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Slovenská národná kniznica v Matici slovenskej - základný fond

Slowakische Nationalbibliothek in der Matica slovenská - Grundbestand


Adresse. Námestie J. C. Hronského 1, 036 52 Martin
Telefon. (0842) 4 13 13 72 (Zentrale), 4 13 12 34 (Abteilung für Bestandserhaltung und Bestandsschutz), 4 13 29 93 (Direktion), 4 13 16 49 (Ausleihe)
Telefax. (0842) 4 13 31 88 (Direktion der Matica slovenská)
Internet. http://www.snk.sk
Bibliothekssigel. <SNK>

Unterhaltsträger. Ministerstvo kultúry SR [Kultusministerium der Slowakischen Republik]
Funktionen. Öffentliche Bibliothek, Nationalbibliothek, Bibliographisches und Datenbankzentrum des Bibliothekssystems der Slowakischen Republik.
Sammelgebiete. Slovacica, Gesellschaftswissenschaften (vor allem Bibliothekswesen), enzyklopädische Literatur.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand (Alte Drucke). - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-13 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm-Lesegeräte, reprographische Dienstleistungen (Mikrofilme, Fotokopien, Fotografien).
Gedruckte Informationen. Matica slovenská. Zbierky. Sluzby [Die Matica slovenská. Sammlungen. Dienstleistungen]. Martin 1995 [auch in englischer Sprache]. - Matica slovenská. Sprievodca [Die Matica slovenská. Führer]. Martin 1989 [auch in deutscher Sprache].
Hinweise für anreisende Benutzer. Voranmeldung und Buchreservierung möglich. - Von Bratislava Zugverbindung bis Vrútky, dann Busverbindung (Linie 10) nach Martin bis Haltestelle Ulica Ambra Pietra/Poliklinik, von dort Fußwegnähe (ca. 15 Minuten). - Von Bratislava E 75 etwa bis Bytca, weiter Landstraße 61 (E 50) über Zilina bis Martin; innerstädtisch den Hinweisschildern Matica slovenská folgen. Parkmöglichkeiten vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Obwohl die heutige Slowakische Nationalbibliothek [Slovenská národná kniznica, SNK] aufgrund einer Verordnung erst im Jahre 1941 entstand, reicht ihre Geschichte bis in die zweite Hälfte des 19. Jhs zurück. Das von Kaiser Franz Joseph I. 1859 erlassene sogenannte Oktoberdiplom versprach allen bisher unterdrückten Völkern der Habsburgermonarchie Gleichberechtigung. Die Bewegung der Nationalen Wiedergeburt erfaßte auch die Slowaken, deren Nationalversammlung im Juli 1861 zusammentrat und ein Memorandum verfaßte, das dem Kaiser als Bittschrift überreicht wurde. Den meisten Punkten dieser Bittschrift wurde jedoch nicht entsprochen, lediglich die Gründung slowakischer Gymnasien und der Matica slovenská wurde erlaubt.

1.2 Im Jahre 1863 wurde als unabhängiger Verein zur Förderung der slowakischen Kultur und Bildung die Matica slovenská [zu übersetzen mit Slowakische Quelle oder Slowakischer Brunnen] in Martin gegründet. Unmittelbar nach Gründung des Vereins bemühte man sich intensiv um die Zusammenstellung einer Sammlung von Büchern und musealen Objekten, Dokumenten der slowakischen Nationalkultur. Als erster gesamtnationaler Verein der Slowaken übernahm die Matica slovenská von Anfang an Sammel-, Verlags- und Wissenschaftsaufgaben. An den wissenschaftlichen Aktivitäten der Matica im philologischen, literarischen, historischen, philosophischen, naturwissenschaftlichen und musikalischen Bereich beteiligten sich bedeutende slowakische Gelehrte, Literaten, Wissenschaftler und Künstler. Daneben besaß sie als Verein jedoch eine breite Mitgliederbasis in der gesamten Slowakei, dem damaligen Oberungarn.

1.3 Den Grundbestand der Bibliothek der Matica slovenská bildeten die Büchersammlungen der slowakischen Gelehrten Martin Hamuliak und Michal Rešetka. Der Staatsangestellte Martin Hamuliak (1789-1859) schenkte seine Privatbibliothek schon im Jahre 1858 dem Römisch-katholischen Gymnasium in Banská Bystrica [Neusohl]. Der Schenkungsvertrag sah seine Bücher für die noch zu gründende Matica slovenská oder eine ähnliche gesamtnationale Institution vor. Nach den Angaben in der Widmungsurkunde zählte seine Bibliothek 1046 Titel in 2019 Bdn und 451 Titel Dubletten. Das später im Jahrbuch der Matica slovenská [Letopisy Matice slovenskej] publizierte Verzeichnis nennt 1198 Titel, die aus Hamuliaks Bibliothek schließlich in den Bestand der Matica slovenská gelangten. Es handelte sich um eine typische slowakische Gelehrtenbibliothek des 19. Jhs. Sehr viele Bücher weisen einen inhaltlichen Bezug zur Slowakei auf, doch nur wenige wurden in Slowakisch verfaßt. Etwa 40 Prozent der Sammlung haben andere Themen zum Inhalt. Einen wichtigen Bestandteil machen enzyklopädische Werke aus sowie die antike Literatur, vertreten durch Werke von Terenz, Seneca und Valerius Maximus.

1.4 Die Bibliothek von Michal Rešetka (1794-1854), einem katholischen Priester in Horná Súca, wurde zunächst von Bischof Augustín Roškováni (Roskoványi) in Nitra [Neutra] verwaltet. In die Matica slovenská gelangte ein Teil erst im Jahre 1864, durch eine Schenkung Roškovánis. Nach dem Katalog aus dem Jahre 1852 umfaßte Rešetkas Bibliothek ca. 1700 Bde slowakischer und anderssprachiger Literatur in fünf Sachgruppen. Das im Jahrbuch der Matica slovenská publizierte Verzeichnis der geschenkten Bücher aus Rešetkas Bibliothek nennt nur 454 Titel (500 Bde, vor allem Slovacica), da ein Teil der Bibliothek in Horná Súca blieb.

1.5 Nach ihrer Übernahme durch die Matica slovenská wurden die Sammlungen Hamuliaks und Rešetkas in Banská Bystrica, im Amtssitz des katholischen Bischofs Štefan Moyzes (1797-1869) untergebracht, der der erste Vorsitzende der Matica slovenská war. Hier wurden zunächst auch weitere Bücher und Musealien aufbewahrt, die Privatpersonen oder Institutionen der Matica slovenská überließen. Die Namen der jeweiligen Spender und Listen oder Anzahl der geschenkten Bücher wurden im Jahrbuch der Matica slovenská veröffentlicht. Zu den bedeutenderen Donatoren gehören Amalia Belohorská (128 Bücher), Anna Cechenterová (150 Titel), der Pädagoge und Publizist Emil Cerný (1840-1913; 101 Titel), der Schriftsteller Mikuláš Štefan Feriencík (1825-1881; 243 Titel), der Schriftsteller und Sprachwissenschaftler Michal Miloslav Hodza (1811-1870; 2 Kisten Bücher), J. Ladislav Kober (188 Titel), Bischof Štefan Moyzes (2 Kisten Bücher und Handschriften), Jozef Šcastný (1813-1889; 125 Bücher), Michal Schuster (195 Titel), Gustáv Šefranka (181 Titel), Augustín Szentpétery (412 Titel) und schließlich der Schriftsteller und Übersetzer Imrich Laucek (1804-1881), der eine Sammlung von mindestens 19 Inkunabeln und vielen anderen wertvollen Drucken schenkte. Größere Schenkungen erhielt die Bibliothek auch von tschechischen und ausländischen slawischen Institutionen und Personen, darunter auch der russische Zar

Alexander II.

1.4 1.6 Weiteren Bestandszuwachs sicherte der Tausch von Publikationen der Matica slovenská gegen Publikationen der Partnerinstitutionen anderer slawischer Länder. Nur selten wurden neue Bücher gekauft. Nach dem Tod von Štefan Moyzes wurden die Sammlungen der Matica slovenská nach Martin überführt, in einem eigens errichteten Gebäude untergebracht und schrittweise öffentlich zugänglich gemacht. Hier wuchs in der Folgezeit ein relativ großer Buchbestand, der wegen akuten Geldmangels aber größtenteils unkatalogisiert blieb. Durch eine Anordnung des ungarischen Innenministeriums vom 6. April 1875 wurde die Tätigkeit der Matica slovenská zunächst eingeschränkt, bevor am 22. November 1875 der Verein als antipatriotisch und gefährlich deklariert und ganz aufgelöst wurde. Seine Sammlungen wurden konfisziert. Die Konfiskationsnachweise verzeichnen für diesen Zeitpunkt einen Bestand von 10.079 Bdn Drucken und 332 handschriftlichen Einheiten sowie 29.623 Bde Dubletten, von denen ca. 25.000 noch nicht verkaufte Ausgaben von Publikationen der Matica slovenská waren. Die konfiszierten Sammlungen verblieben zunächst im geschlossenen Gebäude der Matica slovenská im Sommer 1902 wurden sie in das Komitatsmuseum in Nitra transportiert. Nach Durchsicht des Bestandes blieben der größte Teil der wissenschaftlichen Publikationen und je drei Exemplare der Matica-Veröffentlichungen (insgesamt 10.623 Bde) im Museum. Die übrigen Drucke wurden am 21. September 1904 in die ungarische Széchényi-Nationalbibliothek [Országos Széchényi Könyvtár] in Budapest gebracht. Im Jahre 1907 gelangten weitere 179 Drucke und Handschriften aus Martin nach Budapest.

1.7 Die von Gabriela Fábiková durchgeführte Untersuchung der Verzeichnisse der geschenkten Bücher (s. u. 4.2) ergab, daß zur Zeit der Auflösung der Matica slovenská 28 Prozent des Bibliotheksbestandes thematischen Bezug zur Slowakei aufwiesen; sie waren in slowakischer, lateinischer, deutscher oder ungarischer Sprache abgefaßt. Bei den 27 Prozent des Bestandes, die sich anderen slawischen Ländern widmeten, handelte es sich vorwiegend um tschechische, russische und jugoslawische Drucke. Anderssprachige Bücher, hauptsächlich Werke deutscher und ungarischer Autoren, machten 45 Prozent aus. Das deutsche Schrifttum wurde u. a. durch Werke von Goethe, Schiller, Bürger, Luther, Melanchthon, Herder, Oken und Scheller vertreten.

1.8 An die Tätigkeit der aufgelösten Matica slovenská versuchte der 1890 in Martin gegründete Verein Museum und Bibliothek [Múzeum a Bibliotéka] anzuknüpfen. Zur Unterbringung ihrer Sammlungen errichtete sie den sogenannten Dom [ Haus], den sie aufgrund eines behördlichen Verbotes nicht Národný dom [Nationalhaus] nennen durfte. Um die Sammlungen vor Beschlagnahmung durch die ungarischen Behörden zu schützen, wurden sie nicht als Vereinsbesitz, sondern als Privatbesitz der Vereinsmitglieder deklariert. Die Bibliothek des Dom umfaßte im Jahre 1892 bereits ca. 5000 Bde und wuchs bis 1896, als sie der Slowakischen Museumsgesellschaft [Muzeálna slovenská spolocnost'] in Martin übergeben wurde, auf unkatalogisierte 8736 Bde an. Die als Verein organisierte Slowakische Museumsgesellschaft entstand auf Initiative des katholischen Pfarrers, Archäologen und Botanikers Andrej Kmet' (1841-1908) im Jahre 1893. Sie baute neben einer großen Objektsammlung auch eine umfangreiche, systematisch geordnete Bibliothek auf, die im Jahre 1896 mit der Bibliothek des Dom vereinigt und bis zur Fertigstellung des neuen Museumsgebäudes dort untergebracht wurde.

