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Prírodovedecká fakulta - Stredisko vedeckých informací a oborové knihovny

Naturwissenschaftliche Fakultät - Wissenschaftliches Informationszentrum und Zweigbibliotheken


Adresse. Albertov 6, 128 43 Praha 2 - Nové Mesto
Telefon. (02) 21 95 21 52
Telefax. (02) 21 95 21 52
e-mail. [langh@mail.natur.cuni.cz]
Internet. http://lib.natur.cuni.cz/BIBLIO/KNIHOVNY.HTM

Unterhaltsträger. Univerzita Karlova v Praze [Karls-Universität in Prag]
Funktionen. Bibliographische und Benutzer-Informationen, Koordination der wissenschaftlichen Zweigbibliotheken der Naturwissenschaftlichen Fakultät.

Benutzungsmöglichkeiten. Zweigbibliotheken als Präsenzbibliotheken mit Ausleihmöglichkeiten für Fakultätsmitglieder. - Öffnungszeiten: s. Zweigbibliotheken. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr (mit Beschränkungen).
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopierstellen oder Kopiergeräte, Lesegeräte, Computerarbeitsplätze mit Online-Recherchemöglichkeiten. Der EDV-Gesamtkatalog der Naturwissenschaftlichen Fakultät ist im Internet unter http:// lib.natur.cuni.cz:4001/ALEPH zugänglich (z. Z. ca. 8500 Einträge).
Gedruckte Informationen. Faltblätter zur jeweiligen Bibliothek.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche, telefonische oder e-mail-Anmeldung empfehlenswert. - Zum Fakultätsgebäude U-Bahnverbindung (Metrolinie B) bis Station Karlovo námestí, dann Straßenbahnverbindung (Linien 7, 18, 24) bis Haltestelle Albertov; Fußwegnähe (ca. 5 Minuten). - Parkmöglichkeiten vor dem Fakultätsgebäude. Das Wissenschaftliche Informationszentrum erfüllt z. Z. eine Koordinationsfunktion. Die Bestände finden sich in den nachfolgend beschriebenen Zweigbibliotheken unter jeweils eigenen Adressen und mit hauseigenen

Benutzungsmöglichkeiten.

      ***

Botanická knihovna

Botanik-Bibliothek


Adresse. Benátská 2, 128 01 Praha 2 - Nové Mesto
Telefon. (02) 21 95 31 14
Telefax. (02) 21 95 31 25
e-mail. [knihbot@mail.natur.cuni.cz]
Internet. http://lib.natur.cuni.cz/BIBLIO/BOTKNIH.HTM
Bibliothekssigel. <ABD 044<
Sammelgebiete. Botanik und angrenzende Fachgebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Montag 8.30-11.30 Uhr und 13-16 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag 8.30-11.30 Uhr, Mittwoch 8.30 -11.30 Uhr und 13-16.30 Uhr. KU - Naturwissenschaftliche Fakultät - Zweigbibliotheken

Bestandsgeschichte s. u. 1.1-1.2; Bestandsbeschreibung s. u. 2.2 -2.3.

      ***

Knihovna fyziologie rostlin, genetiky a mikrobiologie

Bibliothek für Pflanzenphysiologie,Genetik und Mikrobiologie


Adresse. Vinicná 5, 128 44 Praha 2 - Nové Mesto
Telefon. (02) 21 95 34 06
e-mail. [knihfr@mail.natur.cuni.cz]
Internet. http://lib.natur.cuni.cz/BIBLIO/V5KNIH.HTM
Bibliothekssigel. <ABD 045<
Sammelgebiete. Pflanzenphysiologie, Genetik, Mikrobiologie und angrenzende Gebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag 8.30-11.30 Uhr, Mittwoch 8.30-11.30 Uhr und 13-16.30 Uhr, Freitag 8.30 -11.30 Uhr und 13-14.30 Uhr.

Bestandsgeschichte s. u. 1.1, 1.3; Bestandsbeschreibung s. u. 2.4 . KU - Naturwissenschaftliche Fakultät - Zweigbibliotheken

      ***

Knihovna zoologie

Zoologie-Bibliothek


Adresse. Vinicná 7, 128 44 Praha 2 - Nové Mesto
Telefon. (02) 21 95 32 37
e-mail. [vpetr@mail.natur.cuni.cz]
Internet. http://lib.natur.cuni.cz/BIBLIO/ZOOKNIH.HTM
Bibliothekssigel. <ABD 046>
Sammelgebiete. Zoologie und angrenzende Gebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag 8.30-11.30 Uhr, Mittwoch 8.30 -11.30 Uhr und 13-16.30 Uhr, Freitag 8.30-11.30 Uhr und 13-14.30 Uhr.

Bestandsgeschichte s. u. 1.1, 1.4; Bestandsbeschreibung s. u. 2.5 .

      ***

Knihovna antropologie

Anthropologie-Bibliothek


Adresse. Vinicná 7, 128 44 Praha 2 - Nové Mesto
Telefon. (02) 21 95 32 18
Internet. http://lib.natur.cuni.cz/BIBLIO/ANTKNIH.HTM
Bibliothekssigel. <ABD 043>
Sammelgebiete. Anthropologie und angrenzende Gebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 8.30-13 Uhr.

Bestandsgeschichte s. u. 1.1, 1.5; Bestandsbeschreibung s. u. 2.6 .

