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Lehrerbibliothek des Amandus-Abendroth-Gymnasiums

Adresse. Abendrothstr. 10, 27474 Cuxhaven [Karte]
Telefon. (04721) 2 28 05

Unterhaltsträger. Stadt Cuxhaven
Funktion. . Lehrerbibliothek. Der Altbestand wird nicht vermehrt.
Sammelgebiete. Schulrelevante Fächer.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nur nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung mit Angabe der gesuchten Titel unbedingt erforderlich. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 5 Minuten). Parkplätze vor dem Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das heutige Gymnasium geht auf eine Gründung von Amandus August Abendroth (1767-1842), Senator und Amtmann im Hamburgischen Landesteil Ritzebüttel, zurück. Im Jahre 1810 wurde in Ritzebüttel eine Höhere Bürgerschule eröffnet, die sich am Programm der 1802 am Hamburger Johanneum eingerichteten Bürgerschulklassen orientierte. Durch ein großzügiges Darlehen der Stadt Hamburg in Höhe von 17.000 Mark in Louisdor wurde die Schule zu einer weitgehend aus Staatsmitteln unterhaltenen Lehranstalt. Entsprechend ihrer Zielsetzung als Höhere Bürgerschule sollte ursprünglich der Unterricht in alten Sprachen zugunsten der Muttersprache, der Naturwissenschaften, insbesondere der Mathematik, und des Französischen eingeschränkt werden. Besonders wurde auch die Pflege der englischen Sprache betont, um den Handelsverbindungen der Hafenstadt Cuxhaven Rechnung zu tragen.

1.2 Im Jahre 1872 wurden die beiden Flecken Ritzebüttel und Cuxhaven zu einer Gemeinde vereinigt. Im Zuge der Neuordnung des Schulwesens wurde die Höhere Bürgerschule in Ritzebüttel nach nur 72jährigem Bestehen aufgehoben und für sämtliche Schüler und Schülerinnen in Cuxhaven eine Gemeindeschule eingerichtet, die erst 1891 wiederum zur Staatlichen Höheren Bürgerschule mit Latein-Abteilungen, 1906 zum Gymnasium wurde. Die damit verbundene Änderung des Lehrplans schlug sich auch im Bestandsaufbau der Bibliothek nieder.

1.3 Die vorhandene Literatur zur Geschichte der Schule gibt kaum Auskunft zur Bibliothek. Die Errichtung einer Bibliothek geht vermutlich auf die Bewilligung von 40 Mark in Louisdor aus der sogenannten Averhoffschen Stiftung " zur Anschaffung einer zweckmäßigen Schulbibliothek" im Jahre 1818 zurück. Diese wohltätige Stiftung war 1808 von Johann Peter Averhoff (1723-1809) eingerichtet worden. Der Bestandsaufbau erfolgte fast ausschließlich durch Nachlässe ehemaliger Direktoren und Lehrer. So vermachte beispielsweise Prof. Dr. Richard Hoche (1834-1906), ab 1888 Oberbeamter der Oberschulbehörde Hamburgs und Dezernent des Abendroth-Gymnasiums, der Schule im Jahre 1900 seine umfangreiche Privatbibliothek.

