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Bibliothek im Kreisheimatmuseum Leuchtenburg

Adresse. Dorfstr. 100, 07768 Seitenroda [Karte]
Telefon. (036424) 2 22 58
Telefax. (036424) 2 22 58

Unterhaltsträger. Landratsamt Saale-Holzland-Kreis
Funktion. Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Geschichte des wettinischen Verwaltungsamtes Leuchtenburg, Stadtgeschichte von Kahla und Umgebung.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung im Rahmen der Öffnungszeiten des Museums: täglich 9-17 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische Anmeldung erwünscht. Vom Bahnhof Kahla Busverbindung Richtung Neustadt/ Orla, Fußwegnähe (ca. 10 Minuten) zur Burg. A 4 (E 40), Ausfahrt Maua, B 88 nach Kahla, dann Richtung Hummelshain. Parkplatz unterhalb der Burg.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die im mittleren Saaletal gelegene, im Jahre 1221 erstmalig urkundlich erwähnte Leuchtenburg wurde 1396 an das Haus Wettin verkauft, in dessen Besitz sie bis 1919 verblieb. Als die Anlage ihre fortifikatorische Bedeutung verlor, diente sie als Verwaltungssitz für das fürstliche Amt Leuchtenburg-Orlamünde. Anfang des 18. Jhs wurde das Amt nach Kahla verlegt. 1720/24 erfolgte der Umbau zum Zucht- und Armenhaus; dem wurde später ein Irrenhaus angeschlossen, das 1848 nach (Stadt-)Roda übersiedelte. Als 1871 die Strafanstalt aufgelöst wurde, ließ Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg (1826-1908; reg. seit 1853) durch die Herzogliche Staatsregierung dem Altenburger Landtag eine Vorlage zugehen, die die Restaurierung der Leuchtenburg und ihre Verwendung als Ausflugsziel und Fremdenherberge vorsah. 1873 wurde auf der Burg ein Hotel errichtet. 1906 erhielt der Kahlaer Geschichtsverein Räume im alten Kasernengebäude. Er brachte seine Sammlungen auf die Burg und begründete dort das heutige Museum, das am 5. September 1954 eröffnet wurde.

1.2 Das Museum stellt Materialien zur Geschichte der Burg, dem Jagdgeschehen in der nahe gelegenen, seit 1586 betriebenen Jagd- und Pirschanlage Rieseneck und zur Entwicklung der Thüringer Porzellanindustrie aus. Seit 1986 ist der damals entdeckte Mahlschatz (Brautschmuck) von Tautenburg zu sehen, der sich aus 148 Gold- und Silbermünzen aus der Zeit von 1415 bis 1636 zusammensetzt.

1.3 Die Museumsbibliothek geht im wesentlichen auf die Sammlungen des Kahlaer Geschichtsvereins zurück. Am 2. Dezember 1862 wurde nach dem Vorbild der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg der Verein für Geschichts- und Altertumskunde zu Kahla gegründet, der sich zunächst auf den Amtsbezirk Kahla und dessen nächste Umgebung beschränkte. Seit 1871 erschien die Vereinszeitschrift Mitteilungen des Vereins für Geschichts- und Altertumskunde zu Kahla und Roda (Bd 1-8, 1874/76-1935), in der regelmäßig über die Arbeit und die Entwicklung der Sammlungen berichtet wurde. Am 1. November 1875 wurde eine enge Zusammenarbeit mit dem kurz zuvor gegründeten Geschichts- und Altertumsforschenden Verein in (Stadt-)Roda vereinbart.

1.4 Anfangs waren die Sammlungen im Turmzimmer des Steuer- und Rentamtsgebäudes der Stadt Kahla untergebracht. Als dieses 1876 verkauft wurde, zog der Verein zum ersten Mal in Räume auf der Leuchtenburg. 1881 wurden Bibliothek und Sammlungen wieder in der Stadt deponiert, weil der Verein im Rathaus unentgeltlich ein geräumiges Zimmer bekam. 1888, zum 25jährigen Vereinsjubiläum, konnte festgestellt werden, daß die Bibliothek durch Schenkungen, Tausch und Ankäufe " auf einen verhältnißmäßig ansehnlichen Bestand gebracht" worden war. Den Hauptbestandteil bildeten die Tauschzeitschriften anderer Vereine und Institute (1874: 14, 1877: 39, 1912: nahezu 100).