      ***

Ústrední knihovna chemických kateder

Zentralbibliothek der Lehrstühle für Chemie


Adresse. Hlavova 2030, 128 43 Praha 2 - Nové Mesto
Telefon. (02) 21 95 24 29
Telefax. (02) 21 95 21 52
e-mail. [liskova@mail.natur.cuni.cz knihchem@mail.natur.cuni.cz, liskova@mail.natur.cuni.cz]
Internet. http://lib.natur.cuni.cz/BIBLIO/CHEMKNIH.HTM
Bibliothekssigel. <ABD 012>
Sammelgebiete. Analytische, anorganische, organische, physikalische und makromolekulare Chemie, Nuklearchemie, Biochemie, Umweltschutz, Ökologie und angrenzende Gebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Montag und Dienstag 8.30-12 Uhr und 13-15.30 Uhr, Mittwoch 8.30-12 Uhr und 13-17.30 Uhr, Donnerstag 8.30-12 Uhr, Freitag 8.30-12 Uhr und 13-14.30 Uhr.

Bestandsgeschichte s. u. 1.6-1.7; Bestandsbeschreibung s. u. 2.8 -2.11.

      ***

Geografická knihovna

Geographie-Bibliothek


Adresse. Albertov 6, 128 43 Praha 2 - Nové Mesto
Telefon. (02) 21 95 24 41
e-mail. [knihgeog@mail.natur.cuni.cz]
Internet. http://lib.natur.cuni.cz/BIBLIO/GEGRKNIH.HTM
Bibliothekssigel. <ABD 063>
Sammelgebiete. Geographie und ihre Didaktik, Geoinformatik, Kartographie, Demographie und angrenzende Gebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag 8-12 Uhr, Dienstag und Mittwoch 8-12 Uhr und 13-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr und 13-15 Uhr.

Bestandsgeschichte s. u. 1.8-1.9; Bestandsbeschreibung s. u. 2.12 . KU - Naturwissenschaftliche Fakultät - Zweigbibliotheken

      ***

Geologická knihovna

Geologie-Bibliothek


Adresse. Albertov 6, 128 43 Praha 2 - Nové Mesto
Telefon. (02) 21 95 24 06 (Geologische Bibliothek), 21 95 21 65 (Mineralogische Bibliothek)
Telefax. (02) 21 95 21 52
e-mail. [knihgeol@mail.natur.cuni.cz]
Internet. http://lib.natur.cuni.cz/BIBLIO/GEOKNIH.HTM
Bibliothekssigel. <ABD 013>
Sammelgebiete. Geologie, Paläontologie, Mineralogie, Petrologie, Geochemie, Geophysik, Hydrogeologie, Ingenieurwissenschaften und angrenzende Gebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Geologische Bibliothek: Montag und Dienstag 8.30 -11.30 Uhr und 12.30-15.30 Uhr, Mittwoch 8.30-11.30 Uhr und 12.30-17.30 Uhr, Donnerstag 8.30-11.30 Uhr, Freitag 8.30 -11.30 Uhr und 12.30-14.30 Uhr. Lesesaal: Montag bis Donnerstag 8-16 Uhr. - Mineralogische Bibliothek: Montag, Mittwoch und Freitag 8-11 Uhr.

Bestandsgeschichte s. u. 1.10-1.11; Bestandsbeschreibung s. u. 2.13 -2.15.

1. BESTANDSGESCHICHTE

Botanik-Bibliothek

1.1 Bei ihrer Gründung im Jahre 1920 umfaßte die Naturwissenschaftliche Fakultät für den Bereich der Biologie das Botanische Institut [Botanický ústav] mit angeschlossenem Botanischen Garten, das Institut für Pflanzenanatomie und Pflanzenphysiologie [Ústav pro anatomii a fyziologii rostlin], das Zoologische Institut [Zoologický ústav] und das Anthropologische Institut [Antropologický ústav]. Diese Universitätsinstitute waren bis 1950 in Forschung und Lehre tätig, als die Fakultät zunächst aufgelöst und auf der Grundlage des neuen Hochschulgesetzes in der Tschechoslowakei verschiedene Institute und Lehrstühle gegründet wurden. Die Bibliotheksbestände der Vorgängerinstitute wurden jeweils zum Grundstock der Bestände der heutigen Biologischen Bibliotheken. In den fünfziger Jahren wurden die Bestände neu bearbeitet, katalogisiert und die ersten Zugangsverzeichnisse angelegt. Gegenwärtig bestehen an der Naturwissenschaftlichen Fakultät vier Biologische Bibliotheken mit unterschiedlicher fachlicher Ausrichtung. Ihre historischen Bestände enthalten bis zu 90 Prozent deutsche Literatur und werden vornehmlich von Studenten der systematischen Biologie genutzt.

1.2 Die umfangreichste ist die Botanik-Bibliothek [Botanická knihovna]. Ihre Bestände gehen überwiegend auf die Bibliotheken des Botanischen und des Pharmazeutisch-botanischen Instituts zurück, deren Grundstock jeweils Ankäufe und umfassende Schenkungen am Ende des 19. Jhs bildeten. So kamen die Bestände der Privatbibliotheken des Professors für medizinische Botanik Vincenz Franz Kosteletzky (1801-1818), des Buchhändlers Friedrich Tempsky (1821-1902), des Professors für Botanik Viktor Felix Schiffner (1862-1944) und des Arztes W. Ott ( †1875) in die Bibliothek. 1892 wurde zudem die Privatbibliothek des Botanikprofessors Heinrich Moritz Willkomm (1821-1895) mit ca. 2200 Bdn angekauft. Überwiegend handelte es sich bei den Schenkungen um deutsche Fachliteratur aus dem 19. Jh (z. B. zu Taxonomie, Flora, Mykologie), ferner um Arbeiten in lateinischer und französischer Sprache. Spätere Schenkungen gehen auf die Botanikprofessoren Josef Velenovský (1858-1949), Jan Vilhelm (1876-1931) und Karel Cejp (1900-1979) zurück sowie auf den Apotheker Zdenek F. Klan.

