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Staatsbibliothek

Adresse. Neue Residenz, Domplatz 8, 96049 Bamberg [Karte]
Telefon. (0951) 95503-0
Telefax. (0951) 95503-145
E-Mail. [info@staatsbibliothek-bamberg.de]
URL. [http://www.staatsbibliothek-bamberg.de]
Bibliothekssigel. <22>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Wissenschaftliche Regionalbibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: in Absprache mit der Universitätsbibliothek Bamberg, besonders allgemeine und fächerübergreifende Literatur. 2. Besondere Sammelgebiete: Bamberg (mit handschriftlicher und graphischer Überlieferung; u. a. Stammbücher und Poesiealben), Fränkische Schweiz, Franken; E. T. A. Hoffmann. Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Sofortbedienung für neuere Bestände. Geschlossene Magazine. Auskünfte (auch) schriftlich. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-17 Uhr, Samstag 9-12 Uhr, im August Montag bis Freitag 9-17 Uhr. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte (für neuere Literatur), Mikroform-Lesegeräte, digitaler Reader-Printer; Lichtbild- und Digitalisierungsstelle
Gedruckte Informationen. Handzettel.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung mit Nennung des Forschungsvorhabens empfehlenswert. - Busverbindung ab Bahnhof (alle Linien) bis zum Zentralen Omnibusbahnhof, von dort Busverbindung (Linie 10) bis Haltestelle Domplatz oder Fußweg (ca. 10 Minuten). - Aus Richtung Würzburg A 3, Ausfahrt Bamberg, B 505; aus Richtung München A 3, ab Autobahnkreuz Fürth/Erlangen A 73 bis Ausfahrt Bamberg-Süd; aus Richtung Berlin A 9, ab Autobahndreieck Bayreuth-Kulmbach A 70. Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage Geyerswörth.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Staatsbibliothek Bamberg entstand im Zuge der Säkularisation 1803, um die Buchbestände der aufgelösten Stifte und Klöster des Fürstbistums Bamberg und der aufgehobenen Universität Bamberg aufzunehmen. In diese Bestände eingegangen sind bis in die Gegenwart eine Reihe von Stiftungen und Vermächtnissen weiterer geistlicher und weltlicher Persönlichkeiten und Institutionen. Die in der Bibliothek vereinigten Hss. und Drucke belegen in einer weitgehend ungebrochenen Linie das bis ins Mittelalter zurückreichende geistige Leben der Stadt Bamberg und ihres Umlandes.

1.2 Unter Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen (1609-1622) wurde 1611 die Büchersammlung der Jesuiten begründet, die in der Folgezeit durch eine Reihe wichtiger Vermächtnisse, vor allem von Bamberger Weihbischöfen, vermehrt wurde. Von 1648 bis 1773 war sie die Bibliothek der von Jesuiten geführten Akademie, der späteren Universität. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens begann unter Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (1779-1795) eine kontinuierliche Pflege, die sich in der Verbindung von Hofbibliothek, eigener Privatbibliothek und Jesuitenbibliothek zur Universitätsbibliothek zeigt. Nach dem Übergang an Bayern wurde die Universität zu einem Lyzeum " herabgestuft".

1.3 Im Zuge der Säkularisation mehr oder weniger vollständig übernommen und bis 1805 eingegliedert wurden Hss. und Drucke aus den Bamberger Stiften und Klöstern, vor allem vom Domkapitel, den Franziskanern, Dominikanern und Karmeliten, den Benediktinerabteien Michelsberg und Banz, der Zisterzienserabtei Langheim und dem Sommersitz der Fürstbischöfe, Schloß Seehof bei Bamberg, kaum dagegen von anderen Klöstern außerhalb der ehemaligen Haupt- und Residenzstadt.

1.4 Die Bestände dieser Bibliotheken wurden am Ort der ehemaligen Universitätsbibliothek (heute Teilbibliothek Katholische Theologie, An der Universität 2) mit dieser vereinigt durch den Einsatz vor allem des Exzisterziensers Heinrich Joachim Jaeck (1777-1847). Die Größe lag zu dieser Zeit bei etwa 60.000 Bdn. Entsprechend den wechselnden politischen Verhältnissen wurde die Bibliothek als Kurfürstliche, ab 1806 als Königliche, ab 1918 als Staatliche Bibliothek bezeichnet, bis sie 1966 in Staatsbibliothek umbenannt wurde. 1965 zog sie in die ehemals fürstbischöfliche Neue Residenz am Domberg um.

1.5 Durch die Zusammenführung großer Büchermengen verwandter Institutionen fielen zahlreiche Dubletten sowie Literatur an, der zur damaligen Zeit ein so geringer Wert beigemessen wurde, daß sie als Altpapier verkauft wurde. Auch die Abgabe z. B. von Klassikertexten an das Bamberger Gymnasium wurde praktiziert. Jaeck erschloß nicht nur die übernommenen Bestände, sondern sorgte auch für ihre Vermehrung durch Einbindung der Bibliothek in das rege geistig-kulturelle Leben der Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jhs, das sich im Gefolge der Aufbruchsstimmung nach dem Ende fürstbischöflicher Herrschaft entfaltete ( u. a. zeitweilige Verbindung mit einer Lesegesellschaft " Museum"). Erhebliche Zuwendungen erfolgten auf seine eigenen Kosten.

1.6 Ein besonderes Augenmerk richtete er auf die Erweiterung und Vervollständigung des Bestandes an Bambergensien. Dieser Begriff wurde von ihm im Sinne der damaligen Zeit für Publikationen über Bamberg und von Autoren angewandt, die in Bamberg oder im Umland geboren waren oder dort gelebt hatten, auch wenn sie sich mit nichtbambergischen Themen befaßten. Diese Grundkonzeption wurde später bei der Bildung des Fonds der Res Bambergenses (R. B.) beibehalten.

1.7 Die Bedeutung der Bibliothek und ihrer Bestände war bald unumstritten, nicht zuletzt durch Jaecks persönliche Verbindungen, die er durch eine ausgedehnte Korrespondenz und Bibliotheksreisen u. a. nach Österreich, Italien, Frankreich und England ausbaute, sowie durch seine reiche wissenschaftlich-publizistische Tätigkeit. Damit entstand ein ganz anderes Bild als das weitverbreitete negative, das Friedrich Nicolai im 18. Jh gezeichnet hatte. Zahlreiche auswärtige Besucher wie Bertuch, Meyerbeer, Fichte, Liszt, Immermann oder Schmeller belegen das.

1.8 Erhielten die Vorgängerbibliotheken Zugänge vor allem durch geistliche Würdenträger, so waren Schenkungen und Zuwendungen von Bamberger Bürgern während des 19. Jhs bei fehlender staatlicher Dotation eine erhebliche Quelle der Bestandsvermehrung. In diesen Zuwendungen spiegelt sich die zunächst durch Jaeck mit geweckte Verbundenheit von Einwohnern und Bibliothek.

1.9 Bedeutende Zugänge waren die Bibliotheken und Graphischen Sammlungen des Bamberger Kunsthistorikers Joseph Heller (1851, s. u. 2.48; 2.70) und des Freiherrn Emil Marschalk von Ostheim (1903, s. u. 2.49-2.50), erstere noch durch Jaeck angeregt, letztere unter dem Direktorat von Friedrich Leitschuh (1874-1898).

1.10 Einen nahezu universalen Charakter besitzen die ohne eigene Signaturkennzeichnung im Bestand aufgegangenen Zuwendungen Johann Lucas Schönleins (1793-1864). Der aus Bamberg gebürtige Professor der Medizin und Kgl. preußische Leibarzt schenkte nicht nur von seinen Wirkungsstätten Zürich und vor allem Berlin aus laufend z. T. erlesene Werke, sondern vermachte testamentarisch 1864 der Bibliothek einen weiteren Teil seiner Bücher. Außer medizinischen Werken umfaßt sie Geschichte und Geographie, vor allem Reiseliteratur, außerdem Naturwissenschaften und andere Fachgebiete, insgesamt etwa 10.000 Bde. Seine eigentliche Fachbibliothek erhielt seine erste Wirkungsstätte, die Universität Würzburg.

1.11 Eine Reihe anderer Bibliotheken ist ebenfalls im Bestand aufgegangen, andere wenigstens als Komplex von den Signaturen her greifbar. Zu ersteren gehören die Büchersammlungen des fürstbischöflichen Notars Johann Neydecker (1672, mehrere hundert Bde Rechtswissenschaft), des Weihbischofs Friedrich Förner (auch Forner, 1630, mehrere hundert Bde zur Reformation und Gegenreformation), des Medizinalrats Joseph Weigand (1832, 1800 Bde Medizin), des englischen Schiffskapitäns Th. Dempster Gordon (1895, 1667 Titel überwiegend des zweiten Drittels des 19. Jhs mit Werken vor allem zur englischen und französischen Philologie, zeitgeschichtlichen, biographischen und kulturgeschichtlichen Werken, Reiseliteratur u. a.), des Oberstabsarztes in Mannheim Dr. Christian Röhring (1880-1920) und des Apothekers Joseph Schedel (1943, ca. 1300 Bde Kulturgeschichte vorwiegend Japans und Chinas um 1900). Zu letzteren zählen die des Sanitätsrates Karl Nikolaus Schönke (247 Nummern zu E. T. A. Hoffmann, 1910) und des Gymnasialprofessors Oskar Krenzer (1962, 8000 Bde, insbesondere Deutsche Literatur und Geschichte des 18. und 19. Jhs).

1.12 Die Teile der Buchbestände von Vereinigungen Bamberger Bürger mit gesellig-kultureller Zielsetzung wie der " Harmonie" oder des " (Neuen) Museums", die entweder von vornherein der Bibliothek zufielen oder in der zweiten Hälfte des 19. Jhs z. T. zum Papierpreis übernommen wurden, spiegeln in der Fülle des politischen Tagesschrifttums aus der Zeit des Vormärz und der über Jahre abonnierten literarisch-kritischen Zeitschriften die weitgefächerten Interessen der Einwohner.

