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Bibliothek des Robert-Schumann-Hauses

Adresse. Hauptmarkt 5, 08056 Zwickau [Karte]
Telefon. (0375) 2 52 69
Telefax. (0375) 2 37 51

Unterhaltsträger. Stadtverwaltung Zwickau
Funktion. . Wissenschaftliche Hilfsbibliothek für das Archiv und Memorialmuseum; Archiv der Erstdrucke Robert und Clara Schumanns.
Sammelgebiete. Forschungsliteratur über Robert und Clara Schumann und ihr musikhistorisches Umfeld; Musikalien, insbesondere Erstdrucke von Robert und Clara Schumann sowie zeitgenössischen Komponisten des Umkreises der Schumanns.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach vorheriger Vereinbarung. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-17 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Kopienherstellung bis A 3 möglich.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmedlung erforderlich. Fußwegnähe ab Hauptbahnhof (ca. 20 Minuten) oder Straßenbahnverbindung (Linie 1) bis Haltestelle Georgenplatz. A 72 (E 441), Ausfahrt Zwickau-Ost oder -West; A 4 (E 40), Ausfahrt Meerane, B 93. Gebührenpflichtige Parkmöglichkeit vor dem Museum.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Einer Anregung Prof. Max Friedlaenders (1852-1934) folgend, war mit Hilfe der Töchter des Musikerehepaares Robert Schumann (1810-1856) und Clara Schumann, geb. Wieck (1819-1896), bereits um die Jahrhundertwende mit der Sammlung von Lebensdokumenten, Autographen (gegenwärtig ca. 4000), Bildnissen, dem schriftstellerischen Nachlaß Robert Schumanns, Erst- und Nachdrucken der Werke beider Komponisten sowie von Teilen der Schumannschen Handbibliothek begonnen worden. Zunächst mehr formal erfolgte 1910 die Gründung eines Robert-Schumann-Museums nebst Hilfsbibliothek und Archiv. Die für das Ausstellungsprojekt anläßlich der Schumann-Säkularfeier zusammengetragenen Gegenstände wurden anschließend in der Ratsschulbibliothek aufbewahrt.

1.2 Von 1914 bis 1956 erhielt das Schumann-Museum Räume im neuerbauten Städtischen Museum. Nach Wiedererrichtung des baufälligen Gebäudes am Hauptmarkt wurden die Sammlungen 1956 in das Geburtshaus Robert Schumanns überführt und eine Forschungs- und Gedenkstätte nebst Bibliothek als selbständige Einrichtung ins Leben gerufen. Als Förderverein für das Robert-Schumann-Museum wirkte von 1920 an bis 1945 (Neugründung 1957) die Robert-Schumann-Gesellschaft. Mit Ihrer Unterstützung, durch Ankäufe aus dem eigenen Etat des Museums, Bezug der Belegexemplare von Abbildungswerken sowie durch Schenkungen konnten Sammlungen und Bibliotheksbestand kontinuierlich erweitert und vervollständigt werden.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Neben dem umfangreichen Besitz wertvoller Hss. Robert und Clara Schumanns (Briefe, Tagebücher, Notenhandschriften) sowie des gesamten schriftstellerischen Nachlasses des Komponisten wird die Anzahl der vorhandenen Druckschriften einschließlich der Musikalien auf ca. 2030 Titel geschätzt. Ca. 30 Titel erschienen im 18. Jh, ca. 2000 im 19. Jh. Bis auf einzelne fremdsprachige Werke des 18. Jhs in Englisch, Latein und Italienisch (ca. 3 Prozent) liegen 95 Prozent in deutscher Sprache vor. Systematische Übersicht

2.2 Etwa 500 Titel (ca. 25 Prozent) des historischen Bestandes der Archivbibliothek sind Schriften Robert und Clara Schumanns sowie Gesamtdarstellungen über das Leben und Wirken des Komponisten und seiner Frau aus dem 19. Jh. Verfügbar sind Standardwerke wie die Biographie Robert Schumanns (Dresden 1858) von Wilhelm Joseph von Wasielewski (1822-1916) nebst einer Übersetzung ins Englische (London 1878) und F. Gustav Jansens (1821-1910) Die Davidsbündler (Leipzig 1882). Im Ausland wurden zahlreiche weitere Schumann-Biographien in Englisch, Französisch, Holländisch, Italienisch, Chinesisch und anderen Sprachen publiziert. Ausführliche Monographien über Clara Schumann, z. B. von Berthold Litzmann (Leipzig 1902-1909), und ausländische Übersetzungen erschienen dagegen erst nach der Jahrhundertwende.

