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Bibliothek des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte

Adresse. Domplatz 10, 4400 Münster [Karte]
Telefon. (0251) 590-7230
Telefax. (0251) 590-7210
Bibliothekssigel. <Mü 27>

Unterhaltsträger. Landschaftsverband Westfalen- Lippe
Funktion. Öffentlich zugängliche Präsenzbibliothek für die Mitarbeiter des Landesmuseums.
Sammelgebiete. Kunstgeschichte, Geschichte Westfalens, Annette von Droste-Hülshoff.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-17 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Fotostelle (nur in Ausnahmefällen).
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung bei Benutzung der Sondersammlungen erforderlich. Busverbindung (Linien 10, 11) ab Hauptbahnhof bis Haltestelle Domplatz oder Prinzipalmarkt. - Parkmöglichkeiten auf dem Domplatz und im Parkhaus Aegidiimarkt.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek wurde 1908 aus drei älteren Büchersammlungen zusammengeführt. Es handelt sich um die Bibliothek des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Münster, die Bibliothek des Westfälischen Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst und die Bibliothek des Westfälischen Kunstvereins. Die Bibliothek des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Münster, war mit etwa 10.000 Bdn der weitaus größte Bestand, der in die neugegründete Bibliothek einfloß. Rechtlich gehört er nach wie vor dem Verein, ist jedoch in der Aufstellung nicht mehr getrennt. Der Bestand kam nicht zuletzt durch den ausgedehnten Schriftentausch mit anderen Altertumsvereinen zustande. Dementsprechend umfaßt er vor allem historisches und landeskundliches Schrifttum sowie Literatur zu den historischen Hilfswissenschaften.

1.2 Die Bibliothek des Westfälischen Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst umfaßte etwa 3000 Bde. Der Verein, der auch durch Schriftentausch seine Bestände vermehrte, wurde 1931 aufgelöst, seine naturkundlichen Buchbestände wurden dem Westfälischen Provinzialmuseum für Naturkunde abgetreten. Die Bibliothek des Westfälischen Kunstvereins (ca. 500 Bde) betraf vor allem die graphischen und bildenden Künste.

1.3 Die spendenden Vereine stellten anschließend ihre Büchersammlung nahezu völlig ein und beschränkten ihre Erwerbungen auf den Schriftentausch. Das Museum selbst bemühte sich zunächst um die Vermehrung der Bestände in Historischen Hilfswissenschaften, Theologie und vor allem in der Kunstwissenschaft. Der Schriftentausch mit der vom Museum mitherausgegebenen Zeitschrift Westfalen brachte eine wertvolle Sammlung von Ausstellungskatalogen zusammen. 1931 umfaßte die Bibliothek 29.000 Bde, heute sind es ca. 90.000. Seit 1911 ist sie eine Präsenzbibliothek.

1.4 Drei nach 1945 in das Museum gelangte Sondersammlungen stellen eine besondere Bereicherung der Bestände dar. Es handelt sich um die Nachlaßbibliothek des Droste-Forschers Maximilian Krass, das Depositum Schücking-Sassenberg und die Bibliothek des Porträt-Sammlers Hans-Dietrich Freiherr von Diepenbroick-Grueter.

1.5 Die Bibliothek und Droste-Sammlung aus dem Nachlaß des Droste-Forschers und Münsteraner Landesrats Dr. Maximilian Krass (1873-1949) sind schwerpunktmäßig zwischen 1900 und 1949 angelegt worden; sie wurden nach dem Tod von Krass in bescheidenem Umfang weitergeführt (jüngster Zeitungsausschnitt von 1952). Die Sammlung ist nicht katalogisiert und nur durch ein provisorisches Verzeichnis erschlossen (s. u. 3.3). Sie enthält neben Buchbeständen auch Brief-Autographen aus dem Droste-Kreis, Zeitschriftenaufsätze und Zeitungsausschnitte sowie einige Droste-Porträts. Als frühere Provenienz ist bei einigen Büchern der Besitzeintrag " H. Fechner" zu ermitteln.