1.13 Eine weitere wichtige Rolle der Bestandsvermehrung bis ins 20. Jh hinein spielten Institutionen und Vereine. Die größeren Zugänge sind die Bibliotheken der Naturforschenden Gesellschaft Bamberg (1927, 10.000 Bde), der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft (1958, 166 Bde, Depositum), des Alten Gymnasiums Bamberg (1962, 3777 Bde) und das Depositum des Historischen Vereins Bamberg (1963, 15.000 Bde, dazu später die Handschriften- und Graphiksammlung). Sie sind überwiegend durch eigene Kataloge oder Repertorien erschlossen.

1.14 Es dauerte bis 1865, daß erstmals ein fester Etat erreicht wurde. Zur Finanzierung von Neuerwerbungen und der gezielten Ergänzung lückenhafter Bestände dienten Dublettenverkäufe. Der Umfang der Veräußerungen läßt sich aus dem " Doubletten-Verzeichnis" von 1833 ermessen, bei dem von ca. 2800 Titeln rund 600 Inkunabeln oder als solche bezeichnete Werke waren. Hierzu wurde auch eine eigene Suchliste zur Lückenergänzung veröffentlicht. Durch die fehlende Dotierung war es nicht möglich, Zeitschriften und Fortsetzungswerke kontinuierlich zu erwerben und damit z. B. den vom Kloster Banz oder den Lesegesellschaften übernommenen Fundus fortzusetzen.

1.15 Spiegeln die Bestände bis ins 18. Jh hinein die auf der lateinischen Sprache beruhenden geistig-kulturellen (weniger die literarischen) Tendenzen, so erfolgte durch die Übernahme der Bibliothek des Klosters Banz, das sich frühzeitig zu einem Zentrum der katholischen Aufklärung entwickelt hatte, und die Schenkungen des 19. Jhs eine deutliche Verschiebung dieser Akzente. Hierzu trug auch die Übernahme und gesonderte Aufstellung der schon äußerlich repräsentativen wittelsbachischen Fürstenbibliothek des Herzogs Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken auf Schloß Karlsberg (Bip., 1807/1808, s. u. 2.51-2.53) bei.

1.16 Es hängt mit der Entstehungsgeschichte der Bibliothek zusammen, daß sie zwar die Auseinandersetzungen von Reformation und Gegenreformation in zeitgenössischen Ausgaben intensiv reflektiert, daß aber das Zeitalter der Aufklärung nur in geringem Umfang, vor allem durch die Bestände des Klosters Banz und der Karlsberg-Bibliothek, repräsentiert wird. In den historischen und geisteswissenschaftlichen Disziplinen zeigt sich im 19. Jh der Übergang von einer liberalen zu einer stark konservativ ausgerichteten Haltung. Die fehlende oder geringe Dotierung im 19. und 20. Jh erweist sich auch darin, daß auf Gebieten wie Geschichte des Auslandes, Klassische Philologie, Botanik, Geographie, Reisebeschreibungen sowie einigen theologischen, juristischen und medizinischen Teilgebieten die erste Hälfte des 19. Jh stärker vertreten ist als die zweite - hier werden die mit den Schenkungen verbundenen Brüche und Zäsuren besonders deutlich.

1.17 Charakteristisch für die in der Regel geschlossen und ohne Auswahl übernommenen Vermächtnisse ist der hohe Anteil an Kleinschrifttum bis hin zu Prospekten, Sonderdrucken, Ratgeberliteratur und anderen Ephemera, die heute z. T. Seltenheitswert besitzen. In den Vermächtnissen besonders vertreten sind Geschichte, Kunst, Theologie, Medizin, Naturwissenschaften und Rechtswissenschaften.

1.18 Die Bibliothek ist in ihrem Bestandsaufbau überwiegend geisteswissenschaftlich orientiert. Durch das Säkularisationsgut ebenso wie durch die Schenkungen des 19. Jhs konnte sie in einer Reihe von Disziplinen den Anschluß an die wissenschaftliche Entwicklung halten. Es wurden vielfältige Akzente gesetzt, die in der Summe das Bild einer wissenschaftlichen Universalbibliothek ergeben und ihr eine überregionale Bedeutung verleihen. In ihrer heutigen Erwerbungspolitik wird sie durch die Pflege ihrer wertvollen Altbestände und von ihrer (jüngst durch die Pflichtexemplargesetzgebung bestätigten) Rolle als Regionalbibliothek für den oberfränkischen Raum bestimmt, weiterhin durch die Aufgaben der Literaturversorgung, die sie - durch Kooperationsregelung festgelegt in Abstimmung mit der Universitätsbibliothek Bamberg wahrnimmt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Einschneidend für den Bestand mit den z. T. erst in Ansätzen erfaßten Provenienzen wurde die systematische Neuaufstellung durch Friedrich Leitschuh im letzten Viertel des 19. Jhs. Dabei wurden einzelne Fonds neben dem allgemeinen Bestand beibehalten, jeweils mit weitgehend identischer Sachgliederung. Die meisten Sachgruppen gibt es demnach fünfmal, im allgemeinen Bestand, bei den Res Bambergenses (R. B.), bei den Bibliotheken Joseph Heller (J. H.) und Emil Marschalk von Ostheim (M. v. O.) sowie (teilweise) in der Karlsberg-Bibliothek (Bip.). Da man aus praktischen Gründen bis zu fünf Formate trennte, ergeben sich insgesamt etwa 2000 Signaturgruppen.

2.2 Eine Literatursuche nach sachlichen Gesichtspunkten ist bei dieser starken Aufsplitterung nur über eine Schlagwortkonkordanz der Signaturgruppen möglich. Erschwerend kommt hinzu, daß diese Maßnahme nicht vollendet wurde und daß mit dem ansehnlicheren Teil der Reste barocke Schauräume mit den aus dem Dominikanerkloster übernommenen Regalen gewonnen wurden.

2.3 Grundlage der Bestandsbeschreibung ist die detaillierte Auszählung des allgemeinen Bestandes, der Res Bambergenses und der Bibliothek Joseph Heller nach Jahrhunderten und Sprachen anhand der sachlich geordneten, standortgebundenen Repertorien. Unklare Fälle wurden durch Autopsie gelöst. Für das 16. und 19. Jh wurde eine Zweiteilung vorgenommen, so daß sich Unterschiede in der Bestandsentwicklung der beiden Jahrhunderthälften ablesen lassen.

2.4 Von dieser detaillierten Zählung ausgenommen blieben die Inkunabeln (3442 Titel), die in den Inkunabel-Repertorien verzeichneten Drucke des 16. Jhs vor allem aus der Zeit der Reformation sowie Drucke aus Bamberger Offizinen, die Karlsberg-Bibliothek (Bip., ca. 11.400 Bde überwiegend des 18. Jhs), die nur nach Lokalsignaturen aufgestellten Bestände in den Dominikaner-Regalen (ca. 4000 Bde vom 16. bis 18. Jh, mit einem Schwerpunkt im 17. Jh) sowie die durch einen gedruckten Katalog erschlossene und in sich weitgehend homogene Bibliothek Marschalk von Ostheim (14.252 Bde überwiegend aus dem 19. Jh). Die Bestände wurden jedoch jeweils übersichtsweise beschrieben.

2.5 Ebenso ausgenommen blieben das Depositum des Historischen Vereins Bamberg mit geschätzten 6500 Bdn bis 1900, das Alte Gymnasium mit 3777 Bdn, die Gruppe der Personalschriften eigener Aufstellung mit 4580 Exemplaren, der Bestand an Auktions- und Kunstkatalogen eigener Aufstellung mit 1362 Bdn, die 1440 Sammelbände und Kapseln der Dissertationen, die 199 Kapseln der Schulprogramme und Jahresberichte, die ca. 300 Titel vor 1900 in der Sammlung Oskar Krenzer sowie das vorläufig bis 2002 befristete Depositum der ca. 12.500 Bde Jagdliteratur der " Bibliotheca Tiliana" ( s. u. 2.55).

2.6 Aus der Auswertung ergibt sich trotzdem eine im wesentlichen genaue Übersicht über die Bestandsstruktur. Die Zuordnung der einzelnen Sachgebiete erfolgte bis zu einem gewissen Grad unabhängig von der Aufstellungssystematik der Bibliothek.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.7 Bei einem Gesamtbestand von ca. 392.000 Bdn beträgt der durch Auszählung der Repertorien ermittelte historische Bestand 80.009 Titel (dazu 3442 Inkunabeln). Im einzelnen sind es 8305 Titel aus dem 16. Jh, 10.485 aus dem 17. Jh, 16.678 aus dem 18. Jh und 44.541 aus dem 19. Jh. Darüber hinaus gibt es ca. 47.810 unberücksichtigte Bde bzw. Titel in weiteren Bestandsgruppen vor 1900, so daß beim historischen Bestand insgesamt von ca. 130.000 Einheiten auszugehen ist.

2.8 Die Bandzahl liegt naturgemäß für alle Jahrhunderte, jedoch besonders für das 18. und 19. Jh, erheblich über der Titelzahl. Entsprechend der Zusammensetzung des Bestandes finden sich viele Werke aus dem katholischen und oberdeutschen Raum mit z. T. signifikanten Abweichungen in Druckbild und Sprachstand zu den Drucken des norddeutschen Raumes. Das 16. Jh ist mit vielen Kölner und Basler Drucken vertreten.

2.9 Durch Auszählung der Repertorien wurden insgesamt 80.009 Titel ermittelt. Der Anteil des Lateinischen (20.879 Titel) ist bis ins 18. Jh hoch, wie auf Grund der Bestandsgeschichte nicht anders zu erwarten. Obwohl bei nahezu allen Fachgebieten im 18. Jh der Wechsel zum Deutschen eintritt, das durch die Erwerbungen des 19. Jhs seine Vorrangstellung festigt (insgesamt 51.153 Titel), bleibt das Lateinische in der Staats- und Rechtswissenschaft dominierend, da die Erwerbungen des 19. Jhs nicht die hohen Bestände der früheren Jahrhunderte ausgleichen konnten. Latein und Deutsch sind in allen Bestandsgruppen die vorherrschenden Sprachen, in der Karlsberg-Bibliothek ist es Französisch. Im 19. Jh tritt bei Französisch und Englisch ein signifikanter Zuwachs ein, der bei Englisch u. a. auf die Bibliothek des englischen Kapitäns Th. Dempster Gordon zurückzuführen ist (Französisch insgesamt 3589, Englisch 1689 Titel).

