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Zentralinstitut Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin Bibliothek des Osteuropa-Instituts

Adresse. Garystr. 55, 14195 Berlin (Dahlem) [Karte]
Telefon. (030) 838-5559 (Leihstelle und Auskunft), -4034 (Leitung)
Telefax. (030) 838-3738
Bibliothekssigel. <188/865>

Unterhaltsträger. Land Berlin. Strukturveränderungen infolge der laufenden Evaluierung sind möglich. Die Slawistik soll zu Oktober 1995 zum Fachbereich Neuere Fremdsprachliche Philologien verlagert werden.
Funktion. Institutsbibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. Slawistik; Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte und Kunstgeschichte; Balkanologie; Landeskunde, Bildungswesen, Recht, Wirtschaft und Soziologie Osteuropas.

Benutzungsmöglichkeiten. Allgemeiner und Bibliographischer Lesesaal sowie Magazinbibliothek mit Freihandbereichen: Präsenzbenutzung. Ausleihe an Angehörige des Instituts und der Freien Universität Berlin sowie an wissenschaftlich Interessierte mit Wohnsitz in Berlin. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10-17 Uhr. Leihverkehr: über die Universitätsbibliothek.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät, Reader-Printer.
Hinweise für anreisende Benutzer. U-Bahnverbindung (Linie U 1) bis Oskar-Helene-Heim; Busverbindung (Linie 111) bis Haltestelle Garystraße. Parkplätze vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Osteuropa-Institut wurde 1951 als Forschungs- und Lehrzentrum für die Disziplinen Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Kunstgeschichte, Landeskunde, Recht und Wirtschaftswissenschaften Osteuropas gegründet. Jede der entsprechenden Gründungsabteilungen unterhielt zunächst eine selbständige Bibliothek. Sämtliche Abteilungsbibliotheken mußten neu aufgebaut werden, da nur geringe Grundbestände übernommen werden konnten. 1944/45 waren die großen Sammlungen der deutschen Osteuropaforschung in Breslau und Königsberg, als deren Nachfolgeinstitution sich das Osteuropa-Institut versteht, verloren gegangen. Auch die nach 1951 gegründeten Institutsabteilungen bauten eigene Bibliotheksbestände auf: Medizin in Osteuropa, 1952; Bildungswesen in Osteuropa, 1956; Soziologie und Philosophie, 1957; Balkanologie, 1960 (bis 1969 selbständig außerhalb des Osteuropa-Instituts). Ende der siebziger Jahre begann die Integration der bis dahin getrennten Bibliotheksbestände, deren Zusammenfassung zu einer Bereichsbibliothek Ende der achtziger Jahre abgeschlossen wurde.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand von ca. 354.686 Bdn umfaßte 1993 die Teilbestände Osteuropäische Geschichte (30.000 Bde), Osteuropäische Zeitgeschichte (12.500 Bde), Südosteuropäische Geschichte (4000 Bde), Kunst in Osteuropa (4500 Bde), Slawistik (70.000 Bde), Landeskunde Osteuropa (24.000 Bde), Bildungswesen in Osteuropa (27.500 Bde), Wirtschaftswissenschaften (44.000 Bde), Osteuropäisches Recht (25.500 Bde), Literatur im Dokumentationszentrum (10.000 Bde) und Balkanologie (21.000 Bde). Nennenswerte Altbestände sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht befinden sich in den Abteilungen Slawistik, Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte sowie Balkanologie. Davon befinden sich ca. 700 Bde als Rara unter Verschluß. Sie sind nur als Präsenzbestand am Ort benutzbar. Slawistik

