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Biblioteka Kaliningradskogo gosudarstvennogo universiteta

Bibliothek der Staatlichen Universität Kaliningrad (Königsberg)


Adresse. Universitetskaja ulica 2, 236040 Kaliningrad
Telefon. (0112) 43 31 29; 43 36 16
e-mail. [mailto: alexandra@library.albertina.ru alexandra@library.albertina.ru]

Unterhaltsträger. Gosudarstvennaja Universitet Kaliningrade [Staatliche Universität Kaliningrad]
Funktion. Wissenschaftliche Universitätsbibliothek.
Sammelgebiete. Sämtliche Wissensgebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit Ausleihmöglichkeiten für Studenten und Lehrende der Staatlichen Universität Kaliningrad. - Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10-20 Uhr (Ausleihe 9-18 Uhr), Sonntag geschlossen. - Leihverkehr: nationaler Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, PC (die Bibliothek verfügt über ein Internetzentrum).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Benutzern aus dem Ausland stehen nur die Lesesäle zur Verfügung. Die Benutzung ist kostenpflichtig. - Trolleybus (Linien 1, 3, 4, 6) und Straßenbahnverbindung (Linien 2, 3) bis Haltestelle Gostinica Kaliningrad [Gaststätte Kaliningrad].

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Universitätsbibliothek Königsberg bildete ein herausragendes Sammelzentrum im alten deutschen Sprachraum des Ostens. Vergleichbar mit ihr war nur die Universitätsbibliothek Breslau. Wo diese jedoch erst zu Beginn des 19. Jhs im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen Gestalt gewann, blickte jene auf eine jahrhundertealte, in das Zeitalter der Reformation zurückreichende Tradition zurück. Anders als die Schwesterinstitution in Breslau war sie mit den Geschicken der Stadt wie des Landes seit Gründung des Herzogtums Preußen eng verwachsen. Während in Breslau eine mächtige Stadtbibliothek zunehmend die Rolle einer Landesbibliothek wahrnahm, fiel diese Aufgabe in Königsberg der Universitätsbibliothek zu. Die Stadtbibliothek - auch sie vielfältig gespeist aus kommunaler Überlieferung - verblieb anders als in Breslau stärker im Schatten der akademischen Institution. Diese Konstellation ist auf den Schöpfer von Universität und Bibliothek, den Staatsgründer Herzog Albrecht von Preußen (1490-1568), zurückzuführen. Die mit dem Übergang zur Reformation erfolgte Auflösung des Ordensstaates im Jahre 1525 hatte bibliothekarisch die Konsequenz, daß der Herzog selbst Sorge für die Überführung des reformatorischen Schrifttums nach Königsberg trug. Sein landesherrlicher Auftrag erstreckte sich nach eigenem Verständnis auch auf die Verbreitung des neuen Glaubens in dem jungen Staat. Dafür bedurfte es des Studiums der einschlägigen Schriften, das angesichts rudimentärer Lateinkenntnisse nur über deutschsprachige Publikationen erfolgen konnte.

1.2 Entsprechend legte sich der Herzog eine sogenannte Deutsche oder Kammerbibliothek zu, die den Kern der nachmaligen königlichen und Universitätsbibliothek bildete. Sie war in einem besonderen Gemach über dem Tor des Schlosses untergebracht und enthielt 1526 bereits um die 100 kleine Schriften. Den ersten Platz nahmen die Schriften Luthers ein. Der älteste, nach Ausweis des Einbandes noch aus der Hochmeisterzeit Albrechts stammende Sammelband vereinigte acht Schriften Luthers aus den Jahren 1523 und 1524. Weitere Sammelbände umfaßten gleichfalls fast ausschließlich von Luther stammende Schriften. Andere führten die großen Reformatoren, Schriftsteller und Prediger neben Luther wie Spengler, Bucer, Staupitz, Karlstadt, Linck, Oekolampad oder Regius zusammen. Deutschsprachige Kommentare und Auslegungen eröffneten den Zugang. Johannes Poliander (1486-1541), Altstädter Pfarrer, der selbst eine große theologische Bibliothek zusammengebracht hatte, mit deren Stiftung er zum Ahnherrn der Königsberger Stadtbibliothek wurde, und der Kanzler Johann Apell (1486-1536) berieten den Herzog bei seinen Einkäufen. Hinzu traten juristische und geschichtliche, geographische und medizinische Titel, gleichfalls bevorzugt auf Deutsch, vereinzelt auch zeitgenössische Dichtungen wie die des Hans Sachs. Über 500 Bde kamen zu Lebzeiten Albrechts in seiner Handbibliothek zusammen. Sie waren mit kostbaren Einbänden ausgestattet. Die 20 berühmtesten, in Silber eingefaßt, tstammten zumeist dem Besitz seiner zweiten Gemahlin Anna Maria (1532-1568).

1.3 Neben der Anlage dieser vorwiegend deutschsprachigen Bibliothek veranlaßte Albrecht auch das Sammeln und Erschließen der zeitgenössischen gelehrten lateinischen Literatur aller Sparten. Neben die Deutsche oder Kammerbibliothek trat die sogenannte Neue und nachmalige Schloßbibliothek. Sie war konzipiert im Blick auf die Schaffung einer Landesuniversität, sollte also gelehrte Bedürfnisse befriedigen und richtete sich folglich auf die lateinische, am Rande auch auf die griechischsprachige Literatur. Der aus dem Thüringischen stammende Humanist Crotus Rubeanus (1480-1539) wurde von dem Herzog mit dieser Aufgabe betraut. Er brachte für seinen Dienstherrn 70 Autoren in 63 Bdn zusammen, die er in einem systematisch angelegten Verzeichnis katalogisierte. Crotus titulierte sie als Bibliotheca nova und unterschied sie so von der älteren privaten des Herzogs. Ihm folgte 1534 Polyphem (Felix König; 1500-1549) als besonders effizienter Bibliothekar. 1540, als der Herzog daran ging, mit einem sogenannten Partikular die Öffnung der Universität und der rasch heranwachsenden Bibliothek vorzubereiten, verfügte sie bereits über rund 1600 Titel in 800 Bdn. In den vierziger Jahren stieg die Anzahl auf 2400 Titel in 1200 Bdn. Polyphem legte einen Systematischen und einen Alphabetischen Katalog an, von dem sich Reste bis in das 20. Jh erhielten. Wertvollen Zuwachs vor allem an Handschriften erhielt die Bibliothek mit der Aufhebung der Ordensbibliothek, die zuletzt in Tapiau [Gvardejsk] untergebracht war und zwischen 1541 und 1543 der Neuen Bibliothek einverleibt wurde. Nach Polyphem nahmen sich der Theologe Martin Chemnitz (1522-1586) und Heinrich Zell († 1564) noch zu Lebzeiten Albrechts der Bibliothek an und setzten die Katalogisierung fort, so daß sie 1573, als die Ablösung durch Michael Scrinius (†1585) erfolgte, einen alle Wissensgebiete umfassenden Sachkatalog besaß, der in seiner Zeit gewiß von keinem anderen übertroffen wurde (Kuhnert 1926, S. 57).

