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Bibliothekssigel. <45>
Unterhaltsträger. Land Niedersachsen
Funktion. . Universalbibliothek mit wissenschaftlichen und kulturellen Aufgaben; Regionalbibliothek für Nordwest-Niedersachsen; seit 1974 auch Mitversorgung der Universität Oldenburg.
Sammelgebiete. Geisteswissenschaften, insbesondere europäische Sprach- und Literaturwissenschaften; Geschichte und Landeskunde Nordwestdeutschlands; Niederdeutsche Sprache und Literatur, beides mit Schwerpunkt Oldenburger Land.
Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Benutzung kostenlos. Handbibliotheken im Lesesaal (einschließlich Fachbibliographien) und im Katalogsaal (zusammen ca. 20.000 Bde Präsenzbestand).
Sofortausleihe. Ausleihbarer Freihandbestand aktueller Neuerwerbungen (ca. 17.000 Bde). Für die Ausleihe Benutzerkarte erforderlich. - Mündliche Auskunft im Katalogsaal und im Lesesaal, Fachauskünfte über die Bibliothekare des wissenschaftlichen Dienstes. - Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 10-18 Uhr, Donnerstag 10-19 Uhr, Freitag 10-17 Uhr, Samstag 9-12 Uhr. - Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Scanner, Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegeräte, Reader-Printer, Reproduktionsstelle, Internetarbeitsplätze, PC-Arbeitsplätze, EDV-Schulungsraum.
Gedruckte Informationen. Benutzerinformationsblätter. Broschüre: Lesen, Lernen, Wissen, Forschen. Oldenburger Bibliotheken - offen für alle. Oldenburg 2009.
Hinweise für anreisende Benutzer. für Benutzer von Hss. und Rara ist vorherige Anmeldung empfehlenswert. - Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 10 Minuten). - Parkmöglichkeiten am Haus.
1.1 Die alte Gräflich Oldenburgische Bibliothek entstand vermutlich mit der Säkularisierung der Klöster in der Reformationszeit. Mit dem Tode Graf Anton Günthers (1583-1667) ging sie als Allod an seinen illegitimen Sohn Graf Anton von Aldenburg (1633-1680) über. Die von dessen Erben nach Varel gebrachte Bibliothek wurde 1751 bei dem Brand des Vareler Schlosses nahezu vollständig vernichtet. In dänischer Zeit wurden keine Anstrengungen zum Erwerb einer neuen Büchersammlung für die Provinz Oldenburg unternommen. Erst als die jüngere Gottorper Linie, die 1773 im " Ausgleich des Nordens" die Herrschaft in Oldenburg übernommen hatte, mit Herzog Peter Friedrich Ludwig (1755-1829) ihre ständige Residenz in den Nordwesten verlegte, entstand das Bedürfnis, hier auch eine neue Bibliothek zu gründen. Der aufgeklärte Herrscher entsprach dem Wunsch seiner Beamten, als er 1790 die Bibliothek des Hannoveraner Hofrats und Referenten der Universität Göttingen, Georg Friedrich Brandes (1719-1791), ankaufte, um durch von Anfang an großzügige Benutzungsbedingungen das kulturelle Leben der entstehenden Residenz zu beleben und den Bedarf der Administration zu befriedigen.
1.2 Vor allem seine Mitarbeit an den Erwerbungen der Göttinger Universitätsbibliothek hatte Brandes den Aufbau einer enzyklopädisch angelegten Bibliothek von ausgesuchter Qualität ermöglicht, an deren Entstehung seit 1740 zu fast gleichen Teilen Erwerb von Neuerscheinungen und Auktionskauf beteiligt waren. So konnte 1792 im Oldenburger Schloß eine Sammlung von ca. 22.000 Bdn aufgestellt werden, die in bibliophilem Gewande an den Exlibris sind die Provenienzen der berühmtesten Bibliophilen der Zeit erkennbar eine aktuelle Gebrauchsbibliothek war. Der Bestand umfaßte alle Wissenschaftsfächer, sein Schwerpunkt aber lag eindeutig bei den Geisteswissenschaften, vorzüglich bei der Geschichte, der Altertumswissenschaft, der Sprach- und Literaturwissenschaft sowie der Wissenschaftsgeschichte. Während die Produktion des zeitgenössischen europäischen Auslandes ungewöhnlich breit berücksichtigt war vor allem die Präsenz englischer Literatur ist hervorzuheben -, fehlten Hss. fast ganz; auch Inkunabeln waren nur schwach vertreten. Brandes' Vorliebe für die antiken Autoren zeigte sich in der Anschaffung von 200 Aldinen. Seine Sammlung vereinte Elemente einer gelehrten und einer bibliophilen Bibliothek und entsprach damit exakt dem Oldenburger Bedürfnis. Die Bibliothek diente nicht vorrangig fürstlicher Repräsentation, sie war vielmehr von Anfang an Bildungsbibliothek und wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek. Allerdings mußten die Oldenburger bereits 1811 zunächst wieder auf sie verzichten. Ein Scheinverkauf an den Bremer Bankier Delius schützte die Bücher vor dem französischen Zugriff, ohne daß Verluste völlig vermieden werden konnten. Erst 1819 war ein neues Domizil gefunden.
1.3 Der der Bibliothek zugewiesene Zweck der " Erleichterung der Erwerbung nützlicher Kentnisse und Verbreitung des guten Gesccks" bestimmte die weitere Anschaffungspolitik. Mit einem bis 1810 sclen, aber festen Etat, seit 1819 mit den unregelmäßig einlaufenden Mitteln, die die Bibliothek selbst mit den Einkünften aus dem ihr übertragenen " Intelligenzwesen" erwirtschaften mußte, versuchte man, die Schwachstellen des Brandesschen Bestandes nach den Oldenburger Bedürfnissen zu korrigieren. Im Vordergrund der Erwerbung standen neben der Geschichte und der Wissenschaftsgeschichte nun das Staatsrecht, die Naturwissenschaften, die Medizin, die Theologie und die Ökonomie. Dazu wurden allgemeine Nachschlagewerke angeschafft. Basis des Erwerbs war der laufende Kauf, der durch Auktionen im norddeutschen Raum nur ergänzt wurde. Schon sehr früh wurden Verträge mit Lesegesellschaften abgeschlossen, deren durchgelaufene Exemplare zum halben Preis von der Bibliothek übernommen wurden. Den Anfang machte um 1805 mit einer Unterbrechung in der französischen Zeit wieder ab 1819 die Juristische Lesegesellschaft, weitere Lesezirkel folgten seit 1830. Entscheidendes Gewicht lag bei der Anschaffung von aktueller deutschsprachiger Gebrauchsliteratur; bibliophile Rückergänzungen mußten vernachlässigt werden.
1.4 Daß es darum ging, den Brandesschen Grundstock den Oldenburger Bedürfnissen anzupassen, zeigt auch der gezielte Erwerb von Privatbibliotheken, der häufig aus der großherzoglichen Schatulle unterstützt wurde. Bereits 1792 kaufte Peter Friedrich Ludwig die Oldenburgensien des Bardenflether Pastors Johann Samuel Neumann (1744-1791), eine Sammlung, die neben einigen Hss. 1069 Drucke enthielt, darunter eine Fülle von Gelegenheitsschriften. Regionale Literatur wurde auch weiterhin auf Auktionen gesucht. Am notwendigsten waren Ergänzungen auf juristischem Gebiet. Dem diente 1804 der Erwerb von 3010 Bdn aus der Bibliothek des Kieler Professors Adolph Friedrich Trendelenburg (1773-1803). Teile der Bibliothek des Eutiner Staatsrats Johann Ernst Friedrich Thiele (1773-1839) wurden 1839 angekauft. Juristische Dissertationen kamen 1806 mit den 144 Bdn des Kanzleidirektors Johann Ludolph von Oetken (1653-1725), 1815 mit der Sammlung des Konferenzrats August Gottlieb von Berger (1730-1807) und des Kanzleirats Albrecht Ludwig von Berger (1768-1813) sowie mit den um 1840 vom Landgericht Jever übernommenen Bänden aus den Nachlässen des Advokaten [Johann Anton?] von Lindern und des Amtmanns [Hermann Anton Bernhard?] Garlichs in die Herzogliche Bibliothek. Noch heute gesondert aufgestellt sind die 1840 von der Gymnasialbibliothek in Jever übernommenen 76 Bde aus der Büchersammlung des Rentmeisters von Fräulein Maria von Jever, Remmer von Seediek (ca. 1500-1557), mit zu seinen Lebzeiten erschienenen theologischen und vor allem juristischen Werken.
1.5 Neue Akzente, die der bisher geisteswissenschaftlich und dann auch juristisch ausgerichteten Bibliothek nun den Charakter einer echten Universalbibliothek verliehen, setzte der Erwerb von vier Sammlungen, die in ihrem Kern berufsbezogene Fachbibliotheken waren. Es handelt sich um die 1820 erworbenen 5295 Bde des Arztes Dr. Gerhard Anton Gramberg (1744-1817), die neben 2114 Bdn zur Medizin ihren zweiten Schwerpunkt in der deutschen Literaturwissenschaft hatten; die 1833 gekauften 2850 Bde des Konferenzrats und Regierungspräsidenten Christoph Friedrich Mentz (1765-1832), die neben juristischer auch naturwissenschaftliche und geographische Literatur sowie 222 Karten enthielten; die 1842 angeschafften 1783 Bde des Eutiner Arztes Dr. Wilhelm Ferdinand Ludwig Voß (1781-1840) zur Medizin; schließlich die Sammlung des Kirchenrats und Generalsuperintendenten Dr. Ernst Gottfried Adolph Böckel (1783-1854), deren 4500 Bde und ca. 6000 bis 7000 theologische Dissertationen und Kleinschriften 1843 erworben wurden. Auf diesem Gebiet waren bereits 1826 aus dem Nachlaß des Jader Pastors Johann Friedrich Christian Zedelius (1742-1826) 80 Bde, meist Kirchenväter-Ausgaben, und 1839 aus der Auktion des Professors der Theologie und Konsistorialrats Anton Theodor Hartmann (1744-1838) in Rostock 247 Bde ausgewählt worden. Mit Ausnahme der noch nicht neu katalogisierten Dissertationen sind alle genannten Bibliotheken in den Bestand eingearbeitet worden.
1.6 Ursprünglich waren die privaten Bibliotheken gesondert aufgestellt und durch eigene schon vor der Aufnahme in die Großherzogliche Öffentliche Bibliothek bestehende Kataloge erschlossen. Eine Katalogreform, mit der in den vierziger Jahren des 19. Jhs ein alle Bestände erfassender Alphabetischer Katalog und ein Standortkatalog erstellt wurden, schuf hier Abhilfe. Die Platznot (1845 ca. 60.000 Bde) wurde 1846 durch einen Neubau beseitigt, die Finanzierung der Bibliothek 1844 vom " Intelligenzwesen" getrennt. Ein neuer Abschnitt der Geschichte der Bibliothek begann.
1.7 Der Kauf aktueller Literatur beim Buchhandel blieb die normale Art der Erwerbung, da man dem Lesepublikum die neueste Forschungsliteratur zur Verfügung stellen wollte. Bei ausreichendem, aber tendenziell sinkendem Etat hielt man am Ideal der Universalität fest. Auch in der zweiten Jahrhunderthälfte blieb der geisteswissenschaftliche Schwerpunkt erhalten. Etwa ein Viertel bis ein Drittel der Gesamterwerbung entfielen auf die Geschichte, etwas stärker noch wurden Literatur- und Sprachwissenschaft berücksichtigt. Zwischen 10 und 15 Prozent der Anschaffungen diente den Juristen. Meist deutlich weniger als 10 Prozent erhielt jetzt nur noch die Theologie. Um die 10 Prozent der Titel waren naturwissenschaftlicher Art, noch darunter lag die " Technologie", wozu auch die Kunst zählte. Nahezu die gleiche prozentuale Verteilung auf die Fächer wiesen die Anschaffungen noch zwischen 1935 und 1940 auf.
1.8 Hinter dem regelmäßigen Kauf traten andere Erwerbungsarten deutlich zurück. Auktionskäufe waren selten. Die Verträge mit Lesegesellschaften existierten noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jhs. In dieser Zeit ist nur ein bemerkenswerter geschlossener Gewinn überliefert: eine Sammlung von Oldenburgensien (darunter einige Hss.), die 1882 durch den Eutiner Obergerichtsdirektor Werner August Friedrich Lentz (1817-1893) als Geschenk übergeben wurde und die zum großen Teil auf den Oldenburger Konsistorialrat Heinrich Ernst Lentz (1737-1823) zurückgeht. Größere Zugänge kamen zu Beginn des 20. Jhs in die Landesbibliothek: 1911 die Sammlung des Oberappellationsgerichtspräsidenten Christian Ludwig Runde (1773-1849) mit 1255 Bdn juristischer Literatur aus dem 18. Jh und der ersten Hälfte des 19. Jhs, die ursprünglich 1710 Bde umfaßt haben soll; 1919 bis 1923 die 1815 gegründete und bis 1914 laufend vermehrte Großherzoglich Oldenburgische Militärbibliothek mit 11.200 Bdn und 383 Kartenwerken mit Bestandsschwerpunkt im 19. Jh; 1934 die Bibliothek des Pädagogischen Lehrgangs mit 2400 Bdn zeitgenössischer Fachliteratur. Alle drei Sammlungen sind heute gesondert aufgestellt. Nur ein kleiner Teil der im Jahre 1919 aufgelösten und in den Antiquariatshandel gelangten Großherzoglichen Privatbibliothek fand schließlich den Weg in die Landesbibliothek, hauptsächlich Hss. zur Geschichte und Kulturgeschichte des Landes sowie 63 Sammelbände mit oldenburgischen Gelegenheitsschriften und eine Reihe kunstgeschichtlicher Nachschlagewerke.
1.9 Der Tausch spielte nur eine relativ geringe Rolle in der Bestandsgeschichte der Bibliothek. Auch das seit 1933 geltende Pflichtexemplarrecht wirkte sich hauptsächlich auf den Bestand an Oldenburgensien aus. Ein erheblicher Gewinn lag darin, daß es die Sammlung an Zeitungen sowie regional und lokal begrenzten Zeitschriften erweiterte. Der Bestand an Zeitungen des Großherzogtums Oldenburg aus dem 19. Jh ist beachtlich. Nachdem das Pflichtexemplarrecht an die Niedersächsische Landesbibliothek Hannover abgetreten werden mußte, blieb die Oldenburger Bibliothek Depositorium aller Zeitungen der nordwestlichen Region Deutschlands.
1.10 Im großen und ganzen kann der Bestandsaufbau als die kontinuierliche Weiterentwicklung des Brandesschen Grundbestandes unter Hinzunahme juristischer und oldenburgischer Literatur, mit Abstrichen auch theologischer Werke beschrieben werden. Das starke Übergewicht der Geisteswissenschaften blieb auch im 20. Jh erhalten. Einschränkungen sind allerdings angebracht. Schon als die außerordentlichen Zuwendungen des Großherzogs aufhörten, war der Erwerb größerer Sammlungen schwierig. Auch auf den Kauf teurer Sammelwerke mußte häufig verzichtet werden. Die mit dem Ersten Weltkrieg einsetzende Inflation minderte das Budget. Auch die nach 1923 gelungene Stabilisierung der Währung konsolidierte den Bibliotheksetat nicht, die Weltwirtschaftskrise brachte das Ende eines geregelten Bestandsaufbaus. Abbestellung zahlreicher Zeitschriften und antiquarische Veräußerung größerer Fortsetzungswerke sollten wenigstens den Erwerb eines Minimums an Neuerscheinungen ermöglichen. Erst nach Überwindung der Krise normalisierte sich der Etat bis zum Kriegsausbruch.
1.11 Ein Luftangriff am 22. September 1943 setzte der Entwicklung der Landesbibliothek im 1846 bezogenen Gebäude am Damm ein Ende. In aller Eile wurden die geretteten Bücher in Ausweichquartiere gebracht, wo sie in der Folgezeit vor Diebstählen nicht geschützt werden konnten. Eine genaue Schadensfeststellung wurde nie nachgeholt. Ungefähr 10.000 Bde dürften bei diesem Angriff verloren gegangen sein. Am stärksten wurden die Fächer Geschichte, Naturwissenschaften und Technologie in Mitleidenschaft gezogen. Aber auch Inkunabeln und Hss. blieben nicht völlig verschont. Ein Teil der älteren Bestände und der Zimelien war bereits vorher ausgelagert worden. Unsachgemäße Lagerung und Diebstähle brachten auch hier einige Verluste. Insgesamt hat der Altbestand jedoch die Kriegszeit relativ gut überstanden.
1.12 Die Kriegsfolgen konnten erst Mitte der fünfziger Jahre überwunden werden, nachdem schon 1946 ein neues Gebäude bezogen worden war. Auch in der Nachkriegszeit behielt die Bibliothek ihren Charakter als Regional- und Wissenschaftliche Universalbibliothek. Neuere Zahlen belegen die Kontinuität im Bestandsaufbau. 1988 wurden 35 Prozent des Erwerbungsetats für Sprach- und Literaturwissenschaft, Allgemeines und Philosophie ausgegeben (1994: 40 Prozent), 25 Prozent für Geschichte und Geographie (1994: 15 Prozent), 11 Prozent für Rechtswissenschaft und angrenzende Fachgebiete (1994: 18 Prozent), 13 Prozent für die Naturwissenschaften insgesamt (1994: 11 Prozent), 10 Prozent für die " Technologie" bei starkem Überwiegen der künstlerischen Fächer (1994: 11 Prozent) und 4 Prozent für die Theologie (1994: 5 Prozent).
1.13 Mit Ausnahme des um 1948 der Landesbibliothek übergebenen Altbestandes des Oldenburger Alten Gymnasiums (463 Bde), der sich aus antiken Autoren, Literatur zur Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte sowie Philosophie und Theologie des 16. bis 19. Jhs zusammensetzte, und einem ab 1955 erworbenen Bestand an Musica practica des 19. Jhs (1058 Bde), der auf Sammlungen des Nordener Organisten Wilhelm Grundmann, des Oldenburger Stadtbaurats Dr. Robert Charton (1881-1963), der Klavierlehrerin Anni Doodt (1883-1968) und des Kapellmeisters und Komponisten Enno Dugend (1915-1980) beruht, enthalten die folgenden, nach dem Zweiten Weltkrieg eingegangenen Sammlungen historischen Bestand nur in sehr geringem Umfang: 1951 600 Bde zur Geschichte der Chemie von Oberstudienrat Rudolf Winderlich (1876-1951), 1965 ca. 18.000 Bde des Professors für Nationalökonomie Hermann Schumacher (1868-1952) als Depositum, 1974 ca. 800 Bde zur Agrarwissenschaft von Hans Wacker (1904-1969) und 1982 3310 Bde von Werner Adolf Krüger-Brunssen (1907-1977) aus Basel mit Titeln zur deutschsprachigen, aber auch englischen und französischen Literaturwissenschaft und einem hohen Anteil an Schweizer Autoren sowie antiken Schriftstellern in Übersetzungen. Das gleiche gilt für eine 1977 erworbene, 1284 Bde umfassende Bibliothek, die nach dem Zweiten Weltkrieg Literatur für " displaced persons" aus Lettland zur Verfügung stellte. Schließlich sind noch ca. 10.000 Bde von nach 1945 zunächst sekretierter NS-Literatur aus den Volksbüchereien und Schulbibliotheken des Oldenburger Landes zu erwähnen.
1.14 Nachdem zwischen 1946 und 1987 das ehemalige Zeughaus des Großherzoglich Oldenburgischen Artillerie-Korps (1865) als Bibliothek adaptiert und genutzt worden war, ist die Landesbibliothek seit dem Frühjahr 1987 in einer für Bibliothekszwecke großzügig umgebauten Kaserne (1903) untergebracht.
