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Konviktsbibliothek Wilhelmsstift

Adresse. Collegiumsgasse 5, 72070 Tübingen [Karte]
Telefon. (07071) 2 43 47
Telefax. (07071) 55 02 69
Bibliothekssigel. <Tü 59; AKThB 62>

Unterhaltsträger. Bistum Rottenburg-Stuttgart
Funktion. . Konviktsbibliothek, Bibliothek für Dozenten und Studenten der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität sowie sonstige Interessierte ohne besondere Einschränkung.
Sammelgebiete. Katholische Tübinger Schule, Theologie und Philosophie des 19. Jhs, Literatur zum Studium der katholischen Theologie an der hiesigen Fakultät, Diözesangeschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Öffnungszeiten: Lesesaal, Katalog: Montag bis Freitag 9-16 Uhr. Leihverkehr: DLV, kirchl. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät.
'Gedruckte Informationen.
'Benutzungsordnung.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. - Fußwegnähe vom Bahnhof oder Busverbindung (Linie 1 oder 7). - A 81, Ausfahrt Rottenburg oder Herrenberg; B 28. Parkmöglichkeiten im Parkhaus Nonnenhaus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bestandsgeschichte der Bibliothek spiegelt in ihren Anfängen die Bibliothekspolitik des Königreiches Württemberg wider, das durch Säkularisation und Mediatisierung gegenüber dem früheren Herzogtum wesentlich erweitert worden war. Aus dem rein protestantischen Herzogtum wurde durch Zuwachs reichsstädtischer (1802), reichs-ritterschaftlicher (1805), vorderösterreichischer (1806) und vor allem geistlicher Territorien (1803-1809) ein gemischt konfessionelles Königreich, dessen Bevölkerungszahl um ca. 400.000 Katholiken vermehrt wurde. Neben der alten Diözese Konstanz verteilte sich die kirchliche Zugehörigkeit auf die angrenzenden Diözesen Augsburg, Speyer, Worms und Würzburg. Von Anfang an gab es Bemühungen um die Errichtung eines eigenen württembergischen Landesbistums. Bereits 1806 wurde der Katholische Geistliche Rat errichtet (ab 1816 der Katholische Kirchenrat), der die Interessen des Staates in kirchlichen Angelegenheiten wahrnahm. Dieses Gremium war auch für die kirchlichen Bibliotheksangelegenheiten zuständig.

1.2 Die weiteren Schritte bis zur Errichtung des Wilhelmsstifts als Theologenkonvikt einer noch zu gründenden neuen Diözese erfolgten 1812 mit der Errichtung des Generalvikariats Ellwangen. Ebenfalls 1812 wurde in Ellwangen die sogenannte Friedrichs-Universität gegründet, die für die Zeit ihres fünfjährigen Bestehens nur aus der Katholisch-Theologischen Fakultät bestand, sowie das dazugehörige Priesterseminar auf dem nahen Schönenberg. Die Bemühungen König Friedrichs I. und seiner Beamten zielten zunächst auf den Aufbau einer Parallel- oder Doppelstruktur für die Katholiken des Landes (eigene Landesuniversität und katholische Zentralbibliothek). Diese Politik endete teilweise mit dem Jahre 1806, als die beiden bislang getrennt verwalteten Gebiete Alt- und Neuwürttemberg zum Königreich Württemberg vereinigt wurden. Die Idee einer Zentralbibliothek in Ellwangen wurde aufgegeben, der Plan einer eigenen Universität in Teilbereichen verwirklicht. Die Friedrichs-Universität wurde jedoch 1817 aufgehoben und als Katholisch-Theologische Fakultät nach Tübingen verlegt. Generalvikariat und Priesterseminar erhielten ihren Sitz in Rottenburg.

1.3 Im Tübinger Collegium Illustre, das sich als Institution überlebt hatte, wurde das Theologenkonvikt gegründet. Es nahm 1822 im Zusammenhang mit einer großen Bücherzuwendung des neuen Königs Wilhelm I. (reg. ab 1816) auf Wunsch der Theologen den Namen Wilhelmsstift an. Während der frühen Jahre lassen sich für die Bestandsgeschichte der Bibliothek fünf Etappen der württembergischen Bibliothekspolitik benennen, die ihre Spuren in den Beständen hinterlassen haben. Teilweise liegen sie offen zutage, wenn ganze Lieferungen geschlossen aufgestellt wurden und die damalige Nummer auf der Übergabeliste die heutige Buchsignatur ist; teilweise wurden die Bestände aufgeteilt und in die Fächersystematik integriert.

1.4 Zentralbibliothek in Ellwangen. Bereits 1803 wurde in Ellwangen eine Zentralbibliothek errichtet. Grundlage dieser Planung war die Bibliothekssituation am Ort, zumal die dortige Hofbibliothek der Fürstpropstei die ehemalige Jesuitenbibliothek bereits aufgenommen hatte. Hinzukommen sollten die Bibliotheken der Benediktiner von Zwiefalten, der Zisterzienser von Schöntal, des Ritterstifts Komburg und die vielen Bettelordensbibliotheken aus den Reichsstädten Heilbronn, Rottweil und Schwäbisch Gmünd. Platzmangel und unzureichende Personalausstattung sind die Hauptgründe für das Nichtgelingen dieses Projekts. 1806 schließlich sollte die Ellwanger Zentralbibliothek mit der Königlichen Bibliothek in Stuttgart vereinigt werden.

1.5 Königlich-Öffentliche Bibliothek in Stuttgart. Daß die Bestände der Ellwanger Zentralbibliothek nicht vollständig nach Stuttgart verlagert wurden, lag an den mangelhaften Transportmöglichkeiten und erwies sich später als Vorteil für die Bibliothek des Wilhelmsstifts. Als größte öffentliche Bibliothek des Landes war die Königliche Bibliothek der größte Nutznießer der Säkularisation. In der Frage, was mit den Dubletten vieler dieser Klosterbibliotheken geschehen sollte, wurde die Königlich-Öffentliche Bibliothek für die Bibliothek des Wilhelmsstifts zur Quelle des neuen Bücherzuwachses.

1.6 Königliche Handbibliothek in Stuttgart. Ab dem Jahre 1808 gewann die Privatbibliothek von König Friedrich II. zunehmend an Bedeutung. Sie erhielt zeitweise sogar den Vorrang vor der Königlich-Öffentlichen Bibliothek, als es darum ging, säkularisiertes Bibliotheksgut zu übernehmen. Ursprünglich ohne theologische Literatur, nahm sie in diesem Prozeß immer mehr theologische Werke auf. Die Bibliothek des Deutschen Ordens aus Mergentheim bildete dabei die Grundlage, hinzu kamen Bücher aus Schöntal, Weingarten, Wiblingen und Zwiefalten. Als Königliche Handbibliothek erreichte sie neben einem beachtlichen Bestand an Hss. eine Gesamtzahl von etwa 45.000 Drucken (s. auch den Eintrag zur Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart). Das Desinteresse König Wilhelms I. an dieser bisherigen Privatbibliothek äußerte sich in der Herauslösung aus dem Privateigentum und ihrer Zuteilung an die Krondotation. Später wurden die Theologica dem Theologenkonvikt in Tübingen überlassen.

1.7 Universitäts- und Seminarbibliothek in Ellwangen. Die 1812 in Ellwangen gegründete katholisch-theologische Fakultät und das Priesterseminar hatten eine gemeinsame Bibliothek, die aus Platzgründen auf dem Schönenberg untergebracht war, mit einer kleinen Handbibliothek im Universitätsgebäude in der Stadt. Die Grundausstattung dieser Bibliothek war der Bestand der Zentralbibliothek, der sich noch am Ort befand, angereichert durch säkularisiertes Bibliotheksgut aus Schwäbisch Gmünd, Ehingen, Wiblingen und anderen kleineren Restbibliotheken. Nach Auflösung der Ellwanger Institutionen kamen diese Bücher an die Universitätsbibliothek Tübingen, ins Wilhelmsstift und ins Priesterseminar nach Rottenburg. Ein Rest verblieb in Ellwangen und wurde später der Ellwanger Gymnasialbibliothek als Depositum übergeben (s. Eintrag dort).

1.8 Die abschließende Phase dieser württembergischen Bibliothekspolitik ist die sogenannte " letzte Verteilung 1818-1824". König Wilhelm I. entdeckte anläßlich eines Besuches auf der Komburg, daß sich in der Bibliothek des ehemaligen hochadeligen Chorherrenstifts noch große Reste des alten Bücherbestandes befanden. Er ordnete daraufhin die endgültige Erfassung und Verteilung des verbliebenen Bibliotheksgutes an. Die Reihenfolge der Verteilung war festgelegt. Vorrang hatte die Königlich-Öffentliche Bibliothek in Stuttgart vor der Universitätsbibliothek Tübingen; danach sollten das katholische Theologenkonvikt und das evangelische Stift in Tübingen, dann die Gymnasien und die niederen Konvikte des Landes sowie andere Institutionen bedacht werden.

Bibliothek des Wilhelmsstifts

1.9 Gründungsdatum der Bibliothek ist der 22. Januar 1818, an dem die " Organischen Bestimmungen" erlassen wurden. Bis zur vollen Funktionstauglichkeit dauerte es noch einige Jahre. Trotz der Anfangsschwierigkeiten konnte die Bibliothek in nicht geringem Maße zum Auffangbecken für säkularisiertes Bibliotheksgut werden. Der Bestand an Klosterbüchern umfaßt heute ca. 25.000 Bde. Die ersten Direktoren waren bemüht, die Gunst der Stunde zu nutzen, um aus dem reichen Fundus aufgelöster Klosterbibliotheken vor allem theologische Bücher für die Institution zu gewinnen. Aus der Vorgängereinrichtung, dem Collegium illustre, waren keine Bücher mehr im Hause. Die ersten Bücherlieferungen trafen ein aus der Bibliothek der Augustinereremiten in Uttenweiler, aus der Kapuziner- und Karmeliterbibliothek in Rottenburg und aus dem Kollegiatsstift Wolfegg.

1.10 Der Herbst 1821 brachte weitere Bücherabgaben aus dem Kloster Wiblingen und aus dem Augustinerchorherrenstift Sankt Michael zu den Wengen in Ulm. Ende 1822 konnten die Dubletten aus der ehemaligen Ellwanger Universitätsbibliothek in der Universität Tübingen abgeholt und integriert werden. Eine letzte Lieferung aus der Bibliothek des Stiftes Komburg konnte ebenfalls fürs Wilhelmsstift erworben werden.

1.11 Im Jahr 1823 kamen die Dubletten aus dem Säkularisationszuwachs der Königlich-Öffentlichen Bibliothek aus Stuttgart an. Den größten Zuwachs an Klosterbibliotheksgut verzeichnete die Bibliothek durch die leihweise Überlassung des theologischen Teils der Königlichen Handbibliothek, aufgrund eines Beschlusses König Wilhelms und eines Schreibens des Katholischen Kirchenrats vom 11. April des Jahres 1822. Der Transport erfolgte im Mai 1822. Nach sieben Fahrten waren insgesamt 9018 Bde mit etwa 12.000 Drucken nach Tübingen gelangt. Diese Leihgabe wurde gesondert aufgestellt und hat diesen Namen und Status, auch nach dem Übergang in kirchliches Eigentum im Jahre 1935, bis heute behalten können. Außerdem ist dieser Teil der alten Königlichen Handbibliothek der einzige Teilbereich der Druckschriften nach 1500, der ohne Verlust den Zweiten Weltkrieg überstanden hat. Allerdings mußten 1885 etwa 1200 Inkunabeln an die Königlich-Öffentliche Bibliothek Stuttgart zurückgegeben werden.

