FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
   Home > Deutschland > Hessen H - Z > Wiesbaden
   Hessen A - G

Landesbibliothek Wiesbaden

Adresse. Rheinstr. 55/57, 65185 Wiesbaden [Karte]
Telefon. (0611) 9495-1800
Bibliothekssigel. <43>

Unterhaltsträger. Land Hessen
Funktion. . Wissenschaftliche Universalbibliothek; Regionalbibliothek für die Bewohner der Stadt und der Region Wiesbaden. Die Region umfaßt den ehemals zu Nassau gehörigen westlichen Teil Hessens (Taunus, Westerwald, Rheingau).
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Sämtliche Wissenschaftsgebiete mit Schwerpunkt Geisteswissenschaften. - 2. Besondere Sammelgebiete: Nassovica; Bäderwesen.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). - Öffnungszeiten: Lesesaal (einschließlich Benutzung von Hss. und alten Drucken): Montag, Dienstag, Donnerstag 9-19 Uhr, Mittwoch und Freitag 9-16.30 Uhr, Samstag 9-12.30 Uhr. Kataloge (mit Auskunft), Ausleihe: Montag, Dienstag, Donnerstag 10-19 Uhr, Mittwoch und Freitag 10-16.30 Uhr, Samstag 10-12.30 Uhr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm-Lesegeräte (u. a. Reader-Printer), Kopiergerät. Kopierdienst der Bibliothek nur im Rahmen des Fernleihverkehrs. Scanner im Lesesaal und im internen Bereich (Scanaufträge). Die Bibliothek besitzt keine Fotowerkstatt; Fotoaufträge werden durch ortsansässige Firmen durchgeführt.
Gedruckte Informationen. Kleiner Bibliotheksführer (Informationsblatt).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung empfehlenswert. Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linien 3, 6, 16, 28, 33) bis Haltestelle Landesbibliothek. Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage Luisenplatz, ca. 200 m entfernt (gebührenpflichtig).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1730 begründete die Vormundschaftsregentin Charlotte Amalie von Nassau-Usingen die Regierungsbibliothek in Usingen, der damaligen Residenzstadt des Teilfürstentums Nassau-Usingen. Grundstock der Bibliothek war die Privatbüchersammlung des verstorbenen Kanzleidirektors Franz von Saint-George. Als 1744 die Residenz des Fürsten nach Biebrich verlegt wurde, zogen Regierung und Regierungsbibliothek nach Wiesbaden um. Den fachlichen Schwerpunkt der Bibliothek bildeten Rechts- und Staatswissenschaften und Geschichte, außerdem Medizin. Nassau-Usingen ging 1806 im neugegründeten Herzogtum Nassau auf. Die Regierungsbibliothek in Wiesbaden wurde am 12. Oktober 1813 offiziell zur Zentral-Regierungsbibliothek und Landesbibliothek mit Pflichtexemplarrecht für das Herzogtum erhoben. Die Öffnung der Bibliothek für einen über die Regierungsbeamten hinausreichenden Benutzerkreis kam in der seit 1817 üblichen Bezeichnung " Öffentliche Bibliothek" zum Ausdruck.

1.2 Die geplante Zentralisierung in Wiesbaden bedeutete der Idee nach die Zusammenführung der in herzoglich-nassauischen Staatsbesitz übergegangenen Bücherbestände aus den 1803 säkularisierten Klöstern und aus den ehemaligen Regierungssitzen im Lande. In Wirklichkeit vollzog sich die Zentralisierung allerdings als Auflösung und Vernichtung alter gewachsener Bibliotheken. Nach Göttings Schätzung wurden bei einem vermuteten Gesamtbestand von 73.000 Bdn in den aufgelösten Bibliotheken lediglich ca. 15.000 Bde (ungefähr 20 Prozent) in den Bestand der Landesbibliothek eingegliedert. Weitere Kontingente wurden auf die theologischen und pädagogischen Landesanstalten (Evangelisch-Theologisches Seminar in Herborn, Priesterseminar in Limburg, Landesgymnasium Weilburg, Pädagogien zu Wiesbaden, Idstein, Hadamar, Dillenburg) verteilt. Der größte Teil der bei der Auflösung der Kloster- und Regierungsbibliotheken angefallenen Büchermassen wurde jedoch mittels Versteigerungen veräußert. In der Regel wurde dabei nur der Makulaturwert der Objekte berücksichtigt.

1.3 Der Prozeß der Auflösung der Klosterbibliotheken vollzog sich in mehreren Etappen im Zeitraum zwischen 1802 und 1830. Hauptsächlich den beiden ersten Bibliothekaren der Landesbibliothek, Helfrich Bernhard Hundeshagen (1813-1817) und Johannes Ignaz Weitzel (1821-1837), fiel die schwierige Aufgabe zu, die Büchermassen aus den säkularisierten Klöstern zu " verwerten". Aus folgenden 18 Klöstern kamen Hss. und alte Drucke in die Landesbibliothek: Eberbach (Zisterzienser), Höchst (Antoniter), Sayn (Prämonstratenser), Rommersdorf (Prämonstratenser), Deutz (Benediktiner), Nothgottes (Kapuziner), Thalehrenbreitstein (Kapuziner), Linz am Rhein (Franziskaner), Montabaur (Franziskaner), Limburg an der Lahn (Franziskaner), Bornhofen (Kapuziner), Marienthal/Kr. Altenkirchen (Franziskaner), Eibingen (Benediktinerinnen), Hadamar (Franziskaner), Hadamar (Jesuiten), Marienstatt (Zisterzienser), Arnstein (Prämonstratenser) und Schönau (Benediktiner).

1.4 Aus verschiedenen ehemaligen Regierungsbibliotheken im Lande wurden ebenfalls bedeutende Buchbestände übernommen. Es handelte sich um Bestände aus der Regierungs- und Hofkammerbibliothek Weilburg, der Sayn-Hachenburger Regierungsbibliothek in Hachenburg und in geringer Anzahl der Regierungsbibliothek Dillenburg, deren beste Stücke in die Königliche Bibliothek nach Den Haag wanderten. Die Hachenburger Bibliothek enthielt die Sammlung der Burggrafen von Kirchberg in Thüringen mit wertvollen Beständen aus dem 16. Jh (Notendrucke und Frühdrucke zur Reformationsgeschichte).

1.5 Aus der akademischen Bibliothek der 1817 aufgelösten Hohen Schule zu Herborn gelangten in der Zeit zwischen 1822 und 1882 umfangreiche Bestände in die Bibliothek, darunter neben zahlreichen alten Klassikern und Werken zur Geographie (u. a. Atlanten) vor allem Herborner Drucke, die durch Antonius van der Linde bibliographisch erfaßt wurden und noch heute teilweise als Bestandteil der Sammlung Nassauer Drucke zusammen mit Drucken aus Idstein, Oberursel und Siegen gesondert aufgestellt sind. Zahlreiche der aus Herborn übernommenen Werke stammen aus der Sammlung des Friedberger Rechtsgelehrten Johann Conrad Causenius (1601-1676).

1.6 Eine wichtige Voraussetzung, um die Zentralisierung und Konzentrierung staatseigener Bücherbestände in der Landeshauptstadt Wiesbaden durchführen zu können, war die Verlegung der Bibliothek aus der Enge des Regierungsgebäudes (ehemaliges Altes Schloß am Markt) in das weiträumige Neue Palais (Erbprinzenpalais) an der Wilhelmstraße im Jahre 1821. Ausgehend von einem Gesamtbestand von ca. 18.000 Bdn im Jahre 1821 wuchs die Landesbibliothek im neuen Gebäude innerhalb von elf Jahren auf den doppelten Umfang an. Bis zum Jahre 1866 (damals wurde das Herzogtum Nassau von Preußen annektiert, und aus der Nassauischen Landesbibliothek wurde eine preußische Provinzialbibliothek) kam es zur Vermehrung des Bestandes auf ca. 70.000 Bde. Aus der reinen Regierungsbibliothek mit juristisch-kameralistischer Grundrichtung entwickelte sich seit den zwanziger Jahren des 19. Jhs nach und nach die gegen Ende der herzoglichen Zeit fertig ausgebildete wissenschaftliche Universalbibliothek. Insbesondere die Bibliothekare Johannes Ignaz Weitzel (1821-1837) und Gottfried Seebode (1851-1867) haben diese Entwicklung planmäßig gefördert und vorangetrieben. Unter Weitzels Direktorat wurden 1825 die bedeutenden Sammlungen des Frankfurter Kunst- und Naturaliensammlers Johann Isaac von Gerning (1767-1837) für die Bibliothek und das damals damit räumlich und verwaltungsmäßig verbundene Museum erworben. Aus der Sammlung Gerning stammen ca. 1200 Bde, darunter viele kunstgeschichtliche Prachtausgaben. Der Ausbau der geisteswissenschaftlichen Fachgebiete erfuhr die entscheidende Förderung durch Seebode. Mehrere tausend Bde umfassende Sammlungen aus seinem Besitz zur klassischen Philologie sowie zur Philologie und Geschichte des 18. und 19. Jhs konnte die Bibliothek in den Jahren 1849 und 1864 käuflich oder als Geschenk erwerben. Seebode gilt auch als Begründer der Nassovica-Sammlung der Bibliothek. Es handelt sich hier um das heute besonders gepflegte Sondersammelgebiet der inhaltlich auf den Raum Nassau bezogenenen Literatur. Als Grundstock der Nassovica-Sammlung diente die landesgeschichtliche Privatbibliothek des nassauischen Geschichtsschreibers und Pfarrers Dekan Christian Daniel Vogel, die nach seinem Tode im Jahre 1852 angekauft wurde.

1.7 Unter preußischer Trägerschaft (1867-1900) hatte die Landesbibliothek eine kritische Phase zu überstehen. Aufgrund unzureichender Anschaffungsmittel kam es in der Zeit von 1867 bis 1893 zu einem dramatischen Rückgang der Neuerwerbungen. Die Pflichtexemplare wurden nur sehr unvollständig eingezogen. Mißstände in der Bibliotheksverwaltung insbesondere hinsichtlich Benutzungs- und Katalogverhältnissen waren zu beklagen.

1.8 Eine gründliche Reorganisation fand unter den Direktoren Johannes Franke (1895-1899) und Erich Liesegang (1899-1929) statt. Oberbibliothekar Gottfried Zedler führte in der Zeit zwischen 1901 und 1923 die notwendige Neuordnung der Katalogverhältnisse in mustergültiger Weise durch. Der Gesamtbestand einschließlich der Neuerwerbungen wurde damals neu katalogisiert und nach einer neu entworfenen Systematik aufgestellt. Die dabei eingerichteten Kataloge (Alphabetischer Zettelkatalog, Schlagwortkatalog in Zettelform, Systematischer Katalog in Bandform) sind noch heute die für die Erschließung des historischen Bestands maßgeblichen Kataloge.

1.9 Der Aufschwung, den die Bibliothek in den neunziger Jahren des 19. Jhs erfuhr, spiegelt sich auch in den Bestandszahlen wider. Die Zahl der Bde stieg von 87.000 um das Jahr 1891 bis zur Jahrhundertwende auf ca. 120.000 an. Durch Schenkung gingen mehrere bedeutende Vereinsbibliotheken in den Besitz der Bibliothek über: 1895 die rund 3000 Bde umfassende Bibliothek des Wiesbadener Vereins der Künstler und Kunstfreunde, 1896 die Bibliothek des Ärztlichen Vereins in Wiesbaden. 1896 wurde auch mit dem Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung ein Vertrag geschlossen, wonach dessen ca. 5000 bis 6000 Bde umfassende Bibliothek der Landesbibliothek zur Verwaltung und späteren Abtretung überwiesen wurde. Gleichzeitig wurde der Landesbibliothek die Fortsetzung des Tauschverkehrs mit den Vereinspublikationen überlassen. 1905 ging diese Vereinsbibliothek endgültig in das Eigentum der Landesbibliothek über. Ein ähnliches Abkommen über die reichhaltige Bibliothek des Nassauischen Vereins für Naturkunde und den sogenannten Naturkundetausch wurde 1935 abgeschlossen.

1.10 Die preußische Regierung hatte von Anfang an für die Landesbibliothek einen neuen Unterhaltsträger gesucht. Erst im Jahre 1900 kam es jedoch zur Übernahme durch die damals reiche Weltkurstadt und Großstadt Wiesbaden. Die Stadt verpflichtete sich bei der Übernahme der Bibliothek zur Errichtung eines neuen Bibliotheksgebäudes, da die Räumlichkeiten im Erbprinzenpalais für eine gemeinsame Unterbringung von Bibliothek und Museum längst nicht mehr ausreichten. 1913 konnte das neue Gebäude in der Rheinstraße, in dem sich noch heute die Landesbibliothek befindet, eingeweiht werden. Zur Zeit des Umzugs (1913) verfügte die Bibliothek, die erst unter städtischer Trägerschaft offiziell den Namen " Nassauische Landesbibliothek" erhielt, über einen Bestand von mehr als 170.000 Bdn. Das stetige Anwachsen des Bestandes läßt auf eine relativ zufriedenstellende Ausstattung der Bibliothek mit Erwerbungsmitteln seitens der Stadt schließen. Der mit durchschnittlich 32,7 Prozent hohe Anteil der antiquarischen Erwerbungen an den Ausgaben für den Bücherkauf in den Jahren 1901 bis 1912 deutet darauf hin, daß man sich damals systematisch um Ergänzungen von Bestandslücken bemühte. Erwähnenswert ist auch der Erwerb von 754 Nassovica aus der Sammlung des pensionierten Polizeirats August Höhn im Jahre 1913.

1.11 Aus dem Ersten Weltkrieg ging die einst wohlhabende Stadt Wiesbaden verarmt hervor. Die Mittel für die Landesbibliothek flossen nur noch spärlich. Dieser für die Bibliothek unerfreuliche Zustand dauerte zwei Jahrzehnte an. Erst 1938 konnte der kapitalkräftigere " Bezirksverband für den Regierungsbezirk Wiesbaden" (Kommunalverband) als neuer Unterhaltsträger der Bibliothek gewonnen werden. In der Zwischenzeit hatte die Gymnasialbibliothek Weilburg in den Jahren 1928 und 1932 aus ihrem Bestand alle alten Drucke aus der Zeit vor 1800 (ca. 2000 Werke, darunter über 70 Inkunabeln) und fünf mittelalterliche Hss. an die Landesbibliothek abgegeben. Diese historischen Bestände aus der Gymnasialbibliothek Weilburg sind, von den Inkunabeln abgesehen, gesondert aufgestellt.