2.10 Unter den übrigen europäischen Sprachen ragt Italienisch mit 1038 Titeln heraus, dessen relativ starke Präsenz seit dem 16. Jh aus den Beziehungen des Klerus zu Italien erklärbar ist (Spanisch und Portugiesisch 302 Titel). Vereinzelte Titel russischsprachiger Literatur des 19. Jhs finden sich in nahezu allen Bestandsgruppen (slawische Sprachen insgesamt 147 Titel). Griechisch (758 Titel) und Hebräisch gibt es außer in den entsprechenden Philologien in der Gruppe Theologie und Religionswissenschaft, u. a. in polyglotten Bibelausgaben. Sonstige germanische Sprachen (vor allem Niederländisch) machen 121 Titel aus. 333 Titel in sonstigen Sprachen enthalten einen größeren Komplex Hebräisch und haben Schwerpunkte bei Bibeln (119 Titel) sowie Sprache und Literatur.

Systematische Übersicht

2.11 In der von Leitschuh aufgestellten Ordnung existiert weder eine Gruppe Allgemeines, noch gibt es durchgängig für alle Disziplinen verwendbare Formalgruppen. Deshalb wurde für diese Auswertung aus den fachlich übergreifenden Repertorien wie Gesammelte Schriften, Biographien, Zeitschriften, Briefsammlungen, Reden, Schriften gelehrter Gesellschaften, Sammlungen von Geschichtsquellen, Urkunden und Quelleneditionen eine Gruppe Allgemeines gebildet. Allgemeinbibliographien, Buch- und Bibliothekswesen sind unter Literaturgeschichte subsumiert und für die vorliegende Auswertung nicht separierbar. Die Erwerbung der bibliothekarischen Fachliteratur weist für die Vergangenheit eine Reihe von Lücken auf, die erst in jüngster Zeit durch den Erwerb von Antiquaria oder Nachdrucken geschlossen werden konnten. Der Gesamtbestand beträgt 6966 Titel, von denen durch den hohen Anteil bei den Biographien und Zeitschriften 4863 auf das 19. Jh entfallen.

Sprach- und Literaturwissenschaft

2.12 In der Sprach- und Literaturwissenschaft (historischer Bestand 15.622 Titel) sind auch die allgemeinen Bibliographien und Nachschlagewerke sowie die Literatur zum Buchwesen im Sinne der Literärgeschichte mitgezählt. Der mengenmäßige Aufschwung in dieser vorwiegend deutschsprachigen Gruppe beginnt erst mit dem 19. Jh. Die Ausstattung war mit ein Grund dafür, daß (bis Anfang 1994) die Fernleihabwicklung auch der Universitätsbibliothek der Staatsbibliothek zugedacht wurde.

2.13 Aufgrund der Bildungstraditionen der säkularisierten Institutionen und der Universitätsbibliothek ist der Anteil an Ausgaben griechischer und lateinischer Klassiker, auch in deutschen Übersetzungen, vergleichsweise hoch. Überproportional vertreten ist dabei das 16. Jh, gefolgt vom 19. Jh aufgrund der sich neu etablierenden Schul- und Bildungsinstitutionen Bambergs. Ob der relativ geringe Anteil des 17. und 18. Jhs an dieser Literatur so zu erklären ist, daß die zahlreichen, immer wieder aufgelegten Ausgaben dieser Jahrhunderte verschlissen waren und ausgeschieden wurden, ist ungewiß.

2.14 Die Zusammensetzung des Bestandes an Neueren Sprachen und Literaturen reflektiert bis ins 18. Jh die geistliche Ausrichtung der Vorbesitzer. Daraus ergibt sich, daß deutsche, französische und englische Literatur des 17. und 18. Jhs in zeitgenössischen Ausgaben oder Übersetzungen völlig unterrepräsentiert ist. Lediglich durch die Bestände der Karlsberg-Bibliothek ist für die französische Literatur des 18. Jhs einschließlich der Übersetzungen deutscher und englischer Literatur ein bemerkenswerter, überregional bedeutsamer Bestand zu verzeichnen ( s. u. 2.51-2.53). Die Werke der europäischen Literaturen sind zum überwiegenden Teil in Ausgaben des 19. Jhs, z. T. auch als Schul- und Jugendausgaben, vertreten. In großem Umfang vorhanden sind die Ausgaben des Reclam-Verlages, des Verlages Hendel in Halle (Bibliothek der Gesamt-Literatur) und des Verlages Janke in Berlin.

2.15 Insgesamt sind die Texte, auch die der klassischen deutschen Literatur, nicht immer in Ausgaben vorhanden, die auch für eine wissenschaftliche Verwendung in Frage kommen, sondern die für ein breitgefächertes Lesepublikum gedacht waren. Vermutlich bedingt durch die Schenkungen des 19. Jhs und Zugänge aus Leihbibliotheken ist englische, französische und deutsche Trivialliteratur dieser Zeit vorhanden, darunter auch ein umfangreicher Bestand an frühen deutschen Jules-Verne-Ausgaben. Viele Ausgaben repräsentieren die zeittypischen Fortsetzungsromane oder die sogenannte Eisenbahnlektüre. Daraus ergibt sich für die zweite Hälfte des 19. Jhs ein fast doppelt so großer Bestand an Belletristik wie für die erste Hälfte.

2.16 Deutsche Literatur ist in einem erheblichen Umfang erst seit dem 19. Jh vertreten. Größere Komplexe umfassen die Werke Jean Pauls, Christoph Martin Wielands und E. T. A. Hoffmanns. Der bedeutende Bestand an Hoffmanniana wird systematisch ausgebaut. Die Kinder- und Jugendliteratur liegt gewöhnlich in Werken erbaulichen und belehrenden Inhalts vor.

2.17 Unter den sprachwissenschaftlichen Werken sind Wörterbücher und Grammatiken auch ohne deutsche Komponente, z. B. Englisch-Spanisch. Die Literatur des Auslandes ist meist in deutschen Übersetzungen des 19. Jhs vertreten; unter der russischsprachigen Literatur finden sich einige seltene Ausgaben aus westeuropäischen Exilverlagen. Der Bestand an deutscher und ausländischer Belletristik und literaturwissenschaftlichen Werken wurde durch die Bibliothek Oskar Krenzer erweitert.

Kunst, Archäologie, Musik

2.18 Mit 4746 Titeln ist dieser Bestand relativ klein, jedoch bedeutsam. Sein Schwerpunkt liegt, nicht zuletzt dank der Sammeltätigkeit Joseph Hellers, auf der kunstwissenschaftlichen Literatur des 18. und 19. Jhs, vor allem auf dem Gebiet der graphischen Techniken (s. a. 2.48). Neben der Kunstliteratur existiert ein größerer Bestand an Mappen und Galeriewerken insbesondere des 19. Jhs zu den Gebieten Malerei, Graphik, Kunstgewerbe, Architektur, Kostüm- und Bühnenbilder, Porträts, die durch die gesondert aufgestellten und erschlossenen Bestände der Graphischen Sammlungen ergänzt werden. Werke der Baukunst und Architektur des 16. bis 18. Jhs reflektieren vor allem die Bautätigkeit der Klöster. In dieser Gruppe finden sich als Einzelblätter in Mappen eine größere Zahl von politischen Karikaturen und illustrierten Flugblättern vor allem des 19. Jhs, die z. T. auf Schenkungen Marschalks von Ostheim zurückgehen. Außerdem wird hier ein Teil der Auktions- und Kunstkataloge verzeichnet. Emblematische Schriften des 16. bis frühen 18. Jhs spiegeln in repräsentativer Zahl die Gattung (einschließlich Jesuitenemblematik). Der Bestand wird fortgeführt.

2.19 An Musikalien sind bis zum Erscheinungsjahr 1800 ca. 100, für die Zeit von 1801 bis 1900 ca. 1700 Titel vorhanden. Die Bestände sind z. T. im Répertoire international des sources musicales nachgewiesen. Vom Musikverein wurden seit dem 19. Jh 55 lfd. Meter an Musikalien übernommen, überwiegend Drucke von Werken, die im 19. Jh bekannt und beliebt waren (vor allem Orchester- und Kammermusik, auch Klavierauszüge), dazu Abschriften.

Geschichte, Historische Hilfswissenschaften, Kulturgeschichte

2.20 Diese Gruppe mit insgesamt 10.385 Titeln spiegelt in ihren Zuordnungen und in der Erschließungstiefe die Anschauungen der früheren Bearbeiter, die, entgegen den im 19. Jh bereits verbreiteten Erkenntnissen, Flugschriften und Kleinschrifttum zu einzelnen Ereignissen oder zur Geschichte einzelner Länder nicht als historische Quellen ansahen, sondern sie in Gruppen wie Politik oder Miszellanschriften unterbrachten. Insgesamt befinden sich hier und in den Dominikaner-Regalen sowie der Karlsberg-Bibliothek u. a. Schriften zum Dreißigjährigen Krieg, zu den Josephinischen Reformen, zur Französischen Revolution, zur Judenemanzipation und zur Geschichte politischer Bewegungen und Parteien im Vormärz. Ein erheblicher Teil der Flugschriften des 17. Jhs kommt aus dem 1672 für die fürstbischöfliche Hofbibliothek erworbenen Nachlaß des Hofrates Johann Neydecker. Ein Teil des politischen Kleinschrifttums des 19. Jhs stammt weitgehend aus den geselligen Vereinigungen der Bamberger Bürgerschaft, der " Harmonie" und dem " Neuen Museum".