1.12 In den Beständen der Königlichen Handbibliothek finden sich Bücher aus den Benediktinerabteien Weingarten, Zwiefalten, Wiblingen und Blaubeuren, das 1630 bis 1632 und 1634 bis 1648 aufgrund des Restitutionsedikts von Weingarten aus wiederbelebt wurde und nach 1648 von Weingarten auch inkorporiert wurde. Auch das Deutschordensseminar und die Kapuzinerbibliothek in Mergentheim, die Zisterzienserabtei Schöntal und das Kloster St. Michael zu den Wengen treten als Provenienzen in Erscheinung. Ferner sind Bücher aus Ellwangen und Schwäbisch Gmünd vertreten.

1.13 Zusätzlich finden sich weitere Provenienznachweise in den übrigen nach Tübingen gelangten Bibliotheksbeständen: Kollegiatsstift St. Moritz Ehingen/Rottenburg; Deutschordenskommende Ellingen, Jesuitenkolleg und Dominikanerbibliothek Rottweil, Kollegiatsstift Waldsee; Karmeliterbibliothek Heilbronn. Für den Nachweis dieser Herkunftsbibliotheken ist ein Provenienzkatalog im Aufbau, der zusammen mit den Archivalien, den alten handgeschriebenen Bandkatalogen und der gegenwärtigen Rekatalogisierung des Altbestandes diesem Ziel dienen soll.

1.14 Bis zum Jahre 1824 war der kostenlose Bucherwerb aus der Säkularisierung kirchlicher Bibliotheken im wesentlichen abgeschlossen. Die rechtliche Seite, daß z. B. die meisten Bestände, vor allem die Königliche Handbibliothek, unter staatlichem Eigentumsvorbehalt standen, sorgte noch mehrmals für Bewegung. Neben einem nicht allzu üppigen Erwerbungsetat förderten vor allem die großen Professoren- und Gelehrten-Nachlässe und Schenkungen die Bestandsentwicklung im 19. und im 20. Jh.

1.15 Im Jahre 1832 kam die Bibliothek des Professors der Theologie Andreas Benedikt Feilmoser (1777-1831) in das Wilhelmsstift (500 Bde, eigener Katalog), 1836 die Büchersammlung des Theologieprofessors Johann Georg Herbst (1787-1836; 600 Bde Theologie des Alten Testaments, Klassiker-Ausgaben) und 1853 die Bibliothek des Theologieprofessors Johann Sebastian Drey (1777-1853; 400 Bde). 1885 folgte die Privatbibliothek des Pfarrers Franz Xaver Allgayer (1810-1885), die sich aus 2600 Bdn, vornehmlich der Gebiete Klassische Philologie, Geographie und Geschichte zusammensetzte (eigene Aufstellung und eigener Katalog).

1.16 Als weitere Gelehrtenbibliothek erwarb das Stift 1887 die Sammlung des Professors für Theologie Johann Evangelist Kuhn (1806-1887; 570 Bde, vorwiegend zur Dogmatik und zur Exegese). Etwa 1000 theologische Bände zählte die Bibliothek des Theologen Felix von Himpel (1821-1890), die 1890 erworben wurde. 1898 folgten 150 Bde aus der Bibliothek des Theologieprofessors Franz Xaver Linsenmann (1835-1898).

1.17 Im Jahre 1906 gelangte das Wilhelmsstift in den Besitz der Privatbibliotheken der Theologieprofessoren Paul Schanz (1841-1905; 700 Bde zu Exegese und Dogmatik) und Paul Vetter (1850-1906; 200 Bde). Einen noch größeren Zuwachs bedeutete die 1915 erworbene Sammlung des Theologieprofessors Anton Koch (1859-1915), die 1200 Bde theologischer Literatur umfaßte. Etwa 500 Bde zur Praktischen Theologie zählte die Bibliothek des Theologieprofessors Eugen Stolz (1874-1936), die 1936 als Nachlaß in den Bestand kam. Im gleichen Jahr folgten ca. 200 Bde (Theologie des Alten Testaments, Orientalia) von Prof. Paul Riessler (1865-1935) und 1942 ca. 400 Bde (Geschichte, Kirchengeschichte, Patrologie) aus dem Nachlaß des Theologieprofessors Karl Bihlmeyer (1874-1942).

1.18 Die Nachlaßbibliotheken, die seit dem Zweiten Weltkrieg integriert wurden, haben ebenfalls einen nicht unerheblichen historischen Buchbestand. Außerdem konnte für alle ein ausführlicher Provenienz-Zettelkatalog angelegt werden. Die Bibliothek des Theologieprofessors Stefan Lösch (1881-1966) umfaßte 550 Bde (davon 250 vor 1900 zur Exegese des Neuen Testaments, Dogmatik und katholischen Tübinger Schule; eigener Katalog). Auf etwa 600 Bde belief sich die 1970 inkorporierte Sammlung des Theologieprofessors Josef Rupert Geiselmann (1890-1970), darunter ca. 200 Bde vor 1900 zur Dogmengeschichte, Dogmatik und katholischen Tübinger Schule (eigener Katalog). Im gleichen Jahr erhielt man die Bibliotheken von Wilhelm Doetsch (1939-1969, 1200 Bde zur Kirche im Dritten Reich, eigener Katalog und eigene Aufstellung) und von Heinrich Karl Getzeny (1894-1970), Landesvertreter des Volksvereins für das katholische Deutschland in Württemberg und Privatgelehrter. Seine Sammlung schöngeistiger Literatur und Kunst belief sich auf ca. 5000 Bde und ging als Stiftung Getzenys an die Diözese Rottenburg (eigene Aufstellung im Getzeny-Institut Tübingen, eigener Katalog). Der historische Bestand dieser Provenienz umfaßt ca. 400 Bde.

1.19 Die Bibliothek des Theologen Franz Xaver Arnold (1898-1969) gelangte 1971 in das Stift (600 Bde, vorwiegend zur Pastoraltheologie, davon ca. 100 Bde historischer Bestand; eigener Katalog). Der 1973 übernommene Büchernachlaß des Pfarrers Leonard Böß (1888-1947) belief sich auf ca. 200 Bde (Predigtliteratur zwischen 1880 und 1920; eigener Katalog). Im Jahre 1976 kamen 850 Bde (davon 250 vor 1900) des Professors und Domkapitulars Alfons Hufnagel (1899-1976) zu den Gebieten Scholastische Philosophie und Mediävistik hinzu (eigener Katalog), 1982 weitere 100 Bde aus der Bibliothek des Pfarrers Aloys Kuhn (1904-1988), überwiegend zur Scholastischen Philosophie (eigener Katalog).

1.20 Aus dem Nachlaß des Pfarrers Augustin Fleck (1870-1939) erhielt das Wilhelmsstift 1983 insgesamt 1500 Bde (Praktische Theologie, Predigtliteratur, davon 1200 Bde vor 1900; eigener Katalog). Im Jahre 1985 folgten ca. 3000 Bde (davon etwa 800 Bde vor 1900) aus der Bibliothek des Kirchenhistorikers Karl August Fink (1904-1983) zur Konzilien- und zur Papstgeschichte (eigener Katalog) und 1987 insgesamt 3600 Bde (davon ca. 800 Bde historischer Bestand) und 1500 Sonderdrucke der Bibliothek des Professors für Kirchengeschichte Hermann Tüchle (1905-1986) zu den Gebieten Konziliengeschichte und Diözesangeschichte (eigene Aufstellung, eigener Katalog innerhalb der Bibliothek des Geschichtsvereins). Schließlich erwarb das Wilhelmsstift 1988 die 2800 Bde (davon etwa 900 vor 1900) und 930 Sonderdrucke umfassende Sammlung des Kirchenrechtlers Eugen Heinrich Fischer (1909-1984) zur Rechtsgeschichte und Kanonistik, ferner zur Kirchengeschichte, Diözesangeschichte und zur Liturgiegeschichte (eigener Katalog).

1.21 Die häufigen Übernahmen von alten Pfarreibibliotheken, Nachlässen, Geschenken und Teilnachlässen von Professoren, Pfarrern und Gymnasiallehrern ergänzen laufend den historischen Bestand (etwa 42 Übernahmen in den Jahren von 1978 bis 1992 mit insgesamt über 20.000 Bdn, davon etwa 6000 mit Erscheinungsjahr vor 1900).

1.22 Die Bibliothek des Wilhelmsstifts hat in den letzten 20 Jahren Anteile und Restbestände von Kapitelsbibliotheken übernommen und dadurch für alle Bereiche ihres Bestandes (Hss., Inkunabeln und Drucke des 16. bis 18. Jhs) nicht unerhebliche Zuwächse verzeichnen können. Ausgestattet mit einem Anschaffungsetat (Abzug vom Gehalt der Kleriker des Landkapitels), untergebracht meist in geeigneten Räumen am Sitz des Dekans wurden die um 1810 gegründeten Kapitelsbibliotheken zu Zentren der Fort- und Weiterbildung des Klerus sowie zu Arbeitsbibliotheken für die zu haltenden theologisch-wissenschaftlichen Vorträge, zu denen jeder Geistliche verpflichtet war. Außerdem waren sie Sammelbecken älterer theologischer Literatur aus Pfarreien und nahegelegenen säkularisierten Klöstern. Durch reguläre Etaterwerbungen und durch die laufende Aufnahme von Nachlässen wuchsen die meisten dieser Bibliotheken bis zum Ersten Weltkrieg auf eine Bestandsgröße von mehreren tausend Bänden heran.

1.23 Durch die Übernahme einiger Kapitelsbibliotheken konnte die Bibliothek des Wilhelmsstifts insbesondere die Bestände des 19. Jhs vergrößern, vor allem bei den Zeitschriften. So wurden Teile der Kapitelsbibliotheken Spaichingen und Rottenburg übernommen, außerdem etwa die Hälfte des Gesamtbestandes an Büchern und Zeitschriften der Kapitelsbibliothek Amrichshausen, der gesamte Zeitschriftenbestand der Kapitelsbibliothek Riedlingen (s. auch Eintrag unter Heiligkreuztal) und Anteile am Zeitschriftenbestand der Kapitelsbibliotheken Rottweil (s. auch Eintrag dort), Oberndorf und Schönenberg. Der Prozeß der Integration dieser Bestände ist noch nicht abgeschlossen, die meisten der Zeitschriften konnten jedoch bereits an die Zeitschriftendatenbank (ZDB) gemeldet werden.

1.24 Eine Besonderheit des historischen Bestandes sind die Vorlesungsnachschriften. Dieser Bestand konnte in den letzten Jahren durch mehrere Käufe, Schenkungen und Bibliotheksübernahmen nicht unerheblich erweitert werden. Die Rekatalogisierung des alten Bestandes sowie die Erfassung der Neuzugänge müssen noch erfolgen.

1.25 Bereits im Gründungsdokument des Tübinger Konvikts vom 22. Januar 1818 wurde der Gesangs- und Musikunterricht umfassend geregelt: " Der Direktor wird eben so besondern Bedacht darauf nehmen, daß alle Zöglinge im Singen unterrichtet und geübt werden. Ueberhaupt aber wird für alle diejenige, welche Musik erlernen wollen, oder schon Kenntnisse darin haben, Unterricht und Uebung in den freien Stunden, und besonders an Vakanz-Tagen statt finden. Zu den Musik- und Sing-Uebungen ist der Universitäts-Musik-Direktor zu benutzen." Die Schaffung einer Musikbibliothek ist zwar nicht eigens erwähnt, aber die Rechnungen für den Erwerb von Noten, liturgischen Büchern und Musikinstrumenten belegen entsprechende Aktivitäten von Anfang an. Da gleichzeitig an der Universität das Amt des Universitäts-Musikdirektors (ab 1817) neu geschaffen und Friedrich Silcher (1789-1860) für diese Stelle gewonnen werden konnte, war für den im Sommer 1819 beginnenden Musikunterricht im Wilhelmsstift eine Grundlage gelegt.