2.1 Den Angaben liegt eine Zählung des gesamten historischen Bestandes im Magazin zugrunde. Für den bis einschließlich Erwerbungsjahr 1938 systematisch aufgestellten Bestand war die Überprüfung unproblematisch. Geringfügige Ungenauigkeiten könnten sich bei der Durchsicht der Aufstellung im Numerus currens seit 1939 eingeschlichen haben. Sie sind jedoch zu vernachlässigen. Nur wenige Abteilungen haben eigene Unterabteilungen für Zeitschriften; meist stehen diese vermischt mit den Monographien oder wenigstens ohne eigene Überschrift in demselben Abschnitt. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen
2.2 Bei einem Gesamtbestand von 587.693 Medieneinheiten (1996) umfaßt der historische Bestand neben 346 Inkunabeln 135.429 Bde (23 Prozent) mit 117.500 Titeln. Davon entfallen 2658 Titel (2 Prozent) in 2321 Bdn auf das 16. Jh, 17.501 Titel (15 Prozent) in 6359 Bdn auf das 17. Jh, 41.715 Titel (36 Prozent) in 33.233 Bdn auf das 18. Jh und 55.626 Titel (47 Prozent) in 93.513 Bdn auf das 19. Jh.
2.3 Eine Zählung nach Sprachen ist nicht durchgeführt worden. Neben lateinischen und deutschsprachigen Titeln ist vor allem in dem von Brandes erworbenen Grundbestand der Bibliothek französische und englische Literatur vorhanden. Der sprachliche Schwerpunkt der Erwerbungen im 19. Jh lag eindeutig beim Deutschen. Systematische Übersicht Philosophische Wissenschaften (Phil)
2.4 Die Klasse Philosophische Wissenschaften umfaßt 2881 Titel in 2797 Bdn. Davon entfallen auf das 16. Jh 55 Titel (2 Prozent) in 43 Bdn, auf das 17. Jh 396 Titel (14 Prozent) in 197 Bdn, auf das 18. Jh 1277 Titel (44 Prozent) in 694 Bdn und auf das 19. Jh 1153 Titel (40 Prozent) in 1863 Bdn. Der Bestand setzt sich zusammen aus Philosophie einschließlich Psychologie mit 2397 Titeln in 2089 Bdn (16. Jh 51 Titel in 41 Bdn, 17. Jh 350 in 153, 18. Jh 1098 in 555, 19. Jh 898 Titel in 1340 Bdn) und Mathematik mit 484 Titeln in 708 Bdn (16. Jh 4 Titel in 2 Bdn, 17. Jh 46 Titel in 44 Bdn, 18. Jh 179 Titel in 139 Bdn, 19. Jh 255 Titel in 523 Bdn). Davon sind 138 Titel in 199 Bdn, zumeist des 19. Jhs, die 1934 mit der Bibliothek des Pädagogischen Lehrgangs in die Landesbibliothek kamen oder nach 1938 erworben wurden, in der folgenden Aufschlüsselung der Systematik nicht berücksichtigt.
2.5 60 Prozent der Titel sind vor 1800 erschienen. Kleinere Schriften besonders des ausgehenden 17. Jhs und der ersten Hälfte des 18. Jhs, vor allem Dissertationen, wurden zusammengebunden. Vorhanden sind 10 Sammelbände mit ca. 300 philosophischen Schriften zumeist " ad historiam philosophicam", ca. 120 Schriften zu den " Controversiae Wolfianae", 8 Bde mit 177 Schriften zur " Metaphysica", 7 Bde mit 221 Schriften " ad philosophiam moralem", 3 Bde mit ca. 100 " Disputationes medicae, physicae, mathematicae, philosophicae etc." und schließlich 4 Bde mit 65 Schriften " ad rem mathematicam".
2.6 Im Bereich der Philosophie entfallen auf Werke zur Geschichte der Philosophie, Enzyklopädien, Wörterbücher usw. 518 Titel, davon 344 vor 1800. Weitere Gruppen bilden die Gesammelten Werke bekannter Philosophen (336 Titel, davon 227 vor 1800); Philosophie allgemein, Logik, Metaphysik (462 Titel, davon 319 vor 1800); Ästhetik (76); Anthropologie (33); Praktische Philosophie mit Schwerpunkt Ethik (525 Titel, davon 410 vor 1800); Psychologie, Unsterblichkeit (133); Pseudophilosophie (Physiognomik, Chiromantie, Magie, Astrologie, Aberglaube, Zauberei, Okkultismus 179 Titel, davon 87 vor 1700).
2.7 Der kleine historische Bestand zur Mathematik setzt sich zusammen aus 170 Titeln (125 vor 1800) an allgemeiner Literatur, Schriften zur Geschichte der Mathematik und Werkausgaben, 181 Titeln zur Arithmetik, Algebra und Analysis und 130 zur Geometrie. Arithmetik und Geometrie enthalten je zu einem Drittel Literatur vor 1800.
Klaus-Peter Müller
Literaturgeschichte (Lit)
2.8 Der Begriff im Sinne des 19. Jhs, wie er hier gebraucht ist, umfaßt nicht nur die Schöne, sondern auch die Gelehrte Literatur. Die Abteilung enthält nicht nur Literaturgeschichte im engeren Sinne, sondern auch Wissenschafts- und Gelehrtengeschichte, Arbeiten zu Wissenschaft und Studium überhaupt, Bibliographie, Buch- und Bibliothekswesen. So ergibt sich ein heterogener Inhalt, der schwer zu systematisieren ist. Man hat sich offenbar bemüht, möglichst überschaubare, verhältnismäßig kleine Titelgruppen zu bilden; um so zahlreicher sind aber die Abweichungen, Inkonsequenzen und überraschenden Spitzfindigkeiten der Einordnung. Im Laufe der Zeit paßten die Neuerscheinungen wohl auch immer weniger unter die alten Kategorien. Innerhalb der Untergruppen gelten wechselnde Prinzipien der Anordnung: teilweise das Alphabet, teilweise die Chronologie, teilweise ist gar keine Ordnung erkennbar.
2.9 Unter " Encyclopädien" stehen sowohl Universallexika als auch Personenlexika, Gedenktagskalender, zeitgeschichtliche Jahrbücher und Schriften zur Lexikographie und Wissenschaftskunde. Als Beispiel für die Vielseitigkeit des Bestandes sei die Margarita poetica des Albrecht von Eyb (1503) genannt, ein Florilegium aus lateinischen Schriftstellern. Das älteste Lexikon ist C. Stephanus, Dictionarium historicum (1686); es folgen die meisten berühmten Titel der Gattung (Bayle, Zedler, Hübner, Diderot etc.). Aus dem 16. Jh ist ein Titel vorhanden, 2 kommen aus dem 17. Jh, 21 aus dem 18. Jh (9 deutsche, 9 französische, 2 englische, ein lateinischer) und 35 aus dem 19. Jh (29 deutsche, 6 fremdsprachige).
2.10 Der Abschnitt " Literaturgeschichte allgemein" umfaßt diejenigen Werke, die nicht nur einer Disziplin oder Nation angehören (mit Ausnahme der Lexika), d. h. Handbücher, Reihen und Monographien allgemeiner Art sowie speziell zur Wissenschaftsgeschichte, zur Weltliteratur, Stoff-, Motiv-, Gattungsgeschichte, übergreifende Gesamtdarstellungen einzelner Epochen (an der Grenze zur Kulturgeschichte) und Essaysammlungen vermischten Inhalts. Zur Verdeutlichung diene G. Pastregicus, De originibus rerum libellus, in quo agitur de scripturis virorum illustrium (1547) und D. Delfino, Sommario di tutte le scienze (1621). Fremdsprachiges ist fast ganz auf die Zeit vor 1800 beschränkt, was nicht nur auf das allmähliche Zurückgehen des Lateinischen zurückzuführen ist; auch in modernen Fremdsprachen wurde im 19. Jh nur noch weniges erworben, das Vorhandene stammt offensichtlich großenteils aus Schenkungen. Dem 16. Jh gehören 2 Titel an, dem 17. Jh 28, dem 18. Jh 95, dem 19. Jh 64 Titel. Vier Sammelbände enthalten Dissertationen des 17. und 18. Jhs.
2.11 Den Hauptbestandteil des Abschnitts " Allgemeine litterarische Schriften, Journale etc." bilden die vielbändigen literarischen Zeitschriften, in der Mehrzahl Rezensions- und Referatblätter, darunter die Deutschen Acta eruditorum (1712-1739), die Allgemeine deutsche Bibliothek (1765-1796) und die Neue deutsche allgemeine Bibliothek (1797-1806). Aus dem 17. Jh sind es 2 französische und 3 lateinische Journale; aus dem 18. Jh 38 deutsche, 7 englische, 13 französische, 11 lateinische, je ein italienisches und spanisches; aus dem 19. Jh 47 deutsche, 2 englische, 3 französische. Die Verfasserschriften dieses Abschnitts sind, verglichen mit dem Bestand unter " Literaturgeschichte allgemein", hier mehr kritisch-reflektierend, dort mehr historisch. Als umfangreich- stes Sammelwerk ist die Sammlung gemeinverständlicher Vorträge (1866 ff.) zu nennen. Zwei Stücke weisen handschriftliche Eintragungen von C. H. Boie bzw. F. A. Ebert auf. Insgesamt sind 16 Titel aus dem 17. Jh, 148 aus dem 18. Jh und 568 aus dem 19. Jh vorhanden.
2.12 Unter " Litteratur und deren Geschichte in einzelnen Ländern" steht der größte Teil der eigentlich literaturgeschichtlichen Titel, ausgenommen alle, die einen einzelnen Autor behandeln, aber einschließlich Bibliographien, Handbüchern, Gesamtdarstellungen. Sie sind alphabetisch nach Ländern (teilweise auch Städten) geordnet, innerhalb derselben teils chronologisch, teils alphabetisch (beides vielfach durchbrochen), teils gar nicht. Von insgesamt 702 Katalognummern (bis 1939) behandeln 301 die deutsche Literatur, 46 die englische, 87 die französische, 22 die antike insgesamt, 36 die griechische, 16 die lateinische, 25 die italienische, 12 die spanische. Deutsche Städte und Territorien erscheinen teils unter Deutschland, teils unter ihrem eigenen Namen. Im deutschen Teil stehen zwischen den Verfasserschriften einige Zeitschriften und Reihen. Als Beispiel einer allgemeinen, also im weiteren Sinn literargeschichtlichen Länderbibliographie sei Primordia bibliothecae Americanae (1713) genannt. Zwei Titel gehören dem 16. Jh, 10 dem 17. Jh, 130 dem 18. Jh, 430 dem 19. Jh an. Der Abschnitt enthält überdurchschnittlich viele fremdsprachige Titel.
2.13 Fachbibliographien, Bücher- und Quellenkunden, die man jetzt ihren jeweiligen Fächern zuordnen würde, wurden unter " Literatur der einzelnen Wissenschaften" zusammengefaßt und alphabetisch nach Fächern oder Stichworten des Titels geordnet. Dabei darf weder eine gleichmäßige Ausstattung noch konsequente Einteilung erwartet werden. So ist Botanik ein eigenes Stichwort, Zoologie aber unter Naturwissenschaft geordnet (jeweils nur ein Titel). Unter Jurisprudenz stehen 39, unter Medizin 32 Titel; am reichhaltigsten mit über 70 Titeln ist die Theologie einschließlich Hymnologie und Patristik. Weil Bibeln, Kirchenväter-Ausgaben und Gesangbücher ihrerseits als theologische Literatur aufgefaßt und mit der wissenschaftlichen Literatur in eine Reihe gestellt sind, stehen die sie behandelnden Schriften teilweise hier, so daß der Abschnitt über eine Bücherkunde weit hinausgeht. Unter dem Stichwort " Wissenschaft, schöne (= Belles Lettres)" finden sich ebenfalls über 70 Titel, neben Bücherkunden auch Theorie und Geschichte einzelner Gattungen. Die letzte Untergruppe " Zeitschriften, Zeitungen" enthält 5 Titel aus dem 17. Jh, 120 aus dem 18. Jh und 178 aus dem 19. Jh.
2.14 Der Abschnitt " Geschichte gelehrter Gesellschaften" enthält neben geschichtlichen Darstellungen auch viel Ephemeres wie Nachrichten, Mitteilungen, Regeln und Satzungen und ähnliches Quellenmaterial. Den umfangreichsten Komplex bilden die Reports der Smithsonian Institution in Washington. Literatur über fachlich spezialisierte Vereinigungen findet sich fallweise auch unter " Literatur der einzelnen Wissenschaften". Die Akademieschriften bildeten bereits in der Brandesschen Sammlung einen besonders wichtigen Bestand und sind im 19. Jh z. T. fortgeführt worden. Die Ordnung richtet sich nach den Herkunftsorten. Die umfangreichsten Komplexe bilden Berlin (18. bis 19. Jh), Göttingen (seit 1752 fortlaufend), Leipzig (ab 1852), Paris (1736-1848) und St. Petersburg (1726-1878). Dazu kommen kleinere Gruppen von Nicht-Periodika. Insgesamt sind 4 Titel des 17. Jhs, 40 des 18. Jhs und 73 des 19. Jhs vorhanden, darunter viele fremdsprachige. Sie bilden einen guten Bestand zur Geschichte der Gelehrten Gesellschaften vornehmlich des 18. Jhs; im 19. Jh bezeugen sie einen zeitweise lebhaften Tauschverkehr.
2.15 Der Abschnitt " Geschichte der Schulen" ist wie der vorige nach Orten gegliedert oder nach Schulen, wie etwa bei Schulpforta. Auch er enthält viele Ephemera, z. B. Reden, und andere Quellen. Unter Altona stehen 4 Sammelbände auch mit anderweitigen Schriften. Dieser Abschnitt enthält aus dem 17. Jh 2, dem 18. Jh 230, dem 19. Jh 69 Titel. In einer großen Sammlung von Schulschriften sind in 140 Bdn 6732 Werke vereint. Die Sammlung reicht bis 1912 und umfaßt 215 Bde, ferner etwa vier Meter gebündelte Programme.
2.16 In der Untergruppe " Geschichte und Schriften der Universitäten" steht zunächst Allgemeines über Universität, Studium und akademische Berufe. Darauf folgt das Alphabet der Universitätsstädte. Wieder fällt die außerordentliche Zufälligkeit der Auswahl auf; sie erklärt sich wohl durch Schenkungen, z. B. aus Albany/N. Y. Die Universitäten Löwen und Lüttich sind im Zeitraum von 1817 bis 1826 vertreten. Über und aus Göttingen sind zahlreiche Kleinschriften vorhanden, darunter 2 Sammelbände des 18. Jhs; über Helmstedt ein Sammelband (ab 1589) und 5 weitere Titel. Außerdem finden sich Bestände zu Cambridge, Oxford (ab 1674), Leiden (ab 1614), Jena, Leipzig und Tübingen. Insgesamt sind es 4 Titel aus dem 16. Jh, 34 aus dem 17. Jh, 201 aus dem 18. Jh und 108 aus dem 19. Jh.
2.17 Die Lebensbeschreibungen gliedern sich in Allgemeine Lebensbeschreibungen, Lebensbeschreibungen nach Ländern (oder Städten) sowie nach Wissenschaften. Alle drei Abschnitte enthalten Biographiensammlungen und biographische Nachschlagewerke von einem bis zu vielen Bänden Umfang. Sehr viele Werke des 16. bis 18. Jhs enthalten Porträts, so z. B. N. Reusner, Icones (1587 u. ö.) die berühmten Holzschnitte von Tobias Stimmer. Abschnitt 1 und 2 behandeln vorwiegend, Abschnitt 3 ausschließlich Schriftsteller und Gelehrte. Letzterer beginnt mit Antiquaren, Druckern, Dichtern, darauf folgen verschiedene Wissenschaften, unter ihnen die Disziplin " Eloquenza Italiana". Hierzu finden sich insgesamt 15 Titel des 16. Jhs, 44 des 17. Jhs, 221 des 18. Jhs und 125 des 19. Jhs. Die " Einzelnen Lebensbeschreibungen" sind alphabetisch nach den behandelten Personen geordnet und schließen Autobiographien ein. Es werden hier überwiegend Dichter, Schriftsteller und Gelehrte behandelt auch diejenigen, deren Tätigkeitsfeld eine eigene Hauptabteilung hat -, ferner Personen, die keiner Wissenschaft eindeutig zuzuordnen sind (Albert Schweitzer, Carl Peters). Dagegen stehen historische Personen, Künstler und Musiker bei der jeweiligen Hauptabteilung. Vorhanden sind 24 Titel des 16. Jhs, 168 des 17. Jhs, 236 des 18. Jhs und 1694 des 19. Jhs. Der Abschnitt " Pseudonyme" bringt Lexika, Titel über falsche oder fingierte Drucker und Druckorte sowie über Gelehrtenbildnisse. Darunter sind ein Titel aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh und 11 aus dem 19. Jh.
2.18 Der Bereich Buchkunde setzt sich aus den Abschnitten Typographie und Bücherkunde zusammen. Unter " Geschichte der Xylographie und Typographie im allgemeinen" sind nicht nur historische, sondern auch technische Schriften eingeordnet; ferner Spezielleres über Spielkarten, Holz- und Metallschnitt, die Erfindung des Buchdrucks ( u. a. ein Jubiläumsgedicht, 1739). Als Beispiele seien herausgegriffen 4 Abhandlungen von P. S. Fournier (1758-1761), A. F. Didot, Essai sur la Typographie (1851); J. B. von Rossi, De hebraicae typographiae origine (1778). Insgesamt sind es 2 Titel aus dem 17. Jh, 28 aus dem 18. Jh sowie 44 aus dem 19. Jh.
2.19 Auf Buchdruckerjubiläen gemeint sind vor allem die 300- und 400-Jahrfeiern von 1740 und 1840 beziehen sich 2 Sammelbände mit Festreden und -predigten von 1740; 19 Katalognummern mit Festschriften von 1837 (Gutenbergdenkmal in Mainz) und 1840 sind vorhanden, darunter 5 Sammelbände; weitere zu Gutenbergs 500. Geburtstag im Jahre 1900. 2 Titel stammen aus dem 17. Jh, 19 aus dem 18. Jh sowie 16 aus dem 19. Jh. Die Werke zur Geschichte des Buchdrucks in einzelnen Gegenden sind nach dem Alphabet der Städte und Länder geordnet, ohne Rücksicht auf deren Größe und Wichtigkeit. Manche bedeutende fehlen ganz. Aus dem 17. Jh liegt ein Titel vor, aus dem 18. Jh stammen 13 und aus dem 19. Jh 24. Hinzu kommen die Typographie betreffende Miszellaneen. Neben speziellerer Literatur über Karten, Noten, Druckermarken, einzelne Drucker und Verleger steht hier auch allgemeine über Buchkunde, Buchhandel und -geschichte. An zwei Stellen sind Zeitschriften eingeschoben (ohne alphabetische Ordnung). Es handelt sich um 8 Titel des 18. Jhs und 31 des 19. Jhs.
2.20 Der Abschnitt Bücherkunde beginnt mit allgemeinen Bücherlexika, wobei die Bezeichnung außer acht läßt, daß auch spezielle Lexika vorhanden sind (Dialekte, Berufe, Memoiren u. ä.). Hier sind viele noch heute wichtige Nachschlagewerke eingeordnet, so auch die Nationalbibliographien. Bei mehreren von Frankreich, Belgien, Italien, Spanien wurde um 1850/60 der Bezug begonnen, aber nach einigen Jahren wieder eingestellt. Insgesamt sind es je ein Titel aus dem 16. und 17. Jh, 2 Titel aus dem 18. Jh und 44 Titel in 326 Bdn aus dem 19. Jh.
2.21 Die Abschnitte " Beschreibungen von Incunabeln" sowie " Beschreibungen und Nachrichten über seltene Bücher" umfassen bibliographische Werke, u. a. von Maittaire, Panzer, Haebler, Brunet, aber auch Kuriosa wie T. F. Dibdin, Bibliomania (1842) und Vereinzeltes wie P. B. de La Faye, Catalogue complet des Républiques (1842). Aus dem 17. Jh stammt ein Titel, aus dem 18. Jh kommen 44 Titel in 172 Bdn, aus dem 19. Jh 39 Titel in 61 Bdn. Von den Indices librorum prohibitorum ist der älteste bereits ein Nachdruck in Königsberg 1554 erschienen. Dazu kommen weitere aus protestantischen Ländern aus dem 16. und 17. Jh; mehrere aus dem 18. Jh, vornehmlich unter Benedikt XIV. veröffentlicht; der jüngste ist von 1849/50. Vorhanden ist auch etwas Sekundärliteratur. Es liegen 6 Titel aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh, 9 aus dem 18. Jh und 10 aus dem 19. Jh vor.