1.4 In der Nacht zum 14. April 1945 verursachte ein Bombentreffer große Schäden am Gebäude und zog auch die Bibliothek in Mitleidenschaft. Der Alphabetische Katalog wurde ein Opfer der Flammen. Die Bücher wurden in das Rathaus ausgelagert. Nach dem Krieg mußte ein großer Teil der Lehrbücher auf Befehl der Militärregierung vernichtet werden. 1945/46 wurde die Bibliothek nach Wiederaufnahme des Schulbetriebs in die Schule zurückbefördert, mußte jedoch wegen des Wiederaufbaus des Schulgebäudes und infolge Platzmangels danach wiederholt ausgelagert werden. Durch diese häufigen Umzüge waren insbesondere bei den Broschüren große Verluste zu beklagen. Eine erste Neuordnung der Bestände zog sich bis 1948 hin, eine noclige Durchsicht und Abstimmung des Bestandes mit dem Realkatalog geschah bis 1951/52. In jüngster Zeit erfolgte neben einer EDV-Kurzkatalogisierung des Gesamtbestandes ( s. u. 3) eine gesonderte Aufstellung der neueren, unterrichtsrelevanten Werke von den Altbeständen. Nur die für den Unterricht benötigten Titel wurden neu katalogisiert. Der historische Bestand wurde wieder nach den alten Signaturen geordnet.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek umfaßt insgesamt 8405 Titel, davon sind 4436 nach 1900 erschienen; für 1270 Titel liegt keine Angabe des Erscheinungsjahres vor. Ein Teil der undatierten Titel dürfte ebenfalls zum historischen Bestand zu rechnen sein. Ausgezählt wurde der EDV-Katalog ( s. u. 3). Die bisher ermittelten 2699 vor 1900 erschienenen Titel (32 Prozent des Gesamtbestandes) gliedern sich, einschließlich der getrennt aufgestellten Brunswick-Sammlung ( s. u. 2.21-2.22) in eine Inkunabel, 31 Titel des 16. Jhs, 48 des 17. Jhs, 132 des 18. Jhs und 2487 des 19. Jhs (92 Prozent des Altbestandes). 1731 Titel sind deutschsprachig (64 Prozent), 365 Titel sind griechisch ( s. u. 2.10), 296 Titel lateinisch, 228 italienisch ( s. u. 2.22), 28 englisch, 22 französisch und 29 in sonstigen Fremdsprachen. Systematische Übersicht

2.2 Der Altbestand ist in 25 Systematikgruppen aufgestellt, die allerdings nicht alle historische Bestände enthalten. Sie sind teilweise in weitere Untergruppen gegliedert. Da sich einige Sachgruppen überschneiden und einige Titel falschen Systematikgruppen zugeschlagen wurden, soll die Systematik grundlegend überarbeitet und der Bestand einer umfassenden Revision unterzogen werden, wobei auch die bei Titelaufnahmen fehlenden Erscheinungsorte und -jahre ergänzt werden sollen. An vielen Systematikgruppen läßt sich das eher zufällige Zustandekommen der Sammlung ablesen. Die Beschreibung erfolgt nach der Systematik im Katalog.

2.3 Die einleitende Systematikgruppe Bibliographien und Bibliothekswesen stellt 17 nach 1850 erschienene Titel; alle sind deutschsprachig. Es handelt sich vor allem um Kataloge anderer Bibliotheken primär des norddeutschen, insbesondere Hamburger Raumes. Die folgende Formalgruppe enthält fächerübergreifende Enzyklopädien, Sammelbände, Zeitschriften und Statistiken aller Fachgebiete (93 deutschsprachige Titel, vornehmlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs). Der überwiegende Teil wird von schulrelevanten Zeitschriften gestellt. Enzyklopädien und allgemeine Lexika sind kaum vertreten. Fachlexika sind bei den jeweiligen Systematikgruppen eingeordnet. Insgesamt finden sich hier viele Werke, die eigentlich anderen Fachgebieten zuzuordnen sind (vor allem der Philologie und der Religion).

2.4 Die Philosophie stellt insgesamt 130 Titel, davon 16 aus dem 18. Jh; 5 Titel sind lateinisch oder französisch. Die Titel verteilen sich auf Primär- und Sekundärliteratur von und über Philosophen seit der Aufklärung, wobei die Primärliteratur rund ein Viertel der Werke stellt. Ergänzt wird der Bestand durch Darstellungen zur Philosophiegeschichte und Abhandlungen zu den wichtigsten philosophischen Disziplinen. Die Philosophie der Antike und des Mittelalters fehlt ganz. Philososophen des 16. und 17. Jhs (z. B. Machiavelli, Hobbes, Bacon, Descartes, Spinoza, Leibniz) sind nur mit wenigen Titeln vertreten. Zeitlich beginnend mit 4 Werken von Mendelssohn sind die einschlägigen Philosophen des späten 18. und insbesondere des 19. Jhs mit ihren Hauptwerken repräsentiert, teilweise in Erstausgaben. Neben Schelling (7 Titel) ist insbesondere das Werk Fichtes mit 11 Titeln gut dokumentiert. Kant (3 Titel) und Hegel (2 Titel) sind dagegen nur in wenigen Ausgaben präsent.

