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Adresse. Besucheradresse: Waldstr. 2, 09306 Wechselburg;
[Karte]
Postanschrift: Leipziger Str. 11 und 13, 09306 Rochlitz
Telefon. (037384) 240
Unterhaltsträger. Landratsamt Rochlitz
Funktion. Archivbibliothek.
Sammelgebiete. Literatur zu Stadt und Landkreis Rochlitz.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-12 Uhr, außerdem Dienstag 13-15 Uhr, Donnerstag 13-18 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Ab Bahnhof Wechselburg Fußwegnähe (ca. 20 Minuten).
A 4 (E 40), Ausfahrt Chemnitz-Nord, B 107 bis Göppersdorf; A 14, Ausfahrt Döbeln, B 175 bis Mutzschenroda. Parkmöglichkeit am Kreisarchiv.
1.1 Die Anlage der Archivbibliothek erfolgte vermutlich mit der Gründung des Kreisarchivs, das 1971 zwecks Zusammenführung, zentraler Aufbewahrung und Erschließung des archivalischen Schriftgutes der Städte und Gemeinden des Kreises Rochlitz gebildet wurde. Über das in das Kreisarchiv einbezogene Stadtarchiv Rochlitz gelangten größere Bestände des Rochlitzer Geschichtsvereins und Teile von Rochlitzer Schulbibliotheken in die Archivbibliothek. Das Landratsamt und die überführten Stadtarchive übergaben Gesetzessammlungen sowie Einblattdrucke von Ordnungen und Erlassen zumeist regionaler Gültigkeit, Kleinschrifttum zu historischen Ereignissen, Gedenktagen und Jubiläen sowie einige Monographien zur Ortsgeschichte und einzelne Nummern von Zeitschriften. Seit 1986 hat das Kreisarchiv mit der Bibliothek seinen Sitz in Wechselburg.
Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen
2.1 Der historische Bestand umfaßt 249 Titel. Aus dem 17. Jh liegen 4 Titel vor, aus dem 18. Jh 33; 213 Titel erschienen im 19. Jh. Sämtliche Veröffentlichungen sind deutschsprachig. Systematische Übersicht
2.2 Die Sachgruppe Sachsen umfaßt 121 Titel. Veröffentlichungen zur sächsischen Geschichte betreffen überwiegend einzelne historische Ereignisse, z. B. den Beginn des Siebenjährigen Krieges und die Landestrauer nach seiner Beendigung, den Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 und die darauffolgende Friedensfeier. Auch Berichte zum Chemnitzer Metallarbeiterstreik von 1871 und Programme zum 1. Mai etc. sind vorhanden. Ferner liegen statistische Hand- und Jahrbücher und die amtliche statistische Zeitung des Königreiches Sachsen vor. Beginnend mit dem vollständigen Codex Augusteus (Leipzig 1724-1824) ist die Gesetzgebung des Landes durch eine Reihe von Gesetzessammlungen, Repertorien sowie das Gesetz- und Verordnungsblatt nebst Hauptsachregister bis in das 20. Jh hinein dokumentiert.
2.3 Belange des gesellschaftlichen Zusammenlebens regeln 19 gedruckte Mandate und Anordnungen des 17. bis 19. Jhs. Die ältesten vorhandenen Bestimmungen betreffen das Mühlengewerbe (1673), die Rekrutierung der männlichen Bevölkerung und das Verhalten bei Krankheiten (beide 1681). Wiederholte verheerende Brände in Rochlitz erklären das Vorhandensein von Erlassen und Sammlungen von Feuerordnungen ab 1682, frühe Titel zur Einrichtung von Brandkassen in Sachsen (1724) sowie zur Arbeit der Feuerwehren.
2.4 Das Kreisarchiv besitzt ferner die Landtagsakten seit dem Beginn ihrer Drucklegung (1830) und die Allgemeine Kreistagsordnung. Dem bis ins 20. Jh in agrarischen Strukturen und Kleinindustrie verbliebenen Wirtschaftsgefüge des Rochlitzer Landes entspricht der geringe Anteil von Werken zu Industrie und Handel, unter denen die Allgemeinen und besonderen Anmerkungen vom einheimischen und fremden Handel (1776) von Carl August von Gersdorf (anonym erschienen) hervorzuheben sind.