Bibliothek für Pflanzenphysiologie, Genetik und Mikrobiologie

1.3 Die Bibliothek für Pflanzenphysiologie, Genetik und Mikrobiologie [Knihovna fyziologie rostlin, genetiky a mikrobiologie] erwarb 1920 als Grundstock Bestände aus der Bibliothek des ehemaligen Instituts für Pflanzenanatomie und Pflanzenphysiologie, das 1899 durch den Botanikprofessor Bohumil Nemec (1873-1966) gegründet wurde, sowie aus der Bibliothek des Mikrobiologischen und genetischen Instituts [Mikrobiologický a genetický ústav], das 1947 gegründet wurde.

Zoologie-Bibliothek

1.4 Die historischen Bestände der Zoologie-Bibliothek [Knihovna zoologie], der zweitgrößten biologischen Bibliothek, stammen aus den Beständen des Zoologischen Laboratoriums der Tschechischen Universität [Zoologická laborator Ceské university], das 1882 von Antonín Fric (1832-1913) eingerichtet wurde, sowie aus dem 1892 von František Vejdovský (1849-1939) gegründeten Zweiten zoologischen Institut [Druhý fakultní zoologický ústav]. Ein bedeutender Teil des historischen Bestandes bilden Schenkungen aus den Privatsammlungen der Zoologen Prof. František Vejdovský und Prof. Alois Mrázek (1868-1923). Formal neu begründet wurde die Bibliothek 1950.

Anthropologie-Bibliothek

1.5 Die Anthropologie-Bibliothek [Knihovna antropologie] verfügt über kleinere Bestände. Ihre Bedeutung ist jedoch besonders groß, da sie derzeit die einzige Bibliothek ihrer Art in der Tschechischen Republik ist. 1911 wurde mit der wissenschaftlichen und finanziellen Hilfe des in den Vereinigten Staaten wirkenden tschechischen Anthropologen Aleš Hrdlicka das Anthropologische Institut [Antropologický ústav] von Prof. Jindrich Matiegka (1862-1941) an der Philosophischen Fakultät der Prager Universität gegründet. Nach der Errichtung der Naturwissenschaftlichen Fakultät im Jahre 1920 schufen Matiegka und Hrdlicka ein neues und größeres Anthropologisches Institut mit umfangreichen Sammlungen und einer Bibliothek, das von 1923 bis 1941 in tschechischer Sprache die Zeitschrift Antropologie herausgab. Im Zweiten Weltkrieg erlitten das Institut und die Bibliothek unersetzbare Schäden. Nach 1945 wurde das Anthropologische Institut samt Bibliothek vor allem durch den Einsatz von Prof. Jirí Malý (1899-1950) und Prof. Vojtech Fetter (1905-1971) wieder aufgebaut und die Tätigkeit der Prager anthropologischen Schule erfolgreich fortgesetzt.

Hana Matoušová

Zentralbibliothek der Lehrstühle für Chemie

1.6 Bereits seit 1348 wurde an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität und seit 1654 an der Medizinischen Fakultät Chemie gelehrt (im 16. und 17. Jh als Iatrochemie, zuvor Alchemie). Die Chemie bestand jedoch nicht als ein selbständiges Fach. In dieser Zeit war z. B. Jakub Jan Václav Dobrenský um 1680 als Professor für Medizin und Alchemie tätig. Im 19. Jh wurde die Lehre der Chemie auf die Philosophische Fakultät der Karl-Ferdinands-Universität übertragen, bis es 1882 zur Aufteilung der Philosophischen Fakultät in eine Tschechische und eine Deutsche Fakultät kam. 1892 entstand an der Tschechischen Fakultät ein selbständiges Chemisches Institut [Chemický ústav], das sich in die Abteilungen Allgemeine, Anorganische, Analytische und Pharmazeutische Chemie gliederte. Gleichzeitig mit der Institutsgründung wurde eine eigenständige chemische Bibliothek eingerichtet, deren Sammeltätigkeit auf alle chemischen Bereiche ausgerichtet war. Die pharmazeutische Chemie begründete 1910 wiederum ein eigenständiges Institut.

1.7 Die Geschichte der chemischen Fachbestände ist untrennbar verbunden mit der Entwicklung der Organisationsstrukturen sowie der Lehr- und Forschungstätigkeit im Fach Chemie. Werke aus dem deutschsprachigen Raum nehmen bis heute einen bedeutenden Platz in den Lehrstuhlbibliotheken für Chemie ein, insbesondere im Zeitschriftenbestand. Im Juni 1920 wurde eine neue selbständige Naturwissenschaftliche Fakultät gegründet, die auch die Fächer Mathematik und Pharmazie vertrat und deren Fachbereich Chemie sich von 1924 bis 1959 in chemische Fachinstitute gliederte. 1952 wurde die Naturwissenschaftliche Fakultät in drei Fakultäten untergliedert: die Biologische, die Geologisch-geographische und die Mathematisch-physikalische, der auch die chemischen Wissenschaften angegliedert wurden. 1959 wurde die Naturwissenschaftliche Fakultät erneut konstituiert, jedoch ohne die mathematisch-physikalischen Wissenschaften. Chemische Bibliotheken bestehen seitdem bei den einzelnen Lehrstuhlbibliotheken (s. u. 2.8 ff.).

