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Bibliothek des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht

Adresse. Günterstalstr. 73, 79100 Freiburg (Breisgau) [Karte]
Telefon. (0761) 7081-1
Telefax. (0761) 7081-294
Bibliothekssigel. <Frei 85>

Unterhaltsträger. Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V.
Funktion. Institutsbibliothek; nur beschränkt zugänglich.
Sammelgebiete. Deutsches und ausländisches Strafrecht und Strafprozeßrecht; Internationales Strafrecht; Kriminologie und Bezugswissenschaften (Soziologie, Psychologie, Psychiatrie); Völkerrecht; Rechtsmedizin; Medizinrecht.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-15 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen. Versand von Kopien einzelner Aufsätze.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Straßenbahnverbindung (Linie 2 oder 4) bis Haltestelle Holbeinstraße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek entwickelte sich aus der Bibliothek des 1938 eingerichteten Seminars für ausländisches und internationales Strafrecht an der Universität Freiburg (Gründer: Prof. Dr. Adolf Schönke). Der Anfangsbestand betrug etwa 1200 Bde. 1947 wurde das Seminar in Institut für ausländisches und internationales Strafrecht umbenannt; 1953 erfolgte die Umwandlung dieses Universitätsinstituts in eine öffentliche Stiftung der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Baden-Württemberg und der Universität Freiburg. Damit war es zu einer reinen Forschungsstätte geworden. 1954 besaß die Institutsbibliothek fast 18.000 Bde.

1.2 Bei der 1966 erfolgten Übernahme des Instituts durch die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. betrug der Bestand ca. 48.000 Bde. Es erfolgte eine Umbenennung des Instituts in Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht. Hauptbestände der Bibliothek waren Veröffentlichungen zum deutschen, ausländischen und internationalen Straf- und Strafprozeßrecht. Mit der Neueinrichtung einer Forschungsgruppe Kriminologie neben der bestehenden strafrechtlichen Forschungsgruppe im Jahre 1970 wurde auch der Charakter der Institutsbibliothek verändert. Seither werden nicht nur thematisch der Kriminologie unmittelbar zuzuordnende Werke erworben, sondern auch grundlegende Schriften aus den Bereichen Psychologie, Soziologie, Psychiatrie und Rechtsmedizin. Seit 1982 werden auch medizinrechtliche Publikationen gesammelt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek hat einen Gesamtbestand von ca. 240.000 Bdn, darunter etwa 58.000 Bde Periodika. Eine Auszählung anhand des Systematischen Katalogs ergab 3608 Titel, die bis zum Jahr 1900 erschienen sind. Aus dem 16. Jh stammen 7 Titel, aus dem 17. Jh 32, aus dem 18. Jh 238 und aus dem 19. Jh 3331 Titel. Das deutschsprachige Schrifttum dominiert mit fast 2000 Titeln vor dem französischen (613), dem spanischen (315), dem englischen (191) und dem italienischen Schrifttum (162 Titel).

2.2 Bei den historischen Buchbeständen handelt es sich überwiegend um Gesetzes- und Entscheidungssammlungen, Lehrbücher zum Straf- und Strafprozeßrecht, Materialien zur Strafrechts- und Strafprozeßrechtsreform sowie um Zeitschriftenbände.

2.3 Das Allgemeine Schrifttum zur Rechtskunde wird in 81 Titeln behandelt. Die Kriminologie ist bis auf wenige Ausnahmen (23 Titel) vor allem mit Titeln des 20. Jhs vertreten, während auf das Völkerrecht 86 Titel entfallen (alle 19. Jh).