1.12 Im Zweiten Weltkrieg war die Landesbibliothek die einzige nicht zerstörte wissenschaftliche Bibliothek im Rhein-Main-Gebiet; ihre Bestände blieben unversehrt. Leider gingen jedoch 16 besonders wertvolle Stücke, die ausgelagert worden waren, 1945 in Dresden verloren: 15 Hss., darunter alle fünf aus der Gymnasialbibliothek Weilburg übernommenen, und ein seltener Druck der Gutenbergforschung, der sogenannte Wiesbadener Astronomische Kalender für das Jahr 1448 (Datierung der modernen Forschung eher 1458).

1.13 Als 1953 der Kommunalverband aufgelöst wurde, gelangte die Bibliothek in den Besitz des Landes Hessen und wurde dem Hessischen Kultusminister unterstellt, an dessen Stelle später der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst trat. Anläßlich des 150. Gründungsjubiläums im Jahre 1963 wurde der Name den gegegebenen Verhältnissen entsprechend in " Hessische Landesbibliothek" Wiesbaden geändert.

1.14 In der Nachkriegszeit und der folgenden bis in die Gegenwart reichenden Periode wurden Lücken im historischen Bestand in der Regel nur punktuell und von Fall zu Fall durch antiquarische Erwerbungen oder Eingliederung von Geschenken ergänzt. Nur in zwei Fällen kamen geschlossene Altbestände größeren Umfangs in die Bibliothek: (1) Nach dem Gymnasium Weilburg überließ eine weitere ehemals nassauische Schule, die Diltheyschule in Wiesbaden (seit herzoglich-nassauischer Zeit erst Pädagogium, dann humanistisches Gymnasium), ihre historischen Buchbestände der Landesbibliothek. In mehreren Etappen gelangte diese Sammlung in den siebziger Jahren als Dauerleihgabe in die Bibliothek; sie umfaßt ca. 1100 Bde von Drucken des 15. bis 19. Jhs und ist wie der Weilburger Bestand gesondert aufgestellt, im Unterschied zu diesem jedoch größtenteils noch nicht katalogisiert. Bei einem Großteil des Bestandes läßt sich das 1817 aufgelöste Gymnasium Idstein als Vorbesitzer nachweisen. (2) Eine umfangreiche Sammlung alter Schulprogramme wurde Ende der sechziger Jahre von der Gutenberg-Schule in Wiesbaden, welche die Tradition des Mitte des vorigen Jhs begründeten staatlichen Realgymnasiums am Ort fortführt, an die Landesbibliothek abgegeben.

Wolfgang Podehl

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Grundlage der Auszählung ist der Systematische Bandkatalog. Für die separat aufgestellten Sonderbestände Nassauische Drucke und die Abgaben des Weilburger Gymnasiums wurden zusätzlich die Standortkataloge ausgewertet. Der Beschreibung des noch unkatalogisierten Bestands aus dem Wiesbadener Dilthey-Gymnasium liegt eine Inventarliste zugrunde, deren Angaben am Standort überprüft wurden. Nicht berücksichtigt werden im folgenden ca. 10.000 Schulprogramme.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Bibliothek verfügt über einen Gesamtbestand von mehr als 600.000 Bdn, davon 104.040 vor 1901. Neben 442 Inkunabeln sind 2652 Werke des 16. Jhs, 5763 des 17. Jhs, 13.824 des 18. Jhs und 81.394 des 19. Jhs vorhanden. Von den Titeln des 19. Jhs stammen 54 Prozent (44.132) aus der Zeit vor der Angliederung an Preußen im Jahre 1866.

2.3 Mit 79.269 Titeln sind 76 Prozent des historischen Bestandes deutschsprachig. Der Rest verteilt sich auf Latein (13.795), Französisch (6088), Englisch (2689), Italienisch (715) und Spanisch (128 Titel). Unter den 966 Titeln in weiteren germanischen Sprachen machen die niederländischen mehr als drei Viertel aus. Slawische Sprachen sind mit 101 Titeln und sonstige mit 289 vertreten. Systematische Übersicht

Inkunabeln

2.4 Der Inkunabelbestand umfaßt 442 Werke in 418 Bdn. Außer 12 Drucken in deutscher und einem in griechischer Sprache sind die übrigen Texte lateinisch. Von den 32 Druckorten liegen 16 im deutschen Sprachraum, 11 in Italien, 4 in den Niederlanden und einer in Frankreich. Am häufigsten ist Köln (64 Drucke) vertreten, darunter 29 Titel aus Heinrich Quentells, 10 aus Ulrich Zells und 8 aus Johann Koelhoff von Lübecks Offizin. Straßburg ist mit 59 und Venedig mit 52 Drucken vertreten, von den 42 Baseler Drucken sind 13 in Johann Amerbachs und je 9 in Nicolaus Keslers und Michael Wensslers Werkstatt entstanden. Aus Mainz stammen ein Gutenbergdruck, 2 Werke aus der Fust und Schöfferschen Gemeinschaftsdruckerei und 12 aus dem von Peter Schöffer allein weitergeführten Unternehmen; mit 13 Exemplaren ist Petrus von Friedberg und mit 2 Jacob Meydenbach vertreten. Für weitere 2 Mainzer Drucke ließ sich der Drucker nicht ermitteln.

2.5 Bei 312 Bdn ist die Provenienz bekannt. 52 stammen aus dem Kloster Nothgottes bei Rüdesheim, von denen wiederum 22 ältere Herkunftsnachweise enthalten. Von den anderen Klöstern aus nassauischem Einflußbereich sind Schönau mit 45, Eberbach mit 32, Marienstatt mit 28 und Deutz mit 20 Exemplaren vertreten. Unter den nichtklösterlichen Vorbesitzern sind die Hohe Schule zu Herborn (41 Titel) und das Gymnasium zu Idstein (10) erwähnenswert. (Die fachliche Zuordnung der Inkunabeln erfolgt in den systematischen Abschnitten.) Allgemeines

2.6 In der Abteilung Allgemeines sind mehrere Wissenschaften betreffende Werke, fächerübergreifende Bibliographien sowie die Bereiche allgemeine Wissenschaftsgeschichte und -theorie mit 1242 Titeln (in 11.144 Bdn) vertreten, darunter 895 Veröffentlichungen des 19. Jhs mit 545 Titeln vor 1866. Zu dieser Gruppe gehören 9 Inkunabeln. Inhaltlich bilden 248 wissenschaftliche Zeitschriften in 4765 Bdn, 232 Reihen von Akademieschriften mit 2846 Bdn und 438 Autoren-Gesamtausgaben die größten Gruppen. Erwähnenswert sind 72 Enzyklopädien in 1265 Bdn. 122 Werke zur Wissenschaftstheorie und -geschichte und 101 Bibliographien runden diesen Bestand ab.

2.7 Zur Geschichte von Buchdruck und Buchhandel liegen 396 Titel vor. Hier finden sich als früheste typographische Zeugnisse zwei Inkunabeln. Aus den Jahren 1837 bis 1840 sind 22 kleine Schriften zu den Gutenbergfeiern und über ein geplantes Gutenbergdenkmal hervorzuheben. Das Fach Bibliothekswesen enthält 394 Titel (81 Prozent aus dem 19. Jh), die vor allem die Beiträge deutscher Bibliothekare zur Entwicklung einer modernen Bibliothekswissenschaft von Friedrich Adolf Ebert, Martin Schrettinger, Johann Georg Seizinger und Arnim Graessel und die Arbeiten der Begründer des neuzeitlichen Volksbüchereiwesens, unter ihnen Karl Preusker und Christian Wilhelm Berghoeffer, vereinigen. Knapp 60 Prozent sind Monographien zu Bibliotheken einzelner Sammler oder einzelner Orte.

Philosophie, Psychologie, Pädagogik, Biographie

2.8 Die Abteilung Philosophie umfaßt 2205 Titel, darunter 5 Inkunabeln, 38 Drucke des 16., 166 des 17. und 427 des 18. Jhs. Unter 12 Fachbibliographien finden sich auch umfassende Gelehrtengeschichten seit 1616. Zehn philosophische Reallexika beginnen bei Alstedius' Compendium lexici philosophici (1616) und führen über Voltaires Dictionnaire philosophique bis zu Wilhelm Traugott Krugs Allgemeines Wörterbuch der philosophischen Wissenschaften (in mehreren Ausgaben vorhanden). Breiten Raum nimmt die Geschichte der Philosophie ein (274 Titel). Hier folgen auf die Mensa philosophica (Köln 1485) historische Darstellungen von Calvin bis zu den Großen des vergangenen Jhs (W. T. Krug, Windelband, Überweg). Zeitgenössische Auseinandersetzungen mit Kant, Fichte und Schelling, mit dem englischen Deismus und mit Saint-Simon sind ebenso erwähnenswert wie Hippolyte Taines Les philosophes classiques du 19e siècle en France. Zu Leben und Werk einzelner Philosophen sind 725 Titel gezählt. Der Realkatalog informiert an dieser Stelle über Lebensdaten, Erstausgaben und Originaltitel. Nennenswert für das 17. Jh sind neben 10 Herborner Drucken Erstausgaben von Werken Thomas Hobbes, Johann Amos Comenius und René Descartes (zu dem auch 15 Titel zeitgenössische Sekundärliteratur vorhanden sind). Von und über Spinoza wurden 36, zu Leibniz 40 Titel gezählt, darunter die Erstausgabe von Feuerbachs Darstellung, Entwicklung und Kritik der Leibnizschen Philosophie (1837). Von den Philosophen des 18. Jhs sind vor allem Christian Thomasius, Christian Wolff, Emanuel Swedenborg, Voltaire und David Hume reichlich vertreten. Die Kantliteratur zählt 89 Titel, davon die Hälfte vor 1804. Die deutsche Philosophie des 19. Jhs ist in umfangreicher Auswahl vertreten: Hegel (35 Titel), Schelling (32), Schopenhauer (31), Fichte, Schlegel, Herbart, Krause, Feuerbach, Rosenkranz. Unter den 23 bis 1900 Nietzsche zugeordneten Titeln ist Kurt Eisners Phsychopathia spiritualis Friedrich Nietzsche und die Apostel der Zukunft (1892) zu erwähnen.

2.9 Auf einzelne philosophische Disziplinen beziehen sich 1143 Titel, darunter vier Inkunabeln. Zum Themenkreis Erkenntnistheorie und Logik (211 Titel) fallen zwischen 1780 und 1860 zahlreiche Abhandlungen zu den Grenzen der Erkenntnisfähigkeit in psychologischer und philosophischer Sicht auf. Im Bereich philosophische Logik und Dialektik (116 Titel) sind Johannes Sturm und Philipp Melanchthon als Autoren sowie 12 Herborner Drucke aus den Jahren 1590 bis 1628 anzuführen. Die Metaphysik und die Ontologie (55 Titel) sind vor allem für das 19. Jh mit Lotze, Krause und Rosenkranz gut besetzt.

2.10 Die Psychologie, die wie in den meisten älteren Systematiken bei der Philosophie angesiedelt ist, umfaßt 282 Titel. Von den Autoren des 16. Jhs finden sich hier Melanchthon und Otho Casmanns Psychologia anthropologica; das 17. Jh wird durch Libertus Fromondus' Philosophiae christianae de anima libri repräsentiert, und aus dem 18. Jh sind Christian Wolff, Moses Mendelssohn und Claude Helvetius zu nennen. Insgesamt dominiert aber die Literatur des frühen 19. Jhs mit Friedrich August und Carl Gustav Carus, Karl Rosenkranz, Karl Christian Friedrich Krause, Rudolf Hermann Lotze, Friedrich Schleiermacher, Wilhelm Wundt, Hippolyte Taine, Sören Kierkegaard. Weiterhin ist die Naturphilosophie mit 101, die Ästhetik mit 100, die Religionsphilosophie mit 134 und die Ethik mit 260 Titeln vertreten.

2.11 Die 2430 Titel zu den Erziehungswissenschaften gehören zu 90 Prozent dem 19. Jh an und sind zu 93 Prozent in deutscher Sprache. Pädagogische Fachzeitschriften und umfangreiche Handbücher (57 Titel in 511 Bdn) stammen überwiegend aus der ersten Hälfte des 19. Jhs; damit ist die Reformperiode des Erziehungswesens gut repräsentiert. Vom Ende des 18. Jhs stammen das in Göttingen herausgegebene Neue Magazin für Schullehrer, der Erfurter Schulfreund und die Gothaische Bibliothek der pädagogischen Literatur. Aus dem 19. Jh sind zu erwähnen: Wochenschrift für Menschenbildung von Heinrich Pestalozzi und seinen Freunden (1807-1815), Diesterwegs Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht mit besonderer Berücksichtigung des Volksschulwesens (1843-1869) und Jahrbuch für Lehrer und Schulfreunde (1850 ff.) sowie eine Sammlung von Veröffentlichungen, die aus Anlaß von Lehrerversammlungen publiziert wurden. Werkausgaben aller wichtigen pädagogischen Autoren sind von Ernst Moritz Arndts Fragment über Menschenbildung über den nassauischen Pädagogen Friedrich Traugott Friedemann bis zu Christian Gotthilf Salzmann vertreten.

2.12 Zur allgemeinen Schulfrage liegen 88 Titel vor, von Luthers Treuhertziger Vermahnung an die Bürgermeister (Frankfurt 1614) bis zu Wilhelm Traugott Krugs Staat und Schule aus der Zeit des anti-napoleonischen Kampfes. Ab 1876 finden sich erste Werke zur überkonfessionellen Schulerziehung. Fragen der Lehrerbildung betreffen 15 Titel. Unter den systematischen Gesamtdarstellungen der Pädagogik (191 Titel) befinden sich aus dem 16. Jh Heinrich Bebels Opusculum de institutione puerorum, aus dem 17. Jh die Unmaßgeblich-Neu angegebene Hoch-Teutsche Grund- und Hoche Landesunterrichtung des Herborner Lehrers Christian Gottlieb Grau. Das 18. Jh ist mit etlichen Schriften Christian Salzmanns über sein pädagogisches Modell " Schnepfental" sowie mit verschiedenen Übersetzungen von John Lockes Some thoughts concerning education vertreten. Aus dem 19. Jh sind pädagogische Arbeiten von Karl Rosenkranz und Friedrich Schleiermacher erwähnenswert. Ein Anhang enthält eine Anzahl pädagogischer Romane und Gedichte. Die Didaktik umfaßt 97 Drucke vor 1901, darunter eine kleine Gruppe zur Mnemonik mit Matheolus Perusinus' Tractatus de memoria (1475). Zur Geschichte der pädagogischen Wissenschaften und des Schulwesens allgemein liegen 54 Titel vor.

