischen Nationalbibliographie Bibliotheca Danica und ihrem Supplement (s. u. 5) sowie in der Bibliotheca Slescivo-Holsatica verzeichnet.

Dänische Abteilung (Hauptsammlung)

2.58 Die Bestandsangaben basieren auf den beiden wichtigsten dänischen Nationalbibliographien, der Bibliotheca Danica mit Nachträgen (für Werke bis 1840) und dem Dansk Bogfortegnelse [Dänisches Bücherverzeichnis; für Werke ab 1841]. Von besonderer Relevanz ist - im Hinblick auf die früheren Herzogtümer Schleswig und Holstein - die Bibliotheca Slesvico-Holsatica, die ein Nachtrag zur Bibliotheca Danica ist. Ein Viertel der Einträge wurde ausgezählt und anschließend hochgerechnet. Zusätzlich wurde als Kontrolle für die Zeit nach 1840 eine auf den vorhandenen Zettelkatalogen basierende Zählung durchgeführt sowie ein Vergleich mit einer 1874/75 durchgeführten Auszählung des Buchbestandes der Königlichen Bibliothek herangezogen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.59 Der historische Bestand der Dänischen Abteilung umfaßt 175.614 Bde. Davon entfallen 6 auf das 15. Jh, 3468 auf das 16. Jh, 15.063 auf das 17. Jh, 47.113 auf das 18. Jh und 109.964 auf das 19. Jh.

2.60 In der Dänischen Abteilung müssen drei Arten deutscher Drucke unterschieden werden; neben den Kategorien Deutsch I und Deutsch II (s. o. 2.6) wird die Kategorie Deutsch III eingeführt, für Drucke in deutscher Sprache, die außerhalb des deutschen Sprachgebiets erschienen sind. In die Kategorie Deutsch I fallen Danica, die in Deutschland in deutscher Sprache erschienen und inhaltlichen Bezug zu Dänemark aufweisen. Dazu gehören auch in Deutschland von Dänen publizierte Werke in deutscher Sprache sowie in Deutschland erschienene deutsche Übersetzungen von Werken dänischer Autoren. Die Kategorie Deutsch II schließt Danica ein, die in Deutschland in Dänisch (oder in anderen Sprachen als Deutsch) erschienen sind. Zur Kategorie Deutsch III gehören schließlich deutschsprachige Danica, die in Dänemark gedruckt wurden. Da unter Dänemark die dänische Monarchie zu verstehen ist, schließt diese Kategorie Werke aus den Herzogtümern Schleswig und Holstein aus der Zeit vor 1864 ein (aus der Zeit nach 1864 fallen sie in die Kategorie Deutsch I). Deutsch III enthält weiterhin im Königreich Dänemark erschienene Werke deutschsprachiger Einwohner der Herzogtümer sowie deutschsprachiger Einwanderer. Um 1800 waren z. B. etwa 20 Prozent der Einwohner Kopenhagens deutschsprachig. Die Kategorie Andere bezeichnet alle übrigen ausländischen und inländischen Danica.

2.61 Vom historischen Gesamtbestand der Sammlung entfallen auf Deutsch I 6859 Bde, auf Deutsch II 3896 Bde und auf Deutsch III 19.390 Bde (17,17 Prozent). Von 6 Bdn aus dem 15. Jh ist einer in dänischer Sprache und 5 Bde sind in lateinischer Sprache. Der Anteil deutscher Drucke am Bestand des 16. Jhs beträgt 1788 Bde (382 Bde Deutsch I, 1196 Bde Deutsch II, 210 Bde Deutsch III; 51,56 Prozent des Bestandes). Aus dem 17. Jh liegen 4476 Bde deutsche Drucke vor (1205, 1568, 1703; 29,72 Prozent). Im 18. Jh beträgt der deutsche Anteil 12.034 Bde (Deutsch I 2269 Bde, Deutsch II 968 und Deutsch III 8797; 25,54 Prozent). Im 19. Jh ist der deutsche Anteil mit 10,77 Prozent relativ gering (11.847 Bde insgesamt; 3003 Bde Deutsch I, 164 Bde Deutsch II, 8680 Bde Deutsch III).

Systematische Übersicht

2.62 Der Systematische Katalog über den Bestand der Dänischen Abteilung, der zugleich als Aufstellungskatalog dient, wurde 1875 eingeführt. Er verzeichnet bis einschließlich 1959 gedruckte Danica. Die Systematik der Sammlung (24 Hauptgruppen) gleicht in vielen Punkten der der Ausländischen Abteilung. Der historische Buchbestand der Dänischen Abteilung wird im folgenden nach Sachgruppen beschrieben, deren Reihenfolge jedoch von der Systematik abweicht. Der deutsche Anteil (Deutsch I, II und III) an der dänischen Nationalliteratur des 16. bis 19. Jhs schwankt in den einzelnen Fächern zwischen 85 Prozent (Topographie und Geschichte Schleswig-Holsteins) und 4,9 Prozent (Griechische und lateinische Klassiker). Erwartungsgemäß nimmt der deutsche Anteil in allen Gruppen im Laufe der Jahrhunderte ab. Daß der deutschsprachige Anteil an der schleswig-holsteinischen Buchproduktion besonders hoch ist, überrascht nicht. In den einzelnen Sachgruppen geht ein bemerkenswerter Teil der deutschsprachigen Werke auf sie zurück. Die Sachgruppen zur inneren Verfassung, zur Geschichte und zur Personalgeschichte Schleswig-Holsteins wurden daher gesondert ausgezählt (s. u. 2.77 und 2.78).

2.63 Von insgesamt 24.612 Bdn zur Theologie sind 3955 Bde Germanica (ca. 16 Prozent). Sie verteilen sich auf 358 Bde des 16. Jhs (26 Bde Deutsch I, 295 Bde Deutsch II, 37 Bde Deutsch III; 48,5 Prozent), 505 Bde des 17. Jhs (142, 193, 170; 25,6 Prozent), 1662 Bde des 18. Jhs (319, 151, 1192; 20,8 Prozent) und 1430 Bde des 19. Jhs (164, 8, 1258; 16 Prozent). Unter den frühen deutschen Titeln der Gruppe findet sich die zweitälteste dänische Inkunabel, das Missale Ottoniense von Stephan Arndes (Lübeck 1483). Aus dem 16. Jh stammen Leriss at Hore messe (Leipzig 1517) von Christiern Pedersen, einem der bedeutendsten dänischen Autoren der Reformationszeit, die erste dänische Übersetzung von Martin Luthers Neuem Testament durch Melchior Lotter (Ny Testamente, Wittenberg 1524), die erste Teilübersetzung des Alten Testaments (Davids Psalmen, Rostock 1528), sowie die dänische Übersetzung des Luther-Titels Von dem grewel der stillmess (Magdeburg 1531) in den beiden einzigen erhaltenen Exemplaren. Die erste dänische Übersetzung von Pentateuchen, Det Gamle Testamente (Magdeburg 1535) verfertigte der dänische Reformator und Bischof von Ribe Hans Tausen (Vorwort von Martin Luther). Bugenhagens lateinische Übersetzung von Melanchthons Unterricht der Visitatoren, Instructio visitationis Saxonicæ (Roskilde 1538, neu herausgegeben in Wittenberg 1539), ist ein Rarum. Das Hauptwerk Hans Tausens, die Postil I-II. (Magdeburg 1539), liegt ebenfalls vor. Der als dänischer Melanchthon europaweit bekannte Theologe Niels Hemmingsen ist mit mehreren Werken vertreten, darunter sein erstes Werk De methodis in 2 Ausgaben (Wittenberg 1559 und Leipzig 1565). Von den Werken des Bischofs Peder Palladius liegen zahlreiche Ausgaben vor. Bestandsbeispiele des 17. und 18. Jhs sind u. a. das von Hans Thommissøn herausgegebene erste autorisierte dänische Gesangbuch, En Ny Psalmebog (Kopenhagen 1573 ?, deutsche Ausgaben Lübeck 1602 und 1608; die Erstausgabe von 1569 wird in der Universitätsbibliothek Odense aufbewahrt), sowie die einzige komplette dänische Ausgabe der Biblia Hebraica (Kiel 1709).

2.64 An deutschen Gesangbüchern finden sich in der Gruppe fast 200 Bde. Mit Rücksicht auf die vielen deutschsprachigen Einwohner wurden in Dänemark auch zweisprachige Gesangbücher herausgegeben, so z. B. Die fürnembsten Psalmen und Lob-Gesänge/De fornemmiste Psalmer oc Loffsange (Kopenhagen 1654). Auch deutsche Gebet- und Erbauungsbücher sind zahlreich vertreten; erwähnt sei u. a. Veit Dietrichs Christliche Ware und tröstliche auslegung der schönsten Sprüche S. Johannis (Kopenhagen 1565), das als persönliches Exemplar König Frederiks II. vorhanden ist.