2.21 Einen besonderen Akzent erhält die Sammlung historischer Literatur durch die gesondert aufgestellte Bibliothek des Freiherrn Emil Marschalk von Ostheim (1841-1903, s. a. 2.49-2.50). Ihre Schwerpunkte liegen bei der Geschichte der europäischen Revolutionen zwischen 1789 und 1848, der Kulturgeschichte, Genealogie und Heraldik. Gesammelt wurden weiterhin Flugschriften, Einblattdrucke, Plakate, Proklamationen und Graphik. Der Buchbestand beträgt 14.252 Bde.

2.22 Eine weitere Quelle für Literatur zur Geschichte des 18. Jhs sind die Bestände der Karlsberg-Bibliothek (s. a. 2.51-2.53). In ihr findet sich ein geschlossener Komplex von 5 lfd. Metern an Flugschriften, amtlichen Verlautbarungen und sonstigen Quellenschriften zur Französischen Revolution.

2.23 Vorwiegend geschichtswissenschaftliche Literatur enthält auch die Bibliothek des Historischen Vereins Bamberg (s. a. 2.54), in erster Linie Zeitschriften des 19. und 20. Jhs, die aufgrund der Tauschbeziehungen über den regionalen Rahmen hinausreichen, außerdem gewöhnlich regional gebundene Werke.

2.24 Ein spezieller Fonds " Res Bambergenses" (R. B.) verzeichnet Veröffentlichungen über oder aus Bamberg einschließlich des ehemaligen Fürstbistums. Die Thematik der Gruppe geht über den regionalgeschichtlichen Rahmen im heutigen Sinne weit hinaus. Ihr Bestand von 762 Titeln ist in der Gesamtzahl dieser Gruppe enthalten, nicht dagegen der Komplex Kleinschrifttum zu besonderen Anlässen oder Feiern, Prospekte, Werbematerial, Programme von Vereinen, Gesellschaften, Firmen, Verwaltungseinrichtungen, der thematisch geordnet in Kapseln aufbewahrt wird. Einschlägige Literatur findet sich außerdem verstreut in anderen Beständen wie Marschalk von Ostheim und Joseph Heller.

2.25 Die Schwerpunkte des Bestandes an Historischen Hilfswissenschaften (762 Titel) liegen vor allem im 18. und 19. Jh; der relativ geringe Umfang ist durch die Zuordnung zu anderen Gruppen zu erklären ( z. B. Genealogie und die dazugehörigen Personalschriften). Einen umfangreicheren Komplex bieten die Bibliothek Marschalk von Ostheim und die Karlsberg-Bibliothek.

2.26 Die 556 Titel zum Militärwesen gehen insbesondere auf die Übernahme eines Teils der Büchersammlung des Kgl. Bayerischen Infanterie-Regiments Nr. 5 zurück. Hier gibt es neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen auch Dienstinstruktionen und anderes Kleinschrifttum überwiegend des 19. Jhs ohne regionale Eingrenzungen. Außerdem finden sich verwandte Titel in den Bereichen Geschichte, Medizin und der Karlsberg-Bibliothek ( s. u. 2.51-2.52).

2.27 Der Bestand zur Kulturgeschichte, Volks- und Völkerkunde umfaßt 571 Titel mit Schriften zum Wunder- und Aberglauben, Verkehr mit Geistern, Spiritismus, Theosophie, Kabbala, aber auch zu Frauenfragen, Sexologie und Flagellanten. Über Zauberei, Duelle und Hexenprozesse findet sich Literatur vor allem beim Strafrecht.

Philosophie, Pädagogik, Sport

2.28 Die Gruppe Philosophie (2096 Titel) enthält entsprechend den älteren Wissenschaftskonzepten zahlreiche Schriften zur allgemeinen Naturwissenschaft, außerdem auch Schriften Melanchthons, Moses Mendelssohns und Christian Wolffs in frühen Ausgaben. Eine besondere Abteilung ist dem Thomismus gewidmet. Die ältere Literatur bis zum 18. Jh ist fast ausschließlich lateinisch, seitdem ebenso ausschließlich deutsch und verdoppelt sich nahezu vom Umfang her.

2.29 Die Gruppe Pädagogik und Sport erfuhr erst im 19. Jh durch die veränderte Bildungssituation eine Ausweitung. Der Gesamtbestand beträgt 560 Titel. In ihr finden sich auch viele Kinder- und Jugendbücher, vor allem des 19. Jhs.

Theologie, Religionswissenschaft

2.30 Der Bestand umfaßt 11.486 Titel. Obwohl der größte Teil aus dem 16. bis 18. Jh und damit aus dem Säkularisationsgut stammt, ist die Zusammensetzung und zeitliche Streuung dieses Bestandes uneinheitlich. Der zahlenmäßige Rückgang in einigen theologischen Einzeldisziplinen im 17. und 18. Jh und der Wiederanstieg im 19. Jh dürften darauf zurückzuführen sein, daß theologische Gebrauchsliteratur bei der Säkularisation in geringerem Umfang den Konventualen überlassen, in stärkerem Maße aber ausgesondert wurde und im 19. Jh schließlich, wegen der theologischen Ausbildungsstätte in Bamberg, wieder stärker angeschafft wurde. Insgesamt gesehen hat das 19. Jh keinen gravierenden Einschnitt in der Erwerbung theologischer Literatur gebracht. Signifikante Steigerungen im 19. Jh im Vergleich zu den vorhergehenden Jahrhunderten finden sich bei Dogmatik und Polemik, Bibeln, Patristik, Exegese, Homiletik und Kirchengeschichte.

2.31 In allen relevanten Gruppen einschließlich der Inc.-typ.-Signaturen sind Schriften von Befürwortern und Gegnern der Reformation in zeitgenössischen Ausgaben des 16. Jhs (auch Flugschriften) vertreten. Vorhanden ist zudem ein hoher Anteil von Trost- und Erbauungsbüchern ( z. B. Thomas a Kempis) sowie anderer populärer Schriften und Schulbücher. In den Sammlungen von Predigten und kleineren theologischen Abhandlungen zeigen sich die verschiedenen Kontroversen des 19. Jhs innerhalb der katholischen Kirche. Die Gruppe Jesuitica (383 Titel, je etwa zur Hälfte lateinisch und deutsch, erste mit Schwerpunkt im 17. und nur bis zum 18. Jh) enthält auch die zugehörigen Kontroversschriften. Unter dem umfangreichen Bibelbestand sind Ausgaben des 19. Jhs in seltenen außereuropäischen Sprachen, die z. T. durch Jaeck veranlaßt auf Geschenke der englischen Bibelgesellschaft im 19. Jh zurückgehen.

2.32 Die Gruppe Mystik (115 überwiegend deutschsprachige Titel, zur Hälfte des 19. Jhs) vereint in sich Gebiete, die z. T. in andere Disziplinen gehören, wie Wunder, Verkehr mit Geistern, Gespenster, Spiritismus, Prophezeiungen, Theosophie, Kabbala, Schriften gegen den Aberglauben.

2.33 Bei den " Res Bambergenses" findet sich ebenfalls ein umfangreicher theologischer Bestand, beginnend mit der reichen liturgischen Produktion seit der Inkunabel- und Frühdruckzeit. Für das 19. Jh besteht er vor allem aus erbaulicher, katechetischer und liturgischer Literatur.

2.34 Judaica (128 überwiegend deutschsprachige Titel) umfassen Textausgaben, Dogmatik, Polemik und Gesangbücher (z. T. in Drucken des 17. Jhs aus Sulzbach und Fürth), ebenso wie die antisemitische Literatur.

Staats- und Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften

2.35 Zeitliche Schwerpunkte des juristischen Bestandes sind das 17. und 19. Jh, der Umfang beträgt 7747 Titel. Die ältere Literatur stammt vor allem aus dem 1672 erworbenen Nachlaß des Hofrates Johann Neydecker ( s. o. 2.20). Die Anordnung in den Repertorien erfolgt z. T. nach Schlagwörtern, die die traditionellen lateinischen Termini des älteren Rechts umfassen. Gesetzessammlungen und Einzelteile enthalten auch die entsprechenden Ausgaben zum bayerischen Recht. Beim Strafrecht gibt es auch Literatur zu Zauberei, Duellen und Hexenprozessen. Die meist als Einblattdrucke erschienenen Dekrete und Anordnungen des Fürstbischofs von Bamberg finden sich auch bei den Res Bambergenses und im Bestand Marschalk von Ostheim (s. u. 2.49-2.50) sowie bei den entsprechenden Sachstellen; sie werden z. T. durch ein gesondertes Verzeichnis erfaßt. Ein umfangreicher Bestand juristischer Dissertationen deutscher Universitäten des 17. und 18. Jhs, der gesondert aufgestellt ist, wird in einem eigenen Katalog verzeichnet.

2.36 Im Bereich Wirtschaftswissenschaften (1777 Titel) sind vor allem Land-, Haus- und Forstwirtschaft mit Hausväterliteratur und vielen populärwissenschaftlichen und Werbeschriften des 19. Jhs vertreten. In der Gruppe Statistik finden sich auch Hof- und Staatskalender, Adreßbücher, Schematismen der Geistlichkeit, unter Verkehrswesen Literatur über Post, Telegraphie und Eisenbahn einschließlich alter Kursbücher.

Naturwissenschaften, Technik

2.37 Der Schwerpunkt der Naturwissenschaften (Gesamtbestand 9925 Titel) liegt auf dem 19. Jh. Allerdings zeigen sich in einigen Gruppen durch die Jahrhunderte relativ gleichbleibende Bestandskonzentrationen wie in der Astronomie (557 Titel), der Geographie (1028) und den Reisebeschreibungen (1191). In Gruppen wie Mathematik (856), Physik (850), Botanik (1205), Zoologie (939), Technik (599), Geographie, Topographie (1173) und Reisebeschreibungen gibt es vom 17. zum 18. Jh bemerkenswerte Bestandszuwächse, die im 19. Jh anhalten oder sich noch verstärken.

