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 Bestandsbeschreibung ab 2.201; Kataloge
 Staatsbibliothek Zu Berlin: Bestandsgeschichte
 SBB-PK 2: Bestandsbeschreibung
 SBB-PK 4: Kataloge, Quellen

Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (SBB-PK)

Sprachen und Literaturen

2.201 Mit nahezu 99.000 Drucken bilden die Philologien, einschließlich der von der Orientabteilung betreuten orientalischen Sprachen und Literaturen, trotz erheblicher Kriegsverluste die größte Bestandsgruppe neben Geschichte und Landeskunde. Der Bestand an philologischer Primär- und Sekundärliteratur geht über die Bestandsgruppen V bis Z weit hinaus, da in der ersten Hälfte des 19. Jhs von einem erheblich weiteren Literaturbegriff ausgegangen wurde. Literatur war häufig gleichbedeutend mit Schrifttum. Zwischen Autoren wissenschaftlicher und künstlerischer (im engeren Sinne literarischer) Werke, zwischen Gelehrten, Schriftstellern, Dichtern, Kritikern und anderen Autoren wurde kein Unterschied gemacht.

2.202 Aus der damaligen Auffassung von Literatur und Literaturgeschichte (oder Literärgeschichte) resultiert die formale Einbeziehung großer Bestandskomplexe in die Signaturengruppen Ac-Ad, Ag 1601-Ak 3116, Al-Am 4556, Ar-Ax. Auch die Untergliederung des Gesamtbestandes an Titeln über Sprachen und Literaturen und innerhalb der Einzelphilologien weist auf die Wissenschaftsentwicklung Mitte des 19. Jhs hin. Die Philologie war weitgehend noch gleichbedeutend mit Sprachwissenschaft. Die Neuphilologien waren nach dem Vorbild der Klassischen Philologie unterschiedlich entwickelt. Die Literaturwissenschaft war als selbständige Disziplin noch nicht etabliert.

2.203 Die Abfolge der philologischen Fachgebiete beginnt mit der Allgemeinen Sprachwissenschaft (Linguistik). Es folgen die Klassische Philologie und die von ihr geprägte Literaturästhetik, Poetik und Rhetorik. Die Neuphilologien schließen sich an, und zwar in der gleichen sprachlich und historisch begründeten regionalen Abfolge, die für den gesamten Bestand festgelegt war: von West nach Ost, von den romanischen bis zu den orientalischen Sprachen und Literaturen. Innerhalb der Philologien bilden die Sprachen die jeweils erste Sachgruppe. Dort ist das Titelmaterial nach vorangestellten Formalkategorien (Bibliographien, Enzyklopädien, Zeitschriften, Sammelwerke, Wörterbücher) gegliedert in Sprachgeschichte, Grammatik, Lexikologie, Stilistik und Dialektologie. Falls die Fülle des Materials es verlangte, wurde tiefer gegliedert, insbesondere in der Germanistik.

2.204 Die zweite Sachgruppe in jeder Philologie bilden die jeweiligen Literaturen, d. h. in der Hauptsache die literarischen Texte (Primärliteratur), die nach den literarischen Gattungen und Genres in Volksdichtung, Lyrik, Dramatik einschließlich Bühnen- und Schauspielgeschichte und Epik (Romane, Erzählungen, kleinere Prosagenres, Reden und Briefe) unterteilt sind. Sammelwerke, die mehrere Genres umfassen und Sekundärliteratur zur Gattungstheorie oder zu einzelnen Gattungen, Genres, Stoffen und Motiven sind den Ausgaben der literarischen Texte zugeordnet. Dabei gibt es keine eindeutige Abgrenzung zu den unter Gesammelte Werke (Ai-Ak) angesiedelten Werkausgaben. Innerhalb der Gattungen sind die Einzelwerke chronologisch nach den Lebensdaten der Autoren und dem Ersterscheinungsjahr der Werke geordnet. Bei den fremdsprachigen Originalausgaben sind auch die entsprechenden (meist) deutschen Übersetzungen verzeichnet, die einen beträchtlichen Teil der Schönen Literatur im Gesamtbestand ausmachen. Auch Sekundärliteratur zu einzelnen literarischen Werken ist deren Textausgaben teilweise zugeordnet worden.

2.205 Die Sekundärliteratur zu den Nationalliteraturen insgesamt und zu deren Geschichte in Epochen, Landesteilen und Orten sowie die umfangreiche Literatur über Leben und Werk einzelner Schriftsteller bildet die große Bestandsgruppe Literatur- bzw. Literärgeschichte bei Ar bis Ax. Insgesamt bietet der noch vorhandene Bestand an literarischen Textausgaben und Sekundärliteratur bis 1900 für historische und vergleichende Literatur- und Sprachforschungen auch zu sehr speziellen Themen eine breite Quellenbasis. Der Katalog ist darüber hinaus auch an den Stellen, an denen mehr Verluste als gegenwärtig verfügbare Drucke ablesbar sind ( z. B. bei Zn bis Zs), von hohem bibliographischen Wert. Das gilt für die literarischen Texte in mehreren hundert verschiedenen Sprachen der Welt und ihre zahlreichen Übersetzungen (vorwiegend ins Deutsche) ebenso wie für die deutsch- und fremdsprachige Sekundärliteratur.

2.206 (V-Xh) Allgemeine Sprachwissenschaft, Klassische Philologie: 20.958 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 2648, 17. Jh 2171, 18. Jh 3425, 19. Jh 12.062, o. J. 652; nach Sprachen: 7558 deutsch, 7294 lateinisch, 3597 griechisch, 1026 französisch, 402 englisch. (V) Allgemeine Sprachwissenschaft: 1898 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 3, 17. Jh 20, 18. Jh 42, 19. Jh 1737, o. J. 96; nach Sprachen: 1613 deutsch, 54 französisch, 40 englisch, 39 lateinisch. Hier auch Publikationen zum indoeuropäischen Sprachvergleich und zur Schrift und Schriftgeschichte. (Va-Wu) Klassische Philologie: 16.046 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 2347, 17. Jh 1871, 18. Jh 2962, 19. Jh 8391, o. J. 475; nach Sprachen: 6526 lateinisch, 4480 deutsch, 3597 griechisch, 615 französisch, 136 italienisch. Innerhalb dieses Fachgebietes befinden sich viele heute seltene Textausgaben des 16. Jhs. Die Klassische Philologie weist einige Besonderheiten gegenüber den Neueren Sprachen und Literaturen auf. Hier zählen zur Literatur nicht nur die literarischen Autoren, sondern auch Autoren der verschiedensten Wissensgebiete, sofern sie in griechischer oder lateinischer Sprache geschrieben haben. Biographien der einzelnen Autoren sind hier ebenfalls verzeichnet. Nur die wenigen Biographien der neugriechischen Autoren finden sich bei Ax 8486 ff. (Va-Vb) Allgemeines: 672 Drucke. Hier befindet sich Literatur über Latein und Griechisch insgesamt, soweit beide Sprachen, häufig im Vergleich mit dritten, betroffen sind. Viele Titel gehen über die Klassische Philologie hinaus, betreffen Kultur- und Geistesgeschichte der Antike und ihre Rezeption in der Neuzeit im Sinne einer umfassenden Altertumswissenschaft. (Vc-Vz) Altgriechisch: 6128 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 533, 17. Jh 414, 18. Jh 962, 19. Jh 4049, o. J. 170; nach Sprachen: 3597 griechisch, 1210 deutsch, 1022 lateinisch, 235 französisch, 64 englisch. Ein großer Teil der griechischen Textausgaben ist zweisprachig (griechisch und lateinisch). (Vc-Vd 4399) Sprachwissenschaft 926 Drucke. (Vd 4420-Vk) Literaturwissenschaft 1978 Drucke mit dem Schwerpunkt kommentierte Textausgaben. (Vl-Vz) Griechische Autoren verschiedener Wissensgebiete: 3224 Drucke. Hierzu gehören die Historiker, Geographen, Mathematiker, Ärzte, Philosophen, Redner u. a. Einen Schwerpunkt bilden die Textausgaben der griechischen Philosophen. (Sekundärliteratur zu einzelnen griechischen Philosophen s. Nk 9132 ff.) (W-Wt) Latein: 8969 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 1782, 17. Jh 1418, 18. Jh 1930, 19. Jh 3791, o. J. 48; nach Sprachen: 5518 lateinisch, 3124 deutsch, 262 französisch, 47 englisch. Bei den lateinischen Textausgaben, besonders den Schulausgaben des 19. Jhs, finden sich viele zweisprachige Ausgaben (lateinisch und deutsch). (W-Wb 6428) Sprachwissenschaft: 2390 Drucke. Hierher gehören auch die Literatur und die wenigen Lexika zum mittelalterlichen Latein und zur neulateinischen Sprache. (Wb 7010-Wk) Literaturwissenschaft: 3305 Drucke. Als Lückenergänzung zu Vergil ist eine über 500 Titel umfassende Mikrofiche-Edition, gebildet aus der Charles H. Forbes Collection und aus weiteren Spezialsammlungen der Phillips Academy in Andover, Mass., anzusehen. Diese enthält neben Textausgaben auch Sekundärliteratur, vornehmlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs, nachgewiesen im Catalogue of the Charles H. Forbes Collection of Vergiliana in the Oliver Wendell Holmes Library of Phillips Academy (Andover, Mass. 1931). (Wl-Wt) Römische Autoren verschiedener Wissensgebiete: 3274 Drucke. Hier ist die Literatur von und über Historiker, Ärzte, Philosophen, Redner und andere Autoren zusammengefaßt. (Wu) Neugriechisch: 277 Drucke insgesamt, 212 griechisch, 50 deutsch. (Sekundärliteratur über neugriechische Autoren s. Ax 8486-8691.)

2.207 (X-Xb) Allgemeine Literaturwissenschaft (Literaturästhetik, Poetik, Rhetorik): 2333 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 25, 17. Jh 90, 18. Jh 325, 19. Jh 1822, o. J. 71; nach Sprachen: 1465 deutsch, 357 französisch, 247 englisch, 149 lateinisch. Die Allgemeine Literaturwissenschaft hat sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jhs als Wissenschaftsdisziplin etabliert; dies erklärt die übergroße Konzentration von Titeln des 19. Jhs. Innerhalb der Literaturästhetik sind Vergleiche der Künste zu finden, auch Theorie der Übersetzungskunst, Literaturkritik und Vergleiche von zwei oder mehreren Literaturen. In der Poetik ist die Motiv- und Genreeinteilung angesiedelt: Verskunst, Stoffgeschichte, einzelne Motive. Volksdichtung, Drama und Theater, epische Genres, jeweils internationale Textsammlungen und Sekundärliteratur an einer Sachstelle. (Xc-Xh) Neulateinisch und neuere Literatur in altgriechischer Sprache: 681 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 273, 17. Jh 190, 18. Jh 96, 19. Jh 112, o. J. 10; davon 530 in lateinischer Sprache. Eine große Gruppe innerhalb der neulateinischen Literatur bilden die Gedichte, darunter seltene Ausgaben des 16. Jhs.

2.208 (Xi-Xz) Romanische Sprachen und Literaturen: 4006 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 92, 17. Jh 243, 18. Jh 833, 19. Jh 2773. Der ehemals vorhandene Bestand im gesamten Fachgebiet Romanistik ist durch starke Kriegsverluste gekennzeichnet. (Literaturgeschichte s. Ar-As.) (Xi-Xl) Spanische Sprache und Literatur einschließlich Mittel- und Südamerika: 490 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 2, 17. Jh 40, 18. Jh 124, 19. Jh 324. Die Sondersammlung Spanisches Drama des 19. und 20. Jhs (Xk 2100 ff.) ist als Kriegsverlust zu betrachten. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ar 201-Ar 1340/60 und Ax 13661-14204.) (Xm) Portugiesische Sprache und Literatur einschließlich Brasilien: 123 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 16, 17. Jh 4, 18. Jh 17, 19. Jh 86. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ar 5-Ar 197.) (Xn-Xr) Italienische Sprache und Literatur einschließlich Rätoromanisch: 1432 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 45, 17. Jh 126, 18. Jh 231, 19. Jh 1030. Aus der Dantesammlung sind noch 76 Drucke vorhanden. Die Sondersammlung Dante (4 ZZ 1-1898) enthält nur wenige Drucke bis 1900. Die rätoromanische Literatur ist durch große Bestandslücken gekennzeichnet. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ar 1351-Ar 11571.)

2.209 (Xs-Xz) Französische Sprache und Literatur einschließlich Provenzalisch: 1961 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 29, 17. Jh 73, 18. Jh 470, 19. Jh 1370, o. J. 19; davon 590 in deutscher Sprache. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. As.) (Xs) Sprach- und Literaturwissenschaft 748 Drucke. (Xt-Xu) Lyrik 150 Drucke. (Xv-Xw) Dramatik einschließlich Bühnen und Schauspieler 441 Drucke (546 französische Dramen sowie eine große Anzahl deutscher Übersetzungen von französischen Dramen s. Sammlung Bloch, 2.263). (Xx-Xz) Prosa 575 Drucke. (Rumänische und moldauische Sprache und Literatur s. Zq 22504-35360.)

2.210 (Y-Yz) Deutsche Sprache und Literatur: 64.082 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 996, 17. Jh 3088, 18. Jh 9311, 19. Jh 48.797, o. J. 1890; nach Sprachen: 62.553 deutsch, 358 lateinisch, 323 französisch, 240 englisch, 108 italienisch, 500 in anderen Sprachen. Obgleich kriegsbedingte Lücken existieren, stehen ca. 90 Prozent des historischen Bestandes zur Verfügung. In den siebziger Jahren wurden Mikrofilme der Barocksammlungen von Curt von Faber du Faur (2363 Titel) und Harold Jantz (3169 Titel) gekauft. Sie bereicherten nicht nur die Germanistik, sondern auch andere Fächer. Diese sind erschlossen in German Baroque Literature: A catalogue of the collection in the Yale University Library by Curt von Faber du Faur (New Haven 1958-1969) und German Baroque Literature: A descriptive catalogue of the collection of Harold Jantz and a guide to the collection on microfilm (New Haven 1974). Hervorhebenswert ist auch die 1971 erworbene Chamisso-Sammlung des niederländischen Germanisten Ernst Ferdinand Kossmann (1861-1945) mit Schlemihliana und einer Mappe mit Erstdrucken und seltenen Kleinschriften Chamissos aus den Jahren 1818 bis 1838. (Bibliothek Hauptmann s. u. 2.246; Literatur des 18. und 19. Jhs s. a. 2.247.)

2.211 (Y-Yc 3862) Sprachwissenschaft: 1257 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 23, 17. Jh 45, 18. Jh 139, 19. Jh 1050; davon 1236 in deutscher Sprache. Der ehemals dichte Bestand wurde durch Kriegsverluste stärker dezimiert als andere Sachgruppen der Germanistik. Hier auch historische Sprachformen, Dialekte, Berufs- und Sondersprachen. An dieser Stelle Rotwelsch, Zigeunersprache, Jiddisch. (Jiddische Literatur s. a. Ez 27800-28629/200.) Schwerpunkte sind Sekundärliteratur und Belletristik in einzelnen Mundarten.

