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Bibliothek des Staatsarchivs München

Adresse. Schönfeldstraße 3, 80539 München [Karte]
Telefon. (089) 2 86 38-525

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Präsenzbibliothek für Bedienstete und Benutzer des Staatsarchivs.
Sammelgebiete. Allgemeine und bayerische Geschichte; Geschichte Oberbayerns und angrenzender Gebiete; Geschichtliche Hilfswissenschaften, Archivwissenschaft, bestandsbezogene Fachliteratur und Amtsblätter.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten (Lesesaal): Montag 8.15-19 Uhr, Dienstag 8-19 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 8-16 Uhr, Freitag 8-13.30 Uhr. Buchausgabe am Montag und Dienstag nur bis 16 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät (keine Selbstbedienung), Fotostelle, Mikrofilm-Lesegerät, Reader-Printer. Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung empfehlenswert. U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 4 oder 5) bis Haltestelle Odeonsplatz. Kein eigener Parkplatz.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Zusammensetzung der Bibliothek erklärt sich weitgehend aus ihrem Zweck als Amtsbücherei eines Staatsarchivs. Das Staatsarchiv München besteht unter wechselnden Bezeichnungen seit dem frühen 19. Jh, von 1875 bis 1921 unter der Bezeichnung Kreisarchiv München. Von 1921 bis 1959 war es als Kreisarchiv, von 1960 bis 1971 als Staatsarchiv für Oberbayern eine Abteilung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs. Seither ist es als Staatsarchiv München eine eigenständige Staatsbehörde mit der Zuständigkeit für die Mittel- und Unterbehörden und entsprechende Gerichte im Regierungsbezirk Oberbayern.

1.2 Die Zugangsverzeichnisse der Bibliothek sind seit 1883 vorhanden. Soweit danach (und am Bestand selbst) feststellbar, ist die Bibliothek im wesentlichen zunächst aus einem Altbestand, aus Bücherankäufen und Schenkungen hervorgegangen, wenn auch aus dem ältesten Zugangsverzeichnis von 1883 bis 1937 vereinzelt Behördenabgaben nachweisbar sind. 1990 konnte der wertvolle Altbestand der Bibliothek der Regierung von Oberbayern übernommen werden, der mit 2668 Bdn den Zeitraum vom 18. Jh bis ca. 1945 umfaßt (Zählung anhand des Bücherverzeichnisses).

1.3 Gelegentlich deuten Exlibris auf ehemaligen klösterlichen, dann säkularisierten Bibliotheksbestand hin. Andere Einzelstücke tragen Exlibris von Adeligen. Die Allgemeine Zeitung (1812, 1827-1887) ist teilweise mit dem Exlibris der Freiherrlich von Lotzbeck'schen Familien-Fideicommiss-Bibliothek auf Schloß Weyhern versehen. Vereinzelt sind Exlibris der Grafen von Toerring-Gronsfeld und von Preysing nachweisbar. Vermerke deuten auf früheren Besitz der Hofmark Toerring-Jettenbach hin. Teilweise sind direkte Schenkungen (Toerring-Seefeld, 1978) aktenkundig.

1.4 Der Schwerpunkt des Buchbestandes liegt auf dem 19. und 20. Jh. Zuwachs erhält die Bibliothek durch Aussonderungen von Behörden und Gerichten (in größerem Umfang seit den sechziger Jahren des 20. Jhs), Käufe aus dem Bibliotheksetat, Pflichtexemplare und Schenkungen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 25.100 Bdn beläuft sich der historische Bestand bis ca. 1850 auf 473 Bde. Der größere Teil stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Die meisten Titel sind in deutscher Sprache abgefaßt, ein kleinerer Teil in Latein.