2.22 Unter der Kategorie " Ana" stehen kleine Schriften, Auszüge, Chrestomathien vermischter Autoren, an deren Namen das " -ana" angehängt zu denken ist (gelegentlich aber auch an den Namen der behandelten Personen). Es sind 5 Titel aus dem 17. Jh, 15 aus dem 18. Jh und 5 aus dem 19. Jh. Der Abschnitt " Beschreibung einzelner Bücher" versammelt überwiegend Titel über Hss., Ausgaben, Übersetzungen der Bibel und gehört somit eher zur Bücherkunde der Theologie (ca. 60 Titel). Des weiteren liegen Bibliographien über einzelne Autoren, Werke und Stoffe vor, u. a. über Katechismen, Sterbebüchlein, Totentänze, Faust, Theuerdank, Reiseliteratur, Cicero, Dante, Schiller. Aus dem 17. Jh stammt ein Titel, aus dem 18. Jh kommen 43 und aus dem 19. Jh 47. Der Abschnitt Miscellanea enthält geschichtsphilosophische (Herder), universalhistorische und wissenschaftstheoretische Titel (Fichte), ferner Satirisches und Polemisches für und wider die Wissenschaft überhaupt.
2.23 Im Bereich Bibliothekswissenschaft sind alle Aspekte von Bibliotheksaufbau und -verwaltung vertreten. Aus dem 17. Jh stammen 5 Titel, aus dem 18. Jh 18 und aus dem 19. Jh 55 in 203 Bdn. An " Literarischen Reisen" liegen 9 Titel aus dem 18. Jh sowie 7 aus dem 19. Jh vor. Unter Diplomatik, Sphragistik sind diverse Schriften zum Urkundenwesen vereinigt: Archivkunde, Schriftkunde, Paläographie, Geheimschriften, Signale, Telegraphie, Stenographie. Darunter sind bedeutende Werke, wie J. Mabillon, De re diplomatica (1681), B. de Montfaucon, Palaeographia Graeca (1708) und G. B. Bianconi, De antiquis litteris Hebraeorum et Graecorum (1748). Insgesamt sind es 3 Titel aus dem 16. Jh, 14 aus dem 17. Jh, 42 aus dem 18. Jh und 77 aus dem 19. Jh.
2.24 Der Abschnitt über Öffentliche Bibliotheken gliedert sich in allgemeine Bibliotheksgeschichte, Beschreibungen diverser Bibliotheken und charakteristischer Bestandteile ( z. B. B. Montfaucon, Bibliotheca bibliothecarum manuscriptorum nova, 1739); ferner einzelne Bibliotheken alphabetisch nach Städten oder Ländern. Kernstück dieses Abschnitts sind die Kataloge. Dazu kommen Akzessions- und Dublettenverzeichnisse, Versteigerungskataloge, Hausregeln einzelner Bibliotheken und andere Ephemera. Am reichhaltigsten ist mit 40 Titeln London vertreten. Hier wie andernorts finden sich Geschenke oder Tauschgaben aus Albany/N. Y. und Rio de Janeiro. Insgesamt sind es 2 Titel aus dem 16. Jh, 15 aus dem 17. Jh, 90 aus dem 18. Jh und 282 in 450 Bdn aus dem 19. Jh.
2.25 Die Literatur über Privatbibliotheken ist alphabetisch nach Besitzern oder Vorbesitzern geordnet, denn es handelt sich großenteils um Auktionskataloge. Anonyme Sammlungen stehen unter dem Ort der Versteigerung. Bei Sammelauktionen ist nur der erste Nachlasser berücksichtigt, mit Ausnahme von Schopenhauer. Dazu kommen weitere Antiquariatskataloge, darunter wahrscheinlich von Brandes selbst beim Aufbau seiner Büchersammlung benutzte, sowie Verlagskataloge (die zahlreichsten von Brockhaus), die einen Hauptanteil an diesem Abschnitt haben. Außerdem finden sich 8 Kataloge privater Autographensammlungen. Aus dem 16. Jh stammt ein Titel, aus dem 17. Jh kommen 18, aus dem 18. Jh 309 und aus dem 19. Jh 685, darunter die meisten Versteigerungskataloge. Sprachwissenschaften (Spr)
2.26 Die Abteilung gliedert sich in drei Teile: Sprachwissenschaft, Pädagogik und Literaturgeschichte. Letztere enthält belletristische Texte und vorwiegend nicht-biographische Sekundärliteratur.
2.27 Der Abschnitt " Sprachstudien im allgemeinen" umfaßt Allgemeine Sprachwissenschaft (Indogermanistik), Sprachphilosophie, Entstehung der Sprache, Sprachkritik, Sprachlernen. Unter " Harmonie und Etymologie der Sprache" sind vergleichende Grammatiken und Wörterbücher sowie Vergleiche zwischen einzelnen Sprachen zu finden, darunter 11 Titel (von 1630 bis 1830) über orientalische (semitische) Sprachen. Die beiden Abschnitte enthalten 12 Titel des 17. Jhs, 64 des 18. Jhs und 135 des 19. Jh. Inhaltlich überschneiden sie sich des öfteren und sind vor allem durch den Abschnitt " Grammatiken" zu ergänzen.
2.28 Der Abschnitt " Lexicographie" enthält ein-, zwei- und mehrsprachige Wörterbücher, lexikalische Sprachvergleiche, Spezialwörterbücher (Dialekte, Slang, Synonyme, Namen, Sprichwörter, Terminologie usw.); ferner einschlägige Abhandlungen. Er ist nach dem Alphabet der Sprachen geordnet, wobei deren lateinische Bezeichnung gilt (Angli, Galli, Germani usw.). Auch entlegene Sprachen sind vertreten, z. B. Lappisch. Einschließlich der Titel des 20. Jhs entfallen auf Englisch 36 Katalognummern (ab 1679), Französisch 57 Nummern (ab 1664), Hebräisch 76 Nummern (ab 1523), Latein 49 Nummern (ab 1584). Darunter sind bekannte Werke, wie H. Stephanus, Thesaurus linguae Graecae (1572), das Dictionnaire de l'Académie Franccoise (1669 u. ö.), das Vocabulario degli Accademici della Crusca (1746-1748), N. Webster, A Dictionary of the English Language (1831-1832). Es liegen 17 Werke des 16. Jhs, 44 des 17. Jhs, 103 des 18. Jhs und 300 des 19. Jhs vor.
2.29 Die Überschrift " Grammatik" umgreift alle sprachwissenschaftlichen Disziplinen einschließlich der Orthographie, Phonetik, Dialekte, vom Handbuch bis zum Lehr- und Lesebuch. Auch sie sind nach dem Alphabet der lateinischen Bezeichnungen geordnet. Deutsch umfaßt einschließlich der Titel des 20. Jhs 245 Nummern, Hebräisch 336 und 3 Sammelbände, Griechisch mit Neugriechisch 66, Latein 78. Zum ganzen Abschnitt trägt das 16. Jh 31 Titel, das 17. Jh 132, das 18. Jh 353 und das 19. Jh 506 Titel bei. Die drei Disziplinen " Metrik, Prosodie, Poetik" wurden zusammengefaßt und gegliedert in Allgemeines, Hebräisch, Klassische Sprachen, Deutsch, Französisch und Englisch. Die drei Disziplinen " Rhetorik, Stylistik, Mnemonik" sind separat aufgestellt, aber nicht erkennbar geordnet. Überschneidungen kommen vor. Bei Stilistik ist besonderer Wert auf den Briefstil gelegt. In den letztgenannten Gruppen befinden sich 8 Titel aus dem 16. Jh, 32 aus dem 17. Jh, 74 aus dem 18. Jh und 99 aus dem 19. Jh.
2.30 Der Abschnitt " Kritische und philologische Sammelwerke und Zeitschriften" setzt sich zusammen aus Bibliographien, Rezensionsblättern, Festschriften, Kleinen Schriften (Opuscula), Gelehrten-Werkausgaben (Opera), Reihen und 32 Sammelbänden. Inhaltlich gehört der Bestand überwiegend zu den Sprachwissenschaften hier zumeist zu den alten Sprachen und zur Klassischen Philologie. Verfasser und Sachtitel sind in einem Alphabet geordnet. Nach diesem folgt ein eigener Teil germanistischer Titel. Die Anglistik und Romanistik sind nur spärlich vertreten. Aus dem 16. Jh liegen 11 Titel vor, aus dem 17. Jh 54, aus dem 18. Jh 257 und aus dem 19. Jh 548.
2.31 Der Bestand zur Pädagogik verteilt sich auf die Gruppen Zeitschriften; Encyclopädien, allgemeine Schriften, Schulreden; Allgemeine Geschichte; Specielle Geschichte (nach Ländern). Letztere enthält einige entlegene Ephemera, so etliche Reports aus den USA. Unter Deutschland steht auch allgemeine Literatur sowie solche über einzelne Schulen. Die Gruppe ist durch den Abschnitt " Geschichte der Schulen" zu ergänzen. Sechs Titel stammen aus dem 17. Jh, 53 aus dem 18. Jh und 258 aus dem 19. Jh. Darunter befinden sich frühe Ausgaben von Schriften des Comenius und Erstausgaben von Werken Basedows, Salzmanns und Herbarts.
2.32 Der übrige Bestand Pädagogik-Bestand greift weit ins 20. Jh (bis 1939) aus und ist vorwiegend schulpraktisch und -politisch orientiert. Demgemäß ist er nach Schulstufen oder -gattungen geordnet. Historische Bestände finden sich zu den Stichwörtern Erster Unterricht, Kinderbewahrschulen, Kindergärten; Volksschule, Schullehrseminar; Bürgerschulen, Industrieschulen, Gewerbe-, Landwirtschafts-, Polytechnische Schulen, Realgymnasien; Gymnasien, Ge- samtgymnasien; Mädchenschulen; Schulsachen überhaupt. In diesen Gruppen stehen 16 Werke aus dem 18. Jh und 159 aus dem 19. Jh. Beispiele sind J. Bertuch, Bilderbuch für Kinder (1792 ff.) und T. G. von Hippel, Nachlaß über weibliche Bildung (1801). Hinzu kommt die Bibliothek des früheren Oldenburger Lehrerseminars mit Gebrauchsliteratur, Klassikerauswahlen und ähnlicher Literatur des 19. Jhs in geringer Anzahl und meist stark abgenutztem Zustand.
2.33 Die folgenden Unterabteilungen umfassen Textausgaben antiker Autoren. Darunter sind viele Prachtwerke und überdurchschnittlich viele ausländische Verlagsprodukte; es finden sich Namen wie Giunta, Plantin, Elzevier, Baskerville, Foulis und Bodoni.
2.34 Die Gruppe " Sammlungen griechischer und römischer Classiker" ist vielfach untergliedert. Dazu gehören Aldinen (196 Titel des 16. Jhs und einer des 17. Jhs). Einige weitere Aldus-Manutius-Drucke stehen in anderen Abteilungen. Unter Griechische Prosaiker sind " Corpora", " Anecdota", Fragmentsammlungen etc. von Historikern, Medizinern, Geographen, Grammatikern, Rhetoren und Mathematikern zu finden. Der Abschnitt Griechische Dichter enthält ähnliche Sammlungen: Fragmente, Dramen; Lyriker, Bukoliker, Anthologien (Anthologia Graeca) usw. Insgesamt handelt es sich um 11 Titel aus dem 16. Jh, 14 aus dem 17. Jh, 28 aus dem 18. Jh und 60 aus dem 19. Jh.
2.35 Unter der Rubrik Römische Prosaiker sind Sammlungen von Grammatikern, Geographen, Mythographen, Gromatikern, Ökonomen, Astronomen u. ä. aufgestellt. Die Gruppe Römische Dichter enthält Werke von Satirikern, Elegikern, Dramatikern usw. in Auswahl, in umfassenden Ausgaben oder Fragmentsammlungen. Vorhanden sind 10 Titel des 16. Jhs, 17 des 17. Jhs, 26 des 18. Jhs und 25 des 19. Jhs, darunter nur wenig Sekundärliteratur.
2.36 Nach den Sammlungen folgen die Werk- und Einzelausgaben. Sekundärliteratur steht bei den behandelten Autoren, teilweise am Schluß für sich, teilweise mit den Texten vermischt. Unter der Rubrik Griechische Schriftsteller (einschließlich des Mittelalters, Dichter und Prosaiker) sind 153 Ausgaben aus dem 16. Jh, 175 aus dem 17. Jh, 373 aus dem 18. Jh und 869 aus dem 19. Jh vorhanden; unter den Römischen Schriftstellern finden sich 107 aus dem 16. Jh, 284 aus dem 17. Jh, 415 aus dem 18. Jh und 479 aus dem 19. Jh.
2.37 Der Abschnitt Neuere Lateiner enthält vorwiegend Werke von Humanisten. Er gliedert sich in Prosaiker (außer Literatur, die einem bestimmten Fach zuzuordnen ist): Reden, Satiren (Erasmus), Facetien (Poggio) und andere Belletristik, aber auch Werkausgaben von Gelehrten, sofern im Titel kein Fach erwähnt ist; Epistolographen, meist Briefe berühmter Gelehrter ( z. B. Casaubonus, Gronovius, Grotius), ferner Sammlungen von Briefen diverser Verfasser, darunter eine Aldine der Epistolae virorum obscurorum (o. J.); Dichter, u. a. eine größere Anzahl mittelalterlicher Autoren. Insgesamt umfaßt der Abschnitt 113 Titel des 16. Jhs, 150 des 17. Jhs, 143 des 18. Jhs und 102 des 19. Jhs.
2.38 Die Gruppe Deutsche Schriftsteller beginnt mit dem Abschnitt Zeitschriften, der mit wenigen Ausnahmen (Zeitschrift für Deutsche Philologie) keine wissenschaftlichen, sondern deutsche literarische Zeitschriften vorwiegend des 18. Jhs enthält. Es sind 2 Titel des 16. Jhs, 2 des 17. Jhs, 60 des 18. Jhs (256 Bde) und 31 (291 Bde) des 19. Jhs. Unter Epistolographen sind Briefsammlungen diverser vermischter Verfasser eingeordnet. Hier finden sich Sammlungen mehrerer Autoren, dann folgen Einzelautoren bzw. Empfänger (bei mehreren Verfassern) in alphabetischer Ordnung. 2 Titel sind aus dem 16. Jh, 2 aus dem 17. Jh, 39 aus dem 18. Jh, 220 aus dem 19. Jh.
2.39 Dichter und Prosaiker wurden nach einem aus der Altphilologie übernommenen Prinzip getrennt, was bei modernen Schriftstellern zu nachteiligen Folgen führte. Die Werke eines Autors mußten auf verschiedene Stellen verteilt werden, die Zuordnung von Gesamtausgaben war zuweilen nicht ohne Gewaltsamkeit oder Zufälle möglich. Bemerkenswert ist der vorzügliche Bestand an deutschen Erstausgaben des 18. Jhs. Bei den Prosaikern bis 1750 stehen vor dem Alphabet der Autoren und Anonyma Textsammlungen (22 Katalognummern), bei den späteren (1751 bis 1939) nicht nur Belletristik, sondern auch kritische Prosa (Herder, Merck). Der Abschnitt " Dichter" gliedert sich in die Zeitspannen bis 1527, von 1527 bis 1721 und von 1721 bis heute. Die Texte bis 1527 liegen meist in Sammlungen des 19. Jhs vor. Diese sind geordnet nach dem Alphabet der Herausgeber oder Sach-(Reihen-)Titel, innerhalb desselben findet sich aber auch eine allgemeine Gattungsbezeichnung wie Volkslied. Ab Nr. 116 steht ein Alphabet deutscher Stämme, ab 149 ein Alphabet der Verfasser oder anonymen Titel. Der Abschnitt verzeichnet auch die altenglische Dichtung. Im ganzen enthält er 578 Nummern einschließlich des 20. Jhs. Dichtungen von 1527 bis 1721 sind mit 175 Nummern vertreten, beginnend mit Sammlungen (16 Nummern). Die Gruppe enthält einen bemerkenswerten Bestand an Lieder- und Gedichtbüchern der Barockzeit. Aus der Zeit von 1721 bis heute liegen 796 Nummern vor, beginnend mit Sammlungen und Anthologien (57 Nummern), dann folgt das Verfasser- und Anonyma-Alphabet, in dem einige weitere Zeitschriften, Taschen- und Jahrbücher stehen. Insgesamt sind 32 Titel des 16. Jhs, 71 des 17. Jhs, 665 des 18. Jhs und 1951 des 19. Jhs einschließlich Sekundärliteratur vorhanden. Außerhalb der systematischen Aufstellung wurden noch 346 Ausgaben deutscher Literatur aus dem 19. Jh gezählt, dazu kleinere Bestände unter Pädagogik und in der vorwiegend plattdeutschen Büchersammlung " Spieker-Bökerschapp".
2.40 Die Gruppe Englische Schriftsteller umfaßt 9 Titel aus dem 17. Jh, 311 aus dem 18. Jh und 660 aus dem 19. Jh. Darunter sind 11 Sammlungen englischer und schottischer Lieder und Balladen (teils in deutscher Übersetzung), 8 Dramensammlungen und 5 Sammelbände mit Einzelausgaben von Dramen des 18. Jhs. Die Feingliederung weist Epistolographen (27 Katalognummern), Prosaiker (617) und Dichter (525) aus. Der Bestand an Prosaikern enthält 23 Zeitschriften und Sammlungen. Die Werke einzelner Autoren liegen überwiegend im Original vor (kaum Übersetzungen) und nicht in wissenschaftlichen, sondern in Leseausgaben. Die aus dem 19. Jh stammenden sind meist bei Tauchnitz (Leipzig) verlegt, einige bei Schumann (Zwickau). Sekundärliteratur ist kaum vorhanden. Werke von Dichtern liegen in 49 Sammlungen und in 527 Einzelausgaben, geordnet nach Verfassern und Anonyma, vor. Der Bestand zu Shakespeare einschließlich der Sekundärliteratur umfaßt 186 Werke.
2.41 Die Unterabteilung Französische Schriftsteller ist ebenso wie die vorhergehende unterteilt. Wie bei den deutschen und den antiken Schriftstellern begegnet eine große Anzahl dekorativer Ausgaben des 18. Jhs, viele mit Kupfern namhafter Stecher. Wissenschaftlichen Ansprüchen ist auch dieser Teil weniger gewachsen. Einige wenige Bücher aus dem 19. Jh enthält die moderne Sammlung der Deutsch-Französischen Gesellschaft. Zusammen sind es 5 Titel des 16. Jhs, 60 des 17. Jhs, 484 des 18. Jhs und 455 des 19. Jhs.
2.42 Die Sammlung Italienische Schriftsteller umfaßt einerseits Prosaiker, Anthologien und Einzeltitel, darunter 17 Ausgaben und Übersetzungen von Boccaccio, die älteste von 1527; andererseits Dichter (249 Katalognummern), ein Viertel davon betrifft Dante. 20 Titel entfallen auf Ausgaben und Übersetzungen Ariosts, 18 auf Tasso. Unter den übrigen ist eine wertvolle illustrierte Ausgabe der Werke Goldonis (1761-1764). Zusammen sind 30 Ausgaben des 16. Jhs, 41 des 17. Jhs, 126 des 18. Jhs und 201 des 19. Jhs vorhanden.
2.43 Bei den Spanischen und Portugiesischen Schriftstellern überwiegen die Übersetzungen. Die Einteilungen in Prosaiker und Dichter entspricht den vorigen Abschnitten; auch hier sind Sammlungen und Einzelschriften nicht überall sauber getrennt. Auf Cervantes entfallen von 63 Nummern (Prosaiker einschließlich Sammlungen) allein 26. Eine Ausgabe des Don Quijote (1738) ist als früherer Besitz des Grafen Brühl kenntlich. Vorhanden sind 2 Titel aus dem 16. Jh, 14 aus dem 17. Jh, 26 aus dem 18. Jh und 72 aus dem 19. Jh.
2.44 Unter " Schriftsteller verschiedener Sprachen" sind Werke von Holländern, Friesen, Vlamländern, Dänen, Schweden, Litauern, Norwegern, Neugriechen, Persern, Indern, Kurden, Arabern, Hebräern, Slaven, Finnen, Ungarn und Rumänen. Übersetzungen überwiegen, ausgenommen bei den Niederländern (63 Nummern) und Neugriechen (16 Nummern). Die auch in anderen Abteilungen verhältnismäßig häufig anzutreffenden griechischen Bücher des 19. Jhs erklären sich aus der verwandtschaftlichen Beziehung des Oldenburger zum griechischen Herrscherhaus bis 1862. Unter " Araber/Hebräer" steht die erste europäische Übersetzung von Tausendundeiner Nacht von A. Galland (La Haye 1746-1761). Im ganzen liegen 3 Werke des 16. Jhs, 55 des 17. Jhs, 27 des 18. Jhs und 155 des 19. Jhs vor. An der recht großen Anzahl aus dem 17. Jh haben Einzelausgaben der Dramen Joost van den Vondels einen hohen Anteil.