2.5 Die Abteilung Pädagogik umfaßt 123 Titel vor allem aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs; bis auf 2 französische und einen lateinischen Titel sind alle deutsch. Neben 25 allgemeinen und einführenden Schriften an propädeutischer, methodischer und didaktischer Literatur entfallen 10 Titel auf die Geschichte der Pädagogik. Die Lehrplandiskussion und die Gymnasialreform ist mit 18 Titeln dokumentiert. Mit 35 Titeln nimmt die Pädagogik einzelner Unterrichtsformen breiteren Raum ein, insbesondere mit Literatur zum Französischunterricht, der im Zuge der Schulreform auch am Amandus-Abendroth-Gymnasium eingeführt wurde. Ebenfalls 35 Titel entfallen auf die Geschichte anderer Schulen und wissenschaftlicher Anstalten, vornehmlich Deutschlands, aber auch deutscher Schulen im Ausland (z. B. Deutsche Zeitschrift für ausländisches Schulwesen, 1898 ff.).

2.6 Die Religion stellt insgesamt 295 Titel, davon 5 aus dem 16. Jh, 6 aus dem 17. Jh und 22 aus dem 18. Jh; 41 Titel sind fremdsprachig, davon 23 lateinisch, je 5 griechisch und niederdeutsch, 3 hebräisch. Neben 14 allgemeinen und einführenden Schriften, Handbüchern und Lexika finden sich 80 Bibeln oder Teilausgaben der Bibel sowie exegetische Werke, davon 3 aus dem 17. Jh und 6 aus dem 18. Jh. Auf Erläuterungsschriften entfallen etwa die Hälfte der Titel. Mit 148 Titeln stellt die Kirchengeschichte den umfangreichsten Bestand innerhalb der Religion. 5 Titel stammen aus dem 16. Jh (davon 3 von Jacobus Hochstraten; Neudrucke), 2 aus dem 18. Jh. Breit dokumentiert ist das Schrifttum zu den einzelnen Reformatoren (Hus, Wycliffe, Zwingli, Luther, Bugenhagen, Melanchthon). Daneben finden sich zahlreiche biographische Darstellungen zu Personen der Reformationszeit wie Willibald Pirckheimer, Thomas Murner, Hutten und Joachim Vadian, aber auch Schriften zu den Jesuiten. Den Rest stellen 53 sonstige theologische Schriften, davon 3 aus dem 17. und 14 aus dem 18. Jh, vornehmlich Werke aus dem Bereich der Praktischen Theologie (Katechismen und Erbauungsliteratur), der Dogmatik, Homiletik, Glaubens- und Sittenlehre, darunter Andachtsbücher für den Schulgebrauch wie z. B. Ernst Hermann, Morgenandachten zum Gebrauch in Höheren Schulen (1869).

2.7 Kultur-, Religions-, Sitten- und Rechts- sowie Kunst- und Literaturgeschichte sind in einer Systematikgruppe zusammengefaßt (111 Titel, davon 2 aus dem 18. Jh; bis auf einen lateinischen Titel ausschließlich deutschsprachig). Auf die Kulturgeschichte entfallen 48 Titel, vornehmlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Handelt es sich bei den frühen Werken vor allem um das Klassische Altertum (z. B. Schriften von Ernst Curtius), so finden sich gegen Ende des Jahrhunderts auch Darstellungen zur Sozialen Frage und einzelnen sozialen Schichten. Die 29 Titel zur Religionsgeschichte stammen bis auf einen Titel des 18. Jhs aus dem 19. Jh. Hier finden sich einige Judaica und Antisemitica (Johann Andreä Eisenmenger, Entdecktes Judenthum, 1711) sowie einzelne Titel zu nicht-christlichen Religionen. Den Hauptanteil stellen Werke zur Mythologie und mythologische Lexika. Die Sitten- und Rechtsgeschichte umfaßt nur 5 Titel. Zur Kunst- und Literaturgeschichte liegen 29 Titel vor, darunter einer aus dem 18. Jh. Etwa zwei Drittel entfallen auf kunstgeschichtliche Darstellungen vor allem zur antiken Kunst, den Rest stellen literaturgeschichtliche Überblicksdarstellungen.

2.8 Die Sprachwissenschaft umfaßt 13 Titel, davon einen aus dem 18. Jh (Ignatius Weitenauer, Hexaglotton Geminum, 1776); je ein Titel ist griechisch oder englisch. Vorwiegend finden sich hier Handbücher zur Sprachwissenschaft, Lexika und sprachvergleichende Darstellungen. Auf die orientalische Philologie entfallen 11 Titel des 19. Jhs (davon einer lateinisch), die sich etwa zu gleichen Teilen auf hebräische Lexika und Sprachlehren sowie Grammatiken und Einführungen in das Sanskrit verteilen.