1.6 Das Depositum Schücking-Sassenberg geht im Kern seines Buch- und Autographenbestandes auf die Handbibliothek des Droste-Freundes und -Herausgebers Levin Schücking (1814-1883) zurück und wurde später von Familienmitgliedern erweitert. Der Bestand an englischer und anglistischer Literatur dürfte auf den Shakespeare-Forscher Levin Ludwig Schücking (1878-1964) zurückgehen. Das Depositum wurde 1969 zunächst für zehn Jahre von der Erbengemeinschaft dem Landesmuseum zur Verfügung gestellt. Die seither ausgesprochenen Verlängerungen beliefen sich auf jeweils zwei Jahre. Unpubliziertes Material kann nur mit Genegung der Eigentümer und des Landesmuseums veröffentlicht werden.

1.7 Die Bibliothek des Porträtsammlers Hans-Dietrich Freiherr von Diepenbroick-Grueter (1902-1980) stellt eine Handbibliothek dar, die Diepenbroick ab etwa 1930 für sein Porträtarchiv und Porträtantiquariat anlegte und seit 1945 neu aufbaute. Der Ankauf der Bibliothek durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe erfolgte nach dem Tode Diepenbroicks, damit dessen Stiftung (über 100.000 Blätter) weiter wissenschaftlich erschlossen werden kann.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 90.000 Bdn umfaßt der historische Bestand einschließlich der Sondersammlungen 6914 Monographien (zu den Zeitschriftenbeständen s. u. 2.5). Davon entfallen auf die Inkunabelzeit 26 Originaldrucke und 8 Faksimiles, auf das 16. Jh 230 Originaldrucke und 18 Faksimiles, auf das 17. Jh 557 Drucke, auf die erste Hälfte des 18. Jhs 333, auf die zweite 553. Die erste Hälfte des 19. Jhs ist mit 1371, die zweite mit 3818 Titeln vertreten.

2.2 Der Anteil der deutschsprachigen Monographien liegt mit 5696 Titeln bei über 82 Prozent, der der lateinischen mit 729 Titeln bei etwa 11 Prozent, der der französischen mit 244 Titeln bei 3,5 Prozent, der der englischen mit 89 Titeln (davon 46 aus dem Depositum Schücking) bei 1,3 Prozent und der der niederländischen mit 86 Titeln bei 1,2 Prozent. Die restlichen Titel verteilen sich auf verschiedene Sprachen. Systematische Übersicht

2.3 Die Aufstellung wurde aus der Systematik der Bibliothek des Altertumsvereins entwickelt. Diese umfaßte 10 Sachgruppen, in denen, wie aus den gedruckten Katalogen (s. u. 3.3) ersichtlich, nach Zugang aufgestellt wurde. Die historischen Hilfswissenschaften wurden in eine Gruppe zusammengefaßt und die Gruppe Kunstwissenschaft neu eingefügt. Kapselschriften sind gesondert aufgestellt; Stichproben ergaben historischen Bestand nur in der Sachgruppe Recht (s. u. 2.12).

2.4 Die 26 originalen Inkunabeln sind, mit zwei Ausnahmen, in der Sachgruppe Frühdrucke aufgestellt. Es handelt sich überwiegend um lateinische Drucke. Vertreten sind u. a. die Druckorte Köln (7 Titel), Basel (3), Löwen (3), Münster (2), Straßburg (2) sowie Brixen, Delft, Nürnberg und Venedig (je einer). Fünf Inkunabeln sind ohne Angabe der Druckorte. Von den Kölner Druckern sind Johannes Koelhoff, Heinrich Quentell, Ludwig von Renchen und Ulrich Zell zu nennen.