2.13 Die Geschichte der Pädagogik und des Schulwesens einzelner Zeiten und einzelner Schularten wird in 298 Werken behandelt. Dabei finden einzelne Autoren besondere Berücksichtigung, so Ratichius, Johann Amos Comenius, Nikolaus Zinzendorf, Rousseau, Basedow, die Vertreter des Philanthropinismus, Adam Smith, Salzmann und Pestalozzi. 363 Werke gelten der Pädagogik und der Didaktik einzelner Lehrfächer. Die 32 Titel zum Lesen enthalten eine Anzahl von Fibeln seit der Mitte des 18. Jhs. Auffallend ist eine Sammlung von 69 Lehrbüchern für den Zeichenunterricht, die eventuell auf eine gemeinsame Provenienz zurückgeht. Der Religionsunterricht ist mit 46 Titeln vertreten, darunter Katharina Helena Doeriens Versuch eines Beytrags zur Bildung eines edlen Hertzens in der ersten Jugend (Herborn 1756). Die 50 Titel über Mädchen- und Frauenbildung enthalten Karl und Johann Fröbels Hochschulen für Mädchen und Kindergärten als Glieder einer vollständigen Bildungsanstalt sowie eine Sammlung von Gutachten über die " akademische Frau". Außerdem sind Sophie von La Roche, Johann Heinrich Campe und Ernst Moritz Arndt vertreten.

2.14 Die Literatur zu besonderen pädagogischen Anstalten (101 Titel) hat einen Schwerpunkt bei der Darstellung von Blinden- und Taubstummenschulen in der ersten Hälfte des 19. Jhs. Zu wichtigen Einrichtungen liegen Monographien vor (Bayreuth 1829, Dresden 1830, Bremen 1832, Pesth 1836, Leipzig 1834, Zürich 1835 und Freiburg 1840). Systematische Werke wie Johann Wilhelm Kleins Lehrbuch zum Unterrichte der Blinden (1819) runden die Sammlung ab. Darüber hinaus finden sich hier die Arbeiten zu Fröbels Kindergartenkonzept, zu Arbeits- und Erziehungsanstalten, zu Berufs- und Fortbildungsschulen, von einer Vorstellung der Ackerschulen von 1769 und einer des Industrieschulwesens von 1802 bis zu Karl Preuskers Bürgerhalle (1847).

2.15 Pädagogisch orientierte Volks- und Jugendliteratur ist mit 277 Titeln vor allem aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs und den ersten Jahrzehnten des 19. Jhs vertreten. Neben umfangreichen Sammlungen wie der Spinnstube (26 Bde seit 1847) sind die Werke folgender Autoren besonders häufig: Wilhelm Otto von Horn (110 Titel), Ottokar Schuppe (30), Gustav Nieritz (14), Hugo Oertel (12) und Salzmann. In mehreren, auch fremdsprachigen Ausgaben findet sich Campes Robinson der Jüngere. 349 Titel liegen zu Schul- und Bildungswesen deutscher Länder und Städte außerhalb Nassaus vor; davon sind 83 der Beschreibung der Verhältnisse in preußischen Provinzen gewidmet. Von den übrigen sind lediglich 5 Titel zum Projekt " Schnepfental" nennenswert. 72 Werke betreffen das Schulwesen des Auslands.

2.16 Von 334 Werken zum Hochschulwesen befassen sich 100 mit allgemeinen Problemen, so der Rechtsstellung von Hochschulen, dem akademischen Leben und einzelnen Wissenschaften im Universitätskanon, wie Abraham Geigers Über die Errichtung einer jüdisch-theologischen Fakultät (1838). Der größere Teil gilt der Geschichte von 28 deutschen Universitäten, vor allem Halle-Wittenberg (14 Titel seit 1573), Heidelberg (19 Titel seit 1558), Tübingen (17 Titel seit 1554), Marburg (12), Leipzig (11), Göttingen (30), Frankfurt an der Oder (6). Von den 48 Werken zu ausländischen Universitäten sind lediglich 18 über die niederländischen erwähnenswert. In geringem Umfang ist Literatur zu Forstakademien, Landwirtschaftsschulen und zur Volksbildung vorhanden. Bei letzterer bildet die Arbeiterbildungsfrage am Ende des 19. Jhs eine kleine, interessante Gruppe.

2.17 Biographien haben mit 7779 Titeln einen beachtlichen Anteil am historischen Bestand. 86 Prozent davon stammen aus dem 19. Jh. Von den Inkunabeln gehören 3 hierher. Inhaltlich ist diese Gruppe heterogen. Sie umfaßt biographische Quellen wie Briefe und Erinnerungen ebenso wie wissenschaftliche Monographien und belletristische oder fiktive Lebensbeschreibungen. Für einzelne Personen, zu denen jeweils umfangreichere Sammlungen vorliegen, ist die Gruppe untergliedert, so für Bismarck (203 Titel), Goethe (183 Titel), Napoleon I. (164 Titel), Friedrich der Große (120 Titel), Luther (105 Titel) und Schiller (103 Titel). Bemerkenswert ist ein Bestand von 51 Titeln zu Kaspar Hauser, deren älteste noch zu seinen Lebzeiten erschienen sind; in ihrer Erwerbung spiegelt sich das persönliche Engagement Antonius van der Lindes (Bibliotheksleiter 1876-1894) in dieser Frage wider.

2.18 Sammelwerke unter sachlichen, zeitlichen oder geographischen Gesichtspunkten bilden innerhalb des Faches eine Gruppe von 434 Titeln in 1271 Bdn. Erwähnenswert für das 15. Jh ist der Catalogus illustrium virorum des Johannes Trithemius, für das 16. Jh die Historia imperial y cesarea des Pero Mexia in einer spanischen und einer italienischen Ausgabe sowie Conrad Gesners Bibliotheca. Aus dem 17. Jh finden sich thematisch bezogene Handbücher wie Kaiserbiographien, Leben und Taten orientalischer Personen, Nachschlagewerke über biblische Gestalten sowie eine Sammlung von Leichenpredigten. Im 18. Jh treten Gelehrtenbiographien in den Vordergrund, z. B. Johann Burchard Menckes Compendiöses Gelehrten-Lexicon, weiter Jöchers und Hamburgers Nachschlagewerke - doch fast ausschließlich in Deutschland erschienene Veröffentlichungen. Erst aus dem 19. Jh kommen ausländische Werke hinzu wie Sainte Beuves Portraits des femmes, Clara Lucas Balfours Women of scripture und die Select Biography (1834).

Archäologie, Geschichte

2.19 Das Fach Archäologie umfaßt 1553 Titel. 84 Prozent davon stammen aus dem 19. Jh. Der fremdsprachige Anteil ist hier mit etwa einem Drittel relativ hoch (217 Titel lateinisch, 111 französisch, 66 englisch und 34 italienisch). Aus dem 18. Jh sind drei umfangreiche Bibliographien vorhanden von Johann Albrecht Fabricius, Ernesti und Martini. Unter den Zeitschriften des 19. Jhs sind vor allem die Amalthea, die von C. A. Boettiger edierte Zeitschrift für Archaeologie und Kunst und die Annali dell'Instituto di Correspondenza Archaeologica (1829-1885) von Interesse. Die allgemein humanistische Tendenz dieser Bestandsgruppe zeigt sich in 4 umfangreichen Reallexica zur Altertumskunde aus dem 18. und 3 aus dem frühen 19. Jh. Werkausgaben bedeutender Vertreter wie Winckelmann, Boettiger und Panofka sind vorhanden. Die 58 Titel zur Ur- und Frühgeschichte stammen ausnahmslos aus dem 19. Jh. Bei der Einteilung in historisch-geographische Großgruppen entfallen auf die christliche Archäologie 72, auf die Darstellung römischer Altertümer 178 und auf die griechischen 103 Titel, auf das Gesamtgebiet des klassischen Altertums 208 und auf den alten Orient 101 Titel. Mit 306 Veröffentlichungen zur deutschen, 119 zur außerdeutschen europäischen und 34 zur amerikanischen Archäologie schließt dieses Fach.

2.20 Zur Geschichte ist ein breites Fächerspektrum zusammengefaßt, von den historischen Hilfswissenschaften über die historische Landeskunde bis zur Kulturgeschichte und Volkskunde. Insgesamt 22.854 Titel verteilen sich auf 22 Inkunabeln, 430 Drucke des 16. Jhs, 1487 des 17. Jhs, 3835 des 18. Jhs und 17.080 des 19. Jhs (davon 9091 bis 1866). Neben 84 Prozent deutschsprachiger Texte sind knapp 300 niederländische Titel erwähnenswert.

2.21 Den historischen Hilfswissenschaften sind 1855 Werke zugerechnet. Unter 180 Titeln zur Chronologie finden sich 6 Herborner Drucke aus dem 17. Jh. Einen wichtigen Komplex bildet das Kalenderwesen. Ein Sammelband enthält 20 protestantische Flugschriften aus den Jahren 1583 bis 1585, die sich gegen die gregorianische Kalenderreform richten. Maß- und Gewichtskunde ist mit 66 und Numismatik mit 361 Drucken vertreten. Hier ist neben praktischen Lehrbüchern für Kaufleute und Sammler ein Sammelband mit 21 numismatischen Kleinschriften aus den Jahren 1590 bis 1622 zu erwähnen. Den größten Raum nehmen Beschreibungen des Münzwesens einzelner Länder und Städte ein.

2.22 Die Epigraphik (150 Titel) ist fast ausschließlich mit Veröffentlichungen des 19. Jhs besetzt. Lediglich zu römischen und neulateinischen Inschriften liegen 3 Bde des 16. und 17. Jhs vor. Zum allgemeinen Schriftwesen und zur Paläographie sind 161 Titel gezählt, darunter Johannes Trithemius' De laude scriptorum (1494). Bei der orientalischen Paläographie finden sich Champollions Arbeiten zur Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen. Zur Urkundenlehre sind unter 65 Titeln 20 umfangreiche Lehrbücher aus dem 18. Jh zu erwähnen. Die Lehre des Archivwesens ist mit 39 Werken, darunter einem Lehrbuch Jakob Wenckers von 1713 vertreten. Die Sphragistik umfaßt 44 und die Heraldik 203 Werke. Mit 597 Titeln ist die Genealogie die größte Einzelgruppe unter den Hilfswissenschaften. In ihr finden sich als Anhang 102 Werke über geistliche und weltliche Ritterorden.

2.23 Allgemeines, Theoretisches und Vermischtes zur Geschichte umfaßt mit seinen 276 Titeln Bibliographien (seit 1620), Arbeiten zur Geschichtsphilosophie und vor allem die gesammelten Schriften von einzelnen Historikern von Philipp Camerarius aus dem 16. Jh (4 Ausgaben) über Fachvertreter des 18. Jhs (z. B. Edward Gibbon) bis zu einer repräsentativen Auswahl aus dem 19. Jh (Thomas Carlyle, Hippolyte Taine, Carl von Rotteck, Ferdinand Gregorovius, Leopold von Ranke, Heinrich Treitschke u. a.). Die Darstellung der Geschichte der Historiographie beginnt mit zwei Inkunabeln.

2.24 Die Weltgeschichte im Allgemeinen enthält Geschichtstabellen (u. a. Luthers Supputatio annorum mundi von 1541), historische Gedenkbücher, allgemeine Geschichtskalender, Fachwörterbücher und umfassende Gesamtdarstellungen. Bei den letzteren sind Rolevincks Fasciculus temporum, eine lateinische Ausgabe von Schedels Weltchronik (1497) und Florentinus' Chronicon die Drucke des 15. Jhs unter insgesamt 257 Titeln dieses Abschnitts.

2.25 Zur alten Geschichte liegen 541 Werke vor, darunter 104 Bde zur Geschichte des jüdischen Volkes. Die klassische griechische Geschichte ist mit 138, die römische mit 177 Werken vertreten, unter denen eine Inkunabel und 15 Drucke des 16. Jhs sind. Der Zeitraum vom Zusammenbruch des Weströmischen Reiches bis zum Beginn der Reformation unter Einschluß der byzantinischen und der arabischen Geschichte ist mit nur 187 Titeln vertreten, darunter aus dem 16. Jh 2 Titel zur Völkerwanderung, 4 zur Geschichte des Frankenreiches und einer zu den Kreuzzügen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist nicht festzustellen.

2.26 Die europäische Geschichte seit der Reformation ist mit 469 Titeln besetzt, darunter 195 zur Geschichte des 19. Jhs (159 vor 1866) mit einer gewissen Konzentration auf die napoleonische Ära. Zur Geschichte des 18. Jhs gibt es 80 Titel, davon 62 zeitgenössische.

2.27 Die Geschichte und Landeskunde Deutschlands mit Ausnahme der nassauischen Territorien ist mit 6643 Titeln vertreten. Davon sind 5133 Werke des 19. Jhs, der Rest verteilt sich auf das 18. Jh (991), das 17. Jh (453), das 16. Jh (65) sowie eine Inkunabel. Allgemeine Hilfsmittel, Quelleneditionen und Gesamtdarstellungen machen 409 Werke aus, davon 109 Gesamtdarstellungen. 26 Titel betreffen die Beziehungen Deutschlands zu anderen Ländern, 55 die Geschichte einzelner politischer Ideen in Deutschland (Nationalgedanke, Kaiseridee, Parteiengenese) und 37 andere Einzelprobleme (Landfrieden, Fehden, Soldatengeschichte). 871 Werke haben die deutsche Geschichte nach zeitlichen Gesichtspunkten zum Gegenstand, davon 85 die Urzeit, 22 die Römerzeit, 117 das Mittelalter und 540 die Neuzeit. Die Zeit von 1806 bis 1871 nimmt einen breiten Raum ein.

2.28 Zur Geschichte Preußens und seiner Provinzen liegen 1125 Titel vor; davon 303 zu Themen, die das gesamte Staatswesen betreffen, 46 das Kernland Brandenburg, 87 Hannover, 93 Preußisch-Hessen, 36 Pommern und Westpreußen, 48 die Provinz Posen, 79 Ost- und Westpreußen, 161 die preußische Rheinprovinz, 25 die preußische Provinz Sachsen, 56 Schlesien, 137 Schleswig-Holstein und 63 Westfalen. Die nichtpreußischen Staaten sind mit 786 Titeln vertreten: Bayern mit 227, die thüringischen Staaten mit 213, Elsaß-Lothringen mit 80, das Königreich Sachsen mit 76, Baden mit 48, Hessen mit 41, Mecklenburg mit 31, Oldenburg mit 24, Anhalt mit 18, Braunschweig mit 8 und Lippe-Detmold mit 6. Deutsche Landschaften nach nichtstaatlichen Gesichtspunkten behandeln 136 Werke. 3250 Veröffentlichungen haben die Geschichte einzelner deutscher Städte und Ortschaften zum Gegenstand, unter denen 200 zur Geschichte Berlins eine größere Gruppe bilden.

2.29 Die geschichtliche Landeskunde der nassauischen Territorien ist der zentrale Sammelgegenstand der Bibliothek. 7390 Titel verteilen sich auf 4 Inkunabeln, 62 Drucke des 16. Jhs, 421 des 17. Jhs und 1683 des 18. Jhs. Von den 5217 Titeln des 19. Jhs sind 2995 vor der preußischen Annektion erschienen. 96 Prozent des Materials sind deutschsprachig, darüber hinaus wurden 325 lateinische, 127 französische und 55 niederländische Werke festgestellt.

