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Bibliothek im Predigerseminar der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen

Adresse. Bornstr. 11, 99817 Eisenach [Karte]
Telefon. (03691) 20 36 56
Telefax. (03691) 21 44 40

Unterhaltsträger. Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen
Funktion. Wissenschaftliche Spezial- und Seminarbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, Dogmatik, Homiletik und Kirchengeschichte des 19. und 20. Jhs, Gesangbücher.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-14 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. Vom Bahnhof Eisenach Fußwegnähe (ca. 20 Minuten) in Richtung Meiningen/Wartburg. A 4 (E 40), Ausfahrt Eisenach-Ost oder -West. Parkmöglichkeit vor dem Gebäude.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 In der Residenzstadt Eisenach bestand von 1704 bis 1741 eines der ersten Predigerseminare in Deutschland. Es wurde in Verbindung mit dem Gymnasium illustre als Seminarium Theologicum oder Geistliches Seminar geführt und war für jeweils sechs Kandidaten der Theologie bestimmt, die bereits die Universität besucht hatten und nun auf ihren Beruf vorbereitet werden sollten. Mit dem Tod des kinderlos gebliebenen Herzogs Wilhelm Heinrich (1691-1741, reg. seit 1729) fiel Sachsen-Eisenach an Sachsen-Weimar zurück. Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar (1688-1748, Mitregent seit 1707, Alleinherrscher seit 1728) entzog dem Seminar die Einkünfte, so daß es geschlossen werden mußte.

1.2 An diese Tradition knüpfte das nach längerer Vorbereitungszeit am 15. Mai 1922 eröffnete Thüringer Predigerseminar an, dessen Lehrkörper die Mitglieder des Landeskirchenrates bildeten. Die Unterrichtsfächer waren vorwiegend auf die pfarramtliche Praxis abgestimmt. 1930 wurde das Seminargebäude in der Bornstraße bezogen, wo sich Internat und Bibliothek heute noch befinden.

1.3 Als erster Seminardirektor war Martin Saupe (1867-1962) darauf bedacht, die Seminarbibliothek ihrer Zweckbestimmung gemäß zu vermehren. Selbst in den Inflationsjahren verwandte er einen großen Teil der Valutaspenden für Bücherkäufe. 1929 zählte die Bibliothek 9000 Bde, die sich in die folgenden Bestandsgruppen gliederten: Altes Testament, Bibel, Bibelkunde, Dichtung, Dogmatik, Erbauungsliteratur, Ethik, Heimatkunde, Homiletik, Kirchengeschichte (Allgemeines, Biographien, Dogmengeschichte, Kirchengeschichte, Gesetze und Verfassungen), Liturgik (und Musik), Äußere und Innere Mission, Nachschlagewerke, Naturwissenschaften, Neues Testament, Pädagogik, Philosophie, Philologie, Praktische Theologie, Religionsgeschichte, Weltgeschichte, Soziologie, Zeitschriften.

1.4 Der Grundbestand der Bibliothek stammte aus dem Altenburger Predigerseminar. Dort war 1834 ein Theologisch-praktischer Verein gegründet worden, der bis 1870 den Kandidaten Gelegenheit zu Vorträgen, Übungen und zu weiterbildender Lektüre bot. Aus dieser Zeit sind noch Schriften im Bestand. 1883 entstand in Altenburg ein Predigerseminar für das Herzogtum Sachsen-Altenburg, das 1919 aufgehoben wurde. Es wurde durch das neugegründete Seminar der Thüringer Evangelischen Kirche in Eisenach abgelöst.

1.5 Bücherschenkungen flossen dem Seminar reichlich zu, Geldspenden wurden vorrangig zum Ankauf von Büchern verwendet. Im Wintersemester 1928/29 wurde ein Büchereiverwalter eingestellt, seitdem wurde die Bibliothek kontinuierlich sachkundig betreut. Die zunächst sich anbietende Verfahrensweise, die Sammlung durch die Kandidaten selbst verwalten zu lassen, hatte sich als undurchführbar und für die Bücherei schädlich erwiesen.