2.5 Der Bestand an Zeitschriften umfaßt 539 Titel. Davon ist eine Zeitschrift lateinisch, 15 französisch (vor allem aus Belgien) und 21 niederländisch. Der Bestand ist getrennt nach den Gruppen Kunst (38 Titel, einer vor 1800), Westfalica (148 Titel, 14 vor 1900), Geschichte (353 Titel, davon aus dem 17. Jh einer, aus dem 18. Jh 34 und aus dem 19. Jh 318). Die Bestände aus dem 18. Jh betreffen den Münsteraner und Mindener Raum. Durch Schriftentausch sind aus dem 19. Jh Publikationen von Geschichts- und Altertumsvereinen vorhanden, u. a. für die Gebiete Bamberg, Basel, Magdeburg, Mecklenburg, Niederrhein, Rußland und Steiermark (z. T. mit kleineren Lücken).

2.6 Die Gruppe Bibliographien umfaßt 100 Titel, davon 90 in deutscher Sprache, 11 aus dem 18. Jh und 89 aus dem 19. Jh. Gut vertreten sind Bibliothekskataloge des 19. Jhs (z. B. Amsterdam, Augsburg, Emden, Fulda, Kassel, Straßburg) und einige Ortsbibliographien.

2.7 Die Gruppe Historische Hilfswissenschaften umfaßt 199 Titel. 180 sind deutschsprachig, 10 lateinisch und 7 französisch. Es handelt sich um 10 Titel des 17. Jhs, 24 des 18. Jhs und 165 des 19. Jhs. Besonders vertreten sind die Wappen- und Familienkunde (Schwerpunkt Westfälischer Raum) sowie Statistik des 19. Jhs.

2.8 Die Sachgruppe Geschichte enthält 2077 Werke, davon 1735 deutschsprachig (84 Prozent), 242 lateinisch (11 Prozent), 51 niederländisch (2,5 Prozent). Das 16. Jh ist mit 66 Titeln vertreten, das 17. Jh mit 210, das 18. Jh mit 288, die erste Hälfte des 19. Jhs mit 438, die zweite mit 1075 Titeln. Schwerpunkte sind deutsche Regionalgeschichte, vor allem Westfalens und der angrenzenden Gebiete, Münsteraner und westfälische Kirchengeschichte, niederländische Geschichte, jeweils sowohl in Monographien wie in Quellensammlungen. Als besondere Akzente fallen auf: hagiographisches Schrifttum, westfälische Ortsgeschichte, die römische Besetzung Westfalens und die Varusschlacht sowie der Westfälische Frieden. Bemerkenswert oft ist Riga als Verlagsstadt vertreten.

2.9 Die Sachgruppe Kunstwissenschaften umfaßt 865 Titel, davon 826 deutsche, 12 lateinische und 16 französische. Sie ist unterteilt in Kunstgeschichte (545 Titel), Künstlermonographien (145), Lexika (28) und Ausstellungskataloge (145). Hierzu zählt eine Gruppe von 26 Faksimiles von Drucken des 15. und 16. Jhs und ein (unvollständiges) Original-Exemplar der Schedelschen Weltchronik von 1493. Dem 16. Jh gehören 10 Original-Drucke an, dem 17. Jh 24, dem 18. Jh 47, der ersten Hälfte des 19. Jhs 106, der zweiten 651. Die Titel zur Kunstgeschichte betreffen vor allem Baugeschichte, Plastik, Porzellan und Sakralkunst allgemein sowie westfälische Kunstführer und westfälische Vorgeschichte. Während der historische Bestand an Künstlermonographien und Lexika vergleichsweise bescheiden ist, verdient die Sammlung von Ausstellungskatalogen Erwähnung. Neben einem Titel des 17. Jhs und einem des 18. Jhs ist vor allem das späte 19. Jh vertreten. Bedeutende Orte sind: Berlin (40 Kataloge), Nürnberg (13), Münster (12), Hamburg (10), Dresden, Düsseldorf, München, Wien (je 7); auch Orte wie Stockholm (4), Reichenberg/Böhmen (3), Metz und St. Petersburg (je 2) sind vertreten.

2.10 Die Gruppe Geographie umfaßt 152 Titel, davon 120 deutsche, 18 lateinische und 6 niederländische. Aus dem 16. Jh stammen 4 (Schwerpunkt Amerika), aus dem 17. Jh 13 (bemerkenswert Drucke aus den Niederlanden, Merians Topographien), aus dem 18. Jh 27 (Atlanten, vor allem niederländische und Nürnberger Drucker) und aus dem 19. Jh 108 Titel (ephemere ortskundliche Westfalica, Entdeckungsreisen). Weiter liegt eine Mikrofiche-Reproduktion von 34 emblematischen und symbolographischen Werken des 15. bis 20. Jhs vor.