2.45 An der Sammlung von " Sprichwörtern, Sinnreden, Anekdoten" hat das 16. Jh mit 8, das 17. Jh mit 11, das 18. Jh mit 14 und das 19. Jh mit 42 Titeln Anteil. Darunter sind 15 lateinische ( z. B. Erasmus, Adagia, 1546) und 12 französische Werke.
Jürgen Beutin
Jurisprudenz (Jur)
2.46 Die Systematik unterscheidet nicht immer exakt zwischen den verschiedenen Rechtsgebieten. Auf der obersten Ebene trennt sie nur den Allgemeinen Teil vom Zivilrecht, zu dem das Staatsrecht nur eine Unterklasse bildet, in der auch zivilrechtliche Literatur auftaucht. Der überwiegend auf die deutschen Rechtsverhältnisse abgestimmte Bestand verzeichnet innerhalb der alten Systematik die größten Titelmengen. Lagen die Schwerpunkte der Brandesschen Sammlung auf anderen Gebieten, so entsprach es den Interessen der Benutzer in der Verwaltungs- und Residenzstadt Oldenburg, wenn in der ersten Hälfte des 19. Jhs vorrangig juristische Literatur angeschafft wurde. Der planmäßige Kauf aus dem laufenden Etat wurde ergänzt durch Ankäufe von Privatbibliotheken (s. o. 1.3-1.4).
2.47 Der historische Bestand umfaßt 30.763 Titel in 17.173 Bdn. Nicht systematisiert sind die beim Allgemeinen Teil ( s. u. 2.48) erwähnten Dissertationssammlungen sowie weitere 1017 Titel in 2515 Bdn, darunter die Privatsammlungen von Runde ( s. o. 1.8) und Remmer von Seediek ( s. o. 1.4) sowie die nach 1938 im Numerus Currens aufgestellten Werke. Auf das 16. Jh entfallen 342 Titel (ein Prozent) in 318 Bdn, auf das 17. Jh 9088 (30 Prozent) in 969 Bdn, auf das 18. Jh 15.343 (50 Prozent) in 4252 Bdn und auf das 19. Jh 5990 (19 Prozent) in 11.634 Bdn. Das Verhältnis von Titeln und Bänden verdeutlicht die hohe Zahl von Sammelbänden aus dem 17. und 18. Jh sowie den umfangreichen Zeitschriftenbestand aus dem 19. Jh. Schließt man die Dissertationen (19.539 Titel) aus der Betrachtung aus, liegt der Schwerpunkt des Bestandes im 19. Jh. Von den dann verbleibenden 11.224 Titeln entstammen dem 16. Jh 303 Titel (3 Prozent) in 317 Bdn, dem 17. Jh 1340 Titel (12 Prozent) in 760 Bdn, dem 18. Jh 3705 Titel (33 Prozent) in 3861 Bdn und dem 19. Jh 5876 Titel (52 Prozent) in 11.630 Bdn.
2.48 Mit 20.614 Titeln in 2803 Bdn sind ca. zwei Drittel aller älteren juristischen Titel im Allgemeinen Teil nachgewiesen. Neben kommentierenden Bibliographien und Rezensionsorganen (31 Titel in 266 Bdn), Werken zur allgemeinen Rechtsgeschichte (9 Titel in 10 Bdn), Literatur zur Wissenschaftskunde und Methodologie, allgemeinen Handbüchern, Einführungen und Lexika (98 Titel in 146 Bdn) sowie den Rechtsquellen (306 Titel in 334 Bdn, davon 141 Titel des 18. Jhs) mit Schwerpunkt Naturrecht dominieren die Gesammelten Werke und Abhandlungen. Unter dieser Bezeichnung stehen allein 20.170 Titel in 2047 Bdn, davon 7942 Titel des 17. Jhs und 11.885 des 18. Jhs. Zum großen Teil handelt es sich dabei um eine bisher durch die Kataloge nicht erschlossene Sammlung von 19.539 Dissertationen in 605 Bdn (16. Jh 39 Titel, 17. Jh 7748, 18. Jh 11.638, 19. Jh 114 Titel). Sie setzt sich zusammen aus Dissertationssammlungen in der Bibliothek Brandes und in den Nachlässen Oetken, Trendelenburg, Berger sowie den vom Landgericht Jever übernommenen Bänden ( s. o. 1.4). Zum Teil sind die Werke in den zu einem durchschossenen Band zusammengebundenen Indizes von Martin Lipenius ( s. u. 3.3) handschriftlich mit Signaturen gekennzeichnet, die sich auf die Zählung innerhalb der Nachlässe beziehen. Hinzu kommen Schriften einzelner Verfasser, Zeitschriften, Beschreibungen von Rechtsfällen, Entscheidungssammlungen und einige systematisierte Dissertationen des 17. und 18. Jhs darunter 6 Sammelbände mit Dissertationen und Schriften Hermann Conrings und ein Band mit Schriften Christian Wildvogels.
2.49 Im Bereich Zivilrecht enthält die Gruppe " Römisches und römisch-deutsches Privatrecht" 1815 Titel in 2244 Bdn zum Römischen Recht und seiner späteren Anwendung, davon 95 Titel aus dem 16. Jh (5 Prozent), 228 aus dem 17. Jh (13 Prozent), 420 aus dem 18. Jh (23 Prozent) und 1072 aus dem 19. Jh (59 Prozent). Mit 236 von 392 Titeln weisen die Schriften zu den Rechtsquellen einen besonders hohen Anteil an Literatur aus dem 16. bis 18. Jh auf. Kompendien und Grundrisse machen 284 Titel aus. Die größte Gruppe bilden mit 806 Titeln Schriften zu Einzelfragen, zumeist aus dem 19. Jh.
2.50 Das Deutsche Privatrecht ist mit 1560 Titeln in 2635 Bdn vertreten. Es beinhaltet Schriften zu den Rechtsantiquitäten, zur Rechtsgeschichte und zu Einzelfragen sowie Lehr- und Handbücher. 60 Prozent der Titel betreffen Rechtsquellen. 36 Titel (2 Prozent) stammen aus dem 16. Jh, 115 (8 Prozent) aus dem 17. Jh, 489 (31 Prozent) aus dem 18. Jh und 920 (59 Prozent) aus dem 19. Jh. Der Bestand weist neben Stadt- und Landrechten sowie Kodifizierungen von Gewohnheitsrechten (12 Drucke des " Sachsenspiegel-Landrechts" aus dem 16. Jh) bei den Schriften zu den territorialen Rechtsquellen auch Werke des Öffentlichen Rechts und anderer Rechtsgebiete der einzelnen deutschen Territorien nach, vor allem Preußens, Hannovers, Schleswig-Holsteins und Mecklenburgs, darunter einige Periodika.
2.51 Zum Zivilprozeßrecht sind 545 Titel in 648 Bdn vorhanden, davon 71 Prozent aus dem 19. Jh; zum Kriminalrecht 1172 Titel in 1558 Bdn, die das Straf- und Strafprozeßrecht behandeln, sowie 87 Titel über Strafanstalten und Resozialisierung. 16 Prozent der Schriften stammen aus dem 18. Jh, 81 Prozent aus dem 19. Jh. Die Sammlung zum Kirchenrecht (670 Titel in 750 Bdn) enthält 142 Titel zum Eherecht. Gut die Hälfte der Literatur (352 Titel) ist aus dem 19. Jh, 203 (30 Prozent) sind aus dem 18. Jh, 83 (12 Prozent) aus dem 17. Jh und 32 (5 Prozent) aus dem 16. Jh. Ferner liegen 110 Titel in 118 Bdn zum Lehnsrecht vor, davon zwei Drittel aus dem 18. Jh.
2.52 Die Gruppe Staatsrecht zählt 3260 Titel in 3902 Bdn und weist mit 1391 Titeln (43 Prozent) einen hohen Anteil an Literatur des 18. Jhs auf. Auf das 16. Jh entfallen 24 Titel (ein Prozent), auf das 17. Jh 591 (18 Prozent) und auf das 19. Jh 1254 (38 Prozent). Der allgemeine Teil mit Literatur zu den Staatswissenschaften, zum Staatsrecht und beider Geschichte sowie zum Völkerrecht besteht aus 272 Titeln in 500 Bdn, der spezielle Teil mit Schriften zu bestimmten politikwissenschaftlichen Themenkreisen, etwa Regierung und Verwaltung, Revolution, Friedensschlüsse, aus 366 Titeln in 524 Bdn, gut die Hälfte aus dem 19. Jh. Beide beziehen in hohem Maße die Staatswissenschaften ein, vor allem politikwissenschaftliche, teils auch volkswirtschaftliche und marginal soziologische Literatur.
2.53 Zum Deutschen Staatsrecht liegen 1908 Titel in 1716 Bdn vor. Auf die Literatur über das alte Reich, seine Verfassung und Geschichte mit 748 Titeln (22 Prozent aus dem 17. Jh und 71 Prozent aus dem 18. Jh) in 703 Bdn, darunter 24 Sammelbände mit 392 Dissertationen des 17. Jhs und überwiegend des 18. Jhs, folgen das Staatsrecht des Rheinbundes mit 11 Titeln in 48 Bdn, das Staatsrecht des Deutschen Bundes, auch des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reichs mit Literatur zum BGB, mit 259 Titeln in 685 Bdn und das allgemeine deutsche Staatsterritorialrecht mit 153 Titeln (63 Prozent vor 1800) in 115 Bdn zu Kriegswesen, Reichssteuern und überwiegend Regalien. Die Literatur zum Privatfürstenrecht besteht aus 51 Titeln in 56 Bdn, davon die Hälfte aus dem 18. Jh. Die 686 Titel der Deduktionssammlung in 109 Bdn mit Memoranden in politisch-dynastischen Angelegenheiten, überwiegend des 17. Jhs (241 Titel) und 18. Jhs (431), behandeln in unterschiedlicher Gewichtung u. a. Bayern, Braunschweig, Bremen, Hamburg, Hessen, Holstein (hier häufig private Streitigkeiten), Kleve, Lauenburg, Lippe, Osnabrück und Ostfriesland.
2.54 362 Titel in 566 Bdn zum Außerdeutschen Territorialrecht, worunter auch zivilrechtliche Werke fallen, befassen sich hauptsächlich mit Frankreich, Holland und Belgien, England und Dänemark. 12 Titel des 16. Jhs, 72 des 17. Jhs und 53 des 18. Jhs stehen 225 Titeln des 19. Jhs gegenüber. Das Kriegsrecht ist mit 13 Titeln in 10 Bdn vertreten; das Seerecht mit 84 Titeln in 98 Bdn, davon 55 aus dem 19. Jh; das Handels- und Wechselrecht mit 165 Titeln in 392 Bdn, davon 5 Titel vor 1700 und 128 aus dem 19. Jh. Während die Gruppen Theaterrecht (ein Titel), Urheber- und Patentrecht (7 Titel) kaum besetzt sind, sind 81 Titel in 77 Bdn zum Buchhandelsrecht vorhanden, 73 davon aus dem 19. Jh.
2.55 Außer den Dissertationen ( s. o. 2.48) sind zwei geschlossene Sammlungen auch heute noch gesondert aufgestellt. Bei der Sammlung Remmer von Seediek ( s. o. 1.4) handelt es sich um 69 Titel in 76 Bdn theologischen und vor allem juristischen Inhalts, die mit Ausnahme eines im 17. Jh hinzugekommenen Titels zu Lebzeiten Remmers erworben wurden. Auf den Gerichtspräsidenten Christian Ludwig Runde ( s. o. 1.8) geht eine Sammlung zurück, die 1852 vom Staat angekauft wurde und bis 1910 als Bibliothek des Oberappellationsgerichts diente. Sie umfaßt in 1255 Bdn 772 Titel, davon 46 Prozent des 18. Jhs und 48 Prozent aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. Dazu existiert ein nach Formaten trennender Standortkatalog in Zettelform ( s. u. 3.1).
Klaus-Peter Müller
Nationalökonomie (Nat)
2.56 Der geringe Umfang dieser Abteilung rührt teilweise daher, daß Bestände zum Handel unter Technologie eingeordnet wurden. Soziologie und Betriebswirtschaft fallen zwar unter Nationalökonomie, Literatur hierzu ist aber vor 1900 nur in Ansätzen vorhanden. Jeder Abschnitt wurde ursprünglich chronologisch geordnet, spätere Einschübe brachten Ausnahmen hiervon. Wo die Überschrift mehrere Gebiete nennt, ist jedes getrennt für sich geordnet. Die Überschriften sind genau genug, um ohne weitere Erläuterung über den Inhalt eines Abschnitts Auskunft zu geben.
2.57 Gut vertretene Autoren der Wirtschaftswissenschaft, deren Schriften z. T. auch unter Jurisprudenz oder Geschichte eingeordnet wurden, sind J. G. Büsch, J. H. G. Justi, A. Thaer, L. von Stein, L. Brentano, G. Schmoller, H. Schulze-Delitzsch und A. E. F. Schaeffle. Der Abschnitt Nationalökonomie im allgemeinen gliedert sich in Lehrbücher, Einleitungen, Systeme, darunter die klassischen Werke von Adam Smith, Friedrich List und Karl Marx sowie z. B. J. H. G. Justi, Staatswirtschaft oder systematische Abhandlung aller öconomischen und Cammeralwissenschaften (1758) und J. Fröbel, System der socialen Politik (1847); Gesammelte Abhandlungen einzelner Verfasser, u. a. J. G. Büsch, Vermischte Abhandlungen (1777) und G. P. Hönn, Betrugs-Lexicon (1721); Gesammelte Abhandlungen mehrerer Verfasser, darunter Zeitschriften, z. B. Archiv der politischen Oeconomie und Polizeiwissenschaft (1834-1853) und Vierteljahrsschrift für Volkswirtschaft und Culturgeschichte (1863-1893). Es handelt sich insgesamt um 3 Titel aus dem 17. Jh, 31 aus dem 18. Jh und 203 aus dem 19. Jh.
2.58 Zum Finanz- und Cameralwesen liegen Lehrbücher und Einleitungen sowie " Gesammelte Abhandlungen" vor, darunter J. J. G. Justi, System des Finanzwesens (1766), J. H. Jung, Lehrbuch der Cameral-Wissenschaft oder Cameral-Praxis (1790) und L. Stein, Lehrbuch der Finanzwissenschaft (1860). Vorhanden sind ein Titel aus dem 17. Jh, 23 aus dem 18. Jh sowie 22 aus dem 19. Jh. Der Abschnitt " Credit, Nationaleinkommen, Schulden, Zinsen" (3 Titel aus dem 18. Jh und 20 aus dem 19. Jh) enthält Titel zu Staatsschulden und -krediten. Über den Zollverein finden sich 46 Titel im Abschnitt " Abgaben, Steuern, Zollverein", darunter F. List, Allerunterthänigste Bittschrift der ... deutschen Kaufleute ... um Aufhebung der Zölle ... im Inneren Deutschlands (1819). Der Abschnitt umfaßt je einen Titel aus dem 16. und 17. Jh, 3 aus dem 18. Jh und 125 aus dem 19. Jh. Zu Geld und Banken liegen 10 Titel aus dem 17. Jh, 9 aus dem 18. Jh und 67 aus dem 19. Jh vor, u. a. 11 englische Schriften des 17. Jhs, 3 Schriften von J. G. Büsch (1780-1801) und H. Schulze-Delitzsch, Vorschuß- und Creditvereine als Volksbanken (1862).
2.59 Unter Gewerbe und Industrie stehen einige Reihenwerke, vor allem Titel über Gewerbefreiheit, Gewerbeordnung, Genossen- und Gewerkschaften, Kartelle (7 Titel des 18. Jhs, 29 des 19. Jhs). Beispiele sind H. A. Berlepsch, Chronik der Gewerke (1850-1853) und G. Schmoller, Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert (1870). Der Abschnitt " Ackerbau und Getreidehandel, Domainen, Expropriation und Cataster" bringt wichtige Schriften u. a. von J. Necker (anonym, 1775), J. H. von Thünen (Der isolierte Staat, 1826) und A. Thaer (14 Titel des 18. Jhs, 30 des 19. Jhs).
2.60 Der Bereich Versicherungswesen ist unterteilt in Versicherungswesen überhaupt, Lebensdauer; Rentenanstalten (Wittwencassen); Lebensbanken; Sparcassen; Feuerassecuranz; Viehassecuranz; Versorgungsanstalten (Armen-, Arbeits-, Waisenhäuser); Magazine ( d. h. Konsumvereine). Vor allem in den Abschnitten Lebensdauer und Rentenanstalten/Wittwencassen finden sich englische und holländische Titel des 18. Jhs. Im allgemeinen überwiegen grundsätzliche, systematische und mathematisch-statistische Werke, nur im Abschnitt Versorgungsanstalten die Einzelfälle, darunter einige Reports aus den USA. Insgesamt handelt es sich um 44 Titel des 18. Jhs und 134 des 19. Jhs.
2.61 Die Gruppe " Sociale Frage und deren Lösung" umfaßt 6 Titel aus dem 18. Jh und 183 aus dem 19. Jh und enthält die Abschnitte Bevölkerung; Eigenthum (namentlich Grundeigenthum), darunter A. Thiers, De la propriété (1848), L. von Stein, Die drei Fragen des Grundbesitzes und seiner Zukunft (1881); Communismus, Socialismus, Organisation der Arbeit, darunter Schriften zur Lage der Arbeiter (Engels) und zu ihrer Geschichte, auch viel Marginales; ferner über Frauenbewegung, Landarbeiter, kirchliche Soziallehre, z. B. Der Arbeiterfreund. Zeitschrift des Central-Vereins für das Wohl der arbeitenden Classen (1873-1911), L. Brentano, Die Arbeitergilden der Gegenwart (1871-1872), G. Schmoller, Zur Social- und Gewerbepolitik der Gegenwart (1890); Pauperismus, Auswanderung, darunter Schriften über Armenpflege und Armengesetzgebung, Colonisation einschließlich Kolonialpolitik und -geschichte.
2.62 Der Bereich Polizeiwissenschaft gliedert sich in Allgemeines; Gesammelte Abhandlungen (einschließlich Zeitschriften); Präventiv-Polizei; Sitten-Polizei; Paßpolizei; Baupolizei; Gesundheitspolizei; Feuerpolizei und Landpolizei. Bezeichnende Titel sind N. de Lamare, Traité de la police (1732-1738), J. von Sonnenfels, Grundsätze der Polizei, Handlung und Finanz (1787) und R. von Mohl, Die Polizei-Wissenschaft nach den Grundsätzen des Rechtsstaats (1832-1833). Der Abschnitt Gesundheitspolizei umfaßt auch Gesundheitspflege, Hygiene, Bestattungswesen, Abwässer, Kanalisation, Bäder. Er greift insofern in die Medizin über. Insgesamt handelt es sich um 22 Titel des 18. Jhs und 128 des 19. Jhs. Außerhalb der systematischen Aufstellung wurden aus den Wirtschaftswissenschaften noch 312 Titel aus dem 19. Jh gezählt.
Jürgen Beutin
Schöne Künste und Technologie (Te)
2.63 Unter der Rubrik " Schöne Künste und Technologie" der alten Systematik sind unterschiedliche Fachgebiete zusammengefaßt. Neben den Bildenden Künsten, der Architektur, der Musik und der Schauspielkunst (Theaterwissenschaft) sind es die Technologie (Ingenieurwissenschaften, Geschichte der Technik, Handel und Gewerbe, Verkehr), die Ökonomie (Agrar- und Forstwissenschaft, Bergbau), die Gymnastischen Künste (Sport, Jagd und Militärwissenschaft) und Spiele.
2.64 Der Bestand zählt 4335 Titel in 7731 Bdn. Davon entfallen auf das 16. Jh 41 Titel (ein Prozent), auf das 17. Jh 179 (4 Prozent) in 193 Bdn, auf das 18. Jh 732 (17 Prozent) in 1228 Bdn und auf das 19. Jh 3383 Titel (78 Prozent) in 6269 Bdn. 257 Titel in 506 Bdn, zumeist des 19. Jhs, sind nicht systematisiert und werden im folgenden nicht berücksichtigt. Dagegen ist eine getrennt aufgestellte Notensammlung von 1015 Titeln aufgeführt.
