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Skoklosters slotts bibliotek

Bibliothek des Schlosses Skokloster


Adresse. Skoklosters slott, 746 95 BÃ¥lsta
Telefon. (018) 38 60 77
Telefax. (018) 38 64 46
e-mail. [skoslott@algonet.se]
Bibliothekssigel. <Sko>

Unterhaltsträger. Kulturdepartementet [Ministerium für Unterricht und Kultur]
Funktion. Museumsbibliothek. Die Bibliothek ist Teil des staatlichen Museums Schloß Skokloster, das darüber hinaus Sammlungen von Kunstgegenständen, Kunsthandwerk, Waffen, Werkzeug u. a. vornehmlich aus dem 16. bis 19. Jh enthält.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Zu- gänglich für Wissenschaftler nach Absprache mit der Museumsleitung.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. - Die Bibliotheksräume werden nicht beheizt. Benutzern wird ein Besuch während der Sommermonate empfohlen. - Zugverbindung von Stockholm oder Uppsala bis Bålsta. Von dort mit dem Bus bis Skokloster. Während der Sommermonate fahren Boote von Stockholm, Uppsala und Sigtuna nach Skokloster. - E 18 in Richtung Oslo bis Bro, dann Richtung Skokloster; von Uppsala über die Landstraße 255 (alte E 4) in Richtung Sigtuna. Parkmöglichkeiten vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Mit dem Bau des Schlosses Skokloster wurde 1654 begonnen. Bauherr war Graf Carl Gustaf Wrangel (1613-1676), schwedischer Feldmarschall und Generalgouverneur Schwedisch-Pommerns. Nach dem Tod Wrangels gelangte Skokloster bis 1930 in den Besitz der Familie Brahe. Von der Familie von Essen, den letzten privaten Besitzern, erwarb schließlich der schwedische Staat 1967 das Schloß und die darin befindlichen Sammlungen.

1.2 Die Bibliothek des Schlosses zählt etwa 30.000 Titel in 18.000 Bdn. Sie setzt sich aus sechs Adelsbibliotheken zusammen, deren Geschichte von der Mitte des 16. Jhs bis zu den vierziger Jahren des 19. Jhs reicht. Die meisten Büchersammler waren hochgebildete Mitglieder einiger der bedeutendsten, durch Heirat miteinander verbundenen Adelsgeschlechter in Schweden, deren Erziehung sich an den Idealen adliger Bildung orientierte. Trotz der Einflüsse verschiedener Sammler kennzeichnet ein gemeinsamer Zug die heutige Bibliothek: Universalität, inhaltliche Breite unter Berücksichtigung aller für einen Adligen wichtigen Bereiche menschlichen Wissens. Der starke Einfluß der deutschen Kultur auf Schweden - besonders während des 16. und 17. Jhs - ist in der Bibliothek deutlich zu erkennen.

1.3 Die Bibliothek wurde 1665 gegründet. In diesem Jahr führte Carl Gustaf Wrangel den Hauptteil seiner auf verschiedene Schlösser und Wohnsitze verteilten Büchersammlungen (ca. 1500 Bde) auf Skokloster zusammen. Nach seinem Tod wurde die auf ca. 2400 Bde angewachsene Sammlung jedoch wieder in vier Erbteile aufgeteilt. Nur ein Viertel der Wrangelschen Bibliothek verblieb auf Schloß Skokloster (s. u. 2.10 -2.13).

1.4 Ãœber Wrangels Tochter, die seit 1660 mit Nils Brahe d. J. verheiratet war, ging das Schloß nach 1676 in den Besitz der Grafen Brahe über; die dortige Bibliothek wurde um einige Brahesche Familienbibliotheken erweitert. 1681 gelangte zunächst die Bibliothek Per Brahes d. J. (1602-1680), einer der führenden Persönlichkeiten Schwedens in Politik und Kultur, von dessen Wohnsitz Schloß Visingsborg auf der Insel Visingsö im See Vättern nach Skokloster. Diese erste Brahe-Bibliothek und der verbliebene Rest der Wrangelschen Sammlungen wurden ab 1689 in zwei Katalogen, der Bibliotheca major (1825 Bde) und der Bibliotheca minor (460 Bde), verzeichnet (s. u. 3.2).

