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Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität Zweigbibliothek Mathematik

Adresse. Unter den Linden 6, 10117 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 20 93 23 57

Unterhaltsträger. Land Berlin
Bibliothekssigel. <11/87>
Funktion. Fachbereichsbibliothek.
Sammelgebiete. Algebra, Analysis, Logik, Geometrie, Mathematische Grundlagen der Information, Numerik, Operationsforschung, Statistik.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9-18 Uhr, Freitag 9-16 Uhr. Leihverkehr: DLV über ZUB.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Lesegerät für Mikroformen. Hinweise für anreisende Benutzer. U- und S-Bahnhof Friedrichstraße; Busverbindung (Linien 100, 157 und 348) bis Haltestelle Deutsche Staatsoper. Parkhaus Clara-Zetkin-Straße 30.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Durch Ministerialerlaß vom 23. April 1861 wurde das Mathematische Seminar errichtet. Im Reglement vom 7. Oktober 1864 ist auch die Einrichtung einer Handbibliothek " der besten und nützlichsten mathematischen Schriften" vorgesehen. Die Bibliothek war zunächst bei Prof. Karl Theodor Wilhelm Weierstraß (1815-1897) untergebracht, der es schließlich erreichte, daß 1862 ein eigener Schrank dafür im Universitätsgebäude bereitgestellt wurde. Ihm ist es auch zu verdanken, daß die Akademie der Wissenschaften unentgeltlich ihre Mathematischen und naturwissenschaftlichen Mitteilungen (ab 1898 die Sitzungsberichte) der Bibliothek zukommen ließ.

1.2 Großzügig zeigte sich auch das Ministerium, das den Bezug des Archivs für Mathematik und Physik finanzierte und von 1893 bis 1914 zu dem jährlichen Etat von 750 Mark zusätzlich 450 Mark bereitstellte. Im Katalog von 1883 sind 20 Periodika, 4130 Werke und 128 Dissertationen verzeichnet. Mit besonderer Bewilligung des Ministeriums konnte 1888 die Bibliothek des verstorbenen Königsberger Professors Georg Rosenhain (1816-1887) erworben werden; 1892 schenkten die Erben die bedeutende mathematische Bibliothek von Prof. Leopold Kronecker (1823-1891) dem Seminar. Bei der zentralen Katalogisierung der Institutsbibliotheken besaß die Bibliothek 4860 Werke, 1910 waren es 5500 Bücher und 3500 Separata, und 1926 wurden je 10.000 Bücher und Separata gemeldet. Von 1929 bis 1935 vergrößerte sich der Bestand um 9362 Nummern.

1.3 Die Kriegswirren hat die Bibliothek ohne nennenswerte Verluste überstanden. Zuvor war das Datum ist nicht bekannt die Bibliothek des am 25. November 1861 für Nichtmitglieder des Seminars gegründeten Mathematischen Vereins mit der Seminarbibliothek verschmolzen worden. Diese hatte 1911 einen Bestand von 1370 Bdn, 7350 Separatdrucken und 16 laufenden Fachorganen mit 844 Jahrgangsbänden. Im Zusammenhang mit der Hochschulreform 1968/69 wurden einige Institutsbibliotheken in die Sektionsbibliothek Mathematik eingegliedert, wobei die Dubletten ausgesondert wurden: die Bibliothek des 1920 gegründeten Instituts für angewandte Mathematik, dessen Bestand 1967 2680 Bde und 15 Zeitschriften umfaßte; die Bibliothek des 1952 gegründeten Instituts für Mathematische Logik mit einem Bestand von 2400 Bdn und 45 laufenden Zeitschriften und die Bibliothek des 1965 gegründeten Instituts für Schulmathematik mit 460 Bdn und 7 Zeitschriften. Insgesamt beläuft sich der Bestand heute auf ca. 74.000 Einheiten, einschließlich 17.000 Sonderdrucken und 236 laufenden Zeitschriften. Damit ist diese Bibliothek eine der bedeutendsten mathematischen Fachbibliotheken Deutschlands.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Auszählung am Systematischen Katalog ergab 2242 Drucke bis 1900 bei einem Gesamtbestand von 74.000 Einheiten, davon 12 aus dem 17. Jh, 104 aus dem 18. Jh und 2126 aus dem 19. Jh. 1413 Titel sind in Deutsch, 83 in Latein, 559 in Französisch, 115 in Englisch. Von den übrigen 75 Titeln sind 47 in Italienisch, 12 in Russisch, 4 in Griechisch, je 2 in Holländisch, Portugiesisch und Schwedisch, je einer in Spanisch, Polnisch und Norwegisch.

2.2 Unter den deutschen Titeln verzeichnet der historische Bestand vorwiegend Werke der Elementar- und Schulmathematik. Der lateinische Bestand umfaßt die griechischen Autoren (Euklid) sowie die klassischen Ausgaben von Leonhard Euler bis Karl Friedrich Gauss. Im französischen Bestand sind vor allem die Werkausgaben und Einzelschriften bedeutender Mathematiker wie Augustin-Louis Baron Cauchy aus Frankreich, Nils Henrik Abel aus Norwegen u. a. vertreten. Desgleichen liegen die Werke englischer und italienischer Mathematiker in der Landessprache vor. Wertvoll sind die alten Separatdrucke zu allen Bereichen der Mathematik und die historischen Zeitschriften.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[zugleich Standortkatalog, in Zettelform; bis 1974 nach PI, ab 1975 nach RAK]

Systematischer Katalog

3.2 Sonderkataloge

Alphabetische und Systematische Kataloge der Dissertationen und Diplomarbeiten

Zeitschriftenkatalog

3.3 Historischer Katalog

Verzeichnis der Bücher des mathematischen Seminars an der Universität Berlin. Berlin 1883

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Gedruckte Quellen

Chronik, 1890-1935

4.2 Darstellungen

Lenz, S. 272-275; Balk, S. 136-139; Guttstadt, S. 115-119

Biermann, Kurt-R.: Die Mathematik und ihre Dozenten an der Berliner Universität 1810 bis 1933. Berlin 1988, S. 105-106, 127, 142, 234

Hadan, Hans: Bibliotheken der Humboldt-Universität, Zweigstelle Mathematik. In: Humboldt-Universität 22 (1977/78) Nr. 30 vom 27. April 1978, S. 6

Stand: Dezember 1992

Adolf Laminski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.