1.4 1567 hatte der Herzog in seinem Testament auch bibliothekarisch weitsichtige Verfügungen getroffen. Nachdem wir auch diesem Lande zu Nutz zwo Libereyen allhier auff unserem Hause zu Konigspergk auffgerichtet, eine in Lateinischer und gelerten Sprachen, die andere in Deutschen, so ordenen, setzen und wollen wir, das beyde Libereien, dar in auch etzliche sondere Kunstbücher, zu ewigen zeiten zuvorauß unsern Erben, [...], folgig auff alle Felle unzertheilet und unzurissen allhie zu Königßbergk dem Lande zu gute bleiben, und darinnen gleich einem Schatz zum fleissigsten erhalten und bewahret werden (Kuhnert 1926, S. 67). Damit kam der Universitätsbibliothek ein doppelter Grundstock aus der herzoglichen Zeit zugute, dem sich die Bestände aus der Ordensbibliothek hinzugesellten. Zusammengenommen prägten sie vor allem ihr Profil auf dem Sektor der Handschriften und des Frühdrucks. Die Bibliothek, d. h. fortan die Schloßbibliothek, nahm im 16. Jh nach dem Tod des Herzogs zunächst weiterhin einen geordneten Fortgang. Unter Scrinius kamen zwischen 1567 und 1585 1466 Bde hinzu, darunter auch zahlreiche Werke aus den Königsberger Offizinen von Daubmann, Francke und Georg Osterberger. Die Theologie lag mit mehr als einem Drittel an der Spitze, gefolgt von Rechtswissenschaft und Medizin, sodann Geschichte und Philologie. Der theologische Bestand wuchs von 2150 auf 3620 Bde an.

1.5 Unter der Leitung von Matthias Menius (1544-1601) überflügelte um 1600 erstmals die Jurisprudenz mit 204 Bdn Neuzugang die Theologie mit 196 Bdn. Nachdem schon 1583 das herzogliche Kleinod, die Kammerbibliothek, in die Schloßbibliothek überwiesen worden war, folgte 1611 die Silberbibliothek nach. Mit dem Übergang Ostpreußens an das Haus Brandenburg im Jahre 1618 trat bibliothekarisch eine Phase der Stagnation ein; die Königsberger Bibliothek trat in den Schatten der Berliner. Für die Zeit zwischen 1621 und 1658 sind mit Sicherheit nur 343 Bde als Neuzugang nachzuweisen. Dabei stand die Theologie mit 97 Bdn wieder an der Spitze, dicht gefolgt von der Geschichte mit 83, der Philologie mit 66 und der Mathematik mit 43 Bdn. Wertvoller Zuwachs erfolgte gegen Ende des Jahrhunderts mit der Übernahme der universalen und zugleich landeskundlich gut bestückten Bibliothek des Fürsten Bogusaw Radziwi (1620-1669). Der zuständige Bibliothekar Martin Sylvester Grabe d. Ä. (1627-1686) fertigte einen Katalog, der ausnahmsweise gedruckt wurde und einen Einblick in einen Teilbestand der Königsberger Bibliothek vermittelt. Insgesamt waren der Bibliothek, die Radziwische Stiftung nicht mitgezählt, seit den zwanziger Jahren des 17. Jhs rund 1100 Bde zugeflossen; sie war gegenüber dem Gründungsjahrhundert zurückgefallen.

1.6 Im 18. Jh nahm die Universität einen bedeutenden Aufschwung. Er kam auch der Bibliothek zugute, die erstmals neben der Schloßbibliothek ein eigenes Profil gewann. Das aber war wie anderwärts nicht eine Folge landesherrlicher Bibliothekspolitik, sondern war den Stiftungen namhafter Gelehrter zu verdanken. Die Königsberger Bibliothek hatte von Michael Lilienthal (1686-1750) Anfang des 18. Jhs bis zu Georg Heinrich Ludwig Nicolovius (1767-1839) zu Beginn des 19. Jhs namhafte Bibliothekare aufzuweisen, die sich bei spärlichen Mitteln redlich um Mehrung des Bestandes mühten. Unter Martin Sylvester Grabe d. J. (1674-1727) kamen 800 Bücher hinzu, unter dem bekannten Theologen Johannes Behm (1687-1753) 1744, unter dem berühmten Biographen Herzog Albrechts, Friedrich Samuel Bock (1716-1785), 2469 Bde, davon die Hälfte Pflichtexemplare. Zu Ende von Bocks Amtszeit im Jahre 1779 war die Bibliothek einschließlich Handschriften und Inkunabeln auf 14.000 Bde angewachsen. Den Siebenjährigen Krieg überstand sie ohne nennenswerte Verluste, und der russischen Besatzung verdankte sie sogar neue Bestandsverzeichnisse, die nach Petersburg gesandt wurden und erst kürzlich wieder aufgefunden wurden. In die Zeit des Direktorats von Karl Daniel Reusch (1779-1806) fällt der Erwerb von Teilen des Nachlasses von Georg Christop Pisanski (1725-1790) und die Zueignung der Bibliothek des Tilsiter Kaufmanns und Ratsverwandten Johann Daniel Gordack (1740-1778). Mit ihr kamen 1168 Bde ins Haus, darunter Sammelwerke und vor allem gelehrte Zeitschriften. Der reguläre Zugang betrug 2628 Bde. Dabei lag die Geschichte weit vorn mit 924 Bdn, gefolgt von der Medizin mit 516, der Rechtswissenschaft mit 356 und der Philologie mit 322 Bdn. Unter der kurzen, aber bedeutsamen Amtszeit von Nicolovius in den Jahren zwischen 1807 und 1809 schließlich gelangten mehr Bände (2832) ins Haus als in der langen Amtszeit von Reusch. Die Geschichte lag immer noch vorn, gefolgt von Theologie und Philologie. Erstmals schlossen jedoch die Naturkunde mit 195, die Erdbeschreibung mit 138 und die Gewerbekunde mit 134 Bdn auf. Unter Nicolovius kamen erstmals deutsche wie europäische Klassiker nach Königsberg.

1.7 Mit der Übersiedlung aus dem Westflügel des Schlosses in das sogenannte Königliche Palais im Jahre 1810 endete die erste Phase der Bibliothek. Sie hatte einen Bestand von etwas über 20.000 Bdn erreicht. Gleichzeitig vollzog sich eine wichtige verwaltungspolitische Neuerung. Die Schloßbibliothek wurde dem Universitätskuratorium unterstellt. Damit war die Voraussetzung für die Zusammenlegung mit der Universitätsbibliothek geschaffen. Sie erfolgte 1827, nachdem mit dem Umzug beide Bibliotheken bereits unter ein Dach gekommen waren. Zur Zeit Reuschs, Ende des 18. Jhs, betrug die Zahl der vorhandenen Bände nur 5000. Sie war durch Stiftungen gewachsen. So hatte der Mathematiker David Bläsing (1660-1719) seine 3000 Bde umfassende Bibliothek nebst Münzsammlung der Universität vermacht, ebenso wie der akademische Kanzler und Jurist Cölestin Kowalewski (1700-1771) seine Sammlung. Bläsing teilte die gelehrte Neigung seiner Zeit für Sammelbände mit Gelegenheitsschriften, enthielten sie doch biographische und damit der gelehrten Kommunikation dienende Informationen, die keine andere Quelle zu bieten vermochte. Kowalewskis Bibliothek enthielt u. a. Disputationen und lateinische Reden, also ebenfalls lokalspezifisches Schrifttum.

