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Wissenschaftliche Bibliothek des Stadtarchivs

Adresse. Am Steine 7, 31134 Hildesheim [Karte]
Telefon. (05121) 301- 4100
Telefax. (05121) 301- 4198
e-mail. [info@stadtarchiv-hildesheim]
Bibliothekssigel. <116>

Unterhaltsträger. Stadt Hildesheim
Funktion. Archivbibliothek mit Schwerpunkt Hildesheimer Stadtgeschichte.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Stadt- und Landesgeschichte, Parteien- und Parlamentsgeschichte, Sozialgeschichte, Recht, Kommunalwissenschaften, Bau- und Kunstgeschichte, Historische Hilfswissenschaften, Verfassungsgeschichte. 2. Besondere Sammelgebiete: Pflichtexemplare der Hildesheimer Verlage, Veröffentlichungen von Hildesheimer Schriftstellern.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch 9-16 Uhr, Donnerstag 9-18 Uhr, Montag und Freitag geschlossen. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät als Reader-Printer, Kopiergerät.
Gedruckte Informationen. Informationsblatt.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linien 1, 4, 5) bis Haltestelle Museum. A 7, Ausfahrt Hildesheim. Parkplätze neben dem Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die historischen Bestände des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek, seit 1976 in einem städtischen Amt vereint, befinden sich in der Obhut der Wissenschaftlichen Bibliothek des Stadtarchivs. Sie lassen sich in ihren Anfängen auf Büchersammlungen der St. Andreas-Kirche, des städtischen Andreas-Gymnasiums und des Magistrats der Stadt Hildesheim zurückführen, die eine beständige Erweiterung u. a. durch die Eingliederung von Schenkungen und Vermächtnissen Hildesheimer Bürger erfuhren. Die Andreasbibliothek

1.2 Die ältesten geschlossenen Bestände entstammen der Bücherei der Franziskaner im Hildesheimer Martini-Kloster, darunter 65 der über 220 Inkunabeln. Nach den Reformationswirren gelangten die Inkunabeln und Hss. fast vollständig in die Ministerialbibliothek der St. Andreas-Kirche, die von dem ersten protestantischen Stadtsuperintendenten Hildesheims, Justus Isermann (Amtszeit 1543-1551), betreut wurde. Isermann selbst war im Besitz einer Bibliothek, die eine große Anzahl von Büchern und Flugschriften der Reformationszeit umfaßte und deren Randglossen noch heute Auskunft über den humanistischen Geist des Besitzers geben. Nach Isermanns Tod erwarb die Kirche diese Bestände und gliederte sie der Ministerialbibliothek ein. Die Ankäufe weiterer theologischer und wissenschaftlicher Werke erweiterten den Bestand bis 1664 auf 222 Bde, darunter 82 Folianten.

1.3 Schon kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg gelang es Georg Lohmeier, 1650 bis 1675 Direktor des Andreas-Gymnasiums (einer Einrichtung, die nach der Reformation vollständig in die Hände des Rates überging), die Schulbibliothek durch umfangreiche Schenkungen und Vermächtnisse aus der Bürgerschaft beträchtlich zu vermehren. 1655 wurde aus Platzgründen die Aufstellung in der Kapelle des Rathauses erforderlich. Dank Lohmeiers Bemühungen erlebte das Gymnasium Andreanum bis um die Mitte des 18. Jhs eine Blütezeit und konnte gleichzeitig seine Vormachtstellung gegenüber dem in Hildesheim eingerichteten Jesuitengymnasium bewahren.

1.4 Um 1664 wurde die Bibliothek in dem neu errichteten Gebäude des Andreas-Gymnasiums unter dem Namen Ministerial- und Schulbibliothek mit dem größten Teil der Bibliothek des geistlichen Ministeriums von St. Andreas vereinigt. Unter der Oberaufsicht des Superintendenten der Stadt fungierten ein Pastor und ein Lehrer als Bibliothekare. Diese Bibliothek sollte den Schülern und Gelehrten der Stadt zugänglich sein und somit einen öffentlichen Charakter haben. Dies belegen nicht nur Bemühungen der Bibliothekare 1691 und erneut 1739, sondern auch Widmungen, die von einer " bibliotheca publica" sprechen. Auch hier zeigte sich der Wille des protestantischen Bürgertums der Stadt, einen Kontrapunkt zur inzwischen öffentlichen Dombibliothek des Bischofs, der Beverina, zu schaffen.