2.38 In der Botanik wurden wenige wertvolle Werke wie Linnés Systema naturae und der Hortus Eystettensis aus dem Sommersitz der Fürstbischöfe, Schloß Seehof, übernommen. Außerdem gibt es einen bemerkenswerten Bestand an Kräuterbüchern des 15. bis 18. Jhs, vielfach aus Privatbesitz, so von Johann Lucas Schönlein. Erwähnt seien u. a. Werke von Hieronymus Bock, Otto Brunfels, Hieronymus Brunschwig, Carolus Clusius, Leonhart Fuchs, Matthias Lobelius, Adam Lonitzer, Petrus Andreas Matthiolus, Eucharius Rößlin und Jacobus Theodorus Tabernaemontanus.

2.39 In der Geographie bilden die weitgehend vollständig vorhandenen " Republiken" der Elzevir einen großen Komplex. Der Bestand zur Topographie ist inhaltlich weitgefaßt und enthält vor allem für das 19. Jh nicht nur geographisch orientierte Abhandlungen zu Orten oder nach Orten benannten Regionen. Hierbei gibt es teilweise Überschneidungen zum umfangreichen Ortsteil der Balneologie und parallelen Beständen bei den Res Bambergenses, Joseph Heller und Marschalk von Ostheim (s. u. 2.48-2.50).

2.40 Die Abgrenzungen zwischen Topographie, Reisebeschreibungen, Reiseführern, Prospekten einschließlich praktischen Reisehandbüchern sind nicht immer eindeutig; hier gibt es klassifikatorische Überschneidungen. In relativ großer Zahl finden sich Verzeichnisse von Postkursen und Eisenbahnkursbücher. Unter den Reisebeschreibungen bezieht sich ein Teil auf Asien, speziell Vorderasien, und Nordafrika.

2.41 Bei den topographischen Ansichten finden sich Ansichten von Orten, Schlössern und Landschaften des In- und Auslandes meist vom 19. bis zum Anfang des 20. Jhs in Sammelbänden und Mappen, die durch die Graphische Sammlung ergänzt werden. Unter den älteren Werken seien erwähnt Pietro Bertelli (1599), Petrus Bertius (1632), Gabriel Bodenehr, J. A. Boehner, Bernhard von Breidenbach (1486, 1490), Georg Braun und Frans Hogenberg (1572-1617), Anton Wilhelm Ertl (1687 und 1690), Johann Ludwig Gottfried (1632), Peter Isselburg (Anfang 17. Jh), Salomon Kleiner (Anfang 18. Jh), Daniel Meisner (1623), Merian, Sebastian Münster (viele Ausgaben), Hieronymus Ortelius (1602), Samuel Pufendorf, Hartmann Schedel (alle Ausgaben), Johann Jakob Scheuchzer (1723), Hienach stont Form und gestallt abossiert die 23 Schlos ... (1523), Wilhelm Soelner (1738), Carl Stengel (1619), Johannes Stumpf (1648), das Theatrum Europaeum, Johann Weichard Valvasor, Johann Christoph Volkamer (1708), Johann Christoph Wagner (1687 und 1691), Michael Wening, Jeremias Wolff und Martin Zeiller. Neben den Atlanten und den als Atlanten gebundenen Kartensammlungen existiert eine größere Zahl ungebundener Einzelkarten, die in Einzelfällen bis ins 17. Jh zurückreichen, während das Gros aus dem 19. Jh stammt. Unter den älteren Karten sind zahlreiche Nürnberger und Augsburger Drucke. In die Gruppe sind vielfach auch Kartenbeilagen aus Zeitungen, Zeitschriften und Monographien sowie Sonderkarten von Kriegsschauplätzen und geographischen Expeditionen aufgenommen. Diese Karten wurden bei der Katalogisierung zuweilen von den dazugehörigen Werken getrennt und gesondert katalogisiert, ohne daß die Verbindungen katalogmäßig erkennbar sind.

2.42 Die Bestände der Naturforschenden Gesellschaft (N. G.) an nicht fortgeführten naturwissenschaftlichen Zeitschriften belaufen sich auf ca. 160 Titel, während sich im Bestand der Staatsbibliothek ca. 250 Titel abgeschlossener naturwissenschaftlicher Zeitschriften (je ungefähr zur Hälfte allgemeiner und technischer, selten mathematischer Art) finden.

2.43 Der Bestand zur Technik umfaßt 404 Titel, meist des 19. Jhs, im damaligen Sinn vorwiegend zu Handwerk, Gewerbe, Manufaktur, aber auch zu Fabriken und Industrieausstellungen.

Medizin, Pharmazie

2.44 Der umfangreiche Bestand (8295 Titel) spiegelt die zeitgenössischen Entwicklungen in z. T. seltenen Ausgaben seit dem 16. Jh wider ( z. B. Vesalius). Der reiche Zuwachs an medizinischer Literatur des 19. Jhs (5747 Titel) ist, zumindest für die erste Hälfte des 19. Jhs, ein Hinweis auf die Bedeutung, die die Bamberger Medizin auch in geistesgeschichtlicher Hinsicht hatte. Die Bestände gehen vor allem auf Schenkungen des in Bamberg geborenen Mediziners Johann Lucas Schönlein und einer Reihe weiterer Bamberger Ärzte und Apotheker ( s. o. 1.10-1.11) zurück. Dazu kommen Übernahmen vor allem von Zeitschriften des medizinischen Lesevereins.

2.45 Neben den klassischen Fächern der Medizin spiegeln sich zeitgenössische Interessenlagen in Titeln zur Sexologie, zur Krankenpflege, Diätetik, Hygiene und zu Scheintoten wider. Besonders zu erwähnen ist die umfangreiche Literatur zur Bekämpfung von Seuchen und Infektionskrankheiten wie Cholera, Typhus und Tuberkulose, speziell aus dem 19. Jh. Hinzu kommt eine Reihe populärwissenschaftlicher Titel, deren Erwerbung in Verbindung mit der Vortragstätigkeit Friedrich Leitschuhs im letzten Viertel des 19. Jhs zu sehen ist.

2.46 Gynäkologische Literatur des 18. und frühen 19. Jhs ist vor allem durch eine Abgabe aus der ehemaligen Frauenklinik Bamberg mit ca. 230 Titeln vertreten. Hervorzuheben ist auch der Bestand an Militärmedizin des 19. Jhs ( s. o. 2.26). Bei der Balneologie (1228 Titel) findet sich Literatur meist des 19. Jhs über deutsche und ausländische Bäder geordnet nach dem Alphabet der Orte (Prospekte und anderes Kleinschrifttum); an der Literatur zu einzelnen Orten läßt sich deren zeitgenössische Beliebtheit ablesen ( z. B. Karlsbad, Kissingen, Marienbad). Diese Sammlung ergänzt die Gruppe Topographie. Vergleichbares findet sich auch in der Bibliothek Marschalk von Ostheim ( s. u. 2.50). Die Bestände zu Pharmakologie und Materia medica umfassen neben Kräuter- und Arzneibüchern auch Werbeschriften (zum bemerkenswerten Bestand an Kräuterbüchern s. o. 2.38).

2.47 Ebenso wie bei der Geschichte finden sich bei der Medizin Miscellenbestände ohne weitere Klassifikation, über 500 Titel des 16. bis 19. Jhs in Sammelbänden und Einzeltiteln. Auch auf die reichen Bestände Johann Theophil Hoeffels in der Karlsberg-Bibliothek ( s. u. 2.52) sei verwiesen.

Sondersammlungen und Sonderbestände

Bibliothek Joseph Heller

2.48 Aufgrund einer testamentarischen Verfügung und nach Begleichung der Schulden des Erblassers durch den Verkauf von Hss. übernahm die Bibliothek die Druckschriften, Hss. und Graphiksammlungen des Bamberger Privatgelehrten und Kunsthistorikers Joseph Heller (1798-1849). Heller hatte - unter Ausnutzung der damaligen günstigen Marktlage seit seiner Jugend mit der Sammlung von kunstwissenschaftlicher Literatur, Graphik und Ortsansichten des ehemaligen Fürstbistums Bamberg begonnen und auf der Basis eigener Sammlungen und von Reisen eine Reihe kunsthistorisch wichtiger Arbeiten und Nachschlagewerke veröffentlicht. Es handelt sich um eine kunsthistorische Spezialbibliothek, die neben großen allgemeinen Nachschlagewerken auch einen umfangreichen Bestand zeitgenössischen Kleinschrifttums einschließlich Kunst- und Auktionskatalogen enthält und dadurch den landeskundlichen Bestand der Res Bambergenses ergänzt. Diese Literatur war Grundlage für seine zahlreichen kunst- und regionalgeschichtlichen Publikationen. Seine Bibliothek umfaßt ca. 4696 Titel, von denen rund drei Viertel deutschsprachig sind. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf dem 18. und der ersten Hälfte des 19. Jhs.

Bibliothek Emil Freiherr Marschalk von Ostheim

2.49 Aufgrund einer testamentarischen Verfügung mit der Trennung von archivalischen und bibliothekarischen Beständen übernahm die Bibliothek nach dem Tode Marschalks von Ostheim (1841-1903) dessen umfangreiche Bibliothek und die damit verbundenen Sammlungen, stellte sie gesondert auf und veröffentlichte einen gedruckten Katalog ( s. u. 3.3; die Archivbestände sind im Staatsarchiv Bamberg). Bereits zu Lebzeiten hatte Marschalk der Bibliothek wiederholt umfangreiche Geschenke gemacht, die im allgemeinen Bestand aufgegangen sind.

2.50 Vertreten ist vor allem die Geschichte des 19. Jhs; die Revolutionsgeschichte umfaßt neben der Französischen Revolution insbesondere Literatur zur deutschen Revolution von 1848. Außerdem enthält die Bibliothek einen umfangreichen Bestand an Sammelbänden mit Personal- und Gelegenheitsschriften sowie genealogische und heraldische Literatur, wobei die Schwerpunkte im fränkisch-thüringischen Raum liegen, außerdem Reisebeschreibungen und Werke zur Topographie. Einzelne Bestandteile reichen z. T. in frühere Jahrhunderte zurück. Sprachlich dominant sind Deutsch und Französisch. Im dazugehörigen Teil der Graphischen Sammlungen finden sich Karikaturen und Einblattdrucke zu Zeitereignissen.

