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Salzburger Landesarchiv - Bibliothek

Adresse. Michael Pacher-Str. 40, 5020 Salzburg [Karte]
Telefon. (0662) 8042-4522
Telefax. (0662) 8042-2160
Telex. 633 028

Unterhaltsträger. Land Salzburg
Funktion. Handbibliothek für Archivbenützer.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Ur- kundenwesen, Kunstgeschichte, Historische Hilfswissenschaften. - 2. Besondere Sammelgebiete: Salzburger Landesgeschichte, Salzburger Zeitungen.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag 8.30-12 Uhr und 13-17.30 Uhr; Dienstag und Mittwoch 8.30 -12 Uhr und 13-16 Uhr; Donnerstag und Freitag 8.30-12 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Reader-Printer, EDV-Terminal.
Hinweise für anreisende Benützer. Busverbindungen vom Bahnhof (Linie 51) bzw. vom Rathaus (Linie 95) bis Station Faistauergasse. - Parkmöglichkeit beim Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek des Salzburger Landesarchivs leitet ihre Ursprünge u. a. aus der Bibliothek der Landschaft (der Landstände) des Erzstiftes Salzburg ab. Seit 1875, der ersten Einrichtung einer Archivarstelle und somit Gründungsjahr des Salzburger Landesarchivs, bauten die Landesarchivare eine speziell der Erforschung der Geschichte Salzburgs gewidmete Büchersammlung auf.

1.2 Bei der Neuaufstellung der Bibliothek anläßlich der Übersiedlung in den Archivneubau in der Michael Pacher-Straße wurde das Materiensystem zugunsten der Formataufstellung aufgegeben. 1973 fand die Trennung in Amtsbibliothek und Historische Bibliothek statt. Die EDV-Erschließung der Bestände ist im Gange.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtbestand von derzeit ca. 40.000 Bdn umfaßt der katalogisierte historische Bestand 3067 Bde. Davon entfallen 8 Bde auf das 16. Jh, 19 auf das 17. Jh, 386 auf das 18. Jh (vorwiegend auf die zweite Jahrhunderthälfte). Mit 2654 Bdn bildet das 19. Jh den Schwerpunkt der Sammlung. Die deutschsprachige Literatur überwiegt, 37 lateinische Titel stammen aus dem 18. Jh, 8 Titel aus dem 19. Jh. Der Anteil an fremdsprachiger Literatur (englische, französische und italienische Titel aus den letzten Dezennien des 19. Jhs) ist sehr gering. Die Zählung erfolgte anhand des chronologisch geführten Standortregisters.

Systematische Übersicht

2.2 Die Salisburgensia stellen 26 Prozent des historischen Bestandes. Bei den Standardwerken zur Salzburger Geschichte ist Wiguleus Hund von Sultzenmos' Metropolis Salisburgensis (Ingolstadt 1582) unter den ältesten Titeln. Zur Stadtgeschichte seit der Römerzeit ist z. B. die Schrift Nachrichten vom Zustande der Gegenden und Stadt Juvavia vor, während und nach Beherrschung der Römer bis zur Ankunft des heiligen Ruperts und dessen Verwandlung in das heutige Salzburg (Salzburg 1784) zu nennen, zur Vertreibung der Protestanten Gerhard G. G. Göckings Vollkommene Emigrations-Geschichte von denen aus dem Ertz-Bißthum Saltzburg vertriebenen und größtentheils nach Preussen gegangenen Lutheranern (in zwei Auflagen: Frankfurt 1734, Leipzig 1737).

2.3 Als Beispiel für die naturwissenschaftliche Literatur in der Gruppe der Salisburgensia kann Franz Anton von Braunes Salzburgische Flora (1797) genannt werden. Weiters sind einige Reise- und Wanderungsbeschreibungen aus der Biedermeierzeit vorhanden, darunter Friedrich Spaurs Spaziergänge in den Umgebungen von Salzburg (1813). Ebenfalls hier eingeordnet wurden Publikationen verschiedener Salzburger Institutionen, zahlreiche Schulschriften, wie die Jahresberichte des k.k. Staats-Gymnasiums, der k.k. Ober-Realschule, der k.k. Lehrerbildungsanstalt und des fürsterzbischöflichen Gymnasiums am Collegium Borromäum sowie Statuten diverser Salzburger Vereine, sämtliche aus dem 19. Jh.

