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Kniznica Štátneho oblastného archívu

Bibliothek des Staatlichen Landesarchivs


Adresse. Námestie Majstra Pavla c. 60, 054 01 Levoca
Telefon. (0966) 51 24 24, 51 24 86
Telefax. (0966) 5 14 41
Bibliothekssigel. <ŠOBA Levoca>

Unterhaltsträger. Ministarstvo vnútra SR [Innenministerium der Slowakischen Republik]
Funktionen. Hand- und Studienbibliothek des Archivs, wissenschaftliche Regionalbibliothek.
Sammelgebiete. Recht, Landtagsdrucke, Statistiken, historische Regionalliteratur.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-15 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegeräte, Fotolabor.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. - Bus- und Bahnverbindungen von Bratislava über Zilina sowie von Martin und Košice über Poprad. Fußwegnähe vom Busbahnhof (ca. 10 Minuten). - Von Bratislava Autobahn und Landstraße E 75 bis Zilina, dann E 50 über Martin und Poprad bis Levoca. Parkmöglichkeiten vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek entstand als Handbibliothek des im 16. Jh gegründeten Archivs des Zipser Komitats [Archív Spiškej zupy]. Dieser Funktion tsprechend, wurden in der Anfangsphase vor allem Gesetzbücher, Landtagsdrucke und Statistiken gesammelt. Im Jahre 1798 wurde das Archiv als selbständige Einheit aus der Komitatsverwaltung ausgegliedert. An seine Stelle trat das Staatliche Landesarchiv, das als selbständige Institution die Funktion des Komitatarchivs übernahm und auch die Bibliotheksbestände kontinuierlich erweiterte. Große Verdienste erwarben sich dabei die Archivare und Historiker Alexander Bárdossy (1813-1838), Augustín Raisz (1811-1844), Fridrich Šváby (1867-1904) und Eugen Förster (1904-1919). Ein größerer Zugang ist im Jahre 1876 zu verzeichnen, als nach der Aufhebung der Selbstverwaltung der sechzehn Zipser Städte 186 Bde in die Bibliothek des Staatlichen Landesarchivs gelangten, darunter vor al-

lem Rechtsnormen, Statistiken und Schriften zum Sanitätswesen. Systematisch ergänzt wurde die Bibliothek darüber hinaus durch Regionalliteratur. Hinzu kamen Bücher aus verschiedenen Behörden.

1.2 Den zahlreichen Zugängen stehen nur wenige Abgänge gegenüber. Von den 109 Titeln, mit denen die Bibliothek 1928 zur Grundausstattung des Landesarchivs in Bratislava [Preßburg] beitragen mußte, konnten im April 1954 133 Bde zurückgeführt werden, darunter 122 Bde Gesetzbücher. Auch den Zweiten Weltkrieg überstand die Bibliothek ohne Verluste. Durch die Neuordnung des slowakischen Archivwesens nach dem Krieg wurde das Archiv zu einer Zweigstelle des im Jahre 1951 neugegründeten Kreisarchivs [Krajský archív] in Košice [Kaschau]. Im Jahre 1956 begann man mit dem weiteren systematischen Ausbau der Bibliothek. Übernommen wurden in der Folgezeit neben privaten Schenkungen und Nachlässen auch Bestände aufgelöster Vereine und Institutionen, wie z. B. der Bibliothek des Zipser Geschichtsvereins [Spišský dejepisný spolok; gegr. 1883] aus Levoca, der Zipser Kreditbank in Levoca (171 Bde), der ehemaligen Direktion des Staatsforstes in Solivar [Salzburg], des Bezirksbüros [Okresný úrad] in Levoca und der Landesfilialen des Landwirtschaftlichen Archivs [Oblastná pobocka Pôdohospodárskeho archívu] in Levoca (gegr. 1949) und Humenné [Homenau].

1.3 Nennenswerte inkorporierte Privatsammlungen sind neben der des Abgeordneten Kossuth aus Vinicky (313 Bde) die der Adelsfamilien Lónai (Lonyay) aus Drahnov [Drechnow], Garai-Moškovic (Garay-Moszkovitz) und Stárai (Sztáray) aus Michalovce [Großmichel] (zusammen 1121 Bde), Stárai-Vécei (Sztáray-Vécsey) aus Senné [Senna; 400 Bde], Zámojský von der Burg in Stará L'ubovna [Altlublau], Cáki (Csáky) aus Bijacovce [Betendorf] und Bystrany [Eulenbach] sowie Ehrenheim aus Trnava bei Laborec [Tarna; 46 Bde]. Von den übernommenen 451 Bdn der Grafen Andráši (Andrássy) aus Humenné mußte im Mai 1959 ein Teil (269 Bde) an die Wissenschaftliche Staatsbibliothek in Prešov [Preschau] abgegeben werden.