Marcela Srazilová

Tomáš Trnka

Geographie-Bibliothek

1.8 An der Tschechischen Karl-Ferdinands-Universität tstand 1891 das Geographische Institut [Geografický ústav]. Nach Fertigstellung des ersten Gebäudeteils 1914 wurde es zum modernen Zentrum der tschechischen Geographie für wissenschaftliche und pädagogische Arbeiten. Nach Gründung der Naturwissenschaftlichen Fakultät im Jahre 1920 wurde das Geographische Institut Bestandteil der neuen Fakultät. In den Jahren 1939 bis 1945 wurden die Einrichtungen der tschechischen Hochschulen von den Nationalsozialisten gewaltsam geschlossen; von 1882 bis 1945 konnte Geographie an der Deutschen Universität studiert werden. Eine staatliche Kartensammlung wurde 1919 eingerichtet und dem Geographischen Institut angegliedert. 1952 wurde sie als Kartographie-Kabinett bei der Gründung der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften [Ceskoslovenská akademie ved] dem Geographischen Institut der Akademie zugeteilt. Im Jahre 1993 wurde die Kartensammlung zu einer übergreifenden universitären Arbeitsstätte.

1.9 Der Grundstock der geographischen Bibliothek der Tschechischen Universität wurde von dem Geographen Václav Švambera (1866-1939) nach der Gründung des Geographischen Instituts im Jahre 1891 durch Schenkungen und Ankäufe aus der jährlichen Dotation von 4000 Kronen zusammengetragen. Die meisten Zugänge der Bibliothek beruhten fortan auf Schenkungen und Tausch. 1895 erhielt die Bibliothek anläßlich des internationalen geographischen Kongresses in London eine außerordentliche Dotation von 300 fl. zur Ergänzung ihrer Bestände. 1900 wurde für 500 fl. eine private Fachbibliothek aufgekauft; eine weitere Ergänzung der Bibliothek aufgrund einer außerordentlichen Dotation erfolgte 1902. Quellen mit näheren Informationen zu diesen Erwerbungen liegen jedoch leider nicht vor. Im Jahre 1907 besaß die Bibliothek ca. 5000 Bde und war damit die umfangreichste Geographie-Bibliothek in Prag. Die Bestände wurden weiterhin überwiegend durch Schenkungen und Tausch ergänzt, z. B. wurden Bestände mit dem Arzt und Afrikaforscher Emil Holub (1847-1902) und mit dem Naturwissenschaftlichen Club [Prírodovedecký klub] getauscht. Geographieprofessor Jan Palacký (1830-1908) schenkte der Bibliothek weitere 1500 Bde.

Jana Runštuková

KU - Naturwissenschaftliche Fakultät - Zweigbibliotheken

Geologie-Bibliothek

1.10 Die Geschichte der geologischen Wissenschaften an der Karls-Universität reicht weiter zurück als die Gründung der Naturwissenschaftlichen Fakultät im Jahre 1920. Ursprünglich wurde an der Philosophischen Fakultät seit 1750 Naturkunde gelehrt, seitdem das k.k. Geologische Institut der Deutschen Universität existierte. Nach der Teilung der Universität (1882) wurde an der Tschechischen Universität das Mineralogische Institut [Mineralogický ústav] gegründet, und an der Deutschen Universität entstand das Institut für Geologie. Mit der Gründung der Naturwissenschaftlichen Fakultät 1920 entstand auch an der Tschechischen Universität ein Geologisches Institut [Geologický ústav]. Gleichzeitig mit den Institutsgründungen wurden Fachbibliotheken eingerichtet, in denen die Bestände aus dem deutschsprachigen Raum bis heute einen verhältnismäßig bedeutenden Platz einnehmen. Der historische Bestand zur Geologie wird nach wie vor vermehrt.

1.11 Der Grundstock der heutigen Geologie-Bibliothek [Geologická knihovna] ist der Bestand des ehemaligen k.k. Geologischen Instituts der Deutschen Universität. Den Grundstock der Mineralogie-Bibliothek bilden die Bestände des 1883 begründeten Mineralogischen Instituts der Tschechischen Universität [Mineralogický ústav Ceské university]. Die Zugänge waren zum überwiegenden Teil deutscher Herkunft, d. h. im deutschsprachigen Raum gedruckt oder in deutscher Sprache in den böhmischen Ländern erschienen. Ferner liegen einige Werke in Polnisch, Französisch und Englisch vor. Die Bestände wurden durch internationale wissenschaftliche Kontakte, persönlichen Austausch zwischen Universitätsprofessoren sowie durch Schenkungen und Nachlässe ergänzt, nach 1945 insbesondere durch einen internationalen Zeitschriftentausch (z. Z. mit ca. 200 ausländischen Tauschpartnern, davon ca. 50 aus dem deutschsprachigen Raum).

Ivana Náprstková

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Das Wissenschaftliche Informationszentrum der Naturwissenschaftlichen Fakultät koordiniert die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen naturwissenschaftlichen Zweigbibliotheken, die über einen Gesamtbestand von ca. 600.000 Bdn verfügen. Im einzelnen beschrieben sind nur die Zweigbibliotheken mit einem historischen Germanica-Bestand.