Karlsberg-Bibliothek

2.51 Unter dieser Bezeichnung besitzt die Bibliothek seit den Jahren 1807/08 mehr als 11.400 Bde der Bibliothek des Schlosses Karlsberg bei Homburg/Saar, die unter Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken (1775-1795) begründet worden war. Sie vereinte in sich ererbte Bibliotheken aus wittelsbachischem Familienbesitz und durch Ankauf erworbene Spezialbibliotheken. Vor dem Anmarsch der französischen Revolutionsarmee wurden die Bibliothek und die Kunstsammlungen in Sicherheit gebracht. Während der größte Teil der Gemäldesammlungen nach München gelangte, erhielt die damalige Königliche Bibliothek Bamberg auf Umwegen wesentliche Teile der Bibliothek. Sie unterscheidet sich nicht allein in der inhaltlichen Zusammensetzung von den bei der Säkularisation übernommenen Beständen, sondern auch durch ihr bibliophiles und repräsentatives Äußeres, die Einbände und den Erhaltungszustand.

2.52 Die Zusammensetzung der Bibliothek wird bei Fächern wie Medizin, Pharmazie, Botanik, Belletristik und seltenem Kleinschrifttum durch die mehrere tausend Bände umfassende Bibliothek des Zweibrücker Oberamtsphysikus Johann Theophil Hoeffel (1704-1781) geprägt, bei numismatischer Literatur durch die des Zweibrücker Schulmannes Friedrich Ludwig Exter (1714-1787), bei Militaria durch die des Majors Johann Wilhelm von Rungé (1748-1833). Das (zwangsläufige) Interesse des Herzogs an politischen Zeitereignissen schlug sich in einem umfangreichen Bestand von Flugschriften, amtlichen Verlautbarungen und anderen Veröffentlichungen zur Französischen Revolution nieder.

2.53 Geprägt wird der Bestand durch französische Belletristik, englische und deutsche Literatur in französischer Übersetzung; bei Fachliteratur liegen die Schwerpunkte bei Reisen, Ökonomie und Naturwissenschaften. Zeitlicher Schwerpunkt ist die Aufklärungsepoche mit entsprechenden Zeitschriften wie dem Journal des Sçavans oder Werken wie der Encyclopédie.

Bibliothek des Historischen Vereins

2.54 Die Bibliothek des 1830 gegründeten Vereins geht in ihren Anfängen auf Vermächtnisse und Geschenke von Bamberger Bürgern zurück. Nach wechselvollen Geschicken wurde sie 1963 als Depositum übernommen und umfaßte zu diesem Zeitpunkt insgesamt rund 15.000 Bde. Der Bestand reicht selten bis ins 16. Jh zurück, das Gros bilden Werke des 19. und 20. Jhs. Schwerpunkt ist die Literatur über Bamberg und Oberfranken, daneben finden sich aufgrund der Tauschbeziehungen des Vereins viele über den engeren Raum hinausreichende Zeitschriften. Auch hier gibt es, wie bei den Res Bambergenses, bei Joseph Heller und Marschalk von Ostheim, eine Fülle regionalgeschichtlich bedeutsamen Schrifttums.

Bibliotheca Tiliana

2.55 Die Bibliothek des Prof. Dr. Dr. h.c. Kurt Lindner (1906-1987, Depositum) umfaßt Literatur zur Geschichte und Kultur der Jagd im weitesten Sinn, vom 16. bis zum 20. Jh. Es finden sich Werke zur Fischerei, Imkerei, Veterinärmedizin, Ornithologie, einschließlich Hausväterliteratur und literarischer Zeugnisse ( u. a. aus dem englischen Kolonialbereich). Von den ca. 12.500 Bdn sind ca. 9900 Monographien, der Rest Zeitschriften; etwa zwei Drittel der Gesamtzahl sind dem 20. Jh zuzuweisen.

Inkunabeln

2.56 Der Bestand an Inkunabeln umfaßt einschließlich der 700 Doppelstücke 3442 Titel, dazu kommen, z. T. in Fragmenten, 70 Einblattdrucke. Sie stammen fast ausnahmslos aus den Klöstern Bambergs und der Umgebung. Die wichtigsten Provenienzen sind: Karmelitenkloster (510); Dominikanerkloster (470); Franziskanerkloster (440); Kloster Langheim (417); Kloster Michelsberg (300); Jesuitenkloster (262); Kapuzinerkloster (160); Kloster Banz (130); Domkapitel (52); Franziskanerkloster Forchheim (20); Franziskanerkloster Kronach (11). Dieser Herkunft entspricht die theologisch-historisch-juridische Ausrichtung des Bestandes, wohingegen deutschsprachige mit Holzschnitten illustrierte Literatur weniger gefragt war. Von den frühen Inkunabeln seien das Catholicon von 1469 (GW 3183), die beiden ersten deutschen Bibeln (GW 4295 und 4296) und die 1468 gedruckten Bibeln (GW 4206 und 4207) erwähnt, dann ein Sammelband mit Drucken Anton Sorgs um 1475/76 mit Texten von Herzog Ernst, Brandan, Johann Schiltberger und Ludolph von Sudheim. Die ältesten Mainzer Drucke sind nicht vertreten, von der 36zeiligen Bibel gibt es ein Fragment. Von den 79 in Bamberg gedruckten Büchern sind nur 24 Drucke vorhanden: von Albrecht Pfister nur vier Blätter der Zweitausgabe des Ackermann, von den 43 Drucken der Offizin Johann Sensenscdts, Heinrich Petzensteiners und Johann Pfeyls nur 21, von Hans Sporer nur einer. Dagegen besitzt die Bibliothek 10 Bamberger Pergamentdrucke bis zum Anfang des 16. Jhs. Die am meisten vertretenen deutschen Druckorte sind Straßburg (522), Nürnberg (427), Köln (402), Basel (303), Leipzig (263), Augsburg (170), Speyer (110). Die ausländischen Druckorte verteilen sich auf Italien, Frankreich, Böhmen und die Niederlande. An der Spitze steht Venedig (529), es folgen Rom (104), Lyon (34), Bologna (39) und Mailand (18). Die Einbände sind zu einem Drittel aufgrund der Bestimmungen von Ernst Kyriß auch in einer Signaturenkartei erfaßt. Bemerkenswert sind 17 Lederschnittbände und der älteste erhaltene Holzschnitteinband von 1482. Die Bibliothek besitzt 5 Blockbücher. Aufstellung und Signaturgebung stammen noch von Jaeck. Zum Alphabetischen Katalog s. u. 3.2.

Ephemera

2.57 Das unter diesem Begriff zusammenzufassende Kleinschrifttum findet sich in besonderem Maße in den Gruppen Medizin, Rechtswissenschaft, Militärwesen und Geschichte. Die Erschließung reicht von der genauen Verzeichnung einzelner Stücke in den Katalogen bis zu summarischen Hinweisen in den Repertorien. Die Aufbewahrung erfolgt meist in Sammelbänden, Kapseln oder Mappen. Ein erheblicher Teil findet sich in den Bibliotheken Joseph Heller und Marschalk von Ostheim, andere Bestände sind vor allem im 19. Jh durch die gezielte Sammeltätigkeit Jaecks in den Res Bambergenses zu finden oder gehen auf die bereits genannten Schenkungen und Vermächtnisse zurück.

2.58 Dieses Kleinschrifttum geht z. T. erheblich über die gängigen Sammelprinzipien wissenschaftlicher Bibliotheken hinaus, stellt aber heute nicht nur für die Regionalforschung eine wichtige Quellensammlung dar. Ein großer Teil hat regionalen Bezug und stammt aus der Tätigkeit Bamberger Institutionen, Vereine und Verbände. Hierzu gehören z. B. Theaterzettel und -programme, Schulordnungen, Proklamationen und Dekrete, Prospekte, Werbematerial, Fahrpläne, Einladungen und Lektionskataloge (i. e. Vorläufer der Vorlesungsverzeichnisse) der alten Universität. Teile dieses Materials reichen bis ins 18. Jh zurück. Von Bedeutung sind die nicht regional beschränkten Buchhandels-, Bibliotheks-, Auktions- und Kunstkataloge auch in den Sammlungen Joseph Heller und Marschalk von Ostheim, wobei die zeitlichen Schwerpunkte mit der Entstehung dieser Sammlungen korrespondieren.

Flugschriften, Flugblätter, Einblattdrucke

2.59 Nach den in den letzten Jahren entwickelten Begriffsbestimmungen besitzt die Staatsbibliothek Bamberg sowohl im regulären Bestand als auch in der Graphischen Sammlung Flugschriften, Flugblätter und Einblattdrucke des 15. bis 19. Jhs aus der Zeit der Reformation, dem Dreißigjährigen Krieg, der Französischen Revolution und den ihr folgenden Ereignissen sowie den politischen Bewegungen des 19. Jhs. Sie werden besonders durch die Sammlungen Joseph Heller und Marschalk von Ostheim abgedeckt. Unter den Einblattdrucken finden sich z. T. auch die offiziellen Verlautbarungen und Dekrete des Fürstbischofs. Illustrierte Einblattdrucke wurden teilweise aus dem regulären Bestand in die Graphische Sammlung überführt. Für die Einblattdrucke des 15. bis 17. Jhs besteht ein gesondertes Verzeichnis ( s. u. 3.3). Die sprachliche Aufteilung konzentriert sich auf Deutsch und Latein, im Umfeld der Französischen Revolution finden sich auch französischsprachige Flugschriften. Die Flugschriften sind vielfach in den Miszellanbänden ohne nähere sachliche Unterteilung eingeordnet.

Personalschriften

2.60 Der Bestand an Personalschriften in eigener Aufstellung (vor allem ohne den Bestand Marschalk von Ostheim) beträgt 3255 Titel in 4580 Exemplaren, überwiegend in lateinischer, aber auch deutscher Sprache. Es handelt sich um personenbezogene Gelegenheitsgedichte, Fest- und Leichenpredigten usw., insbesondere zu Geistlichen des Bamberger Raums, aber auch deren Verbindungen nach auswärts spiegelnd. Der zeitliche Schwerpunkt liegt im 18. Jh. Personalschriften finden sich als oft nur summarisch verzeichnete Sammelbände oder Einzelschriften. Die Erschließung und Verzeichnung des Bestandes in eigener Aufstellung aufgrund eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts erfolgte nach Gefeierten und Verfassern oder Institutionen in Repertorien (Kopien von Zettelkatalogen).