1.5 Nach einem Brand im Jahre 1892 wurden die Sammlungen zunächst in einem Hinterzimmer des Rathauses untergebracht, 1896 stellte der Stadtrat im gleichen Gebäude zwei angemessene Zimmer zur Verfügung. Die Bibliothek war durch den vermehrten Schriftentausch sowie durch Geschenke von Mitgliedern und anderen Stiftern rasch angewachsen. 1906 überließ Herzog Ernst dem Geschichtsverein zwei größere Räume auf der Leuchtenburg. Der Verein richtete dort ein Altertumsmuseum ein, in der Hoffnung, daß es sich zu einem Kreismuseum entwickeln würde.

1.6 Zum 50jährigen Jubiläum (1912) verfügte der Verein neben dem Museum und der Münzsammlung auch über eine Bücherei von beachtlichem Umfang. Ein Teil der juristischen Schriften stammte aus dem Besitz der Familie von Schwarzenfels, die das 1695 erworbene Rittergut Altenberga 1896 verkaufte. Als Provenienzen erscheinen die Namen Anton Ludwig von Schwarzenfels († 1725), gothaischer Kammerdirektor und Oberhofrichter sowie Landeshauptmann von Kahla-Orlamünde, und Ernst Friedrich Philipp von Schwarzenfels († 1855), Sachsen-Altenburgischer Geheimrat und Kreishauptmann des Saal-Eisenbergischen Kreises.

1.7 Im Jahre 1926 wurde die Vereinsbibliothek wieder in die Stadt verlegt. Aufgestellt wurde sie in einem Zimmer im oberen Stockwerk der neuen Schule. Die ca. 1930 erstellte Übersicht über die Sammlungen ( s. u. 5) erwähnt unter den Ausstellungsgegenständen zwei Bibeln vom Ende des 16. Jhs, die heute nicht mehr im Bestand sind; die dort aufgeführten Handschriften-Bände fehlen ebenfalls. Etwa bis Ende der dreißiger Jahre wurde die Bibliothek noch ergänzt. Nach 1945 konnte der Kahlaer Geschichtsverein seine Arbeit nicht wieder aufnehmen, doch verblieben die Sammlungen in der Stadt.

1.8 Ab 1963 war das Museum als Kreisheimatmuseum für den Kreis Jena zuständig. 1965 wurde die Vereinsbibliothek erneut auf die Leuchtenburg gebracht. Die häufigen Umzüge und die unsachgemäße Lagerung hatten vor allem im historischen Bestand zu Verlusten geführt. Die Vereins- und die Museumsbibliothek wurden vereinigt und zu einer leistungsfähigen Museumsbibliothek ausgebaut, die seither laufend ergänzt wird. Es ist beabsichtigt, in den kommenden Jahren den Bestand neu aufzustellen und den aktuellen Anforderungen entsprechend zu erschließen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek zählt über 7000 Bde, davon gehören 2086 Bde (30 Prozent) zum historischen Bestand, der an den Regalen ermittelt wurde (16. Jh 10; 17. Jh 145, 7 Prozent; 18. Jh 294, 14,1 Prozent und 19. Jh 1637, 78,5 Prozent). 1951 Bde sind deutschsprachig (93,5 Prozent), 97 in Latein (4,7 Prozent), 25 in Französisch, 2 in Englisch und 11 in weiteren Sprachen.

Systematische Übersicht

2.2 Mit Geschichte befassen sich 244 Bde (11,7 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 7, 18. Jh 95, 19. Jh 149). Anzuführen sind die Schriften Secundi et tertii regni in quarta monarchia (Pars altera, Uelzen 1587) von Hieronymus Henninges, De Burggraviis Orlamundanis Commentario (Jena 1741) von Gotthilf Friedemann Loeber, Nachrichten und Anecdoten zur Geschichte des grossen Schwedischen Königes Carls des Zwölften (Greifswald 1758) und Meine Todesangst von acht und dreisig Stunden (Schleiz 1793), ein Bericht des Hauptmanns François de Jourgniac Saint Méard über seine Gefangenschaft im Gefängnis der Abtei Saint-Germain. Die Al(l)gemeine Welthistorie (Halle, Bd 8, 1749 ff.) ist in einem unvollständigen Exemplar vorhanden, als Fortsetzung ist die Neueste Teutsche Reichs-Geschichte (Halle 1774-1786; unvollständig) von Franz Dominicus Häberlin im Bestand. Von Christoph Gottlob Heinrich, Professor der Geschichte in Jena, liegen die Teutsche Reichsgeschichte (Leipzig 1787-1805) und die Sächsische Geschichte (Leipzig 1780-1782) vor.

