Home > Deutschland > Sachsen L - Z > Leipzig Sachsen A - K
Adresse. Museumseingang Georgi-Dimitroff-Platz;
Postanschrift: Beethovenstr. 4, 04107 Leipzig
[Karte]
Telefon. (0341) 21 69 90
Telefax. (0341) 9 60 99 25
Unterhaltsträger. Stadt Leipzig
Funktion. Kunstwissenschaftliche Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Literatur zur bildenden Kunst.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 9-16 Uhr, Mittwoch 13-21 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopien und Fotokopien auf Bestellung.
Hinweise für anreisende Benutzer. Ab Hauptbahnhof Straßenbahnverbindung (Linien 10, 11, 28) nach Süden bis Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz und 10 Minuten Fußweg; (Linie 13) bis Haltestelle Neues Rathaus. Parkplätze in unmittelbarer Nähe.
1.1 Die Bibliothek ist eine Gründung des Leipziger Kunstvereins (gegr. 1837), der als Förderer und Träger des Museums der bildenden Künste (gegr. 1848) bis 1945 die Bibliothek verwaltete und Mittel für sie aus Vereinsbeiträgen festlegte. Auch übergaben Leipziger Verleger wie Ernst Arthur Seemann (1829-1904) oder Otto Wigand als Mitglieder des Kunstvereins ihre gesamte Jahresproduktion an Kunstliteratur der Bibliothek. Nach 1945 ging die Bibliothek, den Statuten des Leipziger Kunstvereins entsprechend, in den Besitz des Museums der bildenden Künste über, einer städtischen Einrichtung. Mitglieder des Leipziger Kunstvereins brachten durch Spenden und Hinterlassenschaften vielfach ihren persönlichen Buchbesitz ein. Belegexemplare und Schriftentausch machten ab Anfang der siebziger Jahre den größten Teil des Bestandszuwachses aus.
1.2 Die Bibliothek war stets dem Museum angegliedert, dem 1858 ein eigenes Gebäude errichtet worden war. Auslagerungen während des Zweiten Weltkrieges retteten die Bibliothek vor größeren Verlusten. Nur einige Literatur über Plastik ging verloren, ebenfalls die Inventarverzeichnisse vor 1945.
1.3 Nachdem 1943 das Museum durch Bombenangriff zerstört worden war, erhielt die Bibliothek 1947 vorübergehend im Gebäude Petersstraße 43 Unterkunft. Seit 1952 ist sie, wie auch das Museum der bildenden Künste, im ehemaligen Reichsgericht untergebracht.
2.1 Aus Raumgründen hat die Bibliothek keine systematische, sondern eine akzessorische Aufstellung. Ende 1992 besaß sie 58.150 Bde, ermittelt am Standort (1978) und durch Weiterzählung nach laufend geführten Inventarlisten. Chronologisch und sprachlich gliedert sich der historische Buchbestand in 56 Titel aus dem 16. Jh (31 italienische, 11 lateinische und 8 deutsche), 63 Titel aus dem 17. Jh (44 italienische, 6 lateinische, 5 französische, je 4 deutsche und niederländische), 325 Titel aus dem 18. Jh (158 italienische, 87 deutsche, 52 französische, 16 englische und je 6 lateinische und niederländische) und 3684 Titel aus dem 19. Jh (2700 deutsche, 400 italienische, 300 französische, 100 englische, 16 niederländische, 5 spanische und 3 schwedische).
2.2 Der größte Teil der Bestände aus dem 16. bis 18. Jh besteht aus biographischer und topographischer Kunstliteratur (vor allem der Italiener) und kunstgeschichtlichen Quellenschriften, vielfach in Erstausgaben. Von der Renaissance- und Barockliteratur, die teilweise in prachtvollen Ledereinbänden aus Fürsten- und Privatsammlungen, zumeist mit Originalgraphik, erhalten ist, seien genannt: Dürer, Vier Bücher von der menschlichen Proportion (Nürnberg 1528), Benvenuto Cellini, Due trattati (Florenz 1568), Giorgio Vasari, Le Vite (Florenz 1550 und 1568), Cornelis de Bie, Het Gulden Cabinet (Antwerpen 1661), Joachim Sandrart, Teutsche Academie (Nürnberg 1675), Arnold Houbraken, De Groote Schouburgk (s'Gravenhage 1753), Johann Friedrich Christ, Monogrammlexikon (Leipzig 1747) und Johann Georg Sulzer, Allgemeine Theorie der Schönen Künste (Leipzig 1792, 1794).