2.65 In der Gruppe Rechtswissenschaft (5746 Bde) beträgt der Anteil der Germanica 1229 Bde (21,4 Prozent). Im Bestand des 16. Jhs sind 38 Bde Germanica (12 Bde Deutsch I, 17 Bde Deutsch II, 9 Bde Deutsch III; 20,77 Prozent). Im 17. Jh beträgt ihr Anteil 142 Bde (2, 75, 65; 24,75 Prozent), im 18. Jh 578 Bde (46, 50, 482; 38,16 Prozent) und im 19. Jh 471 Bde (57, 10, 404; 13,56 Prozent). Erwähnenswerte deutsche Drucke sind u. a. Jutische Lov (Lübeck 1486, Schleswig 1593), das älteste nordische Seerecht Dat gotlansche Waterrecht (Kopenhagen 1505) und Der Stadt Sleswick Stadrecht (Schleswig 1534), bei dem es sich vermutlich um das älteste gedruckte dänische Stadtrecht handelt. Publikationen über einzelne Gerichtsverfahren und damit verbundene Schriftsätze sind mit ca. 1750 Bdn besonders gut vertreten.

2.66 In der Gruppe Medizin (6666 Bde) sind deutsche Drucke mit 747 Bdn (11,2 Prozent) vertreten. Der Anteil der Germanica beträgt im 16. Jh 20 Bde der Kategorie Deutsch II (83,33 Prozent des Gesamtbestandes dieses Jahrhunderts), im 17. Jh sind es 121 Bde (16, 100, 5; 15,16 Prozent), im 18. Jh 320 Bde (83, 90, 147; 20 Prozent) und im 19. Jh 286 Bde (62, 8, 216; 6,5 Prozent). Hervorzuheben sind u. a. die Institutiones anatomicæ von Caspar Bartholin (Wittenberg 1611, Rostock 1622; spätere Ausgaben aus Leiden, Oxford und Kopenhagen) und Simon Paullis Werk Quadripartitum botanicum (Straßburg 1667).

2.67 Von insgesamt 23.089 Bdn zur Schönen Literatur sind 2792 Bde Germanica (ca. 12 Prozent). Auf das 16. Jh entfallen 41 Bde (2 Bde Deutsch I, 36 Bde Deutsch II, 3 Bde Deutsch III; 39 Prozent), auf das 17. Jh 108 Bde (6, 74, 28; 18 Prozent), auf das 18. Jh 949 Bde (190, 8, 751; 19,3 Prozent) und auf das 19. Jh 1694 Bde (806, 7, 881; 9,7 Prozent). Zu den erwähnenswerten Titeln des 16. Jhs zählt die dänische Übersetzung des Reineke Fuchs (Lübeck 1555, in 6 Exemplaren). Das umfangreiche Werk des dänischen Humanisten Erasmus Lætus (Rasmus Glad) ist mit 3 in Wittenberg und 5 in Frankfurt gedruckten Titeln vertreten. Von Peder Hegelund liegt der Titel Epigrammata Philippi Melanchthonis selectiora vor (Frankfurt a. M. 1583). Deutsche Gedichtsammlungen sowie Romane in deutscher Sprache und dänischer Übersetzung sind in den handgeschriebenen Foliokatalogen auf ca. 120 bzw. ca. 170 Seiten erfaßt.

2.68 Von 4420 Bdn zur Pädagogik sind 314 Bde Germanica (ca. 7 Prozent), darunter 8 Bde des 17. Jhs (2 Bde Deutsch II, 6 Bde Deutsch III; ca. 42 Prozent), 77 Bde des 18. Jhs (7, 3, 67; 13,2 Prozent) und 229 Bde des 19. Jhs (9 Bde Deutsch I, 220 Bde Deutsch III; 6 Prozent). Es liegen ca. 25 deutsche Abc-Bücher vor, deren ältestes in Niederdeutsch im Jahre 1591 in Kopenhagen gedruckt wurde. Unter mehr als 60 deutschen Lesebüchern ist das älteste ein 1785 in Glücksburg gedrucktes Werk.

2.69 Die Gruppe Ästhetik und Kunst umfaßt 2717 Bde, darunter 197 Bde Germanica (7,25 Prozent). Aus dem 16. Jh liegt nur ein Band der Kategorie Deutsch III vor (50 Prozent), aus dem 17. Jh sind es insgesamt 26 Bde Germanica (6, 12, 8; 29,2 Prozent), aus dem 18. Jh 100 Bde (28, 21, 51; 21 Prozent) und aus dem 19. Jh 70 Bde (6, 2, 62; 3,25 Prozent). Erwähnenswerte Titel sind die berühmten türkischen Zeichnungen Wolgerissene und geschnittene Figuren...und allerhand was in der Türckey zu sehen (Hamburg 1626) des Flensburgers Melchior Lorck, ein Werk von dem nur 5 Ausgaben bekannt sind, und die Gottorffische Kunst Kammer (Schleswig 1666) von Adam Olearius.

2.70 Die Gruppe Mathematik, Mechanik, Astronomie, Astrologie, Physik und Chemie zählt insgesamt 5986 Bde. Der deutsche Anteil von 799 Bdn (13,3 Prozent) verteilt sich auf 35 Bde aus dem 16. Jh (34 Bde Deutsch II, 1 Bd Deutsch III; 38 Prozent), 148 Bde aus dem 17. Jh (16, 94, 38; 14,5 Prozent), 270 Bde aus dem 18. Jh (20, 21, 237; 30 Prozent) und 346 Bde aus dem 19. Jh (20, 5, 321; 8,7 Prozent). Zur Arithmetik ist das älteste von einem Dänen geschriebene Textbuch seiner Art erwähnenswert, Christian Terkelsen Morsings Arithmetica breuis (Köln 1528). Im Bestand zur Astronomie, einschließlich Kalenderwesen, ist das älteste bekannte, von einem Dänen geschriebene astronomische Werk erwähnenswert, die Commentarii breves in Secundum Librum Copernici des Mathematikers und Theologen Jørgen Dybvads in dem einzigen bekannten erhaltenen Exemplar (Wittenberg 1569). Von Tycho Brahe, der in der Regel die meisten seiner Werke in seiner eigenen Druckerei auf der Insel Ven drucken ließ, ist De disciplinis mathematicis (Hamburg 1621) in 2 Exemplaren vorhanden. Troels Arnkiels Theologische Betrachtungen des grossen schreckhafften Cometen (Schleswig 1681) sind ebenfalls in dieser Gruppe verzeichnet.

2.71 In der Gruppe Handel, Landesökonomie, Veterinärwesen und Haushalt sind 7358 Bde verzeichnet, mit einem deutschen Anteil von 490 Bdn (6,7 Prozent). Germanica des 16. Jhs sind nicht im Bestand, das 17. Jh vertritt 1 Bd der Kategorie Deutsch I (1,6 Prozent). Aus dem 18. Jh liegen 138 Bde vor (31, 5, 102; 20 Prozent) und aus dem 19. Jh 351 Bde (16, 3, 332; 5,3 Prozent). Besonders die zahlreichen vor 1900 gedruckten Kochbücher (ca. 375 Bde) sind hervorzuheben, darunter 5 deutsche, die in Lübeck (1709), Leipzig (1709), Oldenburg (1840 und 1847) und Altona (1856) gedruckt wurden. Das älteste dänische Kochbuch erschien 1616 in Kopenhagen (Nachdruck Århus 1966).

2.72 Geographie und Reisen sind mit 1788 Bdn nur gering vertreten und weisen einen deutschen Anteil von 104 Bdn (5,8 Prozent) auf. Die ältesten Germanica des Bestandes stammen aus dem 17. Jh (11 Bde Deutsch II, 44 Prozent), aus dem 18. Jh liegen 47 Bde vor (14, 4, 29; 10,8 Prozent) und aus dem 19. Jh 46 Bde (19 Bde Deutsch I, 27 Bde Deutsch III; 3,5 Prozent). Erwähnenswert ist insbesondere das aufwendige Werk des Holsteiners Adam Olearius, Offt begehrte Beschreibung der newen Orientalischen Reise. (Schleswig 1647 und 1656).

2.73 Die Gruppe Kriegswesen verzeichnet 2222 Bde, darunter 414 Bde Germanica (16,8 Prozent). Der Bestand aus dem 16. Jh ist ausschließlich deutsch (5 Bde Deutsch II, 28 Bde Deutsch III). Aus dem 17. Jh sind 29 Bde Germanica vorhanden (8 Bde Deutsch I, 1 Bd Deutsch II, 20 Bde Deutsch III; 67,5 Prozent) aus dem 18. Jh 161 Bde (11, 0, 150; 45,3 Prozent) und aus dem 19. Jh 191 Bde (16, 0, 175; 10,66 Prozent). Erwähnenswert ist der erste Teil von Joachim Arentsehes sogenanntem Kriegsbuch, Ein Buch zusammen gezogen aus vielen probierten Künsten und Erfahrungen (Kopenhagen 1578), das nur in diesem einen Exemplar für König Frederik II. gedruckt wurde. Im Bestand ist außerdem ein zweisprachiges Exerzierreglement aus dem Jahre 1772.

2.74 Die Gruppe Topographie Dänemarks und Norwegens umfaßt 16.022 Bde, darunter 2063 Bde Germanica (12,9 Prozent). Im 16. Jh beträgt der deutsche Anteil 16 Bde (8 Bde Deutsch II, 8 Bde Deutsch III; 17,2 Prozent), im 17. Jh 147 Bde (62 Bde Deutsch I, 31 Bde Deutsch II, 54 Bde Deutsch III; 22,7 Prozent), im 18. Jh 800 Bde (238, 77, 485; 14,9 Prozent) und im 19. Jh 1100 Bde (484, 43, 573; 11,1 Prozent). Unter den deutschen Drucken ist insbesondere die erste dänische Topographie hervorzuheben, Daniæ descriptio nova (Frankfurt a. M. 1594) des Pfarrers Jon J. Kolding.

