FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität Zweigbibliothek Kunstwissenschaften Teilbibliothek Musikwissenschaft

Adresse. Universitätsstraße 6, 10117 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 20 15 16 00
Bibliothekssigel. <11/128>

Unterhaltsträger. Land Berlin
Funktion. Institutsbibliothek. Sammelgebiet. Musikwissenschaft.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek, eingeschränkte Ausleihe. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9-12 und 13-16 Uhr, Freitag 9-12 Uhr. Leihverkehr: DLV über ZUB.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. U- und S-Bahnhof Friedrichstraße; Busverbindung (Linien 100, 157 und 348) bis Haltestelle Deutsche Staatsoper. Parkhaus Clara-Zetkin-Straße 30.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Gleichzeitig mit dem Ordinariat für Musikwissenschaft wurde die Einrichtung eines musikhistorischen Seminars beschlossen, das im Wintersemester 1905/06 eröffnet wurde. Der Grundbestand der Bibliothek setzte sich zusammen aus Dubletten der Musikabteilung der Königlichen Bibliothek, aus Zuweisungen der Denkmäler deutscher Tonkunst und der begonnenen Haydn-Gesamtausgabe, die durch das Ministerium gestiftet wurde, sowie aus Schenkungen von privater Seite, unter anderem von Prof. Max Friedländer (1852-1934) und Dr. Georg Münzer. 1910 belief sich der Bestand auf 2000 Bde, 1926 auf 3500. Das benötigte handschriftliche Material wurde aus der Königlichen Bibliothek ausgeliehen, die angefertigten Übertragungen und Übersetzungen in der Bibliothek eingestellt.

1.2 1912 gelangten Die Denkmäler deutscher Tonkunst und Die Denkmäler der Tonkunst Österreichs aus dem Nachlaß von Dr. Rochus Freiherr von Liliencron in die Bibliothek; 1927 wurde die Bibliothek von Prof. Hermann Abert (1871-1927) erworben, 1928 wertvolle Stücke aus der Versteigerung der Bibliothek von Dr. Werner Wolffheim, 1934 ein größerer Posten Opernlibretti von Dr. Gustav Beckmann (1883-1948). Der durchschnittliche Jahreszuwachs betrug etwa 200 Bde. Neben der Büchersammlung entstand auch eine große Sammlung von Tonträgern. Die Bibliothek hatte 1945 keine nennenswerten Kriegsverluste zu beklagen, so daß der historisch gewachsene Bestand erhalten geblieben ist.

1.3 Die etwa 30 Titel umfassende Musikaliensammlung der Grafen zu Lynar, die 1956 dem Institut überstellt worden war, ging an die Familie zurück, desgleichen der Bestand des in den fünfziger Jahren aufgelösten Musikinstituts der Universität Greifswald, der zunächst im Institut für Musikpädagogik stand und 1968 der musikwissenschaftlichen Bibliothek eingegliedert wurde. In den Rückführungslisten sind jedoch nur wenige Titel bis 1900 verzeichnet.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek besitzt ca. 37.000 Bde musikwissenschaftlicher Literatur sowie eine umfangreiche Phonothek und Notensammlung. Die Auszählung erfolgte am Gruppenstandortkatalog. Das gerade in der Musikliteratur oft fehlende Erscheinungsjahr bedingt eine große Anzahl derartiger Titel, von denen ein größerer Prozentsatz aus dem 20. Jh stammen dürfte. Wo dies eindeutig erschlossen werden konnte, wurden diese Titel nicht mitgezählt.

2.2 Gezählt wurden 17 Titel aus dem 16. Jh, 20 aus dem 17. Jh, 145 aus dem 18. Jh und 667 aus dem 19. Jh, insgesamt 849. Dazu kommen 445 ältere Werke ohne Erscheinungsjahr und ca. 1500 undatierte Notenausgaben von Komponisten, deren Werke vor 1900 entstanden sind.

2.3 Von den 849 historischen Titeln und den 445 undatierten Werken sind 833 in deutscher Sprache, 57 Titel in Latein, 124 Titel in Französisch, 23 Titel in Englisch und 72 Titel in Italienisch.

2.4 Das erste Standortverzeichnis betrifft Literatur über Musiker und ihr Schaffen und enthält 228 Titel. Umfangreich ist die Literatur zu Johann Sebastian Bach, Beethoven, Liszt, Mendelssohn-Bartholdy, Mozart, Schumann und Wagner. Die Musikgeschichte und Instrumentenkunde verzeichnet 267 Titel. Die Gesangskunde umfaßt 44 Titel, die Kirchenmusik 91 Titel, vor allem Gesangbücher. Zu Oper, Theater, Film und Ballett sind 76 Titel verzeichnet. Grundlegende Werke zur Musikwissenschaft belaufen sich auf 134 Titel. Die Notationskunde und Musikästhetik enthält 44 Titel. Die Gruppe Gesammelte Schriften, Aufsätze, Reden verzeichnet 97 Titel.

2.5 An Bibliographien, Lexika, Zeitschriften und Handbüchern sind 104 Titel vorhanden. Alte Musikkataloge machen 15 Titel aus. Mit Akustik, Tonsystemen sowie Physiologie der Musikerzeugung und -wahrnehmung befassen sich 11 Titel. Die musikalische Volkskunde verzeichnet 34 Titel, vor allem Liederbücher. Datierte musikalische Ausgaben umfassen 124 Titel, dazu kommen die oben genannten ca. 1500 Ausgaben ohne Erscheinungsjahr, und zwar Partituren und Klavierauszüge, Chorsätze, Instrumentalwerke, Kammermusiken, Instrumentalsätze mit Singstimmen und Taschenpartituren.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; bis 1974 nach PI, ab 1975 nach RAK]

Gruppenstandortkatalog [bis 1991 in Bandform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Gedruckte Quellen

Chronik, 1906-1937

4.2 Darstellungen

Lenz, S. 266 f.; Balk, S. 122

Stand: Januar 1993

Adolf Laminski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.