FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
     Home > Deutschland > Bayern > Muenchen

Bibliothek des Landeskirchenamtes

Adresse. Meiserstraße 11-13, 80333 München [Karte]
Telefon. (089) 5595-247
Telefax. (089) 5595-444
Bibliothekssigel. <M 153>

Unterhaltsträger. Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern/Landeskirchenamt
Funktion. . Behördenbibliothek des Landeskirchenamtes und Bibliothek des Dekanatsbezirks München.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Für die Belange der Landeskirche und des Landeskirchenamtes relevante theologische und juristische Literatur. - 2. Besonderes Sammelgebiet: Gesangbücher.

Benutzungsmöglichkeiten. Bibliothek mit öffentlichem Zugang bei persönlicher Zulassung. Präsenzbibliothek mit eingeschränkter Ausleihmöglichkeit, Sofortausleihe. Systematische Freihandaufstellung, Arbeitsraum. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8-12 Uhr und 14-16 Uhr, Freitag 8-12 Uhr. Vereinbarungen sind möglich. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Terminals für die Literaturrecherche, Mikrofiche-Lesegerät, Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. - U- und S-Bahnverbindung (mehrere Linien) bis Haltestelle Karlsplatz (Stachus) oder Königsplatz. Keine Parkmöglichkeit.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Entstehungsgeschichte der Bibliothek des Königlich protestantischen Oberkonsistoriums/Landeskirchenamtes ist eng mit der Geschichte der bayerischen Landeskirche verbunden. Denn das evangelische Oberkonsistorium (Königlich bayerisches Oberkonsistorium), das oberste Kirchenleitungsorgan, wurde durch das Protestantenedikt als Anhang II der Beilage II (Religionsedikt) in der Verfassungsurkunde des Königreiches Bayern 1818 konstituiert und dem Ministerium des Innern unmittelbar untergeordnet. Die bayerische Landeskirche der Jahre 1818 bis 1918 war keine freie, sich selbst verwaltende Kirche, sondern eine dem bayerischen Staat eingegliederte, die ihre persönliche Spitze, den summus episcopus, in der Person des bayerischen Königs hatte. Da bis zum Ende des absoluten bayerischen Staatskirchentums durch die Trennung von Kirche und Staat (1918) die kirchliche Zentralbehörde dem Staatsministerium des Innern in allen Belangen der äußeren Verwaltung untergeordnet war, wurde auch der Standort des Oberkonsistoriums in München von staatlicher Seite bestimmt. Ein sehr häufiger Wechsel des Standortes wegen räumlicher Unzulänglichkeiten war die Folge.

1.2 Durch das Wanderdasein bedingt, bildete sich in diesem Zeitraum kein nennenswerter Buch- und Zeitschriftenbestand. Erst mit dem Neubau des Dienstgebäudes des Landeskirchenamtes im Jahr 1929 konnte mit dem systematischen Aufbau und der Pflege einer Behördenbibliothek begonnen werden. Der Buch- und Zeitschriftenbestand dehnte sich bald auch auf Sachgebiete aus, die mit der Behördenarbeit unmittelbar nichts zu tun hatten, und wurde durch die Übernahme der Bibliothek des Dekanatsbezirkes München (Abschluß 1979) erweitert.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 56.500 bibliographischen Einheiten umfaßt der historische Bestand 7696 Bde. Die Bibliothek ist nach Sachgebieten aufgestellt. Die Auszählung erfolgte anhand der Systematik. Zahlenangaben beziehen sich auf das 19. Jh, wenn kein anderer Zeitraum genannt ist.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Von den 7696 Bdn des historischen Bestandes entstammt der größte Teil (7375 Bde) dem 19. Jh. 306 Bde stammen aus dem 18. Jh, 11 aus dem 17. Jh und 4 aus dem 16. Jh. Der historische Bestand liegt fast ausschließlich in deutscher Sprache vor.