2.65 Die Gruppe Bildende Künste mit 957 Titeln in 1457 Bdn ist die größte (22 Prozent) innerhalb der gesamten Klasse. Sie enthält 26 Werke aus dem 16. Jh, 99 aus dem 17. Jh, 257 aus dem 18. Jh und 575 aus dem 19. Jh. Neben allgemeiner Literatur und Schriften zur Theorie mit 171 Titeln in 311 Bdn stehen 420 Titel in 733 Bdn zur Kunstgeschichte, darunter die biographische Literatur, und 366 Malerei und Skulptur behandelnde Titel in 431 Bdn. Davon sind 165 Titel Kataloge und Führer zu Ausstellungen, Museen und Sammlungen, Verkaufs- und Auktionskataloge. 137 Titel beschäftigen sich mit Werken einzelner oder verschiedener Künstler, sehr häufig Tafelwerke. 64 zumeist im 16. und 17. Jh erschienene Titel behandeln Embleme und Symbole.
2.66 Zur Architektur sind 594 Titel in 1222 Bdn vorhanden. 379 Titel in 937 Bdn betreffen Architekturgeschichte, Baukunst, -wissenschaft und -technik, Führer zu Bau- und Kunstdenkmälern und Literatur zum städtischen und ländlichen Bauen und Wohnen. Die übrigen Schriften behandeln den Wasserbau (115 Titel in 151 Bdn), den Brücken-, Straßen- und Eisenbahnbau (69 in 94 Bdn), den Festungs- und den Schiffsbau (31 in 40 Bdn). Das 19. Jh stellt 81 Prozent der Literatur. 111 Werke sind vor 1800 erschienen.
2.67 Im Fach Musik stammen 81 Prozent der 144 Titel in 382 Bdn aus dem 19. Jh. Schwerpunkte liegen bei der Musikgeschichte, der Literatur über einzelne Komponisten und der Musiktheorie. Getrennt aufgestellt ist ein Bestand an Musica practica, der 1015 Titel in 1058 Bdn mit Noten fast ausschließlich aus dem 19. Jh enthält. Die Sammlung beruht auf Geschenken von Wilhelm Grundmann (Organist in Norden 1842 bis 1860, erworben 1955), Stadtbaurat Dr. Robert Charton (Oldenburg), Anni Doodt (Klavierlehrerin in Oldenburg, erworben 1968) und Enno Dugend (u. a. Oldenburg; s. o. 1.13). Zur Schauspielkunst sind 136 Titel in 241 Bdn vorhanden, davon 108 aus dem 19. Jh.
2.68 Die Gruppe Technologie umfaßt 569 Titel in 1366 Bdn, wovon 75 Prozent dem 19. Jh und 21 Prozent dem 18. Jh zuzurechnen sind. Der allgemeine Teil (172 Titel in 777 Bdn) enthält neben einigen Periodika vor allem Literatur über Gewerbe und Industrie, vorrangig Kataloge und Berichte von Ausstellungen. Technische Literatur im engeren Sinne ist relativ schwach vertreten. Der Bestand gliedert sich in Mechanik einschließlich Maschinenbau (99 Titel in 150 Bdn); Handel in betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Perspektive, Münzen, Maße, Gewichte, Handelspolitik und -geschichte (156 Titel in 251 Bdn, davon 8 aus dem 17. Jh und 53 aus dem 18. Jh); Schiffahrt, vor allem Nautik und Geschichte (73 Titel in 115 Bdn); Luftschiffahrt (3 Titel); andere Gewerbe (66 Titel in 70 Bdn).
2.69 Ökonomie ist mit 480 Titeln in 1252 Bdn vertreten, davon 70 Prozent aus dem 19. Jh und 26 Prozent aus dem 18. Jh. Dazu zählt Literatur zu allen Aspekten der Landwirtschaft, mit Moor- und Torfwirtschaft, darunter einige Periodika (223 Titel in 618 Bdn); Bergbau und Hüttenwesen, nocls mit einigen Werken zum Torfabbau (32 in 48 Bdn); Garten- und Obstbau, Gartengestaltung, mit einigen Periodika (95 in 326 Bdn); Forstwissenschaft (74 in 198 Bdn); Tierzucht und Fischerei (56 Titel in 62 Bdn).
2.70 Unter Gymnastische Künste wurde Literatur zu Leibesübungen, besonders Turnen und Reitkunst (45 Titel in 55 Bdn), Jagd (17 in 19 Bdn) und Kriegskunst (98 in 131 Bdn) eingeordnet. Die Klasse umfaßt 160 Titel in 205 Bdn (3 Titel aus dem 16. Jh, 15 aus dem 17. Jh, 68 aus dem 18. Jh und 74 aus dem 19. Jh). Im Abschnitt Spiele (23 Titel in 24 Bdn, davon 12 vor 1800) wird vor allem das Schachspiel behandelt.
Klaus-Peter Müller
Naturwissenschaften (Nw)
2.71 In dieser Abteilung besteht ein auffallender Unterschied zwischen den älteren und den neueren Teilen. Während die Sammlung Brandes sich durch repräsentative Prachtwerke auszeichnet, wirken die später hinzugekommenen Bestände wesentlich bescheidener. Abgesehen vom Wandel in der Buchproduktion zeigt sich darin auch ein Wechsel der Anschaffungspolitik. Wo früher der Gescck des Bibliophilen die Auswahl bestimmte, ist es später der Gebrauchswert. Dabei wurde vorwiegend an den gebildeten Laien gedacht. Der Anspruch einer Gelehrtenbibliothek kann hier noch weniger als in anderen Teilen der Sammlung erhoben werden. Statt dessen fällt oft eine gewisse Vorliebe für Randgebiete der Naturwissenschaften und popularphilosophische Abhandlungen auf. An die Stelle von Titeln wie " Physicotheologia" oder " Brontotheologia" treten später solche über Mesmerismus, Od-Lehre u. ä. Das technische Schrifttum ist ebenfalls hier, nicht unter Technologie, zu finden. Die Einteilung wird in den Überschriften der Untergruppen deutlich.
2.72 Die Gruppe Physische Wissenschaften enthält 8 Titel des 16. Jhs, 186 des 17. Jhs, 649 des 18. Jhs und 988 des 19. Jhs und gliedert sich in 12 Abschnitte. Bei den allgemeinen Schriften (auf die Reihen, Sammelwerke und Akademieschriften folgt das Alphabet der Verfasser) handelt es sich meist um Enzyklopädien, Gesamtausgaben, Lehrbücher sowie populäre, kleine oder vermischte Schriften. Sie behandeln allgemeine Physik, Naturlehre und -philosophie, Methoden und Geschichte der Physik. Der älteste Titel ist P. Ulstad, Coelum philosophorum (1527), ein charakteristischer etwa T. Rutherforth, System of natural philosophy (1748). Einschlägige Schriften von Kant, Goethe, Schelling sind in Erstausgaben vorhanden. Aus dem 16. Jh stammen 3 Titel, aus dem 17. Jh 85, aus dem 18. Jh 200 und aus dem 19. Jh 260.
2.73 Der Abschnitt Meteorologie setzt sich aus einem Titel des 16. Jhs, 2 Titeln des 17. Jhs, 23 des 18. Jhs sowie 60 des 19. Jhs zusammen. Der Abschnitt " Luft" umfaßt teils Schriften zur Meteorologie, teils zur Aerodynamik (5 Titel aus dem 17. Jh, 38 aus dem 18. Jh und 13 aus dem 19. Jh). Unter " Licht, Wärme, Gase, Kälte" wurde die Literatur zu Optik und Wärmelehre zusammengefaßt. Beide Disziplinen sind getrennt, chronologisch geordnet, aber mit abweichenden späteren Einschüben. Bei " Licht" sind auch Photographie und elektrische Beleuchtung eingereiht. Es handelt sich um 4 Titel des 17. Jhs, 20 des 18. Jhs sowie 45 des 19. Jhs.
2.74 Unter " Wasser, flüssige Körper, deren Bewegung, Eis" ist auch Schrifttum über die Gezeiten vorhanden. Bemerkenswert sind Abhandlungen von Galilei (1612) und d'Alembert (1742, 1743, 1752). Insgesamt liegen 4 Titel des 17. Jhs, 18 des 18. Jhs sowie 28 des 19. Jhs vor. Der Bestand zur Elektrizität zählt 82 Titel des 18. Jhs und 54 des 19. Jhs; zu Galvanismus und Galvanoplastik liegen 2 Titel des 18. Jhs und 18 des 19. Jhs vor.
2.75 Im Abschnitt " Magnetismus, Mesmerismus, Vitalismus, Od" finden sich auch Titel über Tischrücken, Spiritismus, Telepathie und ähnliche Themen. Die vier Gebiete sind je für sich zeitlich geordnet. Der früheste Titel ist A. Kircher, Magnes sive de arte magnetica (1643). Es handelt sich um 2 Titel aus dem 17. Jh, 36 aus dem 18. Jh sowie 90 aus dem 19. Jh.
2.76 Die Gebiete Optik und Akustik sind getrennt und jeweils alphabetisch geordnet. Bei der Optik liegt das Hauptgewicht auf der optischen Technik (vgl. 2.73). Hinzu kommen Schriften zu Radioaktivität und Röntgenstrahlen. Auch hier steht ein Werk von A. Kircher, Ars magna lucis et umbrae (1671). Insgesamt sind es 3 Titel des 17. Jhs, 6 des 18. Jhs sowie 46 des 19. Jhs.
2.77 Der Bestand zur Chemie beschränkt sich auf allgemeine und Gesamtdarstellungen, Hand- und Lehrbücher sowie Einführungen. An Teilgebieten sind die analytische, physiologische, technische Chemie und die Agrarchemie (Liebig) vertreten. Aus dem 17. Jh stammen 12 Titel, aus dem 18. Jh 41 und aus dem 19. Jh 115. Zur Astronomie einschließlich Astrologie liegen 4 Titel aus dem 16. Jh vor, 62 aus dem 17. Jh, 134 aus dem 18. Jh sowie 147 aus dem 19. Jh. Ältere Werke sind u. a. von Brahe, Galilei, Kepler und Kircher vorhanden.
2.78 Unter Physische/Physikalische Geographie (7 Titel des 17. Jhs, 49 des 18. Jhs sowie 110 des 19. Jhs) stehen zunächst allgemeine Schriften, z. B. Werke zur mathematischen Geographie, Erdmessung, Geophysik, Klimageographie, Geschichte der Geographie, Naturphilosophie, darunter C. G. Carus, Zwölf Briefe über das Erdleben (1841) und A. von Humboldt, Ansichten der Natur (1808). Der Abschnitt Hydrogeographie umfaßt Ozeanographie und Meeresgeographie. Behandelt werden insbesondere die Sturmfluten der Nordsee von 1717 und 1825. Im Bereich Orographie liegen auch Werke über Höhlen, Gletscher, Mineralogie und Bergwerke vor. Die Titel sind jeweils nach Zusammengehörigkeit gruppiert, ohne weitere Systematik. Unter " Vulcane, Erdbeben" werden vorwiegend Naturkatastrophen behandelt, vor allem Vesuvausbrüche des 17. bis 19. Jhs in italienischen und englischen Werken.
2.79 Die Naturgeschichte als zweite Großgruppe innerhalb der Naturwissenschaften gliedert sich in 7 Abschnitte. Unter Allgemeines sind auch Titel zu Morphologie, Evolution, Vererbung, Monismus (Haeckel) und ähnlichen Themen zu finden, z. B. Buffon, Histoire naturelle (1749-1767), L. Oken, Lehrbuch der Naturgeschichte (1813-1816), Goethe, Zur Morphologie (1817-1823) sowie Schriften von Linné und G. H. Schubert in frühen Ausgaben. Die Werke Darwins liegen hier wie in anderen Abschnitten fast ausschließlich in Übersetzungen vor. Auffallend sind 16 Abhandlungen von Leeuwenhoek (1684-1719). Insgesamt sind es ein Titel des 16. Jhs, 41 des 17. Jhs, 115 des 18. Jhs sowie 126 des 19. Jhs.
2.80 Der Abschnitt Museen ist alphabetisch geordnet nach Orten ( z. B. Albany/N. Y.), Besitzern oder Autoren. 16 Katalognummern betreffen das British Museum. Es finden sich einige Prachtwerke über Naturalienkabinette des 17. und 18. Jhs, darunter 2 von Linné. Es handelt sich um 3 Titel des 17. Jhs sowie je 21 des 18. und 19. Jhs.
2.81 Das Fach Geologie behandelt die Erdgeschichte, Erdachse und -umdrehung, Eiszeiten, ferner Theologisches, wie Leibniz, Protogaea sive de prima facie telluris (1749), T. Burnet, Telluris theoria sacra (1681) und W. Buckland, Geologie und Mineralogie in Bezug zur natürlichen Theologie (1838). Das Fach Geognosie/Paläontologie beinhaltet Werke der speziellen Geologie (einzelne Landschaften), Bodenkunde und Petrographie, hauptsächlich deutscher Gebiete. Die Paläontologie steht gesondert für sich. Beide Teile des Abschnitts enthalten Werke über Versteinerungen. Insgesamt sind 5 Titel des 17. Jhs, 25 des 18. Jhs und 170 des 19. Jhs vorhanden.
2.82 Im Abschnitt " Mineralogie allgemein" steht Literatur zu Bodenkunde, Gesteinskunde, Oryctologie und Litho-Theologie. Weitere Untergruppen sind " Krystallkunde" und " Einzelne Mineralien" ( u. a. Metalle, Meteoriten, Edelsteine). Im Alphabet der einzelnen Stoffe fehlt auch der Torf nicht (6 Titel). Insgesamt handelt es sich um 2 Titel des 16. Jhs, 3 des 17. Jhs, 19 des 18. Jhs und 70 des 19. Jhs.
2.83 Der Abschnitt Botanik (5 Werke aus dem 16. Jh, 13 aus dem 17. Jh, 91 aus dem 18. Jh und 321 aus dem 19. Jh) gliedert sich in Einleitung und Allgemeines, z. B. Pflanzengeographie, -klimatologie, -soziologie, -geschichte, Mutation und ähnliches. Es folgen Floren und Herbarien geordnet nach einem gemischten Alphabet der Länder, Städte und Verfasser; die Katalognummern 20 bis 64 betreffen Deutschland einschließlich seiner Teile. Der Abschnitt " Specielles" ist geordnet nach dem Alphabet der Pflanzengattungen (nicht immer identisch mit den im Titel genannten Arten). Mehr Kulturgeschichtliches steht unter " Tabac und Thee" (der Kaffee erscheint bei der Medizin). Der Bestand enthält einige der besonderen Schätze der Bibliothek, nämlich die großformatigen illustrierten Pflanzenwerke oder Kräuterbücher. Hingewiesen sei auf den Hortus sanitatis (1507-1509) und Werke von Fuchs, Mattioli, Tabernaemontanus, Trew, Blackwell und Oeder. Weitere botanische Kupferstichwerke stehen unter Gartenbau.
2.84 Unter der Bezeichnung " Thierreich" wurde die zoologische Literatur aufgestellt (5 Titel des 16. Jhs, 31 des 17. Jhs, 227 des 18. Jhs und 318 des 19. Jhs). Bei den allgemeinen Schriften sind auch Tierpsychologie, -geographie, -ökologie und -verhalten berücksichtigt, bis hin zu Abenteuerbüchern über Tierfang. Den Schluß des Abschnitts bildet ein kurzes Länderalphabet; hier sind u. a. die wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die Brasilienreise von J. B. Spix verzeichnet (7 Titel, 1823-1829); 2 botanische Titel über dieselbe Expedition wurden unter Botanik eingeordnet. Charakteristische Autoren sind Konrad Gesner und Brehm, außerdem J. J. Grandville, Bilder aus dem Staats- und Familienleben der Thiere (1846). Einen Schwerpunkt bilden 7 Werke von U. Aldrovandi (1639-1642). Die Bezeichnung " Säugethiere" ist irreführend: der Abschnitt enthält vorwiegend Werke zur Anthropologie, mit wahllosen Einsprengseln über einzelne Tierarten. Eine ursprünglich wohl chronologische Anordnung ist zu Anfang erkennbar. Die Katalognummern 63 bis 105 enthalten " Rassenkunde" (19. und 20. Jh). Zur Ornithologie sind überwiegend allgemeine oder globale Darstellungen vertreten, darunter auch mehrere Zeitschriften. Weitere Abschnitte behandeln Fische, Insekten, Amphibien, Conchylien, Zoophyten, Würmer, Mollusken und Infusorien. Die vier Abschnitte über Vögel, Fische, Insekten und Amphibien enthalten eine Anzahl Kupferstichwerke. Im nicht systematisch aufgestellten Bestand kommen für den gesamten Bereich Naturgeschichte ein Titel des 16. Jhs, 5 des 18. Jhs und 181 Titel des 19. Jhs hinzu.
2.85 Das Fach Medizin macht etwa vier Siebtel der Gruppe Naturwissenschaften aus (4825 von 8466 Titeln). Ihr Umfang und ihre Qualität sind vor allem den Privatsammlungen der Ärzte Gerhard Anton Gramberg und Wilhelm Ferdinand Ludwig Voß ( s. o. 1.5) mit 2114 und 1783 Bdn zu verdanken (Crusius, s. u. 4.2). Der Bestand ist in 13 Abteilungen gegliedert und enthält 40 Titel aus dem 16. Jh, 315 aus dem 17. Jh, 2071 aus dem 18. Jh und 2389 aus dem 19. Jh. Die Werke der Klassiker Boerhaave und Haller sind besonders gut vertreten und in verschiedenen Abschnitten zu finden.
2.86 An allgemeiner medizinischer Literatur sind Einführungen, Wörterbücher und Periodika vorhanden, vor allem medizingeschichtliche Wörterbücher, Schriften zur Geschichte der Medizin sowie Schriften zur medizinischen Geographie und zum Berufsstand. 29 Titel stammen aus dem 17. Jh, 94 aus dem 18. Jh. Zur Physiologie liegen 259 überwiegend deutschsprachige Titel vor, davon 103 des 18. Jhs und 144 des 19. Jhs. Von 273 Titeln zur Anatomie sind 156 der allgemeinen Anatomie zuzurechnen (46 Prozent aus dem 18. Jh), 116 Titel behandeln einzelne Organe; darunter sind A. Vesalius, Humani corporis fabrica (1543) und F. J. Gall, Cranologie ou découvertes nouvelles (1807) sowie 8 weitere Titel über die Gallsche Lehre.
2.87 140 Titel zur Hygiene und Gesundheitspflege haben ihren Schwerpunkt in der Diätetik. Auch Mäßigkeitsbestrebungen sind in kleinerem Umfang dokumentiert. Der Bestand wird ergänzt durch 142 Schriften zur Balneologie (9 des 16. Jhs, 19 des 17. Jhs und 105 des 18. Jhs) einschließlich Beschreibungen von Bade- und Kurorten.
2.88 Eine umfangreiche Gruppe bilden mit 596 Titeln in 2096 Bdn die Schriften zur Pathologie, Diagnostik, Therapie und medizinischen Klinik, davon 5 aus dem 16. Jh, 43 aus dem 17. Jh, 261 aus dem 18. Jh und 287 aus dem 19. Jh. Dieser Bestand ist besonders reich an Zeitschriften, darunter das Journal der praktischen Arzneykunde und Wundarzneykunst (1795-1835). Die Chirurgie und ihre Instrumente behandeln 171 Titel, die zur Hälfte im 18. Jh verfaßt wurden.
2.89 Die größte Gruppe stellt mit 1338 Titeln in 1254 Bdn die Literatur zu einzelnen Krankheiten, davon 14 aus dem 16. Jh, 94 aus dem 17. Jh, 645 aus dem 18. Jh und 585 aus dem 19. Jh. 44 Katalognummern, darunter 10 Sammelbände, betreffen die Pest. Der älteste Titel ist Udalricus von Kalw, Ein kurz regiment vor die pestilenz (1507). 53 Titel behandeln die Syphilis (18. bis 19. Jh) und 81 die Pocken einschließlich der Impfungsfrage. Ca. 500 Titel Kleinschrifttum vom 17. Jh bis zur Mitte des 19. Jhs, vor allem Dissertationen, beschließen diese Klasse. 132 Titel behandeln hauptsächlich Augenkrankheiten, aber auch Stummheit und Taubheit.