1.5 Schloß Skokloster wurde von seinen Besitzern zunehmend als ein Museum betrachtet. Viele ältere Sammlungen von Kunst- und Handwerksgegenständen, aber auch Büchersammlungen wurden hier zusammengeführt. Zwischen 1702 und 1710 kam eine weitere große Brahe-Bibliothek in das Schloß, zum größten Teil aus Rydboholm bei Stockholm, zu einem geringeren Teil aus Stockholm. Es handelte sich um insgesamt etwa 1500 Bde, gesammelt von Nils Brahe d. Ã„. (1604-1632) und seinem Sohn Nils Brahe d. J. (1633-1699; s. u. 2.6-2.9). Sie wurde 1713 katalogisiert (s. u. 3.2 ).

1.6 Aus dem Nachlaß Graf Carl Gustaf Bielkes (1683-1754), einem der größten schwedischen Büchersammler des 18. Jhs, erhielt Skokloster 1755 eine Bibliothek von fast 9000 Bdn aus Salsta nördlich von Uppsala. Sie umfaßte Bücher, die verschiedene Mitglieder der Familie Bielke von der Mitte des 16. Jhs bis 1754 gesammelt hatten, hauptsächlich aber Nils Bielke (1644-1716) und Carl Gustaf Bielke selbst (s. u. 2.14-2.16). Um 1800 kam die 2000 Bde umfassende Bibliothek von Ulrik Scheffer (1716-1799), der die Witwe Erik Brahes geheiratet hatte, nach Skokloster. Bei dieser Bibliothek handelt es sich durchgängig um eine Sammlung des 18. Jhs. Die letzte der sechs auf Schloß Skokloster zusammengeführten Bibliotheken war die sogenannte jüngere Brahe-Bibliothek mit ca. 3000 Bdn aus dem Besitz

 Magnus Brahes
(1790-1844; s. u. 2.17).

1.7 Die Schloßbibliothek wurde zu Beginn des 19. Jhs neu katalogisiert. Dabei wurden die Sammlungen von Skokloster, Visingsborg und die ältere Brahe-Bibliothek als sogenannte Brahe-Wrangelsche Bibliothek vereinigt. Nach einer Untersuchung der Provenienzen in den Jahren 1968 und 1969 wurden die drei Sammlungen zum größten Teil rekonstruiert und separat in ihrer ursprünglichen Anordnung aus dem 17. Jh aufgestellt. Die Arbeiten zur Lösung noch offener Provenienzfragen sind noch nicht abgeschlossen. Der gesamte Bestand der Skokloster-Bibliothek wurde nach 1967 gründlich katalogisiert. Dieser Katalog liegt bislang allerdings nur in maschinenschriftlicher Form vor (s. u. 3.1 ).

Bibliothek Per Brahe d. J.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Diese etwa 1500 Drucke umfassende Bibliothek wurde innerhalb von 130 Jahren, zwischen 1550 und 1680, aufgebaut. Sie spiegelt das geistige Leben dreier Generationen der schwedischen gräflichen Familie Brahe wider. Per Brahe d. Ã„. (1520-1590), Politiker und Großgrundbesitzer, ist Verfasser einer Oeconomia (geschrieben zwischen 1581 und 1585), eines erst hundert Jahre später gedruckten Lehrbuchs der Landwirtschaft und Haushaltung, dessen erster Teil eine Art bibliographie raisonnée der für die Bildung eines jungen Adligen notwendigen Bücher darstellt. Sein Sohn Abraham Brahe d. Ã„. (1569-1630) war ein gelehrter Büchersammler. Er interessierte sich u. a. für Paracelsus und die Literatur zu Paracelsus. Auch sein Sohn, Per Brahe d. J., war wohl vertraut mit der deutschen Literatur. Er studierte einige Jahre an Universitäten auf dem Kontinent, so u. a. in Gießen.

2.2 Etwa zwei Drittel der Sammlung machen im deutschen Sprachgebiet gedruckte Werke aus. Von diesen sind wiederum zwei Drittel Drucke des 16. Jhs, überwiegend in lateinischer Sprache. Die Bibliothek enthält auch einige deutsche Inkunabeln, so z. B. ein berühmtes Exemplar der Pergamentausgabe der Revelationes (Lübeck 1492) der Hl. Birgitta. Eine große Zahl von Duckorten des deutschen Sprachgebiets ist vertreten; die wichtigsten sind Wittenberg, Basel und Frankfurt a. M. Literatur zu Theologie, Geschichte, zum Recht und zur Naturphilosophie ist am stärksten vertreten.