1.8 In das 19. Jh fiel die Expansion der Universitätsbibliothek, so daß sie mit Beginn des folgenden Jahrhunderts zu den großen Häusern Deutschlands zählte. Wieder waren es vor allem große inkorporierte Bibliotheken, die ihr zu Ansehen verhalfen. Gleich zu Beginn des 19. Jhs war die Bibliothek der Geheimen Etatskanzlei überwiesen worden, mit der juristische und verwaltungsgeschichtliche sowie im weitesten Sinn landeskundliche Werke in die Bibliothek kamen. Mit der Büchersammlung des Philosophen, Pädagogen und Psychologen Johann Friedrich Herbart (1776-1841) gelangten neben einem reichen handschriftlichen Nachlaß (und Vermögen) erstmals die systematischen Humaniora der neueren Zeit in die Königsberger Bibliothek. 1858 fiel ihr nach langem (und wenig rühmlichen) Ringen der größte bibliophile Schatz in ihrer über 300jährigen Geschichte zu. Der Rektor des Friedrich-Kollegiums, Friedrich August Gotthold (1778-1858), hatte als Bibliomane 36.000 Bde in einer universal angelegten Bibliothek mit Schwerpunkten in der Schönen Literatur, der Klassischen Philologie, der Pädagogik, Geschichte und Geographie zusammengebracht. Ihr Kernbestand war eine Musiksammlung, die das musikalische Schaffen seit der Renaissance einschließlich der musiktheoretischen Literatur vereinigte und durch eine offensichtlich reiche Sammlung an wissenschaftlicher Literatur ergänzt wurde. Gotthold selbst hatte Anstrengungen zur Verzeichnung gemacht, die durch die Fachbibliothekare der Bibliothek und später von Joseph Müller (1839-1880) fortgesetzt wurden. Ihm ist es zu verdanken, daß eines der Zierstücke der Bibliothek zumindest im Kernbestand titularisch bezeugt bleiben wird.

1.9 Königsberg rückte über dieses Vermächtnis zu einer der führenden Musikbibliotheken Deutschlands neben Dresden und Breslau, Hamburg und München auf. Zwei Jahre später, 1860, gelangte die Sammlung Christian August Lobecks (1781-1860) in die Bibliothek. Lobeck war Altphilologe an der Albertina und begründete dort eine eigene Schule. Gleichzeitig leitete er die Bibliothek zeitweilig. Um die Jahrhundertwende erfolgten die Zugänge Schlag auf Schlag. 1895 wurde Friedrich Zanders (1811-1894) Bibliothek einverleibt. Zander hatte die Sämannsche Tradition des Singvereins und Musikfestivals in Königsberg fortgesetzt; entsprechend gelangte nochmals wertvolle musikalische Literatur in die Bibliothek. Ein Jahr später wurden Teile des Nachlasses von Gustav Hirschfeldt (1847-1895) erworben. 1905 konnte der Nachlaß von Johann Georg Hamann (1730-1788) integriert werden, auf dem später die Nadlersche Ausgabe basierte. Ein Jahr später ging der Nachlaß von Jakob Caro (1835-1904) an die Bibliothek. 1910 kam der Nachlaß von August Hagen (1834-1910) hinzu.

1.10 Das gewichtigste Ereignis war die Angliederung der Wallenrodtschen Bibliothek im Jahre 1909, deren Hauptbestand der Bibliothek einverleibt wurde, wohingegen die (vermeintlichen) Dubletten im Dom in ihrem eindrucksvollen, von E. T. A. Hoffmann und anderen beschriebenen historischen Lesezimmer verblieben. Damit gewann die Bibliothek die führende Adels- und Beamtenbibliothek des Landes. Sie war wesentlich das Werk dreier Generationen und dreier profilierter Angehöriger eines - ursprünglich aus dem Fränkischen stammenden - Geschlechts, das über Jahrhunderte mit der politischen, administrativen und kulturellen Geschichte des nordöstlichen Preußen verbunden blieb. Mit dem ersten Kanzler des Landes, Martin von Wallenrodt (1570-1632), begann die Geschichte der Sammlung. Seine erste, 3000 Bde umfassende Bibliothek unbekannten Profils wurde 1623 Opfer eines Feuers. In den wenigen Jahren bis zu seinem Tod brachte er erneut etwa 2000 Bde zusammen und verfügte, daß sie geschlossen und in der von ihm gewählten Anordnung erhalten bleiben sollte. Die Bücherleidenschaft übertrug sich auf seinen Sohn Johann Ernst (1632-1696), auch er als Oberrat und General-Kriegskommissar in preußischen Diensten. Rund 1000 Bde kamen hinzu. Nachdem sich Verhandlungen mit der Universität zerschlagen hatten, überführte er die Familienbibliothek in den Dom und machte sie öffentlicher Nutzung zugänglich. Bei der Übergabe im Jahre 1656 zählte sie 840 theologische, 461 juristische, 55 medizinische, 578 historisch-geographische und philosophische und 67 thematisch nicht ausgewiesene lateinische und polnische Werke, darunter gewiß poetische. Als in der dritten Generation der Tribunalrat im Ober-Appellationsgericht Ernst von Wallenrodt (1651-1735) im Jahre 1718 rund 2000 Bde stiftete, war der Schritt zu einer großen Bibliothek getan. Ihr erster Historiker, Johann Christoph Volbrecht (†1753), sprach 1726 von über 5000. Integra Volumina, ohne die Disputationes und andere kleine Materien, deren viele in einem Bande seyn.

1.11 Einer der vielen in der Geschichte der Bibliothek zustandegekommenen Kataloge weist im Jahre 1757 knapp 6000 Nummern auf. An der Spitze stehen Libri historici, dicht gefolgt von der Theologie mit 1339 Bdn, darunter allein 1024 Libri theologici sic dictis postillis, und der Jurisprudenz mit 900 sowie den Disziplinen der Artistenfakultät mit 815 Bdn. Kleinere Abteilungen bilden die Libri Geographici et Genealogici mit 98, die Lexica Grammatica et libri critici mit 140, die Scriptores Graeci et latini critici mit 78 Werken, sodann 15 in diesen Gruppen nicht unterzubringende Titel und 193 Manuskripte. Besonders zu vermerken sind die unter den kleinen Materien auch schon bei Volbrecht erwähnten 371 Bde Miscellanea, epistolae. Mit diesen 6000 Bdn war im Zeitraum von 100 Jahren zwischen der Mitte des 17. und der des 18. Jhs fast eine Verdreifachung des Bestandes gelungen. Durch Ankauf der Sammlung des Hofgerichts-Advokaten Christian Rabe (†1753) kam nochmals reiches genealogisches und personenkundliches Material hinzu. Die weitere Geschichte war weniger rühmlich; das Interesse der Familie an der Pflege der Bibliothek erlahmte. Erst unter der Kuratel der Familie von Kuenheim vermehrte sich der Bestand noch einmal bedeutend. Der Bibliothekar Rudolf Reicke (1825-1906) zählte 10.334 Bde, darunter (nach den Angaben von Schwenke und Praesent) über 200 Bde Handschriften und 85 Inkunabeln.