1.6 1924 wurde dem Predigerseminar die Eisenacher Kreiskirchenbücherei leihweise überlassen. Es handelte sich um die sogenannte Ministerialbibliothek, die aus einem historischen und aus einem aktuellen Teil bestand. Während der aktuelle Buchbestand mit der Predigerseminarbücherei vereint wurde, blieben die älteren Werke separat aufgestellt. Ein eigener Zettelkatalog wurde angelegt, die Titel des 17. und 18. Jhs wurden zuerst verzeichnet.

1.7 Die Seminarbibliothek nahm Bücher aus den verschiedensten Quellen auf. Als Provenienzen erscheinen im Bestand u. a. die Eisenacher Gymnasialbibliothek, die Kirchenbibliothek in der Georgenkirche (s. a. Eisenach, Bibliothek der Stadtkirche Sankt Georgen), die " Herzogl. S. M[einingische] Ministerialbibliothek", " Aus dem Nachlaß des Schulrats C. Aug. Stier in Weimar (1842-1921)", " Ex libris Wilhelm Hanewinckel", das Fürstliche Gymnasium Gera und die " Frauenschule mit Haushaltpflegeschule Neudietendorf". Aus der Volksdienst-Bücherei der Thüringer Evangelischen Kirche erhielt die Seminarbibliothek Werke der Schönen Literatur.

1.8 In den Jahren 1987/88 ging die " Alte [Ministerial- und Kirchen-]Bibliothek" wieder in den Besitz der Kirchgemeinde Eisenach über und wurde in der Georgenkirche aufgestellt. Die Kirchenbibliothek aus Thangelstädt (bei Kranichfeld), die zwischen 1931 und 1934 als Depositum nach Eisenach gekommen war, befindet sich z. T. noch in der Seminarbibliothek; der übrige Bestand wurde ebenfalls der Georgenkirche übergeben.

1.9 Der Bestand wurde entsprechend dem Lehrprogramm der Ausbildungsstätte aufgebaut. Schwerpunkte bildeten dabei die Religions- und Kirchengeschichte, Bibelwissenschaften und die Homiletik. Von besonderem Wert ist das aus der Feder thüringischer Autoren stammende Kleinschrifttum. Hervorzuheben ist die Gesangbuchsammlung. Für Forschungszwecke stehen zahlreiche theologische Fachzeitschriften, vor allem des 20. Jhs, zur Verfügung. Die ältere Studienliteratur ist nach Sachgebieten aufgestellt ( s. o. 1.3). 1966 wurde die Aufstellung nach dem Numerus currens eingeführt, der seit 1992 durch eine neue Systematik ergänzt wird. Die aktuelle Literatur wird jeweils im Semesterapparat für die Studierenden bereitgestellt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek umfaßt etwa 41.000 Bde, davon zählen 7030 (17,1 Prozent) zum historischen Bestand: 16. Jh 39, 17. Jh 216 (3,1 Prozent), 18. Jh 950 (13,5 Prozent) und 19. Jh 5825 (82,8 Prozent). Hinzu kommen 3 Inkunabel-Bände.

2.2 6302 Bde (89,7 Prozent) sind deutschsprachig, 587 (8,3 Prozent) liegen in Latein vor, 48 in Französisch, 8 in Englisch und 84 (1,2 Prozent) in weiteren Sprachen.

2.3 Bei den Inkunabeln handelt es sich um die Decretales Papst Gregors IX. (Venedig: Baptista de Tortis 1496; GW 11493) und die Biblia cum postillis Nicolai de Lyra (Nürnberg: Anton Koberger 1487; GW 4289).