2.9 Die Klassische Philologie umfaßt insgesamt 849 Titel, davon 3 aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh, 33 aus dem 18. Jh; 570 Titel sind fremdsprachig, davon 361 griechisch, 205 lateinisch und 4 in sonstigen Fremdsprachen. Der Gesamtbestand zur Klassischen Philologie gliedert sich in einen allgemeinen Teil sowie die Griechische und die Lateinische Philologie. Der Allgemeine Teil umfaßt 41 Titel, davon einen aus dem 18. Jh; 5 Titel sind lateinisch, einer griechisch. Es handelt sich um propädeutische Schriften, Werke zur Klassischen Archäologie, Epigraphik, Geschichte, Literaturgeschichte, Religion etc. Eine Reihe von Titeln ( z. B. Grammatiken, Lexika) gehört eigentlich in eine der anderen Untergruppen.

2.10 Den Hauptanteil stellt mit 510 Titeln die Griechische Philologie (2 aus dem 16. Jh, 4 aus dem 17. Jh, 22 aus dem 18. Jh). Insgesamt handelt es sich zu mehr als zwei Dritteln (ca. 360 Titel) um originalsprachige Drucke. Neben 14 Lexika entfallen 48 Titel auf Grammatiken, Sprachlehren, Lehrbücher zur Metrik, Rhetorik und Epigraphik, überwiegend Schulausgaben. Übungsbücher und moderne Florilegien für den Schulgebrauch machen 19 Titel aus. Auf " Realien" und " Altertümer" kommen 11 Titel, auf die griechische Literaturgeschichte 9. Den überwiegenden Anteil stellen originalsprachige Textausgaben und (wenige) Übersetzungen griechischer Autoren (405 Titel), die bis ins 16. Jh zurückgehen (2 Titel, aus dem 17. Jh 4, aus dem 18. Jh 21). Sie gliedern sich in " Dichter" (162 Titel) und " Prosaiker" (243). Besonders zahlreich sind bei den Dichtern originalsprachige Ausgaben: Aischylos (15 Titel), Aristophanes (8), Euripides (12), Homer (28), Pindar (7) und Sophokles (30). Bei den Prosaikern dominieren Aristoteles (10), Demosthenes und Herodot (je 12), Lukian (11), Platon (16), Thukydides (7) und Xenophon (20). Es sind bis auf wenige Ausnahmen Drucke des 19. Jhs, fast ausschließlich originalsprachige Werkausgaben und Einzelschriften. Hinzu kommen Übersetzungen, Lexika, Wörterbücher und Kommentare sowie sonstige Sekundärliteratur. Daneben finden sich weniger bekannte Schriftsteller wie Aratos, Aischines, Autolykos, Bion von Smyrna, Nonnos, Pappos von Alexandria u. a. Die Gruppe beschließen 4 griechische Titel des Mittelalters in Ausgaben des 19. Jhs.

2.11 Die Untergruppe Lateinische Philologie umfaßt insgesamt 298 Titel, davon einer aus dem 16. Jh, 4 aus dem 17. Jh und 10 aus dem 18. Jh. Etwa zwei Drittel der Werke sind in Latein (ca. 200 Titel). Neben 18 vor allem für den Schulgebrauch konzipierten Lexika stellen Grammatiken, Sprachlehren, Lehrbücher zur Metrik, Rhetorik und Epigraphik 69 Titel. Auf Übungsbücher und moderne Florilegien für den Schulgebrauch entfallen 44 Titel. " Realien" und " Altertümer" machen 10 Titel aus, davon einer aus dem 17. Jh (Guillaume du Choul, Veterum Romanorum Religio, 1685). Auf die lateinische Literaturgeschichte kommen 7 Titel. Überwiegend enthält die Abteilung originalsprachige Textausgaben und (wenige) Übersetzungen lateinischer Autoren (150 Titel), die bis ins 16. Jh zurückreichen (ein Titel, aus dem 17. Jh 2, aus dem 18. Jh 7). Sie gliedern sich in " Dichter" (103 Titel) und " Prosaiker" (47 Titel). Zahlreich sind mit originalsprachigen Ausgaben vertreten Catull (7 Titel), Horaz (25), Juvenal (5), Ovid (16) Phaedrus (4), Plautus (8). Es fällt auf, daß von Vergil nur ein Titel vorhanden ist. Bei den Prosaikern dominieren Caesar (6), Cicero (3), Livius (10), Tacitus (3). Bei den Lateinern finden sich fast nur die einschlägigen Schulautoren, mittel- und neulateinische Autoren fehlen. Es sind bis auf wenige Ausnahmen Drucke aus dem 19. Jh.

