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1.1 Schloß Woseletz wurde 1832 von Graf Klement von Boos zu Waldeck (1773-1842) erworben. An dem Aufbau der Bibliothek beteiligten sich vor allem Graf Franz (1802-1887) und sein Sohn Viktor (1840-1916), der tschechische Dichtung ins Deutsche übersetzte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Bibliothek unter die Verwaltung des Nationalmuseums in Prag, in dessen Besitz sie sich heute befindet.
2.1 Unter den vorhandenen 1863 Bdn sind 18 Hss., 2 Inkunabeln, 101 Drucke des 18. Jhs sowie ca. 1700 Bde aus dem 19. Jh. Etwa 65 Prozent der Bibliothek sind deutsches Schrifttum.
2.2 Einen großen Teil des Bestandes bilden Militaria, insbesondere Dienstvorschriften und militärische Handbücher. Ein weiterer Teil befaßt sich mit der böhmischen Politik im Rahmen Österreich-Ungarns. Zu nennen ist ferner ein kleinerer Bestand vom Anfang des 19. Jhs zur Mathematik einschließlich Geometrie. Die Sammlung wird ergänzt durch zahlreiche Wörterbücher, hauptsächlich tschechische und deutsche, sowie durch 140 Musikalien aus dem 19. Jh. Vertreten sind z. B. Partituren von Mozart, Rossini, Mendelssohn, Carl Czerny und Viktor von Boos zu Waldeck.
Standortkatalog [erstellt 1975-1976]
Lifka, Bohumír: Zámecké a palácové knihovny v Cechách. Prehled historicko-topografický [Schloß- und Palaisbibliotheken in Böhmen. Eine historisch-topographische Übersicht]. In: Ceský bibliofil [Der tschechische Bibliophile] 6 (1934) S. 48
Turková, Helga: Vrchlickiana v bibliotékách ceské šlechty [Vrchlickiana in den Bibliotheken der böhmischen Aristokratie]. In: Sborník k 85. narozeninám Dr. B. Lifky [Sammelband zum 85. Geburtstag Dr. B. Lifkas]. Praha 1985 [unpublizierte Samisdat-Ausgabe]
Stand: Februar 1995
Petr Mašek