1.12 Der Bestand war der einer typischen Adelsbibliothek, umfaßte aber auch erhebliche Anteile landes- und personenkundlicher Literatur. Die Wallenrodtsche Bibliothek war in ihrem Kern und ihrem vielfach unikalen Bestand eine große und einzigartige landeskundliche Bibliothek des alten Preußen mit Schwerpunkt in den nordöstlichen Landesteilen. Sie bildete ein großes Reservoir für gedruckte, vor allem aber auch für handschriftliche Materialien wie Chroniken, Ständeverhandlungen, Landtagsakten, Verwaltungsvorgänge, Literatur zur Domänenbewirtschaftung, Ämterpflege etc., war also allen das öffentliche und administrative Leben der östlichen Provinz prägenden Ereignissen gegenüber sammlerisch aufgeschlossen. Dieser historische Impetus traf sich mit einem eminenten Interesse an der Personengeschichte. Die Wallenrodtsche Bibliothek war mit Leichenpredigten und personalem gelegenheitsbezogenen Schrifttum (Hochzeitsgedichte, Trauergedichte, Gratulationsschriften, akademische Einladungen, Huldigungen etc.) reich bestückt; gerade hierin spiegelte sich das öffentliche Leben des Landes. Hinzu traten Briefe, Tagebücher und sonstige biographische Zeugnisse, Urkunden, Testamente und anderweitige Vermächtnisse, Vermögensverfügungen, Stamm- und Adelstafeln, dynastische Aufzeichnungen und Zeugnisse, also alles für den Wirkungsradius von Standespersonen Belangvolle, das archiviert wurde, weil es mit den Geschicken des Landes eng verflochten war. Mit der Übergabe an die Universitätsbibliothek erhielt diese einen beträchtlichen Zuwachs preußenspezifischen Schrifttums.

1.13 Ende des 19. Jhs hatte Paul Schwenke in seinem Adreßbuch der deutschen Bibliotheken 210.000 Bde ausschließlich der reichlich vorhandenen Universitätsschriften und Schulprogramme gemeldet, darunter rund 750 Inkunabeln und 1120 Handschriften. Im Minerva-Handbuch des Jahres 1929 sind für das Jahr 1929 422.459 Bde ausgewiesen; der Bestand hatte sich also in etwa verdoppelt. Hinzu traten 2447 Handschriften, 1258 Karten, 70.000 unkatalogisierte Musikalien sowie die weiterhin separat aufgestellten Gottholdiana und Wallenrodiana. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hatte sich der Bestand nochmals um ein Drittel erhöht. 669.469 Bde wurden einschließlich Dissertationen gemeldet, außerdem 710 Inkunabeln und 4473 Handschriften. Das Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken für das Jahr 1943 weist 695.067 Bde, 710 Wiegendrucke und 4587 Handschriften aus. Die Bibliothek wurde im Osten nur von der Universitätsbibliothek in Breslau geringfügig übertroffen.

1.14 Gemäß einer Weisung des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung für alle von Luftangriffen bedrohten deutschen Städte wurden die wertvollsten Bestände bis Anfang des Jahres 1944 auf umliegende Schlösser und Gutshäuser ausgelagert. Die Auslagerung ist durch die Beschreibung des letzten Direktors der Bibliothek Carl Diesch (1880-1957) gut übersehbar: Die Handschriften waren zur Sicherung gegen Luftangriffe zum Teil nach dem Schloß des Fürsten Dohna in Schlobitten, zum Teil nach Burg Balga überführt worden, andere wertvolle Bestände waren in Schloß Karwinden gesichert (60.000 Bde), die Schausammlung lagerte, in Kisten verpackt, im Karwindener Gutshause, die Bibliothek Gotthold und anderes (20.000 Bde) waren nach Sanditten in das Schloß des Grafen Schlieben, die großen Tafelwerke aus dem sogenannten Kupferzimmer der Bibliothek nach Langheim in das Schloß des Frh. von der Gröben gebracht worden. Insgesamt waren 140.000 Bde fortgeschafft worden. Damit war der wertvollste Teil der Bibliothek außer Haus. Unerklärlicherweise waren die Wallenrodiana in diese Aktion offensichtlich nicht einbezogen. Die Dubletten im Dom verbrannten während des Bombenangriffs auf die Stadt im August 1944. Die in der Universitätsbibliothek aufgestellten Hauptbestände oder Teile daraus wurden bei Kriegsende in 200 Kisten verpackt in tadellosem Erhaltungszustand von litauischen und russischen Suchtrupps in der Stadt vorgefunden.

1.15 Gleich nach Kriegsende brachen mehrere russische, litauische, mindestens eine weißrussische und auch verschiedene polnische Expertenkommissionen nach Ostpreußen auf, um nach Buch- und Kunstschätzen zu suchen. Expeditionen der Litauischen Akademie der Wissenschaften konnten auf drei Reisen in Königsberg selber und in der Burgruine Lochstädt größere Bestände an Handschriften und Altdrucken entdecken, darunter offensichtlich auch die inzwischen in der Ruine des Königsberger Schlosses untergestellten Wallenrodiana. Mehrere tausend Bände wurden nach Kaunas und Vilnius transportiert. Sie finden sich zum größeren Teil in der Akademiebibliothek Vilnius, ein kleinerer Teil gelangte in die Nationalbibliothek Vilnius. Hinzu kamen die Recherchen russischer Expeditionen. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist zu vermuten, daß zunächst über 10.000 Bde Altbestand in zentrale Sammelstätten nach Leningrad und Moskau verbracht wurden. Von den Zentralen aus erfolgten Weiterleitungen in Akademie- und auch Universitätsbibliotheken der gesamten Sowjetunion; noch ist nicht abzusehen, wo sich Streubestände finden lassen werden. Ein größerer Teil verblieb auf jeden Fall in der Akademiebibliothek St. Petersburg und in verschiedenen Moskauer Bibliotheken: Bibliothek für Ausländische Literatur, Staatliche Öffentliche Historische Bibliothek, Russische Staatsbibliothek und insbesondere in der Bibliothek des Informationsinstituts für Sozialwissenschaften (INION). Nicht unerhebliche Bestände der Universitätsbibliothek wie der Stadtbibliothek fanden eine neue Bleibe auf polnischem Boden. Während Teile der Stadtbibliothek vor allem in die Nationalbibliothek Warschau gelangten (s. Eintrag im Handbuch Europa Bd 6, Polen, Abschnitt 1.8), ist die Universitätsbibliothek Thorn [Torun] mit Gewißheit der wichtigste Verwahrungsort für Altbestände aus der Universitätsbibliothek geworden (s. Eintrag im Handbuch Europa Bd 6, Abschnitte 1.2 , 1.3, 2.9). Über 4000 Bde konnten bislang ermittelt werden. Nähere Einzelheiten werden sich aus dem Osnabrücker Forschungsprojekt zur virtuellen Rekonstruktion der erhaltenen Altdrucke Königsberger Provenienz ergeben.