1.26 In Zusammenarbeit mit den Repetenten Karl Negele (1788-1865) und ab 1823 mit Joseph Wörner (1793-1858) bemühte sich Silcher um den Musikunterricht im Wilhelmsstift. Es ist belegt, daß sowohl Sänger als auch Instrumentalisten aus dem Konvikt bei den ab 1821 stattfindenden Orchesterauftritten und bei den ab 1823 beginnenden regelmäßigen Abonnementskonzerten im Museumssaal teilnahmen. Silcher hatte diese Stelle bis 1860 inne und übergab sie seinem Nachfolger Otto Scherzer (1821-1877). Ab 1863 wurde eine weitere Repetentenstelle beantragt und ab September 1863 die Stelle eines eigenen Musikrepetenten geschaffen. Erst ab Dezember 1865 konnte sie mit Vikar Franz Adolf Zeller (1837-1881) besetzt werden, der zunächst den Titel " geistlicher Musiklehrer" führte. Damit war eine schon lange erprobte Aufgabenverteilung zur Praxis geworden: Der Musikrepetent bemühte sich um den liturgischen Gesang, der Universitäts-Musikdirektor um den theoretischen Unterricht (Harmonielehre) und um Klavier- und Orgelunterricht. Diese Praxis wurde auch beibehalten bei Otto Scherzers Nachfolger Emil Kauffmann (1836-1909), der von 1877 bis 1907 diese Funktion innehatte. Diese Musiker haben zum Aufbau einer Noten- und Büchersammlung beigetragen, mit deren Hilfe sich die musikalischen Aktivitäten im Konvikt und teilweise auch in Universität und Diözese dokumentieren lassen. Hervorzuheben ist der als Komponist und Musikverleger tätige Pfarrer Eduard Ortlieb (1807-1861), der mit seinem Musikverlag " Zum Haydn" zur Reform der Kirchenmusik seiner Zeit beitragen wollte und dessen Werke sich in der Musikbibliothek des Wilhelmsstifts erhalten haben.

1.27 Bald nach Gründung des Geschichtsvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde im Jahre 1982 die Bibliothek des Geschichtsvereins gegründet. Sie ist in den Räumen der Bibliothek des Wilhelmsstifts untergebracht und wird von dessen Bibliothekar verwaltet. Als Vereinsbibliothek eines neugegründeten Geschichtsvereins hat sie keinen Erwerbungsetat. Sie ist die Sammelstelle für Tauschzeitschriften und für Geschenke und Vermächtnisse der Vereinsmitglieder. Die inzwischen zehnjährige Erwerbungsgeschichte hat eine Büchersammlung von 7500 Bdn erbracht, davon 108 Zeitschriften mit 2500 Bdn. Den umfangreichsten Erwerbungszuwachs bedeutete das testamentarische Vermächtnis von Prof. Dr. Hermann Tüchle (1905-1986).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand beläuft sich einschließlich der Zeitschriften auf 168.000 Bde. Der historische Bestand umfaßt 82.000 Bde einschließlich 634 Zeitschriftentitel mit 8400 Bdn. Die Angaben wurden teils durch Auszählung des Standortkatalogs, teils durch Bandzählung im Magazin ermittelt. Für die Drucke des 15. Jhs liegt seit 1993 ein Katalog vor ( s. u. 3.2). Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der Bestand gliedert sich in 359 Inkunabeln (0,4 Prozent), 5409 Bde aus dem 16. Jh (6,6 Prozent), 8538 Bde aus dem 17. Jh (10,4 Prozent), 10.594 Bde aus dem 18. Jh (13 Prozent) und 57.100 Bde aus dem 19. Jh (69,6 Prozent). Aus dem 17. Jh stammen 12 Zeitschriftentitel, aus dem 18. Jh 61 und aus dem 19. Jh 561.

2.3 In deutscher Sprache sind 47.970 Bde (58,5 Prozent), in Latein 24.862 Bde (30,1 Prozent), vor allem aus den Gebieten Patrologie, Dogmatik, Moral- und Pastoraltheologie, Liturgik und Kanonistik. Die 6560 Bde in französischer Sprache (8 Prozent) bestehen hauptsächlich aus Drucken des 19. Jhs. Der Rest von 2788 Bdn (3,4 Prozent) verteilt sich auf Drucke in Englisch, Italienisch und mehreren orientalischen Sprachen. Bei den Zeitschriften herrschen die deutschsprachigen mit 577 Titeln (91 Prozent) vor, gefolgt von 10 Titeln in lateinischer, 25 in französischer und 9 in englischer Sprache. 13 weitere Titel verteilen sich auf Italienisch, Spanisch und orientalische Sprachen.

2.4 Die Inkunabeln sind zu 95 Prozent in lateinischer Sprache, die restlichen 5 Prozent sind deutschsprachig. Die 5409 Drucke des 16. Jhs verteilen sich auf 866 Bde (16 Prozent) in deutscher Sprache, 4327 Bde (80 Prozent) in lateinischer Sprache und 216 Bde (4 Prozent) in sonstigen, vorwiegend orientalischen Sprachen (Hebräisch).

Systematische Übersicht

2.5 Aufstellungssystematik und Signatursystem wurden um 1860 der Wissenschaftssystematik der Universitätsbibliothek Tübingen entnommen. Der Gesamtbestand ist in 11 Wissenschaftsgruppen aufgeteilt, von (A) Philosophie bis (L) Württembergica (s. Eintrag Universitätsbibliothek Tübingen 2.6), mit entsprechenden Untergruppierungen für den Bedarf der Bibliothek des Wilhelmsstifts. Die übrigen Fächer wurden systematisch nur in geringem Umfang ausdifferenziert. Gleichzeitig wurde diese Systematik durchbrochen, da die Königliche Handbibliothek als geschlossener Buchbestand, zunächst als Leihgabe, aufgenommen wurde. Wegen dieses juristischen Vorbehalts konnte sie nicht ohne weiteres in die übrige Fächersystematik integriert werden. Für beide Bereiche liegen handgeschriebene Bandkataloge vor (s. u. 3), sowohl alphabetische als auch Standortkataloge. Inkunabelsammlung

2.6 Die 359 Inkunabeln haben einen Sonderstandort im Rara-Raum, in dem auch die Königliche Handbibliothek ihre Aufstellung gefunden hat. Sie wurden nach 1959 durch Heribert Hummel aus der Fächersystematik separiert und gesondert aufgestellt. Ursprünglich war die Sammlung wesentlich umfangreicher (ca. 2000 Inkunabeln um 1825). Es kam jedoch zu mehreren Dezimierungen, zunächst 1883 auf Anlaß des Konvikts selbst und 1934/35, als Kirchengut, das auch die Bibliothek des Stifts betraf, in den Besitz des Bistums überging und, soweit nicht benötigt, ausgeschieden wurde. Zahlreiche Inkunabeln mußten an die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart und an die Universitätsbibliothek Tübingen abgegeben werden, an erstere allein 315 Inkunabeln und 247 Bibeln. Nach der Abgabe besaß die Bibliothek nur noch 194 Bde mit ca. 300 Drucken. 1936 kam es auf Vorschlag der Universitätsbibliothek zu einem Austausch von Wiegendrucken, wobei es ihr vornehmlich um spätgotische Einbände ging. Das Stift gab 39 Bde ab und erhielt dafür 44 Drucke, meist in senfgelben Pappbänden des 19. Jhs. So erklärt es sich, daß der verbliebene Bestand fast nur noch Dubletten enthielt. Bei der Ausscheidung von 1935 waren nicht alle Inkunabeln erfaßt worden, so daß sich später noch ca. 50 zusätzliche Drucke fanden; außerdem kamen einige Stücke vom Pfarramt Ochsenhausen und den Kapitelsbibliotheken Künzelsau und Ehingen hinzu. An Rara enthält der Bestand noch einige Titel, darunter einige Almanache, ein " Deutschordensbrevier" (1485), mehrere Einblattdrucke und Ablaßbullen. Unikate sind der Reutlinger Almanach auf das Jahr 1496, deutsch von Michael Greyff (Reutlingen), ein " Appendix" zum Deutschordensbrevier (Nürnberg: Georg Stuchs 1485) und eine Ablaßbulle von Sixtus IV. (Ulm 1480). Druckorte sind (in der Reihenfolge der Häufigkeit) Venedig, Straßburg, Basel, Augsburg, Nürnberg, Köln, Ulm und Reutlingen.

2.7 Jeweils 2 Bde finden sich zur Logik (z. B. Johannes de Magistris, Quaestiones super totum cursum logicae, Basel 1490) und zur Naturphilosophie (z. B. Bartholomaeus Anglicus, De proprietatibus rerum, Heidelberg 1488). Die Philologie ist mit 12 Bdn vertreten (z. B. Johannes Reuchlin, Vocabularius breviloquus, Basel 1480; Johannes Melber, Vocabularius praedicantium, Straßburg 1482; ferner Martianus Capella, De nuptiis philologiae et Mercurii de grammatica, Vicenza 1498). Das Militärwesen ist mit einer Inkunabel belegt (Robertus Valturius, De re militari, Verona 1483). Der Geschichtswissenschaft sind 2 Titel zuzuordnen (Berhard von Breydenbach, Peregrinatio in terram sanctam, deutsch, Augsburg 1488; Lupoldus de Bebenburg, Germanorum principum veterum zelus et fervor in christianam religionem Deique ministros, Basel 1497). Die Bibel ist mit 9 lateinischen Drucken vertreten (z. B. Biblia latina cum postillis Nicolai de Lyra, Venedig 1481) und mit 4 deutschen vorlutherischen Ausgaben (z. B. Günther Zainer, Augsburg 1477; Anton Sorg, Augsburg 1477; Anton Koberger, Nürnberg 1483).

2.8 Die Mehrzahl der Inkunabeln gehört zur Theologie mit ihren verschiedenen Teilgebieten. Etwa 220 Bde sind der Patristik und der mittelalterlichen bis spätmittelalterlichen Scholastik zuzuordnen. Augustinus ist mit 3 Drucken (z. B. Epistolae, Basel 1493), Ambrosius mit 2 Drucken vertreten; von Gabriel Biel lassen sich 10 Drucke nachweisen (Sacri canonis missae expositio, Tübingen 1499; Sermones, Tübingen 1499). Bonaventura ist ebenfalls mit 10 Drucken zu belegen. Johannes Geiler von Kaysersberg ist nur mit der Oratio in synodo Argentinensi (Straßburg 1482) vertreten, während sich von Johannes Gerson 10 z. T. mehrbändige Ausgaben finden (Opera, Straßburg 1488; De remediis contra pusillanimitatem, Köln 1472; Donatus moralisatus, Speyer 1471). Von Papst Gregor I. liegen 4 Inkunabeln vor (Homiliae in Evangelia, Venedig 1493; Moralia, seu Expositio in Job, Basel um 1472 und Basel 1496; Regula pastoralis, Venedig 1492), von Heinrich von Langenstein 3 Drucke (z. B. Secreta sacerdotum, Augsburg 1497), von Johannes Herolt 7 und von Hugo de Sancto Victore 2. Der Hexenhammer von Heinrich Institoris und Jakob Sprenger findet sich als Druck von 1490/91 aus Speyer. Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine ist in 5 Drucken anzutreffen; hinzu kommt ein Martyrologium aus Basel (1474). Weitere Autoren sind Johannes de Turrecremata, Ludolphus de Saxonia, Meffret, Nicolaus de Lyra und Johannes Nider, von dem 8 Drucke überliefert sind. Weitere Einzelbände sind ein Missale Cisterciense (Straßburg 1487), das Novum Psalterium Beatae Virginis Mariae des Hermannus Nitzschewitz (Zinna um 1493), die Opera des Giovanni Pico della Mirandola (Bologna 1496) sowie ein Psalterium cum canticis (Nürnberg 1494). Mit je einem Werk sind Rupertus Holcot, Werner Rolewinck, Girolamo Savonarola, Johannes Tauler, Conrad Summenhart und Jakob Wimpfeling vertreten. Jeweils mehrere Werke liegen vor von Wilhelm von Ockham (Super IV libros Sententiarum, Lyon 1495 u. a.), Petrus Lombardus (Sententiarum libri IV, Basel 1488 und Basel 1489), Thomas von Aquin (7 Bde, darunter Catena aurea, Esslingen 1475; Quaestiones disputatae de veritate, Köln 1475) und Vincentius Bellovacensis mit 6 Bdn (Speculum doctrinale, Straßburg 1478; Speculum historiale, Straßburg 1473; Speculum morale, Straßburg 1476; Speculum naturale, Straßburg 1476).