2.3 Die zahlreichen deutschen Drucke belegen den starken Einfluß deutscher Kultur in Schweden während dieser Periode. Dies erklärt auch, warum Per Brahe d. J. im Jahre 1666 Johann Kankel (1614-1687) aus Deutschland als seinen privaten Buchdrucker für die Grafschaft Visingsborg anstellte. Literarische Kriegsbeute aus Deutschland ist in seiner Sammlung kaum von Bedeutung. Eine Ausnahme bilden 93 Bde aus einer schlesischen Bibliothek, der Sammlung des Statthalters des Herzogtums Glogau, Georg Rudolf von Zedlitz (1574-1619). Sie fielen 1642 dem schwedischen Heerführer Lennart Torstensson in die Hände. Nach der Heirat mit dessen Witwe kamen sie in den Besitz Per Brahes d. J.

2.4 Die Bibliothek enthält Literatur zu einer Vielzahl von Fachgebieten. Wie die übrigen Sammlungen aus dem 17. Jh wurde sie unter dem Gesichtspunkt der Universalität aufgebaut, der die adlige Erziehung der Zeit bestimmte. Er ergab sich aus den hohen Ansprüchen, die an die Adligen als Staatsbeamte, Militärs, Diplomaten und Großunternehmer gestellt wurden.

2.5 Bei der theologischen Literatur sind orthodoxe lutherische Verfasser zahlreich vertreten. Dieser Schwerpunkt erklärt sich aus der Bedeutung, die Brahe einer einheitlichen lutherischen Religion in Schweden beimaß. Seine nationalen historischen Interessen spiegelt eine große Zahl historischer Arbeiten wider. Als Reichsdrost war Brahe der höchste Justizbeamte Schwedens; so enthält seine Bibliothek auch einen reichen Bestand an juristischen und staatsrechtlichen Werken.

Bibliothek Nils Brahe d. J.

2.6 Die ca. 1500 Bde umfassende Bibliothek Nils Brahes d. J. ist aufgrund der großen Zahl von Büchern aus der literarischen Kriegsbeute seines Vaters eine wichtige Quelle für die deutsche buch- und bibliotheksgeschichtliche Forschung. Von Interesse sind insbesondere die aus den Forschungen Otto Waldes bekannten Bücher, die während des Dreißigjährigen Krieges aus Mainzer Bibliotheken nach Schweden gebracht wurden (s. u. 4). Seit der Rekonstruktion der Bibliothek (1968) läßt sich dieser Bestand besser überblicken.

2.7 Die schwedischen Truppen unter Gustav II. Adolf nahmen im Dezember 1631 Mainz ein. Ein erheblicher Teil der dabei erbeuteten literarischen Schätze fiel General Nils Brahe d. Ã„. zu, der sie im darauffolgenden Jahr nach Schweden bringen ließ. Schließlich kamen sie nach Skokloster, wo man heute u. a. Philipp und Leonard Agricola, Dionysius Campius, Adam und Conrad Diel sowie Philipp Schöffer unter den bekannteren Provenienzen findet.

2.8 Der größte Einzelkomplex von Mainzer Büchern besteht aus etwa 250 sehr gut erhaltenen Bänden (etwa 330 Titel) aus dem Besitz des Mainzer Domherren Friedrich von Sickingen (†1634). Nahezu alle Bücher von Sickingens stehen heute in der Bibliothek Nils Brahes d. J., einige wenige auch in Per Brahes Bibliothek. Unter von Sickingens Büchern, ausgestattet mit gestochenen Exlibris auf der Innenseite des Vorderdeckels, sind besonders Werke zu Geschichte, Rechtswissenschaft und Theologie reich vertreten. Die Mehrzahl ist deutschsprachig. Unter den Druckorten sind Frankfurt a. M. (ca. 80 Titel) und Köln (ca. 50 Titel) hervorzuheben.