1.16 Die Bibliothek der Staatlichen Universität Kaliningrad ging im Jahre 1967 mit der Neugründung der Universität aus der 1948 eingerichteten Bibliothek des Pädagogischen Instituts hervor. Nachdem im Jahre 1981 bekannt geworden war, daß sich im berühmten Kloster Uškoye bei Moskau, dem zentralen Sammelmagazin des INION, auch Bücher Königsberger Provenienz befinden, konnte die Direktorin des Königsberger Kantmuseums, Ol'ga Feodoseevna Krupina, persönlich 417 Bde nach Kaliningrad überbringen, die der Universitätsbibliothek überreicht wurden. Diese Bände bilden heute den Altbestand der Bibliothek. Inzwischen sind nach der Auflösung des Klostermagazins und der Überführung der Bände in die INION-Bibliothek unter den dortigen Beständen mehrere tausend weitere Bände Königsberger Provenienz tdeckt worden. Zur Zeit werden Verhandlungen darüber geführt, diese Bände, deren Zahl deutlich über 10.000 angesetzt wird (mit einem noch nicht absehbaren Anteil an Altdrucken), ebenfalls in die Kaliningrader Universitätsbibliothek zu überführen. Für mehr als 2000 Bde ist bereits eine Einigung erzielt worden. Sie sollen demnächst nach Kaliningrad gelangen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek umfaßt mehr als 500.000 Bde. Die historisch wertvollsten, 1981 in die Bibliothek gelangten Altdrucke befinden sich seit diesem Jahr im Universitätsmuseum. In 417 Bdn sind dort insgesamt 2105 Titel versammelt. 320 Bde stammen aus der ehemaligen Wallenrodtschen Bibliothek, der Rest setzt sich aus Bänden verschiedener Provenienzen zusammen, u. a. aus der Deutschen Heeresbücherei Berlin (14), der Städtischen Bibliothek Mühlhausen/Thüringen (4), der Bibliotheca Boytzenburgensis und der Fürstlich-Stolbergschen Bibliothek Wernigerode (je ein Bd). Vorhanden sind 3 Inkunabeln, 179 Titel aus dem 16. Jh, 1785 aus dem 17. Jh, 120 aus dem 18. Jh und 18 aus dem 19. Jh. Die Mehrzahl der Titel wurde in Königsberger Offizinen gedruckt, vertreten sind aber fast alle wichtigen Druckorte des alten deutschen Sprachraumes (u. a. Leipzig, Frankfurt a. M., Straßburg, Lübeck, Wittenberg).

2.2 Der größte Teil der Titel ist lateinischsprachig (1276), knapp ein Drittel deutschsprachig (688). In größerer Zahl sind außerdem noch französische (88) und italienische Drucke (34) vorhanden, einzelne Titel liegen in englischer (5), griechischer (5), schwedischer (3), niederländischer (2), polnischer (2) und kirchenslawischer (2) Sprache vor, die alle an Druckorten außerhalb des alten deutschen Sprachraumes entstanden (wie Venedig, Paris, Leiden, London oder Krakau).

Systematische Übersicht

2.3 Von den drei in einem Sammelband vereinten Inkunabeln wurden zwei im alten deutschen Sprachraum gedruckt: und zwar Liber de muliere (Köln: Heinrich Quentel 1499) des Albertus Magnus (1206-1280) sowie Jacob Lochers (1471-1528) Acta scitu dignissima docteque concinnata Constantiensis Concilii celebratissimi (Hagenau: Heinrich Gran für Johann Rynman 1500).

2.4 Unter dem Altbestand finden sich 121 theologische Werke. Luthers Bibelübersetzung ist in vier Ausgaben (Frankfurt a. M.: David Zöpfel, Johann Rasch 1562; Lüneburg: Johann und Heinrich Stern 1650; Nürnberg: Wolfgang Endter d. Ä. 1652; Lörrach: Samuel August de la CarriÅ re 1748) vorhanden. Vertreten sind Autoren aller Konfessionen, wobei, vor allem unter den Kleinschriften, symptomatisch für die preußische Adelsfamilie Wallenrodt lutherisches Schrifttum zahlenmäßig dominiert. Neben Kölner Drucken (gedruckt von Cornelius von Egmondt 1626) von vier Schriften des Kardinals Robert Bellarmin (1542-1621) befindet sich u. a. das von David Pareus (1548-1622) posthum edierte theologische Hauptwerk des Zacharias Ursinus (1534-1584; Explicationum Catecheticarvm ...absolutum opus, Neustadt/Haardt: Matthäus Harnisch 1593) im Bestand. Hinzu kommen zwei Schriften des orthodoxen Lutheraners Leonhard Hutter (1563-1616) gegen Melanchthons Loci Communes (Loci Communes Theologici, Wittenberg: Johann Matthäus 1619) und gegen Pareus' Irenik (Irenicum vere christianum, Wittenberg: Paul Helwig 1619) sowie die Erstausgabe der Theologia Weigelii, der Bekenntnisschrift des radikalen lutherischen Theologen Valentin Weigel (Neustadt [i. e. Halle/Saale]: Johann Knuber [i. e. Krusicke] 1618). Außerdem finden sich Schriften von Philipp Jacob Spener (1635-1705; Christliche Buß-Predigten, Frankfurt a. M.: Johann David Zunner 1700) und Gottfried Arnold (1666-1714; Die Erste Liebe Der Gemeinen Jesu Christi: Das ist Wahre Abbildung Der Ersten Christen Nach Jhren Lebendigen Glauben Und Heiligen Leben, Frankfurt a. M.: Christian Bensche 1700).

2.5 Besonderes Interesse brachten die in hohen öffentlichen Ämtern stehenden Angehörigen der Familie Wallenrodt der Jurisprudenz und den historischen Disziplinen entgegen. Dies bildete sich im Profil der Bibliothek ab und spiegelt sich auch heute noch in den Kaliningrader Streubeständen wider. Darunter befinden sich 127 Werke zur Rechtsgeschichte sowie zu staatsrechtlichen, zivilrechtlichen und kirchenrechtlichen Fragen. Niccolò Machiavellis Princeps und das berühmte Grundwerk der calvinistischen Widerstandslehre Vindiciae contra Tyrannos sind in Drucken aus der Frankfurter Offizin des Lazarus Zetzner aus dem Jahre 1622 in einem Sammelband vereint. Werke über die Verfassungen einzelner Nationen (u. a. Polen-Litauen, Niederlande), das Osnabrückische gemeine Marken-Recht (Hannover, Osnabrück: Johann Wilhelm Schmid 1782) und ein Auszug aus Hugo Grotius' De jure belli ac pacis (Institutiones juris naturalis et gentium, ex Hugonis Grotii de jure belli ac pacis libris excerptae ... Jena: Matthäus Birckner, Samuel Krebs 1666) sind ebenso erhalten wie juristische Grund- und Nachschlagewerke. Es finden sich Denis Godefroy (1549-1622), Corpvs ivris civilis (Paris: Antoine Vitray 1628), die posthum fortgeschriebene Consilien-Sammlung von Matthaeus Wesenbeck (1531-1586; Consilia juris, Wittenberg: Samuel Selfisch Erben 1619, Bde 5 und 6) und Johann Kahls († 1614) bekanntes, bis ins 18. Jh immer wieder aufgelegtes Lexicon Iuridicum ivris caesarei simvl et canonici ... (Köln: Franciscus Helvidius 1622). Für die Geschichte der Wallenrodtschen Bibliothek von einmaligem Wert ist zudem ein Sammelband mit dem Testament des Gründers Martin von Wallenrodt (Königsberg: Friedrich Reusner Erben 1688) und einer Verfügung des preußischen Königs über die zukünftige Verwaltung der im Dom aufgestellten Bibliothek (Königsberg: Königliche Hof- und Akademische Druckerei 1721). Sie enthält zudem eine Obtestatio Christoph und Ernst von Wallenrodts, mit der die Kuratoren an die von Martin von Wallenrodt und seinen Nachfolgern erlassene Konstitution der Familienbibliothek erinnern (Königsberg: Friedrich Reusner Erben 1722).

