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Bibliothek des Schwäbischen Landesmusikarchivs im Musikwissenschaftlichen Institut

Adresse. Schulberg 2, 72070 Tübingen [Karte]
Telefon. (07071) 29 24 14
Bibliothekssigel. <21/25>

Unterhaltsträger. Land Baden-Württemberg
Funktion. Spezialbibliothek mit Archiv.
Sammelgebiete. Musikalische Hss. und Drucke schwäbischer Kirchen und Klöster aus dem 18. und 19. Jh.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät, Verfilmungsmöglichkeiten.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Die Bibliothek befindet sich in der Altstadt im ehemaligen Pfleghof des Zisterzienserklosters. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 15 Minuten). Busverbindung ab Bahnhof (Linien 1 bis 7) bis Haltestelle Lustnauer Tor. A 8, Kreuz Stuttgart-Degerloch; B 27. A 81, Ausfahrt Herrenberg; B 28. Parkmöglichkeiten im Parkhaus " Am Stadtgraben" (Markt beim Nonnenhaus).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Für das seit 1881 an der Tübinger Universität etablierte Fach Musikwissenschaft wurde 1923 durch den Musikdirektor der Universität, Prof. Karl Hasse, das Musikinstitut (seit 1952 Musikwissenschaftliches Institut) gegründet. Sein Nachfolger Ernst Fritz Schmid (im Amt 1935-1937) hat im Jahre 1935 das Schwäbische Landesmusikarchiv am Institut eingerichtet. Die musikalischen Drucke und Hss. dieser Sammlung stammen überwiegend aus oberschwäbischen Klöstern und Kirchen. Die Funktion des Archivs besteht vor allem darin, eine Sammlung aller erreichbaren musikalischen Württembergica aufzubauen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Auszählung wurde nach dem Standortkatalog, der nach den Herkunftsorten gegliedert ist, vorgenommen. Von den ca. 5000 musikalischen Werken, die sich im Archiv befinden, sind ca. 35 Prozent Drucke (1775), der Rest sind Hss. Unter den Drucken stammen 14 Werke aus dem 17. Jh, 800 aus dem 18. Jh und 956 aus dem 19. Jh. Hinzu kommen 5 Zeitschriften aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs, wie Süddeutsche Musik-Zeitung (1855-1869) und Musica sacra (1868-1906).

2.2 Die größte Zahl der Drucke stammt aus der Domkirche in Rottenburg am Neckar: 330 Werke, darunter 280 aus dem 18. Jh (Johann Anton Kobrich, Marianus Königsperger, Franz Joseph L. Meyer von Schauensee, Isfrid R. P. Kayser, Ildefons Haas, Franz Kaltner u. a.). Fast ebenso viele Werke wurden aus dem Benediktinerkloster Ochsenhausen übernommen: ca. 300 Drucke je zur Hälfte aus dem 18. und 19. Jh und 500 Hss. (ca. 100 aus dem 18. Jh von Aemilian Rosengart).

2.3 Aus dem ehemaligen Zisterzienserinnen-Reichsstift Gutenzell stammen 200 gedruckte und 1100 handschriftliche musikalische Werke. Unter den Drucken befinden sich 30 aus dem 18. Jh (vor allem Gesangbücher und die Werke von Johann Melchior Dreyer). 170 Drucke aus dem 18. Jh stammen aus dem katholischen Pfarramt in Isny, darunter Sammelwerke mit Kompositionen von Mozart und je ca. 20 bis 30 Stücke von Eugen Pausch, Franz Gleißner, Karl Ditters von Dittersdorf, Franz Bühler und Anton Diabelli. 115 Werke stammen aus Rottweil (71 aus dem Konvikt und 44 aus der Heiligkreuz-Kirche). Etwa 100 Drucke wurden aus dem Prämonstratenserkloster in Rot an der Rot übernommen, davon 15 aus dem 19. Jh und 84 aus dem 18. Jh, darunter 37 von Joseph Ohnewald.

2.4 Jeweils 50 bis 70 gedruckte Musikalien stammen aus dem Benediktinerkloster in Weingarten (65 aus dem 18. Jh), aus Biberach an der Riß (hauptsächlich aus der evangelischen Kirche, aber 2 Drucke des 17. Jhs aus der katholischen), aus Herrenberg (evangelisches Pfarramt) und aus Buchau (katholisches Pfarramt). Darüber hinaus sind Altshausen, Obermarchtal, Dietenheim (katholische Pfarrämter), Ellwangen (Stiftskirche), Nürtingen (Seminar) und Ehingen an der Donau (Liebfrauenkirche und Stadtpfarrkirche) zu erwähnen mit jeweils 20 bis 45 Drucken.

2.5 Schwerpunkte bilden die Werke von folgenden Komponisten (in Klammern die Zahl der gedruckten Werke): Johann Melchior Dreyer (170), Johann Anton Kobrich (170), Franz Bühler (160), Marianus Königsperger (100), Eugen Pausch (100), Joseph Ohnewald (80), Konrad Kocher, Franz Gleißner, Wolfgang Joseph Emmerich, Mozart (jeweils 40), Ignaz Pleyel, Nonnosus Madlseder, Johann Rudolf Zumsteeg (je 30). Das Archiv besitzt außerdem zu jedem der genannten Komponisten mehrere Hss. Darüber hinaus sind ca. 50 gedruckte Gesangbücher (15 vor 1800) vorhanden.

3. KATALOGE

Alphabetischer Standortkatalog

[Zettelkatalog; nach den Herkunftsorten, mit Autorenregister]

Mit Hilfe von EDV entsteht z. Z. ein neuer Katalog, außerdem ist ein Bandkatalog geplant.

Die Bestände sind im Répertoire international des sources musicales (RISM) und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB), aber nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen. Sie sind im Tübinger Gesamtkatalog verzeichnet.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Reichert, Georg: Das Musikinstitut der Universität Tübingen. In: Schwäbische Kronik Nr. 132 vom 10. Juni 1936, S. 6

Reichert, Georg: Das Musikinstitut der Universität. In: Tübinger Hochschulführer (1948) S. 91-93

Dadelsen, Georg von: Zur Geschichte der Tübinger Universitätsmusik: Walter Gerstenberg zum siebzigsten Geburtstag. In: Attempto 53/54 (1974) S. 72-83

Böhm, Helga; Hornbogen, Helmut: Von Silcher bis Sumski. 160 Jahre akademische Musikpflege. In: Südwestpresse. Sonderbeilage vom 7. Oktober 1977, S. 57-61

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Universität Tübingen/Musikwissenschaftliches Institut: Schwäbisches Landesmusikarchiv am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen. Inventar. Tübingen 1963

Stand: Oktober 1991

Ewa Dubowik-Belka


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.