1.5 Im Jahre 1717 gelangte die Ministerial- und Schulbibliothek durch ein Vermächtnis des Schaumburg-Lippeschen Kanzlei- und Kammerdirektors Paul Henning Gerken († 1717) in den Besitz einer großen Anzahl juristischer Werke des 17. und des frühen 18. Jhs. Durch Vermächtnisse des Hofrats Hoffmeister, der praktischen Ärzte Dr. Conrad Barthold Behrens und Dr. Albrecht, des Hildesheimer Kanzleisekretärs Lüntzel und das Vermächtnis von Koven wuchs die Büchersammlung im ersten Drittel des 18. Jhs bis 1741 auf ca. 2100 Bde an. Der inzwischen umfangreiche Anteil an juristischen Werken fand für den Privatunterricht der Primaner als Vorbereitung auf den Universitätsbesuch Verwendung.

1.6 Im Jahre 1746 vermachte der Hildesheimer Historiker und Pastor der Jacobi-Kirche, Joachim Barward Lauenstein (1698-1746), seine ca. 1000 überwiegend theologischen und historischen Werke der Bücherei im Andreanum, deren Bibliothekar und Förderer er war. Ihm gelang es auch, die 200 Bde umfassende Bibliothek von Theodor Lüdeken, die im Rathaus aufgestellt war, für den Bestand zu gewinnen. Darüber hinaus erreichte er die Eingliederung weiterer Bücher des Magistrats, zu denen u. a. historische und geographische Werke zählten, darunter alle Merian-Topographien. Auf sein Engagement ist auch die Eingliederung der 1744 teilweise in städtischen Besitz gefallenen Bibliotheca Reimanniana des Stadtsuperintendenten Jacob Friedrich Reimann (1668-1743) zurückzuführen. Dieser Bestand war durch die Aufklärung, aber auch durch den Pietismus geprägt und stellte wegen der Randnotizen seines umfassend gebildeten Besitzers ein Dokument der Zeit dar.

1.7 Ungeklärt ist, ob zu den Bänden aus dem Bestand des Magistrats auch die aus dem 16. Jh stammenden, vorwiegend rechtswissenschaftlichen Bücher des Dr. jur. Johann Brandis (1551-1621) zählen, der der Hildesheimer Bürgermeister-Dynastie der Brandis angehörte. Von dessen ursprünglich umfangreicherer Bibliothek haben sich über 180 Bde erhalten. Zwei Drittel von ihnen gehören ihrerseits zur Hinterlassenschaft des Braunschweiger Rechtsgelehrten Dr. Luidolf Schrader (1531-1589). Schrader, Ordinarius der Universität Frankfurt/Oder, galt bei seinen Zeitgenossen als Koryphäe auf dem Gebiet der Rechtswissenschaft. Er war mit der Frau von Johann Brandis eng verwandt und hatte diesem seine Büchersammlung vererbt. Dafür gab Brandis posthum fast alle Arbeiten Schraders heraus. Möglicherweise gelangten diese Werke aber schon unter Lohmeier in die Bibliothek. Offen ist auch, wann die theologischen Bestände von Friedrich Oppermann, Ende des 17. Jhs Pastor der Andreaskirche, der Bücherei eingegliedert wurden. Am Ende des 18. Jhs umfaßte die Bibliothek ca. 4000 Bde, die neben juristischen, theologischen und historischen Werken auch Literatur aus den Bereichen Mathematik und Geographie sowie lateinische und griechische Klassiker für den Schulbedarf einschlossen.

1.8 Im Jahre 1768 wurde die Bibliothek durch Ausbesserungsarbeiten an der Schule in Mitleidenschaft gezogen und befand sich in den folgenden Jahrzehnten in einem schlechten Zustand. 1789 gab es erste Pläne, sich von älteren Beständen zu trennen. 1816 übereignete die Bibliothek auf Initiative des Direktors des Gymnasiums etwa 140 wertvolle juristische und theologische Hss. und Inkunabeln der Universitätsbibliothek Göttingen. Im folgenden Jahr ging die Schule vom städtischen in königlich-hannoversches Patronat über. Nach einer Vermögenstrennung von der St. Andreas-Kirche wurde ihr die Bibliothek zugesprochen. 1824 kam es noch einmal zu einer Erweiterung um ca. 500 Bde aus dem inzwischen säkularisierten Kloster Lamspringe. Es waren überwiegend theologische und kirchenhistorische Werke, darunter auch einige Inkunabeln.