2.6 85 Titel widmen sich historischen Themen. Unter den landesgeschichtlichen Chroniken ragt die seltene Chronica Polonorum (Krakau: Hieronymus Vietor 1521) heraus. Ebenfalls noch aus dem 16. Jh stammen die Chronica oder Zeitbuch der Lande zu Holsten, Stormatii, Ditmarschen vnd Wagern von Johann Petersen (Lübeck: Samuel Jauch 1581) und die Chronica Alter Preussischer, Lifflendischer vnd Curlendischer Historien von Matthias Waissel (†1602; Königsberg: Georg Osterberger 1599). Erhalten ist weiterhin die von Jakob Schickfus (1574-1637) fortgeführte New Vermehrete Schlesische Chronica vnnd Landes Beschreibung, Darinne Weyland H. Joach: Curaeus ...: Einen Grundt geleget (Leipzig: Zacharias Schürer, Matthias Götz 1625). Zu den historischen Werken zu rechnen sind auch die Schriften von Johannes Sleidanus (1506-1556), die in der Ausgabe seiner Opvscvla (Hanau: Wilhelm Antonius 1608) im Bestand vertreten sind; in dieser von Elias van Putschen besorgten Edition ist auch sein Hauptwerk De quattuor summis imperiis lib. III. enthalten, eine Chronik der vier Weltreiche aus genuin protestantischer Sicht (erstmals erschienen 1556). Das Bedürfnis nach aktuellen Informationen der Zeit stillten zum einen die zahllosen Flugschriften und -blätter, zum anderen die großen, in relativ regelmäßigen Abständen erscheinenden chronistischen Werke wie das nur noch in Teilen im Bestand erhaltene Philemeri Irenici Elisii ...Diarium Europaeum Martin Meyers (um 1630 - um 1670; erschienen Frankfurt a. M.: Wilhelm Serlin 1663-1681; unvollständig) und Matthaeus Merians (1621-1687) Theatrum Europaeum (Frankfurt a. M.: Johann Görlin o. J.; unvollständig). In den Bereich der historischen Landeskunde gehören die Werke des Königsberger Professors Friedrich Samuel Bock (1716-1786), so sein Versuch einer kurzen Naturgeschichte des Preußischen Bernsteins (Königsberg: J. D. Zeise Witwe, Johann Heinrich Hartung Erben 1767) sowie zwei von fünf Bänden seines Hauptwerks Versuch einer wirtschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost- und Westpreussen (Dessau: Gelehrtenbuchhandlung 1782-1785; unvollständig).

2.7 Zu den Naturwissenschaften sind 72 Titel zu zählen, darunter Schriften zur Mathematik (39), zur Astronomie (27), zur Physik (6), zur Zoologie (5) und zur Chemie (2). Das älteste Werk ist das Horoscopion von Peter Apianus (1495-1552) in der vom Verfasser selbst besorgten Erstauflage (1533). Erhalten ist auch die Beschreibung der astronomischen Uhr des Straßburger Münsters von Conrad Dasypodius (1532-1601; Warhafftige Außlegung des Astronomischen Vhrwercks zu Straßburg, Straßburg: Nicolaus Wyriot 1578), ein technisches Wunderwerk der damaligen Zeit. Von Nicodemus Frischlin (1547-1590), seinerzeit vor allem als neulateinischer Dichter bekannt, ist die Schrift De Astronomicae artis cum doctrina coelesti et naturali philosophica congruentia (Frankfurt a. M.: Wolfgang Richter, Johann Spieß 1601) zu finden. Ebenso eine Summe astronomischer Nebenbeschäftigung ist Heinrich Rantzaus (1526-1598) vor 1600 mehrfach aufgelegtes Diarium sive Calendarium Romanum (Hamburg: Ernst Jandeck 1594). Den Stand der mathematischen Wissenschaften um die Mitte des 17. Jhs faßt das heute nur noch selten nachgewiesene Lehrbuch von Christoph Notnagel (1607-1666) zusammen: Institutionum Mathematicarum Pars I. (Wittenberg: Johann Röhner 1645). Ein Standardwerk des zoologischen Fachschrifttums ist die fünfbändige Historia Animalium von Conrad Gesner (1516-1565; Frankfurt a. M.: Johannes Wechel, Robert Cambierus 1586-1587; unvollständig).

2.8 Zur Philosophie gehören 37 Titel. Es handelt sich neben einigen Dissertationen ausschließlich um Lehrbücher, verfaßt von Gymnasial- und Universitätsprofessoren. Vorhanden ist das Werk Decas diatribarvm logicarvm in sex syllogas distributa des damals viel gelesenen Verfassers von Schriften zur akademischen Logik und Rhetorik Johann Conrad Dannhauer (1603-1666) in der zweiten Auflage (Marburg: Nikolaus Hampel 1630), die Synopseos Ethicae Libri Duo (Wittenberg: Clemens Berger, August Boreck 1626) des Wittenberger Professors für Logik und Metaphysik Jacob Martini (1570-1649), die Praecognitorum Philosophorum libri duo (Hanau: Wilhelm Antonius 1612) des Danziger Theologen Bartholomäus Keckermann (1571/72-1608), der eine philosophia practica als Grundlagenwissenschaft für alle Disziplinen twickelte. Unter den verschiedenen für den Unterricht bestimmten Kommentaren und Kompendien zur Aristotelischen Philosophie sei nur das zweibändige Hauptwerk des Königsberger Professors für Logik und Metaphysik und nachmaligen Bibliothekars der Schloßbibliothek Andreas Hedio (1640-1703) erwähnt: Organon Aristoteleum (Königsberg: Friedrich Reusner 1686).

2.9 Aus dem Bereich der Medizin liegen 24 Werke vor. Zu den ältesten Beständen zählen die deutsche Übersetzung des achtbändigen medizinischen Lehrbuchs des A. Cornelius Celsus durch Johann Küfner (Die acht Bücher des Hochberühmpten A. Cornelij Celsi von beyderley Medicine ...Jetzund new verdeutscht ... Worms: Sebastian Wagner 1539) und die Synonima gerechte Name und auszlegung aller wörter so man in der Artznei allen Kreutern, Wurtzlen ...und andern dingen in Hebraischer, Griechischer, Arabischer, Lateinischer und mancherley Teutschen sprachen Zu schreibt (Straßburg: Johann Grüninger 1535). Autor ist Lorenz Fries (1485/90-1530/32), der als einer der ersten medizinische Fachbücher in der Landessprache verfaßte. Das wissenschaftliche Lebenswerk des Heidelberger Medizinprofessors Henricus Smetius a Leda (1537-1614), das Miscellanea, befindet sich in der ersten Auflage (Frankfurt a. M.: Jonas Rhode 1611) im Bestand.