1.9 Die Sammlungen der Slowakischen Museumsgesellschaft wuchsen vor allem durch Schenkungen. Die Namen der Spender und die Verzeichnisse der gestifteten Bücher wurden in der Zeitschrift der Slowakischen Museumsgesellschaft [Casopis Muzeálnej spolocnosti slovenskej] in den Jahren 1898 bis 1914 und 1921 bis 1927 veröffentlicht. Bedeutende Schenkungen und Nachlässe stammten von dem Lehrer und Publizisten Ján Brádnan (1853-1906; 200 Bücher), dem Beamten Andrej Buday (1859-1907; etwa 400 Bde), dem Sprachwissenschaftler Samuel Czambel (1856-1909; mehr als 2000 Bde), dem Volksaufklärer Ján Pavol Goldperger (1866-1945; 190 Bücher), dem Historiker Anton Hodinka (1864-1946; etwa 1800 Bde), der Schriftstellerin Marína Ol'ga Horváthová (1859-1947; 116 Bücher), dem Literaturhistoriker und Bibliographen Michal Chrástek (1825-1900; ein Teil seiner 6000-bändigen Bibliothek), Andrej Kmet' (429 Bücher und 1743 Bde), M. Kollárová (127 Bücher), Július Kopcík (100 Bücher), Pavol Krizko (450 Bde), dem Publizisten Július Plošic (1819-1899; 546 Bücher), dem Juristen Augustín Ráth (1873-1942; 152 Bücher), dem Juristen Miloš Šimko (1860-1923; 100 Bücher), Pavol Šefranko (352 Bücher), dem Literaturhistoriker und -kritiker Jozef Škultéty (1863-1948; 164 Bücher), Karol Šoltész (1000 Bücher), dem Priester und Sprachwissenschaftler František Šujanský (1832-1907; 1120 Bde), J. Tatliak (165 Bücher), Gregor Uram (414 Bücher), Ján Vans und Terézia Vansová (234 Bücher), Mária Záthurecká (100 Bücher) und Dr. Gustáv Kazimír Zechenter (250 Bücher). Spenden slowakischer Verlage, slawischer Institutionen im Ausland und ungarischer wissenschaftlicher Institutionen gewährleisteten am Anfang des 20. Jhs den Zuwachs an aktuellen Publikationen. Weitere Titel wurden im Tausch gegen Veröffentlichungen der Slowakischen Museumsgesellschaft erworben. Im Jahre 1907 wurden die Sammlungen in das neue Gebäude der Museumsgesellschaft verlegt. Der Bestand belief sich im Jahre 1910 auf ca. 60.000 Bde, von denen nur ein Teil katalogisiert war. Die Slovacica der Sammlung (ca. 3000 Bde) verzeichnete 1929 L'udovít Rizner (s. u. 4.2).

1.10 Unmittelbar nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik nahm die Matica slovenská am 1. Januar 1919 ihre Tätigkeit erneut auf. Sofort wurde versucht, die 1875 konfiszierten Sammlungen zurückzuerhalten, und mit der Akquisition neuer Bücher begonnen. Schon im Jahre 1921 gelangten ca. 10.000 der konfiszierten Drucke aus dem Komitatsmuseum in Nitra nach Martin zurück. Der Umzug in ein neues Gebäude mit modernem dreistöckigem Magazin im Jahre 1927 beschleunigte die Entwicklung der Bibliothek. Nach der Wiedereröffnung der Matica slovenská schränkte die Slowakische Museumsgesellschaft Neuerwerbungen für ihre Bibliothek stark ein. Den von der Matica slovenská angestrebten Aufbau einer großen wissenschaftlichen Bibliothek unterstützte die Slowakische Museumsgesellschaft im Jahre 1926 durch den Beschluß, ihre eigene Bibliothek der Matica slovenská zu übergeben. Die Übergabe vollzog sich in zwei Etappen: Zuerst wurde ein Teilbestand von vermutlich mehreren Tausend ungarischen Büchern überführt und später, im Sommer 1927, der Hauptteil der Bibliothek. Das Übergabeprotokoll verzeichnet 14.501 Bde in Slowakisch, 9925 Bde in Deutsch, 9188 Bde in Tschechisch, 5939 Bde in Latein, 3553 Bde in slawischen Sprachen, 3385 Bde in Ungarisch sowie 10.269 Bde, die offenbar nicht sprachlich gegliedert waren. Die Provenienzvermerke in einzelnen Drucken lassen vermuten, daß die Sammlung der Museumsgesellschaft mindestens 7 Inkunabeln, zahlreiche Drucke des 16. Jhs und weitere wertvolle Bücher enthielt. Durch die Eingliederung dieses Bestandes besaß die Bibliothek der Matica slovenská nun insgesamt ca. 100.000 Bde.

1.11 Großzügige Spenden slowakischer Verlage und die systematische Akquisition fehlender Slovacica förderten das rasche Anwachsen des Bestandes und seinen Ausbau zu einer repräsentativen Sammlung nationalen Schrifttums. Den Zuwachs älterer und nicht-slowakischer Drucke sicherten vor allem Nachlässe und Schenkungen. Zu erwähnen sind der Nachlaß des Juristen Andrej Hanzlík (1850-1931; 2564 Bde), die Schenkung des Großgrundbesitzers und Publizisten Livius Odescalchi (1863-1938; 1452 Bde), Teile der ehemaligen Bibliotheken von Gymnasiallehrern in Turcianské Teplice [Bad Stuben], Liptovský Mikuláš [St. Nikolaus i. d. Liptau] und Ruzomberok [Rosenberg] mit zusammen etwa 4900 Bdn, die Öffentliche Bibliothek des Seniorats von Malohont [Verejná kniznica malohontského seniorátu, gegr. 1808; 4879 Bde; s. den Eintrag], Spenden in den USA lebender Slowaken (2484 Bde) und die Bibliothek des Slowakischen Gesangvereins [Slovenský spevokol] in Martin (2100 Bde).

1.12 Erst in den vierziger Jahren des 20. Jhs gelang es, weitere wesentliche Teile der konfiszierten früheren Bibliothek der Matica slovenská zurückzuerhalten. So kamen im Jahre 1940 aus der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest 12.710 Bde zurück, darunter 3513 Bde aus der einstigen wissenschaftlichen Sammlung und 9197 Bde zum damaligen Zeitpunkt noch nicht verkaufter Veröffentlichungen der Matica slovenská. Weitere 1315 Bde gab 1943 das Staatsmuseum (das frühere Komitatsmuseum) in Nitra zurück, darunter 3 Inkunabeln. Der Bestand älteren Schrifttums konnte im Jahre 1943 durch den Ankauf von 36.062 Bdn aus dem Antiquariat von L'. Mistrík in Bratislava [Preßburg] ergänzt werden, vor allem um Werke zur ungarischen Kulturgeschichte. Wie schon die alte Bibliothek und die Bibliothek der Slowakischen Museumsgesellschaft erhielt auch die Bibliothek der neugegründeten Matica slovenská zahlreiche slawische Titel durch Tausch mit Partnerinstitutionen in den Nachbarländern, vor allem in Polen.

1.13 Bis zu ihrer Verschmelzung mit der Slowakischen Nationalbibliothek im Jahre 1954 wuchs der Bibliotheksbestand der Matica slovenská auf mehr als 300.000 Bde an. Die Katalogisierung konnte mit dem Anwachsen der Bestände jedoch nicht Schritt halten. Bis 1953 wurde neben den unvollständigen Inventarverzeichnissen nur der Verfasserkatalog mit etwa 103.000 Titelaufnahmen fertiggestellt. Die Zusammenstellung eines Alphabetischen Zettelkatalogs wurde im Jahre 1942 abgebrochen, als er ca. 35.000 Einträge umfaßte. Weitere Kataloge wie ein Sachkatalog, ein Katalog der Reihenpublikationen, ein Katalog der Druckorte und ein Chronologischer Katalog erreichten 7000 bis 13.000 Einträge. Die Katalogisierung konzentrierte sich vor allem auf Slovacica. Der übrige Bestand blieb von der Bearbeitung nahezu unberücksichtigt. Die bearbeiteten Werke wurden in einige Hauptabteilungen gegliedert: Slowakische und slovacikale Drucke (S), Anderssprachige Monographien (I) und Anderssprachige Periodika (C). Innerhalb dieser Abteilungen wurden die Drucke nach Format in Gruppen (A-E) geordnet. Die unbearbeiteten Drucke und Dubletten bildeten besondere Bestände, die separat deponiert wurden.

1.14 Pläne für eine Slowakische Nationalbibliothek, die sich auf die Sammlung und bibliographische Bearbeitung slowakischen und slovacikalen Schrifttums konzentrieren sollte, gab es schon seit den dreißiger Jahren des 20. Jhs. Bis zu deren tatsächlicher Gründung hatte die Bibliothek der Matica slovenská das Pflichtexemplarrecht auf alle im Gebiet der Slowakei erscheinenden Drucke. Die Pläne für eine Nationalbibliothek nahmen von jeher in den Kreisen der Matica slovenská die konkretesten Formen an. Ähnlich wie die Matica slovenská sollte auch die künftige Nationalbibliothek als Verein organisiert werden. Die Umsetzung dieser Pläne erfolgte auf der Gründungsversammlung der Slowakischen Nationalbibliothek am 1. Mai 1941 in Martin. In Martin bestanden somit zwei wissenschaftliche Bibliotheken: die etablierte Bibliothek der Matica slovenská mit einem umfangreichen Bestand älterer und neuerer slowakischer und anderssprachiger Literatur sowie die neuentstandene Slowakische Nationalbibliothek, die ohne entsprechende räumliche und finanzielle Ausstattung die Masse der slowakischen Pflichtexemplare bewältigen mußte. Eine Verlegung der Nationalbibliothek nach Bratislava und ihre Vereinigung mit der Bibliothek der dortigen Slowakischen Universität (später Komenský-Universität Bratislava) wurde deshalb vor allem in den Nachkriegsjahren intensiv diskutiert.

1.15 Die weitere Entwicklung der beiden Bibliotheken in Martin wurde durch den Beginn der kommunistischen Diktatur bestimmt. Die Matica slovenská war unter den neuen Bedingungen nicht nur überflüssig, sondern unerwünscht. Die einzige Chance für ihr Fortbestehen war die Vereinigung mit der Nationalbibliothek. Schon im ersten Halbjahr 1953 wurde der Bestand der Slowakischen Nationalbibliothek in das Gebäude der Matica slovenská überführt, wo jedoch beide Institutionen noch bis zum Ende des Jahres selbständig blieben. Am 1. Januar 1954 kam es zu ihrer Verstaatlichung und administrativen Fusion zur Slowakischen Nationalbibliothek in der Matica slovenská [Slovenská národná kniznica v Matici slovenskej] mit den Funktionen eines bibliographisch-bibliothekarischen Instituts und eines Zentrums für das Bibliotheksnetz der Slowakei.

1.16 Die Slowakische Nationalbibliothek wurde nun gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Bratislava beauftragt, die historischen Buchbestände zu verwalten, die bei der Aufhebung von Kirchen-, Kloster- und Adelsbibliotheken zu Beginn der fünfziger Jahre konfisziert und in Sammelstellen in verschiedenen Orten der Slowakei konzentriert wurden. Der Verwaltung der Nationalbibliothek wurden auf diese Weise fast eine Million Bände unterstellt, die teilweise am bisherigen Standort blieben, teilweise aber nach zahlreichen Umzügen und unzureichenden Ordnungsversuchen in die Nationalbibliothek gelangten. Nach Sichtung und Bearbeitung in den Zweigstellen der Matica slovenská in Jasov [Joos], Komárno [Komorn], Markušovce [Marksdorf], Kezmarok [Käsmark], Diviaky, Bratislava, Dolný Kubín, Kremnica [Kremnitz] und Trnava [Tyrnau] wurde ein Teil dieser konfiszierten Bestände dem Grundbestand der Nationalbibliothek eingegliedert. Dabei handelte es sich vorwiegend um Slovacica. Die übrigen Bücher bildeten den sogenannten Reservebestand, aus dem bis heute Archivexemplare für den Grundbestand der Nationalbibliothek selektiert werden sowie Drucke, die einzelnen von der Nationalbibliothek verwalteten historischen Büchersammlungen zugeordnet werden. Die verstaatlichten Sammlungen bildeten für den Grundbestand der Nationalbibliothek die reichste Zuwachsquelle historischer Drucke. Die Exlibris dieser Drucke ermöglichen Provenienznachweise, die in der retrospektiven Nationalbibliographie vermerkt werden. Aus den übernommenen Sammlungen gelangten vor allem die Inkunabeln und Drucke des 16. Jhs in den Grundbestand. Seit 1993 wurden aufgrund von Restitutionsgesetzen verschiedene der beschlagnahmten Sammlungen den ursprünglichen Besitzern zurückgegeben (bisher ca. 104.000 Bde).