2.11 Die Sachgruppe Sprach- und Literaturwissenschaften umfaßt 637 Werke, davon 525 in deutscher und 100 in lateinischer Sprache. 10 Titel gehören dem 16. Jh an, 43 dem 17. Jh, 95 dem 18. Jh, 151 der ersten Hälfte des 19. Jhs und 338 der zweiten Hälfte. Bemerkenswert sind Münsteraner Drucke des 16. Jhs mit lateinischen religiös-allegorischen Dichtungen. Im Bestand aus dem 17. Jh fallen zahlreiche Münsteraner Ausgaben von Emmanuel Alvarus (1754 u. ö.) auf sowie ein Sammelband mit 15 Jesuitendramen von 1630 bis 1706. Der Bestand im 19. Jh ist durch regionales ephemeres Schrifttum, Schauspieltexte und eine umfangreiche Sammlung von Literatur von und über Annette von Droste-Hülshoff geprägt.

2.12 Die Gruppe Philosophie und Pädagogik umfaßt 154 Titel, davon 146 deutsche. 26 Titel liegen vor dem 19. Jh. Der Schwerpunkt liegt bei der regionalen Schulgeschichte und der Willenspsychologie des 19. Jhs. Die Sachgruppe Recht umfaßt, einschließlich der Kapselschriften, 521 Titel. 481 sind deutschsprachig, 37 lateinisch. 10 Titel gehören dem 16. Jh an, 42 dem 17. Jh, 128 dem 18. Jh, 175 der ersten Hälfte des 19. Jhs und 166 der zweiten Hälfte. Die Sammlung ist stark soziologisch geprägt und beschränkt sich fast ausschließlich auf den Münsteraner Raum. Themen sind Provinzial-, Feudal- und Bauernrecht, die westfälische Hanse und die Arbeiterbewegung.

2.13 Die Gruppe Theologie umfaßt 382 Titel, davon 228 deutsche (60 Prozent), 146 lateinische (38 Prozent) sowie je 3 niederländische und italienische und einen hebräischen Druck. Enthalten sind eine Inkunabel, 41 Drucke des 16. Jhs, davon einer in Hebräisch, 142 des 17. Jhs, 80 des 18. Jhs und 118 des 19. Jhs. Bemerkenswert ist ein Sammelband mit 31 Disputationen des 17. Jhs (8 in Deutsch), mehrere Gebetbücher der Münsteraner Region und ein Sammelband mit 7 Leichenpredigten des 18. Jhs.

2.14 Die Gruppe Naturwissenschaften umfaßt 89 Titel: 77 deutschsprachige, 11 lateinische und einen französischen; 22 erschienen vor 1800. Der Bestand ist stark regional geprägt. Neben emblematischen Titeln und physikalischen Weltbeschreibungen treten Beschreibungen von verschiedenen Heilmethoden (z. B. der Cholera) und Verzeichnisse von Arztcollegia auf.

2.15 Die im Sondermagazin aufgestellten Gruppen Illustrierte Bücher und Frühdrucke enthalten zusammen 127 Titel, darunter 59 deutsche und 63 lateinische. Es handelt sich um 24 Inkunabeln (eine deutsche), 75 Drucke des 16. Jhs (31 deutsche, 43 lateinische) sowie 2 Drucke des 17. Jhs, 3 des 18. Jhs und 24 des 19. Jhs (zu den Inkunabeln s. o. 2.4). Die frühen Drucke betreffen Klassiker-Ausgaben, theologische Fragen (besonders die Wiedertäufer) und Bibeldrucke. Unter den illustrierten Büchern vor bzw. um 1900 sind einige Luxusdrucke mit Bildschmuck von Melchior Lechter hervorzuheben (teilweise aus dem Nachlaß des Künstlers). Sondersammlungen