2.5 Zur Geschichte der Stadt Rochlitz und ihrer Umgebung liegen neben einigen Hss. die ersten gedruckten Chroniken der Stadt und Grafschaft Rochlitz vor, wie Samuel Gottlob Heines Chronicon Rochlizense oder historische Beschreibung der alten Stadt und Grafschaft Rochlitz in Meißen (Leipzig 1719) und seine Edition von Caspar Heinrich von Grauns († 1710) lateinischer Abhandlung, De antiquitate oppidi, dictionis et comitatus Rochliciensis commentatio (1719). Weitere Darstellungen der Stadtgeschichte erschienen seit der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Über den durch Geburt und Studienförderung eng mit der Stadt verbundenen, zu seiner Zeit weithin bekannten Reformationspfarrer und ersten Biographen Luthers, Johannes Mathesius (1504-1565), sind zwei ausführliche Biographien und Werkanalysen aus den neunziger Jahren des 19. Jhs vorhanden. Seit 1887 liegen die ersten drei, später auch auf die umliegenden Ortschaften ausgedehnten Adreßbücher für die Stadt Rochlitz vor. Hinzu kommen die erste Bauordnung für Rochlitz (1855), ein Anlagenregulativ der Stadt u. a. m., die im Hinblick auf eine feuersichere Stadt und einen verbesserten Bauzustand erlassen wurden.
2.6 In seiner Beschreibung des kurfürstlich-sächsischen Amtes Rochlitz (1772) analysierte Gottfried August Bernhardi 140 Orte und vier Städte. Er verfaßte auch die Geschichte von Geringswalde (Leipzig 1777). Im 19. Jh erschienen Darstellungen über Rochsburg und Penig sowie Titel zum gesellschaftlichen Leben und zu Ereignissen in Lunzenau und Wechselburg.
2.7 Ca. 25 allgemeinbildende Werke u. a. zur Literaturgeschichte, Sprachkunde, Musikgeschichte, Geschichte und Naturwissenschaft, darunter auch Pierers Universallexikon (Altenburg 1840-1846) - stammen vermutlich aus der Schulbibliothek. Hervorzuheben sind die Allgemeine deutsche Bibliothek und die Neue allgemeine deutsche Bibliothek (Berlin, Stettin 1766-1806) von Friedrich Nicolai (1733-1811) sowie eine Ausgabe des Donatus latino-germanus (Lübeck 1738).
2.8 Der Bestand an Zeitungen umfaßt 21 Titel. Für Stadt und Landkreis Rochlitz sowie z. T. für ein größeres Einzugsgebiet liegen seit ihrem Erscheinungsbeginn Tages- und Wochenzeitungen vor, u. a. das Rochlitzer Wochenblatt (1819 ff.), der Peniger Anzeiger (1810 ff.) und der Muldenthaler Bote (1848 ff.). Mit früheren Jahrgängen vertreten sind ferner Presseorgane der benachbarten Druckorte Mittweida, Grimma und Leipzig sowie gesamtsächsische Wochen- und Monatsblätter aus der ersten Hälfte des 19. Jhs.
2.9 Zum historischen Bestand der Kartensammlung gehören der Atlas der Fürstentümer in Deutschland mit den von Peter Schenk d. J. († zwischen 1750 und 1755) gestochenen und gedruckten Karten (Amsterdam 1750), 3 Flurkarten von Rochlitz aus dem 18. Jh sowie ein Historischer Schulatlas und 3 Flurkarten und Baupläne aus dem 19. Jh.
Ein Katalog des Buch- und Zeitschriftenbestandes liegt nicht vor. Für den historischen Bestand wurde eine Titelliste erarbeitet.
Findkartei für Karten
Stand: August 1992
Helga Kleffel