1.17 Mitte der siebziger Jahre zog die Slowakische Nationalbibliothek in einen Neubau um, in dem sie bis heute untergebracht ist. Bei diesem Umzug wurde nicht nur der Bestand teilweise reorganisiert, sondern offenbar auch die ursprüngliche Ordnung der unbearbeiteten Dokumente aus konfiszierten Sammlungen angegriffen. Die Arbeitsbedingungen der Bibliothek verbesserten sich in der Folgezeit stetig. Schon seit Ende der siebziger Jahre arbeitet die Slowakische Nationalbibliothek an einer Datenbank. Derzeit basiert die laufende Nationalbibliographie auf dem System Aleph (UNIMARC) und enthält mehr als 900.000 Aufnahmen, die auch im Internet zugänglich sind. Die retrospektive Nationalbibliographie basiert auf dem System CDS-ISIS (UNIMARC) und enthält ca. 100.000 Aufnahmen, die auch als gedruckte Bibliographien zugänglich sind.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Nationalbibliothek beläuft sich auf 3.772.000 Bde, von denen 745.011 Bde zum historischen Bestand (bis 1900) gehören. Den ältesten Teil der Sammlungen bilden 505 Titel Inkunabeln und 2009 Titel (2300 Bde) des 16. Jhs sowie ca. 10.000 Bde des 16. Jhs in den Sonderbeständen der Bibliothek. Der Grundbestand der Slowakischen Nationalbibliothek ist nach einer seit den fünfziger Jahren des 20. Jhs gültigen Systematik gegliedert in einige selbständige Komplexe: (S) Slovacica (213.362 Signaturen); (I) Anderssprachige Drucke (298.241); (CS) Slovacikale Periodika (11.202) und (CI) Anderssprachige Periodika (13.770). Als anderssprachig werden in dieser Systematik all jene Drucke eingeordnet, die weder in slowakischer Sprache sind, noch Bezug zur Slowakei aufweisen. Gleichzeitig kann der slovacikale Bestand fremdsprachige Titel aufweisen, wenn diese in Bezug zur Slowakei stehen. Die Drucke des 16. Jhs wurden katalogisiert und ursprünglich auch zusammen mit den anderen Büchern in den Beständen S und I aufgestellt. Inzwischen sind sie als selbständige Sammlung ausgegliedert, doch ihre ursprünglichen Signaturen S und I blieben erhalten. Weitere Sammlungen des Grundbestandes sind: (INC) Inkunabelsammlung; (OS) Slovacikale Spezialdrucke (27.012); (OI) Anderssprachige Spezialdrucke (12.633); (LS) Slovacikale Einblattdrucke (4663); (LI) Anderssprachige Einblattdrucke (575); (SLm) Slovacikale Karten (2339); (ILm) Anderssprachige Karten (1967); (HS) Slovacikale Musikalien (3826); (HI) Anderssprachige Musikalien (16.823); (LP) Plakate (43.712); (SP) Ansichtskarten (147.276) und die Sammlung von Staatsnormen.

2.2 Die Signaturenanzahl entspricht ungefähr der Titelanzahl bzw. der Zahl der Ausgaben, obwohl z. B. bei Alten Drucken Konvolute nur eine Signatur besitzen. Innerhalb einzelner Abteilungen sind die Drucke nach ihrem Format in Gruppen (A-E) gegliedert, wobei sie dem Numerus-currens-System folgen. Während bei den slowakischen Drucken die Dubletten von den Archivexemplaren getrennt werden, lagern sie bei den anderen Drucken gemeinsam. In beiden Fällen haben die Archivexemplare die gleiche Signatur wie die Duplikate.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.3 Die Angaben über Inkunabeln und Drucke des 16. Jhs beruhen auf den Einträgen der entsprechenden Kataloge und auf Auszählung der seit dem Erscheinen dieser Kataloge hinzugekommenen Signaturen. Die Angaben zu den Drucken des 17. bis 19. Jhs wurden durch Stichproben an den Regalen und anschließende Hochrechnungen ermittelt. Die chronologische und sprachliche Verteilung der Periodika wurde durch Stichproben in den Katalogen (Teilauszählungen und anschließende Hochrechnungen) ermittelt.

2.4 Die Inkunabelsammlung umfaßt 505 Titel, mit Mehrfachexemplaren 597 Titel in 723 Bdn (Stand 1988). Viele Drucke sind beschädigt und nicht bei allen ist eine genaue Datierung möglich. Etwa 40 Prozent der Inkunabeln stammen aus dem Gebiet des heutigen Deutschland, 28 Prozent aus Italien, 20 Prozent aus Frankreich (davon 90 Prozent aus Straßburg), 11 Prozent aus der Schweiz, die übrigen aus Tschechien, Österreich, Polen, den Niederlanden und der Slowakei. Sprachlich überwiegt Latein (97 Prozent), vor Deutsch (2 Prozent) und Tschechisch (1 Prozent).

2.5 Von 2009 Titeln (2300 Bdn) des 16.  Jhs sind 77 Prozent in lateinischer, 10 Prozent in deutscher und 5 Prozent in tschechischer Sprache. 4 Prozent sind zwei- oder mehrsprachig (meist Latein mit Griechisch, Hebräisch oder Deutsch). Die übrigen Drucke sind in ungarischer, italienischer, griechischer, hebräischer, aramäischer, französischer und polnischer Sprache. Mehr als 40 Prozent der Drucke erschienen auf dem heutigen deutschen Gebiet, 20 Prozent in Frankreich (davon 25 Prozent in Straßburg), 14 Prozent in der Schweiz, 13 Prozent in Italien, 4 Prozent in Tschechien, je 2 Prozent in Belgien, in Österreich und in der Slowakei und die übrigen in Polen, Rumänien und anderen europäischen Ländern. Bei einigen Drucken (ca. 0,5 Prozent) ist der Druckort unbekannt.

2.6 Unter den Slovacica (S) sind ca. 3000 Titel des 17. Jhs, ca. 14.000 des 18. Jhs und ca. 26.000 des 19. Jhs. Im Bestand des 17. Jhs dominieren lateinische Drucke (80 Prozent) vor deutschen (8 Prozent), ungarischen (8 Prozent) sowie tschechischen u. a. (4 Prozent). Lateinische, deutsche und tschechische Drucke stammen fast ausschließlich aus dem Gebiet der Slowakei, ungarische aus dem slowakischen und ungarischen Gebiet. Auch bei den Drucken des 18. Jhs dominiert Latein (ca. 68 Prozent) vor Tschechisch (11 Prozent), Ungarisch (10 Prozent), Deutsch (7 Prozent), Slowakisch (3 Prozent) und anderen Sprachen. Von den lateinischen Drucken wurden 90 Prozent in der Slowakei gedruckt, 9 Prozent in Ungarn und die übrigen in Österreich und anderswo. 70 Prozent der tschechischen Drucke stammen aus der Slowakei, die restlichen aus Tschechien und Deutschland. In der Slowakei erschienen 75 Prozent der ungarischen und deutschen Drucke. Die übrigen ungarischen Drucke stammen aus Ungarn und Österreich. Der Bestand des 19. Jhs umfaßt Titel in ungarischer (41 Prozent), slowakischer (21 Prozent), lateinischer (14 Prozent), tschechischer (12 Prozent) und deutscher Sprache (11 Prozent), sowie in russischer, englischer und italienischer Sprache (1 Prozent). Von den ungarischen Drucken dieses Bestandes stammen 49 Prozent aus der Slowakei, 48 Prozent aus Ungarn und 2 Prozent aus Tschechien. 48 Prozent der slowakischen Bücher stammen aus der Slowakei, 46 Prozent aus Ungarn, 6 Prozent aus Österreich, den USA u. a. Von den lateinischen Drucken stammen 68 Prozent aus der Slowakei, 29 Prozent aus Ungarn, 3 Prozent aus Deutschland u. a. Die tschechischen Titel stammen zu 48 Prozent aus der Slowakei, zu 40 Prozent aus Ungarn und Tschechien; die deutschen zu 60 Prozent aus der Slowakei, aus Österreich und Ungarn.

2.7 Der Bestand der Anderssprachigen (nicht-slovacikalen) Bücher (I) umfaßt ca. 2300 Drucke des 17. Jhs, ca. 5800 Drucke des 18. Jhs und ca. 9800 Drucke des 19. Jhs. Vom Bestand des 17. Jhs sind 85 Prozent in Latein, 12 Prozent in Deutsch und 3 Prozent in anderen Sprachen (vor allem Französisch). Die deutschsprachigen Drucke stammen fast ausschließlich aus Deutschland, die lateinischen wurden in Deutschland (55 Prozent), Holland (14 Prozent), Belgien (9 Prozent), Italien (9 Prozent) sowie in der Schweiz, in Frankreich, Polen u. a. Ländern gedruckt. Von den Drucken des 18. Jhs sind 61 Prozent in lateinischer, 28 Prozent in deutscher, 5 Prozent in tschechischer, 3 Prozent in französischer sowie 3 Prozent in anderen Sprachen (z. B. Ungarisch und Griechisch). Von den deutschen Titeln wurden 61 Prozent in Deutschland gedruckt, 28 Prozent in Österreich und die übrigen in der Schweiz. Von den lateinischen Drucken wurden 50 Prozent in Deutschland gedruckt, der Rest in Italien (20 Prozent), Österreich (8 Prozent) und Frankreich (8 Prozent) sowie in Ungarn, Tschechien, Holland, Schweden, Rumänien und Belgien. Die Drucke des 19. Jhs sind zu 44 Prozent deutschsprachig, 27 Prozent sind in ungarischer Sprache, 17 Prozent in lateinischer, 6 Prozent in tschechischer, 2 Prozent in französischer, der Rest in russischer, englischer und spanischer Sprache.

2.8 In der Periodikasammlung (slovacikale CS und nicht-slovacikale CI) bilden Titel, die vor 1900 gedruckte Jahrgänge umfassen, etwa 6 Prozent. Es handelt sich fast ausschließlich um Drucke des 19. Jhs und nur vereinzelte des 18. Jhs. Fast die Hälfte des historischen Bestandes (etwa 45 Prozent) bilden Titel in ungarischer Sprache aus Ungarn (80 Prozent) und der Slowakei (20 Prozent). Deutsche Periodika stellen ca. 30 Prozent (aus Deutschland 50 Prozent, Ungarn 40 Prozent, Slowakei 10 Prozent). Den übrigen Bestand bilden Titel in Slowakisch (10 Prozent), Polnisch, Tschechisch, Französisch, Kroatisch u. a. Sprachen.

2.9 Aus der Sammlung der Spezialdrucke (Kleindrucke; OS, 27.012 Signaturen; OI, 12.633 Signaturen) gehören nur 2 Prozent zum historischen Bestand. Ein Viertel dieser Dokumente wiederum stammt aus dem 18. Jh, der Rest aus dem 19. Jh. In sprachlicher Hinsicht dominiert Ungarisch (36 Prozent), gefolgt von Latein (30 Prozent), Tschechisch (16 Prozent), Deutsch (13 Prozent) und Slowakisch (5 Prozent). Die nicht-slovacikalen Drucke wurden vor allem in Ungarn (40 Prozent), Österreich (25 Prozent), Tschechien (30 Prozent) und Deutschland (5 Prozent) gedruckt. Die slovacikalen Drucke stammen überwiegend aus dem Gebiet der Slowakei, ferner aus Ungarn, Österreich und Tschechien.

2.10 Weniger als 5 Prozent der Einblattdrucke (LS, LI; insgesamt 5238 Signaturen) erschienen vor 1900. Dabei handelt es sich meist um Drucke des 19. Jhs (70 Prozent), seltener auch des 18. und nur ausnahmsweise des 17. Jhs. Die slovacikalen Drucke stammen fast ausschließlich aus dem Gebiet der Slowakei, die anderssprachigen (nicht-slovacikalen) aus Ungarn (70 Prozent), Österreich und Deutschland. Titel in slowakischer und in deutscher Sprache sind am zahlreichsten (jeweils 40 Prozent), gefolgt von lateinischen und ungarischen.

2.11 Die Kartensammlung (ILm, SLm; insgesamt 4306 Signaturen) stammt zu 10 Prozent aus der Zeit vor 1900. Von diesem historischen Bestand entfallen 80 Prozent auf das 19. Jh, und ca. 20 Prozent aus dem 18. Jh. Nur vereinzelt sind ältere Drucke zu finden. In dieser Sammlung überwiegen Drucke in Ungarisch (40 Prozent), die in Ungarn (88 Prozent), Österreich, Deutschland und in der Slowakei erschienen. Gut vertreten sind auch deutschsprachige Drucke (30 Prozent) aus Deutschland (35 Prozent), Österreich (30 Prozent), Ungarn (30 Prozent), Tschechien und der Slowakei. Die lateinischen Drucke (etwa 16 Prozent) sind vorwiegend im 18. Jh in der Slowakei (33 Prozent), in Österreich (33 Prozent), Deutschland (22 Prozent) und Ungarn erschienen. Den Rest bilden französische (10 Prozent), italienische, tschechische u. a. Drucke.

2.12 Der historische Bestand macht in der Musikaliensammlung weniger als 2 Prozent aus und stammt ausschließlich aus dem 19. Jh. Die deutschsprachigen Drucke überwiegen (etwa 40 Prozent), ferner finden sich ungarische (ca. 30 Prozent), französische (ca. 20 Prozent), italienische und tschechische. Gedruckt wurden sie in Deutschland (30 Prozent), Ungarn (30 Prozent), Österreich (20 Prozent), Tschechien, Italien, Frankreich u. a. Ländern. Außerdem enthält die Musikaliensammlung deutsche, französische und italienische Drucke der Jahrhundertwende, die nicht eindeutig auf das 19. oder 20. Jh datierbar sind.