Systematische Übersicht

2.4 Zur Kirchengeschichte und zur Religionsgeschichte sind 1787 Bde (25,4 Prozent; 16. Jh. 19, 17. Jh. 145, 18. Jh 508, 19. Jh 1115) im Bestand, darunter die Kirchen-Geschichte (Quedlinburg 1777) des Eusebius, übersetzt und erläutert von Friedrich Andreas Stroth, und die Geschichte der christlichen Kirche des Ersten Jahrhunderts (Berlin und Leipzig 1779-1780) von Johann August Starck. Vorhanden sind ein Märtyrbuch (Herborn 1608), die Colloquia des Erasmus in einer Amsterdamer (1658) und in einer Leipziger (1699) Ausgabe, die Histoire du chisme des Grecs (Paris 1682) von Louis Maimbourg und Prima classis excercitionum (München 1716) des Ignatius von Loyola sowie Theosophia revelata ( o. O. 1730) und Aurora oder Morgenröthe im Aufgang ( o. O. 1730) von Jacob Böhme.

2.5 Die pietistischen Streitigkeiten zu Halberstadt betrifft ein Ausführlicher Bericht an ...

Johann Georgen, Herzogen zu Sachsen (Jena 1694) des Eisenacher Hofpredigers Paul Anton (1661-1730). Im Bestand sind von Johann Albert Bengel u. a. die Schriften Ordo temporum (Stuttgart 1741) und Abriß der so genannten Brüdergemeine (Stuttgart 1751), dem eine Zuverläßige Nachricht von seinem Leben und Sterben sowie seinen Schriften (Frankfurt und Leipzig 1756) von Johann Philipp Fresenius angefügt ist, ferner Ludwig Graf von Zinzendorfs Theologische und dahin einschlagende Bedencken (Büdingen 1742). Ein Sammelband aus dem 19. Jh enthält 22 Schriften, darunter die Reformationspredigt des Begründers der Freien Gemeinden in Magdeburg, Leberecht Uhlig, mit dem Titel Hier stehe ich, ich kann nicht anders (Magdeburg 1845).

2.6 Aus dem umfangreichen biographischen Schrifttum sind zu nennen De Philippi Melanchthonis ortu, totius vitae curriculo & morte (Leipzig 1591) von Joachim Camerarius, Leben Des Päbstlichen Gnaden-Predigers Oder Ablas-Crämers Johann Tetzels (Leipzig 1717) von Johann Jacob Vogel und Gott allein, soll die Ehre seyn ([Nürnberg] 1720) von Johann Tennhardt, die Eigene Lebensgeschichte (Halle 1789) von Anton Friedrich Büsching und Johann Friedrich Wilhelm Ritters Leben des Freyherrn Johannes von Watteville, Bischofs der evangelischen Brüderkirche (Altona 1800).

2.7 Die Literatur zum Alten und zum Neuen Testament, einschließlich der Bibelausgaben und der Bibelkunde umfaßt 1126 Bde (16 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 13, 18. Jh 74, 19. Jh 1036), darunter Bibeln in Hebräisch (1677, 1701, 1806, 1833), Französisch (1823) und Englisch (1827), eine Biblia (Sondershausen 1716) mit einer Vorrede des schwarzburgischen Superintendenten Georg Friedrich Meinhar(d)t und das " Bunsen'sche Bibelwerk" (Leipzig 1858-1865).