1.4 Seit den sechziger Jahren wurde mit dem systematischen Ausbau der Bibliothek zur Archiv- und wissenschaftlichen Regionalbibliothek der Spiš [Zips] begonnen. Der Zuwachs beruhte nun neben Schenkungen von Gerichten (vorwiegend Bergbaugesetze etc.) vor allem auf der Übernahme von Komplett- und Teilbeständen aufgelöster Schulbibliotheken, darunter z. B. 1962 ein Teil der Bibliothek der Pädagogischen Schule [Pedagogická škola] in Levoca sowie die mehr als 6200 Bde fremdsprachiger Literatur (vor allem Ausgaben griechischer und römischer Klassiker) aus der Lehrerbibliothek des Katholischen Gymnasiums [Katolícke gymnázium] in Levoca im Dezember 1962.

1.5 Seit dem 1. Juli 1969 fungiert das Archiv als selbständige Institution unter der Bezeichnung Staatliches Landesarchiv [Štátny oblastný archív]. Seine Bibliothek wird vorwiegend durch Ankäufe von Regionalliteratur ergänzt. Auf diese Weise gelangte sie in den Besitz wertvoller Teilbestände aus den Privatbibliotheken der Zipser Historiker Matej Vojtaš, Anton Bekesz, Samuel Weber, Ivan Bohuš sowie Professor Alfréd Grósz.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bibliotheksbestand umfaßt insgesamt ca. 50.000 Bde, von denen bisher allerdings erst 13.119 Titel (1967 Germanica) in 28.680 Bdn (2740 Germanica) inventarisiert und katalogisiert sind. Erschlossen werden die Titel durch einen Autoren- und einen Sachkatalog (s. u. 3). Die Bestandsbeschreibung basiert auf den bisher inventarisierten Beständen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die ältesten Bücher der Sammlung stammen aus dem 16. Jh. Der Schwerpunkt des Bestandes liegt auf der Literatur des 19. und 20. Jhs. Die Germanica gliedern sich entsprechend in 14 Titel des 16., 30 Titel des 17., 146 Titel des 18., 808 Titel des 19. und 827 Titel des 20. Jhs. 142 Titel sind ohne Erscheinungsjahr. Sprachlich ist der Bestand heterogen. Am stärksten ist im untersuchten Germanica-Bestand das Deutsche vertreten (1740 Titel), gefolgt von Latein (46 Titel), Slowakisch (31 Titel) und Tschechisch (24 Titel). Weitere Sprachen sind mit einzelnen Titeln vertreten.

Systematische Übersicht

2.3 Der Bestand gliedert sich seit den sechziger Jahren, als mit seiner Bearbeitung begonnen wurde, nach Fächern mit den Signaturen A bis M. Jeder Großbuchstabe repräsentiert ein Fachgebiet, wobei die meisten der 13 Systemgruppen noch weiter differenziert sind. Da die geschichtlich-juristische Literatur am umfangreichsten vertreten ist, eröffnen die entsprechenden Sachgruppen die Systematik: (A) Geschichte, (B) Recht, (C) Wirtschaft, (D) Naturwissenschaften, (E) Geographie und Reiseberichte, (F) Schöne Literatur und Kultur, (G) Sprachwissenschaft, (H) Mathematik und Geometrie, (I) Schulwesen und Pädagogik, (J) Philosophie, (K) Verschiedenes (darunter Kalender und Lexika), (L) Militaria, (M) Religion. Biographien und Historische Hilfswissenschaften werden gesondert geführt.

2.4 Der bearbeitete Bestand zur Geschichte (A) umfaßt 9214 Titel (davon 1150 Germanica) in 15 Unterabteilungen (A.1-A.15). An Bibliographien (A.1) finden sich insgesamt 294 Titel, davon 9 Titel (13 Bde) Germanica in Deutsch und aus dem 19. Jh. Beispiele sind F. L. A. Schweigers Handbuch der klassischen Bibliographie (Leipzig 1830-1834) sowie Wilhelm Engelmanns Bibliotheca scriptorum classicorum (Leipzig 1880-1882).