2.212 (Yc 3901-8695) Literaturwissenschaft: 1162 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 16, 18. Jh 124, 19. Jh 1022; davon 1100 in deutscher Sprache. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. a. At 1-Av 26571.)

2.213 (Yc 8700-Yd 1450) Deutsche Literatur: Serien, Anthologien, Gesamt- und Teilausgaben: 3447 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 8, 18. Jh 189, 19. Jh 3250. Schwerpunkte sind Christian Fürchtegott Gellert, Goethe, Heine, Kleist, Schiller und Wieland. (Weitere Gesamtausgaben und gattungsübergreifende Teilausgaben einzelner Autoren s. Ak 51-Ak 5090.)

2.214 (Yd 1506-Ye) Einzelne Gattungen, insbesondere der Volksdichtung: 2588 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 281, 17. Jh 310, 18. Jh 137, 19. Jh 1309, o. J. 551. (Yd 1506-3893) Sprichwörter, Reimsprüche, Spruchgedichte, Inschriften, Rätsel 454 Drucke. (Yd 4001-Ye) Volkslieder: 2134 Drucke. Ein Register der Liedanfänge erschließt die vorhandenen Drucke des Signaturenbereiches Yd 8001-Ye 9000. Eine wesentliche Bereicherung erfuhr diese Bestandsgruppe durch den Ankauf der Privatbibliothek des Freiherrn Karl Hartwig Gregor von Meusebach (1781-1847) im Jahre 1850. Diese Sammlung enthält u. a. zahlreiche geistliche und weltliche Lieder, überwiegend aus dem 16. Jh. (S. a. 2.249.)

2.215 (Yf 1-6981) Lyrik, Sammlungen: 3039 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 397, 18. Jh 388, 19. Jh 2251, o. J. 3; nach Sprachen: 2875 deutsch, 123 lateinisch, 17 englisch, 9 französisch, 7 italienisch, 8 in anderen Sprachen. (Yf 1-5401) Musenalmanache, Sammlungen und Anthologien 1284 Drucke; hier auch Sagen, Fabeln, Epigramme. (Yf 5408-6533) Denksprüche, Parodien, Blumensprache 923 Drucke; hier auch fremdsprachige Anthologien deutscher Lyrik, Kommentare für den Schulgebrauch zu allen literarischen Gattungen. (Yf 6600-6766) Kriegs- und Huldigungsgedichte 409 Drucke. (Yf 6801-6981) Gelegenheitsgedichte 4423 Drucke, fast alle aus dem 17. Jh; 290 deutsch, 133 lateinisch; überwiegend Hochzeitsgedichte.

2.216 (Yf 7000-Yg 6097) Gedichte bis Ende des 15. Jahrhunderts: 1376 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 70, 17. Jh 15, 18. Jh 41, 19. Jh 1232, o. J. 18. Hier auch einzelne Dichter und Werke mit relativ hohem Anteil an Sekundärliteratur. Schwerpunkte sind Hartmann von Aue, Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg. Bei den Helden- und Tiersagen bilden das Nibelungenlied und Reineke Fuchs die Schwerpunkte.

2.217 (Yg 6100-Yo) Gedichte des 16. bis 19. Jahrhunderts: 18.403 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 473, 17. Jh 1611, 18. Jh 3468, 19. Jh 12.726, o. J. 125. Die Gruppe enthält überwiegend Lyrik, aber auch (vor allem bis 1800) Episches, z. T. in sehr weiter Auslegung des Begriffes, so Fabeln, Travestien, Parabeln, Epigramme, Festspiele, Lehrgedichte, Legenden, Sagen, Reimchroniken, Rätsel, Versnovellen u. a. Schwerpunkte sind Johann Jacob Bodmer, Barthold Heinrich Brockes, Christian Fürchtegott Gellert, Salomon Gessner, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Goethe (Hermann und Dorothea, Lyrik), Friedrich Gottlieb Klopstock, Theodor Körner, Martin Opitz, Hans Sachs, Schiller, Christoph Martin Wieland.

2.218 (Yp 1-4576) Dramatik und Theatergeschichte (Sekundärliteratur): 1276 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 5, 18. Jh 208, 19. Jh 1015, o. J. 8. Schwerpunkte sind das geistliche Drama, die Geschichte einzelner Bühnen sowie Biographien und Memoiren von Schauspielern und Dramaturgen neben Dramaturgie und Theatergeschichte.

2.219 (Yp 4795-4997) Theaterzettel: 168 Mappen oder Bände mit jeweils einem oder mehreren Jahrgängen oder einer oder mehreren Spielzeiten; nach Jahrhunderten: 18. Jh 2, 19. Jh 166. Schwerpunkte sind Vorstellungen bei Hofe in Berlin (1820-1839); das Königliche Schauspiel und die Oper in Berlin (1806-1815, 1818-1835, 1839-1847, 1892-1895, 1899-1900); das Hoftheater Darmstadt (1831-1853, 1857-1879); das Hoftheater Dresden (1823-1827, 1829/30, 1834-1849, 1860-1869); das Theater Leipzig (1785-1852); überdies liegen Komödienzettel aus Straßburg vor (1788).

2.220 (Yp 5505-Ys) Dramen: 11.317 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 103, 17. Jh 212, 18. Jh 1960, 19. Jh 8764, o. J. 278. Teilweise mit einem hohen Anteil an Sekundärliteratur und Übersetzungen. Schwerpunkte sind Goethe, August Wilhelm Iffland, August von Kotzebue, Lessing, Hugo Lubliner, Schiller. (Deutsche Dramen s. a. Sammlung Bloch 2.263 und Sondersammlung Theaterliteratur 2.268.)

2.221 (Yt-Yx) Prosa: 16.639 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 28, 17. Jh 313, 18. Jh 1932, 19. Jh 13.630, o. J. 736. (Yt 6-748 und Yu 131-Yx 32498) Romane 15.420 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 24, 17. Jh 185, 18. Jh 1799, 19. Jh 12.749, o. J. 663. Schwerpunkte sind Karl Gottlob Cramer, Goethe (Werther), Wieland. (Yt 751-14290) Sagen, Märchen, Volksbücher, Schwänke, Anekdoten, Witze 1219 Drucke; hier auch Kunstmärchen.

2.222 (Yy-Yz) Verschiedene Gattungen: 3410 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 18, 17. Jh 156, 18. Jh 723, 19. Jh 2341, o. J. 171. (Yy-Yz 3997) Humoristische Literatur und Satiren 1396 Drucke mit Schwerpunkt Zeitschriften. (Yz 4056-10718) Vermischte literarische und literaturkritische Schriften (Miszellen) 1200 Drucke. (Yz 11010-82626) Reden und Briefe: Reden 124 Drucke, Briefe 690; nach Jahrhunderten: 18. Jh 108, 19. Jh 599.

2.223 (Z-Ze) Englische und amerikanische Sprache und Literatur: 2487 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 3, 18. Jh 354, 19. Jh 2093, o. J. 37; davon 1317 in deutscher Sprache. Durch starke Kriegsverluste hat dieses Fachgebiet nur noch einen relativ geringen Umfang, mehr als die Hälfte sind deutschsprachige literarische Textausgaben. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren Großbritanniens s. Aw 1-17907, Nordamerikas s. Ax 10600-13596, Australiens s. Ax 14300 ff.) (Z) Sprach- und Literaturwissenschaft 476 Drucke. (Za-Zb) Lyrik 213 Drucke. (Zc) Dramatik 371 Drucke. Schwerpunkt ist Shakespeare mit 149 Drucken. Dazu kommen 34 aus der Sondersammlung Shakespeare (Signatur 13 ZZ); 36 Shakespeare-Dramen (vorwiegend in deutscher Übersetzung) sind in der Sammlung Bloch (s. u. 2.263) enthalten. (Zd-Ze) Prosa 1427 Drucke.

2.224 (Zf-Zh) Niederländische Sprache und Literatur: 147 Drucke, überwiegend in niederländischer Sprache. Hier auch Afrikaans, Sprache und Literatur. Infolge starker Kriegsverluste ist lediglich der Bestand an Wörterbüchern und Gedichten nennenswert, hauptsächlich aus dem 19. Jh. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren der Niederlande, Belgiens und Luxemburgs s. Aw 18000-28941; Afrikaans s. Ax 10530-10581.)

2.225 (Zi-Zl) Nordische Sprachen und Literaturen: 278 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 5, 18. Jh 16, 19. Jh 257. Zu den nordischen Sprachen und Literaturen ist nur ein sehr geringer Teil des ursprünglichen Bestandes erhalten geblieben. Etwa ein Drittel der Titel sind originalsprachige Werke. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ax 1-3795.) (Zi) Allgemeine Nordistik, Altnordisch, Isländisch, Färöisch: 76 Drucke. (Zk) Dänisch und Norwegisch: 113 Drucke. (Zl) Schwedisch: 89 Drucke.

2.226 (Zm-Zq 12988) Slawische Sprachen und Literaturen: 616 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 2, 18. Jh 17, 19. Jh 597. Das Fachgebiet Slawistik weist nur noch einen kleinen Bruchteil des Vorkriegsbestandes auf, so daß der Signaturenbereich Zm-Zq im wesentlichen bibliographischen Wert hat. Die verfügbaren, fast ausschließlich im 19. Jh erschienenen Titel rekrutieren sich zu etwa zwei Dritteln aus slawisch-originalsprachiger Sprachwissenschaft sowie literarischen Textausgaben; rund ein Drittel sind deutschsprachige Werke. Schwerpunkte finden sich bei der allgemein-slawistischen Sprachwissenschaft und bei den Übersetzungen aus der russischen Literatur. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ax 3801-Ax 6781/10 ff.; Ax 8056/75-8377/ 450 ff.) (Zm) Allgemeine Slawistik, Altbulgarisch und Kirchenslawisch: 87 Drucke; nach Jahrhunderten: 18. Jh 1, 19. Jh 86, davon 62 deutsch. (Zn) Russisch, Ukrainisch, Belorussisch: 228 Drucke; nach Jahrhunderten: 18. Jh 7, 19. Jh 221, davon 68 deutsch. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ax 4743-Ax 4745 ff. und Ax 6103-Ax 6781/10 ff.) (Zo) Polnisch: 148 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 2, 18. Jh 6, 19. Jh 140, davon 26 deutsch. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ax 4751-Ax 6098/6 ff.) (Zp) Tschechisch, Slowakisch, Sorbisch: 81 Drucke; nach Jahrhunderten: 18. Jh 3, 19. Jh 78, davon 33 deutsch. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren: Tschechisch und Slowakisch s. Ax 3951-Ax 4742; Sorbisch s. Ax 4749/100 ff.) (Zq 1-Zq 12988) Südslawisch, Slowenisch, Serbokroatisch, Makedonisch, Bulgarisch: 72 Drucke; nur 19. Jh, davon 27 deutsch. (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ax 8056/75-Ax 8377/450 ff.) (Zq 13104-22200) Baltische Sprachen und Literaturen: Altpreußisch, Litauisch, Lettisch: 47 Drucke, fast ausschließlich 19. Jh in deutscher Sprache. Die erhaltenen Drucke repräsentieren nur einen kleinen Teil des ehemaligen Bestandes. Bemerkenswert sind die Sondersammlungen Vilius Gaigalaitis und Eduard Hermann, die nach dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend als Depositum in die Bibliothek gelangten ( s. u. 2.243). (Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren Litauens s. Ax 3900-3944, Lettlands s. Ax 6786-7248.) (Zq 22504-35360) Rumänische und Moldauische Sprache und Literatur: 11 Drucke.

2.227 (Zr 1-Zr 29952) Keltische Sprachen und Literaturen, Finno-Ugristik: 160 Drucke; nach Jahrhunderten: 18. Jh 24, 19. Jh 120, o. J. 16; nach Sprachen: 73 deutsch, 14 lateinisch, 12 englisch, 5 französisch, 50 in anderen Sprachen. Der einst repräsentative Bestand ist fast ausschließlich als Verlust zu betrachten. (Zr 4-9939) Keltologie: 51 Drucke. (Zr 10004-Zr 29952) Finno-Ugristik: 109 Drucke. Diese Bestandsgruppe umfaßt nicht nur Literatur zum Ungarischen, Finnischen, Estnischen, Lappischen und den kleineren finno-ugrischen Sprachen, angesiedelt im Uralgebiet, sondern auch zu den samojedischen Sprachen, die zusammen mit den finno-ugrischen Sprachen die uralische Sprachfamilie bilden. (Literaturgeschichte und Literatur über ungarische Autoren, einschließlich Siebenbürgen s. Ax 7476 ff. bzw. Ax 7711 ff.; finnische Literaturgeschichte und Literatur über finnische Autoren s. Ax 7289 ff.; estnische Literaturgeschichte und Literatur über estnische Schriftsteller s. Ax 6887 ff. und Ax 7089.)

2.228 (Zr 29990-Zs) Seltene Sprachen: Baskisch, Maltesisch, Albanisch, Zigeunersprachen, Indianer- und Eskimosprachen, Polynesische und Australische Sprachen: 51 Drucke; nach Jahrhunderten: 17. Jh 1, 18. Jh 1, 19. Jh 44, o. J. 5; nach Sprachen: 16 deutsch, 16 französisch, 9 englisch, 2 lateinisch, 18 in anderen Sprachen. Die Verluste sind in dieser Gruppe beträchtlich.

2.229 (Zt-Zz) Orientalische Sprachen und Literaturen: 5931 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 4, 17. Jh 64, 18. Jh 144, 19. Jh 5527, o. J. 192. (Zt) Orientalische Sprachen und Literaturen: Allgemeines. Semitische und syrische Philologie: 444 Drucke, darunter orientalistische Zeitschriften und Serien. Die Orientalia befinden sich im Gegensatz zu den Ostasiatica generell nicht in einer Sonderaufstellung, sondern sind in die allgemeine Systematik integriert. (Keilschriftsprachen s. Ph 8462 ff.; Hebräisch s. Bk 9030-9610, Ey 5916 ff.) (Zu) Arabistik und Islamwissenschaft: 2459 Drucke mit Schwerpunkt Islamwissenschaft, 1158 Drucke. (Zur Arabistik und Islamwissenschaft s. a. Bibliothek Fleischer 2.238.) (Zv) Indo-iranische Sprachen und Literaturen: 911 Drucke, weitgehend orientalische des 19. Jhs. Schwerpunkte sind Neupersisch mit 566 Drucken, Altpersisch mit 82, Mittelpersisch mit 60 sowie Hindi und Urdu mit 200. (Zw) Süd- und südostasiatische Sprachen und Literaturen: 732 Drucke. Der Schwerpunkt ist Sanskrit mit 204 Drucken; Buddhistische Literatur 10 Drucke; Jaina-Literatur 20; mittel- und neuindische Literaturen und Sprachen sowie Sprachen Südostasiens 261. (Zx) Ostasiatische Sprachen und Literaturen: 160 Drucke, davon Chinesisch 105, Japanisch, Mandschurisch, Mongolisch und Tibetisch 55. Hier Literatur in westeuropäischen Sprachen. (Drucke in ostasiatischen Sprachen s. u. 2.239-2.242.) (Zy) Türkische und Turkotatarische Sprachen und Literaturen: 1062 Drucke, davon Türkisch 799. (Zz) Afrikanische Sprachen und Literaturen: 163 Drucke. (Orientalische Literaturgeschichte und Literatur über einzelne Autoren s. Ax 8801-14494.)