2.2 Seit 1978 ist die Bibliothek nach folgender Systematik geordnet: Lexika, allgemeine und bibliographische Nachschlagewerke; Historische Hilfswissenschaften (vor allem auch mit Archivwissenschaft und Archivzeitschriften, Archivführern und -inventaren); Historische Zeitschriften und Reihenwerke; Quellen (Editionen, Regesten, Dokumentationen und Autobiographien); Geschichtswerke (außer Bayern); Geschichte Bayerns (Politik, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, u. a. mit Handbüchern und Historischen Atlanten und einem speziellen Sammlungsgebiet, den Landkreis- und Ortsgeschichten Oberbayerns sowie den Monacensia); Kirche und Kirchenrecht (mit Staatskirchenrecht); Kulturgeschichte (mit eigener Monacensia-Abteilung); Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Recht und öffentliche Verwaltung (mit Quellen, Texten, Kommentaren und Abhandlungen zu allen Rechtsbereichen in der Gliederung der Bayerischen Rechtssammlung). Die Zeitschriften sind den einzelnen Gruppen zugeordnet.

2.3 Von geringen Anteilen vor 1800 erschienener Literatur in anderen Sachgruppen abgesehen, ist die Abteilung mit dem ältesten Bestand (nach Sichtung im Magazin) die Rechtsabteilung. Hier stammen aus dem 16. Jh 8 Bde, davon 4 in Latein, aus dem 17. Jh 10 Bde, davon 4 in Latein, aus dem 18. Jh 111 Bde, davon 3 in Latein. Die ältesten Werke sind das Corpus Juris Civilis und das Corpus Juris Canonici in einer unvollständigen Ausgabe (Lyon 1512) mit dem Exlibris des Michael Bardt von Harmating (Härmeding und Bäsenpach) und die Bayerische Landesordnung von 1553 (mit weiteren Rechtsquellen des 16. Jhs in einem Sammelband gebunden, der das Exlibris des Pollinger Propstes Franziskus Töpsl trägt). Der Commentarius Amplissimus in Jus Provinciale Bavaricum von 1695 enthält das Exlibris des Propstes Jakob von (Herren-)Chiemsee und das (spätere) Exlibris des Chur-Pfalzbairischen geheimen Landesarchivs in München. Eine Sammlung der Kurpfalz-Baierischen Landes-Verordnungen von 1784 trägt den Eigentumsvermerk der Bibliothek der Universität (Akademie) Ingolstadt bzw. den Besitzstempel der Universität (Akademie) Landshut.

2.4 Eine eigene Abteilung bilden die Amtsblätter (Gesetz- und Verordnungsblätter der bayerischen und der Reichs- bzw. Bundesbehörden). Eine Sammlung von Schuljahresberichten (mit Schulprogrammen o. ä.) beginnt 1780. Sie war bis zur Neuordnung der Bibliothek 1978 Bestandteil derselben. Seither ist sie der Abteilung Dokumentation (Zeitgeschichtliche Sammlung) zugeordnet.

2.5 Als besonderer Teil der Bibliothek ist derzeit noch die Altbibliothek der Regierung von Oberbayern aufgestellt. Dieser Komplex wird in den Hauptbestand eingearbeitet. Die umfangreichen Gruppen sind Recht, Innere Verwaltung, Finanz- und Steuerwesen sowie Geschichte. Eine weitere Abteilung ist die weitgehend in Analogie zu vorstehender Ordnung aufgebaute, auch für den Archivbenutzer frei zugängliche Lesesaalbibliothek.

3. KATALOGE

Hauptkatalog

[Verfasser-, Sach-, Orts- und Personenkatalog, der auch die Lesesaalbibliothek umfaßt, nach Hausregeln]

Lesesaalkatalog [in gleicher Anordnung]

Katalog der Amtsblätter [nach Hausregeln]

Bücherverzeichnis der Regierung von Oberbayern [in sachthematisch-chronologischer Gliederung der Titel, nach Hausregeln]

Standortkatalog [im Aufbau, nach Hausregeln]

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

Stand: Dezember 1991

H. Eberhard Zorn


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.