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Bibliothek des Museums der Stadt Rüsselsheim

Adresse. Hauptmann-Scheuermann-Weg 4, 6090 Rüsselsheim [Karte]
Telefon. (06142) 4 26 20

Unterhaltsträger. Stadt Rüsselsheim
Funktion. Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Sämtliche Wissenschaftsbereiche, insbesondere Orts- und Landesgeschichte mit heutigem zusätzlichen Sammlungsschwerpunkt in der Sozial-, Kultur- und Technikgeschichte. Geschichte der Firma Opel; Dr.-Ludwig-Opel-Stiftung. Benutzungsbibliotheken. Präsenzbibliothek. Benutzung nach telefonischer Anmeldung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm-Lesegeräte mit Kopiermöglichkeit, Kopiergerät. Hinweise für anreisende Besucher. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 15 Minuten) Richtung Festungsanlage. A 3, A 60, A 67, mehrere Ausfahrten möglich; Richtung Stadtmitte, Stadtpark, Festung.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Einrichtung eines Museums 1936 in Rüsselsheim geht auf die Initiative des 1905 gegründeten Heimatvereins zurück. Zu diesem Zeitpunkt verfügte der Verein bereits über eine Büchersammlung aus den verschiedensten Wissensgebieten, die mit Eröffnung des Heimatmuseums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die Auswahl der Bücher orientierte sich wesentlich an der Zielsetzung des Vereins, zur Erstarkung des Heimatinteresses und der Heimatliebe beizutragen. 1937 übernahm der Verein einen Teil des Bestandes der 1877 gegründeten Bibliothek des Volksbildungsvereins. Wissensvermittlung und Unterhaltung durch Bücher und Zeitschriften waren Ziel dieser Einrichtung. Schenkungen von Rüsselsheimer Bürgern, darunter auch so namhafte wie die Familie Opel, vervollständigten die Sammlung des Heimatvereins.

1.2 1951 gelangte die Stadt Rüsselsheim durch eine Schenkung des Heimatvereins in den Besitz der Museumsobjekte und der Bibliothek. Die Ausstellungskonzeption des 1954 neu errichteten Heimatmuseums blieb im wesentlichen erhalten, so daß sich auch hinsichtlich der Sammlung von heimatkundlicher Literatur zur Unterstützung und Erklärung der Ausstellungsinhalte wenig veränderte. Erst Anfang der siebziger Jahre setzte eine Neuorientierung in der Museumskonzeption ein, mit der sich auch die Sammlungsschwerpunkte der Bibliothek veränderten. Stadt- und Landesgeschichte in ihren sozial- und kulturgeschichtlichen Zusammenhängen aufzuzeigen sowie diese als Teil eines überregionalen, gesamtgesellschaftlichen historischen Prozesses erkenntlich zu machen, ist heute Intention des Museums. Die Erweiterung des Bibliotheksbestandes orientiert sich weitgehend an diesen Zielen. Dies geschieht durch Ankäufe, Schenkungen und Schriftentausch.

1.3 In den Bestand der Bibliothek eingearbeitet wurde die Sammlung der ehemaligen Dr.-Ludwig-Opel-Stiftung, die als Dauerleihgabe 1954 von der Gemeinnützigen Opel-Wohnbau GmbH dem Museum übergeben wurde. Dr. Ludwig Opel, Sohn des Firmengründers Adam Opel, hatte testamentarisch verfügt, daß das Stiftungsvermögen u. a. zur Errichtung und Unterhaltung einer Fachschule und Bibliothek verwendet werden sollte. Vermittelt werden sollte Maschinenbaukunde, doch war auch Unterricht im Kunst- und Baugewerbe vorgesehen. Darüber hinaus sollten beim Aufbau der Bücherei Aspekte der Allgemeinbildung beachtet werden. Das Testament des Opel-Nachkommen wurde nach 1915 in dieser Hinsicht nicht erfüllt. Lediglich die Privatsammlung von Dr. Ludwig Opel blieb als Bestand erhalten.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Museumsbibliothek

2.1 Der Altbestand von 368 Titeln macht 3 Prozent des Gesamtbestandes aus. Ausgezählt wurde am Regal. Davon entfallen auf das 16. Jh 3 Titel, auf das 17. Jh 13 Titel, auf das 18. Jh 61 Titel, auf das 19. Jh 291 Titel. Darunter befinden sich etwa 20 Titel in lateinischer, französischer und englischer Sprache.