2.3 Zehn Prozent des Bestandes sind Lebensdarstellungen anderer, für Robert Schumann relevanter Musikerpersönlichkeiten. Erwähnt sei die Lebensbeschreibung des Schwiegervaters Friedrich Wieck (1785-1873) von Adolf Kohut (Berlin und Leipzig 1888).

2.4 Fünf Prozent (ca. 100 Titel) entfallen auf gedruckte Korrespondenzen des Ehepaares Schumann mit Musikern, Musikwissenschaftlern und Schriftstellern ihrer Zeit, wie die von Clara Schumann besorgte Ausgabe der Jugendbriefe Robert Schumanns (Leipzig 1885) und der von F. Gustav Jansen herausgegebene Sammelband The Life of Robert Schumann, told in his letters (London 1890).

2.5 In gleichem Umfang liegen allgemeine Werke zur Musikgeschichte vor. Etwa 2 Prozent machen musiktheoretische Titel zum Schaffen Schumanns sowie seines musikalischen Umfeldes aus. Der Anteil von Lexika und anderen musikwissenschaftlichen Nachschlagewerken wird auf ca. 20 Titel geschätzt. Dazu gehören u. a. die zeitgenössische Enzyklopädie der gesamten musikalischen Wissenschaften oder Universal-Lexicon der Tonkunst, hrsg. von Gustav Schilling (1805-1881) nebst Supplement-Band (Stuttgart 1835-1842) und das von Hermann Mendel (1834-1876) redigierte Musikalische Conversations-Lexikon in 11 Bdn und einem Ergänzungsband (Berlin 1870-1883).

2.6 Die Bibliothek besitzt z. T. in mehreren Stücken die von Schumann 1834 mitbegründete, seit 1835 bis 1844 von ihm allein redigierte Neue Zeitschrift für Musik (1, 1834 ff.), zwischenzeitlich mit Erscheinungslücken und Titeländerungen erschienen bis Jahrgang 156 (1995), ferner die Signale für die musikalische Welt (Leipzig 1843-1917). Über kürzere Zeiträume existieren Caecilia: Eine Zeitschrift für die musikalische Welt (1-26, 1824-1847), Isis im Gebiet der Tonkunst, (2-7, 1831-1836) und der Allgemeine Musikalische Anzeiger (11-12, 1839-1840). Den Grundstock für eine Sammlung von ca. 2500 Zeitschriftenartikeln über Werk und Auftreten Robert und Clara Schumanns bildeten die von Robert Schumann verfaßten, von ihm zusammengetragenen und in 6 Bdn zusammengehefteten Ausschnitte.

2.7 Etwa die Hälfte des Gesamtbestandes sind Noten aus der Feder Robert und Clara Schumanns. Das wichtigste Stück ist die von Clara Schumann in 14 Serien zu 33 Bdn edierte Gesamtausgabe, Robert Schumann's Werke (Leipzig 1871-1883). Johannes Brahms gab dazu 1893 einen Supplementband heraus. Das vorhandene Exemplar der dreibändigen von Alfred Doerffel herausgegebenen Sammlung Sämmtliche Lieder für eine Singstimme mit Klavier-Begleitung (Leipzig o. J.) trägt die Widmung für den Sohn Ferdinand Schumann (1849-1891) anläßlich des Weihnachtsfestes 1887. Textrevisionen zu Robert Schumanns Liedern stellte Max Friedländer zusammen (Leipzig o. J.).

2.8 Historische Bedeutung kommt der Überlassung der ersten Johann-Sebastian-Bach-Gesamtausgabe mit 46 Foliobänden (Leipzig 1851-1899) zu. Als Gründungsmitglied der alten Bachgesellschaft (1850-1900) hatte sich Robert Schumann nachdrücklich für die Edition einer vollständigen kritischen Ausgabe aller Werke Bachs eingesetzt. Sondersammlungen Robert Schumanns Handbibliothek