2.75 Zur Geschichte Dänemarks und Norwegens liegen 13.162 Bde vor. Der deutsche Anteil (3001 Bde, 22,8 Prozent) verteilt sich auf 126 Bde des 16. Jhs (59, 63, 4; 66,35 Prozent), 958 Bde des 17. Jhs (357, 125, 476; 46,3 Prozent), 1414 Bde des 18. Jhs (274, 119, 1021; 28 Prozent) und 503 Bde des 19. Jhs (161, 8, 334; 8,6 Prozent). Von den frühen Werken zur Geschichte Dänemarks sind besonders erwähnenswert Mads Skøttes De Origine gentis Danicæ (Wittenberg 1566), das nur in den 2 Exemplaren der Königlichen Bibliothek bekannt ist; Silva chronologica circuli baltici (Hamburg 1624), das bedeutendste Werk des Pfarrers Niels Helvad; Troels Arnkiels Cimbrische Heyden-Religion (Hamburg 1691) und Niels Pedersens Cimbrorum et Gothorum Origines (Leipzig 1695).

2.76 In der Gruppe zur Geschichte und Topographie von Slesvig-Holsten und Lauenborg (4426 Bde) ist der deutsche Anteil mit 3801 Bdn (85,9 Prozent) besonders hoch. Aus dem 16. Jh stammen 59 Bde Germanica (27, 15, 17; 92,2 Prozent), aus dem 17. Jh 380 Bde (88, 34, 258; 81,9 Prozent), aus dem 18. Jh 1081 Bde (121, 20, 940; 88,8 Prozent) und aus dem 19. Jh 2281 Bde (675, 1, 1605; 85 Prozent). Zu den erwähnenswerten Titeln des Bestandes zählen das kostbare, mit Kupferstichen des Holsteiners Caspar Danckwerth versehene Werk Newe Landesbeschreibung der zwei Herzogthümer Schleswich und Holstein (Schleswig 1652) sowie die Kurtze und einfaltige Beschreibung der alten und weitberümpten Stadt Schleszwig (o. O. 1603) von Niels Heldvad.

2.77 Der Bestand zur Personalgeschichte Dänemarks und Norwegens (9044 Bde) schließt auch Titel zur Personalgeschichte Schleswig-Holsteins ein. Der Anteil der Germanica von insgesamt 1232 Bdn (13,62 Prozent) nimmt im Laufe der Jahrhunderte ab. Während aus dem 16. Jh noch 133 Bde (68,2 Prozent) Germanica vorliegen, sind es im 17. Jh 325 Bde (72, 46, 207; 21,5 Prozent), im 18. Jh 642 Bde (134, 26, 482; 21 Prozent) und im 19. Jh 132 Bde (3 Prozent).

2.78 Die Sammelgruppe Schriften gelehrter Gesellschaften, Literaturkritik, Buch- und Bibliothekswesen umfaßt 5789 Bde historischen Bestand, darunter 2511 Bde Germanica (43,4 Prozent). Im 16. Jh beträgt der deutsche Anteil 19 Bde der Kategorie Deutsch II (90,5 Prozent), im 17. Jh sind es 124 Bde (44, 69, 11; 41,6 Prozent), im 18. Jh 1358 Bde (235, 105, 1018; 51,85 Prozent) und im 19. Jh 1010 Bde (178, 12, 820; 35,45 Prozent). Es finden sich in der Untergruppe Gelehrte Gesellschaften einige Titel des 17. Jhs, die in Kopenhagen und Leipzig erschienen sind, so beispielsweise die Dänische Bibliothec oder Sammlung von alten und neuen gelehrten Sachen aus Dännemarck (I, 1738), die Nachrichten von dem Zustande der Wissenschaften und Künste in den Königlich Dänischen Reichen und Ländern (I-III, 1753-57) sowie Fortgesetzte Nachrichten (I-IV, 1758-68), die Beyträge zu der neuesten Kirchengeschichte in den Kgl. Dänischen Reichen und Ländern (I-II, 1756-1762) und das Wochenjournal Der nordische Aufseher (1758-1761).

2.79 Die Untergruppe Buch- und Bibliothekswesen schließt zahlreiche Buchhändlerkataloge ein, die auf mehr als 50 dicht beschriebenen Foliokatalogsseiten verzeichnet sind (ca. 1250 Titel). Deutsche Titel sind in dieser Untergruppe nur gering vertreten.

2.80 Der älteste dänische Druck, Guillelmi Caoursin, De obsidione et bello Rhodiano (Odense 1482), wurde von dem wandernden deutschen Buchdrucker Johan Snell gedruckt und ist in nur 2 Exemplaren erhalten (Königliche Bibliothek Kopenhagen und Universitätsbibliothek Uppsala). Zahlreiche Publikationen dänischer Studierender wurden in Wittenberg in begrenzten Auflagen gedruckt, u. a. Kjeld Krabbes Oratio (Wittenberg 1601) sowie Titel von Erasmus Lætus und Peder Hegelund (s. o. 2.67).

Sondersammlung

Sammlung Hielmstierne-Rosencrone

2.81 Die bedeutendste Sondersammlung der Dänischen Abteilung ist die Hielmstierne-Rosencronesche Sammlung mit 9137 Bdn. Sie stammt aus dem Privatbesitz des Beamten Henrik Henriksen (1715-1780), der im Jahre 1747 zu Hielmstierne geadelt wurde und Schwiegervater des Stifters war (s. o. 1.5), und stellt eine unschätzbare Ergänzung der ältesten Bestände der 1780 eingerichteten Dänischen Abteilung dar. Die Sammlung ist zwar im Systematischen Katalog der Dänischen Abteilung erfaßt, wurde aber gesondert aufgestellt. Germanica sind mit 3238 Bdn vertreten (974 Bde Deutsch I, 1174 Bde Deutsch II, 1090 Bde Deutsch III; 35,43 Prozent). Auf die Jahrhunderte bezogen ist der deutsche Anteil im 16. Jh mit 55,24 Prozent am höchsten (241, 514, 73 Bde, zusammen 828 von 1499 Bdn). Für das 16. bis 18. Jh beträgt der Anteil durchschnittlich 35,44 Prozent. Da Hielmstierne eine möglichst vollständige Sammlung aller Danica anstrebte, umfaßt seine Bibliothek Titel in vielen Sprachen und zu zahlreichen Wissensgebieten, die in der dänisch-norwegischen Monarchie, einschließlich der Herzogtümer Schleswig und Holstein, oder im Ausland als Werke dänischer Autoren publiziert wurden. Es sind 125 Paläotypen (Drucke vor 1550) vorhanden, davon zahlreiche dänische Unica. Besonders Werke des 16. und 17. Jhs sind sehr gut vertreten. Zu den zahlreichen Rara gehört eines der wertvollsten Danica, das mit Holzschnitten ausgestattete Missale Slesvicense (Schleswig 1486), bei dem es sich um das erste in Schleswig gedruckte Buch handelt. Die ältesten dänischen Drucke der Sammlung sind das Breviarum Ottoniense (Odense: Johan Snell 1482) und Guillelmi Caoursin, De obsidione et bello Rhodiano (Odense: Johann Snell 1482).

Abteilungen der Nationalbibliothek

2.82 Im Nationalbibliotheksbereich der Königlichen Bibliothek werden neben den Dänischen Sammlungen auch die folgenden Abteilungen verwaltet: die Judaistische Abteilung, die Handschriftenabteilung, die Karten- und Bilderabteilung, die Musikabteilung und die Abteilung für Orientalia. Obgleich nur die Judaistische Abteilung einer quantitativen Analyse bezüglich des Anteils der Germanica unterzogen werden konnte, sollen alle Abteilungen kurz beschrieben werden.

Judaistische Abteilung

2.83 Die im Jahre 1932 eingerichtete Abteilung umfaßt ca. 85.000 Titel Monographien und Serienpublikationen (Judaica, Hebraica, Jiddica und Ladino); hinzu kommen ca. 490 Zeitschriftentitel und 500 Manuskripte. Als Judaica sind Drucke und Handschriften mit Bezug zum Judentum erfaßt, die in abendländischen Sprachen verfaßt sind; Hebraica sind Werke, die in Hebräisch oder in aus dem Hebräischen abgeleiteten Sprachen verfaßt wurden (z. B. Judeo-Arabisch, Judeo-Persisch und Jiddisch).