Systematische Übersicht

2.13 Die Bestände sind nicht systematisch, sondern nach Format und Numerus currens geordnet. Eine systematische Analyse wird durch den großen Umfang der einzelnen Sammlungen und die veraltete Katalogisierung erschwert, da die EDV-Datenbank bisher nur einen Teil der Bestände erfaßt. Die Slovacica (S), die den Sammlungsschwerpunkt bilden, umfassen Drucke in slowakischer Sprache, auf dem Gebiet der Slowakei erschienene Drucke (auch fremdsprachige) sowie Drucke mit Bezug zur Slowakei. Ein großer Teil der sogenannten Alten Drucke dieses Bestandes (bis 1918) wurde nicht auf dem Gebiet der Slowakei gedruckt, und die wenigsten Bücher sind in slowakischer Sprache (Kataloge, s. u. 3.2). Der Bestand der Anderssprachigen (nicht-slovacikalen) Dokumente (I) enthält Drucke verschiedener Herkunft. Neben den Schenkungen, die bis 1953 den Grundbestand der Bibliothek der Matica slovenská bildeten, enthält diese Sammlung mit Inkunabeln und Drucken des 16. Jhs wertvolle und inhaltlich wichtige Titel, darunter historische und gesellschaftswissenschaftliche Literatur, Werke der Historischen Hilfswissenschaften, Dokumente zur Kultur- und Literaturgeschichte Österreich-Ungarns u. a. Eine systematische Analyse des historischen Bestandes ist fast unmöglich, da er (außer den Inkunabeln und den Drucken des 16. Jhs) nicht separiert ist. Die folgenden Angaben beruhen auf einer Analyse von Stichproben der Katalogeinträge zu den Beständen S und I und zu einzelnen Sammlungen. Die Inkunabeln und Drucke des 16. Jhs werden anhand der gedruckten Kataloge (s. u. 3.2 ) beschrieben.

Inkunabeln

2.14 Die Inkunabelsammlung (505 Titel) bietet ein breites Spektrum europäischer Buchproduktion der zweiten Hälfte des 15. Jhs. Alle wichtigen Zentren des frühneuzeitlichen Buchdrucks sind vertreten. Aus Nürnberg stammen allein aus der Offizin Koberger fast 60 Titel. Weitere Druckorte sind Augsburg, Basel, Venedig, Bologna, Brescia, Hagenau, Köln, Leipzig, Lyon, Mailand, Mainz, Memmingen, Prag, Speyer, Straßburg, Ulm u. a. Der älteste Druck ist das Praeceptorium divinae legis von Johannes Nider (Basel: Bertholdus Ruppel 1464). Chronologisch folgen zwei Drucke aus der Offizin von Johannes Sensenschmidt in Nürnberg: Bernhard von Clairvaux, Flores (1470) und Lupus de Olmedo, Aureola ...ex floribus ...S. Hieronymi contexta (um 1470-1472).

2.15 Inhaltlich überwiegt theologische Literatur.

Zahlreich sind lateinische Bibelausgaben (24); darüber hinaus finden sich deutsche (2) und tschechische (eine Ausgabe in 5 Exemplaren), vorwiegend mit Kommentaren (z. B. Biblia Germanica, Augsburg 1477, mit kolorierten Holzschnittinitialen). Eine weitere Gruppe bilden theologische und theologisch-philosophische Traktate, Summen und Kompendien von Hieronymus (6 Titel), Augustinus (De civitate Dei, Basel 1489 und 1490, Freiburg 1494; De Trinitate, Basel 1489 und 1490, Freiburg 1494, und 4 weitere Titel in mehreren Exemplaren), Thomas von Aquin (9 Titel), Petrus Lombardus (Sententiarum libri IV, Basel 1482 und 6 weitere Ausgaben), Antonius Florentinus (14 Titel), Alexander de Ales (Summa universae theologiae. Partes I-IV, Nürnberg: Anton Koberger 1482, in 3 teilweise unvollständigen Exemplaren), Nicolaus de Ausmo (Supplementum Summae Pisanellae in 5 Ausgaben) u. a. Die exegetisch-theologische Literatur vertritt z. B. Johannes de Turrecrematas Expositio super toto psalterio (Straßburg 1487). Neben moral-theologischen Titeln (z. B. Johannes Gersons Conclusiones de diversis materiis moralibus, Esslingen 1474-1475) und Werken zum Kirchenrecht (z. B. 4 Ausgaben der Decretales von Papst Gregor IX.) finden sich Kommentare, Wörterbücher und Konkordanzen zur Bibel von Nicolaus de Lyra, Johannes Marchesinus, Johannes Melber u. a. Eine letzte Gruppe bilden liturgische Werke (3 Breviare, 8 Missale), Hagiographien und Legenden (Jacobus de Voragine, Legenda aurea, Straßburg 1481, Nürnberg 1496 und 8 weitere Ausgaben) sowie Predigten (21 Ausgaben anonymer Sermones; die Sermones de Sanctis von Pelbartus de Temesvár, Hagenau 1498 und 1499 sowie 12 weitere Ausgaben, darunter 8 aus dem 16. Jh jedoch Inkunabeln beigebunden; Meffreth, 5 Ausgaben; Robertus Caracciolus, 8; Osualdus de Lasco; Martinus Polonius; Antonius de Bitonto; Johannes Herolt, 11; Gregor I., 4; Vincentius Ferrerius, 5).

2.16 Relativ zahlreich ist auch weltliches Schrifttum vertreten, vor allem philosophische Werke von Duns Scotus (5 Titel), Boethius, Jacques Legrand und Petrus Berchorius. Die Geschichte repräsentieren Werke von Ján Turóci (Chronica Hungariae, Augsburg 1488 und Brünn 1488), Hartmann Schedel (Liber chronicarum, Nürnberg 1493 und Augsburg 1497, jeweils 2 Exemplare), Werner Rolewinck und Aeneas Sylvius Piccolomini (Pius II.). Außer einigen Gesetzbüchern sind auch theoretische Werke zum Zivilrecht vertreten (z. B. Dio Chrysostomus, De Regno, Bologna 1493). Sprachwissenschaft, Rhetorik und Poetik betreffen Werke von Nonius Marcellus, Johannes Reuchlin, Nicolaus Perottus, Laurentius Valla, Albertanus Causidicus Brixiensis u. a. Ferner finden sich enzyklopädische Schriften von Isidorus Hispalensis, Caius Julius Solinus, Bartholomaeus Anglicus und Vincentius Bellovacensis. Zur Medizin sind Werke von Avicenna, Rolandus Capellutus sowie der berühmte Hortus sanitatis in 4 Ausgaben (davon 3 deutsch) vorhanden. Naturwissenschaftliche Werke der Sammlung stammen von Johannes Glogoviensis, Nicolaus de Cusa und Nicolaus de Orbellis (Herbarius, Passau 1486). Vereinzelt finden sich Titel zu Militärwesen (Robertus Valturius, De re militari, Verona 1472), Musik (Franchinus Gafurius, Practica musicae, Brescia 1497) und Jagdwesen. Reisebeschreibungen, Biographien u. ä. ergänzen den Bestand, so etwa Bernard von Breydenbach, Peregrinatio in terram sanctam (Mainz 1486) und 3 geographische Werke von Aeneas Sylvius Piccolomini.

2.17 Seltenheitswert besitzen einige Einblattdrucke wie der Almanach für Nürnberg auf das Jahr 1485 (Nürnberg: Friedrich Creussner; Fragment), der Almanach für Passau auf das Jahr 1484 (Nürnberg 1483), der Almanach Meridianum Inclyti Regni Hungariae (Nürnberg: Caspar Hochfeder 1496), das Calendarium für die Jahre 1486 bis 1504 (Venedig: Conrad Zeninger 1486) u. a. Die letzte Gruppe des weltlichen Schrifttums bilden zahlreiche Ausgaben antiker Autoren, darunter Werke von und Kommentare zu Aristoteles (z. B. von Johannes Versor), philosophische und rhetorische Werke von Platon, Seneca, Cicero, Quintilian und Diogenes, historische Werke von Sueton, Aulus Gellius, Flavius Josephus und Valerius Maximus, naturwissenschaftliche und technische Werke von Plinius, Lukrez und Vitruv, Gedichte von Ovid, Vergil und Horaz, Satiren von Juvenal sowie Komödien von Terenz.

Drucke des 16. Jahrhunderts

2.18 Bemerkenswert ist mit mehr als 50 Prozent der Anteil weltlichen Schrifttums in der Sammlung der Drucke des 16. Jhs. Dabei handelt es sich vor allem um Klassische Literatur. Es finden sich Titel zu Geschichte (12 Prozent), Recht (11), Philosophie (9), Schöner Literatur und Rhetorik (7), Sprachwissenschaft (5), Medizin (4), Naturwissenschaften (3), Geographie (2), Astrologie u. a. (2). Das theologische Schrifttum (ca. 45 Prozent) gliedert sich in Dogmatik (8 Prozent), Exegese (7), Apologetik (6), Liturgik (6), Bibelausgaben (4), Kirchengeschichte (5), Kirchenrecht (3), Patristik (3), Homiletik und Katechetik (3).

2.19 Die umfangreiche Literatur zur Geschichte stammt überwiegend von antiken Autoren wie Flavius Josephus (mehr als 20 Drucke), Xenophon, Plinius, Vegetius Renatus u. a.; es finden sich jedoch auch Werke der Renaissance, so von Leonardo Bruni, Antonio Sabellico, Paolo Giovio, Niccolò Machiavelli, sowie Chroniken von Johannes Carion, Matthaeus Dresser u. a. Erwähnenswert sind außerdem Polonia: sive de origine et erbus gestis Polonorum libri XXX (Köln 1589) von Marcin Kromer, Rerum Moscoviticarum commentarii (Antwerpen 1557) von Siegmund Herberstein, Historica relatio de potentissimi regis (Mainz 1598) von Giovanni Battista Peruschi, Chronicorum Turcicorum (Frankfurt a. M. 1578) von Philipp Lonicer sowie Annales Sultanorum othoru arvidarum (Frankfurt a. M. 1596) des syrischen Sultans Sa'd Al-Din. Im juristischen Bestand dominieren Justinians Codices mit fast 30 Ausgaben. Andere Verfasser sind ebenfalls gut vertreten, z. B. Andreas Perneder (10 Ausgaben, alle deutschsprachig). Den philosophischen Bestand bilden insbesondere Werke von und Kommentare zu Aristoteles.

2.20 Die Schöne Literatur vertreten vor allem poetische Werke (u. a. Gratulationsgedichte), Aphorismen (hauptsächlich antiker Autoren, z. B. Petrus Artopoeus, Aforismoi. De prima rerum origine, Basel 1546), griechische und lateinische Ausgaben von Homer (Ilias, Straßburg 1572; Opera, Basel 1561 und 1567), mehrere Ausgaben von Aesops Fabeln (Basel 1524), Gedichte von Vergil, Ovid (Heroidum epistolae, Leipzig 1516) und Horaz (Poemata, Leipzig 1593), Komödien von Terenz (Comoediae sex, Frankfurt a. M. 1571, Basel 1555 u. ö.) und Plautus (Comoediae XX, Basel 1568) sowie Epigramme von Valerius (Dictorum et factorum memorabilium libri novem, Schlettstadt 1520). Die neuzeitliche Literatur vertreten u. a. Giovanni Boccaccio, De casibus virorum illustrium libri novem (Augsburg 1544), Thomas More, Epigrammata (Basel 1520), Nicodemus Frischlin, Operum poeticorum ...pars scenica (Straßburg 1595), Georg Fabricius, Poematum sacrorum libri XXV (Basel 1567), Sebastian Brant, Stultifera navis mortalium (Basel 1572) und Michael Neander, De re poetica graecorum (Leipzig 1592). Im Bereich der Rhetorik überwiegt mit ca. 45 Drucken das Werk Ciceros. Zur Sprachwissenschaft gehören verschiedene Grammatiken (z. B. Valentin Schindler, Epitome Bibliorum, Wittenberg 1578; Aelius Donatus, Methodus grammaticae, Frankfurt 1550; Melanchthon, Grammatica latina, Frankfurt a. M. 1546), Wörterbücher (z. B. 9 Ausgaben des elfsprachigen Wörterbuchs von Ambrosius Calepinus), aber auch sprachtheoretische Werke (z. B. von Johann Reuchlin).

2.21 Zur Medizin finden sich zunächst Werke z. B. von Hippokrates, Galen (etwa 25 Ausgaben), Arnoldus de Villa Nova, Andreas Vesalius (De humani corporis fabrica, Venedig 1568), Leonhard Fuchs, Jean Fernel, Antoine Mizault, Jakob Curio u. a. Daneben liegen aber auch pharmazeutische Werke und Herbarien vor (z. B. das in mehreren Sprachen herausgegebene Herbarium von Pierandrea Mattioli). Innerhalb des Bestandes zu den Naturwissenschaften überwiegt die Mathematik, vor allem mit Werken zur Arithmetik. Zu erwähnen sind auch botanische Werke von Conrad Gesner, Otto Brunfels und Leonhard Fuchs sowie astronomische und mathematische Werke von Regiomontanus (Johann Müller), Johann Stöffler, Gemma Frisius und Conrad Dasypodius. Die Entwicklung der Technik dokumentiert u. a. Georg Agricolas Werk über den Bergbau, De ortu et causis subterraneorum libri V (Basel 1546). Die Geographie betreffen zunächst mehrere Titel antiker Autoren (z. B. Strabo). Reich illustriert sind Atlanten und geographische Werke von Sebastian Münster und Gerhard Mercator, das Sammelwerk über Amerika von Theodor de Bry und eine nautische Schrift von Lazare de Baïf. Die Astrologie repräsentieren vor allem Ausgaben von astrologischen Kalendern und Prognostiken, z. B. Prognosticon Astrologicum, oder Teutsche Practick Auff das Jahr ...1593 (Nürnberg 1593). Interessant ist überdies die Gründliche warhaftige und sehr flegliche Newe zeytung ... (Augsburg 1583).

