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1.1 Schloß Kwassitz gelangte 1763 als Erbe in den Besitz der Grafen von Lamberg. Ihre Bibliothek wurde Mitte des 19. Jhs gemeinsam mit der Sammlung der französischen Grafen Brigot de Saint Quentin der Fideikommiß-Bibliothek der Grafen von Thun-Hohenstein in Decín [Tetschen] angegliedert und zusammen mit dieser in den dreißiger Jahren des 20. Jhs in mehreren Auktionen veräußert. Die heutige Kwassitzer Sammlung enthält nur einen Rest der ursprünglichen Bibliothek. Die Grafen von Thun-Hohenstein erwarben den Besitz in Kwassitz durch die Heirat von Franz Friedrich von Thun (1810-1881) mit der Gräfin Leopoldine von Lamberg (1825-1902). Im Schloß lebte ihr Sohn, der Historiker und Genealoge Graf Jaroslav von Thun-Hohenstein (1864-1929). Heute befindet sich die Bibliothek im Besitz des Nationalmuseums in Prag.
2.1 Die Bibliothek umfaßt 1380 Bde, davon 16 Drucke vor 1800 und 1364 Bde des 19. Jhs. Ungefähr 75 Prozent der Bücher sind deutschsprachige Werke. Den Schwerpunkt des Bestandes bilden Biographien, Autobiographien und Memoiren von bekannten österreichischen Adligen. Häufig sind die Verfasser Angehörige der Familie Thun-Hohenstein, darunter Leopoldine von Thun, Leo von Thun, Anne Maria von Coudenhove und Adalbert von Sternberg. Der Rest des Bestandes umfaßt Werke der Schönen Literatur und Reiseliteratur.
Standortkatalog [erstellt 1975]
Lifka, Bohumír: Kvasice a decínská thunovská knihovna [Kwassitz und die Thunsche Bibliothek in Tetschen]. In: Bibliofil [Der Bibliophile] 11 (1934) S. 36-40
Stand: November 1996
Petr Mašek