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Knjiznica Kolegiatnega kapitlja - Bibliotheca Capituli collegiati Rudolfswerthi

Bibliothek des Kollegiatkapitels


Adresse. Kapiteljska 12, 8000 Novo mesto
Telefon. (07) 302 11 30

Unterhaltsträger. Kapitelj [Kapitel] Novo mesto
Funktion. Historische Kapitelbibliothek.
Sammelgebiet. Überwiegend Theologie. - Der Bestand wird nicht mehr ergänzt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek für Angehörige des Kapitels. Nach Voranmeldung auch interessierten Wissenschaftlern zugänglich. Ausleihe in Ausnahmefällen nach Absprache mit dem Verwalter. - Öffnungszeiten: keine festen Öffnungszeiten. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Voranmeldung erforderlich. - Von Ljubljana Bahnverbindung nach Novo mesto; vom Bahnhof Fußwegnähe (ca. 15 Minuten). - Von Ljubljana Autobahn und Fernverkehrsstraße 1 (E 70) bis Ausfahrt Novo mesto, dann Fernverkehrsstraße 4 bis Novo mesto und innerstädtisch Richtung Zentrum. Parkmöglichkeiten vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Kollegiatkapitel wurde vor mehr als 500 Jahren in der 1365 von Erzherzog Rudolf IV. an der Stelle einer ehemaligen römischen Siedlung als Rudolfswerth gegründeten Stadt eingerichtet. Gleichzeitig entstand vermutlich auch eine kleinere Bibliothek, über die jedoch keine Nachweise erhalten sind. Die heute bekannte Bibliothek wurde im Jahre 1879 unter Leitung des Franziskanerpaters Florentin Hrovat geordnet und inventarisiert. Damals umfaßte sie 1862 Titel in 3765 Bdn. Der Bestand war vorwiegend auf die pastorale Tätigkeit der Kapitelpriester abgestimmt, so daß er bis heute vor allem zahlreiche Predigtsammlungen und Lehrwerke für den Religionsunterricht umfaßt.

1.2 Im Jahre 1898 übergab die Bibliothek die Mehrzahl ihrer Dubletten dem wiedergegründeten Zisterzienserkloster in Sticna [Sittich] für den Aufbau einer neuen Bibliothek (s. Eintrag dort). Ein beträchtlicher Teil der wertvollsten Bestände wurde schließlich 1955 der Studienbibliothek in Novo mesto zugewiesen. Heute zählt die Bibliothek des Kollegiatkapitels nur noch ca. 5600 Bde. Ihre Aufstellung entspricht der im Jahre 1879 von Florentin Hrovat eingeführten Ordnung. Der Bestand wird den Gruppen der Systematik entsprechend in Bücherkästen aufbewahrt und nicht mehr ergänzt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand von ca. 5000 Titeln (5600 Bdn) schließt ca. 1000 Titel ein, die vor 1800 gedruckt wurden. Aus der Inkunabelzeit hat sich nur ein Blatt der Legenda aurea von Jacobus de Voragine (Augsburg 1480) im Einband eines Urbars von 1525 erhalten. Aus dem 16. Jh stammen 3 Titel und die übrigen Alten Drucke aus dem 17. und 18. Jh. Der größte Teil des Bestandes wurde im 19. und 20. Jh gedruckt. In sprachlicher Hinsicht dominieren im historischen Bestand (bis 1900) Latein und Deutsch, der jüngere Bestand hingegen ist vor allem in slowenischer, französischer und italienischer Sprache.

2.2 Die Sammlung ist systematisch in 13 Gruppen gegliedert: (1) Scriptura sacra; (2) Opera Ss. Patrum; (3) Theologia speculativa; (4) Theologia parenetica; (5) Theologia polemica; (6) Theologia ascetica; (7) Theologia exemplaris; (8) Theologia positiva; (9) Historia; (10) Philosophia; (11) Artes; (12) Medicina theoretica; (13) Libri politici, miscelanei, ephemerides, belletristica. Den überwiegend theologischen Bestand bilden insbesondere Predigtwerke, Abhandlungen heimischer und fremder Theologen und liturgische Werke (vorwiegend Breviere). Daneben umfaßt die Bibliothek allgemeine Nachschlagewerke, wie z. B. Enzyklopädien, Atlanten, juristische Handbücher, Schulbücher und einige historische Abhandlungen. Die Werke medizinischen Inhalts befassen sich fast ausschließlich mit der Homöopathie. (In der Bibliothek werden als eine Besonderheit auch viele homöopathische Hilfsmittel aufbewahrt.) Der älteste vollständige Druck des Bestandes gehört zur Theologie, Sextus Tomus operi divi Hieronymi (Basel 1525). Ebenfalls aus dem 16. Jh stammen die Briefe Ciceros in einer Lyoner Ausgabe (1540).

3. KATALOGE

Inventar

[in Zettelform; alphabetisch geordnet; erstellt 1879 von Florentin Hrovat; die Einträge berücksichtigen auch Signaturen und Sachgruppen der Titel]

Alphabetischer Katalog

[erstellt im 20. Jh auf Grundlage des Inventars; unrevidiert; verzeichnet auch Bestände, die nicht mehr vorhanden sind]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Baraga, France: Predstavitev Kapiteljske knjiznice [Die Kapitelbibliothek wird vorgestellt]. In: Rast [Das Wachstum] (1992) S. 170-173

Stand: Oktober 2000

Stanislav Bahor


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.