FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Sveucilišna knjiznica

Universitätsbibliothek


Adresse. Herkulov prolaz 1, 52000 Pula
Telefon. (052) 213 888
Telefax. (052) 214 603
e-mail. [skpu@knjiga.skpu.hr]
Internet. http://knjiga.skpu.hr

Unterhaltsträger. Sveucilište u Rijeci [Universität Rijeka]
Funktionen. Zentralbibliothek der in Pula wirkenden Einrichtungen der Universität Rijeka, Öffentliche Bibliothek.
Sammelgebiete. Alle Wissensgebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Ausleihe erfolgt ausschließlich an wissenschaftliche Institutionen. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7.30-19 Uhr, Samstag 7.30 -13.30 Uhr; K. u. k. Marine-Bibliothek: Montag bis Freitag 11-15 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Ausländische Gäste können bei Vorlage des Reisepasses den Bestand im Lesesaal benutzen. Die K. u. k. Marine-Bibliothek befindet sich im Stadtzentrum, im Gebäude Dom hrvatskih branitelja (Leharova 1). - Bahnverbindung von Ljubljana über Divaca; vom Hauptbahnhof Fußwegnähe (ca. 15 Minuten) oder Stadtbus (Linien Veruda, Stoja oder Vidikóvac) bis zum Zentrum (Haltestelle Giardini). Busverbindungen von Triest, Ljubljana und Zagreb; vom Busbahnhof Fußwegnähe (ca. 5 Minuten). - Von Zagreb Autobahn und Fernverkehrsstraße E 65 und E 751 über Rijeka, Opatija und Labin bis Pula. Parkmöglichkeiten beim Park grada Graza [Park der Stadt Graz], von dort Fußwegnähe zur Bibliothek (ca. 5 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die geschichtliche Darstellung des Gesamtbestandes muß verschiedene Bestandsquellen der heutigen Universitätsbibliothek in Pula [ital. Pola] berücksichtigen. Im Jahre 1930, während Istriens Zugehörigkeit zu Italien, wurden in Pula die Bestände der dortigen Gemeindebibliothek [Biblioteca Comunale; s. u. 1.4 ], der Landesbibliothek Istriens [Biblioteca Provinciale dell' Istria] aus Porec (s. u. 1.2) und der Bibliothek der Gesellschaft für Archäologie und Heimatgeschichte Istriens [Società Istriana di archeologia e storia patria] aus Porec (s. u. 1.3) vereint und damit der Grundstein der heutigen Sammlung gelegt. Dieses organisatorische Gefüge funktionierte als Bibliothekskonsortium unter der Bezeichnung Landesbibliothek Istriens. Den Anstoß zu dessen Entstehen gab der italienische Politiker Francesco Salata (1876-1944); zum ersten Leiter wurde der Historiker Camillo De Franceschi (1868-1953) ernannt. Der Bestand wurde durch Kauf, Schenkung und Tausch ergänzt. Im Jahre 1937 hatten die Sammlungen einen Umfang von 41.096 Bdn und den Charakter einer Universalbibliothek, dennoch lassen sich als Bestandsschwerpunkte die historischen Wissenschaften, besonders Werke zur Geschichte Istriens, erkennen. Die Bücher der drei Stammbibliotheken waren überwiegend in italienischer und lateinischer Sprache verfaßt, während etwa 4000 deutschsprachige Bände aus der Marine-Kasino Bibliothek (s. u. 1.5) in den Bestand gelangten. Lediglich 25 Bücher waren in kroatischer Sprache. Der größte Teil des heute erhaltenen Altbestandes stammt aus der vereinigten Bibliothek. Als sie 1943 aufgelöst wurde, verfügte sie über 18.000 Titel, von denen zwischen 1943 und 1947 ein Teil nach Italien gebracht wurde.