2.22 Im Bereich der Theologie finden sich dogmatische Werke von Thomas von Aquin, Albertus Magnus und anderen Vertretern der mittelalterlichen Theologie sowie Summen und Kompendien scholastischer Autoren. Bei der apologetischen und polemischen Literatur dominieren Autoren der Reformation wie David Chytraeus mit Catechesis (Straßburg 1589), De Baptismo et Eucharistia (Wittenberg 1584) und 20 weiteren Titeln. Aber auch katholische Werke sind vertreten, vor allem von Erasmus (ca. 50) und Johann Eck (9). Die exegetische Literatur umfaßt Bibelauslegungen, Einleitungen zur Bibel und deren Teilen, Indices u. a. Umfangreich sind auch hier die Reformatoren vertreten, hauptsächlich durch Luther (40 Titel) und Melanchthon (ca. 50). Mehrere Postillen und Missale repräsentieren die liturgische Literatur. Etwa 90 Teil- und Gesamtausgaben der Bibel liegen in Hebräisch, Latein, Griechisch, Deutsch, Ungarisch und Tschechisch vor, so etwa Biblia, das ist die ganze heilige Schrift (Wittenberg 1584) und Bibell. Das ist alle Bücher alts und news Testaments (Köln 1587). Auf dem Gebiet der Kirchengeschichte sind nicht nur Werke von Eusebius sowie andere Klassiker zu finden, sondern auch Werke der Reformation, wie z. B. Johann Mathesius, Historien von des Ehrwirdigen in Gott seligen theuren Manns Gottes D. Martin Luther (Nürnberg 1573). Das Kirchenrecht vertreten mehrere Ausgaben katholischer und reformierter Kirchenreglements, so etwa die Kirchenordnung wie es mit der Christlichen Lehre ...gehalten werden soll (Heidelberg: Jacob Müller 1577). Zur spirituellen Literatur gehören Werke antiker christlicher Autoren, z. B. Origines, Laktanz, Tertullian, Basilius Magnus, Joannes Chrysostomus, Hieronymus und Augustinus. Zu den Autoren homiletischer Schriften gehören u. a. Simon Paulli, Johann Spangenberg und Johann Mathesius. Im Bereich Katechetik sind neben anderen pädagogischen Schriften der Reformationszeit z. B. Valentin Trotzendorffs Precationes (Wittenberg 1564) erwähnenswert.

2.23 Unter den Germanica des 16. Jhs sind einige in Deutschland, Österreich und der Schweiz erschienene Werke slowakischer Gelehrter von Interesse. Darunter finden sich zur Theologie die Hymni von Pavol Rubigall (Wittenberg: Joseph Klug 1544), Nova, brevis, veraque de Universo Philosophia (Wittenberg: Johann Kraft 1593) Ján Jesenský (Jessenius), Ioani Pannonii Episcopi Quinqueeccles: Illius Antiquis vatibus comparandi ... von Joannes Sambucus (Wien: Caspar Steinhofer 1569) und De admirandis Hungariae aquis von Juraj Wernher (Basel 1546).

Slovacica des 17. bis 19. Jahrhunderts

2.24 Den inhaltlichen Schwerpunkt der Slovacica-Sammlung (213.362 Signaturen bzw. Titel) bildet die historische und biographische Literatur (21 Prozent). Hier finden sich Dokumente zur Geschichte Ungarns und seiner Regionen sowie Biographien einzelner Herrscher und anderer bedeutender Persönlichkeiten. Erwähnenswert sind Vincze K. Kölesy, Ungarischer Plutarch, oder Nachrichten von dem Leben merkwürdiger Personen des Königreiches Ungarn (Budapest 1816), Franciscus Balassa, Casuale S. Stephani regis Hungariae vera imago et expositio (Wien 1754), Matej Bel, Hungaria antiqua et nova prodomus (Nürnberg 1723) und Notitia Hungariae nova geographico-historica (Wien 1742), Antonio Bonfini, Rerum Ungaricarum decades quatuor (Hannover 1606), Johann Ludwig Gottfried, Neuwe Archontologia Cosmica, das ist Beschreibung aller Kayserthumben ...der ganzen Welt (Frankfurt a. M. 1638) und Friedrich Firnhaber, Beiträge zur Geschichte Ungarns unter ...Wladislaus II. und Ludwig II. ([Wien 1849]). Hinzu kommen zahlreiche Jubiläums- und Grabreden zu Ehren weltlicher und geistlicher Adeliger Ungarns, z. B. Leopold Fischer, Ruhm-würdigste Thaten für Gott und das Apostolische Reich, des ... Emerici ...Eszterhazy von Galantha ... (Preßburg 1746) und Matthäus Eisnpeitl, Ehrenrede auf ...Frau Rosa Edle von Gössinger (Tyrnau [1780]). Gut vertreten sind überdies Werke historisch-regionalkundlichen Charakters, so z. B. die Österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild (Wien 1893) und Stephan Linbergers Beschreibung der evangelischen Holzkirche und des städtischen Communal-Friedhofes in Kesmark (Käsmark 1892).

2.25 Eine weitere umfangreiche Gruppe der Sammlung bildet Literatur zu Rechtswissenschaft und Politik (15 Prozent). Sie umfaßt Gesetzbücher und Anordnungen der staatlichen und regionalen Verwaltungsorgane Österreich-Ungarns, zahlreiche kaiserliche Erlasse, das Corpus iuris hungarici in mehreren Ausgaben (einschließlich Indices) sowie Landtagsprotokolle. Sekundärliteratur aus den Bereichen Recht und Politik ist geringer vertreten. Erwähnenswert sind Stephan Rosenmann, Staatsrecht des Königreichs Ungarn (Wien 1792); die Markt- und Platzordnung für die königliche Freystadt Pressburg (Preßburg 1802); Emerich von Kelemen, Darstellungen des Ungarischen Privat-Rechtes (Bde 3 und 4, Wien 1818; Bd 2, Wien 1827); Das Ungarische Civil- und Strafrecht (Wien 1861); Adalbert Theodor Michel, Sammlung der neuesten auf das österr. allgemeine Privat-Recht sich beziehenden Gesetze ... (Prag 1850) und Ján Gerometta, Ältere und jüngere Magyarisierungs-Versuche in Ungarn mit besonderer Rücksicht auf die Slovaken (Prag 1876).

2.26 Mit 11 Prozent des Gesamtbestandes sind die Schöne Literatur, die auch Dramenliteratur einschließt, und die Literaturwissenschaft ebenfalls gut vertreten. Einen großen Anteil haben verschiedenartige Enkomien auf Herrscher und Adelige. Auch Werke slowakischer Autoren und eine Auswahl der Weltliteratur sind vertreten, z. B. Ervin Krauze, Lessing epigramm-elmélete [Lessings Epigrammtheorie, Kaschau 1898], Carl Anton Gruber, Sokrates' Gespräche und Szenen aus Helena (Pest 1836), Albrecht von Haller, Uzong (Preßburg 1792, ungarisch), Vergil, Opera (Tyrnau 1735) und Werke August von Kotzebues in Ungarisch (Kaschau 1836, Preßburg 1814). Der Bestand zu Sprachwissenschaft und Stenographie ist mit 4 Prozent relativ klein. Diese Gruppe enthält vor allem Werke slowakischer Patrioten über ihre Muttersprache. Hinzu kommen Grammatiken, Wörter- und Lehrbücher des Lateinischen und anderer Fremdsprachen, z. B. Der geschwinde Franzos und Italiener (Preßburg 1810) und Gottscheds Új német Grammatica [Deutsche Grammatik, Preßburg 1787].

2.27 Der Bestand zu Geographie und Geologie (6 Prozent) thält vor allem zahlreiche Werke zur Geographie Ungarns, darunter mehrere Ausgaben von Matej Bels Notitia Hungariae (u. a. Wien 1742) sowie verschiedene Atlanten. Nicht sehr zahlreich sind die Werke slowakischer Autoren über fremde Länder. Auch die geologische Literatur betrifft vorwiegend das historische Ungarn, darunter Titel wie Kornel Chyzer, Beiträge zur naturwissenschaftlichen Kenntniss des Zempliner Komitats (Zipser Neudorf 1882) und Michael Klain, Sammlung merkwürdigster Naturseltenheiten des Königreichs Ungarn (Preßburg 1778). Mit insgesamt 4 Prozent der Slovacica sind Philosophie, Psychologie und Ethik vertreten. Neben Studien zu Werken der bedeutendsten internationalen Philosophen sind in dieser Gruppe vor allem zahlreiche Werke slowakischer Autoren zu finden. Als Beispiele seien genannt Moralis philosophiae christianae de virtutibus (Preßburg 1803) und Ján K. Horváth, Declaratio infirmitatis fundamentorum operis Kantiani ... (Budapest 1797). Das psychologische Schrifttum vertritt u. a. Franz H. Czechs Werk Grundzüge des psychischen Lebens gehör- und sprachloser Menschen im Naturzustande (Wien 1826).

2.28 Ein Großteil der medizinischen Literatur (2 Prozent) ist der Balneologie gewidmet, z. B. Max Schlesinger, Die wirksamsten hydriatischen Proceduren (Preßburg 1899), Kornel Chyzer, Die namhafteren Kurorte und Heilquellen Ungarns (Stuttgart 1887) und Felix Stein, Der Kurort Polhora (Námestovo 1878).

  Außerdem finden sich
hier Sammelbände von medizinischen und naturwissenschaftlichen Kongressen und Kleinschriften wie Die Cholera, deren Entstehung und Verhütung (Preßburg 1892), Der Arzt und Ratgeber (Leipzig 1832) und F. Laufer, Ratschläge zur rationellen Pflege der Zähne (Preßburg o. J.). Die Pharmazie betrifft beispielsweise die Pharmacopoea austriaco-provincialis (Preßburg 1779). Die Literatur zu Landwirtschaft und Ökonomie (2 Prozent) beschäftigt sich insbesondere mit der Anpflanzung von Bäumen, mit verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten sowie mit Geflügel- und Schafzucht, darunter Juraj Fridrich Kronebergs Praktische Einleitung zum Kleebau (Preßburg 1798). Zu den Naturwissenschaften (1 Prozent) gehören vorrangig mathematische, seltener physikalische, zoologische oder tiermedizinische Werke.

2.29 Weitere 5 Prozent der Sammlung entfallen auf Gelegenheitsdrucke unterschiedlichen Charakters: Pamphlete, Flugblätter, polemische Werke (z. B. zur Verteidigung der Waisenrechte, gegen die Zustände in der Armee usw.) und vor allem Festreden und -gedichte zu verschiedenen Anlässen, wie z. B. der Eröffnung des universitären Studienjahres, Vereins- und Institutionsjubiläen. Diese Werke wurden zuerst vorwiegend lateinisch, später auch deutsch und schließlich auch slowakisch in der ganzen Slowakei verfaßt. Vorhanden sind sowohl Drucke aus der Slowakei als auch aus Deutschland. Als Beispiele seien genannt Bartholomaeus de Castro, Oratio ad Vrbanum VIII ...Habita (Mainz 1625); Unserm lieben Kiessling bey seiner Magisterpromozion und Abreise von Leipzig (Leipzig 1782); Unserm geliebten Freunde ...C. Seyfert bey seinem Abgange von hiesiger Akademie (Wittenberg 1793); Johan Ermsperger, Rede am Feste der hl. Katharina ... (Leutschau 1810); Ode ...Brigido de Brezovicz (Tyrnau 1813); Ode Honoribus ...Stephani Moyses (Neusohl 1851) und Johann Miszolczy, Anrede bei Gelegenheit der ...Eröffnung der Mädchen-Schule zu Neutra (Preßburg [1835]).

2.30 Die Theologie ist im historischen Bestand der Slovacica-Sammlung sehr gut vertreten (29 Prozent). Es handelt sich vor allem um homiletische und hagiographische Werke (8 Prozent). Neben zahlreichen Gelegenheitspredigten zu Kirchenfesten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens finden sich Meditationen, Gebete und Heiligenlegenden. Etwa 7 Prozent der Slovacica-Sammlung sind Werke aus den Bereichen Dogmatik, Moraltheologie, Apologetik und Polemik; in diese Gruppe gehören auch deutsche Werke der Reformation und Gegenreformation. Ebenso stark (7 Prozent) sind Katechetik und Liturgie vertreten, zu denen Katechismen, theologische Lesebücher, Predigten, Gesangbücher, Festmessen, Missale und Funebrale gehören (z. B. Der große Katechismus, Preßburg und Kaschau 1779). Bei den Werken zu Kirchenrecht und -verwaltung (4 Prozent) handelt es sich um erzbischöfliche Anordnungen, Kirchenagenden, Schematismen und Kataloge, so etwa der Schematismus ecclesiarum et scholarum aug. conf. superintendantae ... (Neusohl 1859) und Agenda Ecclesiastica Germanica ... (Neusohl 1789). Bibelausgaben und -kommentare sowie exegetische Werke, darunter Der kleine Katechismus mit Fragen und Antworten (Tyrnau 1785), sind weniger zahlreich (3 Prozent).