1.9 Als die Bibliothek 1830 in die Städtische Münze umzog, wurde eine Aussonderung der für den Schulbedarf als nicht geeignet erscheinenden Werke vorgenommen. Eine große Anzahl älterer Bücher wurde von diesem Umzug ausgeschlossen, verblieb zunächst in der Schule, wanderte dann zu einer Inventarisierung zwecks Verkaufs in die Superintendentur und kam schließlich 1842 in einen Raum der Andreas-Kirche, in dem sie vermutlich mit anderen Büchern der Kirche vermischt wurde.

1.10 Der andere Teil der Bibliothek wurde um Zukäufe vermehrt und um die private Büchersammlung aus dem Vermächtnis des Leibmedikus Dr. Johann Caspar Philipp Elwert († 1827) erweitert. Sie enthielt ca. 2500 Bde überwiegend literarhistorischen Inhalts. Der Bestand beider Bibliotheksteile umfaßte zu diesem Zeitpunkt etwa 9500 Bde, von denen 5000 zum ursprünglichen Bestand gerechnet werden. 1886 zog das Gymnasium Andreanum in ein neues Gebäude um. Erneut wurde hierbei ein Teil des Buchbestandes ausgesondert und auf dem Schulboden gelagert. Insbesondere bei Büchern Elwertscher Herkunft kam es vermutlich zu größeren Verlusten durch Diebstähle. 1851 beschlossen Gesamtmagistrat und Bürgervorsteher, den in der St. Andreas-Kirche lagernden Altbestand dem neugegründeten Museumsverein zu übergeben, der eine Öffentliche Bibliothek einrichten wollte. Uneinigkeit zwischen Stadt und Kirche hinsichtlich der Eigentumsansprüche verhinderten diesen Plan zunächst. Andererseits war dem Zerwürfnis aber auch das Scheitern von Verkaufsplänen zu verdanken. Die Städtische Bibliothek Der Feldhausbestand

1.11 Nach langjährigen Vorbereitungen wurde erst 1888 die Städtische Bibliothek gegründet. Den Grundstock bildete die Bibliothek des Roemer-Museums, die sich aus verschiedenen Nachlässen zusammensetzte. Schon 1850 war ihr die Bibliothek des Hildesheimer Justizrats und Historikers Dr. Hermann Adolf Lüntzel (1799-1850), insgesamt etwa 4000 Bde, zugefallen, die einen reichen Bestand an historischen Werken aufwies, unter ihnen auch seltene Inkunabeln wie das Straßburger Heldenbuch. In den nachfolgenden Jahren trugen die privaten Büchersammlungen von Dr. Friedrich Nordhoff, des Historikers Dr. Ludwig Adolf Pacht und des Stadtsyndikus August Helmer maßgeblich zur Vergrößerung der Museumsbibliothek bei.

1.12 Zu diesem Bestand kam die 7000 Bde umfassende Bibliothek des vor 1847 gegründeten Großen Lesevereins. Außerdem übertrug der Unionsklub, eine 1869 in Form einer Aktiengesellschaft gegründete kulturelle Vereinigung angesehener Bürger, 1903 seinen Gesamtbestand der Städtischen Bibliothek. Diese Sammlung umfaßte je etwa zu gleichen Teilen deutsche und fremdsprachige Belletristik und Werke wissenschaftlichen Inhalts. Wirtschaftliche Werke und mehrere Zeitschriftenreihen aus dem Bestand der Handelskammer rundeten den Bestand ab.

1.13 Im Jahre 1893 wurden der Stadtbibliothek auch etwa 2000 Bde aus der St. Andreas-Kirche, darunter die Merian-Topographien, Teile des Lauensteinschen Vermächtnisses sowie einige Inkunabeln übergeben, so daß die alte Andreasbibliothek des Gymnasiums jetzt auf die Andreas-Kirche, das Gymnasium Andreanum und die Städtische Bibliothek verteilt war. 1898 übergab der Magistrat über 600 Einzelschriften aus den Bereichen Staats- und Volkswirtschaft, insbesondere zum Thema Kommunalverwaltung, an die Bibliothek. Weitere Neuanschaffungen vergrößerten den Bestand, so daß 1900 bei der Erstellung eines Gesamtkataloges durch Robert Feldhaus ( s. u. 3.1) ca. 33.000 Bde vorhanden waren.