1.2 Die Landesbibliothek Istriens in Porec, gegründet 1861 beim Landeskomitee Istriens [Giunta Provinciale dell' Istria], wurde aus Spenden namhafter Familien Istriens aufgebaut. Bedeutsam sind die Schenkungen der Familie Kandler, darunter 19 Bde Handschriften des Historikers, Juristen und Konservators des österreichischen Küstenlandes, Pietro Kandler (1804-1872), sowie die Korrespondenz zwischen Carlo Combi (1827-1874) und Tomaso Luciani (1818-1894). Zum Zeitpunkt ihrer Verlegung nach Pula und ihrer Vereinigung mit den beiden anderen Bibliotheken besaß die Landesbibliothek einen Gesamtbestand von 19.295 Bdn, überwiegend geschichtlicher und rechtswissenschaftlicher Literatur.

1.3 Die Bibliothek der Gesellschaft für Archäologie und Heimatgeschichte Istriens wurde 1884 in Porec gegründet und sammelte vor allem historisches Schrifttum. Zum Zeitpunkt ihrer Angliederung an die Landesbibliothek Istriens besaß sie 3277 Bde, vorwiegend wissenschaftliche Zeitschriften, die der Verein im Tausch für seine eigenen Veröffentlichungen erhalten hatte.

1.4 Die Gemeindebibliothek von Pula war 1903 aus Spenden ortsansässiger italienischer Familien entstanden. Sie erhielt von der Stadt einen ständigen Erwerbungsetat und verfügte anfänglich hauptsächlich über belletristische Werke, überwiegend in italienischer, zum geringeren Teil auch in lateinischer und deutscher Sprache. Da sie bis 1929 im Archäologischen Gemeindemuseum [Museo archeologico comunale] untergebracht war, floß ihr außerdem archäologische Literatur in größerem Umfang zu. Obwohl es sich um eine öffentliche Bibliothek handelte, besuchten sie nur wenige Kroaten, da ihr Bestand keine kroatischsprachige Literatur aufwies. Die kroatische Bevölkerung bevorzugte die 1908 gegründete kroatische Öffentliche Volksbibliothek [Javna pucka knjiznica], die allerdings 1921 einem von italienischen Faschisten gelegten Brand zum Opfer fiel. Bei ihrer Vereinigung mit den anderen Bibliotheken umfaßte die Gemeindebibliothek 10.233 Bde.

1.5 Der vereinigten Bibliothek wurden 1930 4269 Bde der ehemaligen Bibliothek des österreichisch-ungarischen Marine-Kasinos zugewiesen. Diese war 1870 vom Offiziersverein der Kriegsmarine in Pula gegründet worden und stand ausschließlich Offizieren und Zivilisten im Dienst der K. u. k. Marine sowie deren Familienangehörigen zur Verfügung. Das Bestandsprofil bestimmte vorwiegend Schöne Literatur in deutscher Sprache, obwohl auch französische, italienische, ungarische, tschechische, polnische und kroatische Literatur angeschafft wurde. Bis zum Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie (1918) wuchs diese Bibliothek auf ca. 25.000 Bde an, von denen heute etwa 3000 in Pula aufbewahrt werden.

1.6 Im Jahre 1949 übernahm die in Pula neugegründete kroatische Wissenschaftliche Bibliothek [Naucna biblioteka] den erhaltenen Bestand der Landesbibliothek Istriens. Der Bestand wurde nun durch Kauf und Tausch hauptsächlich kroatischsprachiger Werke ergänzt. Die Wissenschaftliche Bibliothek erhielt 1957 das Pflichtexemplarrecht für kroatische Drucke. 1994 wurde sie der Universität Rijeka [Sveucilište u Rijeci] unterstellt und erhielt 1995 ihren heutigen Namen. Als eine der jüngsten Schenkungen gingen 1995 als Spende der deutschen Regierung 500 neue, in Deutschland veröffentlichte Bücher (hauptächlich Lexika und wissenschaftliche Literatur) ein.