Anderssprachige Drucke des 17. bis 19. Jahrhunderts

2.31 Im Bestand der Anderssprachigen Drucke bildet die historische und biographische Literatur mit 18 Prozent die größte Einzelgruppe. Die weltliche Geschichte hat mit 80 Prozent ein deutliches Übergewicht gegenüber der Kirchengeschichte, zu der verschiedene Chronographien, die Geschichte der Reformation u. a. gehören. Die weltliche Geschichte umfaßt Biographien bedeutender Persönlichkeiten, allgemeingeschichtliche Schriften zu einzelnen europäischen Ländern, Werke zur Geschichte einzelner Regionen und Institutionen sowie Chroniken und Militaria. Erwähnenswerte Titel sind Joannes Swaningus, Christiernus II. Daniae Rex (Frankfurt 1658), Petrus J. Ludovicus, Huberti Langueti vita (Halle 1700), Cornelius Nepos, Excellentium imperatorum vitae (Glasgow 1777), Claude François Xavier Millot, Universalhistorie alter, mittler und neuer Zeiten (Wien 1794), ein Bilderatlas zur Weltgeschichte (Stuttgart 1881), Karl Friedrich Becker, Weltgeschichte (Stuttgart 1884-1886), Die Geschichte des jetzigen Krieges (Frankfurt und Leipzig 1758), Geschichte der Belagerung Wiens (Wien 1805), Geschichte der Schiffbrüche (Prag 1798), Pal Bedeö, Geschichte Ungarns (Pest 1848), Aladár Ballagi, Wallensteins kroatische Arkebusiere 1623-1626 (Budapest 1884) und Friedrich Wilhelm Rüstow, Geschichte des ungarischen Insurrectionskrieges (Zürich 1860).

2.32 Die Schöne Literatur ist mit 12 Prozent sehr gut vertreten. Dabei handelt es sich, neben Gelegenheitsdichtung, vor allem um Prosa und Dichtung von Autoren aus Nachbarländern (z. B. Tolstoj), Werke antiker Autoren (z. B. Aesops Fabeln), Dramen von antiken und modernen Autoren (z. B. Aristophanes, Klopstock), aber auch um Schriften zu Literaturgeschichte und -theorie (z. B. Herders Fragmente zur deutschen Literatur, Stuttgart und Tübingen 1827). Die deutsche Literatur vertreten vor allem Klassiker wie Schillers Geisterseher (Leipzig 1810), Goethes Sämtliche Werke (Stuttgart und Tübingen 1853-1858), Wielands Sämtliche Werke (Bde 1 und 2, Leipzig 1794; Leipzig 1853-1856) sowie Lessings Barnhelmi Minna (ungarisch, Buda 1834), Lustspiele (Teil 2, Berlin 1770) und Gesammelte Werke (Leipzig 1853-1857). Von den älteren Drucken ist z. B. Daniel Casper von Lohensteins Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann ...nebst ... Thussnelda (Leipzig 1690) zu nennen. Zu den Germanica des Bestandes zählen ferner die Titel der bei Tauchnitz erschienenen Collection of British Authors sowie anderenorts veröffentlichte Originalwerke und Übersetzungen z. B. von Byron, Dickens, Balzac und Diderot. Das literaturwissenschaftliche Schrifttum vertreten u. a. G. Ch. Hambergers Zuverlässige Nachrichten von den vornehmsten Schriftstellern (Lemgo 1756). Relativ zahlreich sind Sprachlehrbücher, Wörterbücher und Grammatiken vertreten, so z. B. Gregorius Cnapius, Thesaurus polonus-latino-grecus (Krakau 1668), M. Johannes Renius, Compendium latinae grammaticae (Leipzig 1697), Johann Christoph Adelung, Deutsche Sprachlehre (Berlin 1781), eine Anleitung zur slavonischen Sprachlehre (Ofen 1795) und Vekoslav Babukic, Grundzüge der ilirischen Grammatik (Wien 1839).

2.33 Werke zu Recht und Politik machen 8 Prozent des Bestandes aus (überwiegend 19. Jh). Dabei handelt es sich vor allem um Gesetzestexte und -kommentare, die größtenteils aus Österreich stammen. Hinzu kommen Schriften wie die Anweisung zur vorsichtigen und förmlichen Abfassung rechtlicher Aufsätze (Leipzig 1801), die Rechtliche Erläuterung der Reichshistorie (Halle 1735) und Hugo Tomans Das böhmische Strafrecht (Prag 1872). Von den politischen Werken sind erwähnenswert Entdeckte Gruft politischer Geheimnissen (o. O. 1676), Politisch unvergreifflich Bedencken jetzo new auffgewermet (o. O., o. J., 17. Jh), Politisch-moralisches Glaubensbekenntnis eines Bürgers (Wien 1781), Julius Fröbel, System der sozialen Politik (Mannheim 1847) und Joseph A. Helfert, Österreich und die Nationalitäten (Wien 1850). Den gleichen Anteil am Bestand (8 Prozent) haben Werke zu Philosophie, Ethik, Psychologie und Pädagogik. Dazu gehören Lehrbücher und theoretische Werke wie Paul Klobuschitzky, Die vornehmsten Wahrheiten der natürlichen Religion (Budapest 1829), Johann August Eberhart, Neue Apologie des Sokrates (Berlin und Leipzig 1776) und Adam Michael Birkholz, Der Compass der Weisen (Berlin und Leipzig 1779). Von Kant finden sich die Titel Anthropologie in pragmatischer Hinsicht (Königsberg 1800), Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen (Riga 1771) sowie Critik der praktischen Vernunft (Riga 1797) und von Hegel Werkausgaben (Berlin 1840-1843, Berlin 1840-1841, Bde 3, 5 und 8). Die Pädagogik vertreten Pestalozzis sämtliche Schriften (Stuttgart und Tübingen 1819) und das Magazin für öffentliche Schulen und Schullehrer (Bremen 1791).

2.34 Die geographische und regionalkundliche Literatur ist mit 7 Prozent in der Sammlung vertreten und betrifft vor allem europäische Länder. Unter den Reisebeschreibungen sind Des Abtes Lazzaro Spallazzoni ... Reisen in beyde Sicilien (Brünn 1824), Der oesterreichische Robinson, oder Leben und merkwürdige Abenteuer Andreas Geisslers ... (Salzburg 1791) und Neueste Reisebeschreibungen, oder Jacob Cook's dritte und letzte Reise (Nürnberg und Leipzig 1786). Bei den Atlanten sind insbesondere Mercators Werke erwähnenswert, so der Atlas sive cosmographia ... (Amsterdam 1616) und der Atlas minor (o. O. 1608). Werke zur allgemeinen Geographie sind z. B. Adrian Balbi, Allgemeine Erdbeschreibung oder Hausbuch des geographischen Wissens (Wien 1878) und Anton Friedrich Büsching, Große Erdbeschreibung (Troppau 1784). Den Bestand ergänzen Beschreibungen einzelner Länder und Kontinente (z. B. Werke über Amerika von Theodor de Bry) und zahlreiche regionalkundliche Werke österreichischer und tschechischer Provenienz (z. B. Johann Springer, Statistik des österreichischen Kaiserstaates, Wien 1840).

2.35 Enzyklopädische Literatur hat einen Anteil von 7 Prozent am Bestand. Die historischen, wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Lexika stammen vorwiegend aus dem 19. Jh und sind in französischer, deutscher und ungarischer Sprache. Mehrbändige Werke sind häufig nicht vollständig erhalten. Erwähnenswert sind ein Neu-vermehrtes Historisch- und Geographisches Allgemeines Lexicon (Basel 1728), die Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1877-1878), die Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie (Leipzig 1819-1824, unvollständig), C. Funk, Allgemeine Inbegriffe der nöthigsten Wissenschaften (Leipzig und Nürnberg 1811), Johann Georg Krünitz, Ökonomisch-technologische Encyklopädie (Brünn 1803), Anthony Rich, Illustriertes Wörterbuch der Römischen Alterthümer (Paris und Leipzig 1862), die Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft (Bde 1-2, Stuttgart 1839-1842), Mayers Lexikon (einzelne Bände verschiedener Ausgaben) und die Encyclopédie von Diderot und d'Alembert (Lausanne 1778).

2.36 Die Gebiete Technik und Naturwissenschaften, sowie Landwirtschaft, Ökonomie und Medizin sind relativ schwach vertreten und bilden zusammen nur etwas mehr als 5 Prozent der Sammlung. Hier finden sich Werke zu Biologie (z. B. Titus Graber, Insekten, München 1879) und Physik, aber auch physikalisch-philosophische Werke wie Alexander von Humboldts Kosmos (Stuttgart 1845-1858) und Pohledy na prírodu se vedeckými výklady [Ansichten der Natur mit wissenschaftlichen Erörterungen, Wien 1863]. Die Sammlung zu Landwirtschaft und Ökonomie schließt landwirtschaftliche Handbücher ebenso ein wie theoretisch-ökonomische Werke, so etwa Österreich über alles ... (Frankfurt und Leipzig 1753), Anbau der Feldgewächse (Leipzig 1831) und Anton Deutsch, 25 Jahre ungarischer Finanz- und Volkswirtschaft (Berlin 1892). Mathematische und chemische Werke (z. B. Gottfried Rothens Gründliche Anleitung zur Chymie, Leipzig 1745) gehören ebenso hierher wie Schriften zu Hygiene und Volksheilkunde (z. B. Georg Barth, Der Lebensmagnetismus, Stuttgart 1852), Medizin und Pharmazie (Christian Democritus, Die Krankheit und Arzney, Frankfurt und Leipzig 1713; Johann Batholomaeus Tomsdorff, Österreichische Pharmacopöe, Erfurt 1814; Wirkungen und Heilkräfte der Ferdinandsquelle zu Marienbad, Marienbad 1864).

2.37 Eine besondere Gruppe mit einem Anteil von ca. 5 Prozent am Bestand bilden Gelegenheitswerke und Reden, darunter Jubiläums- und Begräbnisreden überwiegend aus der Slowakei und dem gesamten historischen Ungarn (z. B. Michael Paintner, Trauerrede auf ...Herrn Joseph Christian Sengler, Raab 1802) ebenso wie Gedenkdrucke und rhetorische Werke antiker Autoren (z. B. Cicero). Zu den deutschen Gelegenheitsdrucken gehören Gottlob Krantz, Disputatio ethico-politicam de abdicatione regni ... (Leipzig 1682); Ode auff ...Johann Adam Kochs und Theodorem Sabinum Sitzmannin Hochzeitliches Ehrenfest ([Druck Gregorio Ritzsch] 1642); Ode ad Mariam Theresiam (o. O. 1777); Rede zum Eintritt des neuen Jahrhunderts ...denen Schülern der Mathematik (Wien 1801).

2.38 Als weitere wichtige Gruppe mit einem Anteil von mehr als 4 Prozent ist die Sprachwissenschaft zu nennen. Zahlreich sind zwei- und mehrsprachige Wörterbücher, z. B. František Št. Kott, Cesko-nemecký slovník [Tschechisch-deutsches Wörterbuch, Praha 1882], David Choffin, Nouveau Dictionaire du Voyageur, François-Allemand-Latin ... (Frankfurt und Leipzig 1780), Deutsches A. B. C. Alphabet français (o. O. 1777), Deutsch-englisches und englisch-deutsches Wörterbuch für deutsche Auswanderer nach Nordamerika und Australien (Leipzig 1850), Móritz Ballagi, Schul- und Reise-Taschenwörterbuch der ungarischen und deutschen Sprache (Budapest 1881); Deutsch-böhmische juridische Terminologie (Prag 1887) und J. N. Konecný, Vollständiges Taschen-Wörterbuch der Cechoslowakischen und Deutschen Sprache (Wien 1850). Unter den deutschen Drucken der Sammlung finden sich ferner vereinzelte Grammatiken (z. B. F. Anton Schlögel, Grammatica germanica, Preßburg 1787) sowie eine Reihe von Lehrbüchern (u. a. József Márton, Német gramatika [Deutsche Grammatik], Kaschau 1799; Jacob Grimm, Deutsche Grammatik, Göttingen 1822-1837).

2.39 Annähernd 4 Prozent des Bestandes betreffen Kunst und Musik. Der historische Bestand stammt überwiegend aus dem 19. Jh, darunter auch französische und deutsche Drucke. Zu nennen sind Beethovens Konzerte für Pianoforte (Leizpig, nach 1832) und Drei Sonaten für Pianoforte (Stuttgart 1859), verschiedene Werke von Bach, Mozarts Opera für das Pianoforte (Leipzig, um 1860) und Rondo Nr. 19 (Stuttgart und Berlin 1892) sowie Monumente des k. k. Münz- und Antiken-Cabinettes in Wien (Wien 1849) und J. Kleczynski, Chopins größere Werke (Leipzig 1898).