2.9 Aus der intensiven Beschäftigung Schumanns mit literarischen Vorlagen für sein Liedschaffen sowie der zehnjährigen Tätigkeit (1834-1844) als Schriftleiter der von ihm begründeten Neuen Zeitschrift für Musik resultiert eine umfangreiche Handbibliothek. " Die Mus. Bibliothek geordnet" vermerkte Robert Schumann für den 2. August 1853 in einem " Haushaltbuch". Bei dieser Gelegenheit fertigte er einen Katalog der in seinem Besitz befindlichen Musikalien und Bücher über Musik an. Die 1925 hergestellte originalgetreue Abschrift davon umfaßt 34 Seiten. Im Robert-Schumann-Haus vorhanden sind gegenwärtig noch 100 Bücher und Musikalien, z. T. mit Randbemerkungen und Widmungen versehen. Dazu gehören die von Robert Schumann intensiv studierten Werke, u. a. Gottfried Webers Versuch einer geordneten Theorie der Tonkunst (Mainz 1817-1821), Friedrich Wilhelm Marpurgs Abhandlung von der Fuge (Leipzig 1806) und Ludwig van Beethoven's Studien im Generalbass, Contrapunkt und in der Compositionslehre ..., hrsg. von Ignaz Ritter von Seyfried (Leipzig etc. 1853).

2.10 Verfügbar sind ferner Schriften der Musikautoren Christian Friedrich Pohle (1800-1871), Adolph Bernhard Marx (1795-1866), Georg Gottfried Klipstein (1772-1836), J. C. Planitzer (erwähnt 1834), Charles Gerlach (erwähnt 1840) und Johann Bernhard Logier (1777-1840). Es finden sich musikästhetische und musikkritische Abhandlungen, z. B. Christian Friedrich Daniel Schuberts Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst ( Wien 1806), das in den Musikalischen Haus- und Lebensregeln von Schumann zu häufigem Lesen empfohlene Buch Über Reinheit der Tonkunst (Heidelberg 1826) von Anton Friedrich Justus Thibaut (1772-1840), Richard Wagners Oper und Drama (Leipzig 1851), ferner Aufsätze von Theodor Mundt (1808-1881), Musik und Philosophie (1852), und Ludwig Rellstab (1791-1860), Über den Zustand der Musik in Deutschland (1837).

2.11 Zu den mit eigenhändigem Besitzvermerk versehenen Arbeitsexemplaren, die sich Robert Schumann z. T. noch nach Endenich kommen ließ, gehören u. a. die sechsbändige Ausgabe der Sinfonien von Joseph Haydn (Berlin 1839), die Sinfonia (Bd 1-7, Leipzig o. J.) und die Ouvertures pour le grand Orchestre (Leipzig o. J.) von Wolfgang Amadeus Mozart sowie die Leonoren-Ouvertüre (Leipzig o. J.) und die Grandes Sinfonies Ludwig van Beethovens (Teil 1-4, Bonn, Köln 1851; Teil 5-6, Leipzig o. J.). Die komplette Sammlung von Handexemplaren der Schumannschen Kompositionen ist in 28 Halblederbänden zusammengefaßt. Jedes Stück weist ein handschriftliches Vorsatzblatt auf, vielfach auch autographische Zusätze der Komponisten. Hinzu kommen Hand- und Arbeitsexemplare Clara Schumanns sowohl von Werken Schumanns als auch anderer Komponisten.

2.12 Mehrere biographische, autobiographische oder von Komponisten stammende literarische Werke bekunden Schumanns Interesse an den persönlichen Lebensumständen von Musikern und Dichtern. Unter den Nachschlagewerken finden sich die im Verlag Gebrüder Schumann (Zwickau und Leipzig) 1823 herausgegebenen Bildnisse der berühmtesten Menschen aller Völker und Zeiten, woran auch Robert Schumann mitgewirkt haben soll. Für die ersten beiden Bände des Damen-Conversations-Lexikon, herausgegeben " im Verein mit Gelehrten und Schriftstellerinnen" von C. (Georg K. R.) Herloßsohn (10 Bde, Leipzig 1834-1838), hatte Schumann 69 Artikel zur Musik beigesteuert.

2.13 Aus dem Schumannschen Besitz von Einzel- und Werkausgaben der literarischen Tradition wie auch von ihm persönlich bekannten Autoren seien als Beispiele jene aufgeführt, zu denen Tondichtungen realisiert wurden ( s. u. 2.14-2.15). Darüber hinaus hat Robert Schumann noch eine erhebliche Anzahl ebenfalls vorhandener Textvorlagen für eine spätere musikalische Umsetzung notiert und ab 1839 gemeinsam mit Clara Schumann Abschriften aus seinen eigenen Büchern sowie aus Titeln anderer Bibliotheken angefertigt und zusammengetragen. Wichtige Aufschlüsse vermittelt das handschriftliche, von 1845 bis Ende 1852 von ihm geführte " Lectürebüchlein" im Besitz des Museums. Die für die literarische Auseinandersetzung mit Stoff und Dichtung genutzten, vielfach mit Anstreichungen versehenen Handexemplare sind nicht immer die Erstausgaben.