2.16 Die Bibliothek im Nachlaß von Maximilian Krass umfaßt 110 Titel (107 deutsche, 2 französische und einen italienischen). Sie enthält neben der Droste-Sammlung in geringem Umfang auch weitere Bücher, besonders des frühen 19. Jhs, aus dem Besitz von Krass. Der italienische Druck fällt ins 17. Jh, die beiden französischen Drucke ins 18. Jh. Aus der ersten Hälfte des 19. Jhs stammen 22 Titel, aus der zweiten 85. Die Droste-Sammlung von Krass zielte auf eine vollständige Dokumentation von Werk und Wirkung der Dichterin ab. Dies ist in erstaunlichem Maße gelungen. Es sind praktisch alle Erstausgaben und alle Werk- und Briefausgaben von Annette von Droste-Hülshoff vorhanden, die seltene Erstausgabe der Gedichte von 1838 in einem besonders schönen, breitrandigen Exemplar. Zu nennen sind ferner einige bibliophile Droste-Ausgaben sowie Sammlungen von Gedicht-Anthologien des 19. Jhs mit Droste-Beiträgen, von meist zeitgenössischen Werkausgaben von Droste-Freunden (Levin Schücking, Christof Bernhard Schlüter, Josef von Laßberg, Adele Schopenhauer u. a.) und von Gedichten auf Annette von Droste-Hülshoff. Außerhalb der Droste-Sammlung fällt eine nicht kontinuierliche Sammlung von etwa 10 Taschenkalendern des frühen 19. Jhs auf.

2.17 Das Depositum Schücking-Sassenberg umfaßt 898 Titel, davon 739 deutsche, 67 französische und 46 englische. Aus dem 16. Jh sind 3 Titel vorhanden, aus dem 17. Jh 8, aus dem 18. Jh 27, aus der ersten Hälfte des 19. Jhs 158, aus der zweiten 702 (davon 28 ohne Jahresangabe). Die Bibliothek ist nach kleineren Sachgruppen aufgeteilt. Zu nennen sind die Gruppen " Droste und Schücking" (Werkausgaben) mit 243 Titeln, " Deutsche Literatur" mit 176, " Ausländische Literatur" mit 175, " Geschichte" mit 102 und " Westfalen" mit 73. Der restliche Bestand verteilt sich auf marginale Gruppen wie Kunstgeschichte, Philosophie, Recht und Wörterbücher. Der Bestand " Droste und Schücking" stellt eine ideale Ergänzung zum Nachlaß Maximilian Krass dar. Er enthält z. B. die Gedicht-Autographen der Droste-Hülshoff und ein weiteres Exemplar der Erstausgabe ihrer Gedichte von 1838 sowie Ausgaben aller Werke Schückings (Handexemplare des Autors). Ein Buch des 17. Jhs ist mit einem Besitzvermerk der Droste versehen. Der weitere deutsche literarische Bestand enthält zeitgenössische Ausgaben des frühen 19. Jhs und zahlreiche Erstausgaben des späten 19. Jhs (etwa von Wilhelm Busch oder Paul Heyse). Die ausländische Literatur ist vor allem durch Übersetzungen ins Deutsche und durch deutsche Drucke in den Originalsprachen vertreten. Zu nennen sind auch einige Bibeln, Künstlermonographien und Reisebeschreibungen.

2.18 Die zum Porträtarchiv Diepenbroick gehörende Buchsammlung umfaßt 610 Titel, darunter 383 in deutscher, 66 in lateinischer, 102 in französischer und 31 in englischer Sprache. Der Bestand zerfällt in zwei Aufstellungsgruppen: Die chronologisch nach Formaten aufgestellten Rara (237 Bde, nicht katalogisiert) mit Originaldrucken von wertvollen Porträtwerken und die Handbibliothek mit 373 Bdn. Von den 114 deutschen, 63 lateinischen, 32 französischen, 14 englischen und 14 niederländischen Rara entfallen ein Titel auf die zweite Hälfte des 16. Jhs, 61 auf das 17. Jh, 95 auf das 18. Jh, 42 auf die erste Hälfte des 19. Jhs und 29 auf die zweite. Ein Werk des 17. Jhs ist eine Hs. Nicht gezählt sind mehrere Sammelmappen mit Porträts. Der ältere Bestand ist vornehmlich mit " Icones"-Sammlungen von geistlichen und weltlichen Fürsten besetzt; spätere Bestände legen den Schwerpunkt auf Herrscher, Militär und Mediziner.