2.12 Die Germanische Philologie umfaßt nur 69 Titel, darunter einen lateinischen aus dem 18. Jh (Michael Richey, Idioticon Hamburgense, 1755). Neben Einführungen und Überblicksdarstellungen handelt es sich vorwiegend um Wörterbücher und Lexika (17 Titel) sowie um wenige Ausgaben deutscher Schriftsteller, beginnend mit mittelhochdeutscher Literatur (4 Titel) über Luther (3 Titel) bis zur Neuzeit. Es handelt sich um die einschlägigen Klassikerausgaben, den Rest stellen Werke der Sekundärliteratur. Zur Englischen Philologie liegen 16 Titel des 19. Jhs vor, davon 11 originalsprachig. Es sind fast ausschließlich Lexika und Wörterbücher. Einzig Byron ist originalsprachig mit Child Harold's pilgrimage (1885) vertreten. Auf die nordischen Sprachen und Literaturen kommen 4 Titel, davon ein schwedischer.

2.13 Die Literatur romanischer Völker umfaßt 28 Titel, davon 6 französische, 5 italienische, 2 spanische und einen portugiesischen. Der älteste Druck ist Rabelais' Gargantua und Pantagruel (1785), alle übrigen stammen aus dem 19. Jh. Sie verteilen sich etwa gleichmäßig auf die französische, italienische und spanische Philologie. Es handelt sich um sprach- und literaturwissenschaftliche Fachliteratur, Grammatiken, Wörterbücher, Schulbücher sowie wenige literarische Werkausgaben (Rabelais, Voltaire, Daudet; Dante, Ariost, Edmondo de Amicis; Calderón, Cervantes). Den Bestand zur Philologie runden 3 deutschsprachige Titel des 19. Jhs zur außereuropäischen Literatur ab.

2.14 Bei der Geschichte (245 Titel, davon einer aus dem 17. Jh und 18 aus dem 18. Jh; 13 lateinisch, 4 englisch und 3 französisch) entfallen auf einleitende Schriften, Lexika, historisch-geographische Wörterbücher und Werke der Historischen Hilfswissenschaften 8 Titel. Vornehmlich für den Schulgebrauch eingerichtete Quellenausgaben umfassen 24 Titel. An allgemeinen historischen Darstellungen Deutschlands finden sich 27 Titel; der älteste ist Johann Mollers Isagoge ad historiam Chersonesi Cimbricae (1691-1692). Es liegt kein Schwerpunkt auf dem norddeutschen Raum (Literatur zu Hamburg findet sich in einer eigenen Gruppe, s. u. 2.15). Neben Überblicksdarstellungen und Sammelbänden gibt es allerdings zahlreiche Chroniken kleinerer deutscher Städte (z. B. Hermann Gentke, Chronik der Stadt Corbach, 1879). 30 Titel sind weltgeschichtliche Überblicksdarstellungen. Die alte Geschichte umfaßt 48 Titel, davon neben 13 einführenden Schriften und Überblicksdarstellungen 20 Titel zur griechischen und 15 zur römischen Geschichte. 54 Titel sind zur Geschichte des Mittelalters vorhanden; auf die Zeit bis zur Französischen Revolution und die Zeit danach entfallen jeweils ca. 25 Titel. Insgesamt handelt es sich fast ausschließlich um personen- und politikgeschichtliche Darstellungen, häufig auch um Unterrichtswerke. Sozialgeschichtliche Fragestellungen werden nicht behandelt. Die einschlägigen Autoren des 19. Jhs sind vorhanden. Der Bestand zur allgemeinen Geschichte wird ergänzt durch 4 Titel zur Kriegs- und Heeresgeschichte.