2.90 Die insgesamt 291 Titel umfassende Literatur zur Gynäkologie, Geburtshilfe und Pädiatrie unterteilt sich in allgemeine Werke (20 Titel, davon ein Sammelband mit 55 Nummern), Geschlechtsorgane (56), Hebammenkunst (117, davon 100 aus dem 18. Jh, darunter ein Sammelband mit 64 Schriften, meist Dissertationen, des 17. bis 19. Jhs), Krankheiten der Wöchnerinnen (20) und Kinderkrankheiten (78, davon ein Sammelband mit 25 Nummern).
2.91 Der allgemeinen Arzneimittellehre (262 Titel) folgen Werke zu einzelnen Arznei- und Heilmitteln (283) und 53 Arzneibücher. Der Gesamtbestand von 553 Titeln setzt sich aus 5 Titeln des 16. Jhs, 47 des 17. Jhs, 274 des 18. Jhs und 227 des 19. Jhs zusammen.
2.92 421 Titel der Klasse Gerichtsmedizin behandeln neben allgemeinen Fragen Einzelaspekte, deren umfangreichster die Literatur über Geistesstörungen ist. Mit 280 Titeln überwiegt das Schrifttum des 19. Jhs. 85 Titel (66 aus dem 19. Jh) sind der Kriegsmedizin und dem Sanitätswesen gewidmet. Hinzu kommen 57 veterinärmedizinische Titel.
Jürgen Beutin
Geschichte (Ge)
2.93 Der Bestand enthält außer Geschichte auch Geographie, Historische Hilfswissenschaften einschließlich Kostümkunde, Altertumswissenschaft einschließlich Archäologie sowie Oldenburgensien. In diesem umfassenden Sinn ist der historische Bestand des Fachs Geschichte mit 20.940 Titeln der zweitgrößte nach der Jurisprudenz; mit 32.327 Bdn steht er an der Spitze. Davon sind 448 Titel (2 Prozent) in 2370 Bdn nicht systematisch erfaßt. Sie zählen entweder zum Bestand des Pädagogischen Lehrgangs (39 Titel in 93 Bdn) oder wurden nach 1938 erworben und werden bei der inhaltlichen Vorstellung des Gesamtbestandes nicht berücksichtigt. Das 16. Jh stellt 513 Titel (3 Prozent) in 311 Bdn, das 17. Jh 2702 (13 Prozent) in 1717 Bdn, das 18. Jh 6597 (32 Prozent) in 7718 Bdn und das 19. Jh 11.128 (53 Prozent) in 22.581 Bdn.
2.94 Die Systematik beginnt mit den einleitenden Schriften und Miszellaneen. Unter den 444 Titeln in 1198 Bdn sind nur wenige annalistische Werke, Schriften zur Geschichte, Geschichtswissenschaft und -philosophie und einige Zeitschriften, auch des 18. Jhs. Unter den Sammelbänden ohne sachlichen Zusammenhang sind die " Miscellanea Historica" mit 117 Titeln thematisch gemischten historischen und politischen Kleinschrifttums des 16. bis 19. Jhs hervorzuheben (mit deutlichem Schwerpunkt in der zweiten Hälfte des 17. Jhs und der ersten Hälfte des 18. Jhs) sowie der Band " Ad historiam" mit 11 Titeln meist des 18. Jhs. Unter den Gesammelten Schriften einzelner Verfasser finden sich 2 Bde mit 49 " dissertationes historicae" von Johann Daniel Koehler. Dieser etwas größeren Gruppe folgen einige Titel zur Kulturgeschichte im allgemeinen und in einzelnen Epochen.
2.95 Die Geographie mit 3565 Titeln (17 Prozent) in 6602 Bdn unterscheidet grob zwischen dem Allgemeinen Teil und der Regionalen Geographie. In der ersten Gruppe mit insgesamt 678 Titeln in 1874 Bdn (10 Werke des 16. Jhs, 125 des 17. Jhs, 194 des 18. Jhs und 349 des 19. Jhs) befinden sich 76 überwiegend dem 19. Jh entstammende Titel zumeist Zeitschriften und Serien zur Geschichte der Geographie, zum Reisen im allgemeinen, auch völkerkundliche und vereinzelt volkskundliche Schriften; 50 kartographische Werke und Atlanten (29 vor 1800), z. B. von Braun und Hogenberg, Ortelius, Mercator und Blaeu; 21 Titel zur Statistik und 89 zur allgemeinen Geographie mit einigen Handbüchern, Erdbeschreibungen, Länder- und Staatskunden. Es schließen sich 99 Titel zur Geographie des Altertums und des Mittelalters an, die im Anschluß an die einleitenden Schriften und kartographischen Werke nach geographischen Räumen gegliedert sind, welche jeweils nur eine geringe Titelzahl aufweisen. Die letzte Rubrik des Allgemeinen Teils (343 Titel in 795 Bdn, davon 100 aus dem 17. Jh und 114 aus dem 18. Jh) verzeichnet nach den Sammlungen von Reisebeschreibungen und politisch-geographisch-historischen Landeskunden im allgemeinen und einzelner Länder des 17. Jhs (" res publicae", häufig von Elzevier) in der Hauptsache Weltreisen und Fahrten durch größere Regionen.
2.96 Der Bestand der Regionalen Geographie umfaßt 2887 Titel in 4728 Bdn, davon 30 Titel aus dem 16. Jh, 233 aus dem 17. Jh, 769 aus dem 18. Jh und 1855 aus dem 19. Jh. Der Europa insgesamt betreffende Teil dieser Klasse enthält neben Handbüchern, Werken zur Statistik und Atlanten (Merian, Nicolas de Fer, Atlas royal) vor allem Berichte über Reisen durch mehrere Länder Europas. Bei den Schrif- ten zur Geographie einzelner europäischer Länder finden sich neben historisch-geographischen Beschreibungen, landeskundlicher Literatur, Statistik, Karten und Atlanten bevorzugt Werke zu Sitten und Lebensverhältnissen, eher volkskundliche Titel also, sowie Beschreibungen und Ansichten von Sehenswürdigkeiten. Überall dominant sind Reiseberichte, Reisehandbücher und Briefausgaben. Die physikalische Geographie spielt eine untergeordnete Rolle. Italien ist mit ca. 170 Titeln vertreten, Großbritannien mit Irland sowie Rußland mit Finnland und Polen mit je ca. 140, Frankreich und Skandinavien mit ca. 95, die Iberische Halbinsel, die Schweiz, Holland mit Belgien und Griechenland mit Albanien jeweils mit 60 Titeln, die südslawischen Länder, Ungarn und die Türkei mit je 30 und weniger.
2.97 Mit 579 Titeln (73 Prozent aus dem 19. Jh) liegt der Schwerpunkt der Regionalen Geographie auf Deutschland, wozu auch Österreich gezählt ist. Den allgemeinen Schriften, u. a. Literatur zu Strömen und Gebirgen, folgt Literatur zu Preußen, Österreich, Bayern, Sachsen, Hannover und weiteren kleineren Staaten des Reichs. Insgesamt sind geographische, besonders topographische, statistische, wirtschaftsgeographische und administrative Schriften gegenüber der Reiseliteratur stärker berücksichtigt. Jeweils einen allgemeinen Teil und die weitere Untergliederung nach Regionen und Ländern bieten auch die Geographien Asiens (468 Titel), Afrikas (306), Amerikas (343) und Ozeaniens (49). Erneut findet sich hier ein großer Anteil an Reiseliteratur.
2.98 Mit 10.464 Titeln in 15.947 Bdn ist das Fach Geschichte vertreten. Davon sind 4 Prozent (390 Titel) im 16. Jh, 16 Prozent (1681 Titel) im 17. Jh, 32 Prozent (3355 Titel) im 18. Jh und 48 Prozent (5038 Titel) im 19. Jh erschienen. Die historische Systematik ähnelt der geographischen. Auf die allgemeine Literatur und Schriften zu den drei großen historischen Epochen folgen die einzelnen Länder. Eigens zusammengefaßt sind die Kriegsgeschichte sowie " Weltliche Orden und geheime Gesellschaften".
2.99 Unter den 971 Titeln in 3107 Bdn zur Weltgeschichte finden sich universalhistorische Schriften und Atlanten (132 Titel); allgemeine Literatur zur Alten Geschichte mit wenigen urgeschichtlichen Werken; die gesamte Literatur zur alten Geschichte einzelner Reiche (521 Titel), darunter 4 Sammelbände mit Dissertationen des 17. und 18. Jhs unter den Titeln " Ad historiam antiquam" (20 Titel), " Ad historiam antiquam Romanam" (2 Bde, 35 Titel) und " Ad historiam antiquam variarum gentium" (31 Titel); 74 Titel zur Mittelalterlichen Geschichte, meist über Völkerwanderung und Kreuzzüge; 244 Titel in 1467 Bdn zur Neuzeit mit einigen Zeitschriften, Zeitungen, annalistischen Werken u. ä.
2.100 Die Geschichte einzelner Länder behandeln 8929 Titel in 12.054 Bdn, wovon 4 Prozent (362 Titel) dem 16. Jh, 18 Prozent (1554) dem 17. Jh, 33 Prozent (2970) dem 18. Jh und 45 Prozent (4043) dem 19. Jh angehören. Die Berücksichtigung der verschiedenen Räume und Staaten, innerhalb derer nach einzelnen Regionen und Epochen gegliedert wird, ist unterschiedlich. Während zu Großbritannien 1236 Titel (davon 882 des 18. Jhs) vorliegen, zu Frankreich 992 Titel besonders zur Geschichte von Ludwig XIV. bis zur Revolution und zu den skandinavischen Ländern 534 Titel (davon 223 aus dem 17. Jh), beschränkt sich die Literatur über Italien mit Schwerpunkt bei der Geschichte des Papsttums auf 357 Titel (davon 57 Prozent vor 1800), über die Niederlande mit Belgien (64 Prozent der Titel vor 1800) und Rußland auf je ca. 200 Titel und über die Iberische Halbinsel auf 122 Titel. Unter 100 Titeln liegen die Schweiz (86), Griechenland und Byzanz (83), Ungarn und der südslawische Raum (63), Polen (58), das Baltikum (40) und die Türkei (38).
2.101 Zu verschiedenen Ländern finden sich Sammelbände, häufig mit zeitgenössischem Kleinschrifttum. Hervorzuheben sind für Frankreich die Sammlung " Mazarinades" (1647-1653; 1022 Titel in 18 Bdn), für England " Political Tracts" (1682-1771; 368 Titel in 40 Bdn), der Sammelband " Ad historiam Angliae" (Mitte 17. Jh bis Mitte 18. Jh; 52 Titel), 164 Schriften in 7 Bdn zur Geschichte des 17. Jhs sowie die Sammlungen " Tracts" (69 Titel in 6 Bdn), " Political Tracts" (35 Titel in 3 Bdn), " Sermons and Tracts" (29 Titel in einem Band), " Miscellanies" (91 Titel in 8 Bdn) und " Political Pamphlets" (9 Titel in einem Band) aus dem ausgehenden 17. Jh und vor allem dem ersten Drittel des 18. Jhs.
2.102 Für die Niederlande existiert ein Sammelband zur Geschichte des 17. Jhs mit dem Titel " Ad historiam Belgicam" (34 Titel), ein weiterer, " Verschydene Tractaten", für die Zeit vom Ende des 16. Jhs bis 1608/09 (78 Titel). Ebenso sind vorhanden für Italien 3 Sammelbände mit 56 Titeln aus dem 17. und 18. Jh zur Geschichte des Papsttums und der Kirche, häufig Dissertationen; für Dänemark die " Acta Danica" (11 Bde mit 222 Titeln) aus der Zeit seit ca. 1640 bis zum Beginn des 18. Jhs, die auch Schweden und Holstein betreffen; für Griechenland 6 Bde mit 30 deutschsprachigen Titeln zum Unabhängigkeitskampf.
2.103 Die Literatur über das Deutsche Reich bildet mit 4676 Titeln in 6443 Bdn den Schwerpunkt des Bestandes. Davon stammen 262 Titel (6 Prozent) aus dem 16. Jh, 774 (16 Prozent) aus dem 17. Jh, 1248 (27 Prozent) aus dem 18. Jh und 2392 (51 Prozent) aus dem 19. Jh. Sie verteilen sich auf Quellen (111 Titel); Handbücher, Werke zur allgemeinen deutschen Geschichte oder zur Geschichte mehrerer Epochen (108); " Miscellen" (222), darunter Zeitschriften und einige Serien, Beiträge zu Einzelfragen, Literatur über " Personen und Stände" (mit Schriften zur Nationalstaatsfrage, etwa der Ficker-Sybel-Kontroverse), zur Kulturgeschichte und Volkskunde sowie zu Aberglauben und Sagen.
2.104 Darauf folgt die Reichsgeschichte, beginnend mit den Germanen, chronologisch in 1461 Titeln, wovon 896 vor dem 19. Jh erschienen sind. Aus dem gleichmäßig verteilten Bestand sei nur das zeitgenössische Kleinschrifttum erwähnt. Vier Sammelbände mit 88 Titeln, " Ad historiam belli Smalcaldici", liegen zu den politischen Kämpfen der ersten Hälfte des 16. Jhs vor, ferner die " Acta Bohemica" (5 Bde mit 114 Titeln) vor allem aus der Zeit von 1618 bis 1621, " Ad bellum tricennale" (5 Bde mit 87 Titeln) überwiegend aus der Zeit von 1620 bis 1650 und ein Band mit 16 politischen Flugschriften von 1866 bis 1871. Zur Geschichte des Reichs kommen 19 Bde mit 412 Titeln hinzu, häufig Dissertationen des 16. bis 18. Jhs mit Schwerpunkt in der zweiten Hälfte des 17. Jhs und der ersten Hälfte des 18. Jhs.
2.105 Auf die Reichsgeschichte folgt die der einzelnen deutschen Staaten, jeweils gegliedert in einen allgemeinen und einen zunächst chronologisch, dann nach Regionen innerhalb des Staates geordneten Teil. Es ist Literatur vorhanden zu Preußen (620 Titel), Österreich (148), Bayern (94), Sachsen und Thüringen (341, davon 206 vor 1800), Schwaben und Württemberg (43), Baden und Elsaß (54), Hessen (100), Braunschweig-Hannover mit Ostfriesland (624, davon 84 aus dem 16. Jh, 104 aus dem 17. Jh und 248 aus dem 18. Jh), Mecklenburg (43), Schleswig-Holstein (251), Anhalt (16), Schwarzburg und Reuss (8), Lippe (11), Waldeck (10), Nassau (12) sowie zu den weltlichen (26) und geistlichen (152) Reichsständen und den Reichsstädten (211).
2.106 Schlesien ist durch die Sondersammlung von Dr. Heinrich Menz repräsentiert, deren ca. 950 Titel laufend ergänzt werden, die aber kaum Literatur vor 1900 enthält. Sie ist durch einen Alphabetischen Katalog und durch einen Standortkatalog erschlossen ( s. u. 3.2). Hervorzuheben ist die Sammlung " Ad historiam Brandenburgico-Borussicam" (4 Bde mit 58 Titeln) vom Ende des 16. Jhs bis zur Mitte des 18. Jhs. Aus derselben Zeit stammen 8 Bde mit 160 Titeln zur sächsischen Geschichte und 3 Bde mit 51 Titeln zur hessischen Geschichte. Der Schwerpunkt liegt jeweils in der zweiten Hälfte des 17. Jhs und der ersten Hälfte des 18. Jhs. Zwischen dem 16. Jh und ca. 1785 sind auch 15 Bde mit 258 Titeln zur braunschweigischen Geschichte erschienen, die durch 7 Bde mit 74 Titeln aus der Zeit Heinrichs des Jüngeren (1539-1546) ergänzt werden. Zur Sukzession in Schleswig-Holstein existieren 4 Bde mit 31 Kleinschriften (1837-1848). 33 " Akademische Gelegenheits-Reden" aus Kiel zwischen 1771 und 1793 sind ebenfalls in einem Band zusammengefaßt.
2.107 Die Literatur zur außereuropäischen Geschichte ist mit 247 Titeln vertreten: Asien mit 115, davon 73 vor 1800, mit Schwerpunkt Ostindien; Afrika mit 24 und Amerika mit 108, hauptsächlich zu den Vereinigten Staaten. Die Kriegsgeschichte bietet in 415 Titeln allgemeine Literatur und Schriften zu einzelnen Kriegen seit 1626, darunter " Flugschriften auf die Zeitereignisse 1807-1815" (5 Bde mit 84 Titeln). 149 Titel der Gruppe " Weltliche Orden und geheime Gesellschaften" behandeln hauptsächlich Ritterorden und Freimaurerei.
2.108 Der Bestand bietet unter Historische Hilfswissenschaften (6 Prozent des Gesamtbestandes Geschichte mit 1742 Bdn) 128 Titel zur Chronologie, davon 86 vor 1800, 373 zur Genealogie, Heraldik und Sphragistik, darunter Literatur zur Geschichte des Adels mit Schwerpunkt Deutschland, 625 zur Numismatik (57 Prozent vor 1800) einschließlich der antiken Münzen, darunter einige Kataloge öffentlicher und privater Sammlungen, und 40 zur Kostümkunde.
2.109 Unter den 1542 Titeln (7 Prozent) zur Altertumswissenschaft in 1932 Bdn findet sich neben dem klassischen Kanon bei den Schriften zu den Antiquitäten auch Literatur zu den Altertümern anderer Völker, vor allem Mittel- und Nordeuropas. Von den 739 Titeln stammen 400 aus der Zeit vor 1800. Hervorzuheben sind 11 Sammelbände " Ad Antiquitates" mit 242 Titeln vom 17. Jh bis zum Beginn des 19. Jhs. Die Mythologie (189 Titel) blieb nicht auf die Klassische Antike beschränkt und beinhaltet auch den Kultus. Der Altertumswissenschaft ist auch die Archäologie mit vorgeschichtlicher Literatur subsumiert. Die 614 Titel dieser Klasse gliedern sich in allgemeine Literatur mit Schriften zu Kunst und Künstlern, es folgt Literatur über einzelne Sammlungen und Altertümer (Denkmäler, Statuen und Monumente, Inschriften, Gefäße, Gemälde und Gemmen).
2.110 Die Oldenburgensien (3311 Titel in 2536 Bdn) behandeln alle Aspekte der Grafschaft und des Herzogtums Oldenburg sowie der Fürstentümer Lübeck und Birkenfeld. 16 Titel aus dem 16. Jh, 246 aus dem 17. Jh und 1197 aus dem 18. Jh stehen 1852 Titeln aus dem 19. Jh gegenüber. Die Sammlung regionaler Literatur, die bei Brandes kaum vorhanden war, wurde bereits 1792 mit dem Ankauf der Bibliothek des Bardenflether Pastors Johann Samuel Neumann begonnen ( s. o. 1.4). Dessen Katalog mit Nachträgen der Erwerbungen bis 1846 liegt handschriftlich vor ( s. u. 3.3).
2.111 Unter der Überschrift " Großherzogtum, Freistaat" ist Literatur aller Landesteile zusammengefaßt zur oldenburgischen Geographie mit Karten und Ansichten, zur Statistik, zum Militärwesen, zur Hydrographie, zu Deichen und Sturmfluten, zur Volkskunde und Genealogie, zu den Naturwissenschaften (meist oldenburgische Flora) und zur Medizin sowie zu Wirtschaft und Verkehr mit Schwerpunkt Landwirtschaft. Die größte Gruppe bilden die Gesetzgebung, Justiz und Verwaltung, auch einzelner Landesteile. Darunter befinden sich 3 Bde mit Eutiner Bekanntmachungen und Verordnungen (1728-1835). Umfangreich ist der Bestand an Zeitungen und Kalendern. Insgesamt handelt es sich um 650 Titel in 1364 Bdn, zu 90 Prozent aus dem 19. Jh.