Systematische Übersicht

2.3 Die Bibliothek verfügt über 1122 Bde (14 Prozent) juristische Literatur, amtliche Druckschriften, Statistiken und Synodalberichte. Davon umfaßt das Kirchenrecht 251 Bde gegenüber anderen Rechtsgebieten mit 41 Bdn. Juristische Entscheidungssammlungen, rechtswissenschaftliche Zeitschriften und Serien liegen mit 103 Bdn vor, Gesetz- und Verordnungsblätter, staatliche Amtsblätter mit 421 Bdn und 8 Bdn des 18. Jhs, Statistiken und Personalstände der Landeskirchen und Schematismen sind mit 125 Bdn vorhanden, kirchliche Amtsblätter und Synodalberichte mit 173 Bdn.

2.4 Allgemeinwissenschaftliche Zeitschriften und Serien belaufen sich auf 128 Bde, theologische Zeitschriften und Serien auf 1030 Bde (13 Prozent), davon 479 Bde missionswissenschaftliche Zeitschriften und Serien. Gemeindeblätter und kirchliche Zeitungen sind mit 231 Bdn vorhanden.

2.5 Für die theologische Arbeit hat sich ein Altbestand gebildet, der insgesamt 4640 Bde (60 Prozent) ausmacht. Davon stammen 4345 Bde (56 Prozent) aus dem 19. Jh, 283 Bde aus dem 18. Jh und 14 Bde aus dem 17. Jh. Im einzelnen umfaßt der Bestand theologische Lexika, Festschriften und Sammelwerke mit 140 Bdn. Die Biblische Theologie weist 663 Bde auf, wobei 142 Bde alttestamentliche, 334 Bde neutestamentliche Thematik haben. Der Historischen Theologie sind 1368 Bde (18 Prozent) zuzuordnen, wobei 1196 Bde aus dem 19. Jh (16 Prozent), 179 Bde aus dem 18. Jh und 11 aus dem 17. Jh stammen. Der Anteil des reformatorischen Schrifttums umfaßt dabei 495 Bde, der Anteil der Biographien 239 Bde. Die Systematische Theologie weist 740 Bde (10 Prozent) auf, 19 Bde davon stammen aus dem 18. Jh. Der Praktischen Theologie sind 1712 Bde (22 Prozent) zuzuordnen, wovon 48 Bde aus dem 18. Jh stammen. In diesem Sachbereich gibt es Schwerpunkte: Religionspädagogik mit 356 Bdn; Homiletik und Predigtliteratur mit 379 Bdn, davon 336 Bde Predigtsammlungen. Erfahrungstheologie, Erbauungsliteratur, Glaubensleben und Seelsorge weisen insgesamt 325 Bde und davon 21 Bde aus dem 18. Jh auf. Hymnologie, Kirchenmusik und Liturgie umfassen 224 Bde, 143 Bde Gesangbücher mit 12 Bdn aus dem 18. Jh. Gemeindetheologie, Kirchenkunde, Diakonie und Missionstheologie haben insgesamt einen Anteil von 285 Bdn, wobei 185 Bde aus dem Bereich der Missionstheologie enthalten sind.

2.6 Neben den juristischen und theologischen Sachbereichen gibt es in geringem Umfang auch Literatur zur Religionswissenschaft mit 34 Bdn; Philosophie und Humanwissenschaften mit 80 Bdn; Sozial-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften mit 426 Bdn, von denen 210 Bde Literaturwissenschaft und religiöse Dichtung betreffen.

3. KATALOGE

EDV-Katalog

[Der historische Bestand ist mit einem EDV-System nach RAK katalogisiert und nach formalen und sachlichen Kriterien (einschließlich Bibeln, Bibelstellen, Gesangbücher, Festschriften) mit Hilfe von Terminals findbar.]

Die Bestände sich nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

Archivalien zur Geschichte der Bibliothek sind im Landeskirchlichen Archiv (Nürnberg) unter dem Betreff " Bibliothek des protestantischen Oberconsistoriums" zu finden.

Stand: Mai 1989

Ingulf Planeth


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.