2.9 Die Fächer Recht und Kirchenrecht sind mit etwa 15 Inkunabeln belegt. Neben dem Decretum Gratiani (Straßburg 1489) und dem Corpus juris civilis (Nürnberg 1483 und 1489 und Venedig 1494) ist Guillelmus Durantis Speculum iudiciale (Venedig 1499) zu nennen. Statuta provincialia liegen von 2 Diözesen vor (von Mainz, Reutlingen 1482, und von Salzburg, Augsburg 1491). Der Vocabularius iuris utriusque ist dreimal nachzuweisen (Speyer 1477, Nürnberg 1481 und Straßburg 1486). Das Concilium Constantiense ist durch Acta et decreta (Hagenau 1500) dokumentiert. Von Nicolaus de Tudeschis findet sich die Lectura super quinque libros decretalium (Basel 1487-1488). Das Fach Liturgie wird vertreten durch Guillelmus Durantis Rationale divinorum officiorum (Ulm 1473, Straßburg 1483 und Basel 1488), durch eine anonyme Expositio super canonem missae (Nürnberg 1478), eine Ausgabe der Horae (Die sieben Zeiten unserer lieben Frauen, Urach 1480-1482) und 2 Bde Hymni (Köln 1494 und Reutlingen 1496). Drucke der Diözesan- und Ordensbreviere sind ebenfalls zu finden, z. B. Breviarium Augustanum (Straßburg 1495), Breviarium Constantiense (Straßburg 1495) und das Deutschordensbrevier mit seinem Appendix (Breviarium secundum ordinem fratrum Theutonicorum, Nürnberg 1485). Weitere Bereiche sind die Medizin mit Marsilius Ficinus, Apologia medicinae (Basel 1497) und dem Hortus sanitatis (Straßburg um 1497) sowie die Philosophie mit Albertus Magnus, De Anima (Venedig 1481), Aristoteles, Opera (Venedig 1496) und Dominicus de Flandria, Quaestiones in Commentaria Thomae de Aquino super Metaphysicis Aristotelis (Venedig 1499). Drucke des 16. Jahrhunderts

2.10 Die ca. 5000 Bde aus dem 16. Jh verteilen sich auf alle Gebiete der Fächersystematik mit den Schwerpunkten Geschichte (F), Bibeln (Ga), Patrologie und Scholastik (Gb), Dogmatik (Gf) und Pastoraltheologie (Gi) sowie Kirchenrecht (Ha und Hb). Die meisten Werke gehören jedoch zur Königlichen Handbibliothek und stammen aus den Teilsammlungen Bibeln, Kirchenväter, Reformationsdrucke, Autoren der Katholischen Reform, konfessionelle Kontroverstheologie beider Kirchen und aus einer Sammlung mit 163 reformatorischen Flugschriften (zum vorläufigen Zettelkatalog s. u. 3.2 und 3.4).

2.11 In der Flugschriftensammlung ist Luther mit 27 Titeln der am häufigsten vertretene Autor ( u. a. Contra Henricum regem Angliae, Wittenberg 1522; Ermahnung zum Frieden auf die 12 Artikel der Bauernschaft in Schwaben, Nürnberg 1525; Papstesel und Mönchskalb, Wittenberg 1523; Vom Kriege wider die Türcken, Nürnberg 1529; Von Ehesachen, Nürnberg 1530). Der Franziskanertheologe Kaspar Schatzgeyer (1463/64-1527) ist mit 13 Flugschriften vertreten (z. B. Vom heiligsten Opfer der Messe, Augsburg 1525; De vera libertate evangelica, Tübingen 1527). Von Luthers Disputationsgegner Johannes Eck finden sich 8 Schriften ( u. a. Verlegung der Disputation zu Bern, Augsburg 1528; Christenliche Erhaltung, Augsburg 1530; Ad invictissimum Poloniae regem Sigismundum de sacrificio missae, 1526). Der Dominikaner Johannes Dietenberger ist mit 4 Titeln und Hieronymus Emser mit 3 Titeln vertreten. Von Erasmus, von dem auch im übrigen Bestand viele Originalschriften vorhanden sind, finden sich 6 Flugschriften (darunter Antibarbarorum liber unus, Straßburg 1521; De libero arbitrio diatribe, Augsburg 1524; Enchiridion militis christiani, Straßburg 1525). Weitere Autoren sind Melanchthon, Zwingli, Andreas Bodenstein von Karlstadt, Johann Eberlin von Günzburg, Jodocus Clichtoveus, Friedrich Nausea und Johannes Fabri. Erwähnenswert sind auch mehrere Drucke der Schrift Heinrichs VIII. von England, Assertio septem sacramentorum adversus Martinum Lutherum (1522). Königliche Handbibliothek

2.12 Die Königliche Handbibliothek (KH) besteht aus dem vollständigen theologischen Teil dieser Sammlung und wurde geschlossen aufgestellt (zum Bandkatalog s. u. 3.4). Trotz fortlaufender Numerierung ist der Bestand in sich systematisch geordnet. Die Nummern 1-471 enthalten die Abteilung " Biblia", die Nummern 472-1061 " Exegetica", die Nummern 1062-2038 " Patres ecclesiae", die Nummern 2039-3360 " Theologia theoretica", die Nummern 3361-4283 " Theologia practica", die Nummern 4284-4544 " Liturgica", die Nummern 4545-6281 " Historia ecclesiastica" und die Nummern 6282-6586 " Miscellanea". In einem eigenen Anhang-Band mit den Signaturen V und W wurde eine große Anzahl von Büchern aufgeführt, von denen der Bibliothek des Wilhelmsstifts wegen der Bedeutung dieses Bestandes (Inkunabeln und Hss.) nur eine verhältnismäßig geringe Zahl verblieben ist.

2.13 Der Bestand reicht von der Inkunabelzeit (91 Inkunabeln) bis 1803 und umfaßt heute, nach mehreren Rückgaben an die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart und die Universitätsbibliothek Tübingen, ca. 8000 Bde. 3040 Bde (38 Prozent) entfallen auf Drucke des 16. Jhs, 2800 Bde (ca. 35 Prozent) auf das 17. Jh, 2000 Bde (25 Prozent) auf das 18. Jh und ca. 160 Bde (2 Prozent) auf die ersten Jahre des 19. Jhs. Der Bestand verteilt sich auf Latein mit 73 Prozent (5840 Bde), auf Deutsch mit 17,8 Prozent (1424 Bde), auf Französisch mit 3,5 Prozent (280 Bde) und auf sonstige Sprachen mit 4,7 Prozent (376 Bde). Inhaltliche Schwerpunkte sind frühe Bibelausgaben (Luther, Emser, Dietenberger, Eck u. a.), seltene und vollständige Kirchenväter-Ausgaben; Werke zur Patrologie und Scholastik; frühe Dogmatiken, Apologien, Moraltheologien, Predigtreihen, Konzilienausgaben, Provinzialsynoden, Ordensgeschichte, Pastoralgeschichte, Missionsgeschichte, Klostermonographien und viel Hagiographisches, außerdem Missalien und Breviere, Wallfahrts- und Bruderschaftsbücher.

2.14 Zu den zahlreichen Drucken des frühen 16. Jhs gehören ein Hortulus animae (deutsch, Mainz 1513); Johannes Nider, Die vierundzweinzig gulden harpffen (Wessobrunn 1505) sowie viele Werke des Johannes Geiler von Kaysersberg ( u. a. Das Buch granatapfel, Augsburg 1510; Der seelen Paradiß, Straßburg 1510 und Christenlich bilgerschafft, Basel 1512). Beispiele aus der großen Zahl von Missalien sind ein Missale monasticum secundum morum et ritum Mozarabicum (Rom 1755) und ein reich illustrierter Band Horae beatae virginis Mariae (Paris 1511), ferner ein Missale Carthusiense (Paris 1541).

2.15 Aus der Bibelsammlung der Königlichen Handbibliothek sind erwähnenswert ein Sefer thehilim (Buch der Psalmen, mit Kommentar des Rabbi David Kimchi, Isny 1542) sowie die Erasmus-Ausgabe des griechischen Neuen Testaments (Basel 1535). Unter den Polyglottenbibeln sind zu nennen die Antwerpener Polyglotte (Biblia sacra Hebraice, Chaldaice, Antwerpen 1569-1572), die Polyglotte des Elia Hutter (Nürnberg 1599) und die Londoner Polyglotte, hrsg. von Brian Walton (1657). Unter den hebräischen Bibeln sind hervorzuheben die Biblia hebraica cum punctis (Venedig 1525), ein Psalterium hebraicum (Basel 1516) und die Biblia hebraica cum punctis, hrsg. von Sebastian Münster (Basel 1536; zu den lateinischen und deutschen Bibelausgaben s. o. 2.7).

2.16 Eine Reihe von Bibeldrucken sind reich illustriert, z. B. mit Holzschnitten von Urs Graf, Das Leben Jesu Christi (Straßburg 1508), Passio domini nostri Jesu Christi (Straßburg 1508) und Guillermus Parisiensis, Postilla super epistolas et evangelia (Basel 1513). Holzschnitte von Hans Springinklee und Erhard Schön enthalten der Hortulus animae cum horis beatae Mariae virginis (Nürnberg 1518) und die Biblia cum concordantiis (Lyon 1520 und 1521). Lucas Cranach und seine Werkstatt sind vertreten in frühen Ausgaben der Lutherbibel, Das Alte Testament deutsch (Wittenberg 1523) und Das Ander teyl des alten testaments (Wittenberg 1524). Holzschnitte von Hans Holbein finden sich in Das Gantz Neüw Testament recht grüntlich teutscht (Basel 1523) und Das neuw Testament recht grüntlich teütscht (Basel 1525). Ein Werk mit vielen Holzschnitten von Hans Schäuffelin, Hans Burkmair u. a. ist Der teutsch Cicero (Augsburg 1534). Reich ausgestattet mit Kupferstichen der flämischen Künstlerfamilie Wierx (oder Wierix) sind Hieronymus Natalis' Adnotationes et meditationes in evangelia (Antwerpen 1594).

2.17 Ein für Tübingen interessantes Buch ist das Privatexemplar des Tübinger Schloßhauptmannes Nikolaus Ochsenbach von Johann Spangenbergs Postilla, das ist: Auslegung der Episteln und Evangelien (Nürnberg 1583). Der Vorbesitzer hat es mit handschriftlichen Einträgen ( u. a. einer Familiengenealogie) und eingeklebten Bildern ( u. a. Memento mori-Kupfern) versehen und die enthaltenen Kupferstiche farbig durchkoloriert. Ochsenbach ist später in das Benediktinerkloster Weingarten eingetreten, dem er seine Bibliothek überließ. Aus dieser Sammlung finden sich noch andere Bände mit Weingartener Provenienz in der Königlichen Handbibliothek, die auch noch weitere Reformationsdrucke (Luther, Zwingli u. a.) mit Klosterprovenienz enthält, bis hin zu Philipp Jacob Spener, Theologische Bedencken (Halle 1712-1715). Beispiele für den Bereich Konzilien- und Kirchengeschichtsschreibung sind die 37 Bde der Collectio Regia (Conciliorum omnium generalium et provincialium collectio regia, Paris 1644); Joseph Hartzheim, Concilia Germaniae (Köln 1759-1770); ferner die Gallia christiana (Paris 1715-1759). Systematischer Bestand

2.18 Die Sachgruppe Philosophie umfaßt neben den klassischen philosophischen Werken auch die Teildisziplinen und die systematischen Philosophiegebiete, außerdem die Psychologie und die Pädagogik. Der historische Bestand beläuft sich auf 3100 Bde, darunter 4 Inkunabeln, ca. 120 Bde des 16. und 17. Jhs und 160 des 18. Jhs. Vertreten sind die Philosophiegeschichte, die einzelnen Philosophen mit Erstausgaben und Gesamtausgaben und die wichtigsten Zeitschriften sowie die Disziplinen Logik, Metaphysik und Religionsphilosophie. Weniger umfangreich sind Ästhetik und klassische Psychologie. Vorhanden sind außerdem Werke zur philosophischen Ethik, zur klassischen Staatsphilosophie (mit Staatsutopien) und zur Pädagogik. Beispiele sind Thomas Campanella, De monarchia hispanica (Frankfurt a. d. Oder 1686); De l'éducation du prince (Paris 1676), De l'éducation des enfants, et particulièrement de celle des princes (Amsterdam 1679); Gabriel Naudé, Science des princes ou considérations politiques sur les coups d'état (Paris 1673); Hobbes, Elementa philosophica de cive (Amsterdam 1669); Rousseau, Émile ou de l'éducation (Amsterdam 1768), deutsch Emil oder über die Erziehung, hrsg. von Joachim Heinrich Campe (Braunschweig 1789-1791).