2.84 Den Kernbestand der Judaistischen Abteilung bilden 25.000 Bde aus der Sammlung von Professor David Simonsen (s. o. 1.8 ). Der Rest dieser Sammlung wurde anderen Abteilungen der Königlichen Bibliothek einverleibt. Simonsen erhielt von 1874 bis 1879 am Seminar der Fraenkelschen Stiftung in Breslau eine Ausbildung zum Rabbiner. Seine inhaltlich breit gefächerte Bibliothek umfaßte u. a. Titel zu Theologie, Geschichte, Personalgeschichte und Religionsphilosophie sowie Schöne Literatur. Besonders wertvolle Teilbestände waren eine Responsa-Sammlung (ca. 800 Bde) sowie die Sammlung von Archivalien und Handschriften. Heute verfügt die Judaistische Abteilung über eine der größten Sammlungen ihrer Art in Europa. Der Buchbestand wurde durch Ankäufe und Schenkungen aus dem In- und Ausland ergänzt. Im Jahre 1949 kaufte die Königliche Bibliothek die ca. 2500 Bde umfassende Sammlung des Talmudforschers Lazarus Goldschmidt (

†1950), die sich überwiegend aus Hebraica zusammensetzte, darunter mehr als 50 Drucke aus dem 15. Jh. Desweiteren wurden vier bedeutende Jiddica-Sammlungen aus Privatbesitz erworben (von Nathan Birnbaum, S. Beilin; Leon Forem und Shea Tenenbaum, beide aus New York).

2.85 Unter den mehr als 60 hebräischen Inkunabeln der Abteilung finden sich keine deutschen Drucke, da Juden erst im 16. Jh die Erlaubnis erhielten, in Deutschland Bücher zu drucken. Der Großteil der Inkunabeln erschien in Italien, darunter mehrere Erstausgaben wie die Biblia Hebraica (Neapel 1490) mit den ältesten Illustrationen in hebräischem Druck und die Mishneh Torah von Moses Maimonides (Soncino 1490). Zu den Drucken des 16. Jhs gehören Rara wie die erste komplette Ausgabe des babylonischen Talmuds (Venedig: Bomberg 1520-1522) sowie mehrere Hebraica-Biblia-Ausgaben, Haggadah- und Machzor-Ausgaben. Erwähnenswert unter den Gebetbüchern ist die einzig erhaltene vollständige Machzor-Ausgabe, 1592 im süddeutschen Tannhausen gedruckt. Die Gutachten-Sammlung (Responsa) umfaßt mehr als 1000 Bde, darunter die in Fürth gedruckten Gutachten von Joseph ibn Leb aus dem Jahre 1692 (in Bd 4 wird erstmalig für eine jüdische Druckerei annonciert). Zu den weiteren Seltenheiten gehört die Kleiderordnung der Frankfurter Juden (Frankfurt a. M. 1614).

2.86 Die Abteilung verfügt über außerordentlich bedeutende Sammlungen deutsch-jüdischer Publikationen (Zeitungen, Zeitschriften, Wochenblätter, Kalender, Belletristik u. a.) aus der Zeit von ca. 1870 bis zu den dreißiger Jahren des 20. Jhs. Sie betreffen jüdische Kultur, Kunst, Literatur, Geschichte und Religion in Deutschland. Dieses Material, das der Sammlung von David Simonsen entstammt, ist von unschätzbarer historischer Bedeutung nach den Zerstörungen jüdischer Kulturschätze und Bibliotheken in den Jahren 1933 bis 1945.

2.87 Der historische Bestand der Abteilung enthält seltene und umfangreiche Sammlungen älterer Hebraica, Judaica, Jiddica, Inkunabeln und Postinkunabeln, Gutachten (Responsa), Zeitschriften und Kleindrucke, insgesamt 19.049 Bde. Davon tfallen auf Deutsch I 7473 Bde und Deutsch II 4050 Bde (60,49 Prozent). An Hebraica (einschließlich Ladino) liegen 7040 Bde vor, von denen 2936 im deutschen Sprachgebiet gedruckt wurden (Deutsch II, 41,70 Prozent). Hebraica des 19. Jhs bilden mit 5024 Bdn den größten Teilbestand, darunter sind 2108 Bde der Kategorie Deutsch II (41,96 Prozent). In der Kategorie Andere (insgesamt 2916 Bde) sind 2112 Bde in Polen erschienen. Bei den älteren Judaica wurden mehr als 40 Prozent des Alphabetischen Zettelkatalogs ausgezählt und der Rest hochgerechnet; von den insgesamt 8636 Bdn sind demnach 79,12 Prozent Deutsch (6158 Bde Deutsch I, 457 Bde Deutsch II, 218 Bde Deutsch III). Den höchsten Anteil an der Kategorie Andere haben die in England erschienenen Judaica (über 24 Prozent), gefolgt von Frankreich (über 22 Prozent), Holland (ca. 20 Prozent) und Schweden (über 6 Prozent). Von den Responsa (alle in Hebräisch) sind 32,89 Prozent (250 Bde) im deutschen Sprachgebiet erschienen (Deutsch II). Responsa der Kategorie Andere (510 Bde) verteilen sich vornehmlich auf die Herkunftsländer Polen (149), Italien (99), Griechenland (94) und die Türkei (71). Die Jiddica-Sammlung, die zur Hälfte ausgezählt wurde, weist einen historischen Bestand von 478 Bdn auf, davon 100 Bde der Kategorie Deutsch II (20,92 Prozent).

Handschriftenabteilung

2.88 Die Sammlungen der Handschriftenabteilung, die ca. 60.000 Nummern in ca. 125.000 Bdn und Kapseln umfassen, bilden mit ihren in- und ausländischen Teilen insgesamt die größte Brief-, Manuskript- und Handschriftensammlung Skandinaviens. Ihr Kernbestand geht zurück auf den Gründer der Königlichen Bibliothek, König Frederik III. Sie dienen als nationale Handschriftensammlung und als nationales humanistisches Archiv. Die Unterabteilung Dänische Handschriften aller Art sammelt u. a. hinterlassene Privatarchive dänischer Schriftsteller, Wissenschaftler, Künstler und anderer Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Des weiteren enthält sie zahlreiche ausländische Handschriften. Unter den zahlreichen Handschriften mit Bezug zum deutschen Sprachraum sei vornehmlich verwiesen auf die mittelalterlichen Handschriften der Gottorfer Bibliothek (s. o. 1.3), die ursprünglich aus den Klöstern Bordesholm und Cismar stammen, auf die illuminierte sogenannte Hamburger Bibel auf Pergament (in 3 Foliobänden, 1255 im Hamburger Domkapitel hergestellt) und auf die Manuskriptsammlung des gelehrten deutschen Philologen Johann Albert Fabricius (1668-1736). 1938 gelangten die umfangreichen abendländischen Handschriftensammlungen der Universitätsbibliothek Kopenhagen in die Abteilung.

Karten- und Bilderabteilung

2.89 Die im Jahre 1902 gegründete Karten- und Bilderabteilung verfügt über gedruckte und handgeschriebene Exemplare. Vorhanden sind insgesamt ca. 270.000 Karten, ca. 7250 Atlanten und 29 Globen, ca. 1 Million Portraits, ca. 1,3 Millionen topographische Blätter einschließlich ca. 800.000 Postkarten, ca. 530.000 historische, photohistorische und andere Bilder und Alben, ca. 3,5 Millionen Luftaufnahmen sowie ca. 2,5 Millionen Negative. Hinzu kommen ca. 1 Million andere Einheiten (Pinacotheca Dano-Norvegica, s. o. 1.4; Schattenrißportraits; Exlibris; Zeitungsarchive u. a. m.), von denen die ältesten auf König Frederik III. zurückgehen. Die Sammlung wird laufend ergänzt. Bemerkenswert sind die handkolorierten Pilgerkarten im Holzschnitt von Erhard Etzlaub (Das ist der Rom-Weg, ca. 1492-1500), der Atlas des dänischen Königs Frederik V. (ca. 3500 gedruckte und handschriftliche Blätter in 55 Foliobänden), handgezeichnete Karten über Festungsanlagen in Schleswig-Holstein aus dem 17. bis 19. Jh sowie ausländische topographische Bilder, Fürstenbilder, Photos, deutsche Plakate, Neuruppiner Drucke aus dem 19. Jh und ca. 200.000 - meist deutsche - Pressephotos aus der Zeit von 1930 bis 1945. Die ausländische Portraitsammlung wurde 1892 eingerichtet. Bei der Bildersammlung der Abteilung handelt es sich um die größte dokumentarische Bildersammlung in Nordeuropa. Auch die Photosammlung ist einmalig in ihrer Zusammenstellung und Größe.

Musikabteilung

2.90 Die Musikabteilung, die ca. 270.000 gedruckte und 18.000 handgeschriebene Musikalien (Noten) umfaßt, fungiert als Nationalsammlung dänischer Notendrucke und Manuskripte. Zu den Sammlungen gehört darüber hinaus eine umfassende Auswahl ausländischer gedruckter und handgeschriebener Noten, u. a. von deutschen Komponisten, sowie die größte öffentliche Sammlung Skandinaviens von ausländischen und dänischen Orchester- und Chorwerken zu Aufführungszwecken.