1.7 Die Marine-Bibliothek - Ende des 19. Jhs in K. u. k. Marine-Bibliothek umbenannt - wurde 1802 in Venedig als Einrichtung der österreichischen Kriegsmarine gegründet. Ihre Entstehung verdankt sie der Initiative des Kriegs- und Marineministers Erzherzog Karl von Österreich (1771-1847), der als Grundstock des Bestandes 20 Bde wissenschaftlicher Werke zur Verfügung stellte. Seinem Beispiel folgten Offiziere der Kriegsmarine, die sich bereiterklärten, über mehrere Jahre einen kleinen Teil ihrer Einkünfte für den Aufbau der Bibliothek zur Verfügung zu stellen. Später kam der Staat - die Habsburger Monarchie - für ihren Unterhalt auf. Von Beginn an war sie eine wissenschaftliche Fachbibliothek und Sammelstelle für jegliche Drucke aus dem Bereich des Seewesens. Nach dem Österreichisch-Französischen Krieg (1805) mußte Österreich Venedig an Frankreich abtreten und verlor damit auch die inzwischen 700 Bde zählende Bibliothek; als 1814 Venedig erneut Österreich unterstellt wurde, fand die Marine im Arsenal eine Büchersammlung vor, bei der es sich vermutlich um einen Teil der ehemaligen Marine-Bibliothek handelte. Dieser Bestand wurde dem Marinekolleg [Collegio di Marina], dem späteren Marine-Kadettenkolleg, übereignet. Infolge der Kriegswirren von 1848 wurde das Kollegium nach Triest verlegt und erhielt die Bezeichnung Marineakademie. Hierher wurde, vermutlich im Jahre 1850, auch die Bibliothek überführt. Sie twickelte sich zur Zentralbibliothek der österreichischen Kriegsmarine, die die Sammelgebiete Seewesen, angewandte Hilfswissenschaften des Seewesens und dessen Randgebiete pflegte. Im Jahre 1854 wurde die Marineakademie nach Fiume verlegt und die Marine-Bibliothek verblieb größtenteils bei der neugegründeten Marinesternwarte; 1860 wurde ein Teil der in Triest neugegründeten Hydrographischen Anstalt inkorporiert.

1.8 Da in den sechziger Jahren des 19. Jhs Pula zum bedeutendsten Kriegshafen der österreichischen Marine wurde, erhielt die Marine-Bibliothek 1865/66 hier ihren neuen Standort. 1869 wurde sie dem in der Stadt neugegründeten Hydrographischen Amt als selbständige Abteilung angegliedert. Im Jahre 1892 bezog sie das Gebäude des Marinetechnischen Komitees, was auch den Bestandszuwachs an Werken zu den technischen Wissenschaften erklärt. Ihr Bestand umfaßte 1904 14.944 Titel (43.574 Bde), Ende 1918 schon 18.472 Titel. Nach dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie wurde ein Teil des Bestandes aus der von Italien besetzten Stadt Pula nach Italien abtransportiert. Der Restbestand der Marine-Bibliothek wurde der Bibliothek der Marinemilitärischen Kommandantur [Biblioteca del Comando Militare Marittimo] zugewiesen. Nach der Kapitulation Italiens im Jahre 1943 besetzte die deutsche Wehrmacht Pula und ließ 1944 die Marine-Bibliothek in die Schlösser Lednice [Eisgrub] und Valtice [Feldsberg] im Gebiet der heutigen Tschechischen Republik abtransportieren. Von dort gelangte sie 1950 in das Wiener Kriegsarchiv. Nach langjährigen Verhandlungen zwischen der Republik Jugoslawien und Österreich wurde 1975 die Marine-Bibliothek als Zeichen des guten Willens der Republik Österreich größtenteils an ihren alten Standort nach Pula zurückgeführt und der damaligen Wissenschaftlichen Bibliothek zugewiesen. Nach Durchführung einer Revision wurde sie 1991 als Kulturdenkmal der Republik Kroatien registriert. Im Jahre 1996 genehmigte das Verteidigungsministerium ihre Unterbringung im Haus des Kroatischen Heimatschutzes als Sondersammlung der Universitätsbibliothek Pula. Seit 1997 ist der Bestand dort wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Der mit ca. 12.000 Bdn geringere Teil der ehemaligen K. u. k. Marine-Bibliothek verblieb im Österreichischen Staatsarchiv in Wien (s. den Eintrag im Handbuch für Österreich).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bibliotheksbestand gliedert sich in den Altbestand, der sich aus den ehemaligen Sammlungen der K. u. k. Marine-Bibliothek und der Landesbibliothek Istriens zusammensetzt, den von 1949 bis heute aufgebauten Neubestand und die Sondersammlungen. Da kein Gesamtkatalog vorliegt, werden im folgenden nach einer kurzen chronologischen und sprachlichen Gesamtübersicht die einzelnen Teilbestände gesondert beschrieben.