2.30 Die sachliche Gliederung der Nassovica erfolgt nach den üblichen Gesichtspunkten. Auf 62 Titel Bibliographien, allgemeine landeskundliche Nachschlagewerke, landesbezogene Zeitschriften und Quelleneditionen folgen 427 Titel zur Geschichte der nassauischen Territorien: zur Vor- und Frühgeschichte bis zum Herrschaftsantritt der Grafen von Nassau; zur Geschichte der Grafschaft Nassau bis zur Teilung von 1255; zur Geschichte der nassau-ottonischen bzw. nassau-oranischen Länder mit den Linien Dillenburg, Hadamar, Siegen und der nassau-walramischen Länder mit den Linien Idstein-Wiesbaden, Weilburg, Saarbrücken und Usingen. Darauf folgen Werke zur politischen Geschichte des Herzogtums Nassau und der ursprünglich vom Hause Nassau unabhängigen Territorien im nassauischen Raum sowie die des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden. Hier dominiert die ältere Literatur mit 91 Titeln aus dem 17. und 220 aus dem 18. Jh.

2.31 Die Personalia des nassauischen Adels (774 Titel) sind in die des eigentlichen Hauses Nassau (529 Titel) und in die der übrigen Herren-, Grafen- und Fürstengeschlechter im Raume Nassau (245 Titel) eingeteilt. Bei der Literatur zum Hause Nassau, die die Erbfolgebestimmungen, biographisches Material und zahlreiche Gelegenheitsdichtungen umfaßt, ist auf 53 niederländische Titel hinzuweisen. Der Katalog von 1866 führt die anderen adligen Familien einzeln auf. 252 Werke zur allgemeinen Landeskunde (u. a. statistische Übersichten, Landes- und Reisebeschreibungen) sind nach geographischen Gesichtspunkten gegliedert. Darunter befindet sich eine Anzahl von älteren Abbildungswerken und eine Gruppe von 100 Titeln zur nassauischen Volkskunde.

2.32 Mit 2556 Werken stellt die Ortsgeschichte die größte Abteilung der regionalkundlichen Sammlung. Da Frankfurt seit 1866 zum Regierungsbezirk Wiesbaden gehörte, finden sich neben 277 Titeln zu Wiesbaden auch etwa 100 Titel zu Frankfurt. In Korrespondenz zu der Sondersammlung Balneologie (s. u. 2.77) bildet die Literatur zu den nassauischen Bädern einschließlich Wiesbaden eine bemerkenswerte Gruppe von 826 Werken (eine Inkunabel, 5 Drucke des 16. Jhs, 32 des 17. Jhs, 93 des 18. Jhs und 695 des 19. Jhs). Neben medizinischen Aspekten spielen soziale und kulturelle Gesichtspunkte eine Rolle unter Einschluß der Geschichte der Spielbanken von Ems, Homburg und Wiesbaden.

2.33 Zur Genealogie und Biographie nassauischer Familien und Einzelpersonen aus dem Bürgertum bzw. dem niederen Adel liegen 677 Schriften vor. Davon sind 391 vor 1800 erschienen, nach 1866 94. In 414 Monographien stellt sich die Geschichte von Verfassung und Verwaltung der Territorien dar. Aus der Zeit nach der Eingliederung Nassaus in das Königreich Preußen gibt es 61 Titel, 182 sind zwischen 1801 und 1866 erschienen. In der regionalen Zuordnung betreffen die meisten Titel das Herzogtum Nassau (105) und die nassau-walramischen Länder (104), während auf die Länder der nassau-ottonischen Hauptlinie (Nassau-Oranien) 51 Titel entfallen. Recht und Rechtspflege unter regionalem Gesichtspunkt umfaßt eine Gruppe von 144 Titeln.

2.34 Die nassauische Kirchengeschichte betreffen 656 Titel, davon 314 das Herzogtum und den späteren Konsistorialbezirk Wiesbaden. 247 Titel gehören zur evangelischen, 67 zur katholischen Kirchengeschichte. Einen Schwerpunkt bildet die Literatur zum Judentum (230 Titel) einschließlich der entsprechenden Gesetze und Verordnungen.

2.35 Zum Schul- und Bildungswesen sind 303 Titel nachzuweisen, davon 246 zu den pädagogischen Einrichtungen des Landes. Zur Hohen Schule in Herborn finden sich 43 überwiegend ältere Veröffentlichungen. Das öffentliche Gesundheitswesen ist mit 65 und das Militärwesen mit 68 Titeln vertreten. Zur Land- und Forstwirtschaft in Nassau liegen 181 Titel vor, zu Handel, Industrie und Verkehr 105 und zu Kunst und Wissenschaft 35 Titel. Mit 593 Titeln bilden die Bestände zum Nassauer Buch- und Zeitungswesen eine abschließende größere Gruppe, in der vor allem 160 Zeitungen für die Lokalgeschichte von Belang sind.

2.36 Auf die sonstige Geschichte entfallen 5704 Titel (9 Inkunabeln, 123 Drucke des 16. Jhs, 302 des 17. Jhs, 502 des 18. Jhs und 4471 des 19. Jhs). 3300 Werke behandeln die Geschichte der europäischen Länder mit quantitativen Schwerpunkten bei der französischen (617), der spanisch-portugiesischen (432) und der durch dynastische Verbundenheit naheliegenden niederländischen Geschichte (416). Historische Literatur zu Österreich-Ungarn ist mit 400 Titeln vertreten, zur Schweiz mit 353, zu Italien mit 325, zu Rußland mit 256, zu Großbritannien mit 241 und zu den skandinavischen Ländern mit 118. Zur Geschichte der anderen Erdteile finden sich insgesamt 291 Titel, davon 166 zu Amerika.

2.37 Auf die Kulturgeschichte und die Volkskunde beziehen sich 1816 Veröffentlichungen mit systematischer Themenstellung, darunter zu einzelnen Ländern (166) und zu Einzelthemen wie " Haustiere und Kulturpflanzen" (29 Titel), " Nahrung und Getränke" (24), " Kleidung" (59), " Wohnen und Brauchtum" (80), " Aberglaube", " Volksglaube", " Magie" (119), " zwischenmenschliche Beziehungen", " geselliger Verkehr", " Spiel und Tanz" (497) sowie " Volksliteratur" (798) mit Sagen-, Märchen-, Volkslied-, Sprichwort- und Rätselsammlungen. Unter den volkskundlichen Gesamtdarstellungen betreffen 53 die Deutschen und ihre Stämme.

Sprach- und Literaturwissenschaft

2.38 Die Abteilung Sprach- und Literaturwissenschaften umfaßt insgesamt 20.122 Titel, davon 16.643 (83 Prozent) aus dem 19. Jh, wiederum mit Schwerpunkt vor 1866 (9272). Aus dem 18. Jh wurden 2075, aus dem 17. Jh 723 und aus dem 16. Jh 643 Werke gezählt, hinzu kommen 58 Inkunabeln. Der deutschsprachige Anteil ist mit 12.229 (60 Prozent) niedriger als in anderen Fächern. 3527 lateinische Titel beziehen sich auf die klassische wie auf die neulateinische Literatur. Unter den übrigen Sprachen weisen Französisch (1956 Titel) und Englisch (1609 Titel) einen bemerkenswerten Anteil auf. In italienischer Sprache finden sich 307, in niederländischer 231 und in spanischer 87 Drucke. Der Rest verteilt sich auf verschiedene jeweils in geringerem Umfang vertretene Sprachen.

2.39 Die allgemeine und theoretische Literatur zu den philologischen Disziplinen ist mit 261 Titeln vertreten, darunter 46 Untersuchungen zur Sprachphilosophie und 47 zur vergleichenden allgemeinen und historischen Grammatik. Die allgemeine Literaturgeschichte umfaßt 44 Bibliographien, Enzyklopädien und allgemeine Zeitschriften, 48 Überblickdarstellungen und 40 Monographien zu Stilgattungen. Die allgemeine Indogermanistik ist mit 24, die Gruppe der indischen Sprachen mit 89 und die der iranischen Sprachen mit 32 Titeln vertreten. Darunter befinden sich 17 zu den Zigeunersprachen und 72 zum Sanskrit (47 vor 1866). Literatur zu den semitischen Sprachen des alten Orients und der Neuzeit umfaßt 151 Veröffentlichungen, davon 64 zum Hebräischen. Sprachen, die weder den semitischen noch den indogermanischen zugehören, sind Gegenstand von 260 Publikationen. Hierher gehören die baskische, die finnougrische (67 Titel), die " kaukasische", die koreanische, japanische und chinesische (12 Titel), die tibetische, die malayopolynesische, die schwarzafrikanische, die nordostasiatische (im 19. Jh " hyperboräische") und die indianische Sprachgruppe (19 Titel).

2.40 Mit 5183 Titeln weist die klassische Philologie die zweitgrößte Titelmenge innerhalb der Philologien auf. Sie setzt sich zusammen aus 46 Inkunabeln, 593 Drucken des 16. Jhs, 570 des 17. Jhs, 1022 des 18. Jhs und 2952 des 19. Jhs (davon 2326 vor 1866). Griechische Originaltexte sind 147, deutsche Übersetzungen sind 1570; französische 67, englische 23 und italienische 10. Unter den lateinischen Drucken (3366) sind 346 neulateinische Texte seit dem 15. Jh. Viele griechische Autoren sind nur in lateinischen Übersetzungen vertreten. Die Mehrheit der Werke stammt aus den beiden Gymnasialbibliotheken Wiesbaden und Weilburg, deren an die Landesbibliothek abgegebene Bestände noch heute geschlossen aufgestellt sind (s. u. 2.86-2.91).

2.41 Die Germanistik weist insgesamt 9242 Titel historischen Bestand auf. Die Produktion des 19. Jhs dominiert mit 8529 Titeln (92 Prozent). Das 18. Jh ist mit 651 Titeln, das 17. Jh mit 56 und das 16. Jh mit 6 vertreten. 768 Werke betreffen das Gotische und Alt- und Mittelhochdeutsche; darunter sind 14 Titel zu Ulfilas Bibelübersetzung, 51 Textausgaben althochdeutscher und 80 mittelhochdeutscher Sprachdenkmäler. Die 926 Titel zur neuhochdeutschen Sprachwissenschaft umfassen alle Arten von Wörterbüchern und Grammatiken (301), Werke zur Orthographie, Stilistik und Rhetorik (250) sowie allgemeine Textsammlungen (255) und Werke zu Mundarten (120).

2.42 Werke deutscher Autoren bilden mit 6748 Titeln die umfangreichste Abteilung (davon sind 93 Prozent aus dem 19. Jh, 3413 aus der Zeit vor 1866). Aus dem 18. Jh stammen 445, aus dem 17. Jh 30 und aus dem 16. Jh 4. Goethe ist an den Titeln des 19. Jhs mit 302 beteiligt (66 vor 1832), Schiller mit 153. Neben den kanonischen Autoren finden sich die Erfolgsschriftsteller der jeweiligen Zeit in zahlreichen Gesamt- und Einzelausgaben (z. B. 155 Bde Kotzebue, 130 Bde Spindler, 54 Bde Dahn, 79 Bde Freytag) bis hin zu ephemeren Autoren und ausgesprochener Trivialliteratur. Häufig begegnen Werke in der Art von Kerndörffers Dianora oder die Verschwörung vom schwarzen Bunde oder Ernst Willkomms Gesellen des Satan oder Eufemia von Adlersfeld-Ballestrems Komtesse Käthe. Auffallend reichhaltig sind die Bestände zu einzelnen Schriftstellern des Jungen Deutschlands, so von und über Gutzkow 235 vor 1901 erschienene Titel. 273 Publikationen zur deutschen Literaturgeschichte schließen diesen Abschnitt ab (davon 132 aus dem letzten Drittel des 19. Jhs).

2.43 Zur Anglistik wurden 1923 Werke gezählt, davon 1528 in englischer Sprache. Mit 1034 Titeln ist das letzte Drittel des 19. Jhs am stärksten vertreten. Die Sprachgeschichte ist von Angelsächsisch über Alt- und Mittelenglisch zum Neuenglischen mit 171 Grammatiken, Wörterbüchern und sprachtheoretischen Untersuchungen besetzt. Von 1704 Einzelausgaben von Primärtexten englischer Literatur sind 96 Prozent im 19. Jh erschienen. Zur englischen Literaturgeschichte sind 39 Werke vorhanden, zur amerikanischen 9. Die übrigen germanischen Sprachen und Literaturen sind nur gering am historischen Bestand beteiligt (223 niederländische und 304 skandinavische Titel).

2.44 Die französische Sprach- und Literaturwissenschaft ist in 1973 Titeln repräsentiert, darunter 1742 originalsprachige. 10 Drucke sind aus dem 16. Jh, 46 aus dem 17. Jh, 178 aus dem 18. Jh und 1739 aus dem 19. Jh. 275 Publikationen sind Werke zur Sprachgeschichte oder Wörterbücher und Grammatiken. Die Literaturgeschichte umfaßt 76 Werke. Der größte Teil enthält literarische Texte (1622 Titel). Die übrigen romanischen Philologien umfassen 789 Titel, davon 367 in deutscher, zwei in lateinischer, 37 in französischer, 294 in italienischer und 73 in spanischer Sprache. 11 Titel sind in kleineren romanischen Sprachen und 5 in anderen erschienen. Mit 531 Werken dominiert die italienische Sprach- und Literaturwissenschaft, wobei 442 literarische Texte (256 originalsprachig) durch literaturgeschichtliche Darstellungen (27) und sprachwissenschaftliche Arbeiten (72) ergänzt werden. Die verbleibenden 258 Werke verteilen sich auf Rumänisch, Rätoromanisch, Spanisch, Portugiesisch, Katalanisch und Provenzalisch. In geringerem Umfang sind die slawischen (205 Titel) und die keltischen (20 Titel) Sprachen und Literaturen vertreten.

Religionswissenschaft, Theologie

2.45 Die Abteilung allgemeine Religionswissenschaft und christliche Theologie enthält 6549 Titel. Davon machen die Drucke des 19. Jhs mit 4470 Werken 68 Prozent aus (2498 sind vor 1866 erschienen). Auf das 18. Jh entfallen 864, auf das 17. Jh 604, auf das 16. Jh 427 und auf das 15. Jh 184 Titel. Etwa 70 Prozent (4645 Titel) sind deutschsprachig und 22 Prozent (1441 Titel) lateinisch. Französisch ist mit 168, Niederländisch mit 107 und Englisch mit 90 Titeln vertreten.