2.9 Nils Brahe d. J. erweiterte die von seinem Vater geerbte Bibliothek in erheblichem Umfang. Während seiner Studienreisen in West- und Südeuropa erwarb er jeweils Bücher vor Ort. Aus der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre des 17. Jhs stammt außerdem ein gewisser Anteil der von Schweden in Polen und Dänemark (z. B. aus dem Besitz von Wenzel Rothkirch) erbeuteten Literatur. In der zweiten Hälfte des 17. Jhs kaufte Nils Brahe d. J. kontinuierlich Bücher, darunter auch deutsche Drucke in großem Umfang. Hinzu kommen die durch seinen Sohn, Abraham Brahe d. J. (1669-1728) erworbenen Werke, die in die gemeinsame Bibliothek eingingen.

Bibliothek Carl Gustaf Wrangel

2.10 Carl Gustaf Wrangel erbte bereits von seinem Vater Herman Wrangel (1587-1643) einige Bücher. Während seiner militärischen Laufbahn erhielt er selbst literarische Kriegsbeute besonders aus Polen und Dänemark (Bibliotheken Rantzau und Rosenkrantz). Er war Generalgouverneur in Schwedisch-Pommern und Kanzler der Universität Greifswald. Die dortigen Professoren und Lehrer des Gymnasiums in Szczecin [Stettin] überließen ihm von vielen neuen Büchern Dedikationsexemplare.

2.11 Seine umfangreichen Buchkäufe tätigte Wrangel auf eigene Initiative in den verschiedensten Teilen Europas. Die Lektüre von Bücheranzeigen in holländischen Zeitschriften regte ihn zu vielen Bestellungen bei holländischen Verlagen an, vor allem in Amsterdam. Verbindungen knüpfte er ferner zum Verlagshaus Merian in Frankfurt a. M. Hier bestellte er nicht nur Bücher, sondern er übte auch seinen Einfluß aus, um beispielsweise ihn betreffende Abschnitte im Theatrum Europaeum und in der Topographia Germaniae zu seinen Gunsten zu verändern. Auch Aufenthalte in Nürnberg, anläßlich des großen Kongresses 1649/50, in Hamburg und Stade haben in seiner Bibliothek Spuren hinterlassen. In Hamburg war Wrangel Großkunde bei dem Buchhändler Samuel König und auch bei dem Buchhändler und Verleger Christian Guth. Weniger zahlreich waren Käufe bei Joachim Wilde in Rostock oder Georg Hoffmann in Lübeck und anderen.

2.12 Wegen der Aufteilung der Bibliothek nach Wrangels Tod steht heute zwar nur mehr ein Viertel der ehemaligen Wrangelschen Bibliothek in Skokloster, aber diese Bücher stellen doch eine repräsentative Auswahl dar. Die Sammlung wurde inhaltlich in vier gleichwertige Erbteile aufgeteilt. Auf das von Wrangels Hausprediger und Bibliothekar Conrad Bütner aus Pommern angewandte feinmaschige Klassifikationssystem wurde bei der Rekonstruktion der Wrangelschen Sammlung wieder zurückgegriffen. Daher ist heute deutlich zu erkennen, daß der systematisch aufgestellte deutschsprachige und lateinische Hauptteil der Sammlung überwiegend aus deutschen Druckereien und Verlagen stammt.

2.13 In der Zeit bis etwa 1665 erwarb Wrangel 135 theologische Werke; davon wurden 90 im 16. und 17. Jh in Deutschland gedruckt. Besonders häufig erscheinen die Druckorte Köln und Nürnberg. Bei der historischen Literatur überwiegen im gleichen Zeitraum die Drucke des 17. Jhs, etwa 110 Germanica von insgesamt 195. Frankfurt a. M. taucht häufig in den Impressen auf. Auch innerhalb der übrigen Fachgebiete findet sich ein sehr hoher Anteil deutschen Schrifttums vor allem des 17. Jhs. 216 Titel wurden in den Jahren 1665 bis 1676 erworben; 100 davon sind in Frankfurt a. M. und überwiegend im 17. Jh gedruckt.

Bibliothek Carl Gustaf Bielke

2.14 Nur ein kleiner Teil des umfangreichen Bestandes an deutschen Büchern in der Bibliothek Bielke stammt aus der in Deutschland gemachten literarischen Kriegsbeute. Es finden sich z. B. Bücher aus der Solmschen Bibliothek auf Sonnewalde, gesammelt vor allem von Otto von Solms (

†1612). Studienreisen der Mitglieder der Familie Bielke an deutsche und andere Universitäten haben ebenfalls Spuren hinterlassen. Dies gilt etwa für Erwerbungen Ture Bielkes (1548-1600) während seiner Studienzeit in Wittenberg und Greifswald.