2.14 Nachhaltigen Einfluß hinsichtlich stofflicher Anregung und kompositorischer Verwirklichung empfing Schumann aus der Lektüre Jean Pauls. Die Sämmtlichen Werke (Berlin 1826-1838) weisen zahlreiche Lesespuren nicht nur in den Flegeljahren und anderen Romanen, sondern auch in der Vorschule der Aesthetik (1804) auf. Aus den Gesammelten Gedichten (2. Aufl., Erlangen 1836) Friedrich Rückerts vertonten die Schumanns ca. 50 Lieder. Eine Liste weiterer 13, Schumann geeignet erscheinender Texte findet sich am Schluß des zweiten Teils der Frankfurter Ausgabe (Bd 1-4, 1843). Unmittelbar nach der Lektüre von Gedichten der früh verstorbenen lyrisch begabten Elisabeth Kulmann (1808-1825) vertonte Schumann im Mai 1851 11 Gedichte aus ihren Sämmtlichen Dichtungen (6. Aufl., Frankfurt 1851). Die Umsetzung von Goethes Hermann und Dorothea (in Bd 40 der Vollständigen Ausgabe letzter Hand, Stuttgart und Tübingen 1830) begann er 1851 mit der Ouvertüre. Zahlreiche Anstreichungen enthält das Arbeitsexemplar von Goethes Faust (Stuttgart und Tübingen 1843), dessen Vertonung ausgewählter Szenen sich über neun Jahre hinzog. Aus dem Deutschen Musenalmanach für das Jahr 1850 (Nürnberg 1850) vertonte Schumann einen Text des Herausgebers Christian Schad (1821-1871). Ludwig Tiecks Leben und Tod der heiligen Genoveva (Berlin 1820) und Friedrich Hebbels Genoveva (Hamburg 1843) gaben Anregungen und Hinweise für Schumanns Oper (1850).

2.15 Posgarus' (d. i. Karl Adolf Suckow, 1802-1847) Ausgabe von Byrons Manfred mit Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen (Breslau 1839) enthält Bleistiftanstreichungen von Schumanns Hand, teilweise großräumige Streichungen und gelegentliche Umdichtungen. 1846 überbrachte Felix Mendelssohn-Bartholdy dem Ehepaar Schumann Karl Leberecht Immermanns Tristan und Isolde (Düsseldorf 1841) mit eingetragener Widmung. Nach intensiverer Bekanntschaft mit E. T. A. Hoffmanns erzählerischem Werk in der Erstausgabe (Berlin 1819-1821), z. B. für das Opernlibretto Doge und Dogaresse und die Kreisleriana, standen dem Komponisten z. B. Die Serapions-Brüder als Handexemplar in der Berliner Ausgabe (Bd 1, 1844) mit den Federzeichnungen von Theodor Hosemann (1807-1875) zur Verfügung. Als Geschenk des Organisten Oswald Lorenz (1806-1889) vermerkte Schumann 1840 die Gedichte (11. Aufl., Stuttgart und Tübingen 1837) von Ludwig Uhland, wonach allein 1849 in Dresden 9 Vertonungen entstanden. Aus dem gleichen Jahr stammen die doppelchörigen Gesänge zu zwei Gedichten (Stuttgart und Tübingen 1832) von Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862); eine dritte Komposition blieb Fragment.

2.16 Der Handbestand enthält ferner Gedichtbände von Joseph von Eichendorff, Ludwig Tieck, August von Platen, Reinhold Lenz (1751-1792), Robert Reinick (1805-1852), Anastasius Grün (d. i. Alexander Graf von Auersperg; 1806-1870), Oskar von Redtwitz (1823-1891) u. a., außerdem Prosatexte, z. B. von Bettina von Arnim und Adalbert Stifter sowie Dramen von Shakespeare, Lessing, Schiller und Hebbel. Der Titel Blütensträuße aus dem Dichtergarten des Morgenlandes (hrsg. von M. Anton Niendorf, Berlin 1853) könnte den Dichtergarten für Musik angeregt haben, eine von Schumann vorbereitete Sammlung mit Auszügen von Dichtern und Schriftstellern über die Musik; das Manuskript befindet sich im Robert-Schumann-Haus.