2.15 An Hamburgensien umfaßt die Sammlung nur 10 Titel (davon einer lateinisch), die sich auf allgemeine Darstellungen zur Geschichte, kultur- und kunstgeschichtliche Arbeiten sowie Werke zum Unterrichtswesen verteilen. Letztere, ausschließlich Titel zum Hamburger Johanneum, belegen die Verbindung zwischen beiden Institutionen. Der Bestand zur Geographie (13 Titel, davon einer lateinisch) gliedert sich in Lehrbücher und Unterrichtswerke sowie Altlanten.

2.16 Von 100 Titeln zur Mathematik (darunter aus dem 18. Jh Heinrich Lambecks Vermehrtes und verbessertes Rechenbuch, 1784) sind 4 lateinisch, einer französisch. Neben wenigen allgemeinen Darstellungen finden sich etwa 20 Titel zur Geschichte der Mathematik, beginnend bei den Griechen (Friedrich von Drieberg, Arithmetik der Griechen, 1819). Es handelt sich vornehmlich um methodisch-didaktische Fachliteratur wie Aufgaben- und Beispielsammlungen, Lösungshefte, Leitfäden für die Unterrichtsvorbereitung und Lehrbücher, so Gustav Adolph Jahns Aufgaben für Anfänger in der Buchstabenrechnung (1842). Geometrie und Arithmetik weisen jeweils fast 30 Titel auf, die Höhere Mathematik 12, die in der Astronomie angewandte Mathematik 8, darunter das Lehrbuch der Astronomie (1822) von J. Piazzi.

2.17 Naturwissenschaftliche Schriften umfassen 157 Titel, davon 2 aus dem 18. Jh und je 2 in lateinischer und in französischer Sprache. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jhs erhielten die Naturwissenschaften ein stärkeres Gewicht im Lehrplan, was sich auch in den Anschaffungen der Bibliothek niederschlug. Neben 9 allgemeinen Titeln, darunter J. Schreiners Bau des Weltalls (1791), liegen 15 Titel zur Geschichte der Naturwissenschaften vor, vornehmlich für den schulischen Gebrauch, z. B. Lorenz Okens Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände (1839) oder Johann Heinrich Hellmuths Volks-Naturlehre (1853). Auf die Chemie entfallen 15 Titel, auf die Physik 38 und auf die Biologie 78, davon 45 zur Botanik (vor allem Floren), 33 zur Zoologie und Anthropologie und 2 zur Geologie. Hervorzuheben sind Lehr- und Unterrichtswerke für alle genannten Gebiete.

2.18 Die Technik stellt 9 Titel, darunter einen niederländischen Druck. Ein Titel stammt aus dem 17. Jh (Cornelis van Yks Nederlandsche Scheeps-bouw-konst open gestelt, 1697). Es sind fast ausschließlich Hand- und Wörterbücher sowie Überblicksdarstellungen zu einzelnen Bereichen von Technik und Industrie. Nautik und " Handelswissenschaften" umfassen ebenfalls 9 Titel, darunter einen englischen. Neben Segel- und Steuermannsanweisungen sowie Handbüchern der Handelswissenschaften findet sich ein Kleiner Seemanns-Catechismus von Nicolaus Peter Krohn (1843).

2.19 Auf die Gruppe Medizin und Hygiene entfallen 7 Titel, davon ein lateinischer; 2 stammen aus dem 18. Jh, darunter die Wochenschrift Der Arzt (1759 ff.). Erwähnenswert ist Hermann Cohns Hygiene des Auges in den Schulen (1883). Jurisprudenz und Staatswissenschaften stellen 35 Titel, davon 2 aus dem 18. Jh; 6 sind englisch, 4 französisch. Nur etwa 10 Titel sind rechtswissenschaftlichen Inhalts, den Rest stellen Werke zu Volkswirtschaft, Handel und Industrie, Verfassung und Verwaltung.

2.20 Bei den " Künsten und Fertigkeiten" kommen 29 Titel (fast ausschließlich aus dem späten 19. Jh) aus den Bereichen Musik, Kunst und Sport. Neben 2 Liederbüchern für Hamburger Schulen finden sich einige Lehr- und Handbücher zur Stenographie ( u. a. J. Brauns' Kurzschriftliches Lesebuch, 1849). Auch bei den Werken zur Kunst handelt es sich um methodisch-didaktische Darstellungen für den Schulgebrauch. Die 10 Titel zum Turnen enthalten theoretische Grundlegungen und praktische Anleitungen, darunter Julius Bintz' Merkbüchlein für Turner (1869). Die abschließende Gruppe Varia enthält 3 Titel. Sondersammlung Sammlung Brunswick