Sonderabteilungen und Sondersammlungen

Kartenabteilung

2.230 Unter der nach Umfang und Bedeutung größten Kartensammlung in Deutschland befinden sich historische Bestände in beachtlicher Zahl: ca. 250.000 Karten und ca. 3500 Atlanten, außerdem Globen, ca. 50.000 Ansichten und Reliefs. Die Kartensammlung wird besonders charakterisiert durch gezeichnete und gedruckte Karten Preußens und der deutschen Länder, vor allem durch die Originale der frühen Landesaufnahmen, so die Wredesche Kriegskarte von Schlesien (1747-1753), die Kurhannoversche Landesaufnahme (1764-1786), das Schmettausche Kartenwerk (1767-1787) und die Schroettersche Landesaufnahme von Ost- und Westpreußen (1796-1802), die Sächsischen Meilenblätter (1780-1810), die Tranchot-Müfflingsche Landesaufnahme der Rheinlande (1802-1828), die Quadratmeilenblätter der Provinz Brandenburg von C. Decker (1816-1821), die Preußischen Urmeßtischblätter 1:25.000 von 1821-1876 u. a.

2.231 Besonders umfangreich ist die Atlantensammlung des 16. bis 19. Jhs mit allen wichtigen Ausgaben von Mercator bis Stieler, auch die vielseitige kartographische Produktion des 19. Jhs ist umfassend repräsentiert. Zu den Raritäten zählen frühe deutsche Karten, niederländische Wandkarten des 17. Jhs sowie verschiedene Portolankarten des mediterranen und indo-pazifischen Raumes. Eine Besonderheit stellt die Sammlung alter ostasiatischer Karten dar. Die Stadtpläne, Seekarten und geologischen Karten, letztere nach Übernahme der Bestände der ehemaligen Preußischen Geologischen Landesanstalt, sind quantitativ besonders stark vertreten.

2.232 Kartographisches Schrifttum (Kart. Z): 881 Drucke, davon 18. Jh 65; nach Sprachen: 487 deutsch, 104 französisch, 72 englisch, 36 italienisch. Schwerpunkte sind Kartenverzeichnisse (238); Seekartenverzeichnisse (26); Kartenprojektion (36). Hinzu kommen allgemeine Nachschlagewerke 55; allgemeine Geographie 135; landeskundliche Literatur 108. (Weiteres kartographisches Schrifttum s. a. bei Pr 6200 ff.)

Kinder- und Jugendbuchabteilung

2.233 Der Bestand an Kinder- und Jugendbüchern setzte sich in der Preußischen Staatsbibliothek fast nur aus Pflichtexemplaren zusammen. Bis auf wenige Ausnahmen, die in den Bestand der 1951 neu eingerichteten Kinder- und Jugendbuchabteilung aufgenommen wurden, gelten diese als Kriegsverlust. Als Kinder- und Jugendliteratur wird die für Kinder und Jugendliche geschriebene, bearbeitete oder herausgegebene Literatur gesammelt. Die auch für Kinder und Jugendliche geeigneten Werke der Erwachsenenliteratur oder die von Kindern und Jugendlichen gelesenen Werke der Erwachsenenliteratur werden nicht berücksichtigt.

2.234 Im Bestand der neu aufgebauten Abteilung befinden sich heute rund 14.500 Drucke, die vor 1900 erschienen sind. Nach Jahrhunderten: 16. Jh 24, 17. Jh 49, 18. Jh 1003, 19. Jh 13.338; nach Sprachen: 12.234 deutsch, 1470 französisch, 687 englisch, 127 in anderen Sprachen. Nach Gattungen, Genres oder inhaltlichen Gesichtspunkten sind u. a. vorhanden: 865 Bilderbücher, 289 Reim- und Gedichtsammlungen, 986 Märchensammlungen und Ausgaben einzelner Volks- und Kunstmärchen, 468 Sagensammlungen und Ausgaben einzelner Sagen, 172 Fabelsammlungen, 165 Biographien und biographische Erzählungen, 488 naturkundliche Sachbücher, 422 geographische Sachbücher, 209 Spiel- und Beschäftigungsbücher.

Musikabteilung

2.235 Musikwissenschaftliches Schrifttum, Textbücher und Musikdrucke, differenziert nach Aufstellungssignaturen: (Mus. ant. theor.): Musikwissenschaftliches Schrift- tum des Altbestandes, erschienen vor 1800, ausschließlich abendländische Musikgeschichte: 449 Drucke; nach Jahrhunderten: 15. Jh 8, 16. Jh 184, 17. Jh 253, 18. Jh 17, 19. Jh 1, o. J. 2; nach Sprachen: 233 lateinisch, 87 italienisch, 81 deutsch, 17 französisch. (N. Mus. ant. theor.): Fortführung der entsprechenden Altbestandssignatur mit Erwerbungen nach 1945: 155 Drucke; nach Jahrhunderten: 15. Jh 1, 16. Jh 5, 17. Jh 17, 18. Jh 126, 19. Jh 6; nach Sprachen: 77 deutsch, 23 französisch, 19 italienisch, 17 lateinisch, 15 englisch. (Mus A-Mus H): Musikwissenschaftliches Schrifttum des Altbestandes nach 1800, im wesentlichen bezogen auf die abendländische Musikgeschichte: 11.072 Drucke; davon 18. Jh 4414, 19. Jh 6658; nach Sprachen: 6021 deutsch, 1731 französisch, 1403 italienisch, 1127 englisch, 780 lateinisch. Die Nachkriegserwerbungen des musikwissenschaftlichen Schrifttums mit Erscheinungsjahren nach 1800 sind in der allgemeinen akzessorischen Aufstellung des Neubestandes enthalten; sie umfassen einschließlich der Titel des 20. Jhs rund 25.000 Bde. (Mus T): Textbuch-Sammlung: ca. 15.500 Drucke einschließlich des 20. Jhs. Im wesentlichen Opern-Libretti, die die ganze Geschichte der Oper umfassen, in geringem Umfang auch Textbücher von Werken der geistlichen Musik. Neben dem Buchbestand ist eine große Sammlung von Musikdrucken (Musikalien) vorhanden. Der Bestand betrug am 31. Dezember 1988 286.273 bibliographische Einheiten. Unter der Signaturengruppe Mus. ant. pract. des Altbestandes stehen 884 Signaturen mit Drucken, die vor 1700 erschienen sind.

2.236 Mendelssohn-Archiv (HB MA): Der Buchbestand beträgt insgesamt ca. 3000 Bde. Der Hauptbestand wurde 1965 von Hugo von Mendelssohn-Bartholdy gestiftet. Das Mendelssohn-Archiv enthält die Moses-Mendelssohn-Bibliothek: Ausgaben von Werken von Moses Mendelssohn, darunter viele Erstausgaben, und Literatur zum Werk und zur Person des Philosophen, Literatur zu Felix Mendelssohn-Bartholdy und zur Musikgeschichte des 19. Jhs sowie Literatur zur Geschichte der Juden in Berlin und zur jüdischen Kulturgeschichte.

Orientabteilung

2.237 Die Orientalia befinden sich nicht in einer Sonderaufstellung, sondern sind in den allgemeinen Bestand integriert. Zwei Sondersammlungen enthalten jedoch Orientalia in hervorhebenswertem Umfang. So befassen sich 363 Drucke der Bibliothek Diez (s. u. 2.245) insbesondere mit den Türkenkriegen des 17. und 18. Jhs sowie mit Reisebeschreibungen hauptsächlich des Balkans und der Türkei. Auch einige frühe arabische Textausgaben (17. und 18. Jh) befinden sich darunter. Nach Jahrhunderten: 16. Jh 16, 17. Jh 116, 18. Jh 202, 19. Jh 22; nach Sprachen: 161 lateinisch, 146 deutsch, 43 französisch.

2.238 Bibliothek Fleischer. Die Sammlung von Heinrich Leberecht Fleischer (1801-1888) stammt überwiegend aus dem 19. Jh (580 von 691 Drucken). Die stark auf arabische Philologie konzentrierte Sammlung enthält einen fast vollständigen Bestand arabischer Textausgaben des 19. Jhs, in einigen Fällen Arbeitsexemplare mit handschriftlichen Notizen des Sammlers. Bedeutend ist auch die kleine Gruppe von Werken vor 1800 (17. Jh 13 und 18. Jh 38) mit teilweise seltenen Ausgaben zur arabischen und semitischen Philologie. Neben Arabisch sind in geringem Umfang, doch mit seltenen Einzelstücken, Syrisch, Hebräisch, Türkisch und Persisch vertreten. In orientalischen Sprachen sind rund 200 Drucke vorhanden; unter den Drucken in westeuropäischen Sprachen sind 258 deutsch, 164 lateinisch, 51 französisch und 15 englisch.

Ostasienabteilung

2.239 Ostasiatica. Literatur in ostasiatischen Sprachen wurde mit Ausnahme einiger Zeitschriften und Wörterbücher unter Sondersignaturen in den separaten Katalogen der ostasiatischen Sammlungen erfaßt. Die Bestände dieser Sammlungen sind infolge des Zweiten Weltkrieges außerordentlich stark durch Verluste oder Verlagerungen betroffen worden. Ein großer Teil des ehemaligen Bestandes befindet sich heute in der Jagiellonischen Bibliothek in Krakau. Die Sammlung Ostasiatica ist durch mehrere Kataloge erschlossen ( s. u. 3.9).

2.240 Libri japonici. Die Sammlung umfaßt japanische Hss. und Druckschriften (auch Zeitschriften) aller Wissensgebiete. Erhalten sind von dieser Sammlung nur ca. 40 Prozent des Originalbestandes. Sie enthält 1715 Drucke vor 1900 (17. Jh 18, 18. Jh 166, 19. Jh 1015, o. J. 516). Die ältesten japanischen Drucke bis ca. 1868 sind überwiegend Holzschnittbücher, viele davon farbig illustriert. Aus den japanischen Neuerwerbungen nach 1945 sind folgende Sammelkäufe, die bemerkenswerte ältere Bestände enthalten, hervorhebenswert: Sammlung Robert Freiherr Lucius von Ballhausen (1835-1914): 62 japanische Drucke; Sammlung Friedrich Heyer von Rosenfeld (1828-1897): 102 japanische Drucke, die auf Heinrich Siebold zurückgehen; Sammlung Otto Karow (1913-1992): 59 japanische Drucke zur ostasiatischen Medizingeschichte; Sammlung japanischer Block- und Typendrucke des 13. bis 17. Jhs.

2.241 Libri mongolici. 171 Werke, darunter 38 burjätische Drucke sowie 119 Pekinger Blockdrucke. Sie stammen, soweit datiert, aus dem 18. und 19. Jh.

2.242 Libri sinici (ab 1913 Libri sinici, Neue Sammlung). Die Sammlung umfaßt chinesische und mandjurische Hss. und Drucke. Zum Bestand der Libri sinici zählen mehrere Sondersammlungen mit wichtigen und wertvollen alten Drucken sowie gesondert aufgestellte Ausgaben des buddhistischen und taoistischen Kanons. Der älteste Sinica-Bestand geht zurück auf die chinesische Büchersammlung des Großen Kurfürsten (zweite Hälfte des 17. Jhs). Im Jahre 1943 gehörten zur Libri sinici-Sammlung annähernd 70.000 Bde. Davon befinden sich noch ca. 35.000 Bde in der Staatsbibliothek zu Berlin; eine erhebliche Anzahl von Bänden ist in der Jagiellonischen Bibliothek in Krakau. Der Rest ist verschollen. Zum Bestand der Libri sinici gehören wertvolle und seltene Drucke des 16. bis 19. Jhs.

Libri sinici (Alte Sammlung): 265 Drucke, darunter die frühesten Sinica-Erwerbungen aus dem 17. Jh.

Libri sinici (Neue Sammlung, Signatur N.S.): 559 Drucke, davon 352 in Berlin, der Rest in Krakau. Den Schwerpunkt bilden wertvolle Werke zur historischen Geographie und Lokalchroniken. Bibliothek O. Franke. Privatbibliothek des Sinologen Otto Franke (1863-1946). 336 Bde (5988 Hefte). Vorwiegend Literatur zur chinesischen Geschichte, darunter Drucke des 18. und 19. Jhs. Teilbearbeitet. Sammlung W. Franke. Chinesische Blockdrucke aus der Ming-Zeit (1368-1644) und Qing-Zeit (1644-1911) aus dem Besitz des Sinologen Wolfgang Franke (*1912). 174 Drucke (1641 Hefte). Noch nicht erschlossen. Sammlung Haenisch. Eine Sammlung von chinesischen und mandjurischen Werken aus dem Besitz des Sinologen Erich Haenisch (1880-1966). 229 Werke mit 4483 Heften. Sammlung Hirth. Bibliothek des Sinologen Friedrich Hirth (1845-1927). 164 Werke in 1183 Bdn aller Wissensgebiete, darunter wichtige Quellenwerke und Ausgaben aus dem 16. und 17. Jh. Der Großteil der Sammlung befindet sich in Krakau, nur 21 Drucke sind in Berlin. Sammlung Moellendorff. Bibliothek von Paul Georg von Moellendorff (1848-1901), Zollbeamter in China, bestehend aus 102 Werken, darunter viele Hss. in mandjurischer Sprache. Die Mandjurica wurden unter ihrem chinesischen Titel im Libri sinici-Katalog verzeichnet (s. u. 3.9). 34 Werke befinden sich in Berlin, ein weiterer Teil in Krakau. Sammlung Müller. 198 Drucke, darunter 36 seltene chinesische Werke, erworben von dem Orientalisten Friedrich Wilhelm Karl Müller (1863-1930). Die Sammlung befindet sich in Krakau. Pekinger Sammlung (Signatur P.S.). 83 z. T. sehr kostbare chinesische und mandjurische Hss. und Drucke, darunter Palastausgaben vermutlich Pekinger Herkunft (Bücher aus der Kaiserlichen Bibliothek in Peking). Bis auf einen Teil der Bände aus der großen chinesischen Enzyklopädie Tushu jicheng von 1726 befindet sich die Sammlung in Krakau. Pekinger Tripitaka (Signatur P.T.). Buddhistischer Kanon aus dem 16. und 17. Jh mit 1232 Werken in 3356 Faltbüchern. Ein Teil des Werkes befindet sich in Krakau. Die Sammlung Otto Franke und die Sammlung Taoistischer Kanon gelten als Kriegsverlust.

Osteuropa-Abteilung

2.243 Bibliothek Gaigalaitis. Es handelt sich um Teile der Bibliothek des litauischen Politikers und Professors für Evangelische Theologie an der Universität Kaunas, Vilius Gaigalaitis (1870-1945). Mit einem breiten Spektrum an Literatur über Litauen, davon ca. 200 Titel bis 1900, gelangte sie als Depositum vorübergehend in den Bestand. Sie ergänzt die 1951 erworbene Bibliothek des Göttinger Sprachwissenschaftlers Eduard Hermann (1869-1950), die einen wertvollen Bestand an Titeln zur Geschichte der baltischen Sprachen und Literaturen enthält, so Bibelübersetzungen ab 1701 und als hervorhebenswertes Rarum die Postilla des Jonas Bretkunas aus dem Jahr 1591. Nach der 1995 begonnenen Verfilmung wird die Sammlung der Republik Litauen zurückgegeben. Sie ist durch einen gedruckten Katalog erschlossen ( s. u. 3.10).