2.2 Der Gesamtbestand zählt ca. 200.000 Bde Monographien und ca. 150.000 Bde Periodika (3150 davon Zeitungsbände). Auf den Neubestand (ab 1949) entfallen ca. 110.000 Bde Monographien, auf den Altbestand und die Sondersammlungen 90.000 Bde. Insgesamt weist der Bestand 15.000 Bde Germanica auf, von denen 13.700 vor 1900 gedruckt wurden, darunter 3615 Bde Periodika, ca. 100 Bde graphischer Mappen, den Rest bilden Monographien. Der überwiegende Teil der Germanica gehört zur K. u. k. Marine-Bibliothek (ca. 10.000 Bde), zum kleineren Teil zur Landesbibliothek Istriens (2876 Bde) und zu den Sondersammlungen (ca. 300 Bde).

2.3 Die Inkunabeln sowie Drucke des 16. bis 18. Jhs finden sich in den Sondersammlungen und in der K. u. k. Marine-Bibliothek. Nachgewiesen sind 4 Inkunabeln, 153 Bde aus dem 16. Jh, 49 aus dem 17. und ca. 300 Bde aus dem 18. Jh.

Altbestand

K. u. k. Marine-Bibliothek

2.4 Die Sammlung umfaßt 6757 Titel in 20.371 Bdn, davon 6392 Titel Monographien (13.716 Bde) und 365 Titel Periodika (6655 Bde). Es handelt sich hauptsächlich um Publikationen von Gelehrtengesellschaften und wissenschaftlichen Institutionen aus der ganzen Welt (überwiegend aus Europa, aber auch aus den USA, Rußland, Japan, Südamerika), die bis 1918 erschienen sind. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Seefahrtskunde unter weitgehender Berücksichtigung wissenschaftlicher Disziplinen, die im Seewesen Anwendung finden, wie Naturwissenschaften, Mathematik, Militärwissenschaft, Geographie und auch Geisteswissenschaften (Geschichte und Philologie). Etwa 60 Prozent des Bestandes sind deutschsprachig, 15 Prozent französisch, 15 Prozent englisch, 7 Prozent italienisch, 0,7 Prozent lateinisch und 2,3 Prozent in anderen Sprachen (Spanisch, Schwedisch, Dänisch, Portugiesisch, Ungarisch, Russisch). Der historische deutsche Bestand (bis 1900) beläuft sich auf 3257 Titel (9897 Bde), darunter ein Band (lateinisch) aus dem 16. Jh, 3 Bde (2 lateinisch) aus dem 17. Jh und 72 Bde (2 lateinisch) aus dem 18. Jh. Der Rest stammt aus dem 19. Jh. Bei 6932 Bdn der Sammlung handelt es sich um Monographien, deutsche Periodika sind mit 2965 Bdn (155 Titeln) aus dem 19. Jh vertreten.

2.5 Die erhaltenen Kataloge der Sammlung (s. u. 3.2 ) gliedern den Bestand in die zwei Hauptabteilungen (1) Wissenschaften ohne direkte Beziehung zur Schiffahrt und (2) Maritime Wissenschaften und Hilfswissenschaften in direkter Beziehung zur Schifffahrt. Beide Abteilungen sind in zahlreiche Gruppen gegliedert.