2.112 Die Gruppe " Herzogthum" enthält in 1095 Bdn 2544 Werke zur oldenburgischen Geschichte, da- von 233 aus dem 17. Jh und 1146 aus dem 18. Jh. Nach dem allgemeinen Teil und der häufig auf die Fürsten bezogenen Literatur zu einzelnen Epochen folgen Schriften zu den Sachgruppen Kirche, Leichenpredigten, Glückwünsche etc. (neben weiteren Werken 8 Sammelbände mit 663 Titeln) und Schulwesen (mit Programmschriften der Gymnasien zu Oldenburg, Jever und Vechta). Schließlich liegen zur Geschichte der Stadt Oldenburg (mit Programmen zweier weiterer Schulen) einige Schriften zum Vereinswesen und Literatur zu den einzelnen Kreisen des Herzogtums in allen Aspekten vor. Die Gruppen enthalten z. T. auch für die Geschichte des gesamten Großherzogtums wichtige Titel.
2.113 Aus dem über den ganzen Bestand verstreuten Kleinschrifttum seien erwähnt: 29 Schriften zum Weserzoll (1629-1667, in einem Band), die " Acta Kniphusana" (3 Bde mit 29 Titeln des 17. Jhs), ca. 55 Schriften zum Bentinckschen Erbfolgestreit und theologische Streitschriften aus der Mitte des 17. Jhs bis 1852 (ca. 64 Titel). Ein Band mit 152 Gelegenheitsdrucken und 67 Bde " Oldenburgica Varia" sind durch einen maschinenschriftlichen Katalog mit Register ausführlich erschlossen (Teil des bis 1938 geführten Systematischen Katalogs, s. u. 3.1 Sachkataloge). Hinzu kommen 71 Titel (fast ausschließlich des 19. Jhs) in 52 Bdn zum Fürstentum Lübeck (einschließlich Programme des Gymnasiums in Eutin) und 46 Titel des 19. Jhs in 26 Bdn zu Birkenfeld (auch Schulprogramme). Theologie (Theol)
2.114 Der theologische Altbestand verzeichnet auch einige wenige Schriften zu den nicht-christlichen Religionen. Die Theologie scheint zu den bevorzugten Fachgebieten der Bibliothek nach ihrer Wiedereröffnung um 1820 gehört zu haben. Der laufende Kauf wurde durch Nachlässe und Auktionskäufe ( s. o. 1.5) ergänzt. Seit der Mitte des 19. Jhs fand die Theologie weniger Berücksichtigung. Aus der Sammlung von Cornelius August Wilkens erhielt die Bibliothek nach längeren Verhandlungen 1920 197 theologische Werke des 19. Jhs.
2.115 Von 15.537 Titeln in 11.362 Bdn sind 759 (5 Prozent) in 653 Bdn im 16. Jh erschienen, 2803 (18 Prozent) in 1227 Bdn im 17. Jh, 8088 (52 Prozent) in 3654 Bdn im 18. Jh und 3887 (25 Prozent) in 5828 Bdn im 19. Jh. Läßt man die Dissertationen, die eine eigene, nicht gegliederte, formale Klasse am Ende der Systematik bilden, außer Betracht, zeigt sich ein anderes Bild. Von den verbleibenden 8631 Titeln stammen 753 (9 Prozent) aus dem 16. Jh, 1612 (18 Prozent) aus dem 17. Jh, 2905 (34 Prozent) aus dem 18. Jh und 3362 (39 Prozent) aus dem 19. Jh. 234 Titel in 535 Bdn sind nicht systematisiert und werden nicht berücksichtigt.
2.116 Die 512 Titel (302 vor 1800) des Allgemeinen Teils vereinen in 1655 Bdn Schriften zur Theologie überhaupt, Enzyklopädien, Zeitschriften, Kirchenväter und theologische Schriftsteller bis zur Reformation (254 Titel, davon 42 aus dem 16. Jh und 65 aus dem 17. Jh) sowie Theologen seit dem 16. Jh.
2.117 Die exegetische Theologie bildet nach den Dissertationen den zweitgrößten Teilbestand der Theologie (3071 Titel in 3874 Bdn). Mit 1389 Titeln liegt der Schwerpunkt im 18. Jh, während aus dem 19. Jh nur 903 stammen. Gut besetzt sind auch das 16. Jh mit 300 Titeln und das 17. Jh mit 479 Titeln. Mit der gesamten Bibel beschäftigen sich 944 Werke, darunter neben Texten und Übersetzungen (einschließlich der Ausgaben des ganzen Alten Testaments 266 Titel, davon 62 aus dem 16. Jh) hermeneutische Schriften, Wörterbücher, Kommentare, Titel zur biblischen Archäologie, Chronologie, Geographie usw. 926 Titel behandeln das Alte Testament, 1201 das Neue Testament (von 300 Textausgaben sind 228 vor 1800 erschienen, 50 im 16. Jh) und ihre einzelnen Bücher.
2.118 1579 Titel (10 Prozent) in 1567 Bdn zur Systematischen Theologie sind unterteilt in Religionsphilosophie (75 Titel); allgemeine Schriften über Religion und Offenbarung einschließlich Apologetik (306); Symbolik, Polemik und Irenik (292, davon 96 vor 1700), Dogmatik (773 Titel, davon 59 des 16. Jhs, 135 des 17. Jhs und 233 des 18. Jhs); allgemeine Schriften zur Dogmatik einzelner Konfessionen (196); einzelne dogmatische Lehren mit Schwerpunkt bei der Christologie (577); christliche Ethik (133).
2.119 Die Historische Theologie (2657 Titel in 2818 Bdn) beginnt mit wenigen Titeln zur allgemeinen Religionsgeschichte und zu den nicht-christlichen Religionen, u. a. zu den " heidnischen Religionen", meist des Mittelmeerraums und außereuropäischer Gebiete (43 Titel), zur jüdischen Religion (99) und zum Islam (26). Es folgen die " christliche Universalgeschichte", wozu auch die Mission zählt (127 Titel), und die christliche Archäologie (218), u. a. mit Werken zu kirchlichen Festen, zum Kultus und vor allem zur Kunst.
2.120 Die Geschichte der christlichen Kirche im einzelnen ist mit 2127 Titeln in 1957 Bdn vertreten. Sie gliedert sich nach Epochen (124 Titel) und nach Konfessionen. Zum Katholizismus liegen 860 Titel vor, davon 58 aus dem 16. Jh und 452 aus dem 17. Jh. 217 Titel aus dem 17. Jh fallen unter die Rubrik " Ketzereien und Religionsstreitigkeiten", meist Kleinschrifttum zum Jansenismus in Frankreich. 198 Werke des 17. Jhs behandeln Geistliche Orden, vor allem die Jesuiten. Während die orthodoxe Kirche mit 12 Titeln vertreten ist, zählen die Werke zur protestantischen Kirche und zu ihren " Vorläufern" ( u. a. Waldenser, Wyclif, Hus) 822 Titel, davon 136 aus dem 16. Jh, 186 aus dem 17. Jh und 316 aus dem 18. Jh. 76 Titel des 16. Jhs illustrieren die Geschichte des Luthertums, 158 Werke des 17. Jhs und 284 des 18. Jhs befassen sich mit kleineren Religionsgemeinschaften, wozu auch die (neuzeitliche) Mystik gezählt ist. Der religionsgeschichtliche Bestand schließt mit der Kirchengeschichte einzelner Länder (309 Titel). Darin sind deutsche wie europäische Staaten zusammengefaßt. Ansonsten ist nur noch Asien mit 4 Titeln vertreten.
2.121 Die Praktische Theologie mit 578 Titeln (4 Prozent) in 735 Bdn, davon 276 vor 1800, gliedert sich in einen allgemeinen Teil, der auch wenige Titel zur Pastoraltheologie und Katechetik enthält, ferner in Liturgik, Hymnologie, Homiletik (die größte Einzelgruppe mit 313 Titeln, davon 162 vor 1800, vor allem Predigttexte und einige Titel zur mittelalterlichen Mystik) sowie Andachts- und Erbauungsbücher.
2.122 Der theologische Altbestand schließt mit einer Sammlung von 6906 Dissertationen und Kleinschriften (45 Prozent) in 178 Bdn, die den letzten Band im bis 1938 geführten Systematischen Katalog bilden und durch ein beigefügtes Register Merzdorfs erschlossen sind, das nach wenigen vorangestellten allgemeinen Schlagwörtern den Bestand nach den Büchern der Bibel ordnet ( s. u. 3.1 Sachkataloge). Das 16. Jh stellt 7 Schriften, das 17. Jh 1191, das 18. Jh 5183 und das 19. Jh 525.
Klaus-Peter Müller
3.1 Moderne allgemeine Kataloge
OPAC
ORBIS - Oldenburger Regionales Bibliotheks- und Informationssystem: Lokalverbund mit der Universitätsbibliothek Oldenburg (BIS) und der Fachhochschulbibliothek Oldenburg.
Alphabetischer Katalog
[in Zettelform; verzeichnet den Druckschriftenbestand der Landesbibliothek und weist die bis 1980 einschließlich erschienenen Monographien und Zeitschriften gemäß PI nach.]
Standortkataloge:
Standortkatalog der Präsenzbestände
[in Zettelform; umfaßt Literatur im Katalogsaal und in den Lesesälen; abgebrochen]
Standortkataloge für Sonderbestände:
Bibliothek des Alten Gymnasiums Oldenburg
[umfaßt auch Gruppensystematischen Katalog]
Jiddische Sammlung [umfaßt auch Gattungskatalog]
Landwirtschaftliche Sammlung Wacker
Lettische Bibliothek
Oldenburgische Militärbibliothek
Bibliothek des Oberappellationsgerichts Oldenburg
[alle Kataloge in Zettelform]
Zeitungskataloge:
Zeitungen. Bearb. von Walter Barton. 2., durchges. u. ergänzte Ausg. Oldenburg 1995
[enthält Kurztitelaufnahmen; regional und sachlich gegliedert; [Barton-online-Version]]
Barton, Walter: Bibliographie der oldenburgischen Presse, Teil 1: Die Zeitungen. In: Oldenburger Jahrbuch 57 (1958) Teil 1, S. 41-79; 58 (1959) Teil 1, S. 55-78; 59 (1960) Teil 1, S. 83-110
[mit Angabe von Bestandsumfang und Signatur; regional und chronologisch angelegte Bibliographie]
Sachkataloge:
Systematischer Katalog (SyK)
[seit 1873 geführter Bandkatalog aller Erwerbungen bis 1938; Standortkatalog entsprechend der 1847 eingerichteten und 1938 abgebrochenen Magazinordnung des älteren Bestandes nach 9 Wissenschaftsfächern; Gruppensignaturen um Individualzählung vervollständigt]
Alter Schlagwortkatalog (SWK 1)
[in Zettelform; von 1939 an geführt; mit Nachweisen der Monographien 1939 bis 1971 nach weitgefaßten Begriffen; für die oldenburgische Geschichte und Landeskunde auch mit Nachweis der Sonderdrucke und unselbständigen Veröffentlichungen (Auswertung der einschlägigen Periodika)]
Neuer Schlagwortkatalog (SWK 2)
[in Zettelform; von 1972 bis 1995 geführt; mit Nachweisen der Monographien mit Erscheinungsjahr 1972 bis 1995; nach enggefaßten Begriffen (Erlanger Regelwerk)]
Zentrale Nachweise:
Die Bestände sind in der Zeitschriftendatenbank (ZDB)und zum großen Teil in der Verbunddatenbank des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) nachgewiesen.
3.2 Moderne Sonderkataloge
Cimelienkatalog
[Bandkatalog (Zugangsverzeichnis) der Hss. und Nachlässe (Bestand Cim I) ohne oldenburgische und Militär-Hss. (Bestände Ge IX A-C bzw. MB), der Inkunabeln (Bestand Cim II) und der Pressendrucke bzw. Faksimiledrucke (Bestand Cim III); hschr.]
Stahl, Irene: Handschriften in Nordwestdeutschland. Aurich - Emden - Oldenburg. Wiesbaden 1993. (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen. Kurzkatalog 3)
Alphabetischer Inkunabelkatalog. 2009.
Musikalienkatalog
[Zettelkatalog der Musica practica (Mus); Verzeichnung (alphabetisch) nach Komponisten und (gruppen-thematisch) nach Gattungen/Instrumenten; abgebrochen]
Kartenkatalog
[Zettelkatalog von Kartenwerken (Kt) nach Standorten; abgebrochen]
Katalog der Niederdeutschen Literatur
[alphabetischer Zettelkatalog der niederdeutschen Literatur im Bestand Spieker-Bökerschapp (Sp; Depositum des Bundes der oldenburgischen Heimatvereine); abgebrochen]
Katalog der Büchersammlung der Deutsch-Französischen Gesellschaft (Franz)
[in Zettelform; systematisch geordnet]
Katalog der Jiddischen Literatur (Jidd)
[in Zettelform; Verzeichnung alphabetisch nach Verfassern; Standortkatalog nach Gattungen]
Katalog der Bibliothek des Alten Gymnasiums (AG)
[in Zettelform; gruppensystematisch geordnet]
Katalog der Bibliothek des Ghzgl. Oberappellationsgerichts (OApp) [in Zettelform; Standortkatalog]
Katalog der Lettischen Bibliothek (Lett)
[in Zettelform; Standortkatalog einer Lagerbibliothek für Displaced Persons aus vorwiegend in den USA um 1946 zusammengetragenen Bücherspenden des YMCA]
Alphabetischer Katalog der Schlesien-Sammlung Menz
[in Zettelform; mschr.; nach RAK; erstellt um 1980]
Standortkatalog der Schlesien-Sammlung Menz
[in Zettelform; mschr.; nach RAK; erstellt um 1980]
Verzeichnis der seit 1907 eingestellten Lebensbeschreibungen, Briefe, Tagebücher
[in 5 Gruppen alphabetisch nach Personennamen geordneter Bandkatalog; 1939 abgebrochen; Gruppensignaturen unvollständig; die später eingeführte Individualzählung der einzelnen Titel fehlt; hschr.]
Verzeichnis der seit 1907 eingestellten Reisebeschreibungen
[nach Kontinenten und Ländern (Regionen) geordneter Bandkatalog mit alphabetischem Register; 1939 abgebrochen; unvollständige Gruppensignaturen; hschr.]
Verzeichnis der seit 1907 eingestellten Werke aus dem Gebiet der Schönen Literatur
[nach Sprachen geordneter Bandkatalog; 1939 abgebrochen; unvollständige Gruppensignaturen; hschr.]
Verzeichnis der Exlibris und Supralibros
[erfaßt bisher alle Bände mit Drucken des 15. bis 19. Jhs sowie die Hss.; enthält Kopien der Exlibris und Abreibungen der Supralibros]
3.3 Historische Kataloge
Systematischer Katalog der Bibliothek von Georg Friedrich Brandes
[um 1790; Bandkatalog; mit Nachträgen der Hzgl. Öffentlichen Bibliothek bis um 1844; ohne Bd 3 (Teil VI = Histoire)]
dass. [Abschrift um 1790; umfaßt auch Teil VI]
Bibliotheca Oldenburgensis. Bearb. von Helmerich Hayen. 1796
[alphabetischer Bandkatalog; abgebrochen bei D]
Systematischer Katalog aller Erwerbungen bis 1873 mit Nachträgen bis nach 1900
[Kapsel-Katalog; Vorläufer des Systematischen Bandkataloges; unvollständige Gruppensignaturen; teilweise Lücken durch Kriegsverluste]
Alphabetischer Katalog
[seit 1871 geführter Blattkatalog aller Erwerbungen bis 1938; 1939 abgebrochen; unvollständige Gruppensignaturen]
Schlagwortkatalog der seit 1907 eingestellten Werke
[in Zettelform; mschr.; 1939 abgebrochen; unvollständige Gruppensignaturen]
Merzdorf, Theodor: Verzeichnis der Inkunabeln der Ghzgl. Bibliothek zu Oldenburg. In: Serapeum 11-14 (1850-53) und 22-23 (1861-62)
Teilkatalog juristischer Dissertationen (16.-19. Jh)
[Bandkatalog als Markierung des Besitzes in einem durchschossenen Exemplar der zusammengebundenen Indizes von Martin Lipenius, Bibliotheca realis juridica. 2 Bde nebst Suppl. Leipzig 1757]
Catalogus Dissertationum Juridicarum
[Bandkatalog aus dem 18. Jh; Schlagwortkatalog für eine Teilreihe der Sammlung juristischer Dissertationen]
Systematischer Katalog der Bibliothek von Adolf Friedrich Trendelenburg
[Bandkatalog mit Kennzeichnung der Dubletten zur Bibliothek Brandes und mit Nachträgen der Hzgl. Öffentlichen Bibliothek bis um 1844]
Systematischer Katalog der Bibliothek von Johann Samuel Neumann
[hschr. Bandkatalog; Verzeichnis von Oldenburgensien, auch oldenburgischen Drucken; mit Nachträgen der Hzgl. Öffentlichen Bibliothek bis um 1846]
Kohli, Ludwig (Bearb.): Alphabetischer Katalog der Bibliothek von Gerhard Anton Gramberg [Bandkatalog; um 1820]
Fachkatalog der Bibliothek von Christoph Friedrich Mentz [Bandkatalog; um 1833]
Alphabetische Titelkonkordanz der Bibliotheken Brandes, Gramberg, Mentz und Trendelenburg [Bandkatalog; um 1835]
Katalog der Ghzgl. Oldenburgischen Militair-Bibliothek. Oldenburg 1839 [Systematischer Katalog]
Katalog der Ghzgl. Oldenburgischen Militair-Bibliothek. Oldenburg 1859 [Systematischer Katalog]
Alphabetischer Katalog der Ghzgl. Militair-Bibliothek. Oldenburg 1865
[durchschossenes Exemplar mit hschr. Nachträgen bis um 1914]
Katalog der Militär-Bibliothek. 1865
[systematischer Bandkatalog; geführt bis um 1914]
4.1 Archivalien
Archivalien der Landesbibliothek im Staatsarchiv Oldenburg (Bestand Rep 740): Seit 2003 durch ein Findbuch neu erschlossen; wurden im November 1946, vermutlich auf Veranlassung des Archivdirektors Dr. Hermann Lübbing (kommissarischer Leiter der Landesbibliothek) aus der Bibliothek in das Archiv transferiert; Bestand umfaßt 686 Nummern (1792 bis 1997); neuverzeichnet nach einer dem Organisationsplan der heutigen Landesbibliothek angenäherten Ordnung. Der Bestand umfaßt auch einige ehemals aktiv genutzte Kataloge von Teilbeständen: Bibliothek Mentz (Nr. 161), Bibliothek Trendelenburg (Nr. 258), das für Aspekte der Frühgeschichte der Landesbibliothek unentbehrliche Journal von 1792-1810 (Nr. 271) mit den Eintragungen der Erwerbungen (1792-1800) und Ausleihen (1792-1810) sowie Akzessionsjournale für die Jahre 1858-1937. Verwaltungsakten: Personalsachen (1815-1946), Bausachen (1830-1941), Haushaltssachen (1793-1941), davon Einnahme- und Ausgaberechnungen (1793-1845), Rechnungen der von 1814 bis 1845 der Bibliothek übertragenen offiziösen Publizistik (Oldenburgische Anzeigen, - Blätter, Staatskalender, Zeitung, Landkarten). Akzessionsbücher (1868 ff.) [auch nach Lieferanten geordnet], Buchbinderjournale (1842 ff.), Ausleihjournale [fehlen von 1811 an für die nächsten 5 Jahrzehnte, ab 1867 vollständig erhalten], Akten der Staatlichen Volksbüchereistelle [von 1937 bis 1970 mit der Landesbibliothek verbunden (später: Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken)] Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 102-103.
Die Registratur in der Landesbibliothek ist nach dem geltenden Organisationsplan der Bibliothek geordnet und ergänzt die Bestände des Staatsarchivs.
Ergänzende Archivbestände im Staatsarchiv Oldenburg: Kabinett Oldenburg, 1784-1869 (Bestand 31-4, 6, 9, 12, 13, 15); Kammer, 1814-1869 (Bestand 71-5); Konsistorium (Bestand 73); Staatsministerium, Departement für Kirchen und Schulen (Bestand 134); Departement der Finanzen (Bestand 137).