2.19 Die Handbibliothek umfaßt 21 Werke bis 1800, 70 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs und 282 aus der zweiten. Sie ist systematisch aufgestellt und enthält im historischen Bestand etwa 200 Titel an bio-bibliographischen Werken und Lexika (einschließlich Künstlermonographien) sowie 159 Titel aus dem Bereich der Geschichte und der historischen Hilfswissenschaften (Schwerpunkte Kameralistik, Matrikeln, militärische Ranglisten).

3. KATALOGE

3.1 Moderne alphabetische Kataloge

Alphabetischer Benutzerkatalog

[nach Hausregeln; ohne Sondersammlungen]

Schlagwort-Katalog

[nach Hausregeln; ohne Sondersammmlungen]

Standortkatalog

[nicht öffentlich zugänglich; ohne Sondersammlungen]

Die Bestände sind im Gesamtkatalog der Universitätsbibliothek Münster, nicht aber im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen und der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Alphabetischer Katalog der Handbibliothek im Diepenbroick-Archiv [Anlage nach PI]

Schlagwort-Katalog der Handbibliothek im Diepenbroick-Archiv [nach Hausregeln]

Standortkatalog der Handbibliothek im Diepenbroick-Archiv

Systematisches Verzeichnis der Porträts in den Rara der Bibliothek Diepenbroick

[in Zettelform; nicht abgeschlossen]

3.3 Historische Kataloge

Bibliothek Schücking

[Standortkatalog, in Zettelform; um 1950]

Droste-Sammlung Dr. Maximilian Krass, Münster/Westfalen

[Typoskript mit hschr. Nachtrag; nach 1953]

Katalog der Bibliothek im Landesmuseum der Provinz Westfalen. Münster 1912

[ein durchschossenes Exemplar, enthält hschr. Nachträge bis 1918]

Verzeichnis der Büchersammlung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Münster. Münster 1881

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Eichler, Hans: Zur Geschichte des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte. In: Westfalen 36 (1958) S. 137-143 Schulze, Heiko K.: Das Westfälische Provinzialmuseum Münster. Planung, Entwürfe, Wettbewerbe 1879-1908. Münster 1983

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Berghaus, Peter: Portraitarchiv Diepenbroick. Münster 1982 Haller, Bertram: Der Buchdruck Münsters. 1485-1583. Eine Bibliographie. Münster 1986 [mit Besitzvermerk für das Landesmuseum]

Krause, Jürgen: Henry van de Velde ... Buchausstattung zu Friedrich Nietzsches " Ecce homë. Münster 1989 (Westfälisches Landesmuseum. Das Kunstwerk des Monats. September 1989)

Lammers, Joseph: Lucius Apuleius von Madaura, Amor und Psyche ... illustriert ... von Max Klinger. Münster 1980 (Westfälisches Landesmuseum. Das Kunstwerk des Monats. März 1982)

" ... noch fehlt ein Katalog". Portraitarchiv Diepenbroick findet zunehmend Interesse. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Nachrichten. 1982, Heft 2, S. 2

Raub, Wolfhard: Melchior Lechter als Buchkünstler. Darstellung, Werkverzeichnis, Bibliographie. Köln 1969 (Arbeiten aus dem Bibliothekar-Lehrinstitut des Landes Nordrhein-Westfalen 32) [Bestände des Landesmuseums ausgewertet]

Vom Jugendstil zum Bauhaus. Deutsche Buchkunst 1895-1930. [Ausstellung]

Münster 1981 [mit Einzelstücken des Landesmuseums]

Stand: Februar 1991

Arno Mentzel-Reuters


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.