2.40 Das theologische Schrifttum macht etwa 21 Prozent der Sammlung aus. In dieser Gruppe finden sich vor allem theologisch-juristische Werke wie Schematismen, päpstliche Enzykliken und Werke zum ungarischen Kirchenrecht sowie Predigten und homiletische Literatur. Unter den Germanica sind zahlreiche Alte Drucke (vor 1800), so etwa Postyla (Dresden 1602); Christliche Beicht (Braunschweig 1615); Bartholomaeus Heidner, Desideralis ex misserimo hujus vitae labirintho (Frankfurt/O. 1619); Postylla ewangelistská (Dresden 1602 und Leipzig 1602); Johannes Gerhardus, Locorum theologicorum cum pro adstruenda veritate (Jena 1610); Leonhart Hütter, Concordia concors ... (Wittenberg 1622); Benedict Carpzov, Der Christen Trotz (Leipzig 1676); Heiliger Kreuzweg Jesu Christi (Linz 18. Jh); Georg Fridrich Seiler, Theses theologiae dogmaticae (Erlangen 1783) und die Geschichten der Patriarchen (Tübingen 1785). Das Reformationsschrifttum vertreten Titel wie Luthers Aller Bücher und Schriften ... (Jena 1568), Johannes Calvins Der Heylig Brotkorb (Christlingen 1601) und Joannes Piscators Aphorismi Doctrinae Christianae ... (Herborn 1594). Predigten finden sich von Johann J. Rambach und vielen anderen Autoren. Hinzu kommen deutsche Bibelausgaben des 16. bis 19. Jhs, darunter Novum Testamentum (Leipzig 1565), Biblia ad vetuotissima exemplaria (Antwerpen 1570), Biblia sacra (Wittenberg 1576), Biblia (Halle 1737) und Die Bibel (Wien 1881). Praktisch-theologische Werke wie Katechismen, Kirchenlehrbücher und Pastoralbriefe sind ebenfalls vertreten. Exegetische Werke (z. B. August H. Niemeyers Charakteristik der Bibel, Prag 1786), liturgische, dogmatische (z. B. Werke von Augustinus), polemische und moral-theologische Titel sind weniger zahlreich.

Periodika

2.41 Auch die Sammlung der Periodika ist nicht chronologisch gegliedert. Von den meist slovacikalen Titeln sind einige deutschsprachig, und unter den ausländischen Periodika überwiegen die deutschen. Die meisten Titel des historischen Bestandes (ca. ein Drittel der Sammlung) sind unvollständig mit nur einigen Jahrgängen oder sogar nur einzelnen Heften eines Jahrganges vertreten. Das breite inhaltliche Spektrum umfaßt zunächst Kalender (z. B. Deutscher Geschichtskalender, Leipzig 1886; Klagenfurter Marien-Kalender für das Jahr 1889, 1890; Bayrischer National-Kalender für 1829; Zipser Haus- und Schreibkalender für das Gemeinjahr 1878) und Almanache (Bäder-Almanach, Berlin 1895; Deutscher Regenten Almanach, 1825). Relativ häufig sind Jahrbücher und Vereinsschriften, so das Jahrbuch für den deutschen Buch-, Kunst- und Landkartenhandel (Leipzig 1854), das Berg- und Hüttenmännische Jahrbuch (Wien 1859, 1863, 1872, 1892), Philosophisches Jahrbuch (Fulda 1888-1897), der Bericht des Vereines von der unbefleckten Empfängnis Marias (Wien 1859-1860, 1862, 1866, nur Einzelhefte) und der Bericht der Leopoldinen-Stiftung (Wien 1831-1834, 1837-1863, u. ö.). Hinzu kommen Zeitungen (z. B. Wiener Früh- und Abendblatt, 1787; Zipser Bote, Leutschau 1880-1882, 1885-1888, 1890-1891, 1893-1896), populäre periodische Titel (z. B. Petit Courrier des Dames, Paris 1834-1847; Pfennig-Magazin, Leipzig 1833-1838) und Fachzeitschriften (z. B. Mittheilungen aus Justus Perthes Geographischer Anstalt, Gotha 1855-1888, mit Lücken; Wiener Bauindustrie Zeitung, Wien 1884-1893; Der Arzt, Hamburg 1767).

Spezialdrucke

2.42 Diese Sammlung bilden Kleindrucke unterschiedlichen Inhalts. Dazu zählen vor allem Erlasse des Kaisers von Österreich-Ungarn in lateinischer, deutscher und tschechischer Sprache. Eine weitere Gruppe bilden Ausgaben von Kirchenliedern und Jubelgedichten wie das Lied zum Jesu dem Gekreuzigten (Leitomischl 1866). Eine kleinere, aber interessante Sammlung umfaßt verschiedene mehrseitige Flugblätter, darunter die Instruction, nach welcher der Wirtschaftsbeamte und Contributionsvorsteher die vorfallenden Feuer, Wetter und Wasserschäden im Königreiche Böheim ...zu liquidiren haben wird (Prag 1780) und Instruction für die General- oder Oberlandescommissärs (Wien, vor 1900).

Kartensammlung

2.43 Auch die Kartensammlung umfaßt ein reiches Spektrum historischer Drucke. Es finden sich u. a. mehrere Karten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und ihrer Regionen, die meisten in Wien oder Budapest erschienen (so F. Fried, Karte von Ungarn und Galizien, Wien 1823), gelegentlich auch in anderen Städten (z. B. Karte von Ungarn, Dresden, um 1850). Zu Deutschland finden sich u. a. eine Charte von Deutschland nach der neuesten Eintheilung des Wiener Congresses (Prag 1818) und Germaniae inferioris sive Belgii Pars meridionalis exhibens X Provincias Catholicas (o. O., ca. 17./18. Jh). Zu den umfassenderen Karten gehört u. a. die Karte von Europa (Augsburg 1817). Eine besonders umfangreiche Gruppe bilden Eisenbahn-, Straßen- und Postkarten Europas und seiner Länder, vor allem Österreich-Ungarns und Deutschlands, darunter die Karte der ... Eisenbahnen Deutschlands, Hollands und Belgiens (Leipzig 1840), die Charte der Chauséen, Landesstrassen und der bedeutendsten Communicationen im Österreichischen Kaiserstaate (o. O., um 1850) und die Neueste Post-Karte (Berlin und Paris 1820). Eisenbahnkarten Europas stammen insbesondere aus dem Berliner Julius Springer Verlag und dem Wiener Joseph Broditzki Verlag.

Musikalien

2.44 Die Sammlung umfaßt einige Drucke des 19. Jhs. Deutscher Provenienz sind z. B. Joseph Haydns Die Schöpfung (Leipzig und Berlin, vor 1876), Robert Schumanns Kreisleriana. Phantasien für das Piano-Forte (Leipzig 1858), Christoph Schmelzers Von zweyen Colossen. Bavaria No. 1 (Hamburg 1856) und Charles Bohms L'Estafete (Berlin 1893). In Österreich erschienen u. a. mehrere Werke von Anton Diabelli und Adalbert Müller.

Einblattdrucke

2.45 Zur Sammlung der Einblattdrucke gehören unterschiedlichste Werke des 19. Jhs, vor allem ungarische und deutsche Flugschriften und Bekanntmachungen. Eine große Gruppe bilden deutsche Einblattdrucke aus Bratislava, wie die Bekanntmachung des Wahlausschusses in Preßburg den 31. Mai 1848, Der äußere Stadtrat. Verzeichnis der löblichen Scharfschützen-Division ... (Preßburg 1836) und Katholischer Laichenverein der heiligen Dreifaltigkeit (Preßburg, um 1850). Seltener finden sich deutsche Einblattdrucke anderer Provenienz, so z. B. Rector et Consilium Academiae Wittembergensis publicum ... (Dresden und Wittenberg 1691-1709) und als ältester Titel die Newe Zeittung (Grätz 1581).

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Generalkatalog

[hschr. und mschr.; angelegt 1927; Dienstkatalog]

Systematischer Katalog 1954-1976

[mschr.; Dienstkatalog]

Systematischer Katalog 1976-1995

[mschr.; Dienstkatalog]

Generalkatalog der Musikalien

[mschr.; angelegt 1951; nach Verfassern geordnet; Dienstkatalog]

Katalog der Reihenpublikationen

[hschr. und mschr.; angelegt 1927; verzeichnet slowakische und anderssprachige Reihen; Dienstkatalog]

Zeitschriftenkatalog

[angelegt in den fünfziger Jahren des 20. Jhs; Dienstkatalog]

Verfasserkatalog

[mschr.; angelegt 1954; die Einträge berücksichtigen Autor, Titel, Untertitel, Auflage, Impressum, Kollation, Reihe, Vermerke, Schlagworte, IDK, Signatur und Zugangsnummer]

Schlagwortkatalog

[mschr.; angelegt 1954]

Systematischer Katalog

[mschr.; nach IDK; angelegt 1954]

Zeitschriftenkatalog

[hschr. und mschr.; alphabetisch; verzeichnet auch Schul- und Jahresberichte, Kalender u. a.; angelegt in den fünziger Jahren des 20. Jhs]

Katalog der Reihenpublikationen

[mschr.; nach Titeln alphabetisch geordnet; angelegt 1954]

Musikalienkatalog

[mschr.; alphabetisch nach Verfassern geordnet; angelegt 1954]

Systematischer Katalog der Lehrbücher

[mschr.; nach Schlagwörtern geordnet; angelegt 1954]

[alle Kataloge in Zettelform]

Zugangsverzeichnis

[in Bandform; eingeführt 1927]

Standortverzeichnis

[in Bandform von 1927 bis 1961 und seit 1961 in Zettelform]

EDV-Katalog

[eingeführt 1995; verzeichnet Neuzugänge seit 1995; Retrokonversion der älteren Zettelkataloge; online zugänglich]

3.2 Gedruckte Sonderkataloge

Katalóg slovákumových kníh kniznice Matice slovenskej do roku 1918 [Katalog der slovacikalen Bücher der Bibliothek der Matica slovenská bis 1918]. 3 Bde. Martin 1964

Halaša, Pavol; Kuzmík, Jozef: Katalóg slavistických kníh v Národnej kniznici Matice slovenskej [Katalog der slawischen Bücher in der Nationalbibliothek der Matica slovenská]. Martin 1972

Hrevušová, Dana: Katalóg slovenských pohl'adníc [Katalog der slowakischen Ansichtskarten]. Martin 1973

Podmanická, Anna: Katalóg slovacikálnych kníh vydaných do roku 1918 v kniznici Matice slovenskej [Katalog der bis 1918 erschienenen slovacikalen Bücher in der Bibliothek der Matica slovenská]. 2 Bde. Martin 1974

Telgársky, Jozef: Katalóg slovacikálnych kníh v kniznici Matice slovenskej vydaných do roku 1918. Prírastky za roky 1970-1980 [Katalog der bis 1918 erschienenen slovacikalen Bücher in der Bibliothek der Matica slovenská. Zuwachs der Jahre 1970-1980]. Martin 1984

Kotvan, Imrich; Frimmová, Eva: Inkunábuly Slovenskej národnej kniznice Matice slovenskej v Martine [Die Inkunabeln der Slowakischen Nationalbibliothek der Matica slovenská in Martin]. Martin 1988

Saktorová, Helena; Komorová, Klára; Petrenková, Emília; Ján, Agnet: Tlace 16. storocia vo fondoch Slovenskej národnej kniznice Matice slovenskej [Drucke des 16. Jhs in den Beständen der Slowakischen Nationalbibliothek der Matica slovenská]. Martin 1993 [Einführung in Englisch und Deutsch]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Alle Archivalien der Matica slovenská und der Slowakischen Nationalbibliothek werden im Archiv für Literatur und Kunst der Matica slovenská aufbewahrt. Die folgenden Archivverzeichnisse ermöglichen die Orientierung und das Auffinden dieser Materialien:

Matica slovenská I. 1857-1912. Inventar. Bearb. und zusammengestellt von Ivan Geguš. Martin 1990

[gebundene Kopie des Verzeichnisses]

Matica slovenská II. 1919-1931. Inventar. Bearb. von Margita Kocurová und Magdaléna Zuziaková. Zusammengestellt von Vojtech Šarluška. Martin 1997

[ungebundenes mschr. Verzeichnis]

Verzeichnisse des Administrativarchivs der Matica slovenská

[für einzelne Jahre von 1932 bis 1961]

4.2 Darstellungen

Baník, Anton Augustín: Cesta [Der Weg]. In: Slovenská národná kniznica [Die Slowakische Nationalbibliothek] 2 (1946) Nr. 1, S. 2-5