2.5 In der Untergruppe Quellenreihen (A.2) finden sich 404 bearbeitete Titel, davon 30 Titel (175 Bde) Germanica. 28 sind in deutscher und 2 in lateinischer Sprache. Aus dem 18. Jh stammen 2 Titel (16 Bde): Johann Christian Lünig, Literae procerum Europae (Leipzig 1712) und Oeuvres posthumes Frederic II., roi de Prusse (Berlin 1788). Das 19. Jh repräsentieren 25 Titel (133 Bde), darunter z. B. Joseph Chmel, Actenstücke und Briefe zur Geschichte des Hauses Habsburg im Zeitalter Maximilians I. (Wien 1855) sowie Lajos Kossuth, Meine Schriften aus der Emigration (Preßburg und Leipzig 1880-1882).

2.6 Bei der Allgemeinen Geschichte (A.3) ist der Anteil der Germanica vergleichsweise hoch (1025 Titel, davon 360 Germanica). 97 Prozent der Germanica sind in Deutsch, 3 Prozent in Latein und Tschechisch. Ein Titel ist in Französisch. Vertreten sind Drucke des 16. bis 19. Jhs mit Schwerpunkt im 19. Jh. Nennenswert sind Johann Funck, Chronologia, hoc est, omnium temporum et annorum ...computatio (Wittenberg 1570) und Johannes Sleidan, Ordentliche Beschreibung und Verzychnisz allerley fürnemer Händel ... (Straßburg 1598). Aus dem 17. Jh stammen z. B. die Historia di Leopoldo Cesare (Wien 1670) und die Historia di Ferdinando terzo imperatore (Wien 1672).

2.7 Zur Weltgeschichte im allgemeinen und zu einzelnen historischen Ereignissen (A.4) finden sich u. a. William Guthries Allgemeine Weltgeschichte (Troppau, Brünn und Wien 1786-1805) sowie Friedrich Schillers Geschichte des dreyssig Jährigen Kriegs (Frankenthal 1791). Erwähnenswert sind ferner die Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (Wien 1850-1894), František Palacký, Oesterreichische Staatsidee (Prag 1866) sowie Wilhelm Oncken, Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen (Berlin 1879-1893).

2.8 Der wertvollste Teil der Bibliothek ist die Sammlung zur Zipser Regionalliteratur (Scepusiensia, A.5) mit insgesamt 1790 Titeln (278 Germanica). Bei den meisten Germanica handelt es sich um deutschsprachige Drucke des 19. Jhs. Häufige Druckorte sind Kezmarok [Käsmark] mit 89 Titeln (107 Bdn) und Levoca mit 57 Titeln (139 Bdn). Es folgen Spišská Nová Ves [Zipser Neudorf] mit 13 Titeln (15 Bdn), Košice mit 13 Titeln (13 Bdn), Spišská Belá [Zipser Bela] mit 3 Titeln (3 Bdn), Spišské Podhradie [Kirchdrauf] mit 3 Titeln (3 Bdn) und Prešov [Preschau] mit 2 Titeln (2 Bdn). Hinzuweisen ist vor allem auf 36 Schriften des Zipser Historikers Samuel Weber, die ebenfalls größtenteils in Kezmarok im 19. Jh gedruckt wurden, darunter die Monographie der evangelischen Gemeinde A.C. Bela (Käsmark 1885) und die Geschichte der Stadt Leibicz (Käsmark 1896).

2.9 Zur Ungarischen Geschichte (A.6) sind bisher 864 Titel (104 Germanica) inventarisiert. Der Anteil der deutschsprachigen Germanica ist mit 98 Prozent überproportional hoch; 2 Prozent sind in Latein und Ungarisch verfaßt. Die meisten Drucke stammen aus dem 19. Jh. Als Beispiele aus dem 18. Jh seien genannt Matej Bel, Notitia Hungariae Novae (Wien 1735-1736), Juraj Pray, Annales regnum Hungariae (Wien 1764) und Carl Gottlieb von Windisch, Geographie des Königreichs Ungarn (Preßburg 1780). Aus dem 19. Jh liegen u. a. vor Ignaz Aurelius Feßler, Die Geschichten der Ungarn und ihrer Landsassen (Leipzig 1815-1849) sowie Pavol Hunfalvy, Die Ungarn oder Magyaren (Wien 1881).