2.4 Der größte Teil des historischen Bestandes entfällt mit 3418 Titeln auf das Recht einzelner Länder: Zu Deutschland sind 1387 Titel (38 Prozent) vorhanden, davon 2 aus dem 16. Jh, 22 aus dem 17. Jh und 128 aus dem 18. Jh. Neben verschiedenen Verordnungssammlungen, Gesetzessammlungen (Sachsen), Gesetzesblättern (Baden, Bayern), Strafprozeßordnungen (Baden) und Landrechten (Baden, Bayern, Hessen, Preußen und Württemberg) des 19. Jhs sind Zeitschriften des 19. Jhs vorhanden, u. a. das von Karl Grolmann herausgegebene Magazin für die Philosophie und Geschichte des Rechts und der Gesetzgebung (1800-1802). Ferner sind erwähnenswert Samuel Pufendorfs De jure naturae et gentium (Frankfurt 1694), außerdem vertreten Christian Thomasius (20 Titel), Ferdinand C. Harpprecht (2), Gottfried Barth, Georg J. F. Meister, Karl von Eckardtshausen u. a.

2.5 Mit 425 Titeln ist Frankreich vertreten, davon 2 aus dem 17. Jh und 25 aus dem 18. Jh. Neben Gesetzesblättern und Gesetzestexten des 19. Jhs finden sich u. a. das Bulletin des lois (Paris 1793 ff.), eine Sammlung der Verordnungen und Beschlüsse erlassen durch den Regierungs-Kommissär in den vier neuen Departementen des linken Rhein-Ufers (Straßburg 1798/99), ferner ein Code pénal (1752). Nennenswerte Autoren sind u. a. M. Salle, Jean P. Brissot de Warville und Pierre de Combes.

2.6 Auf Österreich entfallen 330 Titel, davon einer aus dem 17. Jh und 28 aus dem 18. Jh. Neben Reichsgesetzblättern (ab 1849) sind Kriminalgerichtsordnungen und Landgerichtsordnungen vorhanden. Erwähnenswert sind Joseph B. Heyrenbachs Grundsätze der älteren Staatsgeschichte Österreichs (1776), Franciscus C. Roys Ethica (1765) und Karl A. von Martinis De lege naturali exercitationes (1776).

2.7 Von den 206 Titeln zu Italien stammen 3 aus dem 16. Jh und 12 aus dem 18. Jh. Vorhanden ist u. a. ein Sammelband zur Gesetzgebung Venedigs in den Jahren 1406-1630. Zu Spanien sind 207 Titel vorhanden, u. a. die Decisiones (1691-1697) von Petro de Amigant bzw. von M. de Calderon (Barcelona 1687-1726), zu Großbritannien 166 Titel, davon 2 aus dem 17. Jh und 25 aus dem 18. Jh.

2.8 Auf das Recht der Schweiz entfallen 133 Titel, auf das Recht der Niederlande 57 Titel, Portugals 74, Belgiens 79, der Vereinigten Staaten 25, Rußlands 21 und auf das Recht Japans 27 Titel.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog [in Zettelform, nach PI]

Standortkatalog [in Zettelform, nach PI; ersetzt mit seiner spezifizierten Systematik einen Schlagwortkatalog]

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen. Die Zeitschriftenbestände sind im Verzeichnis der rechtswissenschaftlichen Zeitschriften und Serien (VRZS, 3. Aufl. 1990) erfaßt.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Jescheck, Hans-Heinrich; Kaiser, Günter: Geschichte, Aufbau und Organisation des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg i. Br. In: Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht Freiburg i. Br. Freiburg 1975, S. 3-16

Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht. Berichte und Mitteilungen. Max-Planck-Gesellschaft (1980) Heft 5

Max-Planck-Institut for Foreign and International Criminal Law. Berichte und Mitteilungen. Max-Planck-Gesellschaft (1985) Heft 4

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Neuanschaffungen der Bibliothek des Instituts. Strafrecht. Eine Auswahl. Freiburg i. Br. [erscheint jährlich]

Neuanschaffungen der Bibliothek des Instituts. Kriminologie. Recht und Medizin. Eine Auswahl. Freiburg i. Br. [erscheint jährlich]

Stand: März 1991

Josef Kürzinger


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.