2.46 Allgemeine Literatur zur Religion, wie Wörterbücher, Arbeiten zu Religionsgeschichte, Mythen und religiöser Symbolik sowie Untersuchungen des Verhältnisses von Religion zu anderen geistigen oder gesellschaftlichen Erscheinungen bilden einen Bestand von 126 Titeln. Die Literatur zu den Religionen einzelner Völker umfaßt 382 Titel (davon zum alten Orient und Ägypten 17, zu Israel und zum Judentum 66, zum Islam 19, zum alten Persien und zu Indien 25, zur griechischen und römischen Antike 38, zu den germanischen Völkern 53). Die Religionen der ostasiatischen, der finnougrischen, der slawischen, der baltischen und der keltischen Völker sind in geringem Umfang im Bestand präsent.

2.47 Die christliche Theologie wird eröffnet von 271 Titeln Bibliographie und Zeitschriften (23), Darstellungen der Geschichte der Theologie (25), Einführungen in die theologische Wissenschaft und in ihr Studium (25), hebräischen und griechischen Wörterbüchern zu den Texten der Bibel sowie Werken zum Verhältnis der christlichen Theologie zu anderen Wissenschaften (39). Die Hälfte besteht aus theologischen Sammelwerken. Eine eigene Sammlung gilt der Überlieferung und Kritik des Bibeltextes (295 Titel, darunter spezielle Wörterbücher und Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte und zur Kanonbildung).

2.48 An Übersetzungen der Bibel liegen 29 lateinische Drucke (davon 16 Inkunabeln), 6 deutsche Übersetzungen vor Luther, 52 Luthertexte, 24 andere evangelische und 17 katholische Übersetzungen ins Deutsche vor, weiterhin 7 niederländische, 6 englische, 5 französische. Bemerkenswert sind je eine frühe Übersetzung in rumänischer, polnischer und ungarischer Sprache. Knapp 30 Titel beschäftigen sich mit biblischen Realien und Altertümern u. ä.

2.49 Die Exegese nimmt mit 1826 Titeln breiten Raum ein. Hierher gehören 76 Inkunabeln, 107 Drucke des 16. Jhs, 200 des 17. Jhs, 234 des 18. Jhs und 1209 des 19. Jhs. 1053 Publikationen in deutscher Sprache stehen 601 in lateinischer, 65 in griechischer, 38 in englischer, 33 in niederländischer, 20 in französischer und jeweils weniger als 10 in anderen Sprachen gegenüber. Nach 275 Kommentaren zum gesamten Bibeltext gelten 400 dem Alten und 647 dem Neuen Testament. Hervorzuheben sind 317 Titel zur Exegese außerkanonischer Texte (z. B. Thomas-Evangelium, Apostellehre und Auslegung von Väterschriften).

2.50 Von den 983 systematisch-theologischen Werken sind die frühesten bemerkenswert (48 Inkunabeln und 162 Drucke des 16. Jhs), während aus dem 17. Jh nur 122, aus dem 18. Jh 113 und aus dem 19. Jh 538 vorliegen. Der allgemeinen Philosophie des Christentums gelten 23 Titel, der Offenbarungslehre, der Inspirationslehre und der Auffassung von den Wundern 67, 88 Werke den verschiedenen Fassungen des christlichen Glaubensbekenntnisses (davon 20 zum Apostolischen Glaubensbekenntnis). 160 Titel betreffen die Geschichte der Dogmatik: 50 die mittelalterliche und 107 die Entwicklung seit der Reformation. Zentrale Themen sind die dogmatischen Auseinandersetzungen seit der zweiten Hälfte des 16. Jhs, vor allem die zwischen lutherischen und calvinistischen Theologen. Apologetik und Polemik stehen mit 107 Titeln an erster Stelle, gefolgt von 76 Veröffentlichungen zur Irenik und Ethik. Christologie (67 Titel), Ecclesiologie (52 Titel), Rechtfertigung und Erlösung (79 Titel), Tod und Unsterblichkeit (40), Sakramentslehre (94) und Trinitätslehre (19) sind in größeren Gruppen vertreten. Darüber hinaus sind Werke zu Themen wie Engellehre (7), Reliquien (5), Teufel (5) und Christenverfolgung (19) vorhanden.

2.51 Kirchengeschichte umfaßt 1917 Titel, davon aus dem 19. Jh 1376 (ca. 72 Prozent), aus dem 18. Jh 291, aus dem 17. Jh 169 und aus dem 16. Jh 72. Von den Inkunabeln gehören 9 hierher. Auf 89 allgemeine Darstellungen der Kirchengeschichte folgen 110 Titel Quellen- und Materialsammlungen und 76 Werke zur Konziliengeschichte. Die Geschichte der Gesellschaft Jesu ist mit 96, die der übrigen Ordensgemeinschaften mit 63 Titeln vertreten. 60 Veröffentlichungen gelten der Ketzergeschichte, den christlichen Sekten, der Inquisition und den Heiligen und Märtyrern. 401 Titel beziehen sich auf die Kirche der ersten vier Jahrhunderte, davon 201 auf das Leben Jesu. Spätere Perioden sind schwach besetzt; zur Geschichte des Reformationszeitalters wurden 101 Werke gezählt, zu der des 19. Jhs 33 zeitgenössische. Die Kirchengeschichte einzelner Länder umfaßt 62 Darstellungen zur Entwicklung in Deutschland insgesamt sowie 119 nach konfessionellen Gesichtspunkten (69 lutherisch, 45 katholisch, 9 reformiert). Die deutschen Regionen sind mit 247 Veröffentlichungen vertreten, von denen sich 101 auf preußische Territorien beziehen. Zur Kirchengeschichte der europäischen Länder gibt es 139, zur außereuropäischen 5 Titel.

2.52 Zur Praktischen Theologie finden sich 1045 Titel (44 Inkunabeln, 64 Titel des 16. Jhs, 72 des 17. Jhs, 153 des 18. Jhs und 712 des 19. Jhs). Von den 163 Titeln zur Katechetik beziehen sich 45 auf den gesamten Themenkomplex, 18 auf den römisch-katholischen und 99 auf den evangelischen Katechismus. 93 Werke haben den geistlichen Beruf zum Gegenstand. Mit 239 Titeln bilden Liturgik und Hymnologie eine bemerkenswerte Gruppe mit Schwerpunkt bei den Liturgien westlicher Kirchen (41). Kirchenliedersammlungen sind in geringem Umfang vorhanden (20 lateinische, 24 deutsche allgemeine und 34 deutsche regionale). Die 60 Titel zur Homiletik umfassen 37 theoretische Abhandlungen und 13 Predigtsammlungen. Neben 136 Erbauungsschriften liegen 60 Titel zur Mission vor.

Rechts- und Staatswissenschaft

2.53 Die Abteilung Rechtswissenschaften weist 7964 Werke auf: 81 Inkunabeln, 515 Drucke des 16. Jhs, 1213 des 17. Jhs, 1801 des 18. Jhs und 4354 des 19. Jhs (3111 vor 1866). 5038 Titel sind in deutscher, 2671 in lateinischer und 198 in französischer Sprache. Andere Sprachen sind in geringer Anzahl vertreten.

2.54 Allgemeines, Theoretisches und Methodisches umfaßt 365 Titel, 150 Gesamtdarstellungen bilden den Schwerpunkt. 71 Werke betreffen die Theorie des Rechts und die Stellung der Rechtswissenschaften im Kreis der Wissenschaften. Neben 51 Enzyklopädien und Lexika zum Fach finden sich 24 Werke zu juristischen Berufen. 153 Titel sind Sammlungen von Entscheidungen von Gerichtshöfen, davon 53 des Alten Reichs und 5 des Deutschen Reichs seit 1871. 25 betreffen Entscheidungen von Gerichtshöfen einzelner deutscher Länder, 3 die der freien Städte und 28 die der deutschen Universitäten. Der Rest stammt aus europäischen Ländern. Von 156 Sammlungen von Gesetzestexten stammen 31 aus dem Alten Reich, eine aus dem Deutschen Bund und 19 aus dem Deutschen Reich. Unter den deutschen Staaten steht Preußen mit 18 Titeln an erster Stelle, die übrigen sind mit insgesamt 46 vertreten.

2.55 Mit 335 Titeln nimmt die Rechtsgeschichte einen relativ breiten Raum ein; darunter sind besonders 47 Veröffentlichungen zur Geschichte des römischen Rechts und 120 Quellenausgaben und Darstellungen zur Rechtsgeschichte der germanischen Stämme. Die gesamtdeutsche Verfassungs- und Rechtsgeschichte umfaßt 103 Titel. (Der große Komplex des Stadtrechts erscheint als Bestandteil der jeweiligen Ortsgeschichte.) Mit 941 Publikationen bildet das Staatsrecht eine umfangreiche Gruppe. Auf 81 allgemeine staatsrechtliche Abhandlungen folgen 331 zum Staatsrecht des Alten Reichs bis 1806, 13 betreffen den Rheinbund, 80 den Deutschen Bund und 42 das Zweite Kaiserreich. Von den territorial begrenzten Werken beziehen sich 227 auf Preußen. Deutsches Privatrecht im allgemeinen und das Privatrecht Preußens und seiner Provinzen ist mit 83, das der übrigen deutschen Länder mit 33 und das der außerdeutschen mit 70 Titeln vertreten. Unter den 328 strafrechtlichen Veröffentlichungen sind 75 theoretische Abhandlungen und 48 Untersuchungen besonderer Strafrechtsfälle, 62 Textausgaben der Strafgesetzbücher, davon 17 des deutschen Strafgesetzbuches von 1870; die übrigen sind älter.

2.56 568 Werke betreffen das Prozeßrecht und die Gerichtsverfassung. Dabei bilden 125 Veröffentlichungen zum Reichskammergericht und 33 zum Reichshofrat eine wichtige Abteilung. Darstellung und Untersuchung des deutschen Zivilprozesses betreffen 127 und des Strafprozesses 52 Titel. Über Verhältnisse in den einzelnen deutschen Territorien liegen 103 und in den außerdeutschen 49 Titel vor. Das Kirchenrecht betreffen 484 Werke. Davon sind 75 umfassende Lehrbücher des römisch-katholischen Kirchenrechts, 20 des evangelischen, 45 Untersuchungen zum organisatorischen Aufbau der katholischen Kirche, 47 zu dem der evangelischen Kirche und 69 Arbeiten zum Verhältnis von Staat und Kirche.

2.57 Mit 4376 Titeln ist mehr als die Hälfte des Materials auf über 600 alphabetisch geordnete Einzelbegriffe aus Theorie und Praxis des Rechtslebens verteilt, die sich inhaltlich schwer aufgliedern lassen. Eine kleine Abteilung bilden 62 Titel Zeitungen allgemeinen Inhalts und Veröffentlichungen zum Pressewesen, darunter ein Titel aus dem 16. Jh, 6 deutsche und 4 niederländische aus dem 17. Jh. Unter den Veröffentlichungen des 19. Jhs sind 23 deutschsprachige Publikationen zum Pressewesen und 24 Zeitungstitel.

2.58 In der Abteilung Staatswissenschaften sind 2887 Titel zusammengefaßt, die zu 85 Prozent aus dem 19. Jh stammen. Eine große Gruppe gilt der Theorie und der Beschreibung des Staates (darunter 41 Veröffentlichungen zur Stellung der Juden in Staat und Gesellschaft). Dem öffentlichen Polizeiwesen gelten 58 und der allgemeinen Statistik 72 Titel. Mehr als 2000 Titel befassen sich mit den Bereichen Volkswirtschaft und Verkehr. Ökonomische Einzelprobleme von " Absatz" und " Auswanderung" bis " Wettbewerb" und " Wirtschaftskrise" werden in ca. 300 Monographien behandelt, Wirtschaftspolitik in 169 und der Handel in 164. 69 Titel betreffen Handel und Gewerbe einzelner Länder, davon 62 die preußischen Verhältnisse und 85 einzelne Zweige von Handel und Gewerbe. Mit 485 Veröffentlichungen nimmt das Finanzwesen relativ breiten Raum ein, Probleme des Verkehrs betreffen 366 Titel. Den Sozialwissenschaften sind 206 Titel zuzuordnen. Künste

2.59 Relativ kleine Gruppen bilden die bildenden Künste (971 Titel), die Musik (806 Titel) und das Theater (123 Titel). Dabei verteilen sich die Themen auf Kunstgeschichte (311), auf die systematischen Darstellungen der einzelnen Kunstgattungen (399) und auf regionale Beschreibungen (261). Bei der Musik stehen 306 historischen 128 musikwissenschaftliche und 392 musikalisch-praktische Veröffentlichungen gegenüber. Die Publikationen zum Theater betreffen die Beschreibung des Bühnenwesens einzelner Länder und die Darstellung einzelner Theatergattungen. Geographie, Naturwissenschaften

2.60 In der Abteilung Geographie stehen 4590 Werke (3957 aus dem 19. Jh, 463 aus dem 18. Jh, 138 aus dem 17. Jh und 32 aus dem 16. Jh). Die Geschichte der Wissenschaft sowie allgemeine Nachschlage- und Tafelwerke sind mit 285 Titeln nachgewiesen, mit einem relativ hohen Anteil früher Drucke (4 des 16. Jhs, 31 des 17. Jhs und 46 des 18. Jhs). Die astronomische, mathematische und physische Geographie ist mit 229 Titeln repräsentiert, überwiegend aus dem 19. Jh. Auch die 225 Werke zur politischen, Wirtschafts- und Verkehrsgeographie stammen überwiegend aus dem 19. Jh. Zur Erdkunde Europas in seiner Gesamtheit liegen 364 Titel vor, zu der Deutschlands 740. Hier finden sich neben anderen bedeutenden Länderbeschreibungen aus dem 17. Jh auch die Matthäus Merians komplett. Breiten Raum nehmen kleinere Veröffentlichungen zu einzelnen Landschaften, Gebirgen, Flüssen usw. ein, die nach Schlagworten alphabetisch geordnet sind. Die Geographie der verschiedenen europäischen Länder ist mit 830 Veröffentlichungen vertreten, wovon 171 Italien, 127 Österreich-Ungarn, 69 Rußland, 66 Skandinavien, 76 die Schweiz und 82 die Balkanhalbinsel einschließlich des europäischen Teils der Türkei betreffen. Die 497 Publikationen zur Geographie Asiens umfassen auch die auf diesem Kontinent gelegenen Teile des Russischen Reichs. Auf Afrika entfallen 380 fast ausschließlich im 19. Jh gedruckte Titel, auf Amerika 103 und auf die übrigen Teile der Welt 219. Unter den zahlreichen Reisebeschreibungen befindet sich des Prinzen Maximilian zu Wied Reise in das Innere Nord-America mit den Illustrationen von Karl Bodmer (Koblenz 1839-1841).