Dissertationen, Universitäts- und Schulschriften

2.61 Die Bibliothek besitzt einen umfangreichen Fundus von Dissertationen deutscher Universitäten seit dem 17. Jh, die gesondert nach dem Alphabet der Hochschulorte aufgestellt sind (1440 Sammelbände und Kapseln), sowie einen geschlossenen Bestand juristischer Dissertationen.

2.62 Bamberger Dissertationen, Thesen, Personal- und Vorlesungsverzeichnisse, Programmabhandlungen einzelner Professoren und Preisträger sowie Schulprogramme finden sich vor allem in den Beständen Res Bambergenses und Joseph Heller. Sammelbände von Dissertationen anderer Universitäten stehen teilweise bei einzelnen Sachgruppen gesondert oder in den Gruppen vermischter Schriften.

2.63 Die Jahresberichte und Programme der bayerischen höheren Schulen sind weitgehend lückenlos seit ihrem Entstehen am Anfang des 19. Jhs vorhanden und werden in der Abfolge der Orte in einem besonderen Repertorium verzeichnet. Programme und andere Veröffentlichungen des Gymnasiums bzw. der Lateinschule Bamberg reichen bis ins 18. Jh zurück.

Thesenblätter

2.64 Die für die katholischen Universitäten, Hochschulen und sonstigen Bildungseinrichtungen charakteristischen Thesenblätter des 17. und 18. Jhs finden sich in der Graphischen Sammlung der Bibliothek. Es handelt sich um 138 Blätter, die zum größten Teil in Augsburger Werkstätten hergestellt wurden und von denen 76 die Universität Bamberg betreffen. Die Sammlung stellt einen der größten Bestände in Verbindung mit einer (wieder gegründeten) Universität des deutschen Sprachraumes dar und ist durch ein Repertorium mit Abbildungen erschlossen.

Zeitungen

2.65 Gesammelt werden die Zeitungen Bambergs, seit 1987 aufgrund der Pflichtexemplargesetzgebung alle in Oberfranken erscheinenden Blätter. Die Bibliothek verfügt über einen breitgefächerten Bestand zur Publizistik seit der endenden Hochstiftszeit, der 1994 zum größten Teil aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft verfilmt wurde. Beginnend mit einem Amtsblatt handelt es sich im frühen 19. Jh, als z. B. Friedrich Wilhelm Georg Hegel und Gottlob Wetzel Redakteure waren, vorwiegend um bürgerliche Publikationen. Der Bestand spiegelt die Rolle Bambergs in der Zeit um 1848, von liberalen bis konservativ-klerikalen Tendenzen in der Kulturkampfzeit bis zu patriotischen in der Reichsgründungsphase.

Kalender

2.66 Es handelt sich um Kalender allgemeinen Charakters vor allem des 19. Jhs aus Bamberg, Franken und anderen Regionen Deutschlands sowie dem Ausland; Hof- und Staatskalender finden sich in der Gruppe Statistik. Bamberger Wand- und Wappenkalender sind für die Zeit zwischen 1521 und 1849 in der Graphischen Sammlung, beim Historischen Verein und beim Bestand Marschalk von Ostheim vorhanden. Einzelstücke finden sich auch aus Würzburg, Augsburg und Eichstätt.

Schreibmeisterbücher und -blätter

2.67 Vor allem durch die Sammeltätigkeit Joseph Hellers verfügt die Bibliothek über einen weiter gepflegten Bestand an Schreibmeisterbüchern vom 16. bis zum 19. Jh und in der Graphiksammlung von einzelnen Schreibmeisterblättern, die z. T. aus dem oberfränkischen Raum stammen.

Plakate

2.68 Aufgrund verschiedener Schenkungen besitzt die Bibliothek seit den letzten Jahren des 19. Jhs eine Plakatsammlung, die bis in die Gegenwart fortgeführt wird. Es handelt sich um Werbung für Produkte der verschiedensten Art, Werbung für Reiseziele und Ankündigungen von Ausstellungen, weniger mit regionalem Bezug. Der Umfang des älteren Teils beträgt 1531 Stück und 300 Stück im Großformat.

Buntpapiersammlung, Einbandsammlung, Exlibrissammlung

2.69 Die Sammlungen befinden sich im Aufbau.

Graphiksammlung

2.70 Die umfangreiche, auf Joseph Heller zurückgehende Graphiksammlung hat ihren Schwerpunkt in druckgraphischen Ansichten und Porträts sowie Photos, Postkarten u. a. zu Stadt und Hochstift Bamberg mit Fränkischer Schweiz.

3. KATALOGE

Im Vordergrund der Katalogarbeiten des 19. Jhs standen zunächst die Sicherung, Inventarisierung und Erschließung der übernommenen Hss. und Inkunabeln. Ergebnis dieser Bemühungen ist der mehrbändige gedruckte Handschriftenkatalog, während ein gedruckter Inkunabelkatalog noch fehlt. In der Katalogsituation für die übrigen Bestände zeigen sich die unzureichende personelle Ausstattung und, daraus resultierend, Abbruch respektive Nichtvollendung begonnener Vorhaben.

In den Verfahrensweisen zur Lösung der Probleme spiegeln sich auch bibliothekarische Richtungen des 19. Jhs. So entsprach Jaeck in der nach seinen Prinzipien durchgeführten Verzeichnung und Erschließung der Bestände, einschließlich unselbständiger Schriften, Vorstellungen, die Schrettinger in München entwickelt und in seinem Handbuch formuliert hatte, behielt aber die hinderliche Bindung an die Lokalsignaturen bei. Wichtigstes Resultat der unter dem Direktorat von Friedrich Leitschuh (1874-1898) begonnenen Neukatalogisierung war die Lösung von den standortgebundenen Signaturen. Dabei wurden allerdings andere, von Schrettinger und zeitgenössischen Bibliothekaren bereits formulierte Prinzipien und methodische Verfahrensweisen vernachlässigt. Diese betreffen formale Aspekte ebenso wie die klassifikatorische Einheitlichkeit bei einzelnen Sachgebieten. Infolge seines frühen Todes wurden die Katalogarbeiten nicht konsequent zu Ende geführt. Darüber hinaus existiert bis in die Gegenwart ein noch nicht katalogisierter bzw. nicht in die Kataloge integrierter erheblicher Altbestand, für den wenn überhaupt Sonderkataloge und Repertorien unterschiedlicher Qualität herangezogen werden müssen. Vor allem bei Kleinschrifttum wie Buchhandels- und Auktionskatalogen trat an die Stelle der Katalogisierung die Repertorisierung, durch die gewisse Auskünfte z. T. nur über eine Überprüfung am Standort gegeben werden können.

Die Bestände, deren Katalogisierung durch Leitschuh nicht mehr erfolgte, umfassen lateinische und deutsche Schriften des 16. bis 18. Jhs meist theologischen, juristischen oder historischen Inhalts, darunter zahlreiche Sammelbände mit Dissertationen und Flugschriften (Reformation, Josephinismus). Die Erschließung erfolgt z. T. durch einen interimistischen eigenen Alphabetischen Katalog mit stark verkürzten Titelaufnahmen und ein Standortrepertorium. Eine sachliche Erschließung existiert nicht. Infolge der Katalogsituation ist die Nutzung der Altbestände nur mit einem z. T. erheblichen Suchaufwand möglich.

Die Verzeichnung in den Katalogen erfolgte anfangs weitgehend ohne bibliographische Ermittlungen, etwa von Anonymen und Pseudonymen. Durch die von Leitschuh eingeführte Art der Signaturgebung und Aufstellung zuweilen auseinandergerissen wurden Werke mit Texten und Tafeln im unterschiedlichen Format, ohne daß die Verbindung zwischen den Teilen kenntlich gemacht wurde. Die Verzeichnung von Sammelbänden erfolgte nicht immer in vollem Umfang und nach einheitlichen Gesichtspunkten.

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Dienstkatalog

[in Zettelform und eigenem Format angelegt, bis 1975 geführt; verzeichnet den Bestand mit den oben genannten Einschränkungen meist ohne Umfangsangaben bei mehrbändigen Werken, in neuerer Zeit nicht bei Periodika. Ordnung in Anlehnung an die Münchener Katalogisierungs- und Einlegeordnungen. Verweisungen wurden nicht immer durchgeführt, Namensnormierungen nur teilweise. Die Verzeichnung angebundener und beigedruckter Schriften vor allem bei Drucken des 16. und 17. Jhs ist nicht immer einheitlich. Für unvollständig vorhandene ältere Serien wurden nicht in jedem Fall Serienaufnahmen erstellt. Periodika des 18. und beginnenden 19. Jhs, z. B. Hof- und Staatskalender, wurden bei Titeländerungen zuweilen separat angesetzt. Die Übereinstimmung zwischen den Angaben des Alphabetischen Kataloges und den Repertorien ist nicht immer gegeben. Der Alphabetische Dienstkatalog ist nicht frei zugänglich.]

EDV-Katalog

[ab 1975 gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Bamberg geführt, seit Mitte 1992 online. Bei Neuerwerbungen wurde die Zeitgrenze bis zum Jahre 1850 zurückverlegt. Durch Nachkatalogisierungen und Aufnahme von Zeitschriften und Gesamtwerken bei später einlaufenden Bänden entstand eine Verwischung der Zeitgrenze. Es ist in jedem Fall also der EDV-Katalog zuerst zu konsultieren.]