Orientalia

2.91 Die Sammlungen der Orientalia-Abteilung umfassen u. a. etwa 4270 Hss. und Blutdrucke in orientalischen Sprachen und ca. 52.300 im Orient gedruckte Titel in orientalischen Sprachen. Hinzu kommt wissenschaftliche Literatur zur Orientalistik in abendländischen Sprachen.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeiner Katalog

EDV-Katalog REX

[Online-Katalog der Königlichen Bibliothek und mit ihr verbundener Bibliotheken, u. a. der Institutsbibliotheken der Universität Kopenhagen; verzeichnet ca. 2 Millionen Einträge; s. auch die homepage der Königlichen Bibliothek]

3.2 Kataloge der Ausländischen Sammlungen

Hauptsammlung:

Alphabetischer Verfasserkatalog der Älteren Sammlung bis 1949

[hschr., in Zettelform; eingeführt als Dienstkatalog zwischen 1823 und 1861; ab 1906 Leserkatalog]

Alphabetischer Anonym- und Zeitschriftenkatalog der Älteren Sammlung bis 1949

[hschr., in Zettelform; eingeführt als Dienstkatalog zwischen 1823 und 1861; ab 1906 Leserkatalog]

Systematischer Katalog der Älteren Sammlung bis 1949 (Catalogus Bibliotheca Regia Hafniensis)

[hschr. numerierte Folioprotokolle (1-192) sowie 19 unnumerierte Protokolle zu Asien, Afrika, Philosophie, Geographie, Religion (nicht-christlich) und Gesellschaftswissenschaften; angelegt von Moldenhawer 1816 bis 1830, erfaßt Bestände bis 1949]

Udenlandske Afdeling. Ældre Samling (-1949). Systematisk Katalog [Ausländische Abteilung. Ältere Sammmlung bis 1949. Systematischer Katalog].

[mit EDV erstellte Version des Katalogs von Moldenhawer; mschr. Protokoll in 2 Bdn mit Fachschemata und alphabetischem Register der Fachschemata, Verweise auf Protokolle nach Formaten; Fachgruppen und ihre Untergruppen wurden vom Lateinischen ins Dänische übersetzt; erstellt 1982-1984]

Oversigt over Systematisk Katalog for Udenlanske Afdelings Ældre Samling (-1949) [Übersicht über den Systematischen Katalog der Älteren Sammlung der Ausländischen Abteilung (-1949)]. København 1983 (Publikumsorienteringer 2)

Katalog der Königlichen Bibliothek Kopenha-

gen. Ausländische Ältere Sammlung. Druckschriften 1454-1949 [alphabetischer Mikrofiche-Katalog, erfaßt 530.000 Katalogzettel auf 822 Mikrofiches; Hildesheim: Olms 1987]

Katalog ausländischer Zeitungen

[hschr. Protokolle in Klemmrückenmappen; alphabetisch nach Ländern geordnet; erstellt um 1830]

Buchhistorische Sammlungen:

Madsen, Victor: Katalog over Det kongelige Biblioteks Inkunabler [Katalog der Inkunabeln der Königlichen Bibliothek]. 3 Bde. København 1935-1963

[Bd 3 enthält ein Akzessionsverzeichnis für den Zeitraum 1938-1962 und ein Verzeichnis der Inkunabeln in dänischen Bibliotheken sowie ein Register]

Jørgensen, Paul Raimund: Nye inkunabler i Det kongelige Bibliotek [Neue Inkunabeln in der Königlichen Bibliothek]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger [Funde und Forschung in den Sammlungen der Königlichen Bibliothek] 30 (1991) S. 133-138 [verzeichnet den Zuwachs an Inkunabeln seit 1963]

Budde, Susanne; Ilsøe, Ingrid: Endnu tretten inkunabler i Det kongelige Bibliotek [Weitere 13 Inkunabeln in der Königlichen Bibliothek]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 35 (1996) S. 239-244 [betrifft bei der Bestandsrevision entdeckte Inkunabeln (12) und einen Zuwachs seit 1991]

Molbech, Christian: Fortegnelse over de på Pergament trykkede Bøger i det store Kongelige Bibliothek, tillige med nogle Bidrag til Bibliothekets nyeste Historie [Verzeichnis der auf Pergament gedruckten Bücher in der großen Königlichen Bibliothek sowie einige Beiträge zur jüngsten Geschichte der Bibliothek]. København 1830

Madsen, Victor: Pergamenttryk i Det kongelige Bibliotek i København. Et supplement [Pergamentdrucke in der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Ein Nachtrag]. In: Bok- och bibliotekshistoriska Studier tillägnade Isak Collijn på hans 50-årsdag [Isak Collijn zu seinem 50. Geburtstag gewidmete buch- und bibliotheksgeschichtliche Studien]. Uppsala 1925, S. 199-214

Sondersammlungen:

Katalog der Dissertationen (-1959)

[hschr., in Zettelform; alphabetisch nach Verfassern geordnet; verzeichnet theologische, philosophische, juristische und staatswissenschaftliche Dissertationen]

Katalog der Rektorenreden und Schulprogramme

[hschr., in Zettelform; alphabetisch nach Verfassern geordnet]

Katalog der Sammlung zum Ersten Weltkrieg

[hschr., in Zettelform; systematisch geordnet]

Katalog der Nazi-Sammlung

[hschr., in Zettelform; alphabetisch und systematisch geordnet]

Sammlung Déonna

[hschr. Protokoll in Folioformat; alphabetisch nach Verfassern und systematisch geordnet, s. o. 2.49]

Jus-Sammlung

[hschr., in Zettelform; systematisch geordnet]

3.3 Kataloge der Dänischen Sammlungen

Hauptsammlung:

Alphabetischer Verfasser- und Anonymkatalog der Älteren Sammlung bis 1959

[in Zettelform; eingeführt 1826]

Systematischer Katalog der Älteren Sammlung bis 1959

[größtenteils hschr., numerierte Folioprotokolle (1-60); 1875 eingeführt]

Danske Afdeling. Systematisk Katalog 1.-2. Samling (1482-1959). Vejledning [Dänische Abteilung. Systematischer Katalog der 1. und 2. Sammlung (1482-1959). Anleitung]. København 1983 (Publikumsorienteringer 6) [Anleitung zur Benutzung des Katalogs]

Sondersammlungen:

Weber, Jens Jacob: Hielmstiernes Bogsamling [Hielmstiernes Büchersammlung]. 2 Bde. København 1782-1795

Nielsen, Lauritz: Collectio Runologica Wimmeriana. Fortegnelse over Ludvig F. A. Wimmers runologiske o. a. Samlinger i Det kongelige Bibliotek [Verzeichnis der runologischen und anderer Sammlungen F. A. Wimmers in der Königlichen Bibliothek]. København 1915

Danske Afdeling. Studie- og Særsamlinger [Dänische Abteilung. Studien- und Sondersammlungen]. 2. Aufl. København 1994 (Publikumsorienteringer 20a)

Judaistische Abteilung:

Alphabetischer Verfasser- und Anonymkatalog der Inkunabelsammlung

Alphabetischer Titelkatalog der Postinkunabelsammlung

Alphabetischer Titelkatalog älterer Hebraica

Alphabetischer Verfasser- und Anonymkatalog der Jiddica

[alle Kataloge hschr. und mschr. in Zettelform; angelegt nach 1932; bis 1922 wurden alle Judaica und Hebraica in den Katalogen der Älteren Sammlung der Ausländischen Abteilung geführt]

Sammlung S. A. Eibeschütz

[hschr., in Zettelform; alphabetisch nach Verfassern geordnet; verzeichnet Hebraica und Judaica]

Sammlung Lazarus Goldschmidt

[hschr., in Zettelform; alphabetisch nach Verfassern geordnet; verzeichnet Hebraica und Judaica]

Responsa-Sammlung

[hschr., in Zettelform; alphabetischer Verfasser- und Titelkatalog; verzeichnet Hebraica]

Edelmann, Rafael: Nye Inkunabler i Det kongelige Bibliotek III: Lazarus Goldschmidts hebraiske Inkunabler [Neue Inkunabeln in der Königlichen Bibliothek III: Lazarus Goldschmidts hebräische Inkunabeln]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 3 (1956) S. 82-90

Die Ladino-Literatur mit hebräischen Lettern der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen. Annotierte Bibliographie von Siegfried Heimann. København 1984

Handschriftenabteilung:

Det kongelige Biblioteks Håndskriftafdeling. Erhvervelser 1924-1987. Vejledning i benyttelse [Die Handschriftenabteilung der Königlichen Bibliothek. Erwerbungen 1914-1987. Anleitung zur Benutzung]. Birgitte Possing und Bruno Svindborg (Red.). København 1995 (Danish Humanist Texts and Studies 12)

Indsigt. Handskriftsafdelingens arkivregistraturer [Einsicht. Archivregistratur der Handschriftenabteilung]. Bd 1-. København 1989-

Karten- und Bilderabteilung:

F. A. Müllers Pinakothek (Pinacotheca Dano-Norvegica)

[hschr. Protokollkatalog mit Register; s. o. 1.4]

Musikabteilung:

Katalog dänischer und ausländischer Notendrucke

[hschr., in Zettelform; alphabetischer Verfasser- und Anonymenkatalog]

Musikafdelingen. Systematiske kataloger. Vejledning [Musikabteilung. Systematische Kataloge. Anleitung]. København 1992 (Publikumsorienteringer 10)

Andersen, Ferré: Orkesterkatalog. Symfoniorkester, strygeorkester, kammerorkester [Orchesterkatalog. Symphonieorchester, Streichorchester, Kammerorchester]. 2 Bde. København 1993 (Publikumsorienteringer 27)

Fanger, Eva-Brit: Katalog over musiktidsskrifter i danske forskningsbiblioteker [Katalog der Musikzeitschriften in dänischen Forschungsbibliotheken]. København 1997 (Specialhjælpemidler 33)