2.3 Die Vorgeschichte der Region behandelt Wilhelm Adlers Schrift über den Orlagau, Die Grabhügel, Ustrinen und Opferplätze der Heiden (Saalfeld 1837). Ein Dedikationsband enthält die Beschreibung der Festlichkeiten (Altenburg 1853) anläßlich der Vermählung des Herzogs Ernst von Sachsen-Altenburg mit Prinzessin Agnes von Anhalt-Dessau, der mit einer Ansicht des Altenburger Schlosses und den Wappen des Hochzeitspaares geschmückt ist.

2.4 Zu Staat und Recht sind 218 Bde im Bestand (10,5 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 88, 18. Jh 61, 19. Jh 67), darunter das verbreitete Werk Politicorum sive civilis doctrinae libri sex (Nürnberg 1594) von Justus Lipsius aus dem Besitz von Nikolaus Schimmelpfennig (Walschleben 1597), ein Compendium juris brevissimis verbis (Frankfurt und Leipzig 1694) von Wolfgang Adam Lauterbach und eine Fürstl. Sächß. altenburgische Gerichts- und Process-Ordnung (Altenburg 1704). Weiterhin finden sich der Codex Augusteus (Leipzig 1724), hrsg. von Johann Christian Lünig, Scriptores rerum Germanicarum (Leipzig 1728-1730) von Johann Burchard Mencke, Unvorgreifliche Gedanken von der Einrichtung eines Policey-Collegii (Frankfurt und Leipzig 1748) von Johann Friedrich Vetter, eine Kurtze Juristische Betrachtung Von der Verjährung in Peinlichen Fällen (Jena 1750) von Johann Rudolph Engau und Die Grundfeste zu der Macht und Glückseeligkeit der Staaten (Königsberg und Leipzig 1760-1761) von Johann Heinrich Gottlob von Justi.

2.5 Regionalen Bezug haben die Confirmation und Gesetze des Schulwittwenfisci in der Inspection Neustadt an der Orla (1780), Einige Worte über die Nothwendigkeit allgemeinerer Gesetzkenntniß im Volke (Eisenberg 1830) des Vereinsvorsitzenden Karl Back sowie die Werke Fortificatie (Amsterdam 1628) von Samuel Marolois, Artillerie (Zutphen 1621) von Diego Ufano und Der aufs Neu-verschantzte Turenne Oder Gründliche Alt- und Neue Kriegs-Bau-Kunst (Frankfurt und Leipzig 1690) von Johann Heinrich Behr, die im Zusammenhang mit der strategischen Bedeutung der Leuchtenburg zu sehen sind.

2.6 Die Gruppe " Allgemeines, Nachschlagewerke, Kalender" umfaßt 195 Bde (9,3 Prozent; 17. Jh 5, 18. Jh 18, 19. Jh 172), darunter ein Historisches Kirchen- und Ketzer-Lexicon (Chemnitz 1758) von Johann Michael Mehlig, Diakon zu St. Johannes in Chemnitz, und die Mythologie für Nichtstudirende (Hamburg 1805) von Georg Reinbeck.

2.7 Im Jahre 1891 erwarb der Kahlaer Geschichtsverein " eine größere Partie" älterer Altenburger Haus- und Geschichtskalender (überwiegend 19. Jh). Der früheste Titel stammt von 1699, für das Jahr 1753 erschien in Altenburg Der Welt-Geschichte Kern-, Berichts- und Zeitungs-Kalender. Kahla besaß seit 1729 eine Druckerei, die u. a. jährlich einen Volkskalender verlegte. Vorhanden ist z. B. ein Cahlaischer Verbesserter Calender für 1783. Aus der umfangreichen Kalenderproduktion des nahegelegenen sachsen-weimarischen Verwaltungszentrums Neustadt a. d. Orla finden sich für 1793 ein Kunst-Calender, für 1799 ein Neuer und verbesserter Calender und für 1825 ein Merkwürdiger Geschichtskalender. Unter dem Titel Jesus! Mit demselben glücklich zu reisen zu Wasser und zu Lande (Leipzig und Waldenburg [1732]) verbirgt sich ein " tägliches Handbüchlein" mit immerwährendem Kalender, Rechentafeln, Deutschlandkarte und Meilenzeiger.