Zeitungsabteilung

2.244 Der Zeitungsbestand stellt eine der größten und bedeutendsten Sammlungen in- und ausländischer Tages- und Wochenzeitungen in Europa dar. Jedoch hat er durch Kriegseinwirkungen starke Verluste und Lücken von Jahrgängen oder einzelnen Monaten zu verzeichnen. Besonders stark ist der heute noch vorhandene Bestand an Zeitungen des 19. Jhs. Sie stammen überwiegend aus Regionen, die früher zu Preußen gehörten. Daneben stehen führende Blätter der außerpreußischen Landesteile sowie der wichtigsten Länder der Welt. Im Bestand befinden sich 1597 Titel; nach Jahrhunderten: 17. Jh 1, 18. Jh 50, 19. Jh 1546. Der Bestand ist überwiegend fremdsprachig. Die Bibliothek besitzt weiterhin einen umfangreichen Bestand an kompletten Zeitungen auf Mikrofilmen, die im Rahmen des Sondersammelgebietes Ausländische Zeitungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft erworben wurden oder durch Eigenverfilmung entstanden. Desgleichen wurden Mikrofilme zur Lückenschließung erworben.

Sondersammlungen kostbarer und seltener Drucke

Die Sammlungen sind teilweise durch mehrere Kataloge erschlossen (s. u. 3.12).

2.245 Bibliothek Diez (Signatur Bibl.Diez). Die Bibliothek des Diplomaten Heinrich Friedrich von Diez (1751-1817) wurde 1817 erworben und umfaßte ca. 17.000 Drucke und 856 Bde Hss., die fast vollständig erhalten geblieben sind. Sie wurde im wesentlichen in der von ihm selbst testamentarisch bestimmten Ordnung aufgestellt, in der sie noch heute erhalten ist, und zwar: (1) Orientalische Literatur: Schwerpunkte sind Wörterbücher und Grammatiken der orientalischen Sprachen, Textausgaben und Reisebeschreibungen von Orientreisenden, die Bibel in verschiedenen Ausgaben und Sprachen. (2) Autoren der Antike: Schwerpunkte sind bei den griechischen Autoren Homerica, bei den römischen Ovid, Catull, Tibull und Properz. Darunter befinden sich wertvolle Erstausgaben, Inkunabeln, Aldinen und Ausgaben bedeutender Gelehrter wie Daniel und Nikolaus Heinsius, Scaliger, Burmann und Santen. Viele Bände stammen aus den Handapparaten der Herausgeber mit handschriftlichen Anmerkungen, Ergänzungen und Kollationen. Die Libri cum notis manuscriptis, Bücher mit handschriftlichen Eintragungen, werden bei den Hss. aufbewahrt. (3) Literatur des Mittelalters und über das Mittelalter: Schwerpunkte sind Altdeutsche Literatur, historische Hilfswissenschaften. (4) " Neuere Schriftsteller": Die Gruppe wurde von Friedrich Wilken, Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek, unterteilt: Geschichte mit dem Schwerpunkt preußische Geschichte, brandenburgische Landesgeschichte, Berlin-Literatur; Theologie mit dem Schwerpunkt zeitgenössische Theologie und Drucke des 16. Jhs; Jurisprudenz mit einer kleinen Gruppe zum Magdeburger Recht; Philosophie; Medizin und Naturwissenschaften; Miscellanea; Schöne Literatur mit dem Schwerpunkt zeitgenössische deutsche Literatur, aber auch deutsche Literatur des Barock und klassische Autoren der englischen und französischen Literatur. (5) Allgemeine und Spezialbibliographien: Die Abendländischen und orientalischen Hss. und die 95 Inkunabeln in 75 Bdn werden in den Sonderabteilungen betreut.

2.246 Bibliothek Hauptmann. Als Bestandteil des 1968 angekauften Nachlasses Gerhart Hauptmanns gelangte ein Teil seiner Bibliothek (3024 Signaturen) in das Haus, der andere, weit größere Teil befindet sich in der Hauptmann-Gedenkstätte in Erkner. Zur Ergänzung wurde 1973 die Hauptmann-Sammlung (mit 530 Signaturen) des Germanisten Fred B. Wahr (*1889) und 1976 die Hauptmann-Sammlung (183 Signaturen) des Literaturhistorikers Walter Albert Reichart (1903-1973) erworben. Zusammen mit den Resten der Hauptmann-Sammlung des Berliner Kammergerichtsrates Jacques Stern (1876-1930), die 1930 eine Hauptmann-Tradition der Staatsbibliothek begründet hatte, ergibt sich ein lückenloser Bestand an Erstausgaben und ein sehr dichter Bestand an weiteren Ausgaben Hauptmannscher Texte. Auch die selbständige Sekundärliteratur ist gut vertreten.

2.247 Bibliothek Kaiser (Signatur 19 ZZ). Die Bibliothek Bruno Kaiser (1911-1982), Literaturwissenschaftler, Publizist, Mitbegründer der Pirckheimer-Gesellschaft, wurde z. T. im Jahre 1967 gekauft, zum anderen Teil nach 1982 als Geschenk übereignet. Die Bibliothek umfaßt ca. 40.000 Drucke, davon etwa 16.000 Literatur bis 1900. Schwerpunkt ist Deutsche Literatur des 18. und 19. Jhs in Erstausgaben und illustrierten Ausgaben. Darunter ist eine Sammlung zum Vormärz und den Achtundvierzigern (Georg Herwegh, Georg Weerth, Ferdinand Freiligrath), französische und englische Literatur des 18. und 19. Jhs, ebenfalls in Erstausgaben und illustrierten Ausgaben, und eine Cervantes-Sammlung. Die Einarbeitung der Bibliothek Kaiser ist noch nicht abgeschlossen. Die ca. 2000 Kinderbücher dieser Sammlung werden in der Kinder- und Jugendbuchabteilung aufbewahrt (s. o. 2.233 f.).

2.248 Luthersammlung (Signatur Luth). 383 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 155, 17. Jh 15, 18. Jh 22, 19. Jh 166, o. J. 25. Der größte Teil gehört zu den Kriegsverlusten. Nur wenige Schriften der ehemals umfangreichen und bekannten Sammlung sind noch erhalten.

2.249 Sammlung Meusebach. Die Bibliothek des Freiherrn Karl Hartwig Gregor von Meusebach (1781-1847) war zu seinen Lebzeiten Anziehungspunkt für namhafte Persönlichkeiten des kulturellen und geistigen Lebens, von denen sich besonders Bettina von Arnim nach seinem Tode für die geschlossene Erhaltung der Bibliothek und ihren Ankauf durch Friedrich Wilhelm IV. einsetzte. Ihr Gesamtbestand betrug 25.000 Werke in 36.000 Bdn, gegliedert in zwei Hauptabteilungen und den wissenschaftlichen Apparat. Die erste Abteilung umfaßte deutsche Literatur vornehmlich des 16. bis 18. Jhs, der sich als besondere Gattungen Volkslieder, geistliche Lieder, Dramen, Satiren, Volksbücher, Sprichwortsammlungen u. a. anschlossen, eine selbständige Luthersammlung mit 3500 Bdn sowie Theologie und historische Flugschriften aus der Reformationszeit. Als Autoren waren neben Luther u. a. besonders Johann Fischart und Goethe vertreten. Zur zweiten Abteilung gehörten Werke der Sprach- und Sittengeschichte, auch Kosmographien, Chroniken, Sammlungen oder Einzelausgaben von Orts- und Landrechten, naturwissenschaftliche und mythologische Werke, als Anhang auch griechische, lateinische und neulateinische Klassiker. Der zur Bibliothek gehörige Apparat enthielt Meßkataloge, Kataloge von Auktionen, Antiquariaten und privaten Bibliotheken, biographische und bibliographische Nachschlagewerke, Lexika, Wörterbücher, Grammatiken und anderes. 1096 Autographe und 228 Hss. gelangten in die Handschriftenabteilung. Die Druckschriften wurden in den Hauptbestand eingearbeitet. Allein die erhalten gebliebenen Liedsammlungen mit 2000 Bdn sowie die Einblattdrucke des 16. und 17. Jhs stellen einmalige literarische Denkmäler und Quellen dar.

2.250 Bibliothek Savigny (Signatur Bibl.Sav.). Der Jurist Friedrich Carl von Savigny (1779-1861) vermachte der Königlichen Bibliothek zu Berlin die bedeutendsten der von ihm gesammelten alten Drucke, auf denen seine eigenen gedruckten Werke zum römischen Recht unmittelbar basieren. Der noch vorhandene Bestand umfaßt 265 Drucke. Sie stammen hauptsächlich aus dem 16. Jh; es finden sich aber auch Drucke aus dem 17., 18. und 19. Jh. Inhaltlich handelt es sich überwiegend um Quellenwerke zum römischen Recht, meist mit dem Kommentar des Accursius (glossa ordinaria) und mit etwaigen weiteren Kommentaren. Daneben enthält der Sonderbestand allgemeine Werke, z. B. Hilfsmittel wie Wörterbücher, Abkürzungsverzeichnisse und Sekundärliteratur zum römischen Recht, Einführungen und gesammelte Werke berühmter Rechtsgelehrter. Ferner sind Werke zum Zivilprozeßrecht, zum kanonischen Recht und zum Lehnsrecht vorhanden.

2.251 Bibliothek Varnhagen (Signatur Bibl.Varnh.). Bibliothek des Publizisten, Diplomaten und Schriftstellers Karl August Varnhagen von Ense (1785-1858) und seiner Ehefrau Rahel Varnhagen von Ense, geb. Levin (1771-1833). Sie umfaßt 1370 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 4, 17. Jh 25, 18. Jh 210, 19. Jh 1128; nach Sprachen: 1012 deutsch, 245 französisch, 59 englisch, 31 lateinisch, 14 italienisch, 9 in anderen Sprachen. Als Schwerpunkt heben sich die zeitgenössische deutsche Literatur (vor allem Goethe) und die Geschichte heraus. Daneben enthält die Sammlung u. a. noch biographische Literatur, Philosophie und Kunstwissenschaft sowie Werke zur griechischen, lateinischen und englischen Literatur und zu den romanischen Literaturen.

2.252 Aldinen-Sammlung (Signatur Ald.Ren.). Die noch vorhandenen 800 Drucke des Aldus Manutius und seiner Nachfolger aus dem 16. Jh sind Texte griechischer und römischer Autoren. Sie stammen, wie auch Inkunabeln, Jesuitica, Elzevire und französische, italienische und deutsche Literatur, in der Hauptsache aus der Bibliothek des Grafen Etienne Méjan (1765-1846), die König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen 1847 erwarb und der Königlichen Bibliothek übergab. Nicht vorrangig der Inhalt, sondern die Erlesenheit der Ausgabe bestimmte die Sammeltätigkeit des Grafen Méjan. Er hatte zudem seine Bücher von den berühmtesten Pariser Buchbindern seiner Zeit, den Brüdern Bozérin, von Motel, Simier, Thouvenin und anderen, binden lassen, so daß sich anhand vieler auf dem Rücken signierter Einbände der Aldinen- und der Einbandsammlung ein Stück Geschichte der französischen Buchbinderkunst im ersten Drittel des 19. Jhs belegen läßt. Bis auf die Aldinen wurde die Méjan-Bibliothek in den Hauptbestand eingearbeitet.

2.253 Brandenburger Schöppenstuhl. Der erstmals 1232 urkundlich erwähnte Schöppenstuhl war lange Zeit Oberhof des Kurfürstentums Brandenburg und bestand bis zum Jahre 1817. Ein Teil seiner Bibliothek kam danach in die Brandenburger Ratsbibliothek, der größere, vorwiegend juristische Werke enthaltende Teil zum Amtsgericht Brandenburg und gelangte so über die Juristische Bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin 1963 in die Deutsche Staatsbibliothek. Der älteste Bestand der Bibliothek entstammt der Büchersammlung des Notars Petrus Viti. Er siedelte 1524 nach Brandenburg über und vermachte seine Bücher testamentarisch dem Franziskanerkloster. Die ca. 2300 Drucke umfassende Bibliothek enthält Literatur des 15. bis 19. Jhs, wie sie für die Rechtsprechung verwendet wurde. Der Bestand ist noch nicht katalogisiert. Die Inkunabeln werden in der Handschriftenabteilung aufbewahrt.

2.254 Einbandsammlung (EBD). Die Einrichtung der Einbandsammlung geht auf die Arbeiten Max Husungs zurück. Mit 182 Abbildungen stellte Husung in einem 1925 erschienenen repräsentativen Tafelwerk eine Auswahl von Einbänden aus den Vorkriegsbeständen der Preußischen Staatsbibliothek vor. Husungs Auswahl umfaßt die Zeit vom kirchlichen Prachteinband über Lederschnitt-, Blindpressen- und Renaissance-Einbände bis zur Einbandkunst im ersten Drittel des 19. Jhs. Der größte Teil der frühen Einbände stammt naturgemäß aus den Handschriften- und Inkunabelsammlungen, die späteren aus den Libri impressi rari und Rara, der Méjanschen Aldinensammlung, aus der Sammlung Luther und der Bibliothek Diez. Die Einbandsammlung selbst wurde als Beispielsammlung angelegt. Sie ist chronologisch aufgebaut und umfaßt gegenwärtig mehr als 1000 Bde bis 1900. Schwerpunkte sind deutsche Renaissance-Einbände und die Bucheinbände der Hohenzollern.

2.255 Einzeldrucke Geistlicher Lieder (Signatur Hymn.). 795 Drucke; nach Jahrhunderten: 16. Jh 140, 17. Jh 113, 19. Jh 2, o. J. 540. Der nach Motiven geordnete Bestand wird erschlossen durch ein alphabetisches Titel- und Namenregister, ein alphabetisches Register der Liedanfänge und ein Register der Druckorte (s. u. 3.12).

2.256 Exlibrissammlung. Der Aufbau der Exlibrissammlung geht auf eine Anregung des damaligen Generaldirektors der Königlichen Bibliothek, Adolf von Harnack, im Jahre 1916 zurück. Sie zählt heute über 50.000 Blätter. Dieser Bestand setzt sich zum größten Teil aus Schenkungen und Ankäufen privater Sammlungen zusammen. Eine der umfangreichsten Erwerbungen stammt von Bruno Kaiser (1911-1982) mit ca. 25.000 Blättern. Die Sammlung dokumentiert die Entwicklung der Exlibriskunst von ihren Anfängen einem handgemalten Exlibris des 15. Jhs und Wappenexlibris des 16. Jhs bis zu dem reichhaltigen Exlibrisschaffen namhafter Künstler des 19. und 20. Jhs. Der Schwerpunkt liegt auf dem 19. und beginnenden 20. Jh.