2.19 Ein Teil der Bestände stammt aus den Nachlaßbibliotheken der Professoren Johann E. Kuhn und Alfons Hufnagel ( s. o. 1.16 und 1.19). Diese Sammlung enthält auch einige Erstausgaben von Descartes, Kant, Hegel, Schelling u. a. sowie die Schriften zur Auseinandersetzung der Vertreter der katholischen Tübinger Schule mit den Philosophen ihrer Zeit. Zu nennen sind hier vor allem Johannes Evangelist Kuhn, Jacobi und die Philosophie seiner Zeit (Mainz 1834) und Über Princip und Methode der speculativen Theologie (Tübingen 1840) sowie Franz Anton Staudenmaier, Darstellung und Kritik des Hegelschen Systems (Mainz 1844).

2.20 Der Bestand im Fach Naturwissenschaften beläuft sich auf 410 Bde, davon 8 aus dem 16. Jh, 12 aus dem 17. Jh und ca. 70 aus dem 18. Jh. Knapp ein Drittel des Bestandes ist in lateinischer Sprache, zwei Drittel in deutscher Sprache. Er besteht im wesentlichen aus populärwissenschaftlichen Werken für die Geisteswissenschaften und Theologie. Erwähnenswert sind mehrere Werke von Athanasius Kircher.

2.21 In der Gruppe Philologie finden sich neben den Sprachwissenschaften mit ihren hilfswissenschaftlichen Teildisziplinen und philologischen Handbüchern, Wörterbüchern und Grammatiken die Autoren der griechischen und römischen Antike. Die klassischen Altertumswissenschaften sowie die Fächer der biblischen Philologie (Hebraistik, neutestamentliches Griechisch und die Orientalistik aus dem Umfeld der Bibelwissenschaft und Patrologie) sind gut vertreten, ferner griechische und lateinische Ausgaben der Kirchenväter und der Autoren des Humanismus. Frühe Beispiele sind Guarinus Veronensis, Vocabularius breviloquus cum arte diphthongandi, punctandi et accentuandi (Straßburg 1504), Grammatica Sulpitiana cum textu Ascensiano recognito (Basel 1509); Melanchthons Syntaxis (Augsburg 1531) und Erasmus' Paraphrasis (Freiburg 1533); ferner Ulrich Zasius, In Marci Tullii Ciceronis rhetoricam ad Herennium enarratio (Basel 1537); Lorenzo Valla, De linguae latinae elegantia (Köln 1563) und Johannes Serranus, Synonymorum libellus (Nürnberg 1549).

2.22 Die Gruppe umfaßt 2690 Bde, darunter 12 Inkunabeln, 159 Bde des 16. Jhs, 88 Bde des 17. Jhs und 259 Bde des 18. Jhs. 43 Prozent entfallen auf Griechisch und die orientalischen Sprachen, 23 Prozent auf Latein und 34 Prozent auf deutschsprachige Literatur. In diese Sammlungen haben Teile der Nachlaßbibliotheken der Professoren Johann Georg Herbst, Andreas B. Feilmoser und Paul Vetter Eingang gefunden ( s. o. 1.15 und 1.17).

2.23 Die Abteilung " Schöne Künste" (Kunstwissenschaft) umfaßt ca. 820 Bde, davon 90 Prozent in deutscher Sprache. Aus dem 16. Jh stammen 13 Bde, aus dem 17. Jh 26 und aus dem 18. Jh 24. Meist aus den Bereichen der kirchlichen Kunstgeschichte finden sich Zeitschriften und Monographien des Diözesankunstvereins der Diözese Rottenburg (gegr. 1852), u. a. Archiv für christliche Kunst (1883-1929) und Kirchenschmuck (1857-1877/80), außerdem etwa 170 großformatige Tafelwerke, Reproduktionsausgaben und Mustereditionen des Historismus (Neoromanik, Neogotik, Neorenaissance).

2.24 Die Belletristik umfaßt ca. 711 Bde, meist aus dem 19. Jh. Bei den überwiegend deutschsprachigen Texten (488 Bde) handelt es sich um Klassikerausgaben, auch um katholische Literatur und um Übersetzungen. Etwa 180 Bde sind Werke fremdsprachiger Autoren vor allem aus Frankreich und Italien (Originalausgaben und Übersetzungen); z. B. Jean de LaFontaine, Oeuvres diverses (Paris 1744); Fénelon, Les aventures de Télémaque, hrsg. von Joseph A. Ehrenreich (Stuttgart 1740); Corneilles Poèmes dramatiques (Paris 1748) und eine zweisprachige Ausgabe von Molières Komödien (Nürnberg 1695). Beispiele für Italien sind Ariostos L'Orlando furioso (Venedig 1811); Dantes La divina commedia (Venedig 1811) und Tassos La Gerusalemme liberata (Venedig 1819). Englischsprachige Originalliteratur ist nur gering vertreten. Weitere belletristische Originalliteratur ist in der Sachgruppe " Allgemeine Schriften" aufgestellt.

2.25 Die Staatswissenschaften (Nationalökonomie und Sozialwissenschaften) sind mit 790 Bdn präsent, darunter eine Inkunabel, 5 Bde aus dem 16. Jh, 35 aus dem 17. Jh und 11 aus dem 18. Jh. Mehr als 90 Prozent des Bestandes sind deutschsprachig. In diese Gruppe ist der Nachlaß von Prof. Anton Koch ( s. o. 1.17) mit zahlreichen Kleinschriften und Flugschriften des 19. Jhs zur sozialen Frage, zu den Gewerkschaften, zur Sozialpolitik, zur Frauenfrage sowie zum Verhältnis von Kirche und Arbeitswelt eingegangen.

2.26 Die Gruppe Profangeschichte umfaßt ca. 1560 Bde, darunter zwei Inkunabeln, 75 Bde des 16. Jhs, 294 des 17. Jhs und 206 des 18. Jhs. Auf die deutschsprachige Literatur entfallen etwa 55 Prozent, auf Latein etwa 25 Prozent und auf Französisch etwa 15 Prozent. Unter den Werken des 17. Jhs sind die Topographia des Matthäus Merian (zusammen mit Martin Zeiller) mit 13 Bdn und das Theatrum Europaeum (Frankfurt 1643-1723, 19 Bde) hervorzuheben. Zu Merians Topographie gehören u. a. die Topographia Germaniae Inferioris (Frankfurt 1659), ... Franconiae (1648), ... Archiepiscopatus Moguntini, Trevirensis, Coloniensis (1646), ... Galliae (1655-1656), ... Austriae (1677). Aus der von Martin Gerbert, dem Abt von Sankt Blasien, gegründeten Schule der (Kirchen)-Geschichtsschreibung finden sich der Codex Epistolaris Rudolphi I., hrsg. von Martin Gerbert (Sankt Blasien 1772); die Monumenta Austriaca, hrsg. von Marquard Hergott und Martin Gerbert (Freiburg 1752-1772) sowie die Genealogia diplomatica augustae gentis Habsburgicae, hrsg. von Marquard Hergott ( Wien 1787). Ein Beispiel für protestantische Geschichtsschreibung sind Samuel von Pufendorfs Commentarii de rebus Suecicis (Utrecht 1686). Im Bereich der Landesgeschichte sind zu nennen Martin Crusius, Annales Suevici (Frankfurt 1595-1596); Johannes Reinhard Wegelin, Thesaurus rerum Suevicarum (Lindau 1756-1760); Johann Daniel Schoepflin, Historia Zaringo-Badensis (Karlsruhe 1763-1766). Als Beispiel für die vielen Reisebeschreibungen ist Ritter Chardins Curieuse Persian- und Ost-Indische Reisebeschreibung erwähnenswert (Leipzig 1688). Außerdem finden sich in diesem Bestand Athanasius Kirchers Oedipus Aegyptiacus (Rom 1652-1653) und Louis Moréris Le grand dictionnaire historique (Lyon, Paris 1688-1689).

2.27 Das Hauptsammelgebiet Theologie umfaßt (mit einem historischen Bestand von ca. 60.000 Bdn) etwa 75 Prozent der systematischen Magazin-Aufstellung und hat die meisten der im Laufe des 19. Jhs inkorporierten Professoren-Nachlaßbibliotheken aufgenommen. Neben der großen Bibelsammlung innerhalb der Königlichen Handbibliothek sind weitere ca. 1000 Bibelausgaben (davon 324 vor 1900) vorhanden. Es finden sich Inkunabeln, 40 Bibeldrucke des 16. Jhs, 23 Ausgaben des 17. Jhs und 53 des 18 Jhs. Der Rest entfällt auf das 19. Jh. Deutsche Bibelübersetzungen und lateinische Bibelausgaben (Vulgata) umfassen je 30 Prozent, die übrigen Bibelsprachen (Hebräisch, Griechisch, Englisch, Französisch und weitere orientalische Sprachen) sind mit 40 Prozent vertreten. Hervorzuheben ist eine Aldine, eine griechische Bibel (Venedig 1518), die Londoner Polyglotte ( s. o. 2.15) und weitere Rara (s. auch unten 5, Heribert Hummel).

2.28 Die in der Gruppe Patrologie und Scholastik gesammelten Textausgaben der Kirchenväter und der mittelalterlichen Scholastiker zählen insgesamt 1960 Bde, darunter 272 Inkunabeln, 253 Bde aus dem 16. Jh, 133 aus dem 17. Jh und 120 aus dem 18. Jh. Oft handelt es sich um zweisprachige Ausgaben (lateinisch-griechisch) oder um Ausgaben in Latein oder Griechisch. 20 Prozent sind deutsche Übersetzungen, 10 Prozent Ausgaben in sonstigen Sprachen (Englisch, Französisch, Orientalisch). Neben den griechischen und lateinischen Kirchenvätern mit seltenen Einzel- und Gesamtausgaben (Origenes, Augustinus u. a.) und den Hauptvertretern der mittelalterlichen Theologie (Thomas von Aquin, Duns Scotus, Bonaventura, Bernhard von Clairvaux u. a.) sind hier auch die Vertreter der Reformation und der katholischen Reform (Luther, Eck u. a.) sowie die Exponenten der Gegenreformation wie Bellarmin und die Jesuiten des 16. bis 18. Jhs zu finden, außerdem die vollständige Ausgabe des " Migne" (Patrologia latina und Patrologia graeca).

