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Bibliothek des Naumann-Museums

Adresse. Schloßplatz 4, 06366 Köthen (Anhalt) [Karte]
Telefon. (03496) 21 20 74
Telefax. (03496) 21 20 74

Unterhaltsträger. Landratsamt Köthen
Funktion. Öffentlich zugängliche wissenschaftliche Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Ornithologie, Avifaunen; naturwissenschaftliche Nachschlagewerke und Wörterbücher; Naumann-Bibliothek. Abgeschlossener historischer Bestand.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 15 Minuten). A 9 (E 51), Ausfahrt Zörbig, B 183; oder Ausfahrt Dessau-Ost, B 185 über Mosigkau. Parkmöglichkeit vor dem Schloß.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek des Naumann-Museums im Ferdinandsbau des Köthener Schlosses beherbergt heute neben einer Sammlung neuerer internationaler naturwissenschaftlicher und ornithologischer Fachliteratur ab 1900 zwei geschlossene historische Bestände: die Reste der ehemaligen Privatbibliothek von Johann Friedrich Naumann (1780-1857), Begründer der deutschen und mitteleuropäischen Feldornithologie und Professor und Inspektor am herzoglichen Ornithologischen Museum in Köthen, und die ehemalige Bibliothek des Ornithologischen Vereins Köthen (gegr. 1903).

1.2 Neben der Bibliothek beherbergt das Schloß die bereits vom Vater des Ornithologen, Johann Andreas Naumann (1744-1826) begonnene Naumannsche Vogelsammlung, die einzige im Stil des Biedermeier erhaltene Naturaliensammlung in Originalaufstellung. Diese wurde 1821 für ein Naturalienkabinett von Herzog Ferdinand Friedrich von Anhalt-Köthen (*1769, reg. 1818-1830) angekauft und von Herzog Heinrich (*1778, reg. 1830-1847) im Jahre 1835 im Schloß aufgestellt.

1.3 Im Jahre 1912 übereignete das anhaltische Herzoghaus dem Ornithologischen Verein Köthen die im Schloß aufgestellte Vogelsammlung, die zuvor weiter von Johann Friedrich Naumann, später von seinem Sohn Eduard (1821-1896) betreut worden war. Darüber hinaus konnte der Verein die von der Familie Naumann in Johann Friedrich Naumanns Geburts- und Sterbeort Ziebigk (Kreis Köthen) aufbewahrten Zeichnungen, Gemälde, Briefe, Manuskripte, Bücher, Jagdgeräte und weitere persönliche Gebrauchsgegenstände übernehmen. Am 1. April 1915 wurde das ehrenamtlich gepflegte Naumann-Erbe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

1.4 Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie in den Folgejahren stagnierte die Entwicklung des Naumann-Museums, das 1954 dem Heimatmuseum Köthen angeschlossen wurde. Ankäufe, Schenkungen und Übernahmen aus anderen Bibliotheken und Museen haben den neueren Fachbuchbestand seit 1988 vervierfacht. Die beiden historischen Bestände werden nicht mehr erweitert.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 4000 Bdn umfaßt der historische Bestand 531 Titel. Davon stammt ein Titel aus dem 16. Jh, 10 stammen aus dem 17. Jh, 240 aus dem 18. Jh und 265 aus dem 19. Jh. Von 15 Titeln ließ sich das Erscheinungsjahr nicht ermitteln. Die naturkundlichen und ornithologischen Fachzeitschriften erschienen größtenteils im 19. Jh. Ein Druck ist in Latein, alle weiteren Drucke sind in Deutsch.

2.2 Den besonderen Wert bezieht der historische Bestand aus den von Johann Friedrich Naumann und seinem Vater Johann Andreas Naumann verfaßten, z. T. reich illustrierten Standardwerken zur Ornithologie. Ein Unikat dürfte Johann Friedrich Naumanns mit handkolorierten Abbildungen ausgestattetes Werk über Deutsche Schmetterlinge (Ziebigk 1805) darstellen. Besondere Erwähnung verdienen ferner seine Naturgeschichte der Land- und Wasservögel des nördlichen Deutschlands (Köthen 1797-1803) und die gemeinsam von Vater und Sohn erarbeitete Neuauflage (Halle 1805-1811) sowie die von Johann Andreas Naumann zusammen mit seinem Sohn angelegte Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas, nach eigenen Erfahrungen entworfen ..., mit getreu nach der Natur, eigenhändig gezeichneten und gestochenen Abbildungen aller deutschen Vögel, nebst ihren Hauptverschiedenheiten (Leipzig 1822-1844; hrsg. von Johann Friedrich Naumann). Mit Heinrich Gräfe veröffentlichte Johann Friedrich Naumann das Handbuch der Naturgeschichte der drei Reiche für Schule und Haus (Eisleben 1836-1838).

2.3 Vorhanden sind auch zahlreiche ornithologische Standardwerke anderer Autoren. Unter den frühen Ausgaben ist Conrad Gesners Vollkommenes Vogelbuch (Frankfurt 1669) hervorzuheben. Das 18. Jh repräsentieren u. a. Johann Leonhard Frisch, Vorstellung der Vögel Deutschlands und beiläufig auch einiger Fremder (Berlin 1763) und John Lathan, Allgemeine Übersicht der Vögel (Nürnberg 1794). An bekannten Autoren des 19. Jhs sind u. a. zu nennen Johann Wolf und Bernhard Meyer, Naturgeschichte der Vögel Deutschlands (Nürnberg 1805-1821), Johann Matthäus Bechstein, Gemeinnützige Naturgeschichte Deutschlands nach allen drey Reichen (Leipzig 1809) sowie Christian Ludwig Brehm, Handbuch der Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands (Ilmenau 1831).

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform]

Datenbank der Bibliotheksbestände

[nach ALLEGRO-C]

3.2 Sonderkataloge

Baege, Ludwig: Verzeichnis der Schriften über die Naturforscherfamilie Brehm. Köthen 1980 (Blätter aus dem Naumann-Museum 3)

ders.; Haemmerlein, Hans-Dietrich: Verzeichnis der Schriften über die Naturforscherfamilie Brehm und die Brehm-Erbepflege. Nachtrag. Köthen 1981 (Blätter aus dem Naumann-Museum 4)

ders.: Verzeichnis der Schriften über die Ornithologenfamilie Naumann, das Naumann-Museum und die Naumann-Erbepflege. Köthen 1981-86 (Blätter aus dem Naumann-Museum 5 und 9)

ders.: Katalog der Naumann-Korrespondenz in den Sammlungen des Naumann-Museums nebst Verzeichnung der in Fremdbesitz nachweisbaren und aller im Schrifttum publizierten Korrespondenz. Köthen 1984 (Bestandsverzeichnis des Naumann-Museums 1; Blätter aus dem Naumann-Museum 8)

Verzeichnis der Schriften über die Naturforscherfamilie Brehm und die Brehm-Erbepflege. 2. Nachtrag. Köthen 1986 (Blätter aus dem Naumann-Museum 10)

Stand: November 1998

Kirsten Jendrich

Erhardt Mauersberger