2.257 Flugschriften und Einblattdrucke. Die Bestände der Flugschriftensammlung und der Sammlung Historische Einblattdrucke und Bilder gelangten überwiegend erst seit dem 19. Jh durch den Ankauf mehrerer großer Nachlaßbibliotheken, insbesondere der von Karl Ferdinand Friedrich von Nagler (1835) und Karl Hartwig Gregor von Meusebach (1850), in die Bibliothek. Vor allem auf Anregung des Historikers Johann Gustav Droysen wurden separate Flugschriften- und Einblattdrucksammlungen angelegt und durch Ankäufe, z. B. aus der Sammlung Drugulin in Leipzig, 1863-1867, und Schenkungen vermehrt, z. B. Karikaturen und Bilder der Kriegssammlung 1870/71, die im Auftrag Kaiser Wilhelms I. 1873 der Königlichen Bibliothek übergeben wurden. Die separaten Flugschriftensammlungen der Bibliothek sind: (1) Historische Flugschriften (Signatur Histor.Flugschr.). Der Bestand umfaßt den Zeitraum von 1501 bis ca. 1942. Die Schwerpunkte liegen naturgemäß auf den bedeutenden historischen Ereignissen, angefangen beim Bauernkrieg. Es sind noch 2984 Drucke vorhanden. Die erst nach 1945 erworbenen Drucke stehen unter der Sondersignatur Flschr. (2) Deutsche theologische Flugschriften der Reformation (Signatur Cu). Es sind noch 1789 Drucke vorhanden. (3) Theologische Flugschriften des 19. Jhs (Signatur Theol.Flugschr.). Kriegsverlust bis auf 6 Drucke.

2.258 Historische Einblattdrucke und Bilder. Diese Sammlung wurde in den Jahren 1910 bis 1915 chronologisch geordnet aufgestellt und wird gegenwärtig thematisch erschlossen.

Die Einzelblätter sind in drei Abteilungen gegliedert: (YA) 16. und 17. Jh 1835 Bl., besonders erwähnenswert die Blätter des Dreißigjährigen Krieges und die populären Drucke des 17. Jhs. (YB) 18. und 19. Jh 3500 Bl., besonders erwähnenswert die Blätter aus der Zeit Friedrichs des Großen, die Napoleonkarikaturen und die Karikaturen zur Revolution 1848/49. (YC) die Blätter zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 (8788 Bl., besondere Erwähnung verdienen die französischen Karikaturen). Die Sammlung Historische Einblattdrucke und Bilder wird seit 1980 durch die ebenfalls chronologisch aufgestellte Sammlung Einblattdrucke (Signatur Einbl.) ergänzt und fortgeführt (2500 Bl.).

2.259 Inkunabeln (Signatur Inc.). Der ursprüngliche kurfürstliche Inkunabelbesitz war klein, umfaßte aber bereits Ausgaben von höchstem Rang, darunter die 42zeilige Gutenberg-Bibel und die hebräische Bibel aus Brescia (1494) mit den autographen Randnotizen Luthers. Größere Komplexe an Inkunabeln gelangten insbesondere mit den Bibliotheken Diez, von Nagler, Méjan, Meusebach, Savigny, Karl Heyse, Starhemberg und verschiedenen Dublettentauschabkommen in die Königliche Bibliothek. Im Zusammenhang mit den Erfassungs- und Vorbereitungsarbeiten für den Gesamtkatalog der Wiegendrucke erweiterte sich der Inkunabelbesitz nach 1900 noch einmal wesentlich, u. a. durch Exemplare aus den Provenienzen Domgymnasium Magdeburg, Alte Universität Erfurt, Sammlung Boineburg, Gymnasium Heiligenstadt und besonders der Kirchenministerialbibliothek Celle, die ihrerseits Bestände der ehemaligen Klöster Bursfelde, Gernrode, Rheinhausen, Reifenstein und Worbis enthielt. Unter den Neuerwerbungen ragt die Inkunabelsammlung des Brandenburger Schöppenstuhls heraus. Heute zählt der Inkunabelbestand insgesamt 4272 Ausgaben. Inhaltlich repräsentiert er einen Querschnitt durch sämtliche Wissensgebiete des 15. Jhs, insbesondere Theologie. Deutschsprachige Drucke wurden möglichst vollständig, ausländische in angemessener Auswahl gesammelt. Schwerpunkte sind die Mainzer Frühdrucke (deren umfangreiche Sammlung die Grundlage für Paul Schwenkes bahnbrechende Gutenberg-Forschung darstellte), Drucke aus Kölner Offizinen und die an Unikaten reiche Einblattdrucksammlung. Als Erwerbungsschwerpunkt gewinnt darüber hinaus die Sammlung von Specimina verschiedener Drucktypen möglichst aller Offizinen der Inkunabelzeit mehr und mehr an Bedeutung.

2.260 Meßkataloge (Signatur Meßkataloge). Die Sammlung umfaßt noch insgesamt 527 Meßkataloge (Frankfurter Meßkataloge 1568-1695, Leipziger Meßkataloge 1595-1728). Größere Lücken gibt es im Bestand der Leipziger Meßkataloge 1603-1619 sowie 1729-1756. Die Jahrgänge von 1731-1794 werden gegenwärtig in der Jagiellonischen Bibliothek in Krakau aufbewahrt.

2.261 Rara. Die Bibliothek hat seit dem 17. Jh Drucke von besonderem Wert separiert und anfänglich unter den Signaturen Libri impressi rari, Libri in membrana impressi, Libri impressi cum notis manuscriptis und Biblia sacra zusammengefaßt. Später wurden wertvolle Drucke aus dem Hauptbestand ermittelt und mit einem " R" (Rarum) oder " KD" (Kunstdruck) hinter der Signatur markiert. Auch aus den Sondersammlungen wurden " Rara" ausgegliedert. Die Rarasammlung teilte die durch die kriegsbedingten Verlagerungen hervorgerufenen Verluste des Gesamtbestandes der Bibliothek. Sie enthält heute etwa 40.000 Drucke aller Fachgebiete und aller Jahrhunderte seit 1501. Mit Sondersignaturen sind noch vorhanden: Libri impressi rari (Signatur Libri impr.rari) 278 Drucke; Libri in membrana impressi (Signatur Libri in membr. impr.) 81 Drucke. Die Bestandsgruppe Biblia sacra ist fast vollständig als Kriegsverlust zu betrachten. Die Sammlung Künstlerische Drucke, die vornehmlich Pressendrucke enthält, entstammt in der Überzahl dem 20. Jh.

Diverse Sondersammlungen

2.262 Amtsblätter (Signatur Amtsbl.). Die Sammlung Amtsblätter umfaßt 157 Drucke und enthält die Verkündigungsblätter der früheren preußischen Provinzen und Regierungsbezirke. Amtliche Veröffentlichungen sind nicht in einer eigenen Sammlung zusammengeführt, sondern über die gesamte Aufstellungssystematik in unterschiedlicher Dichte verteilt. Die amtlichen Veröffentlichungen als Gruppe sowohl im engeren wie im weiteren Sinne sind deshalb nicht quantifizierbar, jedoch an den Sachstellen berücksichtigt.

2.263 Sammlung Bloch (Signatur 20 ZZ). Diese Sammlung von Bühnenmanuskripten wurde durch den Berliner Theaterverleger Eduard Bloch (1831-1895) angelegt und von seinem Sohn Ludwig Bloch fortgeführt. Im Jahre 1940 wurde die Sammlung von der Preußischen Staatsbibliothek angekauft. Sie umfaßt 8083 Drucke; nach Jahrhunderten: 18. Jh 120, 19. Jh 3719, o. J. 4244; nach Sprachen: 7486 deutsch, 645 französisch, 51 in anderen Sprachen. Der Dramenbestand der Bibliothek wurde durch diese Sammlung wesentlich bereichert. Neben deutschen Dramen sind auch eine große Anzahl Übersetzungen französischer Theaterstücke sowie einige Übersetzungen englischer, skandinavischer, italienischer und spanischer Bühnenwerke enthalten. Außerdem beinhaltet die Sammlung Textbücher von Opern und anderen musikalischen Bühnenwerken. Schwerpunkte sind deutsche Autoren und Autorinnen des mittleren und späten 19. Jhs. Die Dramen wurden bisher nicht in die Hauptkataloge eingearbeitet, sie sind nur durch einen alphabetisch geordneten Katalog von Kurztitelaufnahmen erschlossen (s. u. 3.13).

2.264 Bibliothek der Preußischen Geologischen Landesanstalt (Signatur PGLA.). Der Bestand wurde von der Staatsbibliothek zu Berlin im Jahr 1992 übernommen und wird hier als Sondersammlung geführt. Er umfaßt 30.000 Druckschriften, darunter 27.000 Zeitschriftenbände, und enthält eine beachtliche Anzahl von Werken aus dem 18. und 19. Jh, die aus den Bibliotheken der Königlichen Bergakademie zu Berlin, der Königlichen Preußischen Geologischen Landesanstalt sowie aus der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin stammen. Das weitgehend systematisch aufgestellte Material ist in einem alphabetischen Katalog für Monographien und Zeitschriften sowie einem systematischen Zeitschriftenkatalog erschlossen.

2.265 Deutsch-Französischer Krieg 1870/71 (Signatur Kriegs-Slg.). Von der einst ca. 4000 Drucke enthaltenden Sondersammlung stehen nur noch 217 zur Verfügung.

2.266 Erwerbungen, die erst nach 1945 akzessioniert wurden (Signatur Stabi). 702 Drucke mit Erscheinungsjahr bis 1900, davon 16. Jh 2, 17. Jh 8.

2.267 Hundertjahrfeier Kaiser Wilhelms I. (1897) (Signatur Hundertjahrfeier). Der größte Teil der anläßlich der Feier des hundertsten Geburtstages Kaiser Wilhelms I. erschienenen Bücher, Broschüren und Zeitungsartikel wurde in dieser Sondersammlung zusammengefaßt. Sie besteht aus 65 Monographien und 38 Sammelbänden, die einzelne Zeitschriften- und Zeitungsnummern enthalten.

2.268 Theaterliteratur (Signatur Theat.). 128 Drucke bis 1900, davon 17. Jh 2, 18. Jh 23; hauptsächlich in deutscher Sprache.

Stand: April 1995

Autorengemeinschaft der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

3. KATALOGE

3.1 Vorbemerkung. Der jetzige Stand der Kataloge ist das Ergebnis der Geschichte der Bibliothek und ihrer Bestandsentwicklung. Auslagerung und Zerstörung der Bestände während des Zweiten Weltkrieges sowie die unterschiedliche Entwicklung der beiden Nachfolgebibliotheken der Preußischen Staatsbibliothek nach dem Kriege haben auch die Kataloge betroffen und prägen ihren Aussagewert in der seit 1992 juristisch wieder vereinigten, jedoch in zwei Häusern arbeitenden Bibliothek.

Die Preußische Staatsbibliothek besaß vor dem Kriege neben den Hauptkatalogen der Druckschriftenabteilung und dem Deutschen Gesamtkatalog eine Vielzahl von Spezialkatalogen und zusätzlichen Erschließungsmitteln über Teilbestände vor allem in den Sonderabteilungen, die handschriftlich oder mit Hilfe der Titeldrucke geführt wurden. Darüber hinaus waren zahlreiche bibliographische Verzeichnisse auf der Grundlage der Bestände der Staatsbibliothek veröffentlicht worden, vielfach mit Signaturen der Staatsbibliothek. Eine Übersicht über die gedruckten Verzeichnisse und über die Literatur zu den Katalogen, ihren Inhalt und ihren Aufbau geben die folgenden Bibliographien:

Balcke, Curt: Bibliographie zur Geschichte der Preußischen Staatsbibliothek. Leipzig 1925 [1200 Titel]

Kittel, Peter: Deutsche Staatsbibliothek 1661-1961. Bibliographie. Leipzig 1961 [ca. 2050 Titel]

Kittel, Peter: Deutsche Staatsbibliothek 1961 bis 1984. Bibliographie. Leipzig 1986 [ca. 1520 Titel]

Überdies sind in den Mitteilungen der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz seit 1971 regelmäßig Verzeichnisse zur Tätigkeit der Bibliothek veröffentlicht worden.

Während des Krieges wurden auch die Kataloge der Preußischen Staatsbibliothek ausgelagert. Dennoch erlitt das Katalogwesen erhebliche Verluste. So ist der als Bandkatalog geführte Alphabetische Publikumskatalog mit seinen rund 3700 Folio-Bänden an seinem Auslagerungsort im Kalkbergwerk Rüdersdorf bei Berlin verbrannt. Das Manuskript des Deutschen Gesamtkataloges ist an seinen Auslagerungsorten in Pommern verschollen. Vernichtet wurden auch die zusätzlichen Karteien zum Realkatalog wie das Genealogische Repertorium, der Katalog der Missions-Literatur, der Systematische Katalog der Sammlung Krieg 1914-1918 sowie der 1926 begonnene Neue Katalog Technik. Der Alphabetische Zettelkatalog blieb erhalten und wurde im Haus Unter den Linden wieder aufgestellt. Vom Realkatalog kehrten von 2099 Bdn 1652 wieder in das alte Haus der Bibliothek zurück. 229 nach Beesdau/Niederlausitz ausgelagerte Bände für die Gebiete der Naturwissenschaften und der Technik gelangten über Hattorf und Marburg in das Haus Potsdamer Straße, 1994 wieder in das Haus 1 der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, während 172 Textbände und 46 Bde der Alphabetischen Indices verloren gegangen sind. Im Haus Unter den Linden waren zum größten Teil auch die Kataloge in den Sonderabteilungen über besondere Teile des Druckschriftenbestandes erhalten geblieben. Diese Kataloge dienten wie auch der Realkatalog zur Feststellung der aus der Auslagerung nach Berlin zurückgekehrten Bestände. Teilweise wurden auch Bestände gekennzeichnet, die nach Marburg oder Tübingen, später nach Westberlin gelangt waren, soweit solche Besitzangaben von dort übermittelt oder sonst festgestellt wurden. In die alten Kataloge sind auch Nachweise über solche Werke aufgenommen worden, die als Ersatz für Bestände, die aus der Auslagerung nicht in das Haus Unter den Linden zurückgekehrt waren, oder zur Ergänzung des historischen Bestandes nach 1945 beschafft worden sind. Weil sie aber die Titel fast aller früher in der Preußischen Staatsbibliothek vorhanden gewesenen Werke enthalten, sind diese alten Kataloge über den bloßen Standortnachweis hinaus von hohem bibliographischen Wert.

Die Westdeutsche Bibliothek/Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz verfügte zunächst über keine Kataloge derjenigen Teile des historischen Bestandes, die dort verwaltet wurden. Die Bestände wurden nach den alten Signaturen systematisch aufgestellt und so weit wie möglich neu katalogisiert. Die große Zahl der Titel und die Personalsituation zwangen jedoch dabei zeitweise und für einige Teile des Bestandes zu provisorischen Lösungen.

Zur Zeit gibt es keinen umfassenden Katalog der wieder vereinigten Staatsbibliothek, der exakt über den in beiden Häusern vorhandenen Bestand an älteren Druckschriften und deren Standort oder über die Kriegs- und Auslagerungsverluste Auskunft gibt. Projekte zu einer Konversion der Alphabetischen Hauptkataloge wurden in Angriff genommen, werden jedoch erst in einigen Jahren abgeschlossen sein. Bis dahin müssen die Kataloge und die Auskunftsstellen für bestimmte Literaturgattungen auch die Sonderabteilungen in beiden Häusern konsultiert werden.