2.6 Der größte Einzelbestand der Abteilung 1 findet sich zur Gruppe Militärwissenschaften (798 Titel, davon 413 Germanica). Als ältester deutscher Druck hervorzuheben ist Giovanni Antonio Valtrinis De re militari veterum Romanorum (Köln 1597). Zur Geschichte sind 290 Titel (117 Germanica) vorhanden, darunter Guido Bentivoglio, Della guerra di Fiandra (Köln 1633-1639) und die Geschichte der europäischen Staaten (Hamburg 1840-1905, 121 Bde). Die Physik vertreten 374 Titel, davon 269 Germanica, so etwa die Electrotechnische Bibliothek (Wien, Pest und Leipzig 1883-, 61 Bde), J. S. F. Gehlers Physikalisches Wörterbuch (Leipzig 1825-1845, 25 Bde) und J. C. Maxwells Theorie der Wärme (Breslau 1877). Im Bereich der Mathematik (258 Titel, davon 173 Germanica) sind die ältesten Drucke Josephus Gallicius, Geometria militaris (München 1676) und Caspar Schott, Cursus mathematicus (Bamberg 1677). Die 333 Titel (220 Germanica) zu den Ingenieurwissenschaften stammen überwiegend aus dem 19. Jh und schließen z. B. das Lexikon der gesamten Technik (Leipzig 1875-1899) ein. Die Astronomie betreffen 195 Titel (103 Germanica), darunter als ältester Christoph Grienbergers Catalogus veteres affixarum longitudines ac latitudines conferens cum novis (Rom 1612). Aus dem Gebiet der Philologie sind 167 Titel erhalten, darunter 89 Wörterbücher (in 146 Bdn), die meist die deutsche Sprache betreffen, aber z. B. auch das Chinesische oder die Eskimosprache. Nennenswerte Titel sind der Nomenclator quatuor linguarum: Gallicae, Polonicae, Germanicae et Latinae (Lemberg 1773) und P. E. Dabovich, Nautisch-technisches Wörterbuch der Marine. Deutsch-italienisch-französisch und englisch (Pola 1883). Teil des Bestandes sind 25 Allgemeinenzyklopädien, u. a. von Brockhaus (1832) und Meyer (1869).

2.7 Die Abteilung 2 eröffnen 111 Titel zur Navigation, darunter 101 Germanica wie F. Laschober und E. Gelicich, Handbuch der Navigation (Pola 1890). Meereskunde und Meeresmeteorologie betreffen insgesamt 131 Titel (71 Germanica), so etwa die Magnetischen Beobachtungen an den Küsten der Adria in den Jahren 1889 und 1890 (Pola 1892). Das Thema Schiffsreisen behandeln 24 Titel (z. B. Reisen S. M. Schiffe, Pola 1883-1894), Artillerie und Waffenkunde 222 Titel (120 Germanica; z. B. Artillerie-Unterricht für die k. u. k. Kriegsmarine, Pola 1881). Insgesamt 188 Titel (69 Germanica) beschäftigen sich mit der Kriegsmarine, darunter die Gedenkblätter der k. u. k. Kriegsmarine (Pola 1898-1902). Den Bestand beschließen 154 Titel (74 Germanica) zu Schiffbau und Schiffmaschinenkunde, so etwa Viktor Lolloks Vorträge über Schiffbau an der k. u. k. Marine-Akademie (Fiume 1875) und Christoph Bernoullis Vademecum des Mechanikers (Stuttgart und Tübingen 1847).

2.8 Im Bereich der Periodika (155 Titel, 2965 Bde) ist das Seewesen am stärksten vertreten mit 95 Titeln in ca. 1000 Bdn. Darunter sind 11 österreichische Zeitschriften (383 Bde) wie z. B. die Mittheilungen aus dem Gebiete des Seewesens (Pola 1873-1914). In Deutschland erschienen 18 Zeitschriftentitel aus diesem Fachgebiet (z. B. Hansa. Zeitschrift für Seewesen, Hamburg 1864-1866 und 1868-1913, 66 Bde). Gut vertreten sind auch deutschsprachige Zeitschriften zum Militärwesen (42 Titel), darunter 18 österreichische wie die Österreichische militärische Zeitschrift (Wien 1818-1835, 81 Bde) und das Organ des militärwissenschaftlichen Vereins (Wien 1874-, 65 Bde). Auch 8 deutschsprachige Titel allgemeinen Inhalts sind im Bestand, so die Österreichische Revue (Wien 1863-1867, N. F. 1886-1908, 40 Bde) und die Illustrierte Oesterreichische Riviera-Zeitung (Pola 1904-1905).

