FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
     Home > Deutschland > Bayern > Muenchen

Bibliothek des Staatlichen Museums für Völkerkunde

Adresse. Maximilianstr. 42, 80538 München [Karte]
Telefon. (089) 2 28 55 06
Telefax. (089) 22 45 82
Bibliothekssigel. <M 350>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Arbeitsbibliothek für die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums; öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Ethnologische Literatur; Stammesmonographien, Reisebeschreibungen, Landkarten außereuropäischer Gebiete, Literatur zur Kunst außereuropäischer Völker. 2. Besonderes Sammelgebiet: Ethnologische Fachliteratur zur materiellen Kultur indigener Ethnien.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit Leseraum. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.30-12 Uhr und 13-16.30 Uhr, Freitag 8.30-12 Uhr und 13-16 Uhr. Bis voraussichtlich 1996 Bibliotheksbenutzung nur nach vorheriger Anmeldung. Vor 1850 erschienene Werke können nur bei entsprechender Begründung eingesehen werden. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. S-Bahnverbindung (alle Linien) bis Haltestelle Isartorplatz; Straßenbahnverbindung (Linie 19 oder 20) bis Haltestelle Max-II-Denkmal. Parkmöglichkeiten vor dem Museum.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Gründung des Museums erfolgte im Jahre 1868. Aus dieser Zeit liegen keine Informationen bezüglich einer eigenen Museumsbibliothek vor. Ihre Einrichtung erfolgte wahrscheinlich erst zu Beginn des 20. Jhs. Die frühesten Inventarbücher entstanden um 1908. Der Bestand wurde in dieser Zeit überwiegend durch Schenkungen aufgestockt. Ein systematischer Ankauf ethnologischer Fachliteratur erfolgte erst in den zwanziger Jahren.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek verfügt über einen Altbestand von ca. 10.000 Titeln (davon 5 aus dem 17. Jh und ca. 40 aus dem 18. Jh) bei einem Gesamtbestand von über 30.000 Titeln. Es werden 125 laufende Zeitschriften geführt, 25 davon reichen mit dem ersten Erscheinungsjahr ins 19. Jh zurück.

2.2 Ungefähr 70 Prozent des historischen Bestandes sind in fremden Sprachen verfaßt, davon ca. 40 Prozent in englischer, 15 Prozent in französischer sowie 15 Prozent in spanischer Sprache. Der Rest verteilt sich auf verschiedene ost- und südosteuropäische Sprachen. Daneben liegen einige hundert Publikationen in Chinesisch, Japanisch und anderen asiatischen Sprachen vor.

2.3 Bei den Titeln aus dem 17. und 18. Jh handelt es sich überwiegend um Reisebeschreibungen, u. a. Dapper († 1690), Ludolf (1624-1704), Cook (1728-1779), Johann Georg Forster (1754-1794) und Johann Reinhold Forster (1729-1798), Cranz (1723-1777), aber auch um Nachschlagewerke (u. a. Krünitz, Oeconomische Encyklopädie). Neben allgemeiner Reiseliteratur aus dem frühen 19. Jh ist vor allem der umfangreiche Bestand an ethnologisch wertvollen Stammesmonographien hervorzuheben.

2.4 Regionale Schwerpunkte bilden Zentral-, Ost- und Südostasien (u. a. mit Werken der Gebrüder Schlagintweit, Adolf, 1829-1857; Hermann, 1826-1882; Robert, 1833-1885; Adolf Bastian, 1826-1905); Afrika (Heinrich Barth, 1821-1865; Wilhelm Junker, 1840-1892); Nordamerika (Maximilian Prinz zu Wied; George Catlin, 1796-1872) und Südamerika (Johann Baptist von Spix, 1781-1826; Karl Friedrich von Martius und Alexander von Humboldt). Neben Monographien wurde gegen Ende des 19. Jhs verstärkt Literatur zur Kunst indigener Ethnien, mesoamerikanischer und asiatischer Hochkulturen gesammelt. Hinzu kamen erste Werke zur Kolonialgeschichte des Deutschen Reiches und anderer europäischer Kolonialstaaten. Etwa 100 Landkarten dokumentieren geographische Gegebenheiten außereuropäischer Länder sowie den Verlauf früher Entdeckungsreisen seit dem 16. Jh. Von 40 Forschungsreisenden bzw. Mitarbeitern des Museums liegen handschriftliche Aufzeichnungen (Notizen, Tagebücher, unvollendete Manuskripte etc.) vor.

2.5 Einen umfangreichen Sonderbestand bildet die Sammlung alter japanischer Druckwerke aus dem Besitz des Japanforschers Philipp Franz von Siebold (1796-1866). Äthiopische, arabische, persische, indische, tibetische, chinesische, japanische, indonesische und andere außereuropäische Hss. und Drucke sind in die Magazinbestände des Museums integriert. Sie sind nicht im öffentlich zugänglichen Bibliothekskatalog erfaßt. (Einsicht kann nur nach vorheriger Anmeldung und mit besonderer Genegung erfolgen.)

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog [nach Hausregeln]

Sachkatalog/Schlagwortkatalog für Monographien und Zeitschriftenartikel

[nach Hausregeln, regional gegliedert]

Bestandsnachweis der Zeitschriften

[nicht öffentlich zugänglich]

Sonderkatalog Sinica

[Titelkatalog und Nominalverweisungen]

Sonderkatalog Japonica [Titelkatalog und Nominalverweisungen]; veröffentlicht in:

Kraft, Eva: Japanische Handschriften und traditionelle Drucke aus der Zeit vor 1868 in München. Stuttgart 1986 (Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland Bd 27,2)

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

Stand: November 1988

Wolfgang Stein


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.