Botanik-Bibliothek

2.2 Die Botanik-Bibliothek umfaßt 96.000 Bde Monographien, Zeitschriften und Sonderdrucke. Diese Zahl entspricht nicht der Gesamtzahl der Bibliothekseinheiten, da eine Reihe von Publikationen und Zeitschriften unter einer gemeinsamen Inventarnummer verzeichnet ist. Annähernd drei Viertel des Bestandes ist fremdsprachige Literatur, darunter einige vollständige Reihen botanischer Zeitschriften. Die Bibliothek besitzt 4 deutsche Zeitschriftentitel aus dem 18. Jh, die Beiträge zur Naturkunde und den damit verwandten Wissenschaften, besonders der Botanik ... (Hannover 1787-1792), Annalen der Botanik (Zürich 1791-1797), Der Teutsche Obstgärtner ... (Weimar 1796-1803, lückenhaft) und Journal für die Botanik (Göttingen 1799-1801). Aus dem 19. Jh liegen 62 deutsche Zeitschriftentitel vor, so z. B. die Botanische Zeitung (Regensburg 1802-1806), fortgesetzt als Flora oder [Allgemeine] Botanische Zeitung (Regensburg 1818-1965), Allgemeine Gartenzeitung (Berlin 1833-1957), Archiv der Pharmazie (Hannover 1844-1929), Österreichische Botanische Zeitschrift (Wien 1851-1973), Hedwigia (Dresden 1852-1944), Die Natur (Halle 1852-1901) und Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft (Berlin 1883-1943/44).

2.3 Die Botanik-Bibliothek sammelt Werke zur systematischen Botanik (einschließlich Algologie, Bryologie und Mykologie), Taxonomie, Ökologie, Phytozenologie, Phytogeographie, Palynologie, Blütenmorphologie, zu Heil- und Nutzpflanzen, zum Forstwesen sowie zur Flora. Der historische Bestand bis 1900 macht ca. 30 Prozent des Buchbestandes aus. Bei den bis 1945 erschienenen Werken liegt mehr als die Hälfte in deutscher Sprache vor. Als Beispieltitel genannt seien Carl von Linnés Vollständiges Pflanzensystem (Nürnberg 1777-1788) und H. G. Reitenbachs Deutschlands Flora ... (Leipzig 1839-1868).

Bibliothek für Pflanzenphysiologie, Genetik und Mikrobiologie

2.4 Die Bestände der Bibliothek für Pflanzenphysiologie, Genetik und Mikrobiologie umfassen ca. 47.000 Bibliothekseinheiten. Der Anteil fremdsprachiger Werke beträgt ca. 70 Prozent, wobei englische Werke sprachlich dominieren und deutsche etwa 25 Prozent ausmachen. Im historischen Bestand finden sich einige hundert Bände in deutscher Sprache. Die Bibliothek sammelt Publikationen aus den Spezialgebieten Pflanzenphysiologie und -anatomie, Zytologie, Genetik (molekulare und allgemeine Zytogenetik des Menschen, der Pflanzen und Lebewesen), Mikrobiologie (allgemeine und technische Biologie der Hefepilze), Virologie, medizinische und industrielle Bakterienphysiologie, Biophysik (Radiobiologie, Mutagenese), Bodenbiologie, Biotechnologie (genetisches Ingenieurwesen), Molekularbiologie, Biochemie (Enzymologie) u. a. Bedeutend ist die Sammlung von 13 im 19. Jh in deutscher Sprache erschienenen Fachzeitschriften, darunter z. B. Biologisches Centralblatt (Erlangen und Leipzig 1881-1944, 1947-1990), Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik (Berlin und Leipzig 1858-1941), Flora (Regensburg und Jena 1818-1862, 1871-1990) und Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde, Infektionskrankheiten und Hygiene (Jena und Stuttgart; Abt. I 1887-1925, 1939, 1943/44, 1950-1963; Abt. II 1895-1982).

Zoologie-Bibliothek

2.5 Der Bestand der Zoologie-Bibliothek umfaßt mehr als 69.000 Bde, davon 800 bis 1900 erschienene Monographien und Zeitschriften in deutscher Sprache. Die Zoologie-Bibliothek ist systematisch gegliedert in die Hauptgruppen Zoologische Gattungen, Allgemeine Biologie, Morphologie, Ethologie, Ökologie, Hydrobiologie, Parasitologie, Physiologie, Bodenbiologie, Mikroskopische Technik sowie Nomenklatoren und Hilfswissenschaften (z. B. Physik und Chemie). Viele Periodika aus dem deutschen Sprachgebiet, deren Erscheinungsbeginn auf den Beginn des 19. Jhs zurückgeht, liegen vollständig vor, so z. B. Zoologischer Anzeiger (1878-), Zoologische Jahrbücher. Zeitschrift für Systematik, Geographie und Biologie der Thiere (1886-1994) und Zoologische Jahrbücher. Abteilung für Anatomie und Ontogenie der Tiere (1889-1993). Weiterhin liegen vor Archiv für Naturgeschichte (1835-1883), Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie (1849-1973), Berliner Entomologische Zeitschrift (1875-1978), Botanisches Zentralblatt (1881-1990) und Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (1891-1939, 1948-1951, Supplement 1952-1969).

Anthropologie-Bibliothek

2.6 Der Bestand der Anthropologie-Bibliothek umfaßt mehr als 20.000 Bde Monographien und Zeitschriften aus den Bereichen allgemeine, historische, ethnische und physische Anthropologie, Archäologie, Ethnographie, Paläoanthropologie, Anthropogenese und vergleichende Anatomie. In sprachlicher Hinsicht sind englische, französische, deutsche, spanische, lateinische, russische und tschechische Werke vertreten. Die deutsche monographische Literatur aus der Zeit vor 1900 zählt ca. 100 Bde (90 Prozent des historischen Bestandes); sie stammt vorwiegend aus dem 19. Jh. Weiterhin liegen 10 Zeitschriftentitel des 19. Jhs in deutscher Sprache vor.