Die Staatsbibliothek war seit dem 19. Jh und ist bis heute Trägerin großer Gesamtkatalog-Unternehmen. In den Gesamtkatalogen sind auch die Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin verzeichnet, jeweils nach dem Stande des Redaktionsschlusses oder des Erscheinungsjahres. Die Gesamtkataloge werden wie Kataloge der Bibliothek selbst benutzt, zumal in den meisten auch die Signaturen der Staatsbibliothek zu Berlin angegeben sind. In der folgenden Aufstellung der Kataloge sind Gesamtkataloge mit aufgenommen, jedoch nicht als eigene Kategorie, sondern jeweils der Kataloggruppe zugeordnet, zu der sie inhaltlich gehören. Die nachfolgende Übersicht enthält nur solche Kataloge, die in der Praxis noch zur Erschließung der Bestände und zur Ermittlung der Standortsignaturen der älteren Literatur herangezogen werden. Wegen der älteren Kataloge muß auf die oben genannten Bibliographien verwiesen werden.

In der Übersicht sind zunächst die Allgemeinen Kataloge (Hauptkataloge) aufgeführt, und zwar so, wie sie aus der ehemaligen Deutschen Staatsbibliothek und der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in die Staatsbibliothek zu Berlin übernommen wurden. Ihnen sind auch die allgemeinen Zeitschriftenverzeichnisse zugeordnet. Darauf folgen die Kataloge über die historischen Bestände der Sonderabteilungen und am Ende Kataloge von Sondersammlungen von Druckschriften, soweit diese Sammlungen nicht Teile der allgemeinen Druckschriftenbestände und ihrer Kataloge sind. Alle Kataloge sind Zettelkataloge, soweit nicht anderweitig als Drucke oder Mikrofiche-Ausgaben bezeichnet. Sie sind öffentlich zugänglich, sofern nicht anders bemerkt.

Allgemeine Kataloge (Hauptkataloge)

3.2 Kataloge in Haus 1

Alphabetischer Katalog

AK I [von den Anfängen des Buchdrucks bis Erwerbungsjahr 1908, auf großformatigen Karten]

AK II [ab Erwerbungsjahr 1908 bis Erscheinungsjahr 1974, auf Karten im Internationalen Format]

[Zettelkataloge; Ordnung nach PI; aus dem Alphabet bis 1908 ging der Alphabetteil " Geig" bis " Geld" im Zweiten Weltkrieg verloren. Aus dem AK I sind größere Teile in den AK II umgearbeitet worden. Der Katalog enthält die Nachweise über fast den gesamten Vorkriegsbestand der Preußischen Staatsbibliothek an Druckschriften einschließlich der Dissertationen (auch der mschr. vervielfältigten), Schulschriften, Leichenpredigten und anderen Kleinschrifttums sowie über Nachkriegserwerbungen der Deutschen Staatsbibliothek bis zum Erscheinungsjahr 1974. Von mehrbändigen Werken, Zeitschriften, Schriftenreihen u. a. Periodika sind in der Regel die vorhandenen Bände oder Stücke beim Gesamttitel nicht aufgeführt. Stücke von Schriftenreihen sind im allgemeinen unter ihren Stücktiteln nachgewiesen. Die Titel von Zeitungen sind nur lückenhaft enthalten. Nicht aufgenommen sind Karten und geographische Atlanten, Musikalien (Noten), Werke in orientalischen und ostasiatischen Sprachen, Porträts sowie Titel aus einigen Sondersammlungen. Kinder- und Jugendbücher sind nur vor 1945 und für Erwerbungen ab 1968 vollständig nachgewiesen. Ausführliche Titelaufnahmen mit Signaturen und Hinweisen auf die Stellen der Eintragungen des betreffenden Titels im Realkatalog sowie auf Sonderstandorte in Lesesälen oder Handbibliotheken. Kriegs- und Auslagerungsverluste von vor dem Kriege erschienenen Werken bzw. deren Vorhandensein in Haus 1 sind nur gelegentlich gekennzeichnet.]

Mikrofiche-Ausgabe: 3199 Mikrofiches. Hildesheim [ u. a.] 1985-87. Begleitheft: Peter Kittel: Die Deutsche Staatsbibliothek und ihr Alphabetischer Katalog bis 1974. Hildesheim 1987

Alter Realkatalog (ARK)/Alter Systematischer Katalog

[Sachkatalog der Preußischen Staatsbibliothek und der Deutschen Staatsbibliothek für die Druckschriften bis einschließlich Erscheinungsjahr 1955 in Folio-Bänden. Begonnen 1842, erschließt der Katalog den Bestand von Beginn des Buchdrucks an. Bis 1945 standortgebundener Katalog; die Bestände, die bis 1945 erworben worden sind, die Fortsetzungen von Zeitschriften und anderen periodischen Werken bis 1974 sowie die nach 1945 eingestellten Ersatzexemplare für Kriegs- und Auslagerungsverluste sind in der Reihenfolge ihrer Verzeichnung in den Magazinen aufgestellt. Die Standortbindung des Kataloges wurde 1946 für die neu erworbenen Titel aufgegeben. Diese Titel sind jedoch, wenn sie vor 1956 erschienen sind, an den für sie zutreffenden Sachstellen eingetragen. Die sachlich geordneten Bände werden durch " Indices", d. h. alphabetische Register nach Verfassern und anonymen Sachtiteln zu den Teilgebieten ergänzt.]

Als Ersatz für die im Kriege verloren gegangenen und die nach Marburg und später nach Haus 2 gelangten Katalogbände sind auf der Grundlage des in Haus 1 vorhandenen Bestandes sogenannte " Lückenkarteien" angelegt worden, z. T. ergänzt um Nachweise von Beständen in Haus 2. Im Katalog sind die Vorkriegsbestände, die in das Haus 1 zurückgeführt oder dort nach dem Kriege ergänzt wurden, durch rote Haken gekennzeichnet, ein Teil der in Haus 2 erhalten gebliebenen Bestände durch Bleistift-Kreise um die Signaturen.

Das System beruht auf der klassischen Reihenfolge der Fakultäten: Theologie, Recht, Medizin, Philosophie. Allgemeine Literatur wurde vorangestellt. Aus der Philosophie wurden die naturwissenschaftlichen, technischen, historischen und philologischen Disziplinen ausgegliedert. Der Katalog verzeichnet nicht Musikalien und Musikliteratur, Landkarten und Kartenwerke, Porträts und andere Objekte, die zu den Sonderabteilungen gehören. Andererseits sind in den Katalog eine Reihe von Spezialkatalogen für besondere Sammlungen mit inkorporiert, so z. B. für Zeitungen, Publikationen des Völkerbundes, Amtliche Druckschriften, Amtsblätter der Regierungsbezirke der preußischen Provinzen, Firmenschriften, geistliche Lieder, theologische und historische Flugschriften, Luther-Schriften sowie für die Kriegssammlungen 1870-1871, 1914-1918, 1939-1945. Die Katalog-Bände für die Kinder- und Jugendliteratur, für die Literatur über die asiatischen und afrikanischen Länder sowie über die Literatur in asiatischen und afrikanischen Sprachen werden in den jetzt dafür zuständigen Sonderabteilungen geführt. Zu dem Katalog bestehen Teil-Sachregister zu einzelnen Disziplinen sowie ein umfassendes Schlagwortregister mit ca. 155.000 Schlagwörtern.]

Mikrofiche-Ausgabe unter Einbeziehung der in Haus 2 erhalten gebliebenen originalen ARK-Bände zu Naturwissenschaften und Technik. 6266 Mikrofiches. Hildesheim [ u. a.] 1987-91. Dazu: Systematischer Katalog bis 1955 (Alter Realkatalog). Sachgruppen- und Signaturenübersicht. Berlin, Hildesheim [ u. a.] 1991 [mit einer Einführung in den Katalog von Peter Kittel, Benutzungshinweisen und einem Sachregister]

3.3 Kataloge in Haus 2

Alter Alphabetischer Katalog (AAK)

[Zettelkatalog; nach PI; verzeichnet Monographien und Serien der Erscheinungsjahre 1501 bis 1984. Jeder Katalogkasten enthält einen Nachtrag mit zusätzlichen Drucken der Erscheinungsjahre 1891 bis 1944 in Form von Ausschnitten aus den Berliner Titeldrucken.]

Provisorischer Altbestandskatalog (PAK)

[Zettelkatalog für Monographien und Serien der Erscheinungsjahre 1501 bis ca. 1892; Alphabet der Verfasser-Familiennamen (ohne Vornamen) und der Sachtitelschriften, nach gegebener Wortfolge geordnet. Die Titelaufnahmen sind stark gekürzt.]

Berliner Zeitschriftenverzeichnis (Berliner ZV)

[Teilmenge aus der Zeitschriftendatenbank (ZDB) als Mikrofiche-Ausgabe für die gesamte Leihverkehrsregion Berlin (West); erscheint halbjährlich in neuen Kumulierungen. Dient als Periodika-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin und enthält deren Periodika in westlichen Sprachen vollständig, während die Bestände in osteuropäischen und orientalischen Sprachen zunehmend eingearbeitet werden. Alphabetische Ordnung nach RAK; die ZDB-Gesamtausgabe verfügt zusätzlich über ein Stichwortregister, das auch zur Ermittlung der Bestände der Staatsbibliothek im Berliner ZV dienen kann. Auch über die Online-Version der ZDB können die Bestände der Staatsbibliothek recherchiert werden.]

Rest-Zeitschriftenkatalog (Rest-ZK)

[interimistischer Zettelkatalog derjenigen Periodika der Staatsbibliothek in osteuropäischen und orientalischen Sprachen, die noch in das Berliner ZV eingearbeitet werden müssen; alphabetisch nach PI; wird nach Abschluß der Arbeiten durch das Berliner ZV ersetzt]

Realkatalog (RK) 2

[standortgebundener systematischer Sachkatalog in Zettelform. Rekonstruktion des Realkatalogs der Preußischen SB allerdings ohne die Nebeneintragungen für denjenigen Teil der Bestände der Preußischen Staatsbibliothek, die als Folge der Kriegsauslagerung in den Westen und damit in das Haus 2 gelangt waren. Verzeichnet Monographien und Periodika mit Erscheinungsjahren bis 1944, ausgenommen Karten und Musikalien, geordnet nach Sachgebieten in einer Signaturenfolge (A-Z) und mehreren Sondersignaturen ( s. o. Kap. 2). Der RK ist inzwischen stillgelegt. Etwa 90 Prozent des Altbestandes sind erfaßt, in Einzelfällen allerdings nur mit Signatur-Karten (ohne Titelaufnahmen). Zur Erschließung des Kataloges gibt es eine mehrbändige Übersicht zur Systematik (Rotulus), ferner eine Kurzfassung der Übersicht sowie ein Schlagwortregister in Zettelform.]

3.4 Gedruckte Kataloge zum historischen Bestand

Gesamtkatalog der Preußischen Bibliotheken (Bd 9 ff.: Deutscher Gesamtkatalog). Berlin 1931-39

Bd 1-14 (A-Beethordnung). 1931-39

Bd 15 (Beeston-Belych). Neuried bei München 1979

Sonderbände und Sonderausgaben:

Das Deutschtum im Ausland. 1925

Albertus Magnus. 1932

Goethe. 1932

Aristoteles. 1934

(Aurelius) Augustinus. 1935

Beda venerabilis. 1939

[Gesamtkatalog der Drucke bis Erscheinungsjahr 1929 in bedeutenden Bibliotheken Deutschlands und Österreichs, für den der Katalog der Preußischen Staatsbibliothek die Grundlage gebildet hat. Ordnung alphabetisch nach PI; erschienen sind nur die genannten Alphabetteile. Der Arbeitskatalog gilt als Kriegsverlust. Erhalten geblieben ist als Zettelkatalog der sogenannte " Ergänzungskatalog" mit Titeln, die im Manuskript des Gesamtkataloges nicht enthalten waren und deren Standorte durch Umfragen in deutschen und ausländischen Bibliotheken gesucht wurden. Der GK enthält keine Nachweise für Periodika und Orientalia, wohl aber Verweisungen auf geplante Sonderkataloge für diese beiden Schriftenklassen, die jedoch ebenfalls nicht mehr erschienen sind. Für die damaligen Bestände der Preußischen Staatsbibliothek werden die Signaturen angegeben.]

Berliner Titeldrucke (BTD). Verzeichnis der aus der neu erschienenen Literatur von der Königl. Bibliothek zu Berlin erworbenenen Druckschriften. Berlin 1892 ff. Jg. 1892-1929

Fünfjahreskumulierungen: Fünfjahreskatalog, 1930-1934. 8 Bde. 1935. Deutscher Gesamtkatalog. Neue Titel, 1935-1939. 8 Bde. Berlin 1940

Jahreskumulierungen: Deutscher Gesamtkatalog. Neue Titel, 1941-1943. 1942-44

[Verzeichnis der Neuerwerbungen ab Erscheinungsjahr 1891, später auch frühere Erscheinungsjahre. Für die Jahrgänge gibt es alphabetische Register, in den Kumulierungen Ordnung der Titel alphabetisch nach PI. Von Anfang an wurden die Erwerbungen auch der Berliner Universitätsbibliothek und später auch die anderer preußischer Universitätsbibliotheken berücksichtigt, wenn eine der anderen Bibliotheken einen Druck eher als die Königliche Bibliothek/Preußische Staatsbibliothek oder als Alleinbesitz erwarb; der Standort bei einer anderen Bibliothek wurde durch den Zusatz des
Bibliothekssigels hinter der BTD-Nr. unter der Titelaufnahme angegeben. Ab Berichtsjahr 1930 wurden die BTD zur Fortsetzung des GK erweitert.]

Kataloge der Sonderabteilungen

3.5 Kartenabteilung

Alter Alphabetischer Katalog

[Zettelkatalog für Bestände der Preußischen Staatsbibliothek bis 1945 und Erwerbungen der Deutschen Staatsbibliothek bis Erscheinungsjahr 1974. Alphabet der Verfasser, Bearbeiter, Zeichner, Stecher; verfasserlose Karten unter dem Sachtitel; nach PI]

Alphabetischer Katalog der Kartenabteilung der ehemaligen SBPK

[Zettelkatalog; verzeichnet Karten, Atlanten und kartographische Literatur bis zum Erscheinungsjahr 1984, soweit sie aus der Preußischen Staatsbibliothek in die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz gelangt waren oder von ihr nach dem Kriege erworben wurden; nach PI]

Alter Systematischer Katalog

[für Titel mit Erscheinungsjahren bis 1939, historischer Bestand der Preußischen Staatsbibliothek und Erwerbungen der Deutschen Staatsbibliothek. In Folio-Bänden. Nach Gruppen mit regionaler Untergliederung, darunter alphabetisch-chronologisch; dazu alphabetische Register zu einzelnen geographischen bzw. sachlichen Einheiten.] Dazu: Mikrofiche-Ausgabe. Hildesheim [ u. a.] 1992

Standortkatalog des aus der Preußischen Staatsbibliothek in die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz gelangten Bestandes der Kartenabteilung

[Sachkatalog in Zettelform, nach den Signaturen der Sondersignaturen Kart A-Z; verzeichnet Karten, Atlanten und kartographische Literatur bis zum Erscheinungsjahr 1944]

Klaus, Wolfram [Bearb.]: Kartographische Bestandsverzeichnisse. 6 Bde. Berlin 1972-92 [gedruckt]

(1) Großmaßstäbliche Karten vom Gebiet der DDR (1584-1945). 2. erweiterte Auflage 1986

(2) Die Städte der DDR im Kartenbild. Teil 1. (1550-1850). 1972. Nachdruck 1983

Teil 2. (1851-1945). 1976

(3) Pläne und Grundrisse von Städten sozialistischer Länder Europas (1574-1850). 1976

(4) Pläne und Grundrisse von Städten kapitalistischer Länder Europas (1500-1850). Teil 1-4. 1980-85

(5) Pläne und Grundrisse afrikanischer Städte (1550-1945). 1990

(6) Pläne und Grundrisse amerikanischer Städte (1550-1945). 1992

[Verzeichnet sind Bestände der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek und Erwerbungen der Deutschen Staatsbibliothek.]