2.9 Die K. u. k. Marine hat bis 1918 ca. 100 Titel (200 Bde) an Monographien und Periodika selbst veröffentlicht. Davon besitzt die Bibliothek 65 Bde Monographien sowie 32 Bde und 16 Hefte Periodika des 19. Jhs. Erwähnt seien die Veröffentlichungen des hydrographischen Amtes der k. u. k. Kriegsmarine zu Pola (1897-1915), Die Reisen S. M. Schiffe (Pola 1884-1894), Mittheilungen aus dem Gebiete des Seewesens (Pola 1873-1915), das Jahrbuch der meteorologischen und erdmagnetischen Beobachtungen (Pola 1897-1915) und der Almanach für die k. u. k. Kriegs-Marine (Pola 1877-).

Landesbibliothek Istriens

2.10 Die Sammlung mit insgesamt 30.000 Bdn ist zu 90 Prozent italienischsprachig. Inhaltlich dominieren Geisteswissenschaften (überwiegend Geschichte und Politik), Literatur zu Verwaltung, Rechtswissenschaft und Belletristik. Es liegen 1767 deutschsprachige bis 1900 veröffentlichte Titel vor (2876 Bde), darunter 125 aus dem 18. Jh. Unter diesen Titeln ist der Bereich Belletristik am stärksten vertreten mit ca. 400 Titeln, die aus der Marine-Kasino Bibliothek stammen. Es folgen Werke zu Statistik, Recht und Verwaltung sowie Literatur zu den Geisteswissenschaften. Von etwa 120 Büchern, die sich mit Seewesen und Technik befassen, wurde die Mehrzahl in Pula von der österreichisch-ungarischen K. u. k. Marine veröffentlicht.

Neubestand (nach 1949 erworben)

2.11 Von 100.000 Monographienbänden sind 80 Prozent in kroatischer Sprache, 8 Prozent in italienischer, 6 Prozent in glischer und 2 Prozent (ca. 2000 Bde) in deutscher Sprache. Lediglich 1,3 Prozent stammen aus dem 19. Jh, der Rest aus dem 20. Jh.

2.12 Die Periodika-Sammlung des Neubestandes umfaßt ca. 115.000 Bde. 40 Titel (639 Bde) sind in deutscher Sprache im 19. Jh erschienen und stammen aus der ehemaligen Landesbibliothek Istriens. Erwähnenswert sind die Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit und politische Gesetzkunde (Wien 1825-1848) und Stenographischer Bericht über die Verhandlung der deutschen konstituirenden National-Versammlung (Frankfurt a. M. 1848-1849).

Sondersammlungen

Rara- und Handschriftensammlung

2.13 Diese Sammlung enthält ca. 100 Bde Inkunabeln und Drucke des 16. und 17. Jhs sowie Handschriften und Korrespondenz bedeutender Persönlichkeiten Istriens. Die Bücher sind überwiegend in Italien in italienischer und lateinischer Sprache erschienen, nur zum kleineren Teil in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Die Sammlung wurde durch Separierung einzelner Exemplare aus der Landesbibliothek Istriens gebildet. Sie umfaßt 4 in Venedig gedruckte Inkunabeln (3 in lateinischer und eine in griechischer Sprache), 55 Drucke aus dem 16. Jh (6 Germanica), 5 aus dem 17. Jh und 4 aus dem 18. Jh. Das älteste deutsche Buch ist die Venedische chronica (Frankfurt: Cyriacus Jacob zum Bart 1509). Erwähnt sei auch Luthers Die Propheten alle Düdesch (Wittenberg: H. Lufft 1543).