Systematischer Katalog

[Systematische Standortrepertorien in Bandform. Vorbild waren entsprechende ins 18. Jh zurückreichende Kataloge an der Universitätsbibliothek Würzburg, die eine sachliche, nach Formaten getrennte Aufstellung der Bestände im Magazin vorsahen. Das Systematisierungskonzept kennzeichnet z. B. die inhaltliche Vermischung von Literärgeschichte und Literaturgeschichte oder das Fehlen von durchgehenden, für alle Fächer verbindlichen Formalgruppen. Der Aufbau des Kataloges orientierte sich am vorhandenen Bestand, wobei Gliederungstiefe und Anordnung der Literatur zwischen den Formaten variieren können. Da es nicht gelang, den damaligen Bestand vollständig neu zu systematisieren, dauerten die Umstellungen teilweise bis in das 20. Jh, wobei spätere Katalogisierungen akzessorisch, grob chronologisch, nach Verfassern/Titeln oder Schlagwörtern durchgeführt wurden. Weiterhin werden jedoch Bestände bis zum Erscheinungsjahr 1925 systematisch eingeordnet. Verschiedene Ausgaben des gleichen Werkes können in verschiedenen Repertoriengruppen verzeichnet sein. Außerdem variiert die Genauigkeit der Katalogisierung. Nebeneintragungen von Einzeltiteln von Sammelbänden bei den entsprechenden Systematikstellen fehlen. Nur gelegentlich gibt es Verweisungen auf andere Sachgruppen oder die Kataloge der Sonderbestände (Nebeneintragungen). Da in späterer Zeit die Repertorien in anderer Reihenfolge aufgestellt wurden, ist die von Leitschuh ausgearbeitete Abfolge der Sachgruppen nicht mehr erkennbar. Zu den Merkmalen des Kataloges zählt die Bildung umfangreicher besonderer Gruppen für Sammelbände und Kleinschrifttum, ohne seine sachliche Erschließung zu verbessern. Eine Klammer der verschiedenen Bestandsgruppen durch ausführliche Register oder Konkordanzen fehlt; die Schlagwortkonkordanz der Signaturgruppen wurde bereits erwähnt.]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind zum größten Teil im Bayerischen Zentralkatalog und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. Musikalien sind teilweise im Répertoire international des sources musicales (RISM) verzeichnet.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Dissertationenkatalog

[enthält den geschlossen aufgestellten Sonderbestand juristischer Dissertationen bis zum Erscheinungsjahr 1800. Dissertationen bayerischer Universitäten wurden, soweit sie vorhanden sind, seit dem Erscheinen des Jahresverzeichnisses der Hochschulschriften dort gekennzeichnet, außerdem in einem Alphabetischen Katalog zusammengefaßt. Nicht durch Kataloge erschlossen ist der umfangreiche Bestand deutscher Dissertationen des 17. bis 19. Jhs.]

Katalog der Schulprogramme

[Repertorium der bayerischen Schulprogramme; ein Alphabetischer Katalog, der auch die wissenschaftlichen Abhandlungen vollzählig verzeichnet, fehlt.]

Bibliothek des Historischen Vereins:

Alphabetischer Katalog

[mit verkürzten, nicht von Fachkräften erstellten Titelaufnahmen sowie einem nachträglich angelegten grobgegliederten Standortrepertorium. Die laufenden Zeitschriften sind in den Alphabetischen Katalogen der Staatsbibliothek eingearbeitet. Seit 1976 werden die Bestände zusammen mit den Bibliotheksbeständen per EDV erfaßt.]

Inkunabeln und Drucke des 16. Jhs:

Alphabetischer Katalog der Inkunabeln

[umfaßt alle Bestandsgruppen; nach Vorarbeiten Karl Schottenlohers von Ferdinand Geldner angelegt; es gibt, als Kopie davon, einen Standortkatalog (in den das separate Provenienzregister übertragen ist), weiterhin ein Druckerregister und eine Kartei der von Ernst Kyriß bestimmten Einbände. In den noch von Jaeck angelegten Repertorien liegt ein Standortkatalog für Inkunabeln, Postinkunabeln und ausgewählte Drucke des 16. Jhs vor, die nur z. T. im Alphabetischen Katalog nachgewiesen sind.]

3.3 Historische Kataloge

Verzeichnis der alten Kataloge und Repertorien. 1967 [mschr. Übersicht über die vor der Katalogisierung durch Leitschuh bestehenden Repertorien sowie ältere, z. T. thematisch orientierte Sonderkataloge]

Sonderkataloge und Repertorien:

Altes Gymnasium

Einblattdrucke 15. und 16. Jh

Thesenblätter

Inkunabelkatalog (einschließlich Fragmenten)

Bibliothek Marschalk von Ostheim:

Fischer, Hans: Katalog der Bibliothek des Freiherrn Emil Marschalk von Ostheim. Bamberg 1912

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Die Archivalien sind angeführt in: Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 24-25

4.2 Darstellungen

Leitschuh, Friedrich: Joseph Heller und die deutsche Kunstgeschichte. In: ders.: Katalog der Handschriften der königlichen Bibliothek zu Bamberg. Bd 2. Leipzig 1887, S. III-LIV

Leitschuh, Friedrich: Führer durch die königliche Bibliothek zu Bamberg. 2. neu bearb. u. verm. Aufl. Bamberg 1889

Leitschuh, Friedrich: Geschichte der königlichen Bibliothek zu Bamberg nach der Säkularisation. Bamberg 1894

Schottenloher, Karl: Bamberger Privatbibliotheken aus alter und neuer Zeit. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 24 (1907) Heft 8/9, S. 417-460

Wolf, Irmgard: Die Säkularisierung der Stifts- und Klosterbibliotheken im Gebiet des Erzbistums Bamberg. Diss. phil. Erlangen 1952 [mschr.]

Fauser, Alois: Die Staatliche Bibliothek Bamberg seit dem Jahre 1803. In: Aere perennius. Jubiläums-Ausstellung der Staatlichen Bibliothek Bamberg zur Feier ihres 150jährigen Bestehens. Bamberg 1953, S. 7-18

Schemmel, Bernhard: Die Staatsbibliothek Bamberg. In: Bibliotheksforum Bayern 11 (1983) Heft 2, S. 143-157

Dressler, Fridolin: " Bibliotheksplanung" im Vorfeld der bayerischen Säkularisation. " Unmaßgebliche Erinnerungen" von Johann Christoph von Aretin aus dem Jahre 1802. In: Bibliotheksforum Bayern 12 (1984) S. 3-22

Baier, Hans: Nicolai und die Bamberger Universitätsbibliothek. In: Dieter Karasek (Hrsg.): Buch und Bibliothek in Bamberg. Bamberg 1986, S. 296-297

Schemmel, Bernhard: Staatsbibliothek Bamberg. Handschriften. Buchdruck um 1500. E. T. A. Hoffmann. Bamberg 1990

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Geldner, Ferdinand: Die Neukatalogisierung der Inkunabeln der Staatlichen Bibliothek Bamberg. In: Nachrichten für wissenschaftliche Bibliotheken 6 (1953) S. 53-61

Jaeck, Heinrich Joachim: Denkschrift für das Jubelfest der Buchdruckerkunst zu Bamberg am 24. Juni 1840. Erlangen 1840

Jaeck, Heinrich Joachim: Doubletten-Verzeichnis der öffentlichen Bibliothek zu Bamberg, welche im November 1833 an die Meistbietenden verkauft werden. Bamberg 1833

Jaeck, Heinrich Joachim: Verzeichnis der Bücher, welche der k. Bibliothek abgehen, und durch Tausch der Doubletten ergänzt werden möchten. [Bamberg 1833]

Jäger, Georg; Martino, Alberto: Bamberg. In: Alberto Martino: Die deutsche Leihbibliothek. Geschichte einer literarischen Institution (1756-1914). Wiesbaden 1990, S. 922-927

Kunstschätze aus Schloß Carlsberg. Die Sammlungen der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Saarbrücken 1989 [darin: Schemmel, Bernhard: Die Carlsberg-Bibliothek in der Staatsbibliothek Bamberg. Vorwort, S. 247-248;

Taegert, Werner: Zur Geschichte einer fürstlichen Büchersammlung, S. 250-279 und

Taegert, Werner; Schemmel, Bernhard: Die Carlsberg-Bibliothek in der Staatsbibliothek Bamberg, S. 301-406]

Schemmel, Bernhard: Auserlesene Schrift-Bilder. Zu einer Sammlung von Schreibmeisterblättern der Staatsbibliothek Bamberg. In: Manfred von Arnim (Hrsg.): Festschrift Otto Schäfer. Stuttgart 1987, S. 131-161

ders.: Das Bamberger " Museum". Lesegesellschaften des frühen 19. Jhs. In: Bibliotheksforum Bayern 14 (1986) Heft 1, S. 50-68

ders.: Die Bibliothek. In: 150 Jahre Historischer Verein Bamberg. Dokumente aus den Sammlungen. Bamberg 1980, S. 12-13

ders.: Die E. T. A. Hoffmann-Sammlung der Staatsbibliothek Bamberg. In: Bibliotheksforum Bayern 6 (1978) Heft 3, S. 167-187

ders.: Neue Hoffmanniana. In: Mitteilungen der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft 32 (1986) S. 18-19

ders.: Neue Hoffmanniana. In: E. T. A. Hoffmann-Jahrbuch 2 (1994) S. 7-16

ders.: " ... Und ewig erklingen wird sein Ruhm ...". Johann Lukas Schönlein (1793-1864).

Arzt und Mäzen. Bamberg 1993

Schopper, Werner: Gebrochene Kontinuität Skizzen zur Geschichte der Bamberger Hochschulen und ihrer Bibliotheken. In: Dieter Karasek (Hrsg.): Buch und Bibliothek in Bamberg. Bamberg 1986, S. 189-248

Seitz, Wolfgang: Die graphischen Thesenblätter des 17. und 18. Jahrhunderts. Ein Forschungsvorhaben über ein Spezialgebiet barocker Graphik. In: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten 11 (1984) Heft 3, S. 105-114

Taegert, Werner: Edler Schatz holden Erinnerns. Bilder in Stammbüchern der Staatsbibliothek Bamberg aus vier Jahrhunderten. Bamberg 1995

Stand: Oktober 1993

Karl Klaus Walther

Redaktion: Bernhard Schemmel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.