2.10 Der Bestand zur Geschichte der Slowakei (A.7) verzeichnet unter den bisher inventarisierten 1226 Titeln 23 Germanica, die ausschließlich aus dem 20. Jh stammen. Von 656 Titeln zur Geschichte Böhmens und der Tschechoslowakischen Republik (A.8) sind 21 Titel Germanica (17 in Deutsch, 2 in Tschechisch sowie je einer in Slowakisch und Latein). Die frühesten Germanica stammen aus dem 16. Jh (Aeneas Sylvius Senensis, De Bohemorum, et ex His Imperator aliquot ...Historia, Basel 1575; J. Dubravius, Historia Bohemica, Basel 1575). Von den Drucken des 19. Jhs ist u. a. František Palackýs Geschichte von Böhmen (Prag 1844-1874) erwähnenswert.

2.11 Aus dem Bereich Kunstgeschichte (A.9) wurden bisher 628 Titel bearbeitet. Von 160 Germanica sind 89 Prozent in Deutsch und 11 Prozent in Tschechisch und Slowakisch. Etwa 10 Prozent der Titel stammen aus dem 19. Jh, ca. 60 Prozent aus dem 20. Jh. 30 Prozent sind ohne Erscheinungsjahr. Erwähnung verdienen z. B. Georg Hirth, Der Formenschatz (Leipzig 1879-1881), Ludwig Eisenlohr, Architektonische Rundschau. Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst (Stuttgart 1898) sowie Carl Raupp, Katechismus der Malerei (Leipzig 1898).

2.12 Bei den Biographien (A.10) sind unter den 652 bearbeiteten Titeln 81 Germanica. Die frühesten stammen aus dem 16. Jh (Joannes Sambucus, Romanorum principum effigies, Straßburg 1552). Von den deutschsprachigen Titeln des 19. Jhs seien genannt Karl Hans Dippoldt, Leben Kaiser Karls des Grossen (Tübingen 1812), Alexander Bruckner, Katharina die Zweite (Berlin 1883) sowie Sebastian Brunner, Joseph II. (Freiburg i. Br. 1885).

2.13 Die Untergruppe Historische Geographie, Topographie und Demographie (A.11) verzeichnet unter 86 Titeln 8 deutschsprachige, wie etwa Ján Matej Korabinský, Geographisch-historisches und Produkten Lexikon von Ungarn (Preßburg 1786) und Otto Lehnert, Alphabetisches Ortsverzeichniss des Deutschen Reichs (Dresden 1881-1882). Von den insgesamt 360 Titeln aus dem Bereich der Historischen Hilfswissenschaften (A.12) sind 49 Titel Germanica. Als Beispiele seien genannt Wilhelm Wattenbach, Anleitung zur Lateinischen Palaeographie (Leipzig 1878) sowie Friedrich Delitz, Die Entstehung des ältesten Schriftsystems, oder der Ursprung der Keilschriftzeichen (Leipzig 1897).

2.14 Die Organisation der wissenschaftlichen Tätigkeit (A.13) betreffen zunächst 695 Titel zum Archivwesen (keine Germanica). Zu Bibliotheken und Bibliothekswesen finden sich insgesamt 121 Titel, darunter 9 deutschsprachige Germanica (20 Bde). Aus dem 16. und 17. Jh liegt nichts vor, aus dem 18. und 19. Jh stammt je ein Titel (Moriz Hoernes, Wissenschaftliche Mittheilungen aus Bosnien und der Hercegovina, Wien 1896). Zu Museen und Denkmalschutz finden sich 141 Titel (7 Germanica, 6 davon in Deutsch). Das 16. und 17. Jh sind nicht vertreten, zum 18. Jh liegt ein Titel vor, aus dem 19. Jh stammen 2 (Bericht der K. K. Central Commission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, Wien 1897).

2.15 Bei der Archäologie (A.14) sind unter 128 Titeln 7 Germanica des 19. und 20. Jhs in Deutsch, so z. B. Joseph Calasanza von Arneth, Archäologische Analekten (Wien 1851). Der Bereich Ethnographie (A.15) verzeichnet insgesamt 144 bearbeitete Titel, darunter 11 Germanica aus dem 20. Jh.