2.10 Nur einzelne Werke sind aus den übrigen Gebieten vorhanden. Im Bereich der humanistischen Editionen sind verschiedene Ausgaben von Aristoteles, Cicero und Tacitus erhalten, unter ihnen mehrere Bände mit Cicero-Editionen von Johannes Sturm (1507-1589) und Melchior Junius (1545-1604) aus der Straßburger Offizin des Josias Rihel aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs. Ein Schüler von Sturm in Straßburg war Valentin Georg Rasche (1549-1616), der als Rektor des Altstädtischen Gymnasiums in Königsberg ein für die Schule bestimmtes Rhetorik-Lehrbuch verfaßte (Institutiones Rhetoricae pveriles, Königsberg: Georg Osterberger 1599). Er lehnte sich dabei stark an Melanchthon an, dessen grundlegendes Lehrbuch De Rhetorica libri tres in der ersten Auflage (Wittenberg: Johann Rhau-Grunenberg 1519) im Bestand ist. Rhetorische Lehrbücher gibt es außerdem von Bartholomäus Keckermann (Systematis rhetorici epitome, Hanau: Peter Antonius 1617) und Valentin Thilo (1607-1662; Ideae rhetoricae ... Königsberg: Johann Reusner 1654). Sind die Philologie und die Rhetorik mit jeweils 11 Titeln noch relativ repräsentativ vertreten, ist das für die anderen Disziplinen, etwa die Geographie, die Ökonomie oder die Architektur, nicht mehr der Fall. Hervorzuheben ist wegen ihres regionalen Bezugs die Agricultura Borussico-Brandenburgica (Königsberg: Friedrich Reusner Erben 1684), ein für den grundbesitzenden Adel Ostpreußens wichtiges Werk.

2.11 Besondere Bedeutung gewinnt der heutige Bestand vor allem durch seinen Reichtum an sogenanntem Kleinschrifttum. In 25 Bdn sind 1540 Titel versammelt. Den größten Anteil darunter macht das personale Gelegenheitsschrifttum aus (1372 Drucke), außerdem sind 102 Dissertationen sowie 64 Flugschriften und -blätter zu dieser Gruppe zu zählen. Königsberg ist der wichtigste Druckort der vorhandenen Casualcarmina und Leichenpredigten (fast zwei Drittel der Drucke stammen aus dortigen Offizinen) sowie der Dissertationen (mehr als ein Drittel). Unter den Beiträgern und Verfassern der Casualia finden sich alle großen Namen der literarischen Blütezeit Königsbergs im 17. Jh, angeführt von Simon Dach, Valentin Thilo und Johannes Röling auf der einen und den in Königsberg hervortretenden führenden Musikern Johannes Stobäus und Johannes Eccard auf der anderen Seite. Zahlreiche dieser Drucke sind heute selten, ein noch nicht überschaubarer Teil darf zu den Unikaten gerechnet werden. Hervorzuheben ist ein Konvolut mit 45 Drucken und einem Dutzend handschriftlicher Gedichte auf Mitglieder der Familie von Wallenrodt aus der Feder von Balthasar von Grünendemwalde.

3. KATALOGE

Maschinenschriftliches Verzeichnis der Universitätsbibliothek

[aus dem Jahre 1984; z. Z. werden die Bestände von der Bibliothek komplett katalogisiert]

Computergestützter Katalog der Staats- und Universitätsbibliothek

[von der Universität Osnabrück 1999/2000 erstellt im Rahmen eines Forschungsprojektes zur virtuellen Rekonstruktion der SuUB; thält Altsignaturen]

4.DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Zur Geschichte der Bibliothek und ihrer Bestände vor 1945

Bock, Raphael J.: Nachrichten über Handschriften und alte Druckwerke der Gräflich v. Wallenrodtischen Bibliothek zu Königsberg in Preußen. In: Preußische Provinzial-Blätter 2 (1829) S. 505-518

Diesch, Carl: Fürst Boguslav Radziwill und seine Bücherschenkung an die Königsberger Schlossbibliothek. In: Festschrift Georg Leyh. Aufsätze zum Bibliothekswesen und zur Forschungsgeschichte dargebracht zum 60. Geburtstage am 6. Juni 1937 von Freunden und Fachgenossen. Leipzig 1937, S. 117-128

Diesch, Carl: Die Staats- und Universitätsbibliothek und das wissenschaftliche Leben in Königsberg 1927-1945. Eingeleitet und kommentiert von Manfred Komorowski. In: Bibliothek, Forschung und Praxis 18 (1994) S. 364-383

Goldschmidt, Günther: Die Kulturtat einer ostpreußischen Familie in Königsberg. Zum 300jährigen Jubiläum der Wallenrodtschen Bibliothek. In: Ostdeutsche Monatshefte 10 (1929) S. 210-214

Grunewald, Eckhard: Das Register der Ordensliberei Tapiau aus den Jahren 1541-1543. Eine Quelle zur Frühgeschichte der ehemaligen Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg. In: Berichte und Forschungen. Jahrbuch des Bundesinstituts für ostdeutsche Kultur und Geschichte 1 (1993) S. 55-91

Hagen, Ernst August: Beschreibung der Domkirche zu Königsberg und der in ihr enthaltenen Kunstwerke. Mit einer Einleitung über die Kunst des deutschen Ordens in Preußen, vornämlich über den ältesten Kirchenbau im Samlande. Königsberg 1833, S. 302-315

Juntke, Fritz: Geschichte der von Wallenrodtschen Bibliothek. Leipzig 1927

Königsberger Beiträge. Festgabe zur vierhundertjährigen Jubelfeier der Staats- und Universitätsbibliothek zu Königsberg Preußen. Hrsg. von Carl Diesch. Königsberg 1929

Krollmann, Christian: Die Schloßbibliothek in Königsberg. In: Altpreußische Forschungen 4 (1927) S. 128-149

Kuhnert, Ernst: Geschichte der Staats- und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg. Von ihrer Begründung bis zum Jahre 1810. Leipzig 1926

ders.: Heinrich Zell. In: Beiträge zum Bibliotheks- und Buchwesen. Paul Schwenke zum 20. März 1913 gewidmet. Hrsg. von Adalbert Hortzschansky. Berlin 1913, S. 137-147

ders.: Die Königliche und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg i. Pr. Königsberg 1901

ders.: Die Nova Bibliotheca des Herzogs Albrecht. In: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet. Hrsg. von Georg Leyh. Leipzig 1921, S. 209-219

ders.: Paul Schwenke. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 39 (1922) S. 57-81

Lavrinovic, Kazimir: Albertina. Ocerki istorii Kenigsbergskovo universiteta. K 450-letiju so vremeni osnovanija. Kaliningrad 1995, S. 103-105 (in ergänzter deutscher Übersetzung hrsg. von Dietrich Rauschning. Berlin 1999, S. 114-117) (Abhandlungen des Göttinger Arbeitskreises 13)

Lilienthal, Michael: Historische Beschreibung Des Thums oder der Cathedral-Kirchen der Stadt Kneiphoff-Königsberg. Königsberg 1716, S. 10 ff.

