FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bibliothek des Ostkirchlichen Instituts der Augustiner

Adresse. Steinbachtal 2a, 97082 Würzburg [Karte]
Telefon. (0931) 7 84 19 73
Telefax. (0931) 7 84 19 73
Bibliothekssigel. <W 88>

Unterhaltsträger. Deutsche Provinz des Augustinerordens
Funktion. Spezialbibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. Literatur zur Theologie und Geschichte der orthodoxen und altorientalischen Kirchen.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30-12 Uhr und 13.30-17 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegeräte.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Straßenbahnverbindung (Linie 3 oder 5) vom Hauptbahnhof bis Haltestelle Steinbachtal. A 3, Ausfahrt Würzburg-Heidingsfeld. Parkmöglichkeit vor der Kirche St. Bruno (Steinbachtal 2).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Ostkirchliche Institut der Augustiner wurde 1936 gegründet. Beim Brand von Würzburg am 16. März 1945 wurden auch die Buchbestände des Ostkirchlichen Arbeitskreises vernichtet, so daß nach dem Krieg ein völliger Neuaufbau beginnen mußte. Aus Schenkungen von privater Hand und von Bibliotheken anderer Klöster sowie aus Antiquariatskäufen konnte ältere Literatur wieder beschafft werden.

1.2 Ziel des Ostkirchlichen Instituts sind Studium und Forschung auf dem Gebiet der östlichen Kirchen; Arbeiten, auch von Nicht-Mitgliedern des Instituts, werden in der Monographienreihe Das östliche Christentum und in der Vierteljahresschrift Ostkirchliche Studien veröffentlicht, in denen eine möglichst umfassende internationale Bibliographie der einschlägigen Literatur (einschließlich Zeitschriftenartikel) angestrebt wird. Der Tausch dieser Publikationen ermöglicht den Bezug von Periodika kirchlicher und wissenschaftlicher Institutionen in den Heimatländern der Ostkirchen sowie einen sach- und zeitgemäßen Bestandsaufbau der Bibliothek.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 14.700 Einheiten, einschließlich 4100 Periodika, beläuft sich der historische Buchbestand auf 465 Bde. Davon stammen 3 Bde aus dem 16. Jh, 21 aus dem 17. Jh, 41 aus dem 18. Jh und 400 aus dem 19. Jh. Der Aufgabenstellung des Instituts entsprechend überwiegt fremdsprachige Literatur, hauptsächlich in den Sprachen Griechisch, Kirchenslavisch, Russisch, Englisch, Französisch und Italienisch, vereinzelt auch in Syrisch, Arabisch und Koptisch.

2.2 Da weite Gebiete der orthodoxen wie nicht-chalkedonensischen Kirchen bis Ende des 19. Jhs unter türkischer Herrschaft standen, war eine christliche Buchproduktion ausgeschlossen. Nur wenige Druckereien im Westen, vor allem in Venedig, druckten die (griechische) theologische, d. h. liturgische und pastorale Literatur. " Wissenschaft" im westlichen Sinne gab es nicht, wenn auch patristische Literatur und die byzantinischen Schriftsteller ebenfalls im Westen gedruckt wurden.

2.3 Die Bibliothek ist in Freihandaufstellung zugänglich und in weitgefaßte Sachgruppen gegliedert: Patristik; Liturgik, Frömmigkeit, Mönchtum; Dogmatik, Kirchenrecht, Ökumene; kirchliche und politische Geschichte des Balkans, Rußlands und des Nahen Orients (einschließlich Ägyptens und Äthiopiens). Die rund 200 laufenden Zeitschriften entsprechen diesen Gruppen. Zeitschriften mit Erscheinungsdatum vor 1900 sind nicht im Original vorhanden. Auf Mikrofiche liegen vor Trudy Kievskoj Duchovnoj Akademii (1860-1917) und Bogoslovskij Vestnik (1892-1917). Ferner ist vorhanden der vom Patriarchatsinstitut Vlatadon in Thessaloniki herausgegebene Nachdruck der Ekklesiastike Aletheia, der offiziellen Zeitschrift des Patriarchats von Konstantinopel (1880-1923).

2.4 Bei den byzantinischen Geschichtsschreibern findet sich aus dem 17. Jh die Pariser Reihe der Scriptores historiae Byzantinae (19 Bde). An Kirchenväter-Ausgaben sind einige Bände aus der Reihe Sanctorum Patrum opera polemica (Würzburg, 1770-1780) vorhanden sowie aus der Reihe Sämtliche Werke der Kirchenväter (München, um 1840).

2.5 Zur Liturgie finden sich die gesamten von Alexios Maltzew edierten liturgischen Sammlungen der orthodoxen Kirche in Ausgaben des späten 19. Jhs. Der übrige Bestand setzt sich aus Sammelwerken und Florilegien eher zufällig zusammen. Werke von Evgenij Konstantinovic Smirnov und den beiden Filarets, d. i. Vasilij Michailovic Drozdov und Dimitrij Grigorevic Gumilevskij, den Metropoliten von Moskau in der zweiten Hälfte des 19. Jhs, sind ebenfalls vorhanden.

3. KATALOGE

Alphabetischer Autoren-Katalog

[zunächst nach hauseigenen Regeln, ab 1982 nach RAK-WB, in Verbindung mit der Universitätsbibliothek Würzburg]

Sachkatalog

Sachkatalog der Bibliographie der " Ostkirchlichen Studien"

Katalog der Zeitschriftenartikel

[alle Kataloge in Zettelform]

Die Bestände sind im Gesamtkatalog der Universität Würzburg und im Katalog der Theologischen Fakultät, nicht aber im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Patock, Coelestin: Das Ostkirchliche Institut der deutschen Augustiner in Würzburg. In: Wegzeichen, Festgabe zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Hermenegild M. Biedermann. Würzburg 1971, S. 22-39 (Das östliche Christentum 25)

Plank, Bernhard: Das ostkirchliche Institut der Deutschen Augustinerordensprovinz in Würzburg und seine Bibliothek. In: Bibliotheksforum Bayern 18 (1990) S. 87-89

Stand: November 1992

Bernherd Plank OSA


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.