2.17 Durch eigene Lektüre und Vorlesen im Familienkreis verfolgte Schumann die zeitgenössische erzählende Literatur, wofür Jeremias Gotthelfs Uli der Knecht (2. Aufl., Berlin 1850) und Uli der Pächter (Berlin 1849) sowie das von der Tochter der Bettina von Arnim verehrte Exemplar von Eduard Mörikes Mozart auf der Reise nach Prag (Stuttgart und Augsburg 1856) angeführt seien. Nur wenige Titel wurden zu anderen Disziplinen (Geschichte, Politik, Naturwissenschaften) angeschafft. So enthält die Handbibliothek u. a. den Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung nebst Atlas (Tübingen 1845-1858) von Alexander von Humboldt. 1842 wurden Geldausgaben " für den ganzen Hegel" (Werke, Berlin 1832-1840) vermerkt.

2.18 Programmzettel. Das Robert-Schumann-Haus besitzt eine umfangreiche Sammlung von insgesamt ca. 10.000 Programmdrucken. Dazu zählen ca. 1400 Konzertprogramme der Clara Wieck-Schumann aus den Jahren 1828 bis 1891. Weitere Bestände dokumentieren die Auftritte von Marie Wieck (1832-1916), einer Halbschwester von Clara Schumann, sowie die Konzerte einer ihrer Schülerinnen. Teile der Programmsammlung betreffen ferner Kirchenchoraufführungen und öffentliche Konzerte in Zwickau, Konzerte im Leipziger Gewandhaus (1827-1811) sowie Schumann-Aufführungen und -Feste an anderen Orten. Gleichfalls befinden sich hier Teile des Nachlasses des Schumann-Biographen und -Herausgebers F. Gustav Jansen mit einer Anzahl von Büchern und Noten zur Erschließung des Werks von Robert Schumann.

2.19 Verlagsbuchhandlung Gebrüder Schumann. Aus der Produktion der vom Vater August Friedrich Gottlieb Schumann (1773-1826) begründeten und von den Söhnen Eduard (1799-1839) und Julius (1805-1833) fortgeführten Verlagsbuchhandlung Gebrüder Schumann sind ca. 300 Bde erhalten. Zugleich als Autor publizierte August Schumann das Vollständige Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen (Bd 1-18, Zwickau und Leipzig 1818-1825); er gab Das gewerbefleißige Deutschland (Teil 1-11, Ronneburg und Leipzig 1800-1807) und weitere 10 Handbücher und Lexika heraus. Noch in den letzten Jahren des 18. Jhs verfaßte und verlegte er anonym oder pseudonym als Gabriel Stein (1796-1798) oder F. G. A. Langbein (1799, 1802) 15 Romane, Novellen und Skizzen. Hinzu kamen 5 umfangreiche Übersetzungen aus fremden Sprachen, die Allgemeine merkantile Literaturzeitung, die Erinnerungsblätter für gebildete Leser (Zwickau 1813-1827) u. a. Zu volkstümlichen Preisen verbreitete der Verlag die z. T. noch erhaltenen Bändchen seiner Etuibibliothek der deutschen Klassiker sowie Werke ausländischer Dichter in Originalsprache und Übersetzung.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln, nach Komponisten- und Autorennamen, für Bücher, Noten, Autographen, Bilder; lückenhaft]

Systematisches Zugangsverzeichnis, zugleich Systematischer Standortkatalog

[nach Sachgruppen getrennt, ab 1910]

Katalog der Artikel- und Aufsatzsammlung

[EDV-gestützt, im Aufbau]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Eismann, Georg: Zur Geschichte des Zwickauer Robert-Schumann-Museums. In: Pulsschlag. Zwickau (1956) Heft Juli/August, S. 21-25

Schoppe, Martin: Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau. In: Neue Museumskunde 22 (1979) Heft 2, S. 102-108

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Michaelis, Max: Robert Schumanns Vater. In: Pulsschlag. Zwickau (1956) Heft Juli/August, S. 9-11

Robert Schumann und die Dichter: ein Musiker als Leser. Katalog zur Ausstellung... Bearb. von Bernhard R. Appel und Inge Hermstrüwer. Düsseldorf 1991 (Veröffentlichungen des Heinrich-Heine-Instituts Düsseldorf)

Stand: Februar 1995

Waltraut Guth


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.