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Franciškanski samostan Sveta Gora - Knjiznica

Bibliothek des Franziskanerklosters Heiliger Berg]


Adresse. Skalniška 17, 5102 Solkan
Telefon. (05) 330 40 20

Unterhaltsträger. Franciškanski samostan Sveta Gora [Franziskanerkloster Heiliger Berg]
Funktion. Klosterbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, klassische Philosophie, Geschichte, Nachschlagewerke.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek für Klosterangehörige. Benutzung zu Forschungszwecken nach Voranmeldung auch für Außenstehende. - Öffnungszeiten: keine festen Öffnungszeiten. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Voranmeldung erforderlich. - Von Ljubljana Autobahn 10 (E 61/E 70) bis Razdrto, dann Fernverkehrsstraße 10-5 über Podnanos und Ajdovšcina bis Selo, von dort Landstraße 10-5 bis Nova Gorica und Nebenstraßen bis Solkan.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Legende von der Erscheinung Marias auf dem Berg Skalnica begründete die Wallfahrt zum Heiligen Berg und den Bau einer Kirche, mit dem 1541 begonnen wurde. Von ihrer Fertigstellung im Jahre 1544 an war sie bis 1565 eine Filialkirche der Pfarrkirche von Solkan. Als 1565 24 Franziskaner aus Bosnien auf der Flucht vor den Türken hier eintrafen, überließ man ihnen die Kirche auf dem Heiligen Berg. Die Mönche errichteten bei der Kirche ein Kloster, das sie in den folgenden 200 Jahren verwalteten und ausbauten.

1.2 Durch einen Erlaß Kaiser Josephs II. wurde 1785 die Wallfahrt zum Heiligen Berg aufgehoben und verfügt, das Kloster mitsamt der Kirche zu veräußern. Die Franziskaner versetzte man zunächst nach Gorica [Görz] in ein leerstehendes Minoritenkloster. Hierher brachten sie auch die ca. 5000 Bde ihrer Bibliothek mit. Schließlich ließen sie sich in Kostanjevica bei Nova Gorica nieder. Während der Abwesenheit der Mönche aus Solkan wurde ihre Kirche auf Veranlassung Kaiser Josephs beschädigt; das Kloster wurde fast völlig zerstört. Erst im Januar 1793 erlaubte er die Instandsetzung der Kirche auf dem Heiligen Berg und die Wiedereinrichtung der Wallfahrt durch Priester des Bistums Görz. Nach mehr als 100 weiteren Jahren wurde der Heilige Berg im Jahre 1901 wieder den Franziskanern der slowenischen Ordensprovinz übergeben, die mit dem Wiederaufbau des Klosters begannen und eine neue Bibliothek gründeten.

1.3 Während des Ersten Weltkriegs mußten die Mönche im Mai 1915 den Heiligen Berg erneut verlassen. Noch im selben Jahr wurden

 das Kloster und die
Kirche völlig zerstört und mit ihnen die Bibliothek. Von dem ursprünglichen Bestand blieb nur ein einziges Buch erhalten, das
 Oberleutnant Walter Waldheim
im Mai 1917
 aus der Klosterruine
rettete, und das im Jahre 1960 sein Sohn Kurt Waldheim der Bibliothek zurückgab. Als nach dem Krieg dieser Teil Sloweniens unter italienischer Besatzung stand, nahm die Unterdrückung alles Slowenischen stark zu. Im Mai 1924 übernahmen italienische Mönche den Heiligen Berg, und die slowenischen Franziskaner gingen nach Ljubljana [Laibach]. Der Bibliotheksbestand wurde später unter slowenischen Franziskanern durch Schenkungen und Nachlässe wiederaufgebaut, darunter Nachlässe der Bischöfe von Pedena, heute Picna, und der Nachlaß von Ivan Bersenda. Die Klosterbibliothek wird bis heute laufend auch durch Kauf ergänzt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand beläuft sich auf rund 15.000 Einheiten, die Hälfte davon in slowenischer Sprache. Es handelt sich erwartungsgemäß vor allem um theologisches Schrifttum, aber auch klassische Autoren, Werke zur Geschichte, Lehrbücher, Lexika und Wörterbücher sind gut vertreten. Den historischen Bestand erwarb die Bibliothek nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Zu seiner chronologischen Zusammensetzung können keine Angaben gemacht werden, da nur etwa die Hälfte des Bestandes bearbeitet und katalogisiert ist. Den ältesten Bestand bilden ca. 100 Titel mit Erscheinungsjahr vor 1800 in lateinischer, italienischer und deutscher Sprache. Der älteste Druck der Sammlung ist das Rationale divinorum officiorum (Lyon 1565), ein theologisches Nachschlagewerk.

3. KATALOGE

Bestandsverzeichnis

[aus dem Jahre 1963; enthält 9000 Einträge]

Alphabetischer Katalog des Neubestandes

[in Zettelform; erfaßt nur etwa die Hälfte des Bestandes]

Stand: Oktober 1999

Stanislav Bahor


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.