2.8 Vorhanden sind die Kirchliche Verfassung der heutigen Juden, sonderlich derer in Deutschland (Frankfurt und Leipzig 1748-1749) von Johann Christoph Georg Bodenschatz, der Entwurf der hebräischen Alterthümer (Weimar 1794) von Heinrich Ehrenfried Warnekros und Die vier und zwanzig Bücher der Heiligen Schrift (Berlin 1866). Das Neue Testament betreffen Das Grosse Leben Christi (Frankfurt a. M. 1689) von Martin von Cochem, die Paraphrasische Erklärung Der sämtlichen Schriften Neues Testamentes (Teil 2, Magdeburg und Leipzig 1756) von Philipp Doddridge, Gnomon Novi Testamenti (Tübingen 1742) von Johann Albert Bengel und Novum Testamentum triglottum (Leipzig 1854) von Friedrich Constantin von Tischendorf. Weiterhin zu nennen sind die Moralische Bilderbibel (Gotha 1805-1812) von Caspar Friedrich Lossius, die Charakteristick der Bibel (Halle 1794-1795) von August Hermann Niemeyer, ein Bibel-Atlas (Weimar 1832), gezeichnet von Carl Friedrich Weiland, und die Reisebilder von Carl Ninck, Auf Biblischen Pfaden (Hamburg 1886).

2.9 Mit Homiletik befassen sich 924 Bde (13,2 Prozent; 16. Jh einer, 18. Jh 73, 19. Jh 850), der Erbauung sind weitere 169 Bde (2,4 Prozent; 17. Jh 5, 18. Jh 11, 19. Jh 153) zuzuordnen. Vorhanden sind die Saltzpostilla (Frankenhausen 1594) von Jacob Chaericus, die pietistische Veröffentlichung Der Öffentlichen Gemein-Reden im Jahr 1747 zweyter Theil (1749), Sermons (Paris 1763) von Jean-Baptiste Massilon, Sechzig erbauliche Reden über die Offenbarung Johannis (Stuttgart 1771) von Johann Albrecht Bengel, Heilige Reden (Nordhausen 1772) von Christoph Friedrich Sangerhausen und Kurzer Begriff der Moraltheologie (Leipzig 1772-1773).

2.10 Ein Sammelband enthält u. a. Drey Erndten-Dank-Predigten (Altenburg [1772]) von Georg Daniel Schuderoff, und Drey Predigten bey Gelegenheit schwerer Gewitter und beschädigender Wasserfluthen (Altenburg 1771) von Gotthilf Friedemann Löber. Vorhanden sind überdies Ludwig Theobul Kosegartens Antrittspredigt zu Altenkirchen auf der Halbinsel Wittow (Leipzig 1792) und August Hermann Niemeyers Zwey Reden an die Zöglinge des Kön. Pädagogiums über die wahre Freiheit (Halle 1794).

2.11 Sprache und Literatur zählen 600 Bde (8,5 Prozent; 16. Jh 4, 17. Jh 14, 18. Jh 31, 19. Jh 551). Darunter sind Johann Rists Sabbahtische Seelenlust (Lüneburg 1651) und Himmlische Lieder (Lüneburg 1652). Einige Gedichte und Lieder (Philadelphia 1778) ließ Johann Christoph Kunze drucken. Als Schullektüre dienten Vergils Werke (Bd 2, Braunschweig 1788), die Biographien des Kornelius Nepos (Frankfurt a. M. 1789), übersetzt von Johann Andreas Benignus Bergsträßer, und Ciceros Kato oder Über das Alter (Berlin 1808), übersetzt von Friedrich Samuel Gottfried Sack.

2.12 Die Gesangbuchsammlung (487 Bde, 6,9 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 4, 18. Jh 120, 19. Jh 362) enthält hauptsächlich Gesangbücher thüringischer Orte, z. B. Altenburg, Arnstadt, Gotha, Greiz, Hildburghausen, Lobenstein, Meiningen, Mühlhausen, Neustadt/Orla, Nordhausen, Rudolstadt, Saalfeld und Weimar. Zu nennen sind ein Eisenachisches Neu-vermehrtes Gesang-Buch (Eisenach 1700), nebst einem Geistreichen Morgen- und Abendsegen (Eisenach 1700) aus Johann Habermanns Gebet-Buch, ein Eisenachisches Neu-revidirtes und beständiges Gesang-Buch (Eisenach 1766), ein Neuvermehrtes Gesangbuch (Weimar 1666), ein Schuldiges Lob Gottes Oder: Geistreiches Gesang-Buch (Weimar 1722) und ein Himmlisches Freuden-Mahl Der Kinder Gottes auff Erden (Lüneburg 1739).