[ausgearbeitet auf der Grundlage der Bestände der Königlichen Bibliothek, ergänzt um Bestände anderer dänischer Musikbibliotheken]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Svenstrup, Thyge: Det kongelige Biblioteks Arkiv indtil 1943. Registratur [Archiv der Königlichen Bibliothek bis 1943. Registratur]. København 1994 (Indsigt. Handskriftsafdelingens arkivregistraturer 6)

4.2 Bibliographien

Ilsøe, Harald: Kilder og litteratur til Det kongelige Biblioteks historie trykt 1844-1992. En udvalgsbibliografi [Quellen und Literatur zur Geschichte der Königlichen Bibliothek gedruckt 1844-1992. Eine Auswahlbibliographie]. København 1993 (Specialhjælpemidler 11) 4.1

Jensen, Erik Allerslev; Nielsen, Torben: Dansk Bibliotekslitteratur. Bidrag til en bibliografi [Dänische Bibliotheksliteratur. Beitrag zu einer Bibliographie]. København 1950 [zur Königlichen Bibliothek S. 90-101]

Nordisk bibliografi og bibliotekslitteratur 1950-1968 [Nordische Bibliographie und Bibliotheksliteratur 1950-1968]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen [Nordische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen] 39-60 (1952-1973)

4.3 Darstellungen

Molbech, Christian: Om offentlige Bibliotheker, Bibliothekarer, og det, man har kaldet Bibliotheksvidenskab. 2. Ausg. Kiöbenhavn 1829. Dt. Ausgabe: Über Bibliothekswissenschaft oder Einrichtung und Verwaltung öffentlicher Bibliotheken. Nach der 2. Ausg. des dänischen Originals übers. von H. Ratjen. Von dem Verfasser mit Zusätzen, mit einem Verzeichnisse der Pergamentdrucke der großen Königlichen Kopenhagener Bibliothek und einem Beitrage zur Geschichte dieser Bibliothek vermehrt. Leipzig 1833. Repr., mit Nachwort von Torben Nielsen versehen, Kopenhagen 1973 (Danmarks Biblioteksskoles Skrifter 8) [enthält zahlreiche Informationen über die Königliche Bibliothek und ihre Kataloge]

Werlauff, Erich Christian: Historiske Efterretninger om det store kongelige Bibliothek i Kiöbenhavn. Anden forøgede og fortsatte Udgave, med tvende stylographerede Tegninger [Historische Nachrichten zur großen Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Zweite erweiterte und fortgesetzte Ausgabe, mit zwei stylographischen Zeichnungen]. København 1844

Bruun, Christian: Det store kongelige Bibliotheks Stiftelse under Kong Frederik den Tredje og Kong Christian den Femte. I anledning af Bibliothekets tohundredaarige Jubilæum [Die Gründung der großen Königlichen Bibliothek unter König Frederik III. und König Christian V. Aus Anlaß des zweihundertjährigen Jubiläums der Bibliothek]. København 1873

Aarsberetninger og Meddelelser fra det store kongelige Bibliothek [Jahresberichte und Mitteilungen der großen Königlichen Bibliothek]. Hrsg. von Christian Bruun. København 1870-1898 [für die Jahre 1864-1897]

Aarsberetninger fra Det kongelige Bibliotek 1897-1943 [Jahresberichte der Königlichen Bibliothek 1897-1943]. København 1901-1946 [mit wechselndem Titel hrsg. von den jeweils amtierenden Nationalbibliothekaren]

Bjørnbo, Axel A.: Übersiedelung der kgl. Bibliothek in Kopenhagen in den Neubau. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 1907, S. 1-11

Adler, Ada: D. G. Moldenhawer og hans Haandskriftsamling [D. G. Moldenhawer und seine Handschriftensammlung]. København 1917 [zu Moldenhawers Biographie S. 19-45]

Fabritius, Albert: Det kongelige Biblioteks Embedsmænd og Funktionærer 1653-1943. Udgivet af Det kongelige Bibliotek i Anledning af 150-Aarsdagen for dets Aabning for Offentligheden 15. November 1943 [Die Beamten und Angestellten der Königlichen Bibliothek 1653-1943. Hrsg. von der Königlichen Bibliothek anläßlich des 150. Jahrestages ihrer Eröffnung für die Öffentlichkeit am 15. November 1943]. København 1943

Meddelelser fra Rigsbibliotekaren [Mitteilungen des Reichsbibliothekars]. 1-36. København 1949-1985

Beretning om Rigsbibliotekarembedet, Det kongelige Bibliotek og Universitetsbiblioteket 1943-1947 [Bericht über das Reichsbibliothekaramt, die Königliche Bibliothek und die Universitätsbibliothek 1943-1947]. København 1952

Birkelund, Palle: Det kongelige Bibliotek i København [Die Königliche Bibliothek in Kopenhagen]. In: Svend Dahl (Hrsg.): Nordisk Håndbog i Bibliotekskundskab [Nordisches Handbuch für Bibliothekskunde]. Bd 2. København 1958, S. 156-179

Weitemeyer, Mogens: Det kongelige Biblioteks Kataloger for halvandet århundrede siden [Die Kataloge der Königlichen Bibliothek vor anderthalb Jahrhunderten]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger [Funde und Forschung in den Sammlungen der Königlichen Bibliothek] 14 (1967) S. 59-90 [mit englischer Zusammenfassung]

Bøgh, Knud: Det kongelige Bibliotek gennem 300 [Dreihundert Jahre Königliche Bibliothek].

  København
1973 [engl. Ausgabe Copenhagen 1991]

Bøgh, Knud: Omkring Frederik III's bibliotekssal og dens arkitekt [Der Bibliothekssaal Frederiks III. und sein Architekt]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 20 (1973) S. 7-44 [mit englischer Zusammenfassung]

Jensen, Poul Johannes: Catalogue and Scholarship. D. G. Moldenhawer's Catalogue in the Royal Library. Copenhagen 1973 [ursprünglich in Dänisch abgedruckt in: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 7 (1960) S. 7-23]

Bøgh, Knud: Frederik III's bibliotek på Københavns Slot. Et rekonstruktionsforsøg [Die Bibliothek Frederiks III. im Kopenhagener Schloß. Ein Rekonstruktionsversuch]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 26 (1982/83) S. 69-86 [mit englischer Zusammenfassung] 4.3

Nielsen, Torben: Dänemark. In: Christian Callmer, Torben Nielsen (Hrsg.): Bibliotheken der nordischen Länder in Vergangenheit und Gegenwart. Wiesbaden 1983, S. 1-74 (Elemente des Buch- und Bibliothekswesens 9)

Larsen, Knud Erik; Laursen, Per M.; Løvborg, Erik: Det kongelige Biblioteks Bogbinderi. Restaurerings- og Konserveringsværksted [Die Buchbinderei der Königlichen Bibliothek. Restaurierungs- und Konservierungswerkstatt]. København 1984 [dt. Ausgabe 1991; engl. Ausgabe 1992]

Magasin fra Det kongelige Bibliotek og Universitetsbiblioteket I [Magazin der Königlichen Bibliothek und der Universitätsbibliothek I]. 1 (1986)- [seit 1990: Magasin fra Det kongelige Bibliotek]

Nyhedsbrev fra Det kongelige Bibliotek [Nachrichtenblatt der Königlichen Bibliothek] 1-. København 1986-

Det kongelige Bibliotek i fremtiden. Fysiske udbygningsbehov og byggemuligheder [Die Königliche Bibliothek in der Zukunft. Physischer Ausbaubedarf und Ausbaumöglichkeiten]. København 1987 (Modernisering i historiske rammer 1)

Bibliotek og universitet. Den fremtidige biblioteksbetjening af Københavns Universitets teologiske, samfundsvidenskabelige og humanistiske institutter [Bibliothek und Universität. Die zukünftige Bibliotheksbedienung der theologischen, gesellschaftswissenschaftlichen und humanistischen Institute]. København 1988 (Modernisering i historiske rammer 2)

Det kongelige Bibliotek i forandring. Moderniseringsprojektet 1986-88 [Die Königliche Bibliothek im Wandel. Das Modernisierungsprojekt 1986-1988]. København 1989 (Modernisering i historiske rammer 3)

Alenius, Marianne: The Royal Library today and in the future. Copenhagen 1990

Kolding Nielsen, Erland: Fra bibliotekar til fagreferent. Udviklingen af et system siden ca. 1945 med særligt henblik på Det konglige Bibliotek [Vom Bibliothekar zum Fachreferenten. Die Entwicklung seit ca. 1945 unter besonderer Berücksichtigung der Königlichen Bibliothek]. In: Bibliotek, tradition och utveckling. Festskrift till Lars-Erik Sanner den 18 januari 1991 [Bibliothek, Tradition und Entwicklung. Festschrift für Lars-Erik Sanner zum 18. Januar 1991]. København 1991, S. 87-105

Det kongelige Bibliotek - et hus på Slotsholmen [Die Königliche Bibliothek - das Gebäude auf Slotsholmen]. København 1993

Årsberetning [Jahresbericht] 1994-. København

 1995-

The Royal Library. In: Books and Buildings. Danish Research Library Architecture in the 1990s. Leif Lørring und Erland Kolding Nielsen (Hrsg.). Copenhagen 1997 [zur Königlichen Bibliothek S. 113-144]