Histrica-Sammlung

2.14 Die Sammlung schließt Literatur zu Istrien, in Istrien erschienene Drucke und Werke istrischer Autoren ein. Den Bestandskern bilden aus der Landesbibliothek Istriens ausgegliederte Bücher. Insgesamt sind ca. 15.000 Bde Monographien, 2200 Bde Zeitschriften und 348 Zeitungstitel hier eingeordnet. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden zu 80 Prozent Geisteswissenschaften, 35 Prozent davon entfallen auf Geschichte. Der bis 1945 veröffentlichte Bestand ist überwiegend in italienischer Sprache verfaßt und nur zum geringeren Teil in deutscher und kroatischer Sprache. Nach der Wiedervereinigung des istrischen Territoriums mit Kroatien (1945) änderte sich das sprachliche Bestandsprofil zugunsten der kroatischen Sprache. Die Sammlung schließt 29 deutsche Zeitschriftenbände ein (z. B. Adria. Süddeutsches Centralblatt für Kunst, Triest 1838). Von den Monographien stammen insgesamt aus dem 16. Jh 94 Bde, aus dem 17. Jh 20, aus dem 18. Jh 29 Bde. 200 der bis 1900 erschienenen Monographien sind Germanica: 43 Bde aus dem 16. Jh (28 davon in Latein), 4 aus dem 17. Jh (2 in Latein), 7 aus dem 18. Jh; der Rest stammt aus dem 19. Jh. Als Besonderheit sollten 27 Titel (34 Bde, 24 davon in lateinischer Sprache) des in Kroatien geborenen Matthias Flacius Illyricus erwähnt werden, die sogenannten Flaciana.

Graphische Sammlung

2.15 Unter 541 Bdn gedruckter graphischer Mappen, alter Postkarten und Plakate sind 290 Bde in deutscher Sprache, 100 davon im 19. Jh erschienen. Hervorzuheben sind alte Postkarten aus Pula, die mit deutschen Texten versehen sind (200 Exemplare, 70 davon aus dem 19. Jh).

Es existiert kein Zentral- oder Gesamtkatalog.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Verfasserkatalog des Neubestandes

Systematischer Katalog des Neubestandes

[nach UDK; angelegt 1970; wird parallel zum EDV-Katalog weiter ergänzt]

Alphabetischer Zeitschriftenkatalog des Neubestandes

Systematischer Zeitschriftenkatalog des Neubestandes

[nach UDK; angelegt 1970; wird parallel zum EDV-Katalog weiter ergänzt]

Schlagwortkatalog des Neubestandes

Alphabetischer Verfasserkatalog der Histrica-Sammlung

Systematischer Katalog der Histrica-Sammlung

[eingeführt 1968]

Schlagwortkatalog der Histrica-Sammlung

[eingeführt 1968]

[alle Kataloge mschr., in Zettelform; sofern nicht anders vermerkt von 1949 bis 1989 geführt]

EDV-Katalog

[eingeführt 1989; verzeichnet alle Neuerwerbungen seit 1983 sowie den ältesten Bestand (16. und 17. Jh) und Histrica des 18. bis 20. Jhs retrospektiv; insgesamt ca. 46.000 Titelaufnahmen]

3.2 Historische Kataloge

Autorenkatalog des Altbestandes der Landesbibliothek Istriens

Systematischer Katalog des Altbestandes der Landesbibliothek Istriens

[beide Kataloge mschr., in Zettelform; erstellt 1930 bis 1943]

Katalog der Bibliothek S. M. Kriegsmarine. 3 Bde. Pola 1871-1895 (Nachträge, Pola 1897-1901, 5 Hefte)

Katalog der k. u. k. Marine-Bibliothek. 3 Bde. Pola 1905

[Nominalkatalog (ein Bd) und Systematischer Katalog (2 Bde) über den gesamten Bestand der ehemaligen Marine-Bibliothek] (Nachträge, Pola 1908-1914, 4 Hefte)

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Archivalien zur Geschichte der k. u. k. Marine-Bibliothek werden im Österreichischen Staatsarchiv in Wien mit dem Teilbestand Kriegsarchiv aufbewahrt. Archivalien zur Geschichte der Landesbibliothek Istriens werden in der Universitätsbibliothek Pula aufbewahrt.

4.2 Darstellungen

Wagner, Walter: Zur Geschichte der k. u. k. Marinebibliothek. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15 (1962) S. 336-389

Lukin, Roman: Mornaricka knjiznica [Die K. u. k. Marine-Bibliothek]. Pula 1986

Dobric, Bruno: Biblioteca provinciale dell'Istria u Puli [Die Landesbibliothek Istriens in Pula]. Pula 1988 [mschr.]

Mornaricka knjiznica. Knjiznica austrougarske Mornarice - K. u. k. Marine-Bibliothek. Bruno Dobric (Red.). Pula 1997 [mit kroatischem und deutschem Text]

Stand: November 1998

Bruno Dobric


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.