Zápisnica z valného zhromazdenia SNK ...15. mája 1947 [Protokoll der Generalversammlung der Slowakischen Nationalbibliothek ...am 15. Mai 1947]. In: Slovenská národná kniznica 3 (1947) Nr. 4-5, S. 100-102

Zápisnica VIII. riadneho valného zhromazdenia SNK dna 11. apríla 1948 [Protokoll der VIII. ordentlichen Generalversammlung der Slowakischen Nationalbibliothek am 11. April 1948]. In: Slovenská národná kniznica 4 (1948) Nr. 3, S. 47-53

Kuzmík, Jozef: Vývoj myšlienky národnej kniznice na Slovensku [Die Entwicklung der Idee einer Nationalbibliothek in der Slowakei]. Martin 1955

Matica slovenská a Slovenská národná kniznica [Die Matica slovenská und die Slowakische Nationalbibliothek]. Martin 1957

Telgársky, Jozef: Matica slovenská. Národná kniznica [Die Matica slovenská. Nationalbibliothek]. Martin 1958

Florek, Pavel: Po stopách kniznice Martina Hamuliaka [Auf den Spuren von Martin Hamuliaks Bibliothek]. In: Kniznicý zborník [Bibliothekssammelband] 1959, S. 141-160

Vogrej, Pavol: Matica slovenská v rokoch 1863-1875 [Die Matica slovenská in den Jahren 1863-1875]. In: Citatel' [Der Leser] 15 (1963) Nr. 4, S. 120-123

Valentovic, Štefan: Kniznica Matice slovenskej [Die Bibliothek der Matica slovenská]. In: Citatel' 15 (1963) Nr. 6, S. 202-205

Bálent, Boris u. a.: Matica slovenská ako národná kniznica a knihovedný ústav [Die Matica slovenská als Nationalbibliothek und Institut für Bibliothekswesen]. Martin 1964

Marták, Ján: O najnovších dejinách Matice slovenskej [Die jüngste Geschichte der Matica slovenská]. In: Citatel' 14 (1965) Nr. 5, S. 171-172

Paška, Juraj: Desat' rokov Matice slovenskej vo funkcii národnej kniznice a knihovedného ústavu [Zehn Jahre Matica slovenská als Nationalbibliothek und Institut für Bibliothekswesen]. In: Kniznicný zborník 1965, S. 7-33

Sokolík, Viliam: Múzeum a Bibliotéka [Museum und Bibliothek]. In: Citatel' 14 (1965) Nr. 7-8, S. 259

Sokolík, Viliam: Bibliotéka Národného domu a kontinuita zbierok Národnej kniznice [Die Bibliothek des Nationalhauses und die Kontinuität der Sammlungen der Nationalbibliothek]. In: Kmetianum. Vlastivedný zborník TMAK 1 [Heimatkundlicher Sammelband des Andrej Kmet' Turiec-Museums 1]. Banská Bystrica 1968, S. 45-52

Kuzmík, Jozef: Historické kniznice na Slovensku spravované Maticou slovenskou [Historische von der Matica slovenská verwaltete Bibliotheken in der Slowakei]. In: Kniznicný zborník 1968, S. 49-73

Winkler, Tomáš: Bibliotéka Matice slovenskej a Slovenská národná kniznica [Die Bibliothek der Matica slovenská und die Slowakische Nationalbibliothek]. In: Matica slovenská v rokoch 1919-1945 [Die Matica slovenská in den Jahren 1919 bis 1945]. Martin 1970, S. 251-270

Drozd, Štefan: Moyzes a pociatky maticnej kniznice [Moyzes und die Anfänge der Bibliothek der Matica slovenská]. In: Štefan Moyzes 1869-1969. Zborník z vedeckej konferencie [Sammelband der wissenschaftlichen Konferenz]. Martin 1971, S. 67-72

Winkler, Tomáš: Bibliotéka Matice slovenskej, Slovenská národná kniznica a Literárny archív Matice slovenskej [Die Bibliothek der Matica slovenská, die Slowakische Nationalbibliothek und das Literaturarchiv der Matica slovenská]. In: Matica slovenská v rokoch 1945-1954 [Die Matica slovenská in den Jahren 1945 bis 1954]. Martin 1971, S. 125-132

Telgársky, Jozef: Budovanie kniznicných fondov Matice slovenskej [Der Aufbau der Buchbestände der Matica slovenská]. In: Citatel' 22 (1973) Nr. 7-8, S. 291-293

Fábiková, Gabriela: Kniznica Matice slovenskej v rokoch 1863-1875 [Die Bibliothek der Matica slovenská in den Jahren 1863 bis 1875]. Diplomarbeit, Komenský-Universität Bratislava 1978 [Versuch einer Rekonstruktion des Bestandes der Matica slovenská in der ersten Epoche ihres Bestehens aufgrund der Angaben in Letopis Matice slovenskej; mit einem relativ vollständigen Verzeichnis der Literatur zur Geschichte der Bibliothek der Matica slovenská in dieser Periode]

Jubileá Matice slovenskej. Zborník [Jubiläen der Matica slovenská. Sammelband]. Martin 1980

Valach, Július: Z výskumu dejín kniznej kultúry v Matici slovenskej [Aus der Geschichte der Erforschung der Buchkultur in der Matica slovenská]. In: Citatel' 31 (1982) Nr. 7-8, S. 296-297

Bielik, Miroslav: Slovenská národná kniznica v 120. výrocí Matice slovenskej [Die Slowakische Nationalbibliothek am 120. Jahrestag der Matica slovenská]. In: Kniznice a vedecké informácie [Bibliotheken und wissenschaftliche Informationen] 15 (1983) Nr. 4,

S. 150-154

Bielik, Miroslav: Tridsat' rokov zákona o Matici slovenskej ako národnej kniznici [Dreißig Jahre des Gesetzes über die Matica slovenská als Nationalbibliothek]. In: Citatel' 33 (1984) Nr. 1, S. 10-11

Valach, Július: Z dejín správy historických fondov Matice slovenskej a ich súcasný stav [Zur Geschichte der Verwaltung der historischen Buchbestände der Matica slovenská und zu ihrem gegenwärtigen Zustand]. In: Kniznice a vedecké informácie 16 (1984) Nr. 4, S. 174-178

Valach, Július; Haviar, Štefan: Jedinecné dedicstvo historických knizníc [Das einzigartige Erbe historischer Bibliotheken]. In: Slovensko [Die Slowakei] 8 (1984) Nr. 11, S. 30

Eliáš, Michal: Matica slovenská a jej zbierky [Die Matica slovenská und ihre Sammlungen]. In: Slovakistické štúdie [Slowakistische Studien]. Martin 1985, S. 46-50

Bielik, Miroslav: Slovenská národná kniznica, jej poslanie a hlavné úlohy [Die Slowakische Nationalbibliothek, ihre Mission und Hauptaufgaben]. In: Kniznice a vedecké informácie 20 (1988) Nr. 4, S. 162-166

Fábiková, Gabriela: Kniznica Matice slovenskej v rokoch 1863-1875 [Die Bibliothek der Matica slovenská in den Jahren 1863 bis 1875]. In: Citatel' 37 (1988) Nr. 7-8, Beilage S. 1-4

Sabov, Peter: Historické kniznicné fondy v správe Slovenskej národnej kniznice Matice slovenskej [Historische Bibliotheksbestände in der Verwaltung der Slowakischen Nationalbibliothek der Matica slovenská]. In: Výskumy [Forschungen] 40 (1988)

S. 33-47

Lehocká, Darina: Špeciálne fondy v Slovenskej národnej kniznici [Die Spezialbestände in der Slowakischen Nationalbibliothek]. In: Špeciálne tlace ako pramen informácií a poznatkov [Spezialdrucke als Informations- und Erkenntnisquellen]. Bratislava 1989, S. 16-25

Bielik, Miroslav: Ako zachovat' pamät' národa [Wie kann das Volksgedächtnis erhalten werden]. In: Citatel' 39 (1990) Nr. 3, S. 106-107

Bielik, Miroslav: Strata pamäti? [Gedächtnisverlust?]. In: Bulletin Spolku slovenských knihovníkov [Bulletin des Vereins der Slowakischen Bibliothekare] 1 (1990) Nr. 2, S. 15-20

Historické kniznicné fondy [Historische Bibliotheksbestände]. In: Citatel' 39 (1990) Nr. 10, S. 351

Okálová, Mária: Kniznica manzelov Heckovcov [Die Bibliothek der Familie Hecko]. In: Citatel' 39 (1990) Nr. 5, Beilage S. 1-4

Sokolík, Viliam: Náš areopág. K stému výrociu otvorenia Národného domu v Martine [Unser Areopag. Zum 100. Jahrestag der Eröffnung des Nationalhauses in Martin] In: Kniha [Das Buch] '90. Martin (1990) S. 147-151

Vzácne bremeno [Eine kostbare Last]. In: Slovenské národné noviny [Slowakische Nationalzeitung] 1 (1990) Nr. 10, S. 8-9

Fircáková, Kamila: Pri výrocí SNK [Zum Jahrestag der Slowakischen Nationalbibliothek]. In: Bulletin Univerzitnej kniznice v Bratislave [Bulletin der Universitätsbibliothek Bratislava] 2 (1991) Nr. 1,

S. 17-21

Kovác, Mišo A.: K polstorocnici SNK MS [Zum 50. Jahrestag der Slowakischen Nationalbibliothek der Matica slovenská]. In: Bulletin Spolku slovenských knihovníkov 2 (1991) Nr. 3, S. 3-5

Maruniak, Peter: Polstorocie od zalozenia spolkovej Slovenskej národnej kniznice [Fünfzig Jahre seit der Gründung des Vereins der Slowakischen Nationalbibliothek]. In: Kniznice a vedecké informácie 23 (1991) Nr. 4, S. 175-179

Saktorová, Helena: Tlace 16. storocia vo fondoch Slovenskej národnej kniznice Matice slovenskej [Drucke des 16. Jhs in den Beständen der Slowakischen Nationalbibliothek der Matica slovenská]. In: Kniznice a vedecké informácie 24 (1992) Nr. 8-9, S. 371-373

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Caplovic, Ján: Bibliografia tlací vydaných na Slovensku do roku 1700 [Bibliographie der in der Slowakei bis 1700 erschienenen Drucke]. Bd 1. Martin 1970; Bd 2. Martin 1984 [verzeichnet gelegentlich Bibliotheken und die Signaturen, unter denen der Druck zu finden ist; erfaßt u. a. auch Bestände der Matica slovenská]

Kotvan, Imrich: Confessionale Antonína Florentína z roku 1477 v Matici slovenskej [Das Confessionale von Antonín Florentin aus dem Jahre 1477 in der Matica slovenská]. In: Typografia [Die Typographie] 77 (1974) Nr. 5, S. 195

Kotvan, Imrich: Tlace 16. storocia na Slovensku a bibliografia [Drucke des 16. Jhs in der Slowakei und die Bibliographie]. In: Citatel' [Der Leser] 23 (1974) Nr. 10, S. 360-361

Kuzmík, Jozef: Humanisticko-renesancné supralibrosy a rukopisné exlibrisy v historických knizniciach Matice slovenskej [Die Renaissance-humanistischen Supralibros und die handschriftlichen Exlibris in den historischen Beständen der Matica slovenská]. In: Kniha [Das Buch] '81. Martin 1982, S. 39-71

Rizner, L'udovít Vladimír: Bibliografia písomníctva slovenského na spôsob slovníka od najstarších cias do konca r. 1900 [Bibliographie des slowakischen Schrifttums in Form eines Wörterbuchs von den ältesten Zeiten bis Ende des Jahres 1900]. 6 Bde. Martin 1929-1934

Sabov, Peter: Vzácne zbierky SNK [Kostbare Sammlungen der Slowakischen Nationalbibliothek]. In: Slovenská republika [Die Slowakische Republik] 1 (1994) Nr. 128, Beilage Maticné noviny [Matic-Zeitung],

S. III

Šoltészová, Erzsébet: Vydanie Confessionale od Antonina Florentina z roku 1477 [Eine Ausgabe des Confessionale von Antonin Florentin aus dem Jahre 1477]. In: Kniha '74. Martin 1976, S. 66-69

Tabacek, Ján: Prírastky zahranicných slovacík v Národnej kniznici Matice slovenskej, získané v rokoch 1963-1965 [Der Zuwachs ausländischer slovacikaler Drucke in der Nationalbibliothek der Matica slovenská in den Jahren 1963 bis 1965]. Martin 1969

Zibritová, Gabriela: Slovacikálne drobné tlace 16.-17. storocia [Slovacikale Kleindrucke des 16. bis 17. Jhs]. In: Kniha '90. Martin 1990, S. 41-62

Informationen über die Entwicklung der Buchbestände der Bibliothek der Matica slovenská und der Slowakischen Nationalbibliothek finden sich in den Jahresberichten, die in unterschiedlicher Form und unter verschiedenen Titeln praktisch während der gesamten Tätigkeit der Matica slovenská erschienen.

Stand: November 1995

Stanislav Muntág

Ergänzt: März 2000

Ergänzt von Elena Midriaková

und Peter Sabov


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.