FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
     Home > Deutschland > Sachsen L - Z > Rötha
     Sachsen A - K

Bibliothek der Kirche zu St. Georg

Adresse. Evangelisch-Lutherische Kirche Rötha, Johann-Sebastian-Bach-Platz 11, 04571 Rötha [Karte]
Telefon. (034206) 7 22 28

Unterhaltsträger. Evangelisch-Lutherische Kirche Rötha
Funktion. Kirchenbibliothek, ruhende Traditionsbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, Philosophie. Der Bestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nur nach vorheriger Anmeldung und Vereinbarung. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Busverbindung von Leipzig. Ab Leipzig B 2, B 95. Parkplätze vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der Buchbestand wurde 1710 von dem Geheimen Raths-Kanzler Freiherrn Otto Heinrich von Friesen (1654-1717) gestiftet: " Ich Endes Unterschriebener schenke im N. Gottes der St. Georgen Kirche diese geistlichen Bücher wie sie hier specificiret, dergestalt, daß sie neben der Sacristey beständig stehen, von den Hn Geistlichen nach belieben gebrauchet auch wol mit nach Hause genommen werden sollen, jedoch so daß es mit bey Vorwissen geschehe und ein Zettel dafür hingeleget und nur 4 Wochen behalten und hernach wieder an seinen Ort gesetzt werden solle. Ich denke von Zeit zu Zeit die Bibliothek zu tangiren. Das Behältnis soll vom Kirchner sauber gehalten, die Bücher abgestäubet, die Bücher Monatl. von den Hn Geistl. durchgesehen und gezählet werden. Auch stehet Patronis frey gegen Einlegung eines Bekenntnißes sich Bücher holen zu lassen, und nach 4 Wochen selbiger wieder hinzuschicken. Rötha, d. 28. October 1710." Der Bestand wurde 1753 um einige Bücher vermehrt, betrug nach dem Adreßbuch der Bibliotheken Deutschlands von Julius Petzholdt aber 1875 mit dem Einschluß gelegentlicher Ankäufe kirchenpraktischer Titel im 19. Jh nicht mehr als 125 Bde.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestand wurde im November 1994 revidiert und neu katalogisiert. Es handelt sich heute um 110 Titel in 146 Bdn, darunter eine deutschsprachige Inkunabel, 11 Titel des 16. Jhs (7 deutsch, 4 lateinisch, einer hebräisch), 36 Titel des 17. Jhs (30 deutsch, 6 lateinisch), 50 Titel des 18. Jhs (40 deutsch, 10 lateinisch), 8 deutsche Titel des 19. Jhs und ein Titel (1902) des 20. Jhs.

2.2 Etwa die Hälfte des Bestandes stammt aus dem 15. bis 17. Jh und repräsentiert die geistigen Auseinandersetzungen des Zeitalters der Reformation. Es handelt sich im wesentlichen noch immer um die Bibliothek, die von der evangelischen Kirche als notwendige " Grundausstattung" für die Durchsetzung der " Neuen Lehre" betrachtet wurde. Auffällig für einen so alten Bestand ist die Bevorzugung deutschsprachiger Ausgaben, beginnend mit der neunten deutschen Bibel (Nürnberg: Koberger 1483), mehreren Luther-Bibeln und einer mehrbändigen Spener-Ausgabe (1700). Auch die Leisnigker Chronica von Johann Kamprad (Leisnig 1753) ist vorhanden. Bei den lateinischen Drucken sind eine Ausgabe der Werke des Augustinus (Basel 1543) sowie die Opera omnia Melanchthons (Wittenberg 1562-1563) und die Ecclesiastica Historia (Magdeburg 1560 ff.) zu erwähnen.

3. KATALOGE

Bücherkatalog

[chronologisch, in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Gleichen, Johann Andreas: Ehren- und Gedächtniß-Predigt für Otto Heinrich Frh. von Friesen. Dresden 1717

Stand: März 1995

Horst Bauße


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.