2.21 Die Sammlung ist eine Stiftung von Bertha Brunswick (*1846) und ihrem Bruder Wilhelm Friedrich Brunswick (*1849). Beide waren gebürtig aus Cuxhaven und lebten lange Zeit in Rom, wo Wilhelm Friedrich Brunswick schriftstellerisch tätig war. Im Testament vom 7. Juni 1907 bestimmten beide, daß alle von ihnen auf ausgedehnten Reisen in den Mittelmeerländern gesammelten Kunstgegenstände und Bücher nach ihrem Tod in den Besitz der Schule übergehen sollten.

2.22 Die getrennt aufgestellte, aber in den allgemeinen Katalogen nachgewiesene Sammlung ist eine Spezialsammlung zu Italien, vornehmlich zu Rom. Sie besteht aus insgesamt 320 Titeln: einer Inkunabel (Varros De lingua Latina, Venedig 1475), 23 Titeln des 16. Jhs, 32 des 17. Jhs, 31 des 18. Jhs und 233 des 19. Jhs (73 Prozent); 228 Titel sind italienisch, 46 deutsch, 39 lateinisch (vor allem aus dem 16. und 17. Jh), 5 englisch und 2 französisch. Etwa drei Viertel der Werke beziehen sich auf Rom. Die Sammlung besteht fast ausschließlich aus archäologischer und kunsthistorischer Literatur (darunter viele illustrierte Werke und Abbildungswerke), Beschreibungen von Bau- und Kunstwerken, Topographien, Reiseberichten und -führern vor allem zu den klassischen Stätten. Daneben finden sich Darstellungen zur Geschichte Roms im Altertum und im Mittelalter, ergänzt um wenige Titel zur lateinischen Literatur.

3. KATALOGE

[Ein früherer Alphabetischer Zettelkatalog wurde beim Bombenangriff 1945 vernichtet.]

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; nach Hausregeln; ca. 1949-1952 erstellt, fortgeführt bis 1987; bildete die Grundlage des EDV- und des Mikrofiche-Katalogs ( s. u.)]

Systematischer Katalog

[hschr.; in 8 Bdn; geführt 1890-1987; enthält auch die Brunswick-Sammlung]

Katalog des Amandus-Abendroth-Gymnasiums

[EDV-Katalog in Dbase IIIplus und auf Mikrofiches; umfaßt insgesamt 8405 Titelsätze, davon 1270 ohne Angabe des Erscheinungsjahres; enthält z. Z. nur: Nachname des Autors, Vorname gekürzt auf ein Zeichen, Kurztitel, Erscheinungsjahr sowie Signatur, die auf der Systematik des hschr. Systematischen Katalogs basiert; bei der gegenwärtigen Revision sollen folgende Variablen nacherfaßt werden: Anzahl der Bände, Schlagworte, Erscheinungsort, Auflage, Seitenzahl; ein Duplikat dieses Katalogs befindet sich im Landschaftsverband in Stade.]

Katalog der neueren, unterrichtsrelevanten Literatur

[EDV-Katalog in Dbase IIIplus; ein Ausdruck auf Ka- talogkarten ist angestrebt, aber erst teilweise erfolgt; die Systematik entspricht der der Cuxhavener Stadtbibliothek]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind weder im Niedersächsischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

Die Bestände sind verzeichnet im Katalog der wissenschaftlichen und heimatkundlichen Literatur im Elbe-Weser-Raum des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden in Stade [Alphabetischer Standort-Kurztitelkatalog nach RAK; auf Mikrofiche und maschinenlesbar in Dbase IIIplus].

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Quellen

Zugangsverzeichnisse [hschr.; 1891 ff.] Ausleihbücher [hschr.; 1903-1950] Wenige Hinweise auf die Bibliothek finden sich in der hschr. Schulchronik, die ab 1891 geführt wird.

4.2 Darstellungen

Wagner, Theodor: Die Geschichte der Schule. Unter Benutzung von vorhandenen Quellen. In: Festschrift 150 Jahre Gymnasium für Jungen Cuxhaven. Hrsg.: Das Lehrerkollegium der Schule Cuxhaven. Cuxhaven 1960, S. 24-55

Stand: September 1996

Alwin Müller-Jerina


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.