2.7 In den Beständen aller biologischen Bibliotheken finden sich überdies Lehrbücher, Skripten, Wörterbücher, Sammelbände, Berichte von Konferenzen und Kongressen, Diplom- und Doktorarbeiten sowie Habilitationsschriften. Die ältesten Bestände stammen aus dem 17. und 18. Jh. Die Bibliotheken erweitern ihren fremdsprachigen Bestand durch Ankauf, Schenkungen und Tausch mit Instituten, Bibliotheken, Universitäten und Museen in der ganzen Welt. Das Verzeichnis der Tauschpartner zählt etwa 300 Adressen, davon 39 in Deutschland und 10 in Österreich. Gegenwärtig erwerben die Bibliotheken insgesamt 48 Periodika aus deutschsprachigen Ländern. Der historische Bestand wird lediglich durch Schenkungen erweitert.

Hana Matoušová

Zentralbibliothek der Lehrstühle für Chemie

2.8 Die Zentralbibliothek der Lehrstühle für Chemie [Ústrední knihovna chemických kateder] koordiniert die Tätigkeiten der zugehörigen Bibliotheken für Analytische Chemie, für Anorganische Chemie, für Biochemie, für Didaktik und Unterricht der Chemie, für Physikalische und makromolekulare Chemie, für Organische Chemie und der UNESCO-Bibliothek. Dementsprechend fachlich ausgerichtet sind die Sammelschwerpunkte. Den Grundstock der Zentralbibliothek bilden 300 Titel Zeitschriftenbestand, die sich in den Magazinen des Fakultätsgebäudes und im Depositum des Rektorats der Karls-Universität in Lešetice [Leschetitz] bei Príbram [Pribram] befinden. Der Zeitschriftenbestand wurde seit Beginn systematisch vermehrt. Die Zentralbibliothek umfaßt Publikationen aus der analytischen, anorganischen, organischen und physikalischen Chemie, Biochemie und Didaktik des Chemie-Unterrichts. Die Monographien befinden sich in den Fachbibliotheken der Lehrstühle, die Bestandteil der Zentralbibliothek sind. Insgesamt umfassen die Bestände zur Chemie ca. 54.000 Monographien (davon ca. 2000 Titel deutsche historische Monographien), darunter Lehrbücher, Skripten, Wörterbücher, Enzyklopädien, Kompendien, Examensarbeiten und Dissertationen.

2.9 Ungefähr drei Viertel der Monographien ist fremdsprachig, darunter englische, deutsche, französische und russische Werke. Bis 1900 in deutscher Sprache erschienene Monographien finden sich nur vereinzelt in den Präsenzbeständen, da historische Werke bei verschiedenen Verlagerungen und Abschreibungen wegen Überalterung ausgesondert wurden und jetzt in Lešetice aufbewahrt sind. Die Erscheinungsorte der deutschsprachigen Werke liegen überwiegend im deutschen Sprachgebiet. Die Monographien und Zeitschriften wurden durch Ankäufe bei Buchhändlern, aber auch durch Schenkungen und Büchertausch erworben. Einige Werke sind wegen ihrer historischen Einbände interessant.

2.10 Die historischen Zeitschriften- und Buchbestände gehen in erster Linie auf das Tschechische k.k. Universitätslaboratorium [Ceské c.k. universitní laboratorium] und das Chemische Laboratorium der Deutschen Universität in Prag (Tschechische und Deutsche Universität des ehemaligen Österreich-Ungarns) zurück. Unter den deutschen Periodika des 19. Jhs ist die älteste Zeitschrift Annalen der Chemie und Pharmacie (Lemgo und Heidelberg 1832-1984), fortgeführt als Liebigs Annalen der Chemie (1988 ff.). Die Zeitschrift kam aus dem Tschechischen k.k. Universitätslaboratorium in die Bibliothek. Weiterhin liegen vor das Archiv der Pharmacie (Hannover 1844-1976) und die Zeitschrift für analytische Chemie (Wiesbaden 1863-1944, 1949-1982), die ursprünglich von C. Remigius Fresenius herausgegeben wurde. Die Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin (1868-1995), fortgeführt als Chemische Berichte (bis 1995), und die Zeitschrift für physikalische Chemie, Sektion A (Leipzig 1887) sind annähernd vollständig vertreten, wie auch weitere Zeitschriften zur allgemeinen Chemie, physiologischen Chemie, anorganischen Chemie und Elektrochemie, deren Erscheinungsbeginn auf das Ende des 19. Jhs zurückgeht, z. B. Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie (1892-1994).

2.11 Unter den ca. 200 deutschen Monographien des 19. Jhs sind Werke wie Lothar Mayers Grundzüge der theoretischen Chemie (Leipzig 1893), Edmund O. von Lippmanns Zuckerarten und ihre Derivate (Braunschweig 1882), Jean Georges Dragendorffs Die gerichtlich-chemische Ermittlung (St. Petersburg 1868), Fritz Elsners Praxis des Chemikers (Hamburg und Leipzig 1883), Arnold Hollemanns Lehrbuch der anorganischen Chemie (Leipzig 1900), Carl Schaedlers Biographisch-literarisches Handwörterbuch der wissenschaftlich bedeutenden Chemiker (Berlin 1891), Karl Heumanns Anleitung zum Experimentieren bei Vorlesungen über anorganische Chemie (Braunschweig 1893), Johann Wolfgang Döbereiners und Max von Pettenkofers Die Anfänge des natürlichen Systems der chemischen Elemente (Leipzig 1895) sowie Robert Wilhelm Bunsens und Henry Enfield Roscoes Photochemische Untersuchungen (Leipzig 1892).