2.16 Die Gruppe Recht (B) ist geprägt durch geschlossene Ausgaben von Gesetzessammlungen und Verordnungen. Inhaltlich reicht das Spektrum von Theresianischen und Josephinischen Normen über das Bergrecht bis zu Werken zu Staatsverwaltung und -organisation sowie zur Rechtswissenschaft. Katalogisiert wurden bisher 879 Titel, darunter 78 Germanica. In der 181 Titel umfassenden Sammlung von Rechtsnormen (B.1) sind 20 Germanica, davon 2 Titel aus dem 16. Jh (Sachsenspiegel. Über den Sachsenspiegel, o. O. 1542; Tripartitum opus iuris consuetudinarij inclyti Regni Hungariae, Wien 1541), 11 aus dem 18. Jh und 7 aus dem 19. Jh. Latein ist neben dem Deutschen vor allem im 18. Jh vertreten, so bei Jozef Kerestúri (Josephus de Szimerszek Keresztury), Constituta regia ...Josepho II. pro regno Hungariae ... (Wien 1780-1789). Zu den deutschsprachigen Titeln gehört das Buch für Kreisämter oder Leitfaden zur Landes- und Kreisberatung (Wien 1789).

2.17 Allgemeines Recht und Rechtswissenschaft (B.2) betreffen 166 Titel (17 Germanica), davon 6 Prozent lateinische Drucke aus dem 16. bis 18. Jh, wie Henricus Jacobus Zoesius, Commentarius ad Digestorum seu Pandectarum ...libros (Köln 1651) oder Joannis Baptistus Piker, Jurisprudentia elementaris juxta ordinem institutiorum imperialium ... (Wien 1746). Von 532 Titeln zu Staatsverwaltung, Staats- und Rechtsgeschichte (B.3) sind 41 Germanica (ein Titel in Latein, 40 in Deutsch). Bis auf einen Titel aus dem 17. Jh (Consiliaris et senatoris officium, Köln 1643) stammen alle aus dem 19. und 20. Jh, so die Zoll- und Staats-Monopol-Ordnung (Wien 1835) und die Verbesserten Statuten der k. k. priv. wechselseitigen Brandschaden-Versicherungs Anstalt (Wien 1828).

2.18 Die Gruppe Wirtschaft (C) ist in drei Untergruppen (C.1-C.3) gegliedert. Von den bisher verzeichneten 864 Titeln sind 147 deutschsprachige Germanica aus dem 18., 19. und 20. Jh. Am umfangreichsten ist der Bestand der Untergruppe Allgemeines (C.1) mit 580 Titeln (davon 114 Germanica, überwiegend 20. Jh). Von den 49 Titeln der Gruppe Forstwesen (C.2) sind 6 Titel (24 Bde) deutschsprachige Germanica (3 aus dem 19. Jh), so etwa F. Wilbrand, Die Lehre von den landwirtschaftlichen Gewerben (Hildesheim 1895). Zur Statistik (C.3) sind bisher 27 Germanica katalogisiert, davon ein Titel aus dem 18. Jh und 15 (42 Bde) aus dem 19. Jh. Erwähnenswert ist Martin Schwantners Statistik des Königreichs Ungarn (Pest 1798).

2.19 Die Systemgruppe Naturwissenschaften (D) umfaßt 6 Untergruppen (D.1-D.6). Auch von dieser Gruppe ist bisher nur ein kleiner Teil bearbeitet (260 Titel, darunter 37 Germanica). Zur Biologie (D.1) sind bisher 11 Titel verzeichnet, davon 2 Germanica: Moritz Seubert, Die Pflanzenkunde (Stuttgart 1851) und J. Georg Rill, Grundriss der Botanik für Schulen (Wien 1854). In der Gruppe Physik (D.2) sind bisher keine Germanica nachgewiesen. Von 2 Titeln zur Chemie (D.3) ist einer deutschsprachig (Christian Wolff, Allerhand nuetzliche Versuche ...zu genauer Erkäntniß der Natur, Halle 1721). Die Sammlung zur Astronomie (D.4) wird z. Z. bearbeitet. Zur Untergruppe Medizin, Gesundheitswesen und Körperkultur (D.5) sind 230 Titel bearbeitet. Die 34 ausschließlich deutschsprachigen Germanica stammen überwiegend aus dem 19. Jh, so die Medicinisch-politischen Anordnungen, dem Bisse toller Thiere und der Wuthkrankheit vorzubeugen (Ofen 1836) und Paul Mantezza, Die Hygiene der Liebe (Berlin und Leipzig 1891). Die Geologie (D.6) betreffen 10 Titel (keine Germanica).