2.61 Die naturwissenschaftlichen Fächer verfügen über 6033 Titel (84 Prozent aus dem 19. Jh; 3414 vor 1866). Aus dem 18. Jh stammen 674 Drucke, aus dem 17. Jh 188, aus dem 16. Jh 81, außerdem gehört eine Inkunabel hierher. Die 23 Prozent fremdsprachigen Titel sind gleichmäßiger gestreut als bei anderen Fächern: 698 lateinische, 360 französische, 134 niederländische, 130 englische und 17 Werke in slawischen Sprachen. Einführungen in den gesamten Komplex der Naturwissenschaften, Fachbibliographien, Wörterbücher, philosophische Grundlegungen und Probleme der Wissenschaftsorganisation und -institutionalisierung sind mit 577 Titeln vertreten.

2.62 Die allgemeine und theoretische Biologie (264 Titel) enthält sowohl Zell- und Gewebelehre, biologische Formenlehre als auch Arbeiten zu Fragen des Stoffwechsels, der Fortpflanzung und erste Untersuchungen ökologischer Probleme. Im Fach Zoologie finden sich 1045 Titel. 150 davon gelten einleitenden, theoretischen und systematischen Fragen sowie hauptsächlich der zoogeographischen Darstellung. Die Mehrheit ist der Beschreibung einzelner Tierarten gewidmet, dabei sind die Arbeiten der von Hertwig um die Jahrhundertwende entwickelten speziellen Gliederung der Zoologie zugeordnet. Neben zahlreichen populärwissenschaftlichen Einzeldarstellungen des 19. Jhs sind die wichtigen und teilweise prachtvollen Tafelwerke des 18. und frühen 19. Jhs (57 Titel) über Insekten, Muscheln und Vögel erwähnenswert.

2.63 Von den 661 Titeln zur Botanik betreffen 188 die theoretischen und organisatorischen Grundlagen des Fachs. Hier finden sich alle wichtigen Systematisierungsversuche seit dem 18. Jh. Mit 259 Titeln gilt ein umfangreicher, stark auf das 19. Jh konzentrierter Anteil der Pflanzengeographie. Die spezielle Botanik enthält 199 Titel beschreibender Darstellungen einzelner Pflanzen und Pflanzenfamilien und folgt der Linnéschen Systematik. Ein Anhang (18 Titel) folgt anderen Gliederungsschemata wie der Anwendung (Gift- und Arzneipflanzen), des gemeinsamen Biotops (z. B. Sumpfpflanzen), ästhetisch-populären Aspekten (z. B. Bäume, Blumen). Auch hier sind einige wichtige französische und deutsche Tafelwerke des 18. Jhs vorhanden, außerdem Basilius Beslers Hortus Eystettensis (1613).

2.64 Mineralogie, Geologie und Paläontologie sind mit 846 Titeln besetzt. Davon betreffen 342 Werke allgemeine Einleitungsfragen und Topographie. Bei Mineralogie (206 Titel), Geologie (173 Titel) und Paläontologie (173 Titel) überwiegen die Werke des 19. Jhs, ohne daß sich ein thematischer Schwerpunkt abzeichnet. Die Physik bildet mit 258 Titeln eine kleine Gruppe. Im Bereich Optik finden sich Werke zum Widerstreit von Goethes und Newtons Farbenlehre, daneben Arbeiten zu Theorie und Praxis des optischen Instrumentenbaus einschließlich einer Sammelmappe mit Kleinschriften der Firma Carl Zeiss Jena vor 1900. Magnetismus und Elektrizitätslehre sind mit allen wichtigen Autoren aus dem 18. und 19. Jh in Erstausgaben vertreten. Aus den letzten Jahren des 19. Jhs sind 27 Arbeiten zum Ausbau der modernen Theorie und der technischen Praxis der Elektrizität, darunter Hertz und Maxwell, vorhanden.

2.65 Die Chemie weist 378 Titel auf. Die Ausstattung mit Fachzeitschriften wie Schweiggers Journal, die Annales de Chimie et de Physique oder die Jahresberichte über die Fortschritte der physischen Wissenschaften (jeweils komplett) ist gut. Insgesamt sind 18 Zeitschriftentitel vor 1900 vorhanden. Die Alchimie ist mit 21 deutschen und lateinischen Veröffentlichungen zum Goldmachen, zum Stein der Weisen u. a. aus dem 16. und frühen 17. Jh vertreten. Zur neueren Chemie finden sich alle wichtigen Handbücher (Wöhler, Beilstein, Gmelin) und Schlüsselwerke zu den jeweils jüngsten Entwicklungen (Berzelius, Becquerel, Ostwald usw.).

2.66 Die Mathematik verfügt über 1269 Titel, hauptsächlich aus den höheren Schulen der nassauischen Territorien, so daß sich hier viele Drucke aus Nassauer Offizinen finden. Die bedeutenden Mathematiker sind meist mit Gesamtausgaben vertreten, so Francesco Maurolico aus dem 16. Jh, Isaac Barrow, Simon Stevin und Francesco Vieta aus dem 17. Jh, Bernoulli, Newton, Pfleiderer aus dem 18. Jh. Insgesamt 116 Lehrbücher sind vorhanden (4 aus dem 16. Jh, 15 aus dem 17. Jh und 35 aus dem 18. Jh, darunter Petrus Ramus und Johannes Vogelin). Wichtig ist hier der Anteil Herborner Drucke. Einen Schwerpunkt bilden die Rechenbücher des 16. Jhs (Peurbach, Willichius, Riese), aus denen später die Schulbücher des Rechenunterrichts hervorgehen, die zwischen 1780 und 1850 gut im Bestand vertreten sind. Zur angewandten Mathematik sind 13 Titel vorhanden, darunter Johann Friedrich Polacks Mathesis forensis (1743). Zur Geometrie liegen 444 Titel vor, darunter Literatur zum Problem der Quadratur des Kreises von Johannes Regiomontanus (1533) über Joan Buteo (1559) bis zu Leibniz. Auch hier dominieren Schul- und Lehrbücher mit einem hohen Anteil Nassauer Drucke.

2.67 Bei der Astronomie (565 Titel) sind besonders die frühen Drucke erwähnenswert (eine Inkunabel, 38 Drucke des 16. Jhs, 57 des 17. Jhs), darunter umfangreiche systematische Darstellungen von Johannes Regiomontanus, Johann de Sacro Busto (8 Drucke), Johannes Jovianus Pontanus, Caspar Peucker, Tycho de Brahe sowie aus dem 17. Jh Kepler, Galilei und Athanasius Kircher. Im 18. Jh verdienen Newtons und Kants Arbeiten zur Kosmogonie Erwähnung, aus dem 19. Jh eine Sammlung von Schriften, die durch Flammarions La pluralité des mondes habités ausgelöst wurde.

2.68 Die 1072 Titel der technischen Disziplinen sind zu mehr als 91 Prozent im 19. Jh erschienen. Zu den universalen Übersichten zählen die Description des arts et métiers (Paris 1761-1786) oder A. Beiers Allgemeines Handlungs- Kunst- Bergwerks- und Handwerks-Lexicon (1722). Unter den älteren Werken sind La piazza universale di tutte le professioni del mondo von T. Garzoni (1626) und der Schauplatz der Künste und Handwerke (1762) neben 20 Gesamtdarstellungen des 17. bis 19. Jhs bemerkenswert. 95 Titel liegen zu Gewerbeausstellungen vor, von den deutschen Ausstellungen in Berlin und Dresden 1844 und 1845 bis hin zu den Weltausstellungen (Paris 1849, London 1851 usw.). Der Maschinenbau ist mit 24 Titeln vertreten, darunter Heinrich Zeisingks Theatrum machinarum (1607-1614) und das gleichnamige Werk Jakob Leupolds (1724). Über den Bau und die Verwendungsmöglichkeiten von Dampfmaschinen sind aus dem 19. Jh 20 Titel vorhanden, darunter 2 von Christoph Bernoulli aus der Anfangszeit. Hier finden sich auch Kochbücher (2 aus dem 17. Jh, eins aus dem 18. Jh und 24 aus dem 19. Jh).

2.69 Im Bereich des Bau- und Ingenieurwesens sind sowohl die Architekturbücher des Humanismus (so W. H. Rivinus' Baukunst, 1582) als auch die großen Handbuchreihen des 19. Jhs vorhanden, doch nur im Rahmen des Bedarfs einer Verwaltungsbibliothek. Im Bereich Verkehrswesen liegen 9 Werke zur Flugtechnik vor, darunter 3 Drucke des 18. Jhs zum Ballonflug.

2.70 In einer Abteilung zusammengefaßt sind Kriegswesen, Seefahrt und Kriegsgeschichte mit 1841 Titeln. Der Anteil der Militärwissenschaft beträgt 768 Werke. Gesamtdarstellungen beginnen mit Leonhardt Fronspergers Fünf Büchern von Kriegs-Regiment und Ordnung (1558). Neben zwei weiteren Titeln des 16. Jhs, einem des 17. Jhs und zwei des 18. Jhs sind vor allem die Militärs aus dem letzten Jahrhundert mit 30 umfangreichen Ausgaben vertreten. Seltenere alte Drucke finden sich auch in der Waffenkunde (z. B. die Büchsenmeysterei von 1569) und im Bereich des Kriegsingenieurwesens. Die Masse der Titel aber bezieht sich auf Heeres- und Truppengeschichte einzelner Staaten und Länder.

2.71 Zur Seefahrt gibt es einen kleinen Bestand von 111 Titeln, darunter seltenere Werke wie Stephanus Doletus, De re navali (1537), Lazarus Bayfius (1536) und Jacobus a Saa (1549) oder auch James Fenimore Coopers History of the Navy of the United States of America (1839). Mit 955 Titeln nimmt die Kriegsgeschichte den breitesten Raum ein. Unter 274 Werken über die von der französischen Revolution ausgelösten Kriege sind 85 zeitgenössische. Zum militärischen Aspekt der Revolutionen von 1848 sind 21, zum Konflikt um Schleswig-Holstein 16, zu den deutsch-dänischen Auseinandersetzungen von 1864 und 1866 sind 26 Titel vorhanden.

2.72 Die landwirtschaftliche Literatur umfaßt 1498 Titel, die, den praktischen Erwerbungsabsichten entsprechend, fast ausschließlich deutschsprachig sind (1420 Titel) und überwiegend aus dem 19. Jh stammen. Die alle Bereiche landwirtschaftlicher Tätigkeit betreffenden 272 Werke enthalten 30 im 18. Jh und 36 im 19. Jh gedruckte allgemeine Lehrbücher für den Landwirt. Petrus de Crescentiis Standardwerk ist in einer deutschen Ausgabe (1531), einer lateinischen (1548) und einer italienischen (1583) vorhanden. Bauernkalender finden sich aus dem 18. Jh (5) und dem frühen 19. Jh (2). Den Feldbau betreffen 245 Werke ohne eigentlichen Schwerpunkt, während sich unter den 218 Titeln zur Viehzucht 80 zur Pferdezucht, 41 zur Imkerei und 4 zur Seidenraupenwirtschaft befinden. Garten-, Obst- und Weinbau (insgesamt 266 Titel) sind vor allem durch den Teutschen Obstgärtner und eine ansehnliche Sammlung (106 Titel) ampelologischer Literatur von der Kellermeysterey (1548) und der Schrift De diversorum vini generum natura (Venedig 1559) bis zu 16 Veröffentlichungen zur Reblausplage und ihrer Bekämpfung (ab 1873) repräsentiert.

2.73 Waldwirtschaft, Jagdwesen und Fischerei sind mit 497 Titeln am Bestand beteiligt, darunter die für das 18. Jh charakteristischen illustrierten Forst- und Jagdbücher (58 Titel). In der kleinen Gruppe (342 Titel) zum Berg- und Hüttenwesen ist Agricolas De re metallica (1556) erwähnenswert, weiter 58 bergwerks- und hüttentechnische Werke des 18. Jhs. Im 19. Jh liegt ein gewisser Schwerpunkt bei den 191 Publikationen vor 1866. Medizin

2.74 Die Abteilung Medizin umfaßt 8568 Titel. Der Bestand setzt sich aus 5 Inkunabeln, 197 Drucken des 16. Jhs, 340 des 17. Jhs, 950 des 18. Jhs und 7076 des 19. Jhs zusammen. In der letztgenannten Gruppe sind 54 Prozent (3818 Titel) vor 1866 erschienen. Mit 1242 Titeln ist der fremdsprachige Anteil auch hier gering: 911 sind lateinisch, 239 französisch, 72 englisch und 13 italienisch, der Rest in selteneren Sprachen. Mit 200 Titeln Bibliographie, Geschichte der Medizin und Darstellung der Volks- und Wundermedizin wird die Abteilung eröffnet. Die wichtigen Autoren sind mit 332 Gesamt- und Sammelausgaben vertreten, wobei das Spektrum von Avicenna bis Rudolf Virchow reicht. Bei den Sammelwerken finden sich 6 Bde mit mehr als 120 medizinischen Dissertationen des 16. und 17. Jhs. Mit dem Beruf des Arztes beschäftigen sich 56 Arbeiten, von denen 9 (seit 1875) die Frau als Ärztin behandeln. Ausschließlich aus dem 19. Jh stammen die 122 Titel zur medizinischen Geographie und Statistik.

2.75 Die Anatomie (194 Titel) enthält die Prachtwerke von Alexander Benedictus (Straßburg 1528) über Andreas Vesalius (3 Ausgaben, 1543 bis 1609), Leonhard Fuchs, Volcker Coiter, Felix Plater, Realdus Columbus, Constantinus Varolius bis Andreas Laurentius aus dem 16. Jh. Im 17. Jh kommen 32 und im 18. Jh 25 Werke hinzu. Mit 116 Titeln ist die Histologie die nächstfolgende Gruppe. Im Fach Physiologie sind 587 Titel zusammengefaßt. Darunter finden sich 75 Arbeiten zum Magnetismus, beginnend mit W. Maxwells De medicina magnetica (1677). Auch Literatur über Somnambulismus liegt vor (z. B. Horstius, Von der Natur unterscheid und ursachen der Nachtwanderer, die im Schlaf umbgehen, 1596) sowie 51 Titel zum Spiritismus.

2.76 Die allgemeine Pathologie und die pathologische Anatomie betreffen 498 Titel. Laurens Frieses Spiegel der Artzney ist in Ausgaben von 1518 und 1531 neben 8 weiteren umfassenden Werken des 16. Jhs vorhanden. Das 17. Jh ist mit 17 Titeln, das 18. Jh mit 24 vertreten. Aus dem 19. Jh sind 15 Schriften zur Beschreibung und Behandlung von Krebsleiden hervorzuheben. 305 Titel stehen in der Gruppe allgemeine Therapie, deren Überblicksdarstellungen mit Franciscus Emericus Medicorum auxiliorum dexter usus (1537) beginnen. Unter den speziellen Themen bilden die Krankenpflege und die Diätetik kleinere Schwerpunkte, zum zweiten gehören 22 Titel zum Vegetarismus.