4.2 Darstellungen
Historische Darstellungen (chronologisch)
Merzdorf, Johann Friedrich Ludwig Theodor: Die öffentliche Bibliothek (Die Großherzoglichen kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen in Oldenburg 1) In: Mitteilungen aus Oldenburg 9 (1843) S. 81-84, 87-88
Merzdorf, Johann Friedrich Ludwig Theodor: Versuch einer Geschichte der Bibliotheken im Herzogthume Oldenburg. In: ders.: Bibliothekarische Unterhaltungen. Slg. 1. Oldenburg 1844, S. III-LXXXVI [S. XV-XLII: Die gräfliche Bibliothek zu Oldenburg; S. LXVI-LXXXVI: Die Großherzogliche öffentliche Bibliothek in Oldenburg]
Jansen, Günther: Aus vergangenen Tagen. Oldenburg's literarische und gesellschaftliche Zustände während des Zeitraums von 1773-1811. Oldenburg 1877
Merzdorf, Johann Friedrich Ludwig Theodor: Etwas über ältere Bibliotheken des Herzogtums Oldenburg. In: Zeitschrift für Verwaltung und Rechtspflege im Großherzogtum Oldenburg 6 (1879) S. 174-185
Pleitner, Emil: Oldenburg im 19. Jahrhundert. 2 Bde. Oldenburg 1899-1900
Berger, Johannes Oskar: Geschichte der Großherzoglichen öffentlichen Bibliothek zu Oldenburg seit ihrer Gründung um das Jahr 1792 bis jetzt. In: Generalanzeiger für Oldenburg und Ostfriesland 86 (1901) Nr. 16, 19, 22, 28, 33, 37, 44, 52, 60
Kühn, Anton: Die Großherzogliche Privatbibliothek und die Öffentliche Bibliothek (Kulturbilder aus Deutschland 7: Das Großherzogtum Oldenburg). In: Illustrirte Zeitung 139 (Leipzig 1912) Nr. 3620 vom 14. November
Kühn, Anton: Die Großherzogliche öffentliche Bibliothek. In: Heimatkunde des Herzogtums Oldenburg 2 (1913) S. 515-520
Lübbing, Hermann: Aus dem Leben der Landesbibliothek Oldenburg. In: Der Oldenburgische Hauskalender 121 (1947) S. 46-47
Fischer, Wolfgang Günther: Oldenburgische Landesbibliothek. Kriegsschäden und Wiederaufbau. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 62 (1948) S. 309-311
Barton, Walter: Aus der Geschichte der Landesbibliothek Oldenburg. Bücherwanderungen einst und jetzt. In: Oldenburger Jahrbuch 55 (1955) Teil 1, S. 250-254
Barton, Walter: Die Landesbibliothek Oldenburg in den Jahren 1943-1957. Ein Rückblick auf die Epoche des Provisoriums. In: Oldenburger Jahrbuch 56 (1957) Teil 1, S. 51-73
Barton, Walter: Landesbibliothek Oldenburg. In: Methodisches Handbuch zur Heimatforschung in Niedersachsen. Hrsg. von Helmut Jäger. Hildesheim 1965, S. 39-41
Jung, Dorothea: Die Landesbibliotheken Niedersachsens. Wolfenbüttel, Hannover und Oldenburg. Ein Beitrag zur Bibliographie ihrer Geschichte 1900-1964. Diplomarbeit. Göttingen: Evangelische Bibliotheksschule 1966 [mschr.]
Dietzel, Armin: Landesbibliothek Oldenburg. In: Wilhelm Totok und Karl-Heinz Weimann (Hrsg.): Regionalbibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt 1971, S. 90-96 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderheft 11)
Dietzel, Armin: Einiges Wissenswerte über die Landesbibliothek. In: Der Oldenburger Bürger 17 (1972) Heft 3, S. 11-13 Oldenburg um 1900.
Beiträge zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Situation des Herzogtums Oldenburg im Übergang zum industriellen Zeitalter. Oldenburg 1975
Schieckel, Harald: Die Mitglieder der Oldenburgischen Literarischen Gesellschaft von 1779 seit ihrer Gründung. In: Oldenburger Jahrbuch 78/79 (1978/79) S. 1-17
Peter Friedrich Ludwig und das Herzogtum Oldenburg. Beiträge zur oldenburgischen Landesgeschichte um 1800. Hrsg. von Heinrich Schmidt. Oldenburg 1979
Crusius, Gabriele: Gründung und Frühgeschichte der Herzoglichen öffentlichen Bibliothek in Oldenburg (1792-1847). Oldenburg 1981 (Schriften der Landesbibliothek Oldenburg 10)
Dietzel, Armin: Die Herzogliche Öffentliche Bibliothek in Oldenburg als Regionalbibliothek. In: Zur Internationalität wissenschaftlicher Bibliotheken. Frankfurt 1987, S. 209-220 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderheft 44)
Müller, Klaus-Peter: Die Landesbibliothek Oldenburg von der Jahrhundertwende bis 1945. Oldenburg 1987 (Schriften der LBO 16)
Veit, Beatrix: Zur Geschichte der Landesbibliothek Oldenburg von 1847 bis 1907. Oldenburg 1988 (Schriften der LBO 18)
Koolman, Egbert: Die Mitglieder des Literarisch-geselligen Vereins zu Oldenburg von 1839 seit seiner Gründung. In: Festschrift des Literarisch-geselligen Vereins, Oldenburg 1989, S. 47-100
Koolman, Egbert (Hrsg.): Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Bibliothekarische Untersuchungen aus Anlaß des 200jährigen Bestehens der Landesbibliothek Oldenburg. Oldenburg 1992 (Schriften der LBO 26)
Koolman, Egbert: Landesbibliothek Oldenburg. In: Bernd Hagenau (Hrsg.): Regionalbibliotheken in Deutschland. Frankfurt am Main 2000, S. 169–174.
Jahresberichte Landesbibliothek Oldenburg. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 13 (1936) S. 343-344; 15 (1938) S. 350; 20 (1947) S. 206; 25 (1953) S. 288-289; 30 (1958) S. 382-383
Landesbibliothek Oldenburg. In: Jahresbericht der Oldenburg-Stiftung (1975 ff.: der Oldenburgischen Landschaft). Oldenburg 1966 - 2005
Ausleihe
Koolman, Egbert: Benutzung und Benutzer der Herzoglichen öffentlichen Bibliothek in Oldenburg 1792-1810. In: Peter Friedrich Ludwig und das Herzogtum Oldenburg. Oldenburg 1979, S. 213-230
Koolman, Egbert: Eine Bibliothek und aufgeklärte Damen. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 235-270
Bibliographie
Koolman, Egbert: Oldenburgische Bibliographie (16. Jh bis 1907). In der Landesbibliothek bearbeitet. Hildesheim 1987 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Oldenburg und Bremen XXXa) [enthält den Oldenburg betreffenden Altbestand bis 1907 mit Signaturen ohne Nennung von Mehrfachexemplaren]
Koolman, Egbert; Lübbe, Rainer: Oldenburgische Bibliographie 1972 ff. In der Landesbibliothek Oldenburg bearbeitet. In: Oldenburger Jahrbuch 74 ff. (1974 ff.)
[Oldenburgische Bibliographie online]
Büchereifachstelle
Barton, Walter: Staatliche Büchereiarbeit im Lande Oldenburg. Landesbibliothek und Volksbüchereistelle 1934-1949. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 271-319
Gebäude
Beutin, Jürgen: Kunst am Bau. Werke der bildenden Kunst in der Landesbibliothek Oldenburg. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 361-381
Hobelmann-von Busch, Renate: Die Baugeschichte der Großherzoglichen Öffentlichen Bibliothek in Oldenburg. Assessorarbeit. Köln: Bibliothekar-Lehrinstitut 1975 [mit Fotos; mschr.; mit einer Auswahl der Abb. gedruckt in: Oldenburger Jahrbuch 78/79 (1978/79) S. 29-82]
Koolman, Egbert: Oldenburg, Landesbibliothek. In: Landesbibliotheksbau in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Neubauten, Erweiterungen und Umnutzungen zwischen 1975 und 2002, hrsg. von Detlev Hellfaier. Frankfurt am Main 2003, S. 122 - 131
Kataloge
Fietz, Rudolf: Der alte Realkatalog der Landesbibliothek Oldenburg. Seine Entstehung und seine Systematik. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 209-233
Personal und Personen
Aus persönlichen Briefen Wolfgang Günther Fischers zur Bibliothekssituation in Oldenburg 1945-1954. Eingeleitet und kommentiert von Walter Barton. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 323-360
Crusius, Gabriele: Aufklärung und Bibliophilie. Der Hannoveraner Sammler Georg Friedrich Brandes und seine Bibliothek. Heidelberg 2008 (Beihefte zum Euphorion 54)
Frensdorff, Ferdinand: Georg Brandes, ein hannoverscher Beamter des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen 76 (1911) Heft 1, S. 1-57
Haase, Carl: Ernst Brandes (1758-1810). Bd 1. Hildesheim 1973 Halem, Gerhard Anton von: Selbstbiographie, nebst einer Sammlung von Briefen an ihn ... Zum Druck bearb. von seinem Bruder Ludwig Wilhelm Christian von Halem ..., hrsg. von C. F. Strackerjan. Oldenburg 1840
Halem, J. C. W. von: Ludwig Wilhelm Christian von Halem. In: Oldenburgische Blätter 1840, Nr. 44, 45 (Oldenburger Nekrolog)
Hermann Goens. In: Der oldenburgische Hauskalender oder Hausfreund 122 (1948) S. 46
Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829). Katalog. Göttingen 1979 In Memoriam Wolfgang G. Fischer, 1905-1973.
Red. Paul Raabe. Hrsg. von der Landesbibliothek Oldenburg. Oldenburg 1974
Koolman, Egbert: Heinrich August Lübben. Germanist, Lehrer, Bibliothekar (1818-1884). In: Mitteilungsblatt der Oldenburgischen Landschaft 43 (1984) S. 7-8
Koolman, Egbert: Theodor Merzdorf (1812-1877). Oldenburgischer Bibliothekar und Numismatiker. In: Quatuor Coronati-Jahrbuch 21 (1984) S. 9-23
Lüpkes, Johannes: Johann Friedrich Ludwig Theodor Merzdorf. Eine Biobibliographie. Prüfungsarbeit. Hamburg: Bibliotheksschule 1966 [mschr.]
Randig, Christina: Aufklärung und Region. Gerhard Anton von Halem (1752 - 1819). Publikationen, Korrespondenzen, Sozietäten. Göttingen 2007
Schaer, Friedrich Wilhelm: Hermann Lübbing. In: Der Archivar 31 (1978) Sp. 581-582
Strahlmann, Berend: Heinrich Matthias Marcard, Leibmedicus des Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg, 1788-1808. In: Oldenburger Jahrbuch 60 (1961) Heft 1, S. 57-112 Publizistik [Halem, Ludwig Wilhelm Christian von:]
Die oldenburgische Zeitung. In: Oldenburgische Blätter 11 (1827) S. 177-184 Zensurkommission [Halem, Ludwig Wilhelm Christian von:]
Das Zensur-Gespenst. In: Oldenburgische Blätter 14 (1830) S. 349-352 [Halem, Ludwig Wilhelm Christian von:]
Noch ein Wort über Zensur. In: Oldenburgische Blätter 14 (1830) S. 368
Andreé, Georg: Remmer von Seediek und seine Bibliothek. Ein Beitrag zur Geschichte des Humanismus in Nordwestdeutschland. Mit einem Anhang: Bücherliste I, II, III. In: Oldenburger Jahrbuch 57 (1958) Teil 1, S. 1-40
Barton, Walter: Bibliographie der Oldenburger Presse. In: Oldenburger Jahrbuch 57 (1958) Teil 1, S. 41-79; 58 (1959) Teil 1, S. 55-78; 59 (1960) Teil 1, S. 83-110
Barton, Walter: Bibliothek und Zeitung. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 10 (1963) S. 1-33 [betr. Zeitungsbestände]
Barton, Walter: Die Zeitungssammlung der Landesbibliothek. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 197-207
Beutin, Jürgen: Zwei Juristenbibliotheken. Die Sammlungen Adolph Friedrich Trendelenburgs und Christian Ludwig Rundes. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 41-65
Bonhagen, Magdalena: Oldenburgische Kalender vom 17. Jahrhundert bis heute. Ein Abriß. In: Der Oldenburgische Hauskalender 150 (1976) S. 13-19
Bonhagen, Marlene (Magdalena): Die oldenburgischen Kalender vom 17. Jahrhundert bis heute. Eine Bibliographie und geschichtliche Darstellung. Prüfungsarbeit. Hamburg: Bibliotheksschule 1958 [mschr.]
Crusius, Gabriele: Briefe als Quellen der Privatbibliotheksgeschichte. Georg Friedrich Brandes und seine Bibliothek im Spiegel der Brandesschen Korrespondenz mit Christian Gottlob Heyne. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 10 (1985) S. 1-16
Crusius, Gabriele: Georg Friedrich Brandes und seine Bibliothek. Ein Beitrag zur Kultur- und Bildungsgeschichte des Hannoveraner Staatspatriziats im 18. Jahrhundert. In: Euphorion 80 (1986) S. 83-103
Crusius, Gabriele: Gerhard Anton Gramberg und seine Bibliothek. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 67-96
Crusius, Gabriele: Sammelkultur im Geist der Aufklärung. Die Bibliothek des Hannoveraner Beamten Georg Friedrich Brandes in der Landesbibliothek Oldenburg. Begleitbuch zur Ausstellung vom 25. November 2010 bis 26. Februar 2011 in der Landesbibliothek Oldenburg. Heidelberg 2010 (Schriften der LBO 51)
Dietzel, Armin: Bibliophiles Vergnügen oder Gebrauchswert. Beispiele botanischer Buchillustration in der Landesbibliothek. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 177-195
Ferne Fürsten. Das Jeverland in Anhalt-Zerbster Zeit. Bd. 1: Bibliophile Kostbarkeiten. Die Bibliothek der Fürsten von Anhalt-Zerbst im Schloss zu Jever. Hrsg. von Antje Sander und Egbert Koolman, Oldenburg 2003 (Kataloge und Schriften des Schlossmuseums Jever, H. 24; Schriften der LBO 38) [auch mit dem Bestand der Landesbibliothek]
Halem, Ludwig Wilhelm Christian von: Bibliographische Unterhaltungen. Stücke 1. 2. Oldenburg 1794, 1796
Heinen, Sybille (unter Mitarb. von Egbert Koolman): Die Bibliothek des Remmer von Seediek. In: Das Fräulein und die Renaissance. Maria von Jever 1500-1575. Herrschaft und Kultur in einer friesischen Residenz des 16. Jahrhunderts, hrsg. von Antje Sander, Oldenburg 2000, S. 231-293
Index Bibliothecae viri dum viveret perillustris et consultissimi Adolphi Frid[erici] Trendelenburg ... d[ie] XII Martii et seqq. 1804 in aedibus defuncti possessoris auctionis lege divendendae. Kiel 1803
De Klene Catechismus vor de gemenen Parheren unde Hußveder. Oldenborch 1599. Neue [Faksi mile-]Ausgabe mit Nachwort von Armin Dietzel. Oldenburg 1970 [Vorlage: Ge IX B 296]
Koolman, Egbert: Die Ghzgl. Oldenburgische Militärbibliothek. In: Museen und Sammlungen in Oldenburg. Oldenburg 1982, Bl. 626-628
Koolman, Egbert: Die Großherzogliche Oldenburgische Militär-Bibliothek. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 97-129
Koolman, Egbert: Überlegungen zur Bibliothek Remmers von Seediek. In: Das Fräulein und die Renaissance. Maria von Jever 1500-1575. Herrschaft und Kultur in einer friesischen Residenz des 16. Jahrhunderts. Hrsg. von Antje Sander, Oldenburg 2000, S. 209-229
Kunert, Karl: Die Bibliothek des Remmer von Seediek. Eine Ergänzung. In: Oldenburger Jahrbuch 75/76 (1975/76) S. 81-92 [betr. den Bestand in der Landesbibliothek]
Kunert, Karl: Numismatik in der Landesbibliothek Oldenburg. Eine Bibliographie in systematischer Ordnung. Oldenburg 1962 [mschr.] Landesbibliothek Oldenburg [mit Beiträgen von Jürgen Beutin, Armin Dietzel, Hans Harms und Egbert Koolman]. In: Museen und Sammlungen in Oldenburg. Oldenburg 1980 ff., Bl. 601-637 [Loseblatt-Ausg.]
Lübbe, Rainer: Niederdeutsche Literatur in der Landesbibliothek Oldenburg. Katalog. 4., vermehrte Ausg. Oldenburg 1984 [Auswahlkatalog. 1. Ausg. 1970, 2. Ausg. 1977, 3. Ausg. 1981]
Merckens, Wolfgang: Ein Gottorfer Bibliothekskatalog in Oldenburg. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 113 (1988) S. 93-96 [betr. Cim I 276]
Merzdorf, Johann Friedrich Ludwig Theodor: Bibliothekarische Unterhaltungen. Slg. 1. 2. Oldenburg 1844, 1850
Müller, Klaus-Peter: Auktionskäufe der Herzoglichen öffentlichen Bibliothek unter Ludwig Wilhelm Christian von Halem. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 131-176
Müller, Klaus-Peter: Oldenburgensien in der Landesbibliothek. Die Sammlung Johann Samuel Neumanns. In: Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Oldenburg 1992, S. 11-39
Schlag nach in der Landesbibliothek Oldenburg. Eine Folge von Heften zur Einführung in das Arbeitsinstrumentar der Bibliothek. Oldenburg 1977-95 [Nachschlagewerke und sonstige Werke zur Erstinformation in einzelnen Fachgebieten] T
Tantzen, Richard: Die Leichenpredigten, Trauer- und Hochzeitsgedichte der Oldenburgischen Landesbibliothek und die Nekrologe in den " Oldenburgischen Blättern" (1817-1848). In: Oldenburger Jahrbuch 46/47 (1942/43) S. 306-329;
Nachtrag ebda 62 (1963) Teil 1, S. 175-207 Wagenschein, Hans: Übersicht der Quellen zur Sippenkunde in der Oldenburgischen Landesbibliothek 1936. In: Oldenburger Jahrbuch 43 (1939) S. 90-94
Ausstellungskataloge (chronologisch)
Das Oldenburger Wunderhorn. Literatur-Ausstellung der Landesbibliothek und des Landesmuseums im Schloß zu Oldenburg. Bearb. von Elfriede Heinemeyer und Egbert Koolman. Oldenburg 1974
Dokumente zur Gründung der Universität Oldenburg. Bearb. von Rainer Lübbe. Oldenburg 1974 Kräuterbücher aus dem Bestand der Landesbibliothek, Apothekengefäße und Mörser aus dem Landesmuseum. Bearb. von Elfriede Heinemeyer und Jürgen Beutin. Oldenburg 1975
Frühe Bibelausgaben und Werke christlicher Kunst aus Landesmuseum und Landesbibliothek. Bearb. von Armin Dietzel und Elfriede Heinemeyer. Oldenburg 1977
Alte Kochbücher und Küchengeräte aus dem Besitz von Landesbibliothek und Landesmuseum Oldenburg (Oldb.). Bearb. von Elfriede Heinemeyer und Egbert Koolman. Oldenburg 1977
August Hinrichs 1879-1956. Ausstellung anläßlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages. Bearb. von Armin Dietzel und Karl Veit Riedel. Oldenburg 1979
Aus den Beständen der Landesbibliothek. Bearb. von Jürgen Beutin, Armin Dietzel und Egbert Koolman. Oldenburg 1986
Bilderbibeln und illustrierte Bibeln aus sechs Jahrhunderten (15.-20. Jh). Bearb. von Christine Reents und Claudia Ulmer. Oldenburg 1988
Im Westen geht die Sonne auf. Justizrat Gerhard Anton v. Halem auf Reisen nach Paris 1790 und 1811. Bearb. von Klaus-Peter Müller und Karl-Heinz Ziessow. 2 Bde. Oldenburg 1990
50 niederländische Drucke des 15.-18. Jahrhunderts. Bearb. von Hans Beelen und Egbert Koolman. Oldenburg 1991
Johann Friedrich Herbart aus Oldenburg (1776-1841). 2., vermehrte Aufl. Bearb. von Rudolf Fietz. Oldenburg 1993
Der sassen speyghel. Sachsenspiegel Recht Alltag. Bearb. von Egbert Koolman, Ewald Gäßler und Friedrich Scheele. Oldenburg 1995
Bücherwelten des Barock. Bearb. von Rudolf Fietz und Eckhard Grunewald. Oldenburg 1995 Martin Opitz (1597-1639). Bearb. von Eckhard Grunewald und Rudolf Fietz. Oldenburg 1997
Stand: Oktober 1997
Egbert Koolman