1.14 Im Jahre 1911 wurde die Städtische Bibliothek mit der Volksbibliothek und Öffentlichen Lesehalle des Vereins für Volksbildung, deren Bestand im wesentlichen Belletristik umfaßte, zur Stadtbibliothek zusammengefaßt. Die Stadtbibliothek, jetzt Anstalt in städtischer Trägerschaft, wurde in die Abteilungen Volksbücherei, Lesehalle und Wissenschaftliche Bibliothek gegliedert. Letzterer fielen die wertvollen historischen Sammlungen sowie von der Eingliederung ausgenommene Bestände der Volksbibliothek zu. Dies waren 1911 ca. 40.000 Bde. 1912 wurde die hauptsächlich aus Dissertationen und Zeitschriften sowie einigen medizinischen Werken bestehende Bibliothek des Ärztlichen Vereins in der wissenschaftlichen Abteilung aufgestellt. Neuanschaffungen und Schenkungen erweiterten den Bestand. 1915 übernahm die Bibliothek ca. 800 Bde der Jugendbüche- rei des Ortsausschusses für Jugendpflege. 1916 wurden der Rest der in der Andreas-Kirche gelagerten Bestände sowie eine Anzahl Bücher der Michaeliskirche (darunter die Jenaer Luther-Ausgabe in Kettenbänden), insgesamt ca. 4000 Bde, in die Wissenschaftliche Bibliothek überführt. Eingegliedert wurde ebenfalls die kunst- und naturwissenschaftliche Abteilung des Roemer-Museums mit ca. 2500 Bdn. Zwischen 1928 und 1934 wurden die Inkunabeln leihweise dem Hildesheimer Leunis-Museum überlassen, das eine Zusammenführung aller zu der Zeit in Hildesheim vorhandenen Wiegendrucke einleitete.

1.15 Im Jahre 1936 wurden Stadtbibliothek und Stadtarchiv in Personalunion zusammengeschlossen. Die Vereinigung in Teilbereichen erfolgte 1950. Das Sekretieren der Altbestände und die Katalogisierung der 4000 Bde aus der St. Andreas-Kirche wurden bei Beginn des Krieges eingestellt. 1942 begann man mit der Räumung der wertvollen historischen Bestände der Stadtbibliothek und des Archivs. Sie wurden 1943/44 fast vollständig in das Kalibergwerk im benachtbarten Salzdetfurth ausgelagert, wo sie den Krieg, von einigen Diebstählen abgesehen, unversehrt überstanden. 20 Kisten mit historischen Karten sowie einige komplette Reihen von Zeitschriften konnten allerdings nicht mehr ausgelagert werden und verbrannten bei einem Luftangriff 1945. Die Bibliothek des Gymnasium Andreanum überstand den Luftangriff unter den Trümmern der Schule fast unversehrt.

1.16 In den Jahren 1947 bis 1949 wurden die eingelagerten Bestände wieder nach Hildesheim gebracht. Mangels geeigneter Fläche fanden sie zunächst an verschiedenen Orten des Stadtgebietes Aufstellung. Der Betrieb der Stadtbibliothek wurde am 1. April 1946 in einer Holzbaracke in den Trümmern des ehemaligen Bibliotheksgebäudes wieder aufgenommen. Da die Zettelkataloge teilweise verloren waren, war eine vollständige Neukatalogisierung erforderlich. Seit 1958 fand der Bibliotheksbetrieb im ehemaligen Pelizaeus-Museum statt. Der Altbestand blieb weiterhin in Notquartieren untergebracht. Hier erfolgte auch eine Katalogisierung der 4000 Bde aus der Andreas-Kirche.

1.17 Im Jahre 1975 wurde der Wiederaufbau des Hauses der Landschaft beendet, in dem Stadtarchiv und Stadtbibliothek gemeinsam untergebracht wurden. Hier wurde in der Wissenschaftlichen Bibliothek des Stadtarchivs neben der ca. 3000 Bde umfassenden Archivbibliothek auch ein Teil des historischen Bestandes für die Benutzer zugänglich aufgebaut. Darunter befanden sich insbesondere die 4000 von den Kirchen übernommenen Andreas-Bände, die bis dahin noch in der Schule verbliebenen Teile der Andreasbibliothek, die mit den anderen Bänden geschlossen aufgestellt wurden. Teilweise erhielt hier auch der Feldhaus-Bestand seinen Platz, insbesondere die Werke aus dem 16. und 17. Jh. Einige Teilbestände sind noch nicht katalogisiert worden.

