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Schachbibliothek Egbert Meissenburg

Adresse. Elbdeich 164, 21217 Seevetal [Karte]
Telefon. (040) 7 68 51 38
Telefax. (04171) 88 51 51 (Büro)
Funktion. Privatbibliothek. Spezialsammlung für Schachliteratur.
Sammelgebiete. Schachliteratur; Literatur zu Abarten des konventionellen Zweischachs (u. a. chinesisches und japanisches Schach in Originalsprachen), zu anderen Brettspielen und zu Spielkarten.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nur nach vorheriger Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät. Bei Bedarf können Fotokopien erstellt werden.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telephonische Anmeldung unbedingt erforderlich. Die Bibliothek liegt im Ortsteil Bullenhausen. Busverbindung ab Bahnhof Hamburg-Harburg (Linie 149) Richtung Over bis Haltestelle Südstrand. - A 1, Ausfahrt Hamburg-Harburg. Parkplätze vor dem Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Privatbibliothek Egbert Meissenburg wurde etwa ab 1962 kontinuierlich ausgebaut. Sie dient als Arbeitsgrundlage für private Forschungen, insbesondere zu schachgeschichtlichen und schachbibliographischen Themen. Schachpraktische und schachtechnische Literatur wird dagegen nicht systematisch gesammelt. Ziel ist vielmehr, die Verknüpfung des Schachspiels mit einer Vielzahl von anderen Wissenschaftsbereichen aufzuzeigen, z. B. der Germanistik, Romanistik, Psychologie oder Informatik. Die ab 1900 in deutscher Sprache erschienene Schachliteratur wird ohne thematische Begrenzung und unter Berücksichtigung der Marktlage vollständig erworben. Die ursprünglich in Winsen/Luhe untergebrachte Sammlung befindet sich heute in Seevetal bei Hamburg und besteht aus ca. 15.000 Bdn. Über 10.000 Zeitungsausschnitte, die sich auf das Schachspiel beziehen, Schachexlibris, -briefmarken und -graphiken ergänzen den Bestand. Hinzu kommt Literatur über Abarten des konventionellen Schachs, wie zum chinesischen oder japanischen Schach, zu anderen Brettspielen und zu Spielkarten.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtumfang von ca. 15.000 Titeln umfaßt die Bibliothek ca. 750 vor 1900 erschienene Titel, die geschätzt wurden. Es ist eine Inkunabel vorhanden (Gesta Romanorum, Paris: J. Petit 1499); ca. 20 Titel stammen aus dem 16. und 17. Jh, mehr als 100 aus dem 18. Jh und die restlichen ca. 650 aus dem 19. Jh (85 Prozent). Daneben sind 10 Papierhandschriften aus dem 19. Jh vorhanden. Der Schwerpunkt liegt bei den deutschsprachigen Titeln. Die Sammlung enthält auch eine Vielzahl unselbständig oder versteckt erschienener Schriften.

2.2 Die Bestände lassen sich gliedern in ca. 400 allgemeine und einführende Titel, wie Giovanni Domenico Tarsia, Il gioco degli scacchi (Venedig 1584), Alessandro Salvio, Trattato dell'inventione et arte liberale del gioco di scacchi (Neapel 1604), Gioachino Greco, Le jeu des eschets (Paris 1669, 1689 und 1714) oder Joseph Bertin, The noble game of chess (London 1735). Hinzu kommen ca. 50 Titel zur Schachbibliographie, darunter Augustin Beyer, Memoriae historico-criticae librorum rariorum (Dresden und Leipzig 1734). Die Schachgeschichte stellt ca. 100 Titel, als ältesten Jean-Franccois Sarasin, Opinions du nom et du jeu des eschets in seinen OEuvres (Paris 1658) oder Marco Aurelio Severino, Dell'antica pettia (Neapel 1690) und Thomas Hyde, Mandragorias, seu historia shahiludii (Oxford 1694). Auf die Schachphilosophie entfallen 10 Titel, als frühester Thomas Actius, De ludo scacchorum (Pesaro 1583).

2.3 Zum Thema Schachautomat liegen ca. 50 Titel vor, darunter Karl Gottlieb von Windisch, " Nachricht von einer Maschine, welche das Schach spielet" in den Allergnädigst privilegirten Anzeigen aus sämmtlich kaiserlich-königlichen Erbländern (3. Jg.

Wien 1773, S. 230-232). Schach in der Belletristik behandeln ca. 100 Titel, u. a. mehrere Ausgaben von Polydorus Vergilius, De inventoribus rerum (Paris 1528 und 1546) oder Marcus Hieronymus Vida, Opera (Leiden 1559 und 1566, Venedig 1571). Auf andere Brettspiele entfallen ca. 20 Titel, z. B. Christoph Weicknn, New erfundenes grosses Königs-Spiel (Ulm 1694) oder Das Kriegsspiel oder verbesserte Schachspiel ( o. O. um 1790). Erwähnenswert sind zudem Reihen von Schachzeitschriften aus dem 19. Jh.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; nach hauseigenen Regeln; umfaßt nur einen Teilbestand]

Die Bestände sind weder im Niedersächsischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Meissenburg, Egbert: Das Sammeln von Schachwerken. In: Deutsche Schachzeitung 115 (1966) S. 241-244 [zur Sammlung Meissenburg S. 244]

ders.: Das Sammeln von Schachwerken. In: Schachbuch-Besprechungen (Winsen/Luhe) Nr. 10 (1971) S. 78-79

ders.: Schachbücher(an)sammlungen in öffentlichen Bibliotheken. In: Aus dem Antiquariat. Beilage zum Börsenblatt des Deutschen Buchhandels, Frankfurter Ausgabe 1975, Nr. 4, S. A141-A146 [zur Sammlung Meissenburg S. A143]

ders.: Die Schachbüchersammlung Egbert Meissenburg (Winsen/Luhe). In: MB. Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen, Heft 45 (1980) S. 13-15

Stand: Mai 1997

Egbert Meissenburg


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.