Lilienthal, Michael: Beschreibung der Königsbergischen Schloß-Bibliotheck. In: Erleutertes Preussen 1 (1723) S. 725-766

Müller, Joseph: Die musikalischen Schätze der Königlichen und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg in Preußen. Aus dem Nachlasse Friedrich August Gottholds. Im Anhang: Müller-Blattau, Joseph: Die musikalischen Schätze der Staats- und Universitätsbibliothek zu Königsberg in Preußen. Bonn 1870, Leipzig 1924; repr. Hildesheim 1971

Muther, Theodor: Ein von Crotus Rubeanus aufgenommener Königsberger Bibliotheks-Catalog. In: Altpreußische Monatsschrift 4 (1867) S. 249-254

Reinhold, Hugo: Die Königliche und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg i. Pr. Ein Vortrag. Königsberg 1906

Rohde, Alfred: Die Silberbibliothek des Herzogs Albrecht in Königsberg. Königsberg [1928] (Bilderhefte des deutschen Ostens)

Schwenke, Paul; Lange, Konrad: Die Silberbibliothek Herzog Albrechts von Preussen und seiner Gemahlin Anna Maria. Festgabe der Königlichen und Universitäts-Bibliothek Königsberg i. Pr. zur 350jährigen Jubelfeier der Albertus-Universität. Leipzig 1894

Thielen, Peter Gerrit: Ein Katalog der Kammerbibliothek Herzog Albrechts von Preußen aus dem Jahre 1576. In: Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg/Pr. 4 (1954) S. 202-226

Tondel, Janusz: Biblioteka Zamkowa (1529-1568) ksiecia Albrechta Pruskiego w Królewcu [Die Schloßbibliothek (1529-1568) Herzog Albrechts von Preußen in Königsberg]. Torun 1992

Tondel, Janusz: Eruditio et prudentia. Die Schloßbibliothek Herzogs Albrecht von Preußen. Bestandskatalog 1540-1548. Wiesbaden 1998 (Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens 30)

Tondel, Janusz: Srebrna Biblioteka ksiecia Albrechta Pruskiego i jego zony Anny Marii [Die Silberbibliothek Herzog Albrechts von Preußen und seiner Ehefrau Anna Maria]. Warszawa 1994

Vanselow, Otto: Die von Wallenrodtsche Bibliothek in Königsberg Pr. Königsberg 1931

Volbrecht, Johann Christoph: Beschreibung der Wallenrodischen Bibliotec. In: Erleutertes Preussen 3 (1726) S. 617-655

4.2 Das Schicksal der Königsberger Bibliotheken nach 1945

Garber, Klaus: Apokalypse durch Menschenhand. Königsberg in Altpreußen - Bilder einer untergegangenen Stadt und ihrer Memorialstätten. In: Klaus Garber, Manfred Komorowski und Axel E. Walter (Hrsg.): Kulturgeschichte Ostpreußens in der Frühen Neuzeit. Akten des Internationalen Kongresses in Rauschen/Samland 1994. Tübingen 2000, S. 3-117

Garber, Klaus: Auf den Spuren verschollener Königsberger Handschriften und Bücher. Eine Bibliotheksreise nach Königsberg, Vilnius und Sankt Petersburg. In: Altpreußische Geschlechterkunde 23 (1993) S. 1-22

Garber, Klaus: Königsberger Bücher in Polen, Litauen und Rußland. In: Nordost-Archiv 4 (1995) Heft 1, S. 29-61; um den Anmerkungsapparat erweitert auch in: Dietrich Jöns, Dieter Lohmeier (Hrsg.): Festschrift für Erich Trunz zum 90. Geburtstag. Vierzehn Beiträge zur deutschen Literaturgeschichte. Neumünster 1998, S. 223-225 (Kieler Studien zur Deutschen Literaturgeschichte 19)

Gause, Fritz: Das Schicksal der Handschriften und Inkunabeln der Königsberger Staats- und Universitätsbibliothek. In: Königsberger Bürgerbrief 9 (1972) S. 11

Hubatsch, Walther: Königsberger Frühdrucke in Bibliotheken des Ostens. In: Preußenland 9 (1971) S. 1-12

Iwanow, Juri: Von Kaliningrad nach Königsberg. Auf der Suche nach verschollenen Schätzen. Mit einem Vorwort von Jochen D. Range. Aus dem Russischen von Imke Menzl und Jochen D. Range. Leer 1991, S. 307-317

Jurginis, Juozas: Das Schicksal der Litauen betreffenden Schriften aus Königsberg (in litauischer Sprache). In: Pergalé (1978) Heft 2, S. 144-151 (deutsche Übersetzung von Alfred Franzkeit in: Heimatgruß. Jahrbuch der Deutschen aus Litauen. Leer 1980, S. 119-127)

Jurginis, Juozas: Die Suche nach Archivbeständen in litauischer Sprache (Lithuanika) in Königsberg. In: Königsberger Bürgerbrief 16 (1979) S. 24-26

Komorowski, Manfred: Das Schicksal der Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg. In: Bibliothek 4 (1980) S. 139-154

Lindemann-Stark, Anke; Stark, Werner: Beobachtungen und Funde zu Königsberger Beständen des 18. Jahrhunderts. In: Nordost-Archiv N. F. 4 (1995) S. 63-100

Marcinkevicius, Juosas: Auf der Suche nach Archivalien und alten Druckwerken in Ostpreußen nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Litauen, Preußen und das erste litauische Buch 1547. Jahrestagung des Litauischen Kulturinstituts. Lampertheim 1998, S. 131-146

Walter, Axel E. (Hrsg.): Königsberger Buch- und Bibliotheksgeschichte. Akten des Internationalen Symposions an der Universität Osnabrück vom 15. bis 17. Oktober 1999 (in Vorbereitung)

4.3 Veröffentlichungen zu den Beständen der Bibliothek der Staatlichen Universität Kaliningrad

Aleznikova, Tat'jana: Die Altdrucke aus der Sammlung Wallenrodt in der Universitätsbibliothek Kaliningrad. In: Axel E. Walter (Hrsg.): Königsberger Buch- und Bibliotheksgeschichte. Akten des Internationalen Symposions an der Universität Osnabrück vom 15. bis 17. Oktober 1999 (in Vorbereitung)

Aleznikova, Tat'jana: Trigonometriceskije tablicy Regiomontana i ich znacenie v istorii trigonometrii [Trigonometrische Tafeln aus Königsberg und ihre Bedeutung für die Geschichte der Trigonometrie]. In: XXVIII naucnaja konferencija professorsko-prepodavatel'skogo sostava, naucnych sotrudnikov, aspirantov i studentov [28. Wissenschaftliche Konferenz der Hochschulprofessoren, wissenschaftlichen Mitarbeiter, Aspiranten und Studenten]. Teil 6. Kaliningrad 1997

Aleznikova, Tat'jana: Wallenrodtskaja biblioteka (Stranici istorii) [Die Wallenrodtsche Bibliothek: Aspekte der Geschichte]. In: Kaliningradskie archiv. Material i issledovanija [Kaliningrader Archive. Materialien und Forschungen] 2 (2000) S. 49-56

Stand: 30. Juni 2000

Klaus Garber

Axel E. Walter


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.