2.29 Die Texteditionen der ökumenischen Konzilien, der Provinzialsynoden, Diözesansynoden, bischöflichen Hirtenbriefe und die sonstigen kirchlichen Textsammlungen belaufen sich auf 320 Bde, davon 3 Inkunabeln, 25 Bde des 16. Jhs, 28 des 17. Jhs und 52 des 18. Jhs. Etwa 50 Prozent des Bestandes entfallen auf Latein, 40 auf Deutsch und 10 auf Französisch. Erwähnenswert sind das Bullarium Romanum (insgesamt 42 Bde zwischen 1727 und 1857) und die verschiedenen Auflagen des " Denzinger" (ab der 2. Aufl. 1854), ferner die verschiedenen Editionen der nach dem Trienter Konzil anberaumten Diözesansynoden mit ihren Reformbeschlüssen (Diözesen Konstanz, Augsburg, Salzburg u. a.).

2.30 Die Gruppe Periodika und " Miscellanea theologica" umfaßt die theologischen Zeitschriften und die Rubrik Verschiedenes (spirituelle Literatur, Autobiographien, Judaica, Zeitkritisches und Literatur aus den Grenzgebieten der Theologie). Von 2360 Bdn stammt die überwiegende Zahl aus dem 19. Jh. Das 16. Jh ist mit 40 Bdn, das 17. Jh mit 85 und das 18. Jh mit 160 vertreten. Sprachlich entfallen 40 Prozent auf Deutsch, 30 Prozent auf Latein, 10 Prozent auf Französisch und andere romanische Sprachen, 10 Prozent auf Englisch.

2.31 Die Gruppe " Exegetica" umfaßt die Bibelkommentare der griechischen und lateinischen Kirchenväter, die Kommentare der mittelalterlichen Theologen bis hin zur Bibelwissenschaft des ausgehenden 19. Jhs. Zum historischen Bestand zählen 3120 Bde, darunter 15 Inkunabeln, 94 Bde des 16. Jhs, 106 des 17. Jhs und 195 des 18. Jhs. Der Schwerpunkt liegt im 19. Jh. 80 Prozent entfallen auf Deutsch, 15 Prozent auf Latein und 5 Prozent auf Englisch und Französisch. Beispiele sind Haymo Halberstattensis, Commentaria in Apocalypsim (Köln 1529); Johannes Christopherus Wolfius, Bibliotheca Hebraea (Hamburg, Leipzig 1715-1733; Hugo Grotius, Annotationes in vetus testamentum (Halle 1755-1776); Ludwig Anton Haßler, Exegetische Andeutungen über schwere Stellen der heiligen Schriften des alten Bundes (Reutlingen 1821); Johann Georg Herbst, Historisch-kritische Einleitung in die heiligen Schriften des alten Testaments (Freiburg 1840-1844).

2.32 Der Systematischen Theologie sind 2860 Bde zugeordnet (2 Inkunabeln, 195 Bde des 16. Jhs, 351 des 17. Jhs und 369 des 18 Jhs). Die meisten Werke gehören dem 19. Jh an. Die deutsche Sprache dominiert mit 50 Prozent, gefolgt von Latein mit 30 Prozent und Französisch mit 10 Prozent. Der Rest verteilt sich auf Englisch und andere Sprachen. Etwa gleichrangig vertreten sind die Dogmatik, die Apologetik, die Fundamentaltheologie und die Religionsphilosophie mit Teildisziplinen wie der Christologie, der Soteriologie und der Mariologie. Diese Abteilung enthält zahlreiche Werke aus den Nachlässen der Professoren Johann E. Kuhn, Paul Schanz und Stefan Lösch ( s. o. 1.16-1.18). Zum Bestand gehören Johannes Eck, Apologia pro ... principiis catholicis (Köln 1542); Jacob Gretser, Lutherus academicus (Ingolstadt 1610); Cursus theologicus (St. Gallen 1670); Johann Adam Möhler, Symbolik (Mainz 1832, mit allen folgenden Auflagen) und ders., Die Einheit in der Kirche oder das Princip des Katholicismus (Tübingen 1825); ferner Johannes Evangelist Kuhn, Das Leben Jesu wissenschaftlich bearbeitet (Mainz 1838).

2.33 In der Gruppe Moraltheologie sind 825 Bde vorhanden, von denen 3 aus dem 15. Jh, 20 aus dem 16. Jh, 58 aus dem 17. Jh, 106 aus dem 18. Jh und 641 aus dem 19. Jh stammen. Davon sind 508 Bde (61 Prozent) in deutscher, 253 (30 Prozent) in lateinischer und 43 in französischer Sprache. Zu nennen sind Benjamin Elbel, Theologia moralis decalogalis (Augsburg 1744-1748); Benedikt Sattler, Ethica christiana communis (Augsburg 1782-1788) sowie Johann Baptist Hirscher, Die christliche Moral als Lehre von der Verwirklichung des göttlichen Reiches in der Menschheit (Tübingen 1835-1836 und alle folgenden Auflagen).

2.34 Eine große Bestandsgruppe stellt das Fach Kirchengeschichte mit 2064 Bdn dar. Auf das 15. Jh entfallen 4 Bde, auf das 16. Jh 96, auf das 17. Jh 198, auf das 18. Jh 250 und auf das 19. Jh 2520. Sprachlich überwiegt Deutsch mit 71 Prozent und 2192 Bdn. Es folgen Latein mit 459 Bdn (14 Prozent), Französisch mit 268 (8 Prozent) und Englisch mit 60 (2 Prozent). Die restlichen 5 Prozent verteilen sich auf andere Sprachen. Zahlreiche Werke dokumentieren die Kirchengeschichtsschreibung, u. a. die Acta Sanctorum der Bollandisten, die Werke von C. Baronius und die Centuriae Magdeburgenses (Nürnberg 1757-1775). Außerdem sind die Frühwerke der Ordens- und der Missionsgeschichte wie auch die Werke aus der Benediktinerkongregation der Mauriner und die frühen Gesamtdarstellungen der Kirchengeschichte aus dem 19. Jh (Johann M. Schroeckh, Friedrich L. Stolberg u. a.) gut vertreten. Erwähnenswert sind aus der katholischen Tübinger Schule ihr Begründer Johann Adam Möhler, außerdem Franz Xaver Funk und Karl Bihlmeyer.

2.35 Die umfangreichste Bestandsgruppe bildet die Pastoraltheologie oder Praktische Theologie mit den Fächern Pastoral, Homiletik, Liturgik, Aszetik und Katechetik und ihren Unterdisziplinen. Der historische Bestand umfaßt 4387 Bde (24 Inkunabeln, 282 Bde aus dem 16. Jh, 397 aus dem 17. Jh und 747 aus dem 18. Jh). Deutschsprachige Werke überwiegen mit 2791 Bdn (64 Prozent), gefolgt von Latein mit 859 (19 Prozent), Französisch mit 297 (7 Prozent) und Englisch mit 206 (5 Prozent); 5 Prozent verteilen sich auf andere Sprachen. Hervorzuheben sind Predigtreihen und Einzelbände zur geistlichen Beredsamkeit. Gut vertreten sind Pastoralhandbücher, Gesangbücher, Meßbücher, Rituale, Pontifikale und Breviere. Im Aufbau ist eine Dokumentation der deutschsprachigen Meßbücher von Pater Anselm Schott (von 1862 bis 1866 Student der Theologie im Wilhelmsstift). Auch die Aszetik und die christliche Spiritualität sind mit Erbauungsbüchern aus allen Jahrhunderten reich vertreten.

2.36 Die Gruppe Kanonistik zählt 1141 Bde. Zu 11 Inkunabeln kommen 49 Bde des 16. Jhs, die 16 Postinkunabeln in Großfolio mit den Dekretalen-Ausgaben des frühen 16. Jhs enthalten. Das 17. Jh zählt 100 Bde, das 18. Jh 225 und das 19. Jh 761. Deutsch herrscht mit 691 Bdn (60 Prozent) vor, gefolgt von Latein mit 424 (37 Prozent).

2.37 Die Gruppe Weltliches Recht und Staatskirchenrecht umfaßt mit 556 Bdn profanes Recht, öffentliches Recht, Staatskirchenrecht und Zivilrecht. Vorhanden sind 9 Inkunabeln, ca. 100 Bde aus dem 16. Jh, darunter 5 Postinkunabeln, 202 aus dem 17. Jh und 155 aus dem 18. Jh. Sprachlich dominiert Latein mit 372 Bdn (66 Prozent); 144 Bde (25 Prozent) sind deutschsprachig, 9 Prozent verteilen sich auf weitere Sprachen mit Schwerpunkt Französisch. Hervorzuheben sind die zeitschriftenartigen Reihen aus dem 17. und 18. Jh, u. a. die Europäische Staats-Canzley (1707-1760) und die Selecta iuris publici novissima (1741-1766).

2.38 Mehr zufällig hat sich ein Kleinbestand zur Medizin ergeben. Die 147 Bde umfassen 3 Inkunabeln, 13 Bde des 16. Jhs, 39 des 17. Jhs, 15 des 18. Jhs und 79 des 19. Jhs. Der Bestand stammt aus der Hofbibliothek der Fürstpropstei Ellwangen und aus dem Benediktinerkloster Wiblingen und enthält u. a. Werke von Leonhard Fuchs und Paracelsus, außerdem mehrere Kräuter- und Apothekenbücher, darunter eine gut erhaltene Pharmacopoeia Augustana von 1646 aus der Ellwanger Hofbibliothek.

2.39 Der Gruppe " Allgemeine Schriften" wurden 1956 Bde verschiedenen Inhalts zugewiesen: Zeitungen und Zeitschriften, Klassikerausgaben, Enzyklopädien, fachbezogene und fachübergreifende Nachschlagewerke, Biographien, Streitschriften, Bibliothekskataloge, Nationalbibliographien, Spezialbibliographien usw. Neben 2 Inkunabeln stehen 21 Bde des 16. Jhs, 31 des 17. Jhs, 182 des 18. Jhs und 1722 des 19. Jhs. Auf deutschsprachiges Schrifttum entfallen 1597 Bde (81 Prozent), gefolgt von lateinischem mit 239 (12 Prozent). Die 29 Zeitschriften- und Zeitungstitel reichen von dem Journal des sçavans (ab 1677) und den Acta eruditorum (1682 ff.) bis hin zur Allgemeinen Zeitung (Augsburg 1859-1900).

2.40 Die Gruppe Württembergica, einschließlich der die Diözese Rottenburg betreffenden Publikationen, umfaßt Urkundenbücher, landesgeschichtliche Zeitschriften und Serien, Monographien zu Städten, Orten und Landschaften, Biographien, Bibliographien sowie regionale Ordens- und Klostergeschichten. Sie bilden einen Bestand von 634 fast ausschließlich deutschsprachigen Bänden überwiegend aus dem 19. Jh. Hervorzuheben sind das Stuttgarter Deutsche Volksblatt (1866-1899) und ein fast vollständiges Exemplar des Rottenburger Bistumsblattes Das katholische Sonntagsblatt (1852-1900).

2.41 Die Numerus-currens-Aufstellung seit 1973 (nach Abbruch der alten System-Aufstellung) enthält mehrere tausend Bände historischen Bestand. Dieser Bereich konnte nicht durchgezählt werden. Er enthält Bücher aus 8 großen Professoren-Nachlässen, aus 3 großen Pfarrer-Nachlässen, aus 5 Kapitelsbibliotheken und aus mehr als 30 größeren und kleineren Nachlässen und Geschenksendungen, außerdem Material aus 5 größeren Bibliotheken aufgelöster Seelsorgestellen. Da diese Konvolute gleichzeitig bearbeitet werden und die Dublettenprobe bereits gemacht ist, wurde dieser Anteil überschlagsweise dem historischen Bestand von 82.000 Bdn zugezählt. Dasselbe gilt für Zeitschriften. Die mehrere tausend Bände Neuzugänge an historischen Zeitschriften konnten nicht ausgezählt werden. Sonderbestände und Sondersammlungen Rektor Allgayer'sche Bibliothek

2.42 Die Nachlaßbibliothek von Franz Xaver Allgayer (1810-1885) wurde unter der Signatur RA geschlossen aufgestellt und enthält mehr als 2600 Bde. Zählungsgrundlage sind die Angaben des handgeschriebenen Standortkatalogs mit 4 Inkunabeln, 59 Bdn des 16. Jhs, 134 des 17. Jhs, 546 des 18. Jhs und 1857 des 19. Jhs. Die Aufteilung nach Sprachen ergibt für Deutsch 1214 Bde (46 Prozent), für Latein 1063 (41 Prozent), für Englisch 48 (2 Prozent) und für Französisch 247 (10 Prozent).