2.77 Die Arzneimittellehre und die Toxikologie umfassen 398 Titel, darunter Ausgaben des Hortus sanitatis (2 Inkunabeln, 5 deutsche und 10 lateinische Ausgaben des 16. Jhs). Außerdem finden sich 21 Kräuterbücher aus dem 17. Jh und 22 aus dem 18. Jh. Der Balneologie wurde in der Bibliothek stets große Aufmerksamkeit zugewandt. Insgesamt finden sich 1007 Titel, die durch die Sammlung von 826 Titeln zur Nassauischen Badekultur (s. o. 2.32) zu ergänzen sind. 98 Veröffentlichungen befassen sich mit der Hydrotherapie, 277 mit den übrigen Kurarten. Zu den ältesten Darstellungen zählen De balneis omnia quae extant apud Graecos, Latinos et Arabos (1553) und Paracelsus' Schreiben von Warmen und Wildbäderen (1576). Spenden ausländischer Badegäste sind sicher zahlreiche fremdsprachige Darstellungen wie die einer russischen Beschreibung türkischer Bäder (1883) zu verdanken. Mit 632 Titeln nehmen die Einzeldarstellungen von Bädern und Badeorten breiten Raum ein. Eine kleine Gruppe widmet sich speziellen Heilmethoden (170 Titel), darunter 4 Aderlaßbücher des 16. Jhs und 89 Publikationen zur Homöotherapie.

2.78 Zu Infektionskrankheiten finden sich 488 Titel, darunter Pestliteratur (16. Jh 9 Titel, 17. Jh 5, 18. Jh 7, 19. Jh 18) und Abhandlungen zur Ruhr (19 Titel). Im 19. Jh liegt ein Schwerpunkt auf den Seuchen: Cholera 100 Titel (davon 60 vor 1850), Typhus 81 Titel (davon 51 vor 1850) und Tuberkulose 23 Titel seit 1863. Zu Stoffwechsel- und Berufskrankheiten wurden 171 Titel gezählt. Gynäkologie und Geburtshilfe umfassen 574 Titel. Zwei Inkunabeln und zahlreiche frühe Gesamtdarstellungen der ärztlichen Geburtshilfe sowie 17 Hebammenbücher bilden eine bemerkenswerte Gruppe. Zur Kinderheilkunde gibt es 189 Titel, davon 187 aus dem 19. Jh. Neurologie und Psychiatrie umfassen 435 Publikationen.

2.79 Die Erkrankungen einzelner Teile des menschlichen Körpers sind in 1363 Arbeiten behandelt. Dabei entfallen auf die Augenheilkunde 271 Titel (darin 12 zur Starbehandlung vor 1800), Ohrenheilkunde 92 Titel, Zahnmedizin 31 Titel (darunter 2 aus dem 16. Jh), Krankheiten der Atmungsorgane 348 Titel (darunter aus dem 19. Jh vor allem Untersuchungen zur Tuberkulose und Tätigkeitsberichte von Lungenheilstätten), Kreislauferkrankungen 107 Titel, Verdauungsstörungen 129 Titel, Haut- und Geschlechtskrankheiten 305 Titel (beginnend mit Paracelsus' Über den Frantzosen, 1577). Überdies finden sich hier 12 Titel zur Lepra, darunter 2 aus dem 17. Jh. Chirurgie und Orthopädie weisen einen Anteil von 694 Werken am Bestand auf, wovon auf die Kriegschirurgie 131 Veröffentlichungen entfallen.

2.80 Dem öffentlichen Gesundheitswesen gelten 598 Publikationen. Darunter finden sich die gesundheitspolizeilichen Vorschriften zur Seuchenbekämpfung, Darstellungen zum Bestattungswesen einschließlich 10 Titel zur Leichenverbrennung, 150 Veröffentlichungen über den hygienischen Aspekt des Wohnungs-, besonders des Arbeiterwohnungsbaus sowie die Behandlung stadthygienischer Probleme wie Abfallbeseitigung und Nahrungshygieneüberwachung. Die Gerichtsmedizin ist mit 154 und die Beschreibung des öffentlichen Medizinalwesens mit 88 Titeln im Bestand vertreten. Den Abschluß der medizinischen Fächer bildet eine kleine Sammlung veterinärmedizinischer Schriften (119 Titel), von denen 24 der Pferdeheilkunde gelten.

Sondersammlungen

2.81 Zwei Sammlungen sind im allgemeinen Realkatalog verzeichnet, dort mit ausgezählt und dadurch in der allgemeinen systematischen Übersicht enthalten. Doch werden sie wegen der separaten Aufstellung eigens beschrieben. Es handelt sich um die Sammlung Nassauer Drucke und um die Bestandsteile, die vom nassauischen Landesgymnasium Philippinum in Weilburg an die Wiesbadener Landesbibliothek abgegeben worden sind. Der Darstellung liegt eine gesonderte Auszählung der Standortkataloge zugrunde. Sammlung Nassauer Drucke

2.82 Zur Sammlung Nassauer Drucke zählen 1079 in Herborn, 79 in Ursel, 37 in Siegen und 5 in Idstein entstandene Werke. Die Produktion der Herborner Werkstätten wurde bestimmt von den Bedürfnissen der Lehrenden und der Studierenden der Hohen Schule. 940 Werke sind lateinisch, 133 deutsch und 7 hebräisch. Die 4 französischen Drucke stammen aus dem 18. Jh und enthalten Predigten für die Hugenottengemeinde in Daubhausen. Selten dürften ein Katechismus und ein Psalter in ungarischer Sprache aus dem Jahre 1607 sein.

2.83 Der älteste Herborner Druck stammt von 1586. Bis zum Ende des 16. Jhs sind 129 Drucke im Bestand erhalten, davon 6 medizinische und 8 theologische Dissertationen. 60 Titel zählen zur protestantischen Theologie, darunter 11 polemische Schriften gegen die katholische Kirche und eine gegen die Wiedertäufer. Bis 1618 sind 378 Herborner Drucke vorhanden, die bereits ein größeres Fächerspektrum spiegeln. Die Dissertationen betreffen alle Fakultäten (philosophische 128, theologische 35, juristische 50 und medizinische 8). Von Interesse sind pädagogische Werke, darunter deutschsprachige Texte zur Fürstenerziehung. Unter den Autoren dominieren die Lehrer der Hohen Schule wie Johannes Piscator, von dessen Bibelausgabe 20 Auflagen vorhanden sind. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sind 135 Werke Herborner Druckereien vorhanden. Vor allem ist auf die Werke Georg Pasors hinzuweisen, der die erste Grammatik des neutestamentlichen Griechisch verfaßt hat. Am häufigsten ist in diesen Jahren Johann Heinrich Alsted vertreten. Aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs stammen weitere 230 Drucke. Durch die Berufung Johann von Lents nach Herborn wurde eine Reihe von Schriften zu jüdischen Themen veranlaßt. Im 18. Jh geht die Aktivität der Herborner Werkstätten auffallend zurück, um 1815 ganz zu erlöschen. Neue Themen wurden vor allem durch den Völkerrechtler Hermann Friedrich Kahrel und den Judaisten Buxtorf eingebracht. Von 1799 bis 1800 gibt es aus Herborn ein Journal zur Aufklärung über die Rechte und Pflichten des Menschen und Bürgers.

2.84 Die Tätigkeit der Urseler Drucker ist im Bestand für die Jahre von 1557 bis 1622 nachgewiesen, ein vereinzelter Titel liegt von 1650 vor. Inhaltlich spiegelt sich der politische und kirchliche Wandel der Stadt wider, in der zunächst lutherische Schriften (30), dann im 17. Jh katholische (10) produziert wurden. Unter den nichttheologischen Texten sind zwei Macchiavelli-Ausgaben und mehrere Reisebücher von Interesse.

2.85 Aus Siegen stammen 37 Titel zwischen 1596 und 1600. Von den 25 theologischen Veröffentlichungen sind vor allem die zum innerprotestantischen Ubiquistenstreit zu nennen. In Idstein sind im 18. Jh 5 Drucke geistlichen Inhalts erschienen.

Gymnasium Philippinum, Weilburg

2.86 In den Jahren 1928 und 1932 wurden vom Weilburger Gymnasium Philippinum 1988 Titel in 1300 Bdn abgegeben, die seither geschlossen aufgestellt sind. Es finden sich hier 72 Inkunabeln (die bei der Inkunabelsammlung aufbewahrt werden), 580 Drucke aus dem 16. Jh, 770 aus dem 17. und einige aus dem 18. Jh. In 1753 lateinischen, 8 griechischen, 159 deutschen, 31 französischen und 17 niederländischen Titeln spiegelt sich die sprachliche Zusammensetzung einer alten Gymnasialbibliothek.

2.87 Inhaltlich dominiert die klassische Philologie. Textausgaben römischer Autoren machen mehr als 500 aus, Werke zur lateinischen Grammatik gibt es etwa 300, zur Rhetorik und Stilistik 50 Titel. Neulateinische Literatur ist in Gedichten, Briefen, Reden und Theaterstücken mit 280 Beispielen belegt. Die klassische griechische Literatur ist in etwa 60 lateinischen Übersetzungen und in 6 Originaltexten vertreten. Grammatiken, Lehrbücher und Wörterbücher des Griechischen umfassen 46 Titel. Die klassischen Altertümer sind mit 15 und die antike Geschichte mit 57 Titeln vertreten. Unter den Wörterbüchern finden sich einige seltenere Werke wie ein lateinisch-griechisch-niederdeutsches von Johann Servilius (1560) und ein lateinisch-griechisch-ungarisches (1645 bei Endter in Nürnberg).

2.88 Die übrigen Fächer sind in geringerem Umfang entsprechend den späthumanistischen Bildungszielen vertreten: 171 Titel zur Theologie, 185 zur Philosophie und Pädagogik (darunter 4 Melanchthon- und 7 Erasmusdrucke), 160 zur Geschichte, 85 zu Geographie und Statistik, 70 insgesamt zu Mathematik, Astronomie, Medizin, Zoologie, Botanik und Gartenbau.

2.89 Auffällig ist die breite Streuung der Druckorte. Für die Werke des 16. Jhs wurden 84 verschiedene Drucker festgestellt (Köln und Basel je 12, Antwerpen und Leipzig je 6, Frankfurt und Venedig je 5). Die Bücher des 17. Jhs stammen aus 173 Offizinen (Frankfurt 33, die übrigen Drucke verteilen sich auf 57 Orte). Dilthey-Gymnasium, Wiesbaden

2.90 Ein Sonderbestand wurde vom Wiesbadener Dilthey-Gymnasium an die Landesbibliothek abgegeben. Der Erhaltungszustand erfordert umfassende Restaurierung, daher ist die Katalogisierung noch nicht abgeschlossen. Die Auszählung erfolgte mit Hilfe einer Inventarliste.

2.91 Die Sammlung umfaßt 731 Titel in 1113 Bdn. Davon gehören 10 dem 15. Jh, 109 dem 16. Jh, 194 dem 17. Jh, 334 dem 18. Jh und 84 dem 19. Jh an. Latein steht mit 497 Titeln an erster Stelle, gefolgt von Deutsch (199). Interessant sind hier 18 hebräische Drucke. Neben Textausgaben antiker Autoren gehören zu den ältesten Drucken Wolfram von Eschenbachs Parzival und Albrecht von Scharfenbergs (Jüngerer) Titurel (beide von 1477), 10 Erasmus-Drucke (darunter De libero arbitrio, 1524), 6 Melanchthon-Titel und die relativ häufigen Judaica, die mit Johann Christoph Wagenseils Belehrung der Jüdisch-Teutschen Red- und Schreibart (1699) eröffnet werden. Auffallend ist der hohe Anteil antiker Autoren in deutschen Übersetzungen, darunter Wielands Cicero, G. Grosses Plinius, Johann Martins und Johann Heinrich Voss' Vergil. Die frühe deutsche Dichtung ist mit Martin Opitz und Gottsched vertreten. Bemerkenswert ist der hohe Anteil der klassischen deutschen Philosophie in Erst- und Frühausgaben (Kant 13, Schelling 8, Fichte 9, Rosenkranz 2, Hegel 3, Schopenhauer 4 Titel). Gutenberg-Gymnasium, Wiesbaden

2.92 Bei einem Sonderbestand, den die Landesbibliothek vom Wiesbadener Gutenberg-Gymnasium erhielt, handelt es sich um eine Sammlung von Schulprogrammen, die zwar weder katalog- noch listenmäßig erfaßt, doch aufgrund der übersichtlichen Aufstellung nach dem Alphabet der Schulorte gut benutzbar ist. Es dürfte sich um ca. 20.000 Programme handeln, von denen nach grober Schätzung etwa die Hälfte aus der Zeit vor 1900 stammen. Räumlich ist das gesamte Gebiet des früheren Deutschen Reiches vertreten, aber auch zahlreiche Schulanstalten der Donaumonarchie. Seine Ergänzung (mit teilweisen Überschneidungen) findet dieser Bestand in einer weiteren Sammlung von Schulprogrammen, die Anfang des 20. Jhs von der Landesbibliothek erworben wurden, aber ausschließlich in den Jahren 1901-1915 erschienen sind (nocls ca. 6000 Schriften).