Horstbøll, Henrik: The Royal Library over 350 years. København 1997 (Publikumsorienteringer 19)

The Royal Library Copenhagen on the Harbour Front (European Research Libraries Cooperation. By Karl Krarup a. o.). In: The Liber Quarterly 7 (1997) Heft 1, S. 211-235

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Ballhausen, Carl Johan; Johansen, Paul: Thesaurus librorum Danicorum. 17. århundrede [17. Jahrhundert]. København 1990

Ballhausen, Carl Johan: Bogauktionen 1749 over Hans Grams bøger [Die Buchauktion der Bücher von Hans Gram im Jahre 1749]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger [Funde und Forschung in den Sammlungen der Königlichen Bibliothek] 36 (1997) S. 253-260 [mit englischer Zusammenfassung]

Bentzen, Ruth; Ilsøe, Ingrid; Ilsøe, Harald: Det kongelige Bibliotek og bogens historie [Die Königliche Bibliothek und die Geschichte des Buches]. In: Magasin fra Det kongelige Bibliotek [Magazin der Königlichen Bibliothek] 8 (1993) S. 3-20

Bentzen, Ruth: Uf teutsch, franzosisch oder welsch. Nyt Krause-bind i Det kongelige Bibliotek [Auf Deutsch, Französisch oder Welsch. Ein neuer Krause-Band in der Königlichen Bibliothek]. In: Magasin fra Det kongelige Bibliotek 5 (1990) S. 3-16

Berggreen, Hans; Dupont, Henrik: Det kongelige Biblioteks Billedsamling [Die Bildersammlung der Königlichen Bibliothek]. In: Magasin fra Det kongelige Bibliotek 4 (1989) S. 9-32

Birkelund, Palle: Det Thottske biblioteks sidste dage [Die letzten Tage der Thottschen Bibliothek]. In: Fra de gamle bøgers verden. Festskrift for Herman H. J. Lynge og son 1853-1953 [Aus der Welt der alten Bücher. Festschrift für Herman H. J. Lynge und Sohn 1853-1953]. København 1953, S. 83-110

ders.: J. Wasserschlebe og Det kongelige Bibliotek. Den kongelige Kobberstiksamlings tilblivelse [J. Wasserschlebe und die Königliche Bibliothek. Die Entstehung der königlichen Kupferstichsammlung]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 16 (1969) S. 53-84 [mit englischer Zusammenfassung]

Dansk Musik fra Det kongelige Biblioteks Samlinger. Udg. af Samfundet til udgivelse af Danske musik & Det kongelige Bibliotek [Dänische Musik in den Sammlungen der Königlichen Bibliothek. Herausgegeben von der Gesellschaft für die Herausgabe dänischer Musik und der Königlichen Bibliothek]. Bd 1-. København 1993-

Düring Jørgensen, Jesper: Georg Engelhard Löhneyssen. Fra den skrevne bidbog til dem trykte ridebog [Georg Engelhard Löhneyssen. Vom handschriftlichen Zaumbuch zum gedruckten Reitbuch]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 36 (1997) S. 11-43 [mit englischer Zusammenfassung]

ders.: Introduktion til Georg Engelhard Löhneyssens ridebøger i Det kongelige Bibliotek [Einführung in Georg Engelhard Löhneyssens Reitbücher in der Königlichen Bibliothek]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 34 (1995) S. 35-60 [mit englischer Zusammenfassung]

Edelmann, Raphael: The Jewish Collections in The Royal Library of Copenhagen. Copenhagen 1967

Faaborg, Niels Laub: F. A. Müller og hans Pinakotek [F. A. Müller und seine Pinakothek]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 23 (1978) S. 25-28 [mit glischer Zusammenfassung]

Fønss, Mogens: Kogebøger - fra lertavler til litterær genre [Kochbücher - von Lehrtafeln zum literarischen Genre]. In: Magasin fra Det kongelige Bibliotek 8 (1993) S. 29-37

Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger [Funde und Forschung in den Sammlungen der Königlichen Bibliothek]. 1 (1954)- [jeder Band ist mit englischen oder deutschen Zusammenfassungen und Personenregistern versehen; Bd 31 (1992) enthält Register für die Bde 1-30 (1954-1991) nach Verfassern und Titeln, Themen und Stichwörtern]

Garde, Georg: Nyt om Neu-Ruppin om Danmarks slesvigske krige - billearkene det 19. århundredes massemedier [Neues aus Neu-Ruppin von den schleswigschen Kriegen Dänemarks - Bilderbogen, die Massenmedien des 19. Jahrhunderts]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 30 (1991) S. 105-131 [mit englischer Zusammenfassung]

Grønbæk, Jakob H.: De udenlandske boghistoriske Samlinger. En præsentation [Die ausländischen buchhistorischen Sammlungen. Eine Präsentation]. In: Magasin fra Det Kongelige Bibliotek 5 (1990) S. 3-23

Hansen, Robert L.: Peter Frederik Suhm og hans bibliotek [Peter Frederik Suhm und seine Bibliothek]. In: Bibliotek og forskning [Bibliothek und Forschung] 12 (1963) S. 7-33

Haxen, Ulf: Judaica and Hebraica in The Royal Library. In: The Jewish Museum, New York (Hrsg.): Kings and Citizens. The history of the Jews in Denmark 1622-1983. Bd 2. New York 1983, S. 6-16

Ilsøe, Harald: Frederik II's tyske bibel - eller Bibelen udlæst, Gud være lovet! [Die deutsche Bibel Frederiks II. - Gott sei gelobt!]. In: Meddelelser fra Rigsbibliotekaren 34 (1985) S. 10-16

ders.: Peder Resens nordiske bibliotek, katalog, bibliografi og boghandel i sidste halvdel af 1600-tallet [Peder Resens nordische Bibliothek, Katalog, Bibliographie und Buchhandel in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 30 (1991) S. 26-49 [mit glischer Zusammenfassung]

ders.: På Papir, Pergament og Palmeblade ...Skatte i Det kongelige Bibliotek. En præsentation i billeder og tekst i anledning af 200-årsdagen for bibliotekets åbning for publikum [Auf Papier, Pergament und Palmblättern ...Schätze der Königlichen Bibliothek. Eine Präsentation in Bildern und Text anläßlich des 200. Jahrestages der Eröffnung der Bibliothek für die Öffentlichkeit]. København 1993 [engl. Ausgabe Copenhagen 1993]

ders.: Magnus Frisius mp. Fra Det kongelige Biblioteks samlinger til et jysk Herregårdsbibliotek på Christian IVs tid [Magnus Frisius mp. Von den Sammlungen der Königlichen Bibliothek bis zu einer Jütländischen Herrenhofbibliothek aus der Zeit Christians IV.]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 34 (1995) S. 61-98 [mit englischer Zusammenfassung]

ders.: Bøger, der gik den anden vej. Det Kongelige Biblioteks dubletudskillelser gennem tiderne [Bücher, die den anderen Weg gingen. Die Dublettenaussonderungen der Königlichen Bibliothek durch die Zeiten]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 37 (1998) S. 11-62 [mit englischer Zusammenfassung]

Ilsøe, Ingrid: Bogbindsundersøgelser i Det kongelige Biblioteks samlinger. I. Danske bogbind og bogbindere ca. 1650-1710 [Untersuchungen von Bucheinbänden in den Sammlungen der Königlichen Bibliothek. I. Dänische Bucheinbände und Buchbinder ca. 1650-1710]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 34 (1995) S. 99-138 [mit glischer Zusammenfassung]

dies.: Bogbindsundersøgelser i Det kongelige Biblioteks samlinger. II. Danske bogbind og bogbindere ca. 1710-1740. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 36 (1997) S. 71-118 [mit englischer Zusammenfassung]

dies.: Bogbindsundersøgelser i Det kongelige Biblioteks samlinger. III. Danske bogbind og bogbindere ca. 1740-1760. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 36 (1997) S. 71-118 [mit englischer Zusammenfassung]

Jonge, Ingrid Fischer: Det nationale Fotomuseum [Das nationale Photomuseum]. In: Magasin fra Det kongelige Bibliotek 12 (1997) S. 16-27

Kejlbo, Ib Rønne: Rare Globes. A cultural-historical exposition of selected terrestrial and celestial globes made before 1850 - Especially connected with Denmark. Copenhagen 1995

Larsen, Steen Bille: Oprettelsen af det nordiske bibliotek 1780. Ved 200-året for oprettelsen af Det kongelige Biblioteks Danske Afdeling [Die Errichtung der nordischen Bibliothek 1780. Anläßlich des 200. Jahrestages der Errichtung der Dänischen Abteilung der Königlichen Bibliothek]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 25 (1981) S. 47-76 [mit englischer Zusammenfassung]

Laursen, Per: Restaurering af Breviarium Ottoniense [Die Restaurierung des Breviarium Ottoniense]. In: Meddelelser fra Rigsbibliotekaren 34 (1983) S. 35-42

Licht, Merete: Baron Tauchnitz - en tysk gentleman - og hofdameromanerne [Baron Tauchnitz - ein deutscher Gentleman - und Hofdamenromane]. In: Magasin fra Det kongelige Bibliotek 7 (1993) S. 29-54