2.8 Unter den Schriften zur Länderkunde und zur Geographie (119 Bde; 17. Jh 2, 18. Jh 20, 19. Jh 97) findet sich ein Sammelband mit Karten aus den Jahren 1795 bis 1805, die von Johann Ernst Heinrich Westhoff gesammelt wurden. Vorhanden sind die Malerische Fußreise durch das südliche Frankreich und einen Teil von Ober-Italien (Karlsruhe 1818-1819) von Christian Friedrich Mylius, Die Leuchtenburg und Cahla (Kahla 1832) von Christian August Ludwig, Paris bei Sonnenschein und Lampenlicht (Leipzig 1867), ein Skizzenbuch zur Weltausstellung von Julius Rodenberg, und der Führer durch Provinz Sachsen, Thüringen und angrenzende Staaten (Blasewitz 1887-1889) von Max Käseberg. Im Besitz des Museums befinden sich auch zwei Musterbücher aus dem Porzellanwerk Kahla, die um 1900 in Gebrauch waren.

2.9 Zur Theologie und Philosophie wurden 115 Bde gesammelt (5,6 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 22, 18. Jh 43, 19. Jh 47). Von der Wittenberger Lutherausgabe ist nur der 12. und letzte Teil (Wittenberg 1572) vorhanden. Die Biblia sacra (Genf 1580) wurde von Immanuel Tremellius und Franciscus Junius (François Du Jon) herausgegeben und übersetzt, vorhanden sind auch die Altenburger Bibel von 1676 und eine Erfurter Bibel von 1735, hrsg. von Heinrich Wolfgang Fratzscher, Pastor zu St. Thomae in Erfurt und Assessor am Evangelischen Ministerium; weiterhin die Praxis Evangeliorum (Hannover 1610) von Martin Moller, Die Creutzigung des Fleisches (Dresden und Leipzig 1694) von Johann Samuel Adami [alias Misander], Moses und Christus (Frankfurt a. M. 1706) von Johann Biermann und Karl Heinrich von Bogatzkys Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder Gottes (Halle 1743). Der Discurs über den Geist des Menschen (Leipzig und Liegnitz 1760) des Helvetius erschien mit einer Vorrede von Johann Christoph Gottsched.

2.10 Auf die Bereiche Sprache, Literatur und Kunst einschließlich Schulwesen entfallen 114 Bde (5,4 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 19, 18. Jh 30, 19. Jh 63). Darunter findet sich die Wohleingerichtete Englische Grammatica Literatorum (Jena [ca. 1741]) von Johann Elias Greiffenhahn. Die Epistolarum libri X des C. Plinius Secundus (Basel 1530), Christian Fürchtegott Gellerts Briefe (Leipzig 1774) und Klopstocks Messias (Altona 1780; " aus Wielands Bibliothek erkauft") wurden 1916 zusammen mit einigen anderen Büchern von Ottilie Seidel gestiftet. Im Bestand ist auch die Erstausgabe von Goethes Autobiographie Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (Tübingen 1811-1814). Das Bändchen Fünf Marter-Jahre (Weimar 1834), eine Schilderung des Schicksals eines deutschen Soldaten in Spanien und Sizilien, gehörte ursprünglich in die " Soldaten-Bibliothek" des 1. Bataillons des Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. In einem Gedicht beschrieb Franz Volger Die Leuchtenburg in Vergangenheit und Gegenwart (Altenburg o. J.).

2.11 Unter den pädagogischen Schriften sind die Bedencken Michaelis Neandri An einen guten Herrn und Freund (Eisleben 1580), denen Sendbriefe über die Situation der Christen in Griechenland unter der türkischen Herrschaft beigefügt sind. Vorhanden sind zudem Historisch-Moralische Schilderungen zur Bildung eines edlen Herzens in der Jugend (Teil 2, Frankfurt und Leipzig 1756) von Johann Peter Miller und K. Runkwitz' Kinderschatz für Schule und Haus (Altenburg 1867).