2.2 Das Slawische Seminar war eine der ersten Abteilungen des Instituts und setzt die Tradition dieses seit 1874 an der Berliner Universität bestehenden Faches fort. Grundstock der Bibliotheksbestände wurde die kurz nach Gründung des Seminars erworbene Bibliothek von Erich Berneker (1874-1937) mit ca. 3000 Bdn. Hierauf aufbauend sammelt die Abteilung möglichst umfassend Sprach- und Literaturwissenschaft aller slawischen Völker, Belletristik (nur in den Originalsprachen), Publikationen zum Sprachunterricht (Hochschullehrbücher und -didaktik). Daneben wird auch ausgewählte Literatur zu einigen Randgebieten erworben. Der historische Bestand der Slawistik umfaßt ca. 5000 Titel, darunter auch Zeitschriften. Mehr als 100 Titel stammen aus dem 18. Jh oder sind älter, darunter Wörterbücher in Russisch, Lateinisch, Polnisch, Serbokroatisch und Deutsch. Es gibt ca. 40 Titel in Sorbisch (Wendisch) mit kirchlichem Bezug. Insgesamt überwiegt die russische Sprache, aber auch die westslawischen Sprachen Polnisch und Tschechisch sind stark vertreten. Grammatiken bilden neben Belletristik den Hauptteil des historischen Bestandes. Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte

2.3 Zu den Gründungsabteilungen gehört auch die Osteuropäische Geschichte. Ihr Sammelgebiet umfaßt die ältere und neuere Geschichte der osteuropäischen Länder bis 1917/18 mit den Schwerpunkten Rußland (unter Einschluß der Ukraine und Weißrußlands) und Polen. Darüber hinaus wird auch die ältere und neuere Geschichte ab 1917/18 folgender Länder gesammelt: Finnland, Baltikum, Russisch-Asien. Im Gesamtbestand von ca. 30.000 Bdn umfaßt der Altbestand einschließlich Photokopien ca. 1120 Titel, darunter teilweise umfangreiche Zeitschriften sowie die 340bändige Sammlung russischer Gesetze von 1649 bis 1913. 8 Titel stammen aus dem 18. Jh und befinden sich in der Rarasammlung. Die vorwiegenden Sprachen sind Russisch und Polnisch. Die 1971 gegründete Abteilung Südosteuropäische Geschichte hat zum Sammelgebiet die Geschichte südosteuropäischer Länder bis 1944/45 sowie die Geschichte der Habsburger Monarchie, des Byzantinischen und Osmanischen Reiches. Der Bestand dieser relativ kleinen Abteilung umfaßt ca. 4000 Bde, wovon etwa 200 Titel zum historischen Bestand gehören. Die Mehrzahl davon ist in den südosteuropäischen Schriftsprachen des 18. und 19. Jhs sowie in Deutsch und Lateinisch verfaßt. 4 Titel stammen aus der Zeit vor 1700. Balkanologie

2.4 Die Abteilung Balkanologie ist die einzige Institution in der Bundesrepublik Deutschland, die sich ausschließlich mit Sprachen und Kulturen der Balkanhalbinsel befaßt. Grundstock der Bibliothek, die heute 21.000 Bde umfaßt, waren die Bestände der Rumänischen Abteilung des Romanischen Seminars sowie Stiftungen und Schenkungen aus Albanien, Rumänien und Bulgarien. Gesammelt werden möglichst vollständig Publikationen zur Sprache und Volkskunde der Albaner, Griechen und Rumänen sowie der auf dem Balkan beheimateten Minderheiten nebst Nachbargebieten. Der historische Bestand fällt mit ca. 410 Titeln quantitativ relativ gering aus, ist aber qualitativ, entsprechend dem Sammelgebiet, bedeutend. Es handelt sich hierbei sowohl um sprachwissenschaftliche als auch um ethnographische und teilweise landeskundliche Werke. Vertreten sind Ungarisch, Griechisch, Albanisch sowie Rumänisch.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog der Monographien und Zeitschriften

[z. T. auch alphabetische und Standortkataloge zu den Abteilungsbeständen; nach PI]

Systematischer Katalog

[standortunabhängig; fragmentarisch und nur bis Erscheinungsjahr 1983]

[alle Kataloge in Zettelform]

Monographien bis Erscheinungsjahr 1989 sind im Alten Alphabetischen Katalog der Universitätsbibliothek, ab Erscheinungsjahr 1990 im Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (BVBB) nachgewiesen. Zeitschriften sind im Berlin-Brandenburgischen Zeitschriftenverzeichnis (BBZV) und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) verzeichnet. Vgl. oben Universitätsbibliothek, 3.1 Kataloge.

Stand: Dezember 1994

Michael Roock


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.