2.15 Die Erwerbungen von Nils Bielke zeigen eine erheblich stärkere Orientierung des literarischen Geschmacks nach Frankreich hin. Gleichzeitig unterhielt er auch intensive Verbindungen mit dem deutschen Kulturraum, beispielsweise als Generalgouverneur Schwedisch-Pommerns in der Zeit um 1690, mit Residenz in Stettin. Eine große Zahl älterer und neuerer deutscher Arbeiten erwarb schließlich Carl Gustaf Bielke auf Auktionen in Stockholm und Uppsala. Darüber hinaus kaufte er auch häufig Bücher aus älteren Adelsbibliotheken. Carl Gustaf Bielke war einer der großen schwedischen Büchersammler des 18. Jhs. Vor allem aufgrund seines Sammeleifers wurde die Bibliothek Bielke zur umfangreichsten Sammlung auf Skokloster (ca. 9000 Bde).

2.16 Der Anteil deutscher Werke ist am größten im Fach Medizin mit 94 von insgesamt 183 Titeln. Bei den theologischen und juristischen Werken sind etwa je ein Drittel (385 von 1148 Titeln und 96 von 313) Germanica. Kleiner ist der deutsche Anteil in der Philologie und den Naturwissenschaften (163 von 792 und 120 von 679 Titeln). Das umfangreichste Fach stellt die Geschichte dar. Unter den insgesamt 3692 Titeln sind 625 Germanica; ein bedeutender Anteil sind französische Werke.

Bibliotheken Ulrik Scheffer und Magnus Brahe

2.17 In beiden Sammlungen, der Bibliothek Ulrik Scheffers aus dem 18. Jh wie der Bibliothek Magnus Brahes aus der ersten Hälfte des 19. Jhs, ist der Anteil deutschen Schrifttums sehr gering. Die Scheffersche Bibliothek enthält nur 52 deutsche Drucke, hauptsächlich französischsprachige Werke aus dem 18. Jh.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog

[mschr., in Zettelform; erstellt 1972-1985; ausführliche Katalogisierung unter Berücksichtigung von Einbänden, Provenienzhinweisen etc.]

Standortkatalog

[in Zettelform; erstellt 1972-1985; nach Sammlungen geordnet]

3.2 Historische Kataloge

Catalogus librorum qui inveniuntur in Bibliotheca Skoklosteriana ...Anno Christi 1689 [-1713]

[hschr.; verzeichnet die sogenannte Bibliotheca major und die Bibliotheca minor sowie die Bibliothek Nils Brahes]

Catalog öfver Grefliga Braheska och Wrangelska Bibliotheket på Skokloster [Katalog der Gräflichen Braheschen und Wrangelschen Bibliothek auf Skokloster].

[hschr.; Systematischer Katalog der sogenannten älteren Brahe-Bibliothek und der Sammlung Carl Gustaf Wrangels; erste Hälfte des 19. Jhs]

Cathalogue på Grefliga Bielkiska Bibliothequet vid Skokloster [Katalog der Gräflichen Bielkeschen Bibliothek in Skokloster].

[hschr.; erste Hälfte des 19. Jhs]

Catalog öfver Schefferska Bibliotheket på Skokloster [Katalog der Schefferschen Bibliothek auf Skokloster].

[hschr.; Anfang des 19. Jhs]

Katalog över yngre Brahebiblioteket [Katalog der sogenannten jüngeren Brahe-Bibliothek].

[hschr.; erste Hälfte des 19. Jhs]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Walde, Otto: Storhetstidens litterära krigsbyten. En kulturhistorisk-bibliografisk studie [Die literarische Kriegsbeute der Großmachtzeit. Eine kulturgeschichtlich-bibliographische Studie]. 2 Bde. Uppsala und Stockholm 1916-1920 [passim]

Lindberg, Sten G.: Adelig é„¢vning: Kring handledningar och hjälpredor i Skoklosters bibliotek [Adelige Ãœbungen: Ãœber Leitfäden und Handbücher in der Bibliothek des Schlosses Skokloster]. In: Sten G. Lindberg, Arne Losman: Adelsböcker och stormansbibliotek [Adelige Bücher und Magnatenbibliotheken]. Skokloster 1968, S. 189-202 (Skokloster-studier 1)