2.43 Es handelt sich um die Bibliothek eines Schulmannes aus dem 19. Jh. Sie umfaßt Geschichte, Geographie, klassische Altertumswissenschaften, Literaturgeschichte, lateinische und griechische Klassiker (in repräsentativen, auch illustrierten Ausgaben aus mehreren Jahrhunderten), Philologie, Theologie, Württembergica und Miscellanea. Kennzeichnend sind zahlreiche Sammelbände (gebunden oder in Schubern) mit Kleinschriften, Schulprogrammen und Sonderdrucken, die nicht katalogisiert sind. Musikbibliothek

2.44 Als Gründung des 19. Jhs hat der Bestand seinen zeitlichen Schwerpunkt im 19. Jh. Die 3560 Musikdrucke (musica practica) gehören zum historischen Bestand (16. Jh ein Bd, 17. Jh 5 Bde, 18. Jh 80). Hervorzuheben sind das Antiphonarium (Venedig 1597 und 1600) von Hieronymo Lambardo, die Missae posthumae (München 1611) von Orlando di Lasso, ferner ein Graduale (Chorbuch aus dem Kloster Wiblingen in mehrfarbigem Schablonendruck mit Rankenwerk), erschienen um 1795, sowie von Meinrad Spieß der Tractatus musicus compositorio practicus (Augsburg 1745). Diese Sammlung enthält außerdem viele liturgische Bücher: Rituale, Benedictionale, Graduale, Vesperale, Liber usualis, Gesangbücher fast aller deutschen Diözesen, Liederbücher sowie Notenmaterial für den liturgischen Bedarf (Messen, Andachten) und für den Festbedarf in Haus und Universität, außerdem Material für den Musikunterricht (Orgel, Klavier, Streich- und Blasinstrumente).

2.45 Die Abteilung Musikwissenschaft und Musikgeschichte (musica theoretica) umfaßt 1580 Bde, überwiegend aus dem 19. Jh. Durch Geschenke, Nachlässe, Übernahmen von Kapitelsbibliotheken und durch antiquarischen Kauf wird der Bestand ergänzt. Bibliothek des Geschichtsvereins

2.46 Die Bibliothek enthält rund 900 Bde mit Erscheinungsjahr vor 1900, die durch Tausch, Geschenk oder Vermächtnis dem Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart zugeflossen sind. Darunter befinden sich ein Benedictionale Constantiense (1597) und 5 Bde aus dem 18. Jh. Vorlesungsnachschriften

2.47 Es handelt sich um einen Gesamtbestand von 1500 Bdn. Als studentische Kollegmitschriften, teilweise nach Diktat angefertigt, oder echte Mitschriften (nachträglich oft in Reinschrift) bildeten sie die Prüfungsgrundlage im jeweiligen Fach. Von den Vorlesungen der ersten Professoren in Tübingen (katholische Tübinger Schule: Drey, Hirscher, Möhler) bis in die fünfziger Jahre des 20. Jhs lassen sich fast alle Vorlesungen an der Katholisch-Theologischen Fakultät dokumentieren. Der Bestand konnte in den letzten Jahren durch Käufe, Schenkungen und Bibliotheksübernahmen erweitert werden. Der Bestand von 1817 bis 1900 umfaßt etwa 1020 Bde. Die Unterrichtssprache war Deutsch (85 Prozent) oder Latein (15 Prozent). Die Katalogisierung steht noch aus.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Vorbemerkungen

In der Anlage des Alphabetischen Katalogs hat sich die Konviktsbibliothek an die " Tübinger Regeln" der Universitätsbibliothek Tübingen (" gegebene Wortfolge") gehalten. Deshalb konnte der AK ohne Schwierigkeiten im Jahre 1978 auf RAK-WB umgestellt werden. Ab dem Jahre 1950 wurde die bisherige Form der handschriftlichen Katalogisierung im Bandkatalog umgestellt auf Zettelkatalog. Bereits dieser frühe Katalog bot neben der formalen Erschließung einige Elemente der Sacherschließung. Dies ist der Grund für die Fortführung und den weiteren Ausbau des gegebenen Kreuzkatalogs. Da die Katalogisierungsarbeit bereits seit 1992 per EDV betrieben wird, zeichnet sich für die nächste Zukunft ein Online-Benutzerkatalog ab.

Alphabetischer Katalog

[angelegt als Kreuzkatalog (Dictionary Catalogue), d. h. alphabetischer Formalkatalog nach RAK-WB und Sachkatalog (Schlagwortkatalog nach RSWK) in einen Alphabet]

Standortkatalog

[für alle Bestände, außer Getzeny-Institut und Musikbibliothek]

Zeitschriftenkatalog

[alphabetischer Zettelkatalog; die laufenden Zeitschriften und alle Neuzugänge sind per EDV erfaßt; es läuft ein Rekatalogisierungsprogramm über PC für den historischen Zeitschriftenbestand]

Die Bestände sind im Zentralkatalog Baden-Württemberg und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) vollständig nachgewiesen und werden über das Tübinger Zeitschriftenverzeichnis (TZV) regelmäßig ergänzt und neu ausgedruckt (Mikrofiche-Ausgabe). Es bestehen Pläne, die Konviktsbibliothek auch in den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB) aufzunehmen.

3.2 Sonderkataloge

Hummel, Heribert; Wilhelmi, Thomas: Katalog der Inkunabeln in Bibliotheken der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Wiesbaden 1993 (Inkunabeln in Baden-Württemberg: Bestandskataloge 1)

Handkatalog der Kapitelsbibliothek Amrichshausen

[mschr., hekt., hrsg. von Hermann Weber 1954; Standortkatalog einer systematisch aufgestellten Kapitelsbibliothek (25 Wissenschaftsfächer mit zahlreichen Untergruppierungen), die zu 60 Prozent in die Konviktsbibliothek aufgenommen wurde]

Katalog der Kapitelsbibliothek Riedlingen

[hschr. Bandkatalog (Kopie), anonym, um 1900; Standortkatalog einer systematisch aufgestellten Kapitelsbibliothek (25 Wissenschaftsfächer mit zahlreichen Untergruppierungen), deren gesamter Zeitschriften-Bestand in die Konviktsbibliothek kam und (nach Ausscheiden der Dubletten) zu etwa 90 Prozent an die ZDB gemeldet wurde]

Katalog der Flugschriften der Reformationszeit [vorläufiger Zettelkatalog der 163 Flugschriften]

Katalog der Musikbibliothek

[Zettelkatalog. Der Alphabetische Katalog (Komponisten) ist lückenhaft. Der Hauptteil (musica practica) ist angelegt nach den Kriterien der musikalischen Aufführungspraxis. Auch der musikwissenschaftliche Teil (musica theoretica) ist nur erschlossen über eine Art Schlagwortkatalog (lückenhaft), ein alphabetischer Katalog fehlt. Die Zeitschriften dieses Bestandes sind nachgewiesen in der ZDB und ausgedruckt im TZV. Ein Standortkatalog fehlt für beide Bereiche.]

3.3 Provenienzkataloge

Für die folgenden Nachlässe Tübinger Professoren (Gelehrtenbibliotheken) entstehen Provenienzkataloge:

Johann Georg Herbst (1787-1836), Prof. d. Theologie (Theologie des Alten Testaments, Klassiker) 600 Bde

Johann Sebastian Drey (1777-1853), Prof. d. Theologie (Theologie) 400 Bde

Johann Evangelist Kuhn (1806-1887), Prof. d. Theologie (Dogmatik, Exegese) 570 Bde

Felix von Himpel (1821-1890), Prof. d. Theologie (Theologie) 1000 Bde

Franz Xaver Linsenmann (1835-1898), Prof. d. Theologie (Theologie, Moraltheologie) 150 Bde

Paul Schanz (1841-1905), Prof. d. Theologie (Exegese, Dogmatik) 700 Bde

Paul Vetter (1850-1906), Prof. d. Theologie (Theologie) 200 Bde

Anton Koch (1859-1915), Prof. d. Theologie (Theologie) 1200 Bde

Auch die folgenden Nachlaßbibliotheken enthalten Literatur bis 1900/1920; der Anteil dieses Bereichs ist geschätzt.

Paul Riessler (1865-1935), Prof. d. Theologie (Theologie des Alten Testaments, Orientalia) 200 Bde

Eugen Stolz (1874-1936), Prof. d. Theologie (Praktische Theologie) 500 Bde

Karl Bihlmeyer (1874-1942), Prof. d. Theologie (Geschichte, Kirchengeschichte, Patrologie) 400 Bde

Provenienz-Kataloge der Nachlässe, die vor 1945 in die Bibliothek kamen:

Andreas Benedikt Feilmoser (1777-1831), Prof. d. Theologie (Theologie, Exegese des Neuen Testaments) 500 Bde.; eigener Katalog

[s. dazu auch unten 5, Richard Schitterer]

Franz Xaver Allgayer (1810-1885), Pfarrer, Gymnasialrektor (Klassische Philologie, Geographie, Geschichte) 2600 Bde, eigener Katalog und eigene Aufstellung:

Bandkatalog [hschr., erstellt 1885; s. u. 3.4]

Standortkatalog [in Zettelform, erstellt nach 1950]

Provenienz-Zettelkataloge der Nachlässe, die nach 1945 in die Bibliothek kamen (in der Reihenfolge der Inkorporation):

Stefan Lösch (1881-1966), Prof. d. Theologie (Exegese des Neuen Testaments, Dogmatik, katholische Tübinger Schule) 550 Bde, eigener Katalog; historischer Bestand: ca. 250 Bde

Josef Rupert Geiselmann (1890-1970), Prof. d. Theologie (Dogmengeschichte, Dogmatik, katholische Tübinger Schule) 600 Bde, eigener Katalog; historischer Bestand: ca. 200 Bde

Wilhelm Doetsch (1939-1969) (Kirche im Dritten Reich) 1200 Bde, eigener Katalog und eigene Aufstellung

Heinrich Karl Getzeny (1894-1970) (Sammlung schöngeistiger Literatur und Kunst) ca. 5000 Bde (Stiftung Getzenys an die Diözese Rottenburg); eigene Aufstellung im Getzeny-Institut, eigener Katalog; Landesvertreter des Volksvereins für das katholische Deutschland in Württemberg, Erwachsenenbildung; Privatgelehrter; historischer Bestand: ca. 850 Bde [dazu Bibliographie: Schrifttum von Getzeny. In: Schoelen, Georg: Bibliographisch-Historisches Handbuch des Volksvereins für das katholische Deutschland. Mainz 1982, S. 187-217]

Franz Xaver Arnold (1898-1969), Prof. d. Theologie (Pastoraltheologie) 600 Bde, eigener Katalog; historischer Bestand: 100 Bde

Leonard Böß (1888-1947), Pfarrer (Predigtliteratur zwischen 1880 und 1920) 200 Bde, eigener Katalog; historischer Bestand: 200 Bde

Alfons Hufnagel (1899-1976), Prof. und Domkapitular (Scholastische Philosophie, Mediävistik) 850 Bde; eigener Katalog, historischer Bestand: 250 Bde

Aloys Kuhn (1904-1988), Pfarrer (Scholastische Philosophie), eigener Katalog; historischer Bestand: 100 Bde

Die folgenden Nachlaßbibliotheken sind noch in Bearbeitung und erhalten gleichzeitig mit der Formal- und Sachkatalogisierung einen Nachweis im je eigenen Provenienzkatalog:

Augustin Fleck (1870-1939), Pfarrer (Praktische Theologie, Predigtliteratur) 1500 Bde; eigener Katalog, historischer Bestand: ca. 1200 Bde

Karl August Fink (1904-1983), Prof. der Kirchengeschichte (Konziliengeschichte, Papstgeschichte) 3000 Bde und 1200 Sonderdrucke; eigener Katalog; historischer Bestand: ca. 800 Bde

Hermann Tüchle (1905-1986), Prof. der Kirchengeschichte (Konziliengeschichte, Diözesangeschichte) 3600 Bde und 1500 Sonderdrucke; eigene Aufstellung, eigener Katalog innerhalb der Bibliothek des Geschichtsvereins; historischer Bestand: ca. 800 Bde

Eugen Heinrich Fischer (1909-1984), Prof. des Kirchenrechts (Rechtsgeschichte, Kanonistik) 2800 Bde, 930 Sonderdrucke; viele Bände zu Kirchengeschichte, Diözesangeschichte, Liturgiegeschichte; eigener Katalog, historischer Bestand: ca. 900 Bde

Fridolin Stier (1902-1981), Prof. für Altes Testament, Übersetzer des Buches Hiob und des Neuen Testaments, 1900 Bde; historischer Bestand: ca. 150 Bde

3.4 Historische Kataloge

Alphabetischer Katalog

[hschr. Bandkatalog, Folioformat, 16 Bde, 1865-1950]

Standortkatalog

[hschr. Bandkatalog, Folioformat, 21 Bde, 1865-1950]

Standortkatalog

[hschr. Bandkatalog, Folioformat, 3 Bde, ältester Standortkatalog mit den vor 1865 geltenden Signaturen, umsigniert]

Königliche Handbibliothek: Catalog

[hschr. Bandkatalog, Folioformat, 3 Bde, Standortkatalog; enthält Nr. 1-6590; Übergabedatum: " Stuttgart, den 28. Mai 1822, Sekretär Moser und Stadtpfarrer Georg Anton Sinz"]

Königliche Handbibliothek: Catalog, Anhang " Miscellanea"

[hschr. Bandkatalog, Folioformat, 1 Bd, Standortkatalog; enthält Nr. 1-2428, spätere Signaturen V, W; Übergabedatum: " Stuttgart, den 28. Mai 1822, Sekretär Moser und Stadtpfarrer Georg Anton Sinz"]

Königliche Handbibliothek

[hschr. Bandkatalog, Folioformat, 9 Bde, Standortkatalog; enthält Nr. 1-6590, Übergabedatum: " Stuttgart, den 28. Mai 1822, Sekretär Moser und Stadtpfarrer Georg Anton Sinz" und die Beurkundung der Einverleibung dieser Büchersammlung in das zur Krone gehörige Institut der Königlichen Handbibliothek und der Aufnahme ins Hauptinventar. Diese Angaben enthält jeder Band, außerdem die hschr. Einträge über Bücherabgaben bis 1935 und die Angaben über die neuen Standorte dieser Bde.]

Königliche Handbibliothek: " Anhang zu den 9 Catalogen, der am 28. Mai 1822 an das Wilhelmsstift zu Tübingen von der Königlichen Handbibliothek abgegebenen Bücher, Miscellanea im weiteren Sinne, darunter viele Inkunabeln" [hschr. Bandkatalog, Folioformat, 1 Bd, Standortkatalog; Signaturen V 1 V 1859, W 1 W 330, Manuscripte 1-57. Aus diesem Bestand besonders viele Bücherabgaben bis 1935 mit den Angaben über die neuen Standorte]

Rektor Allgayersche Bibliothek

[hschr. Bandkatalog, Folioformat, 1 Bd, Standortkatalog; enthält die Nr. RA 1 RA 2600, um 1885].

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Das Archiv des Wilhelmsstifts verwahrt unter der Signatur D 14.3g D 14.3g13 insgesamt 14 Aktenordner mit etwa 90 Faszikeln zur Bestands- und Verwaltungsgeschichte der Bibliothek. Diese Akten betreffen die Provenienzen der ersten Erwerbungen aus dem staatlichen Bücherangebot der säkularisierten Kloster- und Stiftsbibliotheken, sie enthalten die Dokumente der Dublettentauschaktionen und die Informationen über die verschiedenen Bücherabgaben an die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart und die Universitätsbibliothek Tübingen. Außerdem sind enthalten die wechselnden Bibliotheksordnungen, die Dienstvorschriften für den Bibliothekar, die Regelwerke für die Katalogisierung und die Archivalien über Nachlässe, Vermächtnisse, Geschenksendungen usw. während des 19. Jhs.

Die Ordner D 14.3g8 D 14.3g10 enthalten die Bücher-Rechnungen der Jahre 1817-1900.

Der Ordner D 14.3ga betrifft ausschließlich die Königliche Handbibliothek mit den Dokumenten der Vorgänge um diese Büchersammlung von 1822 bis 1885.

Erst in jüngster Zeit wurden die Bibliothek des Wilhelmsstifts betreffende Archivalien aus dem Diözesanarchiv in Rottenburg ins Archiv des Wilhelmsstifts verlegt und dort unter der Signatur D 14.3gb abgelegt. Es handelt sich um ein Faszikel folgenden Inhalts: Buchhandels-Schriftverkehr und Rechnungen von 1819 bis 1825, Personalien der für die Bibliothek Verantwortlichen; und ein 118 Seiten umfassendes " Verzeichnis der aus dem Catalog der ehemaligen Klosterbibliothek zu Wengen in Ulm für die Hausbibliothek des katholischen höheren Convictes in Tübingen gewählten Bücher Ausgewählt, Tübingen, im Januar 1822".

Die Informationen zur Geschichte der Musikbibliothek enthalten die Aktenordner D 13.1c; D 13.2b; D 13.2b (1-2) und D 14.3k.

4.2 Darstellungen

Bopp, Alfons: Friedrich Silcher und die Musikausbildung des Rottenburger Klerus. In: Magazin für religiöse Bildung 102 (1939) S. 291-292 [Musikbibliothek]

Fesseler, Eugen: Die Bibliothek des Wilhelmsstifts. In: Tübinger Bibliotheks-Informationen 4 (1982) Heft 1, S. 5-10

Fesseler, Eugen: Die Bibliothek des Wilhelmsstifts als heutiger Standort von Büchern aus säkularisierten Klöstern. In: August Heuser (Hrsg.): " ... und muß nun rauben lassen ..." Stuttgart 1988, S. 69-91

Gross, Werner: Das Wilhelmsstift Tübingen 1817-1869. Theologenausbildung im Spannungsfeld von Staat und Kirche. Tübingen 1978 (Contubernium 32)

Handschuh, Gerhard Peter: Die Geschichte der Bibliothek des Wilhelmsstifts. Tübingen, Universität, Kath.Theol.Fak. 1967 [Preisarbeit 1966/67, mschr. Ms., Kopie]

Handschuh, Gerhard Peter: Zur Geschichte der Bibliothek des Wilhelmsstifts in Tübingen. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 27 (1968) S. 152-162

Heuser, August (Hrsg.): " ... und muß nun rauben lassen ..." Zur Auflösung schwäbischer Klosterbibliotheken. Unter Mitarbeit von Magda Fischer, Heribert Hummel, Eugen Fesseler. Stuttgart: Akademie der Diözese 1988 (Hohenheimer Protokolle 25)

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Hummel, Heribert: Ausstellungskatalog zur Tagung der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Weingarten 1987. Weingarten 1987 [mschr. Ms.; enthält die Beschreibungen der 49 Exponate aus der Konviktsbibliothek. Provenienz: säkularisierter Klosterbesitz von etwa 25 verschiedenen Klosterbibliotheken]

ders.: Die Bibel in Bildern. Illustrierte Bibeldrucke des 15. 20. Jahrhunderts. Stuttgart 1983 [Katalog zur Ausstellung des Katholischen Bibelwerks Stuttgart im Landespavillon Stuttgart vom 25. November bis 23. Dezember 1983; Konviktsbibliothek: Beschreibungen von 25 Bilderbibeln]

ders.: Bibeldrucke aus sechs Jahrhunderten. Katalog zur Ausstellung des Bildungshauses Kloster Schöntal 13. März bis 18. April 1982. Schöntal 1982 [Konviktsbibliothek: Beschreibungen von 30 Bibeln]

ders.: Bibliotheca Wiblingiana: aus Scriptorium und Bibliothek der ehemaligen Benediktinerabtei Wiblingen. In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 89 (1978) S. 510-570 [Konviktsbibliothek: Bestände Wiblinger Provenienz]

ders.: Die Bibliothek des Zisterzienserklosters Schöntal. In: Württembergisch Franken 69 (1985) S. 221-242 [Konviktsbibliothek: Bestände Schöntaler Provenienz]

ders.: Die Bücherverzeichnisse der ehemaligen Benediktinerabtei Wiblingen. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978) S. 87-121 [Konviktsbibliothek: Bestände Wiblinger Provenienz]

ders.: Gmünder Bibliotheken im Zeitalter der Säkularisation. Zur Geschichte der Bibliotheken der Augustiner und der Dominikaner des Kollegiatstifts und der Priesterbruderschaft im frühen 19. Jahrhundert. In: Barock in Schwäbisch Gmünd. Zusammengestellt von Klaus Jürgen Herrmann. Schwäbisch Gmünd 1981, S. 90-124 [Konviktsbibliothek: Bestände Gmünder Provenienz]

ders.: Inkunabeln aus der Bibliothek des Konstanzer Domkapitels in der Konviktsbibliothek Tübingen. In: Freiburger Diözesan-Archiv 101 (1981) S. 280-284

ders.: Museums- und Kapitelsbibliothek Weißenhorn. Inkunabeln, Frühdrucke und Handschriften 1461-1600. Hrsg.: Heimat- und Museumsverein Weißenhorn. Weißenhorn/Bayern 1983 (Kataloge des Museums Weißenhorn 1) [Konviktsbibliothek: Bestände Weißenhorner Provenienz]

ders.: Wiegendrucke aus dem Besitz des Schorndorfer Kaplans Sigismund Vogel (1485-1490). In: Schorndorf im Spätmittelalter und in der Reformationszeit. Katalogbearbeitung von Reinhold Scheel und Uwe Jens Wandel. Schorndorf 1987, S. 66-73 [Konviktsbibliothek: Inkunabeln]

ders.: Eine Zwiefalter Bibliotheksgeschichte. In: Hermann J. Pretsch (Hrsg.): Neunhundert Jahre Benediktinerabtei Zwiefalten. Ulm 1989, S. 101-121 [Konviktsbibliothek: Bestände Zwiefalter Provenienz]

Naupp, Thomas: Zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Georgenberg-Fiecht. In: Achthundertfünfzig Jahre Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht. St. Ottilien 1987, S. 337-390 (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. Ergänzungsband 31) [enthält S. 382-383 ein Kapitel über die Bibliothek von Professor Andreas B. Feilmoser in der Konviktsbibliothek Tübingen]

Röckelein, Hedwig; Lahr, Alexandra: Sum ex Bibliotheca Gamundiana: Bücherschätze verlorener Gmünder Klosterbibliotheken. Katalog zur Ausstellung im Prediger Schwäbisch Gmünd 1989. Hrsg.: Stadt Schwäbisch Gmünd. Schwäbisch Gmünd 1989 [Konviktsbibliothek: mehrere Exponate aus Gmünder Provenienz]

Schitterer, Richard: Die Bibliothek von Professor Andreas Benedikt Feilmoser. 1777-1831. Diplomarbeit. Tübingen: Universität Kath.Theol.Fak. 1967 [mschr. Ms., enthält S. I-LX Verzeichnis der Bücher aus der Bibliothek von Feilmoser (500 Titel)]

Schitterer, Richard: Professor Andreas Benedikt Feilmoser (1777-1831) in Tübingen. In: Theologische Quartalschrift 148 (1968) S. 199-222

Stand: März 1994

Eugen Fesseler


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.