2.13 Die Gruppe Dogmatik umfaßt 313 Bde (4,5 Prozent; 17. Jh 10, 18. Jh 16, 19. Jh 287), darunter die Altenburger Luther-Ausgabe. De sacramento nuctionis infirmorum liber (Paris 1673) von Jean de Launoy (1603-1678) trägt die Prägung der Bibliotheca Bünauiana. Vorhanden sind Fénelons Démonstration de l'existence de dieu (Amsterdam 1721), Christian Kortholts Gründlicher Beweis der Wahrheit der Christlichen Religion (Leipzig 1737), die Einleitung in die dogmatische Gottesgelahrtheit (Jena 1749) von Johann Georg Walch und eine Merckwürdige Nachricht von der Bekehrung eines Naturalisten (Frankfurt und Leipzig 1750) von Johann Philipp Fresenius sowie ein Augenscheinlicher Beweiß von Gott und seiner väterlichen Vorsorge (Dresden 1754) von Johann Christian Frey.

2.14 Anzuführen sind die anonym erschienenen Betrachtungen über die vornehmsten Wahrheiten der Religion (Teil 2, Braunschweig 1780) von Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem und die Vertrauten Briefe, die Religion betreffend (Breslau 1785) von Johann Joachim Spalding, weiterhin zwei Abhandlungen Über die kirchliche Genugthuungslehre (Züllichau und Freystadt 1796) von Josias Friedrich Christian Löffler, Religion, eine Angelegenheit des Menschen (Frankfurt und Leipzig 1797) von Johann Joachim Spalding, Franz Volkmar Reinhards Versuch über den Plan, welchen der Stifter der christlichen Religion zum Besten der Menschen entwarf (Wittenberg und Zerbst 1798) sowie eine größere Anzahl von Werken aus dem 19. Jh.

2.15 Zu Philosophie und Ethik sind 281 Bde (4 Prozent; 17. Jh 7, 18. Jh 38, 19. Jh 236) vorhanden, u. a. die Werke des Epiktet (London 1741), De dignitate et augmentis scientiarum libri IX (Leiden 1650) von Francis Bacon, Eine kurze Eröffnung und Anweisung der dreyen Principien und Welten im Menschen (Berlin und Leipzig 1779) von Johann Georg Graber und Johann Georg Gichtel, Gellerts Moralische Vorlesungen (Biel 1771) in einem Einband des Hofbuchbinders J. G. C. Sachse (1786) -, Necker über natürliche Moral (Leipzig 1789), Die allgemeine Religion (Halle 1797) von Ludwig Heinrich Jakob sowie Schellings Ideen zu einer Philosophie der Natur (Teil 1, Landshut 1803) und Von der Weltseele (Hamburg 1806).

2.16 Katechetik und Pädagogik zählen 254 Bde (3,6 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 8, 19. Jh 244). Vorhanden sind u. a. Le Catéchisme français de Calvin, publié en 1537 (Genf 1878), Der Kleine Catechismus (Leipzig 1669) von Luther und Gottesverehrungen (Heft 1, Zürich 1812) von K. A. Dreist.

2.17 Das Fach Geschichte ist mit 170 Bdn vertreten (2,4 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 8, 18. Jh 17, 19. Jh 143). Unter den Autoren befinden sich z. B. Alfred von Arneth (Prinz Eugen von Savoyen, Wien 1858), Ernst Curtius (Griechische Geschichte, Berlin 1857-1867), Max Duncker (Geschichte des Altertums, Leipzig 1874-1876), Theodor Mommsen (Römische Geschichte, Berlin 1854-1855) und Friedrich von Raumer (Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit, Leipzig 1823-1825) in verschiedenen Auflagen. Des deutschen Volkes Erhebung im Jahr 1848 (Danzig 1848) von Julius Lasker und Friedrich Gerhard enthält Bildnisse von Robert Blum, Ludwig Uhland, Erzherzog Johann u. a.