Jochen Stollberg

3. KATALOGE

3.1 Moderne Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

als Dienstkatalog und

Benutzerkatalog

[mschr. Zettelkatalog für den Gesamtbestand bis Erscheinungsjahr 1980; Anlage nach PI]

Schlagwortkatalog

[mschr. Zettelkatalog für den Gesamtbestand bis Erscheinungsjahr 1973]

Systematischer Katalog

[hschr. Bandkatalog für den Gesamtbestand bis Erscheinungsjahr 1973; mit der Funktion eines Standortkatalogs für die weitaus meisten historischen Bestände; lediglich folgende Teilbestände sind nicht in die allgemeine systematische Aufstellung des Altbestandes eingegliedert: Inkunabeln, Rara-Werke, Musikalien, Schulprogramme, Werke mit Überformat, drei Sondersammlungen (Sammlung " Nassauer Drucke", Altbestände des Gymnasiums Weilburg und der Diltheyschule Wiesbaden) sowie antiquarische Neuerwerbungen aus der Zeit seit 1970]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind im Hessischen Zentralkatalog und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Zedler, Gottfried: Die Inkunabeln nassauischer Bibliotheken. Wiesbaden 1900 (Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 31,1)

[verzeichnet u. a. auch die in der Landesbibliothek Wiesbaden aufbewahrten Inkunabeln. Anlage: Alphabet der Verfasser; Register der Druckorte und Drucker; Register der besitzenden Bibliotheken; Provenienzenregister. Hschr. und mschr. Nachträge in einem Dienstexemplar der Landesbibliothek]

Standortkatalog der Sammlung " Nassauer Drucke"

[mschr. Zettelkatalog; enthält auch Einzelnachweise für Herborner Dissertationen, die in den allgemeinen Bestand eingegliedert sind; Anlage nach Druckorten, chronologische Untergliederung nach Erscheinungsjahren]

Standortkatalog der vom Gymnasium Weilburg übernommenen Altbestände [mschr. Zettelkatalog]

Standortkatalog der von der Diltheyschule Wiesbaden übernommenen Altbestände

[mschr. Zettelkatalog, im Aufbau]

Alphabetischer Musikalienkatalog

[mschr. Zettelkatalog]

Systematischer Musikalienkatalog

[mschr. Zettelkatalog]

3.3 Historische Kataloge

Catalog der öffentlichen Bibliothek zu Wiesbaden. Heft 1-4; Nachtrag 1-4. Wiesbaden 1823-67

[grob nach Fächern gegliederter systematischer Katalog; Grundkatalog: Stand 1823/24 (Rechtswissenschaften: Stand 1835); Nachträge für die Erwerbungen der Jahre 1824-66]

Linde, Antonius van der: Die Nassauer Drucke der Königlichen Landesbibliothek in Wiesbaden. Bd 1.2,1. Wiesbaden 1882-87

[über die nahezu vollständige Sammlung der Landesbibliothek hinausgehende Bibliographie aller nassauischen Druckerzeugnisse von 1467 bis 1817, geordnet nach Druckorten]

Linde, Antonius van der: Die Nassauer Brunnenlitteratur der Königlichen Landesbibliothek zu Wiesbaden. Wiesbaden 1883

Verzeichnis der Bücher des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung. Wiesbaden 1862

Römer, August: Katalog der Bibliothek des Nassauischen Vereins für Naturkunde [mit] Nachträgen 1-8. In: Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 35-38, 40, 45, 48, 50, 52. Wiesbaden 1882-99

Königliche Landesbibliothek zu Wiesbaden. Verzeichnis der ausliegenden Zeitschriften. Wiesbaden 1899

Lenz, Rudolf: Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden. Stuttgart 1999

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Archivalien zur Regierungsbibliothek in Usingen bzw. Wiesbaden und zu den Bücherbeständen der aufgehobenen Klöster [Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt. 131/XI b]

Archivalien des herzoglich-nassauischen Staatsministeriums zur Öffentlichen Bibliothek [Landesbibliothek] in Wiesbaden: u. a. amtliche Korrespondenz und allgemeine Bibliotheksverwaltung (1809-66);

Unterlagen zur Erwerbung (1833-67) und Benutzung (1818-52) [Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt. 210/XIII; die Landesbibliothek betreffen auch Akten der herzoglich-nassauischen Regierung Wiesbaden in Abt. 211]

Akten des preußischen Kultusministeriums betr. die Landesbibliothek Wiesbaden [z. Z. " Zentralarchiv der DDR" in Merseburg, Rep. 76 Vd, Sekt. 28, Nr. 4, Bd. I-V, 1867-1913;

die Landesbibliothek betreffen auch Akten der preußischen Regierung Wiesbaden im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt. 405]

Bibliotheksarchiv der Landesbibliothek Wiesbaden [teilweise erschlossen durch mschr. Aktenplan; das Archiv enthält u. a. folgende Archivalien: allgemeine Geschäftsunterlagen und amtliche Korrespondenz (1813-1938); ca. 150 Bde Konvolute/Hefte zum Rechnungs- und Kassenwesen (1812-1938), darunter 42 Hefte/Bde Rechnungsbücher und 16 Konvolute Rechnungsbelege (1815-1910); 1 Faszikel Jahresberichte (1896-1921); 1 Faszikel Bibliotheksstatistik (1863-1936); ungefähr 20 Faszikel zur Kooperation mit Vereinen und berufsständischen Vereinigungen (1821-1950); 1 Faszikel Ausstellungen (1889-1938), Unterlagen zur Erwerbung; ca. 30 Faszikel/Bde zum Buchkauf (1813-1938), darunter ca. 20 Bde Manuale der literarischen Aquisitionen (1817-91), 1 Faszikel Tausch (19./20. Jh), 9 Faszikel Geschenke (1817-1937), 2 Faszikel Pflicht (1815-1938), 2 Bde Pflichtzugangsbücher (Anfang 20. Jh), 5 Faszikel zur Übernahme von Säkularisations- und anderen Beständen (Anfang 19. Jh bis 1950), ca. 70 Bde/Kladden/Faszikel Akzessionsverzeichnisse (1820-1933), darunter ca. 50 Hefte (1820-92) und 7 Bücher (1894-1933); 4 Faszikel und 1 Bd zum Alten Katalog (1823-66), 2 Faszikel Dublettenverzeichnisse (1823-1931); 6 Faszikel zur Benutzung allgemein (1813-1940), 3 Faszikel zu Bücherverlusten (1821-1936)]

Verwaltungs-Bericht der Königlichen Landesbibliothek zu Wiesbaden über das Etatsjahr 1896/97-1897/98. Wiesbaden 1897-98

Später erschienen Verwaltungsberichte der Landesbibliothek unselbständig in: Bericht über die Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Wiesbaden für das Rechnungsjahr 1900-1908; in: Verwaltungsbericht der Stadt Wiesbaden 1908/11-1937/38; in: Bericht über die Verwaltung des Kommunalverbandes des Regierungsbezirks Wiesbaden 1948/49-52

Nassauische Landesbibliothek. Bericht über die Geschäftsjahre 1952/53 bis 1958/59. Wiesbaden 1959 Nicht veröffentlichte Jahresberichte der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden liegen vor für die Jahre 1963 ff.

4.2 Darstellungen

Baumgart, Gretel: Von der Kaserne zum Konsumtempel: das Luisenforum und seine Vorgänger. In: Wiesbaden gestern, heute, morgen, Bd. 8 (2008), S. 10-17, zahlr. Ill.

Festschrift zur 150-Jahrfeier der Bibliothek am 12. Oktober 1963. Wiesbaden 1963 [grundlegende Darstellung zur älteren Geschichte der Bibliothek]

Götting, Franz: Bibliothek und Zeitgeist. Vortrag, gehalten anläßlich der 150-Jahrfeier der Nassauischen Landesbibliothek Wiesbaden am 13. Oktober 1963. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 11 (1964) Heft 4, S. 195-210

Götting, Franz: Wiesbaden, Hessische Landesbibliothek. In: Regionalbibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderheft 11) 1971, S. 194-200

Hessische Landesbibliothek: Hessische Landesbibliothek Wiesbaden: ein Informationszentrumfür alle. Wiesbaden, 1993

Linde, Antonius van der: Die Königliche Landesbibliothek zu Wiesbaden. In: Centralblatt für Bibliothekswesen 1 (1884) Heft 2, S. 46-55

Schmelz, Annette: Internet-Einführungen an der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden : ein Praxisbericht. In: Bibliotheksdienst, Bd. 37 (2003), H. 4, S. 477-485

Schwitzgebel, Helmut: Die Landesbibliothek in Wiesbaden. In: HZK-Dialog 7 (1983) S. 15-19

Schwitzgebel, Helmut: Die Landesbibliothek in Wiesbaden. In: Wege zur Information. 15 Jahre Arbeitsgemeinschaft Wiesbadener Bibliothekare 1972-1987. Wiesbaden 1987, S. 10-14

Schwitzgebel, Helmut: 175 Jahre Hessische Landesbibliothek Wiesbaden. In: Wiesbaden international 19 (1988) Heft 11, S. 10-11

Roth, Ferdinand Wilhelm Emil: Geschichte und Beschreibung der Königlichen Landesbibliothek in Wiesbaden. Nebst einer Geschichte der Klosterbibliotheken Nassaus. Frankfurt a. M. 1886

Zedler, Gottfried: Zur Vorgeschichte der Landesbibliothek zu Wiesbaden. In: Mitteilungen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 2 (1898/99) Sp. 84-90, 112-117

Zedler, Gottfried: Die Auflösung der nassauischen Klosterbibliotheken. In: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 30 (1899) S. 206-220

Zedler, Gottfried: Die nassauische Landesbibliothek. In: Alt-nassauischer Kalender (1914) S. 46-50 Götting, Franz; Leppla, Rupprecht: Geschichte der Nassauischen Landesbibliothek zu Wiesbaden und der mit ihr verbundenen Anstalten 1813-1914.

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Verzeichniss der litterarischen Erwerbungen Herzoglicher Landesbibliothek im Jahre 1855-1865. In: Herzoglich-Nassauisches allgemeines Intelligenzblatt Jg. 1856-66

Literarischer Anzeiger von Erwerbungen der Königlichen Landesbibliothek zu Wiesbaden. Jg. 1871-93 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Wiesbaden 1872-94. Beilage)

Zedler, Gottfried: Formschnitte und Einblattdrucke aus Wiesbaden. In: Wilhelm Ludwig Schreiber: Formschnitte und Einblattdrucke aus öffentlichen und privaten Bibliotheken und Sammlungen in Amberg, Colmar, Darmstadt, Dillingen, Hamburg, Mainz, Metten, München, Schlettstadt, Schwabach, Straßburg, Wiesbaden. Straßburg 1913 (Einblattdrucke des 15. Jhs. Hrsg. von Paul Heitz)

Schwarz, Eberhard: Die " Nassovica"-Sammlung der Hessischen Landesbibliothek in Wiesbaden. In: Aus dem Antiquariat 3 (1990) S. A 120-A 125 (Beilage zum Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel - Frankfurter Ausgabe Nr. 26 vom 30. März 1990)

Ausstellungskataloge (chronologisch):

Pompei. Die Ausgrabungen in frühen Kupferstichen und Lithographien des 18. und 19. Jhs. Ausstellung [der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden]. Wiesbaden 1972

Johann Moritz Graf von Nassau-Siegen ... 1604-1679. Aus den Beständen der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden (Bearb.: Gertrud Reitz). Wiesbaden 1973

Wilhelm Heinrich Riehl 1823-1897. Gedächtnisausstellung zu seinem 150. Geburtstag ... (Bearb.: Rupprecht Leppla). Wiesbaden 1973

Auf Winnetous Spuren. Die Kultur der Plains- und Prärie-Indianer im Spiegel der Bilder des Nordamerikareisenden Karl Bodmer (1833/34) (Bearb.: Wolfgang Podehl). Wiesbaden 1975

Griechische Kapelle [in Wiesbaden] Russische Kunst (Bearb.: Wolfgang Podehl). Wiesbaden 1976

Hildegard von Bingen 1179-1979 (Bearb.: Wolfgang Podehl). Wiesbaden 1979

Nassauische Zeitungen und Flugblätter des Jahres 1848 (Bearb.: Guntram Müller-Schellenberg). Ausstellung in der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden. Wiesbaden 1980

Wiesbaden ist wanderbar. Wiesbaden und Umgebung in Karten und Reiseführern aus alter und neuer Zeit (Bearb.: Wolfgang Podehl). Wiesbaden 1982

Richard Wagner in Wiesbaden. Begleitheft und Katalog zur Ausstellung (Bearb.: Helmut Schwitzgebel). Wiesbaden 1983

Illustrierte Vogelbücher aus alter und neuer Zeit. Begleitheft und Katalog zu einer Ausstellung der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden (Bearb.: Hildegard Ey und Wolfgang Podehl). Wiesbaden 1984

Christian Daniel Vogel 1789-1852. Gedenkausstellung anläßlich des 200. Geburtstages des nassauischen Landeshistorikers (Bearb.: von Wolfgang Podehl). Wiesbaden 1989

Das Jagdschloß Platte in Geschichte und Gegenwart. Begleitheft zur Ausstellung in der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden. Wiesbaden 1989

Italienreisen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts: e. Verz. von Reisebeschreibungen in d. Hess. Landesbibliothek Wiesbaden. In: Die italienische Reise des Herzogs Wilhelm zu Nassau im Jahre 1822, (1996), S. 43-48

Die Revolution von 1848/49 : ein Auswahlverzeichnis der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden / bearb. von Wolfgang Podehl. Hessische Landesbibliothek Wiesbaden 1998

900 Jahre Hildegard von Bingen : neuere Untersuchungen und literarische Nachweise / hrsg. von Wolfgang Podehl. Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 1998

Die bunte Welt der Vögel : ornithologische Kostbarkeiten aus der Landesbibliothek ; Literaturliste begleitend zur Ausstellung vom 22. April bis 6. Juli 1998 / hrsg. von der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden. Wiesbaden, 1998

Schweiz = Suisse : ein Auswahlverzeichnis der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden zur Buchmesse 1998 / Hessische Landesbibliothek, Wiesbaden. Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 1998

Photobücher in der Landesbibliothek : ein Auswahlverzeichnis der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden ; Begleitheft zur Ausstellung in der Landesbibliothek 11. November 1998 bis 2. April 1999 / [Bearb. von Helmut Schlicht]. Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 1998

Ornithologische Kostbarkeiten aus der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden. In: Aus dem Antiquariat, (1998), H. 6, S. A427-A429, Ill.

Young generation : Aspekte heutiger Jugendkultur ; eine Literaturauswahl aus den Beständen der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden / Hessische Landesbibliothek Wiesbaden. Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 1999

Nassauische Geschichtsschreibung bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts : ein Auswahlverzeichnis der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden / bearb. von Wolfgang Podehl. Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 1999

Mein ungestümes Herz : Frauen der Goethezeit ; Publikation zur Ausstellung der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden 24. August 1999 - 1. April 2000. Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 1999

En hommage à ... = mit Widmung für ... : Bücher aus der Großherzoglichen Hofbibliothek Schloss Berg, Luxemburg, gewidmet den Herrschern und Herrscherinnen der Häuser Nassau-Weilburg und Luxemburg ; Ausstellungskatalog / [ Exposition et catalogue: Gast Mannes]. Wiesbaden, 2001

700 Jahre Petrarca : eine Ausstellung der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden in Zusammenarbeit mit der vhs Wiesbaden ; 2. März bis 22. Mai 2004 ; Begleitpublikation zur Ausstellung. Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 2004

Fotobücher in der Landesbibliothek : ein Auswahlverzeichnis der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden ; Begleitheft zur Ausstellung in der Landesbibliothek 1. März bis 10. Mai 2007. Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 2007

Nassau oblige : Musicalia aus der Großherzoglichen Hofbibliothek Schloß Berg gewidmet den Herrschern und Herrscherinnen der Häuser Nassau und Luxemburg; eine Ausstellung der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden in Zusammenarbeit mit Pierre Even ; Hessische Landesbibliothek Wiesbaden ; 4. September bis 19. November 2008 / [Ausstellung und Begleitkatalog: Pierre Even. Unter Mitarb. von Gast Mannes] Wiesbaden : Hessische Landesbibliothek, 2008

Stand: Februar 2011

Wolfgang Podehl


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.