2.3 Die Bibliothek verfügt über alle historisch wichtigen kunsttheoretischen Schriften, zumeist in Originalausgaben. Da der Buchbestand sich stark an das Sammlungsprofil des Leipziger Kunstvereins anlehnte, haben Schriften aus dem deutschen Sprachbereich des 19. Jhs einen großen Anteil.
Nach dem kunstgeschichtlich gegliederten Sachkatalog sind zur Vor- und Frühgeschichte und zur Antike aus dem 19. Jh 93 deutsche Titel neben 5 französischen und 3 italienischen Titeln vorhanden. Altchristliche Kunst und Mittelalter sind mit 107 deutschsprachigen Titeln, 18 französischen, 8 englischen, 2 italienischen und einem niederländischen vertreten. Neben 90 deutschsprachigen Titeln zur Renaissance sind 24 italienische, 7 französische, 2 englische und ein niederländischer im Bestand. Zur italienischen Renaissance liegen aus dem 19. Jh 83 deutsche Titel, 20 italienische sowie 11 französische vor; aus dem 18. Jh stammen 22 italienische; aus dem 17. Jh 20 italienische, je ein lateinischer und französischer und aus dem 16. Jh 15 italienische Titel. Zur niederländischen Kunst des 17. Jhs, vor allem der Malerei, sind aus dem 19. Jh 23 deutsche, 11 französische, 3 niederländische und ein englischer Titel vorhanden. Die Kunstgeschichte des 19. Jhs ist mit 121 deutschen, 31 französischen, 7 italienischen und 8 englischen Titeln vertreten. Speziell zur deutschen Kunstgeschichte des 19. Jhs liegen 120 Werke in deutscher Sprache vor. Hinzu kommen ca. 700 Künstlermonographien, zumeist über Maler aus allen Jahrhunderten. Zur Baukunst besitzt die Bibliothek ca. 250 Schriften aus dem 19. Jh, überwiegend in deutscher Sprache, außerdem mehrere italienische Titel aus dem 16. bis 18. Jh.
2.4 Im 19. Jh bilden Kunstkataloge etwa ein Drittel des Bestandes. Besonders zahlreich sind mit 386 Titeln die Bestandskataloge aus dem 19. Jh von Museumsbeständen kommunaler und fürstlicher Sammlungen. Dazu kommen 30 Titel aus dem 18. Jh, davon 5 zu Wiener Sammlungen. Neben den deutschsprachigen Katalogen handelt es sich um 90 französische, 32 italienische, 14 niederländische, 14 englische, 5 spanische, 3 schwedische Titel und einen dänischen. Aus dem 19. Jh stammen 385 meist deutschsprachige und 41 französische Versteigerungskataloge verschiedener Auktionshäuser. Die 143 Zeitschriften aus dem 19. Jh schließen 11 englische, 10 französische, 5 italienische und 3 niederländische Titel ein. Hervorzuheben sind die Jahresberichte der Kunstvereine und Museen. Der Zeitschriftenbestand ist in Teilen lückenhaft.
3.1 Moderne Kataloge
Alphabetischer Katalog [nach Hausregeln]
Katalog der Ausstellungs- und Bestandskataloge
[alphabetisch nach Orten und dann chronologisch gegliedert]
Sachkatalog
Künstlerkatalog [alphabetisch nach Künstlern]
3.2 Historische Kataloge
Verzeichnis der Bibliothek des Leipziger Kunstvereins. 2. Ausgabe. Leipzig 1868
Verzeichnis der Bücher und Bilderwerke des Leipziger Kunstvereins. Leipzig 1873
Berichte des Leipziger Kunstvereins. 1837 ff. Vogel, Julius: Das Städtische Museum zu Leipzig von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Leipzig 1892
Teupser, Werner: 100 Jahre Kunstverein und Museum. In: ders. (Hrsg.): Kunst und ihre Sammlung. Festschrift zum 100jährigen Jubiläum des Leipziger Kunstvereins und Museums der bildenden Künste. Leipzig 1937, S. 44-45
Jahn, Johannes: Das Museum der bildenden Künste Leipzig. Leipzig 1961 [zur Bibliothek S. 31-32]
Winkler, Gerhard: Das Museum der bildenden Künste. Leipzig 1979 Foerster, Christel: Bücher über Bilder im Leipziger Museum der bildenden Künste. In: Leipziger Volkszeitung vom 21. August 1980
Wahlert, Ursula: Zur Kunst auch die wichtigsten Bücher dazu. In: Leipziger Volkszeitung vom 24. November 1992
Wahlert, Ursula: Kunstliteratur von Dürer bis Taut. Die Bibliothek des Museums der bildenden Künste. In: Leipziger Amts-Blatt vom 7. Dezember 1992
Stand: Mai 1994
Ursula Wahlert