Ansichten von Städten, Gebäuden und Landschaften

[für Titel mit Erscheinungsjahren bis 1945; alphabetisch nach Städten]

Urmeßtischblätter, Preußen. 1:25.000, 1821-76

[Alphabet der ca. 500 Zeichner mit Hinweisen auf die 3500 Kartenblätter]

Garschagen, Rainer; Knorr, Brigitta (Bearb.): Verzeichnis der amtlichen typographischen Kartenwerke: Neuerwerbungen 1946-1992. Berlin 1993

Kallenbach, Helga: Alphabetisches Bestandsverzeichnis der Geologischen Karte von Deutschland 1:25.000. 2. Aufl. Berlin 1993

3.6 Kinder- und Jugendbuchabteilung

Alphabetischer Katalog der Kinder- und Jugendbücher

[einschließlich Periodika, theoretische Literatur über das Kinder- und Jugendschrifttum, über Kinderbibliotheken und die Arbeit mit jungen Lesern; Alter Teil für Titel, die bis 1974 erschienen sind, nach PI; Neuer Teil für Titel, die seit 1975 erschienen sind, nach RAK] Dazu: Mikrofiche-Ausgabe. Hildesheim 1991 ff. [in Vorbereitung]

Systematischer Katalog

[ u. a. nach Gattungen, Genres usw. Alter Teil für Titel mit Erscheinungsjahren bis 1974; Neuer Teil für Titel mit Erscheinungsjahren seit 1975]

Alter Realkatalog (Signaturengruppe Ng bis NgW)

[10 Bde Sachteil und 2 Bde alphabetisches Register (Index) für Titel mit Erscheinungsjahren bis 1955; Titel des Vorkriegsbestandes sind gekennzeichnet, soweit sie in der ehemaligen Deutschen Staatsbibliothek vorhanden waren.]

Titelkatalog bis 1974

[Alphabet der Sachtitel der bis 1974 erschienenen deutschsprachigen Titel; nach PI mit Hinweis auf Verfasser]

Illustratoren-Katalog

[geführt ab 1955; alphabetisch nach Namen der Illustratoren mit Hinweis auf die Verfasser bzw. Sachtitel; Alter Teil für Titel mit Erscheinungsjahren bis 1974; Neuer Teil für Titel mit Erscheinungsjahren ab 1975]

Länderkatalog

[geführt ab 1955; alphabetisch nach Entstehungs- und Erscheinungsländern; Alter Teil für Titel mit Erscheinungsjahren bis 1974; Neuer Teil für Titel mit Erscheinungsjahren ab 1975]

Rara-Katalog

[für alle bis einschließlich 1860 erschienenen sowie für besonders seltene und kostbare Kinder- und Jugendbücher; deutsche Sprachbezeichnungen chronologisch geordnet]

Rara-Verleger-Katalog

[für deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur vor 1861 und fremdsprachige, soweit im deutschen Sprachgebiet erschienen; Alphabet der Verleger]

Die vor 1945 durch die Preußische Staatsbibliothek erworbenen Titel und die Titel der Erwerbungen der Deutschen Staatsbibliothek ab 1968 sind auch im Alphabetischen Hauptkatalog der Druckschriften verzeichnet.

3.7 Musikabteilung

Musikdrucke (Noten und Musikwissenschaftliche Literatur)

Alphabetischer Katalog

[für Musikalien ab 1701 und musikwissenschaftliche Literatur mit Erscheinungsjahren 1701 bis 1974; Bestände der Preußischen Staatsbibliothek bis 1945 und Erwerbungen der Deutschen Staatsbibliothek nach 1945; geordnet nach PI; bei Komponisten werden die Musikalien nach Opus-Zahlen, opusfreie nach dem Sachtitel geordnet; Kriegsverluste sind z. T. gekennzeichnet.] Dazu: Mikrofiche-Ausgabe. Hildesheim 1990

Textdichter-Register

[Alphabet der Verfasser und Übersetzer vertonter literarischer Texte oder von Text-Initien mit Hinweis auf die Komponisten] Dazu: Mikrofiche-Ausgabe. Hildesheim 1990

Titelregister der dramatischen Werke

[Alphabet der Titel der musikdramatischen Werke (Opern, Operetten, Musicals, Ballett u. a.)]

Alphabetischer Katalog der Musikliteratur und Musikalien

[verzeichnet Bücher, Zeitschriften und Musikalien des Bestandes der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, ausgenommen Textbücher sowie Gesangbücher der Signatur Eh; alphabetisch nach PI]

Alphabetischer Katalog der Textbücher

[verzeichnet Opernlibretti, Texte zu geistlicher Musik und Textausgaben von Liedern aus dem Bestand der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz; nach PI]

Alter Systematischer Katalog

[geführt in Kapseln für (a) musikwissenschaftliche Literatur bis 1975; Kriegsverluste nicht gekennzeichnet; antiquarische Erwerbungen der Deutschen Staatsbibliothek noch nachgetragen; (b) Musikalien bis 1955 nach instrumenteller und vokaler Besetzung; Kriegsverluste nicht gekennzeichnet; (c) geistliche und Volksmusik in einem gesonderten Katalogteil; dazu: Übersicht über die Systematik; Alphabetisches Schlagwortregister]

Katalog der musica theoretica vor 1700

[für gedruckte musiktheoretische Literatur mit Erscheinungsjahren vor 1700]

Standortkatalog für Musikalien

[der ursprünglich etwa 1824 begonnene Katalog ist aus der Auslagerung im Zweiten Weltkrieg nicht zurückgekehrt; ab 1949 neu erarbeitet für den in der Deutschen Staatsbibliothek nach dem Kriege vorhandenen historischen Bestand und die antiquarischen Neuanschaffungen nach 1945; geordnet nach Standortsignaturen]

Standortkatalog der Musikliteratur

[ab 1850 für den Bestand in Bandform angelegt; bis 1974 weitergeführt nach Erscheinungsjahren und Signaturen]

Porträts und Ansichten

Alphabetischer Katalog

[verzeichnet selbständige Porträts von Musikern, Musikwissenschaftlern usw., Ansichten von Wirkungsstätten (Gebäuden), Denkmälern, Szenenbildern, Musikinstrumenten und Gegenständen aus dem Besitz von Musikern; alphabetisch nach Personen- und Sachbegriffen]

Porträts in Büchern und Zeitschriften

[nach 1945 angelegt nach dem Alphabet der Porträtierten mit Hinweis auf die Fundstellen auch in älteren Werken]

3.8 Orientabteilung

Uralter Alphabetischer Katalog (UAK)

[Zettel-Katalog (Querformat 19,5 x 15,5 cm) von 1865 bis 1907 (Erwerbungsjahr); 10 Kästen mit ca. 13.000 Titelkarten; fungierte ursprünglich als Zettelmanuskript zum im Krieg vernichteten alphabetischen Bandkatalog. Seit etwa 1950 wird der UAK auf internationales Format umgeschrieben und in den Alten Alphabetischen Katalog der Abteilung übernommen. Der UAK weist bibliographisch selbständige Druckwerke in orientalischen Sprachen und deren Übersetzungen nach. Er enthält auch solche Titel, die im Zweiten Weltkrieg verlagert wurden oder verloren gingen. Der Katalog gliedert sich in mehrere Alphabete (nach Sprachgruppen, die eine gemeinsame Schrift verwenden), darin sind die hschr. Titelaufnahmen oder aufgeklebten Titeldrucke nach PI geordnet.]

Alter Alphabetischer Katalog (AAK)

[für bibliographisch selbständige Druckwerke, audiovisuelle Materialien und Mikrofilme in asiatischen und afrikanischen Sprachen und deren Übersetzungen bis Erscheinungsjahr 1974. In diesem Katalog werden allmählich durch Umschreiben alle Titel des UAK aufgenommen. Er besteht aus mehreren nach Sprach- bzw. Schriftgruppen getrennten Alphabeten, innerhalb derer nach PI geordnet wird.]

Alter Realkatalog (ARK)

[Der ARK der Orientabteilung ist Teil des gesamten von der Abteilung Historische Drucke geführten ARK in Bandform. Er umfaßt den Bestand der Preußischen Staatsbibliothek bis 1945 und die Erwerbungen der Deutschen Staatsbibliothek bis zum Erscheinungsjahr 1955 der alten Signaturengruppen Ui (teilweise) Us, Zt-Zz in 57 Bdn nebst Lückenkarteien für 29 im Zweiten Weltkrieg verlorengegangene Katalogbände und verzeichnet bibliographisch selbständige Druckwerke nebst Mikroformen in allen Sprachen. Der ARK erschließt die Titel sachlich bis zum Erscheinungsjahr 1955; Erwerbungen bis zu diesem Stichjahr werden auch gegenwärtig hier nachgetragen.]

Neuer Orient-Katalog

[geführt von 1912 bis 1963, nichtöffentlicher nach Signaturen geordneter Zettelkatalog; verzeichnet bibliographisch selbständige Druckwerke, die aus dem gesamten Alten Realkatalog der Bibliothek, einschließlich der damaligen Orientabteilung, herausgeschrieben wurden und inhaltlich zum Sammelgebiet der Abteilung gehörten oder es berührten (auch Randgebiete). Das gesammelte (komplette) Titelmaterial stellt die Grundlage für einen bisher nicht eingerichteten neuen Systematischen Katalog der Orientabteilung dar.]

3.9 Ostasienabteilung

Katalog der Libri sinici, Alte Sammlung

[geführt von etwa 1831 bis 1913; hschr. in einem Bd; nichtöffentlicher Standortkatalog; Titel teilweise nur in lateinischer Übersetzung oder transkribierter Form. Dazu Verfasser- und Titelregister. Teile der Sammlung erschlossen in den gedruckten Katalogen von Klaproth und Schott ( s. u.)]

Katalog der Libri sinici, Neue Sammlung (N. S.)

[Bandkatalog, 4 Bde; begonnen 1918; nichtöffentlicher Standortkatalog nach Numerus currens Standortnummern]

Libri sinici Systematischer Katalog

[hschr. in Gießener Kapseln; nichtöffentlich; begonnen 1910 auch für den gesamten älteren Bestand der chinesischen Sammlungen mit Ausnahme der Pekinger Tripitaka, Kyoto-Tripitaka, Tao-tsang sowie der Ts'ung-shu-Sammelwerke]

Libri sinici Indices

[Zettelkatalog; Titelindex und Verfasserindex zu den chinesischen Sammlungen. Jedes Verfasserwerk auch unter dem Sachtitel nachgewiesen; Ordnung alphabetisch nach der Transkription von Wade-Giles; Kurztitelaufnahmen mit Hinzufügung der chinesischen Schriftzeichen für Sachtitel bzw. für Verfassernamen]

Katalog der Pekinger Sammlung (P. S.)

[angelegt 1911 für die 1903 erworbene Sammlung. Vollständige Titelaufnahmen in der Transkription von Wade-Giles mit Beigabe der chinesischen Schriftzeichen für Sachtitel und Verfassernamen; Ordnung nach Standortnummern]

Ts'ung-shu-Katalog

[angelegt seit 1913; nichtöffentlicher Dienstkatalog für die Einzelwerke, die in den großen Sammelwerken enthalten sind. Ausführliche Titelaufnahmen, alphabetisch geordnet nach der Transkription von Wade-Giles; chinesische Schriftzeichen hinzugefügt für Sachtitel und Verfassernamen]

Katalog der Libri japonici

[nichtöffentlicher Standortkatalog in 2 Bdn der bibliographisch selbständigen Druckwerke in japanischer Sprache. Transkription der Sachtitel und Verfassernamen nach Hepburn; Beigabe der chinesischen Schriftzeichen. Dazu Titel- und Verfasser-Register]

Forke, Alfred: Katalog des Pekinger Tripitaka der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin 1916

[Ordnung der Titelbeschreibungen alphabetisch nach den Sachtiteln, mit 2 alphabetischen Registern der Sanskrittitel sowie der Verfasser und Übersetzer]

Klaproth, Julius: Verzeichnis der chinesischen und mandshuischen Bücher und Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Paris 1922

Schott, Wilhelm: Verzeichnis der chinesischen und Mandschu-Tungusischen Bücher und Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin 1940

Heissig, Walter: Mongolische Handschriften, Blockdrucke, Landkarten. Wiesbaden 1961

Fuchs, Walter: Chinesische und mandjurische Handschriften und seltene Drucke. Wiesbaden 1966

[beschreibt Hss. und Drucke in 19 Bibliotheken der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR und erschließt sie durch 2 alphabetische Register der Personen und der Sachtitel]

Bibliographischer Alt-Japan-Katalog. 1542-1853. Bearb. und Hrsg.: Japaninstitut in Berlin, Deutsches Forschungsinstitut in Kyoto. Kyoto 1940. Repr. München 1977

[verzeichnet ältere Literatur in westlichen Sprachen über Japan in ca. 150 Bibliotheken Deutschlands, Österreichs und Japans. Alphabetische Ordnung nach Verfassern und Sachtiteln, mit zwei Registern der Erscheinungsjahre sowie der besitzenden Bibliotheken. In einem Exemplar des Reprints ist der noch vorhandene Bestand in Haus 2 gekennzeichnet.]

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Zeitschriftenkatalog der Ostasienabteilung. 2 Bde und 2 Nachträge. Berlin 1978-83

[verzeichnet in insgesamt 3 Alphabeten, geordnet nach PI, Periodika aus und über Ost- und Südostasien, Australien sowie den Raum des Indischen und Pazifischen Ozeans; ausgeschlossen sind Serien in ostasiatischen Sprachen]

Kraft, Eva: Japanische Handschriften und traditionelle Drucke aus der Zeit vor 1868, im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Wiesbaden 1982

[beschreibt Hss. und Drucke in vier Berliner Sammlungen und erschließt sie durch 4 alphabetische Register der Personen, Sachtitel, Verlage und Schlagworte]

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Katalog der Ostasienabteilung. 19 Bde. Osnabrück 1983-86

[verzeichnet, nach eigenen Regeln geordnet, im " Titelkatalog" (Bde 1-11) alle Veröffentlichungen unter ihren Sachtiteln und im " Autorenkatalog" (Bde 12-19) diejenigen Veröffentlichungen, die Personen als Beteiligte aufweisen, unter den Personen. Aufgenommen sind alle Drucke, ausgenommen Periodika, deren Hauptsachtitel in Chinesisch, Koreanisch oder Japanisch abgefaßt sind, jeglicher Herkunft und zu allen Fachgebieten, jedoch mit Schwerpunkten bei Sprache, Literatur, Geschichte und Landeskunde. Der der gedruckten Ausgabe zugrundeliegende Zettelkatalog wird in der Ostasienabteilung fortgeführt.]