Lohmeier, Dieter: Die Gottorfer Bibliothek. In: Gottorf im Glanze des Barock. Kunst und Kultur am Schleswiger Hof 1544-1713. Schleswig 1997, S. 325-348

Lunn, Sven: Opbygningen af Det kongelige Biblioteks Musiksamling [Der Aufbau der Musiksammlung der Königlichen Bibliothek]. In: Biblioteksaarbog [Bibliotheksjahrbuch] 7 (1946) S. 40-50

Magnussen, Ib; Thorlacius-Ussing, Viggo: Willibald Pirckheimer og Albrecht Dürer. Et nyt fund I-II [Willibald Pirckheimer und Albrecht Dürer. Ein neuer Fund I-II]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 5-6 (1958-1959) S. 110-128 [mit englischer Zusammenfassung]

Mortensen, Harald: Fra Tycho Brahes bogsamling [Über die Buchsammlung Tycho Brahes]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 2 (1955) S. 25-32 [mit englischer Zusammenfassung]

Nielsen, Lauritz: Danske Privatbiblioteker gennem Tiderne [Dänische Privatbibliotheken durch die Zeiten]. Bd 1: Indtil Udgangen af 17. aarhundrede [Bis zum Ausgang des 17. Jhs]. København 1946 [u. a. zu den Bibliotheken von Holger Rosenkrantz, S. 67-82, Peder Lauridsen Scavenius, S. 206-210 und Laurids Ulfeldt, S. 127-133]

Norvin, William: Bidrag til Gottorperbibliotekets Historie [Ein Beitrag zur Geschichte der Gottorfer Bibliothek]. In: Nordisk tidskrift för bok- og biblioteksväsen [Nordische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen] 3 (1916) S. 20-59, 146-161, 234-257; 5 (1918) S. 193-208

Ochsner, Bjørn: Det kongelige Biblioteks Kort- og Billedafdeling [Die Karten- und Bildersammlung der Königlichen Bibliothek]. In: Fortid og nutid [Vergangenheit und Gegenwart] 24 (1969-1971) S. 121-133

Palladani, Fiametta: Esaias Pufendorfs bogsamling i Det kongelige Bibliotek [Die Buchsammlung von Esaias Pufendorf in der Königlichen Bibliothek]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 31 (1992) S. 77-86

Petersen, Carl S.: Rigshofmeister Joachim Gersdorffs bibliotek [Die Bibliothek des Reichshofmeisters Joachim Gersdorff]. In: ders.: Afhandlinger til dansk Bog-og Bibliotekshistorie [Abhandlungen zur dänischen Buch- und Bibliotheksgeschichte]. København 1949, S. 116-176

Petersen, Erik: Johann Albert Fabricius. En humanist i Europa [Johann Albert Fabricius. Ein Humanist in Europa]. 2 Bde. København 1998 [mit deutscher Zusammenfassung]

Roos, Carl: Jacob Krause-Bind på Det kongelige Bibliotek [Jacob Krause-Einbände in der Königlichen Bibliothek]. In: Aarbog for Bogvenner [Jahrbuch für Bücherfreunde] 8 (1924) S. 24-67

Salgsliste. Fortegnelse over Det kongelige Biblioteks publikationer 1996-1997 [Verkaufsliste. Verzeichnis der Publikationen der Königlichen Bibliothek 1996-1997]. København 1997 (Publikumsorienteringer 1)

Toldberg, Helge: Hvornår tryktes der første gang på dansk? Til den trykte rimkrønikes forhistorie [Wann wurde zum ersten Mal auf dänisch gedruckt? Zur Vorgeschichte der gedruckten Reimchronik]. In: Fund og Forskning i Det kongelige Biblioteks Samlinger 9 (1962) S. 53-70

Bibliographien:

Bibliotheca Danica. Systematisk Fortegnelse over den danske Litteratur fra 1482 til 1830, efter Samlinger i det store Kongelige Bibliotek i Kjöbenhavn. Med Supplementer fra Universitetsbiblioteket og Karen Brahes Bibliotek i Odense [Systematisches Verzeichnis der dänischen Literatur von 1492 bis 1830 nach den Sammlungen der großen Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Mit Ergänzungen aus der Universitätsbibliothek Kopenhagen und der Karen-Brahe-Bibliothek in Odense]. 6 Bde. Hrsg. von Christian Bruun u. a. Kjöbenhavn 1872-1931 (repr. mit Nachträgen und Anmerkungen von Erik Dal, København 1961-1963) [verzeichnet für die Universitätsbibliothek und die Karen-Brahe-Bibliothek nur Danica, die in der Königlichen Bibliothek nicht vorhanden sind]

Danica Polyglotta. Literature on Denmark in languages other than Danish & Books of Danish interest published abroad. An annual bibliography. Compiled by the Danish Department of the Royal Library. New Series 1-. Copenhagen 1969-

Dansk Bogfortegnelse [Dänisches Bücherverzeichnis]. København 1841-

Ehrencron-Müller, Holger: Supplement 1831-1840 til Bibliotheca Danica samt Bibliotheca Slesvico-Holsatica til 1840 [Ergänzung zur Bibliotheca Danica 1831-1840 einschließlich Bibliotheca Slesvico-Holsatica bis 1840]. København 1943-1948

Mitchell, Philip Marshall: A bibliography of 17th century German Imprints in Denmark and the Duchies of Schleswig-Holstein. 3 Bde. Lawrence 1969-1976 (University of Kansas Publications. Library Series 28)

Nielsen, Lauritz: Dansk Bibliografi 1482-1550 med særligt Hensyn til dansk Bogtrykker Kunsts Historie [Dänische Bibliographie 1482-1550 unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der dänischen Buchdruckerkunst]. København 1919

Nielsen, Lauritz: Dansk Bibliografi 1551-1600 [Dänische Bibliographie 1551-1600]. København 1931-1933

Nielsen, Lauritz: Dansk Bibliografi 1482-1660. 2. udgave med supplementbind ved Erik Dal [Dänische Bibliographie 1482-1660. 2. Ausgabe mit Ergänzungsband von Erik Dal]. København 1996

Pegg, Michael A.: German and Dutch Books (1516-1550) in the Royal Library, Copenhagen: A short-title catalogue. Baden-Baden 1989 (Bibliotheca bibliographica Aureliana 122)

Rosenkilde, Volmer; Ballhausen, Carl Johan: Thesaurus librorum Danicorum. 15th and 16th Century. Copenhagen 1987

Ausstellungskataloge (Auswahl):

Katalog over Det kongelige Biblioteks permanente Udstilling [Katalog zur ständigen Ausstellung der Königlichen Bibliothek]. København 1908

Det kongelige Biblioteks Sommerudstilling [Die Sommerausstellung der Königlichen Bibliothek]. København 1965, 1968, 1970, 1977, 1992, 1993 [In diesen Katalogen werden Ausstellungsobjekte wie z. B. Inkunabeln, dänische und ausländische Rara, Karten u. a. beschrieben.]

Carsten Niebuhr und die Arabische Reise 1761-1767. Ausstellung der Königlichen Bibliothek Kopenhagen in Zusammenarbeit mit dem Kultusminister des Landes Schleswig-Holstein. Landesbibliothek Kiel, November 1986 - Februar 1987. Konzeption und Katalog von Stig Rasmussen. Heide 1986

Dänhardt, Willy; Nielsen, Birgit S.: Geflüchtet unter das dänische Strohdach. Ausstellung der Königlichen Bibliothek Kopenhagen in Zusammenarbeit mit dem Kultusminister des Landes Schleswig-Holstein. Heide 1988

Frimureri og Kultur. En udstilling arrangeret af Det kongelige Bibliotek og Den Danske Frimurerorden på Det kongelige Bibliotek 17. maj - 12. august 1991 [Freimaurerei und Kultur. Eine Ausstellung, arrangiert von der Königlichen Bibliothek und dem Dänischen Freimaurerorden, in der Königlichen Bibliothek vom 17. Mai bis 12. August 1991]. Ann Welling u. a. (Red.). København 1991

København - Porten til Europa. Udstilling arrangeret af Det kongelige Bibliotek, Rigsarkivet, Tøjhusmuseet [Kopenhagen - Das Tor zu Europa. Ausstellung arrangiert von der Königlichen Bibliothek, dem Reichsarchiv, dem Zeughausmuseum]. København 1991 [auch als englische Ausgabe]

Brock-Nannestad, Margrethe: Mindretal søger identitet. Tyskjødisk Kultur i David Simonsens Samling. Udstillingskatalog [Minderheit sucht Identität. Deutsch-jüdische Kultur in der Sammlung von David Simonsen. Ausstellungskatalog]. København 1993 [eine deutsche Ausgabe ist geplant]

I anledning af Det kongelige Biblioteks jubilæums udstilling på Rundetårn: Viden om [Anläßlich der Jubiläumsausstellung der Königlichen Bibliothek im Runden Turm: Wissen über ...]. In: Magasin fra Det kongelige Bibliotek 8 (1993) Nr. 3 [Sonderdruck]

Dähnhardt, Willy; Nielsen, Birgit S. (Hrsg.): Exil in Dänemark. Deutschsprachige Wissenschaftler, Künstler und Schriftsteller in dänischem Exil nach 1933. Heide 1994

Stand: August 1998

Jakob H. Grønbæk

unter Mitarbeit von Birgit Stauning


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.