2.20 Die Gruppe Geographie und Reisebeschreibungen (E) verzeichnet unter 183 katalogisierten Titeln 44 Germanica aus dem 19. und 20. Jh, darunter M. H. Malten, Neueste Weltkunde (Frankfurt a. M. 1848), Karl Keleti, Skizze der Landeskunde Ungarns (Budapest 1873) oder Karl Baedeker, Italien (Leipzig 1886).

2.21 Der Bestand zur Literatur (F) gliedert sich in 2 Untergruppen (F.1 und F.2). Zu Literaturgeschichte, Volksaufklärung, Theater und Journalistik (F.1) sind bisher 247 Titel verzeichnet, davon 18 deutschsprachige Germanica aus dem 18. (2 Titel), 19. (5) und 20. Jh (8). 3 Titel sind ohne Erscheinungsjahr. Erwähnenswert sind u. a. die Isländische Literatur und Geschichte (Göttingen und Gotha 1773) sowie Joseph Kürschners Deutscher Litteratur Kalender (Stuttgart 1896). Der Bestand zu Belletristik, Poesie und Klassikerausgaben (F.2) wird nach seiner Bearbeitung zu den umfangreichsten zählen. Katalogisiert sind bisher 82 Titel, darunter 6 Germanica (3 in Latein): Cicero, Opera omnia (Genf 1639), Caspar Schoppe, Infamia Famiani (Amsterdam 1663), Cicero, Epistolae (Leipzig 1749), die Theatralische Sammlung (Wien 1790) und Scipio der Afrikaner und Scipio Aemilius (Wien und Leipzig 1800).

2.22 Die Sprachwissenschaft (G) ist in 3 Untergruppen (G.1-G.3) gegliedert. Insgesamt wurden bisher 271 Titel bearbeitet, davon 212 Germanica. An Wörterbüchern (G.1) sind 173 Bde katalogisiert, davon 127 Germanica. Es handelt sich überwiegend um zweisprachige Wörterbücher. Neben dem Deutschen sind vertreten Latein (15 Titel), Tschechisch (14 Titel) und Slowakisch (9) sowie Ungarisch, Russisch, Französisch und Polnisch (je ein Titel). Die meisten Germanica (66 Titel, 112 Bde) stammen aus dem 19. Jh. Das umfangreichste Werk ist Johann Gerhard Schellers Lateinisch-Deutsches Lexikon oder Wörterbuch (Leipzig 1804). Weiter sind zu nennen ein Neues französisch-deutsches und deutsch-französisches Wörterbuch (Weimar 1841) und Joseph Loos, Wörterbuch der deutschen, ungarischen und slowakischen Sprache (Pest 1870). Von den 11 Titeln des 18. Jhs seien genannt Karl Tham, Deutsch-böhmisches Nationallexikon (Prag und Wien 1788) sowie Immanuel Schellers und Joseph Gerhards Kleines lateinisches Wörterbuch (Leipzig 1781). Von den Lehrbüchern (G.2) sind bisher insgesamt 81 Titel (88 Bde) Germanica bearbeitet (Deutsch 62, Slowakisch 6, Tschechisch 2, Latein einer). Nennenswert sind die Grammatica Germanica, ex Gottschedianis libris collecta (Preßburg und Kaschau 1780), Raphael Kühner, Ausführliche Grammatik der lateinischen Sprache (Hannover 1877-1879) oder Karl Brugmann, Grundriss der Vergleichenden Grammatik der Indogermanischen Sprache (Straßburg 1892-1900). Unter 70 bearbeiteten Titeln der Untergruppe Theoretische Werke (G.3) sind nur 4 Germanica aus dem 20. Jh. In der Gruppe Mathematik und Geometrie (H) sind unter den bisher bearbeiteten Beständen keine Germanica.

2.23 Zu Schulwesen und Pädagogik (I) sind bisher erst 16 Titel (30 Bde) Germanica bearbeitet, darunter z. B. Hermann Schillers Handbuch der praktischen Pädagogik für höhere Lehranstalten (Leipzig 1890). 12 Titel (25 Bde) stammen aus dem 20. Jh. 3 Titel (4 Bde) sind ohne Erscheinungsjahr. Von den 859 Titeln der Gruppe Philosophie (J) sind 67 Titel (86 Bde) Germanica, davon 49 (68 Bde) Deutsch, 8 Slowakisch, 7 Tschechisch sowie je einer in Latein, Französisch und Ungarisch. Aus dem 19. Jh stammen 25 Titel (33 Bde), aus dem 18. Jh 9 Titel (11 Bde). 5 sind ohne Erscheinungsjahr. Genannt seien Wilhelm Traugott Krug, System der praktischen Philosophie (Königsberg 1817-1830), Eduard Gans, Hegel: Werke (Berlin 1840-1844) sowie Kuno Fischer, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (Heidelberg 1872).