Marcela Srazilová

Tomáš Trnka

Geographie-Bibliothek

2.12 Insgesamt umfaßte die Bibliothek 1998 etwa 80.000 Bde zur Geographie als Wissenschaft, zur geographischen Bibliographie, zur Geschichte der Geographie, zur Kartographie, zur physischen Geographie, zur Ozeanographie, zur Typogeographie, zur Zoogeographie, zur Anthropogeographie, zur politischen und ökonomischen Geographie, zur regionalen Geographie (insbesondere Afrikas), zur Anthropologie, zur Ethnographie sowie zur geographischen Enzyklopädie. Die historischen Bestände umfassen mehrere hundert Bände aus dem deutschsprachigen Raum von der Mitte des 17. Jhs bis zum Ende des 19. Jhs in lateinischer und deutscher Sprache. Die Bibliothek besitzt zudem einige geographische Zeitschriften, deren Erscheinungsbeginn in die zweite Hälfte des 19. Jhs fällt.

Jana Runštuková

Geologie-Bibliothek

2.13 Die Geologie-Bibliothek besitzt ca. 192.000 Bde Fachliteratur, wobei der Anteil fremdsprachiger Werke verhältnismäßig hoch ist. Allein der Bestand an deutschsprachigen und im deutschsprachigen Raum erschienenen Werke wird auf ca. 68.000 Bde geschätzt. Darunter sind vollständige Sammlungen geologischer Fachzeitschriften, die in Deutschland und Österreich im 19. Jh erschienen sind. Ferner liegen in den böhmischen Ländern erschienene Zeitschriften in deutscher Sprache vor, die jedoch in die Sammlung tschechischer Zeitschriften eingeordnet sind. Monographien und Kleindrucke in deutscher Sprache sind systematisch oder nach Formaten in die Sammlungen eingegliedert und bilden keine sprachlich separaten Einheiten. Gesammelt werden Publikationen zur Geologie, Lagerstättengeologie, Paläontologie, zu Hydrogeologie und Ingenieurwissenschaften, angewandter Geophysik, Geomorphologie, Mathematik und Informatik. Mineralogische und petrologische Literatur sind als selbständige Sammlungen in den jeweiligen Lehrstuhlbibliotheken vorhanden. Allgemeine Werke und Nachschlagewerke wie Handbuchliteratur, Wörterbücher, Lehrbücher und Enzyklopädien liegen zahlreich vor.

2.14 Unter den frühen historischen Monographien finden sich Sebastian Spans Speculum Juris Metallici oder Berg-Rechts-Spiegel (Dresden 1698), Lazarus Erckners Aula Subterranea Domina Dominatum Subtita Subtitorum. Das ist: Unterirdische Hofhaltung (Frankfurt a. M. 1736), Leibniz' Protogaea sive de prima facie telluris ... dissertatio (Göttingen 1749), Johannes Thaddäus Anton Peithners Erste Gründe der Bergwerkswissenschaften aus deren physisch-metallurgischen Vorlesungen (Prag 1770), Abraham Gottlob Werners Von den äusserlichen Kennzeichen der Fossilen (Leipzig 1774) sowie die anonym erschienene Oryctographia Carniolica oder Physikalische Erdbeschreibung des Herzogsthums Krain, Istrien und zum Theil der benachbarten Länder (Leipzig 1778-1784). Aus dem 19. Jh liegen umfangreiche Bestände aus dem Bereich Mineralogie vor, darunter August Brunlechners Die Minerale des Herzogthums Kärnten (Klagenfurt 1864), Victor von Langs Lehrbuch der Krystallographie (Wien 1866), Georg Landgrebes Mineralogie der Vulcane (Kassel 1870), Paul Groths Tabellarische Übersicht der einfachen Mineralien (Braunschweig 1874) und Physikalische Krystallographie (Leipzig 1876).

2.15 Unter den historischen Zeitschriften sind vollständig vorhanden die Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft (Berlin 1849-1992), Jahrbuch der kaiserlich-königlichen geologischen Reichsanstalt (Wien 1850-1993), Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie (Stuttgart 1863-1992), Zeitschrift für Kristallographie und Mineralogie (Wiesbaden 1877-1920), fortgesetzt als Zeitschrift für Kristallographie, Kristallphysik, Kristallchemie (Leipzig und Frankfurt a. M. 1921-1975), Tschermaks Mineralogische und Petrographische Mitteilungen (Wien 1871-1983) und Palaeontographica, A. B. (Stuttgart 1883-1992). Ebenfalls genannt seien das Neue Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefakten-Kunde (Stuttgart 1851-1862) und Lotos (Prag 1864-1868, 1885-1893; 1896-1938 lückenhaft).

Ivana Náprstková

Biologie:

Alphabetischer Katalog der Botanik-Bibliothek

Alphabetischer Katalog der Zoologie-Bibliothek

Systematischer Katalog der Zoologie-Bibliothek

Alphabetischer Katalog der Bibliothek für Pflanzenphysiologie

Systematischer Katalog der Bibliothek für Pflanzenphysiologie

[seit 1991 in Arbeit]

Alphabetischer Katalog der Anthropologie-Bibliothek

Systematischer Katalog der Anthropologie-Bibliothek

Zeitschriftenkatalog für die Biologischen Wissenschaften

[Alle Kataloge in Zettelform.]