2.2 Der Bestand ist in neun Hauptgruppen aufgestellt. Den Hauptanteil hat der Bereich Geschichte und Geographie mit 114 Titeln; über die Hälfte entfällt auf die hessische Geschichte. Die Gruppe Religion umfaßt insgesamt 88 Bde. Gebet- und Gesangbücher sowie Bibeln machen den Großteil aus. In der Gruppe Sozialwissenschaften finden sich 2 Titel zur Rechtsgeschichte und Rechtswissenschaft, 25 zur Volkskunde sowie 8 zur allgemeinen Pädagogik und 36 Schulbücher. Die naturwissenschaftliche Abteilung umfaßt 15 Bde. Auf angewandte Wissenschaften beziehen sich 17 Bde. Kunst, Kunstgewerbe, Musik und Philosophie sind nur mit 4 Titeln vertreten. Die Sprach- und Literaturwissenschaft sowie die Schöne Literatur (in erster Linie Heimatgeschichten) sind mit 42 Bdn vertreten. Zu 17 Lexika kommen Magazine und Zeitschriften in unvollständiger Zahl hinzu. Opel-Stiftung

2.3 Der 459 Bde umfassende Bestand reicht bis 1915 (s. o. 1.3). Ausgezählt wurde anhand einer Übergabeliste.

2.4 Aus dem 17. Jh stammen 6 Titel, aus dem 18. Jh 6, aus dem 19. Jh 89 und aus der Zeit 1901 bis 1915 358 Titel. Etwa 15 Titel sind in lateinischer, französischer und englischer Sprache.

2.5 Kunst und Musik bilden mit insgesamt 176 Titeln einen Schwerpunkt. Zwei Werke von 1647 beziehen sich auf die Architektur Jakob Barrozzio da Vignolas und Andrea Palladios. Erwähnenswert sind Periodika wie Die Kunst (1899-1913), Deutsche Kunst und Dekoration (1901-1913) sowie Die Musik (1902-1912/13) und 15 Partituren aus der Zeit der Jahrhundertwende. 91 Titel liegen aus dem Bereich Recht vor, darunter das Corpus juris civilis in zwei Ausgaben des 17. Jhs, überdies 7 Titel aus der Politikwissenschaft, 9 aus dem Militärwesen, 24 aus der Volks- und Betriebswirtschaft sowie 2 Schulbücher. In der Gruppe Sprach- und Literaturwissenschaft finden sich vornehmlich 70 belletristische Titel und die Zeitschrift Bühne und Welt (1899-1913). Landwirtschaft, Technik- und allgemeine Firmengeschichte sind mit 27 Titeln, Geographie und Geschichte mit 30 Titeln, Philosophie mit 14 Titeln, Religion mit 5 Titeln und die Naturwissenschaften mit 4 Titeln vertreten.

2.6 Da Bibliothek und Stadtarchiv in Personalunion verwaltet werden, wird der Bibliotheksbestand ergänzt durch die Sammlungen des Stadtarchivs (Archivmaterial, Urkunden, Fotos u. a.). 17 Hss., deren älteste aus dem 16. Jh stammt, sind hauptsächlich Tagebuchaufzeichnungen sowie Wander- und Freundschaftsbücher.

3. KATALOGE

Alphabetischer Verfasser-, Titel- und Schlagwortkatalog

Sachgruppenkatalog

[innerhalb dieser Gruppen alphabetisch und nach Autoren geordnet]

Die Bestände sind nicht im Hessischen Zentralkatalog nachgewiesen.

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Schriftenreihe des Museums der Stadt Rüsselsheim, u. a. Ausstellungskataloge: Kluge-Pinsker, Antje: Urgeschichte bis Römerzeit. Rüsselsheim 1987

Rüsselsheim vom Mittelalter bis zur Industrialisierung. Rüsselsheim 1980 Vom Beginn der Industrialisierung bis 1945. 3. Aufl. Rüsselsheim 1988

Stand: September 1989

Gudrun Senska


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.