2.4 Auf Topographie sowie Salzburger und österreichische Landeskunde entfallen 20 Prozent des historischen Bestandes. Bei den topographisch-historischen Titeln mit Bezug auf Salzburg stellen Lorenz Hübners Beschreibung des Erzstiftes und Reichsfürstenthumes Salzburg in Hinsicht auf Topographie und Statistik (1796) und Beschreibung der hochfürstlich erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg (1792) die bekanntesten Grundlagenwerke dar. Aus dem 19. Jh stammt Benedikt Pillweins Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthumes Salzburg (1827).

2.5 21 Prozent des Bestandes sind Schriften zur allgemeinen Geschichte. Im Bereich Heraldik ist Johann Martin Maximilian Einzinger von Einzigs Bayerischer Löw, das ist Historisches und Heraldisches Verzeichniß der Bayerischen Turnierer und Helden (München 1762) einer der älteren Titel. Die genealogische Literatur (ca. 90 Bde) weist als ältestes Werk Wiguleus Hund von Sultzenmos' Bayerisch Stammbuch (Ingolstadt 1585-1586) auf. Zu den Schematismen (ca. 120 Bde) zählen Verzeichnisse der Diözesangeistlichkeit des Erzbistums Salzburg (1766-1900) sowie der Hof- und Staats-Schematismus des österreichischen Kaiserthums (1820-1900).

2.6 Gesetze und Verordnungen (ca. 120 Bde) beziehen sich vorwiegend auf Salzburg und Bayern, darunter J. G. Loris Sammlung des baierischen Berg-Rechts (1764), Judas Thaddäus Zauners Auszug der wichtigsten hochfürstlichen Salzburgischen Landesgesetze zum gemeinnützigen Gebrauch (1785-1790) und Georg Karl Meyrs Sammlung der Kurpfalz-Baierischen allgemeinen und besonderen Landesverordnungen (1784-1809). Nachdem Salzburg Teil der österreichischen Monarchie geworden war, sind die Gesetzessammlungen des 19. Jhs vorwiegend auf diese bezogen, so z. B. das Allgemeine Reichs-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kaiserthum Österreich (1849 ff.) und die Landes-Gesetz- und Regierungsblätter für die Kronländer Österreich ob der Enns und Salzburg (1849 ff.).

2.7 Die Literatur über den Umgang mit Quellen und Archivalien umfaßt ca. 60 Bde. Etwa denselben Umfang hat die Sammlung von Biographien, wozu auch einige für die Geschichte Salzburgs relevante Werke, z. B. Benedikt Pillweins Biographische Schilderungen oder Lexikon Salzburgischer theils verstorbener theils lebender Künstler (1821), zählen. Kunst und Literatur betreffen ca. 120 Bde. Unter den Lexika und Wörterbüchern (ca. 150 Bde) befinden sich aus dem 18. Jh Johann Hübners Reales Staats-, Zeitungs- und Conversationslexikon (1789) und Christian Crusius' Topographisches Post-Lexikon aller Ortschaften der k.k. Erbländer (1798) sowie einige topographische Titel des 19. Jhs, z. B. Franz Xaver Weilmeyrs Topographisches Lexikon vom Salzach-Kreise (1812). Unter den Wörterbüchern ist Johann Andreas Schmellers Bayerisches Wörterbuch (1872-1877).

2.8 Hinzu kommen ca. 220 Bde Zeitungen. Lorenz Hübners Oberdeutsche Literaturzeitung (Salzburg, München 1788-1802), die Salzburger Zeitung (1801-1848), das Amts- und Intelligenzblatt (ab 1785), die Salzburger Landeszeitung (ab 1850) und die Salzburger Chronik (ab 1875) sind nahezu vollständig vorhanden.

2.9 Das Salzburger Landesarchiv verwahrt als Sondersammlung derzeit die ältesten Bücher der Salzburger Kapuzinerbibliothek (s. Salzburg, Bibliothek des Kapuzinerklosters).

3.KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Nominalkatalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln, großteils EDV-erfaßt]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Lokalkatalog

[in Zettelform, verzeichnet Bestände thematisch nach Orten]

Zeitschriftenbestände sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

3.2 Historischer Katalog

Systematischer Katalog

[hschr. Bandkatalog aus dem 19. Jh]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 1983 ff. [enthalten jährliche Tätigkeitsberichte der Bibliothek]

Stand: Januar 1992

Christiane Gärtner


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.