2.24 In der Gruppe Varia (K) mit Kalendern, Lexika, Kirchenschematismen u. ä. sind bisher 113 Titel (518 Bde) Germanica bearbeitet (alle in Deutsch). Aus dem 17. Jh stammen 3 Titel (7 Bde), aus dem 18. Jh 14 (16 Bde), aus dem 19. Jh 44 Titel (339 Bde) und aus dem 20. Jh 27 (62 Bde). 25 Titel (94 Bde) sind ohne Erscheinungsjahr. Nennenswert sind ein Neu eingerichteter Kalendar (Ofen und Tyrnau 1789), Krünitz' Oeconomische Encyklopädie (Brünn 1790-1829), Mayers Universum (Hildburghausen 1858-1862), Brockhaus Conversations Lexikon (Leipzig 1882-1887) sowie der Almanach der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (Wien 1891).

2.25 Von den bearbeiteten 70 Titeln zum Militärwesen (L) sind 30 (38 Bde) Germanica. Alle sind deutschsprachig: 3 Titel (3 Bde) aus dem 18. Jh, 12 Titel (20 Bde) aus dem 19. Jh, 3 Titel (3 Bde) sind ohne Erscheinungsjahr. Vorhanden sind z. B. das Reglement, für die Königl. Preussische Infanterie (Berlin 1743) sowie Bertram Gatti, Allgemeine und Kriegs-Geschichte (Wien 1865-1866).

2.26 Die Theologie (M) vertreten bisher 61 Germanica, bei denen es sich neben zahlreichen Bibelausgaben vor allem um homiletisches Schrifttum sowie Andachtsbücher handelt. Sprachlich dominiert mit 48 Titeln das Deutsche (51 Bde), es folgen Latein (11 Titel) sowie mit je einem Titel Slowakisch und Ungarisch. Die frühesten Drucke stammen aus dem 16. Jh (6 Titel). Aus dem 17. Jh liegt ein Titel vor, aus dem 18. Jh stammen 16, aus dem 19. Jh 26. Ohne Erscheinungsjahr sind 6 Titel. Unter den Bibelausgaben sind Biblia sacrosancta, veteri et novi Testamenti ... (Leiden 1540), Biblia graeca et latina (Basel 1550), Biblia sacra (Leiden 1664) sowie Biblia sacra to gest Biblj Swatá, aneb wssecka Swatá Pisma, Starého y Nowého Zákona ... (Halle 1766). Die Titel des 19. Jhs vertreten Joseph Kalchbrenner, Christliche Religionsgesänge für die öffentlichen und häuslichen Andachtsübungen (Buda 1824), Johannis Simon, Biblia hebraica ad praestantiores editiones accurata (Halle 1828) sowie Franz S. Hattler, Christkatholisches Hausbrot für jedermann (Innsbruck 1892).

3. KATALOGE

Alphabetischer Autorenkatalog

[in Zettelform; unvollständig]

Sachkatalog

[in Zettelform; geordnet nach hausinterner Systematik; unvollständig]

Systematischer Katalog

Die EDV-Erfassung der Bestände ist geplant.

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Zuwachsverzeichnisse aus dem 19. und 20. Jh

4.2 Darstellungen

Štátny oblastný archív v Levoci [Das Staatliche Landesarchiv in Levoca]. Zusammengestellt von Štefan Rudohradský. In: Archívy SR [Archive der Slowakischen Republik]. Bratislava 1976

Chalupecký, Ivan: Kniznica Štátneho oblastného archívu v Levoci [Die Bibliothek des Staatlichen Landesarchivs in Levoca]. In: Teória a výskum knihovníctva a bibliografie. HKF na Slovensku [Theorie und Forschung des Bibliothekswesens und der Bibliographie. Historische Buchbestände in der Slowakei]. Martin 1988, S. 166-172

Fórum archivárov [Forum der Archivare]. Bratislava 1994

Stand: November 1999

Jana Zitnáková


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.