3.10 Osteuropa-Abteilung

Die osteuropäische Literatur (Literatur in osteuropäischen Sprachen und über die osteuropäischen Länder im weitesten Sinne) ist bis 1945 in den allgemeinen Katalogen verzeichnet.

Osteuropa-Sammelkatalog (OSK)

[Zettelkatalog; alphabetisch geordnet, die Verfassereinträge in Anlehnung an PI, die Sachtitel nach gegebener Wortfolge; körperschaftliche Einträge fehlen. Verzeichnet Drucke der Erscheinungsjahre bis 1984 aus Osteuropa in allen Sprachen, Drucke in osteuropäischen Sprachen jeglicher Herkunft, Übersetzungen aus osteuropäischen Sprachen in andere Sprachen sowie bis zum Erscheinungsjahr 1945 Sekundärliteratur zu Osteuropa. Fachliche Schwerpunkte sind die Geisteswissenschaften und die Landeskunde. Ausgeschlossen sind nur Periodika und Serien (Serienstücke sind mit eigenen Aufnahmen vertreten). Der OSK enthält Bestandsmeldungen von ca. 20 deutschen und ausländischen Bibliotheken.]

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Baltica. Depositum Vilius Gaigalaitis. Aus der Bibliothek Eduard Hermann. (Bearb.:) Jochen D. Range. Berlin 1980

[verzeichnet aus zwei Nachlässen Literatur aus dem Baltikum und über das Baltikum bis zum Erscheinungsjahr ca. 1948, mit Schwerpunkten bei Sprache und Literatur. Ordnung der Titel nach Fachgebieten; zwei alphabetische Register der Schlagworte sowie der Verfasser und Sachtitel]

3.11 Zeitungsabteilung

Standortkatalog der historischen Zeitungen (Signaturengruppe Ztg 1 ff.)

[Teil des Alten Realkataloges; umfaßt 25 Bde und 4 Lückenkarteien, dazu ein alphabetisches Register der Titel und ein Register nach Erscheinungsorten. Der Bestand, der nach dem Krieg in das Haus Unter den Linden zurückgekehrt bzw. dort ergänzt worden ist, ist in dem Katalog besonders gekennzeichnet.] Dazu: Mikrofiche-Ausgabe. Hildesheim 1987-91 [Mikrofiches Nr. 1-90]

Gedruckt erschienen:

Gittig, Heinz; Höfig, Willi (Bearb. und Hrsg.): Berliner Zeitungen und Wochenblätter in Berliner Bibliotheken. Katalog der Bestände vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Berlin 1991 [vorwiegend Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz]

Gittig, Heinz (Bearb. und Hrsg.): Brandenburgische Zeitungen und Wochenblätter. Katalog der Bestände vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart in Archiven, Bibliotheken und Museen des Landes Brandenburg und in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Berlin 1993

Gittig, Heinz (Bearb. und Hrsg.): Mecklenburgische und pommersche Zeitungen und Wochenblätter. Katalog der Bestände vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart in Archiven, Bibliotheken und Museen ... und in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz. Berlin 1994

Walravens, Hartmut [Hrsg.]: Internationale Zeitungsbestände in deutschen Bibliotheken. Ein Verzeichnis von 18.000 Zeitungen, Amtsblättern und zeitungsähnlichen Periodika mit Besitznachweisen ... 2. Ausg. München [ u. a.] 1993

[alphabetischer Auszug aus der Zeitschriftendatenbank mit Nachweis des Bestandes der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz]

3.12 Kataloge von Sondersammlungen kostbarer und seltener Drucke

Bibliothek Diez

Die Titel und Bestände der Bibliothek Diez sind in den alten Hauptkatalogen der Staatsbibliothek zu Berlin nachgewiesen, im Alten Realkatalog jeder Titel an der für ihn zutreffenden Sachstelle. Die Bibliothek Diez ist zwar geschlossen aufgestellt, doch gibt es keinen eigenen Standortkatalog, nur ein Standortverzeichnis nach Nummern. Der noch von Diez selbst angelegte Hauptkatalog seiner Bibliothek in 12 Bdn ist erhalten (Mss. Cat. A 361-372), dazu ein Katalog der Dissertationen in 7 Bdn (Mss. Cat. A 373-379). Ein hschr. Alphabetischer Katalog umfaßt 8 Bde (Mss. Cat. A 380-387). Über die Drucke mit handschriftlichen Zusätzen gibt es einen gedruckten Katalog:

Winter, Ursula: Die europäischen Handschriften der Bibliothek Diez. Teil 2: Die Libri impressi cum notis manuscriptis der Bibliotheca Dieziana. Leipzig 1986

Bibliothek Kaiser

Die Bibliothek Kaiser ist unter der Signaturengruppe 19 ZZ 1 ff. geschlossen aufgestellt; die Kinderbücher erhielten die Signaturen 19 ZZ 1-2000 und werden in der Kinder- und Jugendbuchabteilung aufbewahrt. Die Einarbeitung der Sammlung ist noch nicht abgeschlossen. Alle Drucke werden in den Hauptkatalogen nachgewiesen. Im Aufbau sind darüber hinaus spezielle Kataloge: Alphabetischer Katalog, Standortkatalog, Kataloge der Illustratoren und Buchgestalter, der Einbände, Drucker und Verleger, Provenienzen.

Bibliothek Savigny

Verzeichnis der von dem verewigten Herrn Staatsminister Carl Friedrich von Savigny mittels Legats vom 26. Mai 1852 der Königlichen Bibliothek zu Berlin vermachten Werke. (Verf.: Eugen Trauttwein von Belle). Berlin 1865

[Ordnung der Titel nach juristischen Fachgebieten]

Aldinen

Renouard, Antoine A.: Annali delle edizioni Aldine. Con notizie sulla famiglia dei Guinta e repertorio delle loro edizioni fino al 1550. Riproduzione anastatica (der 3. ed. Paris 1834). Bologna 1953

[verzeichnet die Drucke des Aldus Manutius und seiner Nachfolger chronologisch, mit ausführlicher Beschreibung, und erschließt sie durch ein alphabetisches Verfasserregister. Die Exemplare der Staatsbibliothek zu Berlin sind nach der Bibliographie Renouards aufgestellt. Die Signatur ergibt sich aus der Seitenzahl der Bibliographie und der laufenden Nummer. Mit diesen Signaturen sind die Aldinen in den Hauptkatalogen der Bibliothek verzeichnet. Es gibt ferner einen nicht-öffentlichen Zettelkatalog der Standortsignaturen.]

Brandenburger Schöppenstuhl

Die ca. 2300 Drucke nach 1501 sind gesondert aufgestellt, aber noch nicht katalogisiert. Über die Inkunabeln gibt es einen besonderen gedruckten Katalog ( s. u.).

Einbandsammlung

Die Einbandsammlung ist durch zwei hschr. Zettelkataloge erschlossen: (1) Signaturenkonkordanz zwischen den Bibliothekssignaturen und den Übersignaturen der gesonderten Aufstellung; (2) Systematischer Katalog in chronologisch-sachlichem Aufbau entsprechend dem Abbildungswerk von Max Husung (s. 5.2). In Zusammenhang mit der von der Staatsbibliothek zu Berlin getragenen Neuausgabe von Haebler, Konrad: Rollen- und Plattenstempel des 16. Jahrhunderts. 2 Bde. Leipzig 1928-29 (Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten 41, 42) sind Spezialkataloge für den dienstlichen Gebrauch im Aufbau: (1) Platten und Rollen, (2) Buchbinder/Stecher, (3) Provenienzen. Von jedem Einband wird eine Durchreibung angefertigt.

Einzeldrucke Geistlicher Lieder

Sonderband des Alten Realkataloges (Signatur: Hymn.) [geordnet nach Motiven mit einem alphabetischen Titel- und Namenregister, einem alphabetischen Register der Liedanfänge und einem Register der Druckorte]. Dazu: Mikrofiche-Ausgabe des Realkataloges [Mikrofiches Nr. 1105-1107]

Exlibris

Die Exlibrissammlung wird durch mehrere Zettelkataloge erschlossen, die auch die in der Bibliothek vorhandenen Bücher mit eingeklebten Exlibris verzeichnen. Es werden Kataloge für Künstler, Bucheigner, Techniken und Motive geführt. Ein Teilbestand ist bisher in einem Standortkatalog erfaßt. Die Katalogisierung ist gegenwärtig noch nicht abgeschlossen.

Flugschriften und Einblattdrucke

Die historischen Flugschriften sind in den Hauptkatalogen der Bibliothek verzeichnet. Innerhalb des Realkataloges gibt es für die historischen Flugschriften einen eigenen Band, in dem die Drucke analog zur Aufstellung chronologisch verzeichnet sind. Dazu: Mikrofiche-Ausgabe des Realkataloges [Mikrofiches Nr. 3841-3876]

Die deutschen theologischen Flugschriften der Reformationszeit sind ebenfalls in den Hauptkatalogen der Bibliothek verzeichnet. Auch für diese Sammlung gibt es einen gesonderten Band innerhalb des ARK. Dazu: Mikrofiche-Ausgabe des Realkataloges [Theologische Flugschriften Mikrofiches Nr. 825-833, Theologische Flugschriften des 19. Jhs Mikrofiches Nr. 834-835, dazu ein alphabetisches Register auf den Mikrofiches Nr. 1236-1237]

Inkunabeln

Voulliéme, Ernst: Die Inkunabeln der Königlichen Bibliothek und der anderen Berliner Sammlungen. Leipzig 1906. Nachtrag 1-3. 1914-27

[Grundwerk und Nachträge verzeichnen die Inkunabeln sehr kurz nach Ländern und Druckorten und erschließen sie durch alphabetische Register der Verfasser und Sachtitel sowie durch eine Konkordanz zwischen Hain-Nr., Copinger-Nr. und den eigenen Titelaufnahmen.]

Neuerwerbungen der Jahre 1927-1945. Nachträge und Berichtigungen. (4.) In: Beiträge zur Inkunabelkunde F. 3, 2 (1966) S. 151-213

Schmitt, Anneliese (Bearb.): Die Inkunabeln der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin. Im Anschluß an E. Voulliéme bearb. Berlin (Ost) 1966

[enthält auf S. 217-262 eine vollständige Signaturenliste der Inkunabeln der Preußischen Staatsbibliothek mit Angaben über den Verbleib nach 1945]

Neuerwerbungen der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz nach 1945 sind im Zettelkatalog verzeichnet.

Schmitt, Anneliese: Die Inkunabeln des Brandenburger Schöppenstuhls. In: Beiträge zur Inkunabelkunde. F. 3, 3 (1967) S. 122-134

Gesamtkatalog der Wiegendrucke. Hrsg.: Kommission für den Gesamtkatalog der Wiegendrucke (Bd 8 ff.: Deutsche Staatsbibliothek, Berlin). Bd 1 ff. 1925 ff.

[Katalog der Inkunabeln in ca. 2400 Inkunabelsammlungen in aller Welt. Ordnung alphabetisch nach den PI. Für den vor 1945 erschienenen Katalogteil (A-Ei) muß der Verbleib der Inkunabeln der Preußischen Staatsbibliothek nach 1945 eigens ermittelt werden.]

Meßkataloge

Der Bestand ist unter " Catalogus novus nundinarum" und unter " Catalogus universalis nundinus" im AAK verzeichnet. Im ARK sind sie an der Sachstelle " Buchhandel" (Signatur: Am 10 215 ff.) geschlossen erfaßt. Dort sind auch die nach dem Kriege im Haus Unter den Linden noch vorhandenen oder wieder ergänzten Bestände gekennzeichnet. Die Kataloge sind zusätzlich durch eine Liste (Jahrgänge und Signaturen) und Karteikarten (nur Signaturen) erschlossen.

Rara

Alle Rara sind in den Hauptkatalogen der Bibliothek verzeichnet. Sie haben nach Umstellung in die Rara-Sammlung keine neuen Signaturen erhalten.

Alphabetischer Katalog und Standortkatalog der

Rara

[Für den Vorkriegsbestand (ca. 12.000 Bde) mit Kurztitelaufnahmen. Im Standortkatalog sind anhand der Verlagerungslisten die Verlagerungsorte eingetragen, so daß der gegenwärtige Standort oder ein wahrscheinlicher Kriegsverlust ermittelt werden kann.]

Zettelkataloge für buchkundliche Kriterien

[Kataloge für Drucker, Verleger, Buchgestalter, Einbände, Provenienzen, Illustratoren; im Aufbau]

Alphabetischer und Standortkatalog

[geführt bis Erscheinungsjahr 1974 nach PI, ab 1975 nach RAK]

Katalog der Rara, die nach dem Kriege in die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz gelangt waren, und der Werke, die dort zu den Rara gestellt wurden

[Zettelkatalog in zwei Alphabeten; dazu Standortkatalog]

3.13 Kataloge weiterer Teilbestände und Sondersammlungen

Amtsblätter

Die Amtsblätter der ehemaligen preußischen Provinzialregierungen und Regierungsbezirke sind unter der Signaturengruppe " Amtsbl." gesondert aufgestellt und in einem besonderen Band im Rahmen des Alten Realkataloges verzeichnet. Dazu: Mikrofiche-Ausgabe des Realkataloges [Mikrofiches Nr. 1829-1830]

Anglo-amerikanisches Recht

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Katalog der Bestände zum anglo-amerikanischen Recht. Grundwerk, Registerband und 2 Nachträge. Berlin 1976-87

[verzeichnet Monographien und Periodika aller Erscheinungsjahre; alphabetisch nach PI; mit 2 alphabetischen Registern: für Ländernamen als Schlagworte sowie für Herausgeber und Mitarbeiter]

Bibliothek Bloch

Alphabetischer Katalog

[Dienstkatalog in Zettelform; enthält Kurztitelaufnahmen; der Bestand ist noch nicht in die Hauptkataloge eingearbeitet]

Frauenfrage

Sveistrup, Hans; Zahn-Harnack, Agnes von (Hrsg.): Die Frauenfrage in Deutschland. Strömungen und Gegenströmungen, 1790-1930. Burg bei Magdeburg 1934

[Bibliographie; verzeichnet überwiegend Bestände der Preußischen Staatsbibliothek mit Standortsignaturen; Ordnung der Titel nach Sachgruppen; alphabetisches Register der Verfasser und Sachtitel. Der Verbleib der Bestände nach 1945 muß eigens ermittelt werden, s. o. Vorbemerkung.]

Kunstdrucke

Katalog der Kunstdrucke

[Zettelkatalog; alphabetisch nach PI; verzeichnet auch den Bestand der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz; außerdem Veröffentlichungen, die Originalgraphik oder in größerem Umfang Reproduktionen und Abbildungen enthalten; dazu ein Standortkatalog]

Parlamentaria

Parlamentaria. Ein Verzeichnis der Bestände der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. 2. Aufl. 3 Bde. Berlin 1986-87

[verzeichnet deutsche und ausländische Parlamentsschriften bis Erscheinungsjahr 1945 nach Staaten, mit 2 alphabetischen Registern der Sachtitel und der Personen]

Peter Kittel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.