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Pfarrbibliothek

Adresse. Römisch-katholisches Pfarramt, Kirchgasse 26, 8990 Bad Aussee
Telefon. (03622) 522 14-0

Unterhaltsträger. Pfarre Bad Aussee
Funktion. Historische Pfarrbibliothek.
Sammelgebiet. Theologie. - Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Nur für wissenschaftliche Forschungsarbeiten nach schriftlicher Vereinbarung. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benützer. Westbahn bis Attnang-Puchheim, Regionalzug Richtung Stainach-Irdning bis Bad Aussee. - A 2 bis Knoten Seebenstein, S 6 (Semmeringschnellstraße) über Mürzzuschlag bis Knoten St. Michael, A 9 bis Selzthal, B 146 (Ennstalbundesstraße) bis Stainach-Irdning, B 145 bis Bad Aussee.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Zur Geschichte der Pfarrbibliothek ist nur wenig bekannt. Die Bücher dürften wohl im Laufe der Zeit aus den Nachlässen, also den privaten Büchersammlungen, der in der Pfarre tätigen Geistlichen zu der in der heutigen Form bestehenden Bibliothek zusammengefügt worden sein.

1.2 Ein interessantes Detail läßt sich jedoch den Exlibris entnehmen: etwa 130 Titel stammen aus dem Besitz des Pfarrers Johann Heinrich Leitgeb (Leithgeb), der in der Matrikel der Grazer Universität für das Jahr 1709 als spekulativer Theologe bezeichnet wird. Leitgeb wirkte als Pfarrer in Ischl, Hallstatt, Goisern und Aussee. 1711 dürfte er mit dem systematischen Ankauf von - vornehmlich theologischen - Büchern begonnen haben. In die meisten von ihm erworbenen Bände wurden das Datum des Ankaufs (der Zeitraum umfaßt die Jahre 1711 bis 1749) und der jeweilige Dienstort des Pfarrers eingetragen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Von insgesamt 860 erhaltenen Druckwerken sind rund 710 dem historischen Buchgut zuzurechnen (210 aus dem 19. Jh, 450 aus dem 18. Jh, 48 aus dem 17. Jh, 2 aus dem 16. Jh sowie eine Inkunabel). Die Titel sind etwa zur Hälfte in lateinischer (360) und deutscher Sprache (340) verfaßt. 10 Titel liegen in Französisch und Italienisch vor. Der Bestand Leitgebs (ein Titel aus dem 16. Jh, 20 aus dem 17. Jh und 112 aus dem 18. Jh) ist darin enthalten. Er ist zwar auch in einem Sonderkatalog nachgewiesen (s. u. 3), aber nicht gesondert aufgestellt.

2.2 Die meisten Bücher sind theologischen Inhalts: je 150 Titel tfallen auf Aszetik und Homiletik, 80 auf Liturgik. Biblische (bzw. patristische) und dogmatisch-apologetische Literatur ist mit je 50 Titeln vertreten. Jeweils 40 Werke beziehen sich auf Moral, Pastoral und Kirchenrecht. 20 Titel sind kirchenhistorische und 15 katechetische Publikationen. Die übrigen 75 Titel verteilen sich auf die Fachgebiete Profangeschichte (30), Literaturwissenschaft/Belletristik (20) und die Naturwissenschaften inklusive Medizin und Ökonomie (25).

2.3 Der Bestand zur Theologie enthält die ältesten Drucke (eine Inkunabel und einen Frühdruck zur Homiletik) sowie Standardwerke der Praktischen Theologie. Aus den profanen Fachgebieten sind Flavius Josephus' Alte Geschichten (Straßburg 1539), Palladios Traité des 5 ordres d'architecture (Paris 1645), die 1695 in Nürnberg erschienenen Georgica curiosa des Wolff Helmhard von Hohberg und die Pharmacopoea Wirtenbergica (Stuttgart 1754) zu erwähnen.

3. KATALOGE

Nominalkatalog [alphabetisch]

Katalog der Sammlung Leitgeb (Leithgeb)

[chronologisch nach dem Zeitpunkt des Ankaufs]

[beide Kataloge in Listenform, mschr., erstellt 1993 von Dr. Maria Mairold]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Hollwöger, Franz: Das Ausseer Land. Geschichte der Gemeinden Bad Aussee, Altaussee, Grundlsee, Mitterndorf und Pichl. Bad Aussee 1956 [zu Bad Aussee S. 174-177]

Stand: März 1996

Christoph Steiner


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.