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Bibliothek des Deutschen Medizinhistorischen Museums

Adresse. Anatomiestr. 18-20, 85049 Ingolstadt [Karte]
Telefon. (0841) 305-1860
Telefax. (0841) 91 08 44

Unterhaltsträger. Stadt Ingolstadt; Gesellschaft der Freunde und Förderer des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt e. V.
Funktion. Museumsbibliothek, für wissenschaftliche Zwecke nach Genegung zugänglich.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Medizin, Naturwissenschaft, Technik. 2. Besondere Sammelgebiete: Medizinhistorische Museologie. Internationale Publikationen zur medizinhistorischen Realienforschung, alle Veröffentlichungen der Association Européenne des Musées d'Histoire de la Médecine.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek in provisorischen Räumlichkeiten im Depotbereich des Museums. Öffnungszeiten des Museums: täglich außer Montag 10-12 und 14-17 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Rechtzeitige schriftliche Anmeldung erforderlich. Busverbindung vom Hauptbahnhof bis Haltestelle Rathausplatz, von dort ca. 7 Minuten Fußweg.

A 8, Ausfahrt Ingolstadt-Süd, Parkplatz am Hallenbad.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der historische Bestand des Deutschen Medizinhistorischen Museums stammt aus dessen Gründungsphase Anfang der siebziger Jahre. Er konstituiert sich im wesentlichen aus Schenkungen von Ärzten und Privatsammlern sowie aus der Industrie und umfaßt eine heterogene Büchermenge vornehmlich neuzeitlicher Publikationen. Nach der Eröffnung des Museums im Jahre 1973 wurde mit Praxiseinrichtungen und Klinikinventar auch veraltete Literatur übernommen. Durch Spenden von Museumsbesuchern und aus dem Kreis der " Freunde und Förderer des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt" kamen z. T. antiquarische Werke hinzu. Die ausschließlich ehrenamtlich arbeitende Museumsleitung konnte jedoch die Erfassung und Erschließung des stetig anwachsenden Bestandes nicht bewerkstelligen.

1.2 Erst seit Mitte der achtziger Jahre wurde allerdings durch Hilfskräfte ohne bibliothekarische Vorbildung mit der Sichtung und vorläufigen Inventarisierung begonnen, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Ein erster Überblick ermöglichte jedoch die Strukturierung des Bestandes nach Autoren und bildete den Ausgangspunkt für ein koordiniertes Wachstum der Bibliothek.

1.3 Die Erwerbungsstrategie orientierte sich an den Sammlungsschwerpunkten des Museums und zielte vorrangig auf Publikationen, die der Bestimmung und wissenschaftlichen Einordnung medizinhistorischer Realien dienen. Dabei wurde nicht nur Literatur im traditionellen Sinn, sondern auch ephemeres Schrifttum wie Manufaktur-Preislisten, Industriekataloge, Gebrauchsanweisungen und Bauanleitungen technischer Geräte und Apparate, Werbeschriften usw. gesammelt und ein Handapparat mit medizinischen Realenzyklopädien, biographischen Lexika, Bibliographien und fachspezifischen Wörterbüchern aufgebaut. Von den Klassikern u. a. der Anatomie, Pathologie, Chirurgie und Physiologie fanden hauptsächlich Atlanten und Werke mit reichem Bildmaterial als Quellen für die Museumsarbeit Berücksichtigung. Moderne und ältere Sekundärliteratur wurde nur insoweit erworben, als sie für die Objektforschung notwendig und museologisch relevant ist.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Eine 1995 durchgeführte Zählung der bisher aufgestellten Bücher es sind noch größere Mengen ungesichteter Altbestände vorhanden ergab einschließlich der Periodika ca. 4500 Bde. Es sind 3 Bde aus dem 16. Jh und 11 aus dem 17. Jh vorhanden; aus dem 18. Jh stammen 56, aus dem 19. Jh ca. 250. Den Hauptteil der Bibliothek bilden Publikationen des 20. Jhs mit ca. 4180 Bdn.

2.2 Die deutschsprachige Literatur herrscht besonders im modernen Bestand vor. Aus dem 16. und 17. Jh sind ein griechisches und 9 lateinische Werke vorhanden, aus dem 18. Jh außerdem 15 lateinische. Französisch ist mit 26 Bdn aus dem 18. und 19. Jh vertreten, Englisch mit 4. Im Bestand des 19. Jhs finden sich 6 lateinische Dissertationen.

2.3 Die Aufstellung der Bibliothek, die zunächst alphabetisch nach Verfassern und Erwerbungsjahr erfolgte, ist systematisch und orientiert sich an den entsprechenden medizinischen Spezialfächern und Sachgruppen. Den größten Raum nehmen Bücher zu den medizinischen Fachgebieten ein, die in größerem Umfang Realien überliefert haben. Hier stehen die Anatomie mit zahlreichen illustrierten Werken des 16. bis 19. Jhs, Chirurgie und Geburtshilfe mit dem Schwerpunkt Handbuchliteratur des 18. und 19. Jhs im Vordergrund. Zu fast allen Disziplinen, die sich im Zuge der Spezialisierung in den letzten zwei Jahrhunderten entwickelt haben, ist die repräsentative Fachliteratur des deutschen Sprachraums vorhanden. Neben Lehrbüchern treten praxisorientierte Handbücher zahlenmäßig stark hervor. Der Anteil von Werken zu sogenannten Außenseitermethoden oder zur Laienmedizin ist dagegen entsprechend der Genese und Provenienz der Bestände verschwindend gering. Als Periodika sind vollständig vorhanden Sudhoffs Archiv und Berichte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft.

2.4 Von den Sonderbeständen ist eine Sammlung medizinischer Industriekataloge (ca. 40 Bde) des 19. und 20. Jhs, die durch eine von der Inter Documentation Company (IDC) in Leiden erstellte Mikrofiche-Ausgabe von 322 Verkaufskatalogen ergänzt wird, hervorzuheben. Außerdem finden sich die Nachlaßsammlungen des Straßburger Anatomen Johann Friedrich Lobstein (1777-1835), des Tölzer Balneologen und Volkskundlers Max Höfler (1848-1914) und des Münchener Ophthalmologen Karl Wessely (1874-1963) im Bestand. Sie sind noch nicht wissenschaftlich bearbeitet, so daß sich über Art und Umfang keine genaueren Angaben machen lassen.

3. KATALOGE

Alphabetisches Inventar

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln; seit 1995 EDV-gestützte Katalogisierung. Die Beschlagwortung wird vorbereitet.]

Der Bestand ist weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

Schriftverkehr des Deutschen Medizinhistorischen Museums und der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Deutschen Medizinhistorischen Museums

Eingangs-Journale

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Jahrbuch des Deutschen Medizinhistorischen Museums 4 ff. (1983 ff.) [hier innerhalb des Berichtes über das Museum jeweils unter 2.2 Neuerwerbungen der Bibliothek]

Stand: Januar 1996

Christa Habrich


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.