2.18 Zur Liturgik liegen 142 Bde vor (2 Prozent; 17. Jh 5, 18. Jh 14, 19. Jh 123), darunter die Agenda (Leipzig 1624), der Bericht, Wie ...

Johann Ernst der Elter, Hertzog zu Sachsen, ...

Die Behtstunden ... zuhalten anbefohlen (Erfurt 1631), ein Vollständiges Kirchen-Buch (Leipzig 1668) und die Chur-Fürstliche Brandenburgische Im Hertzogthum Magdeburg Publicirte Kirchen-Ordnung (Halle 1685).

2.19 Unter den Nachschlagewerken (132 Bde, 1,9 Prozent; 18. Jh 10, 19. Jh 122) befinden sich ein von Christian Wilhelm Roch herausgegebenes Deutsches Kirchenwörterbuch (Halle 1784) und die Biblische Real- und Verbal-Handconcordanz (Jena 1765) von Gottfried Büchner.

2.20 Schriften zur Mission sind mit 112 Bdn (1,6 Prozent; 18. Jh 16, 19. Jh 96) im Bestand, darunter Johann Albert Fabricius' Sallutoris lux evangelii toti orbi per divinam gratiam exoriens (Hamburg 1731). Beim Kirchenrecht, bei der Praktischen Theologie, der Soziologie und den Naturwissenschaften (insgesamt 124 Bde, 1,8 Prozent; 16. Jh 9, 17. Jh 3, 18. Jh 4, 19. Jh 108) liegt der Erwerbungsschwerpunkt im 20. Jh.

2.21 Zu den Zeitschriften zählen 409 Bde (5,8 Prozent; 18. Jh 10, 19. Jh 399). Vorhanden sind u. a. Bewährte Nachrichten Von Herrnhutischen Sachen, hrsg. von Johann Philipp Fresenius (Bd 1-8, 1747-1751), die in Barmen, später in Philadelphia erschienene Zeitschrift Mancherlei Gaben und Ein Geist (Jg. 1-8, 1835-1842), Protestantische Monatsblätter für innere Zeitgeschichte (Jg. 1, 1852 ff.), Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule und Haus (Jg. 2, 1859 ff.), Theologischer Jahresbericht (Jg. 4, 1884 ff.), Das Pfarrhaus (Jg. 1, 1885 ff.), Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins (Jg. 11, 1888 ff.), Theologische Literatur (Jg. 11, 1886 ff.) und die Zeitschrift für Theologie und Kirche (Jg. 1, 1891 ff.).

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach RAK]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Standortkatalog

[3 Bde; (1) Alte Systematik: 1922 bis September 1966, (2) Numerus currens: ab Oktober 1966, (3) Numerus currens und Neue Systematik: ab April 1992]

3.2 Sonderkataloge

Predigt / Kommentare / Exegese

[nach Bibelstellen geordnet]

Perikopenreihen

Unterrichtshilfen

[nach Bibelstellen]

Examensarbeiten

[sachlich erschlossen im Schlagwortkatalog]

Zeitschriftentitelkatalog

Reihenkatalog

[mit Nachweis der Stücktitel]

[alle Sonderkataloge in Zettelform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Landeskirchenarchiv Eisenach: Akten des Landeskirchenrates der Thüringer evangelischen Kirche über Oberpfarrarchive und Superintendenturbüchereien. 1924, Bd II Predigerseminar Eisenach: Laufende Akten. 1989/90

4.2 Darstellungen

Lins, Hermann: Das Thüringer Predigerseminar in Eisenach 1922-1934 unter seinem ersten Rektor Kirchenrat D. Martin Saupe. Eisenach 1982

Stand: Juni 1997

Wiltrud Artschwager

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.