FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
     Home > Deutschland > Brandenburg > Rathenow

Bibliothek des Kreismuseums

Adresse. Rhinower Str. 19d, 14712 Rathenow [Karte]
Telefon. (03385) 2681

Unterhaltsträger. Kreisverwaltung Rathenow
Funktion. Museumsbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Geschichte, Kulturgeschichte, Zeitgeschichte, Philosophie, Religion, Kunst, Belletristik. 2. Besondere Sammelgebiete: Orts- und Regionalgeschichte; Naturwissenschaften, speziell Physik. Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9-17 Uhr, Sonntag 13.30-16.30 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Bahnlinie Berlin-Hannover, Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 30 Minuten). A 24 (E 26/E 55), Ausfahrt Neuruppin, B 167 und B 102; A 2 (E 30), Ausfahrt Brandenburg, B 102. In unmittelbarer Nähe keine Parkmöglichkeit.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1909 gründete der Lehrer Walther Specht mit einigen Rathenower Bürgern den Havelländischen Heimatverein, der 1923 zum Havelländischen Heimat- und Museumsverein erweitert wurde. Specht (1873-1948) wurde besonders bekannt als Verfasser der Chronik von Rathenow (Magdeburg 1927) sowie Havelländischer Heimat- und Wanderbücher und als Begründer und Herausgeber des Rathenower Heimatkalenders (1910-1937). Gleichzeitig entstand der Plan zur Gründung eines Museums. Archiv und Museum teilten sich die Räume im alten Rathaus. 1930 konnte das Museum vom Museumspfleger Max Klewitz (1863-1945) eingeweiht werden. Auch die bis dahin in der Stadtbücherei untergestellten Bücher erhielten einen eigenen Raum.

1.2 Bei den Kämpfen um Rathenow im Jahre 1945 konnte nur ein geringer Teil des alten Museumsbestandes aus den Trümmern gerettet werden. Zu den wenigen Museumsgegenständen, die den Grundstock für eine neue Sammlung bildeten, kam eine größere Sammlung aus dem Bereich Optik hinzu, die von verschiedenen optischen Betrieben Rathenows der Kreisverwaltung übergeben wurde. Als ehrenamtlicher Museumsleiter wurde der Stadtarchivar Dr. Rudolf Gutjahr (1904-1988) eingesetzt.

1.3 Alle Versuche des Aufbaus eines Heimatmuseums zwischen 1945 und 1986 waren Provisorien und beschränkten sich auf die Ordnung des Magazinbestandes. Im Jahre 1986 eröffnete das Kreismuseum seine Ausstellungsräume in der Rhinower Straße. Besonderer Wert wird auf Stadtgeschichte gelegt, in deren Mittelpunkt die optische Industrie steht. 1801 erhielt der Rathenower Prediger Johann Heinrich August Duncker (1767-1843) das Privileg zum Bau einer optischen Industrieanstalt und wurde so zum Begründer der optischen Industrie, die sich zum wichtigsten Industriezweig der Stadt entwickelte. Es ist vorgesehen, für das Kreismuseum zwei nebeneinander liegende Häuser im Stadtzentrum auszubauen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bibliotheksbestand setzt sich zusammen aus der Sammlung des Heimat- und Museumsvereins, aus ausgesonderten Büchern der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs sowie aus Büchern des ehemaligen Lyzeums. Das Museum verfügt über einen erschlossenen Bestand von ca. 4000 Bdn, von denen ca. 500 aus der Zeit vor 1900 stammen. Annähernd die Hälfte der historischen Literatur entfällt auf das 19. Jh, ca. 200 Titel auf das 18. und ca. 50 Titel auf das 17. Jh. Außer einzelnen lateinischen und französischen Werken sind sie in deutscher Sprache.

2.2 Der Bestand gliedert sich in verschiedene Sachgruppen. Einen größeren Teil (250 Bde) nehmen die Werke zur Geschichte, Regionalgeschichte und Kulturgeschichte ein. Erwähnenswert sind Heinrich Sebald, Breviarium Historicum (Wittenberg 1655), Jacob Paul von Gundling, Leben und Thaten Friedrich I., Churfürst zu Brandenburg (Halle 1715), Caspar Neumann, Vom Thee, Caffee, Bier und Wein (Leipzig 1735), Johann Jacob Spiess, Brandenburgische Münzbelustigungen (Ansbach 1769), sowie Georg Jacob Decker, Westpreussisches, allergnädigst confirmiertes Landschaftsreglement (Berlin 1787).

2.3 Die vorwiegend aus dem 17. und 18. Jh stammende philosophische und theologische Literatur besteht aus ca. 150 Bdn. In der ca. 70 Titel umfassenden Gruppe Naturwissenschaft finden sich vornehmlich Werke zur Optik und Feinmechanik, so Leopold Dippels Handbuch der allgemeinen Mikroskopie (Braunschweig 1882). Den Rest bilden ca. 30 Titel aus den Gruppen Kunst, Literaturwissenschaft und Belletristik.

3. KATALOGE

Systematischer Zettelkatalog

[nach Hausregeln, angelehnt an KAB]

Stand: September 1993

Juliane Keil


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.