Chemie:

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; verzeichnet die historischen Bestände lückenhaft]

Zeitschriftenkatalog

[in Zettelform]

Geographie:

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; angelegt 1920; für die historischen Bestände lückenhaft]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; geführt seit 1970; verzeichnet keine historischen Bestände]

Zugangsverzeichnisse der Jahre 1885-1985

[verzeichnen die historischen Bestände, die seit 1885 erworben wurden]

Geologie:

Alphabetischer Katalog

Systematischer Katalog

[geführt seit 1970]

Zeitschriftenkatalog

Katalog des Nachlasses Radim Kettner

[verzeichnet Monographien und einzelne Texte; von 1926]

[Alle Kataloge in Zettelform.]

Zugangsverzeichnisse der Jahre 1989-1994

Die Bestände aller Zweigbibliotheken sind im EDV-Gesamtkatalog der Naturwissenschaftlichen Fakultät (System ALEPH) verzeichnet und im Internet unter http://lit.natur.cuni.cz:4001/ALEPH zugänglich.

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Duchonová, Jindra: Inventár prírodovedecké fakulty Univerzity Karlovy 1921-1953 (60) [Inventar der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karls-Universität 1921-1953 (60)]. Praha 1982 [beschreibt den allgemeinen Bestand bis 1953 und einige Dokumente zu Persönlichkeiten bis 1960; im Institut für die Geschichte der Karls-Universität und Archiv der Karls-Universität]

4.2 Darstellungen

Biologie:

Prírodovedecká fakulta UK 1920-1980 [Die Naturwissenschaftliche Fakultät der Karls-Universität]. Praha 1981

Janko, Jan: Vznik experimentální biologie v Cechách (1882-1918) [Die Entstehung der experimentellen Biologie in Böhmen (1882-1918)]. Praha 1982

Janko, Jan: Veda o zivote v Ceských zemích 1750-1950 [Die Wissenschaften über das Leben in den böhmischen Ländern 1750-1950]. Praha 1997

Geographie:

Švambera, Václav: Geografický ústav Ceské university [Geographisches Institut der Tschechischen Universität]. Praha 1907

Šalamon, Bedrich: Geografický ústav Karlovy university [Geographisches Institut der Karls-Universität]. In: Sborník ceskoslovenské spolecnosti zemepisné [Sammelband der tschechoslowakischen geographischen Gesellschaft] 32 (1926) S. 1-14

Häfner, Vlastislav: Dejiny geografie na Universite Karlove 1348-1967 [Geschichte der Geographie an der Karls-Universität 1348-1967]. Praha 1967

Geologie:

Kettner, Radim: Geologické vedy na vysokých školách prazských [Geologische Wissenschaften an den Prager Hochschulen]. Praha 1967

Tucek, Karel: Prehled historie mineralogického a petrografického ústavu Prírodovedecké fakulty Univerzity Karlovy [Übersicht über die Geschichte des Mineralogischen und Petrographischen Instituts der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karls-Universität]. Praha 1988

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Becka, Josef; Foch, Václav: Soupis cizozemských periodik v knihovnách Ceskoslovenské republiky [Verzeichnis ausländischer Periodika in den Bibliotheken der Tschechoslowakischen Republik]. Praha 1929

Lomský, Josef: Soupis cizozemských periodik technických a príbuzných v knihovnách Ceské republiky [Verzeichnis ausländischer technischer und verwandter Periodika in den Bibliotheken der Tschechischen Republik]. Praha 1958

Geographie:

Švambera, Václav; Basl, A.: Bibliografie ceské literatury geografické v l. 1906 a 1907 (...1908, 1909 a 1910). [Bibliographie der tschechischen geographischen Literatur in den Jahren 1906 und 1907 (...1908, 1909 und 1910). Praha 1911-1912

Geologie:

Beneš, Josef: Soupis ceskoslovenských geologických periodik a bibliografických zkratek jejich názv [Verzeichnis der tschechoslowakischen geologischen Periodika und der bibliographischen Abkürzungen ihrer Bezeichnungen]. Praha 1981

Horáková, Vera: Soupis zahranicních geologických periodik a bibliografických zkratek jejich názv [Verzeichnis ausländischer geologischer Periodika und der bibliographischen Abkürzungen ihrer Bezeichnungen]. Praha 1982

Kremerová, Jirina: Informativní literatura v geologických oborech [Informationsliteratur in den geologischen Bereichen]. Praha 1982

Lomský, Josef: Soupis periodik geologických ved [Verzeichnis der Periodika der geologischen Wissenschaften]. Praha 1959

Mineralogicko geologická bibliografie Ceských zemí od roku 1897 do roku 1918 (a dále az do soucasnosti) [Mineralogisch-geologische Bibliographie der böhmischen Länder von 1897 bis 1918 (und bis zur Gegenwart)]. Praha 1969

Procházka, Vladimír Josef: Repetitorium literatury geologické a mineralogické Království Ceského, markrabství Moravského a vévodství Slezského od roku 1528 az do roku 1896 [Repetitorium der geologischen und mineralogischen Literatur des Königreichs Böhmen, der Markgrafschaft Mähren und des Herzogtums Schlesien von 1528 bis 1896]. Praha 1897

Soupis geologických periodik a zkratky jejich názv [Verzeichnis geologischer Periodika und der Abkürzungen ihrer Bezeichnungen]. Praha 1971

Stand: März 1999

Hana Matoušová

Ivana Náprstková

Jana Runštuková

Marcela Srazilová

Tomáš Trnka