Losman, Arne: Tre rekonstruerade 1600-talsbibliotek på Skokloster [Drei rekonstruierte Bibliotheken des 17. Jhs auf Skokloster]. In: Sten G. Lindberg, Arne Losman: Adelsböcker och stormansbibliotek. Skokloster 1968, S. 227-240 (Skokloster-studier 1)

Losman, Arne: Medicin på Skokloster [Medizinische Literatur auf Skokloster]. Skokloster 1971 (Skokloster-studier 4)

Lindberg, Sten G.: Biblioteket på Skokloster [Die Bibliothek auf Skokloster]. In: Biblis (1976) S. 132-172 [mit englischer Zusammenfassung; ebenfalls veröffentlicht als Skokloster-studier 12]

Losman, Arne: Drei schwedische Büchersammler des 17. Jahrhunderts. Per Brahe d. J., Carl Gustaf Wrangel und Magnus Gabriel De la Gardie. In: Dieter Lohmeier (Hrsg.): Arte et Marte. Studien zur Adelskultur des Barockzeitalters in Schweden, Dänemark und Schleswig-Holstein. Neumünster 1978, S. 159-172 (Kieler Studien zur deutschen Literaturgeschichte 13)

Skoklosterböcker [Skokloster-Bücher] 1466-1840. Skokloster 1983 (Skokloster-studier 16)

Losman, Arne: Adelsbibliotek som intellektuellt landskap [Die adlige Bibliothek als intellektuelle Landschaft]. In: Tvärsnitt [Querschnitt] 10 (1988) Heft 4, S. 26-35

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Almqvist, Sven: Johann Kankel, Per Brahes boktryckare på Visingsö [Johann Kankel, der Buchdrucker Per Brahes auf Visingsö]. Stockholm, Göteborg und Uppsala [1965] [mit deutscher Zusammenfassung]

Binz, Gustav: Literarische Kriegsbeute aus Mainz in Schwedischen Bibliotheken. In: Mainzer Zeitschrift 12/13 (1917/18) S. 157-165

Losman, Arne: I grevarnas tid [Die Zeit der Grafen]. Skokloster 1994 (Skokloster-studier 27)

ders.: En tämmelig myckenhet sköna böcker. Några anteckningar från brahe-wrangelska delen av Skoklosters bibliotek [Recht viele schöne Bücher. Anmerkungen zur Brahe-Wrangelschen Bibliothek auf Skokloster]. In: Biblis (1967) S. 127-144

ders.: Carl Gustaf Wrangel och Europa. Studier i kulturförbindelser kring en 1600-talsmagnat [Carl Gustaf Wrangel und Europa. Studien über die kulturellen Verbindungen eines Magnaten des 17. Jhs]. Stockholm und Uppsala 1980 (Lychnos-bibliotek 33) [mit deutscher Zusammenfassung]

ders.: Carl Gustaf Wrangel und der norddeutsche Teil seines kulturellen Informationssystems. In: Bedeutung Norddeutschlands für die Großmacht Schweden im 17. Jh. Stade 1986, S. 31-35 (Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Stade 3)

ders.: Das Informationssystem und die deutschen kulturellen Verbindungen des schwedischen Magnaten Carl Gustaf Wrangel. In: Leonard W. Forster (Hrsg.): Europäische Rezeption deutscher Barockliteratur. Wolfenbüttel 1983, S. 119-128 (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung 11)

Walde, Otto: Bielkeättens insatser i svensk bibliofili med särskild hänsyn till Bielkebiblioteket på Skokloster [Bibliophilie innerhalb des Geschlechts Bielke, unter besonderer Berücksichtigung der Bielkeschen Bibliothek auf Skokloster]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen [Nordische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen] 27 (1940) S. 1-45

Walde, Otto: Bielkesamlingen i Skoklosters bibliotek [Die Bielke-Sammlung in der Bibliothek auf Skokloster]. In: Uppländsk bygd. En samling studier tillägnade Wera von Essen [Uppland. Eine Sammlung von Studien gewidmet Wera von Essen].

 Stockholm 1940, S. 123-142

Stand: November 1994

Arne Losman

Elisabeth Westin Berg


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.