2.12 Mit Naturwissenschaften und Medizin beschäftigen sich 43 Bde (2,1 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 16, 19. Jh 25). Der Abhandlung Vom Garten-Baw (Berlin 1684) von Johann Sigismund Elßholtz ist ein Diaeteticon, Das ist newes Tisch-Buch (Cölln a. d. Spree 1682) des gleichen Autors angefügt. Die Brandenburgische Bewährte Bienen-Kunst (Berlin 1719) verfaßte Johann Brüwel, Dichter und Bürgermeister zu Kremmen. Die mit kolorierten Kupferstichen ausgestattete Naturgeschichte der schädlichen Nadelholz-Insekten (Weimar 1798) und Die Kunst, allerhand natürliche Körper zu sammeln (Jena 1802) stammen von Georg Gottfried Zinke. Zu erwähnen sind daneben die Medicinische Praxis (Hamburg 1677) von Paul Barbette, mit Anmerkungen von Friedrich Decker, und das Handbuch zur Kenntniß und Heilung innerer Krankheiten des menschlichen Körpers (Jena 1799) von Johann Christian Stark.

2.13 Der Bestand an Zeitschriften und Zeitungen umfaßt 1038 Bde (49,7 Prozent; 18. Jh 11, 19. Jh 1027), darunter die Leipziger moralische Wochenschrift Der Jüngling (1-72, 1747 bis 1748), Der Hinten und forne wohlgepuckelte Hinckende Staats-Bote (Erfurt 1762), weiterhin die in Hamburg erschienene medizinische Wochenschrift Der Arzt (4, 1764; 6, 1768), die Zeitschrift für das Fürstenthum Altenburg, hrsg. von Johann Friedrich Meyner (1796), Europäischer Geschichts-Courier (Erfurt 1800), Friedrich Arnold Brockhaus' Deutsche Blätter (1-94, 14. Oktober 1813-7. März 1814), Kahla-Rodaisches Nachrichtsblatt (5, 1818 ff.; mit Lücken), Musikalisches Pfennig- und Heller-Magazin, eine Mustersammlung mit Kompositionen für Pianoforte (1, [1834]), erschienen in Leipzig, Hamburg und Itzehoe, und die Saxonia (1-3, 1835-1837).

2.14 Im Jahre 1873 stand der Kahlaer Geschichtsverein mit 14 Tauschpartnern in Verbindung. Dazu gehörten die Geschichts- und Altertumsforschende Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg, der Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde zu Jena, der Verein für Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, der Vogtländische Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben und die Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera. Hinzu kamen Vereine in Ansbach, Bayreuth, Berlin, Dresden, Freiberg, Leipzig, Wernigerode und Würzburg sowie das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg. 1877 hatte sich der Kreis auf die Orte Augsburg, Braunsberg, Breslau, Chemnitz, Darmstadt, Frankfurt a. M., Görlitz, Greifswald, Halle/S., Hamburg, Hannover, Heilbronn, Kassel, Kiel, Leiden, Leisnig, Lübeck, Mainz, München, Osnabrück, Schwerin, Stettin, Stuttgart und Wiesbaden erweitert. Die Tauschbeziehungen bestanden bis Ende der dreißiger Jahre des 20. Jhs, bis dahin sind auch die Vereinszeitschriften vollständig vorhanden.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Standortkatalog (Bibliotheksinventarien)

[in Bandform, begonnen am 10. Juni 1958]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Stötzner, Louis: Rückblick auf die 25jährige Wirk- samkeit des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde zu Kahla. In: Mittheilungen des Vereins für Geschichts- und Alterthumskunde zu Kahla und Roda 3 (1888) S. 361-365

Denner, Richard: Zur fünfzigjährigen Jubelfeier des Vereins für Geschichts- und Altertumskunde zu Kahla. In: Thüringer Nachrichten. Kahlaer Zeitung, zugleich Tageblatt für Orlamünde 36 (1912) Nr. 281 vom 3. Dezember, S. 1-2

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Die Sammlung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde zu Kahla auf der Leuchtenburg. Kahla [ca. 1930]

Stand: Juni 1997

Steffi Freyer

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.