1.18 Auch in der Nachkriegszeit erweiterten Schenkungen und Nachlässe den Bestand. Daneben erfolgten Neuerwerbungen auf den Gebieten Kommunal-, Stadt- und Landesgeschichte in Übereinstimmung mit den Forschungsaufgaben des Stadtarchivs. So wurde einerseits der Altbestand gezielt um wichtige Werke, z. T. in Nachdrucken, ergänzt, andererseits moderne wissenschaftliche Literatur für die Erforschung der Geschichte der Stadt Hildesheim und der Region beschafft.

Hans Hartmann

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die katalogisierten Titel wurden anhand der Systematischen Kataloge ausgezählt ( s. u. 3.1). Die unbearbeiteten Bestände wurden geschätzt. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von ca. 80.000 Bdn beträgt der historische Bestand etwa 25.000 erschlossene Titel. Davon gehören ca. 8500 Titel zum Bestand der Andreasbibliothek, ca. 12.500 Titel zum Altbestand der Hildesheimer Stadtbibliothek und ca. 4000 Titel zum später integrierten Bestand der Archivbibliothek (im folgenden als Neubestand bezeichnet). Hinzu kommen ca. 4500 Dissertationen und Gelegenheitsschriften, von denen bisher erst knapp die Hälfte erschlossen ist, und ca. 1000 zum historischen Bestand gehörende Varia, zu denen die Sammlungen eines Außenmagazines zu rechnen sind, so daß die Gesamtzahl der vor 1900 erschienenen Titel ca. 31.000 beträgt. Von den erfaßten Titeln sind ca. ein Prozent Inkunabeln, 12 Prozent entfallen auf das 16. Jh, 28 Prozent auf das 17. Jh, 21 Prozent auf das 18. Jh und 38 Prozent auf das 19. Jh. Von den ca. 8500 erfaßten Drucken der Andreasbibliothek sind 0,1 Prozent Inkunabeln, 22 Prozent stammen aus dem 16. Jh, 53 Prozent aus dem 17. Jh, 24 Prozent aus dem 18. Jh und 0,2 Prozent aus dem 19. Jh. Der historische Bestand der Stadtbibliothek gliedert sich in ca. ein Prozent Inkunabeln, 6 Prozent aus dem 16. Jh, 14 Prozent aus dem 17. Jh, 18 Prozent aus dem 18. Jh und 59 Prozent aus dem 19. Jh.

2.3 38 Prozent des historischen Bestandes sind in lateinischer Sprache: 97 Prozent der Inkunabeln, 71 Prozent der Titel des 16. Jhs, 69 Prozent des 17. Jhs, 42 Prozent des 18. Jhs, jedoch nur noch 2 Prozent des 19. Jhs. Von den Schriften der Andreasbibliothek sind 77 Prozent in lateinischer Sprache: 86 Prozent der Inkunabeln, 82 Prozent des 16. Jhs, 80 Prozent des 17. Jhs, 67 Prozent des 18. Jhs und 22 Prozent des 19. Jhs. Die Anteile weiterer Sprachen sind gering (Französisch 2 Prozent, Englisch und andere Sprachen ein Prozent). Die fremdsprachigen Werke zählen hauptsächlich zur Schönen Literatur. Systematische Übersicht

2.4 Die Andreasbibliothek, der Altbestand der Stadtbibliothek und die Neuerwerbungen sind in getrennten Blöcken magaziniert. Während die Andreasbibliothek nach einem numerischen System geordnet ist und die Neuanschaffungen, mit Ausnahme des systematisch geordneten Handapparates im Archivstudienraum, nach Zugangsnummern aufgestellt werden, sind die Altbestände der Stadtbibliothek systematisch nach Fächergruppen geordnet. Sie konnten jedoch bisher nicht geschlossen aufgestellt werden. Als Grundlage für die systematische Gliederung der drei Bestände dient die Ordnung des um 1900 von dem damaligen Bibliothekar Robert Feldhaus erstellten Bücherverzeichnisses der Städtischen Bibliothek in Hildesheim ( s. u. 3.1), welches die noch heute bestehende systematische Aufstellung wiedergibt. Diese Systematik wurde dem nach 1972 angefertigten Katalog der Andreasbibliothek wie auch der Bibliothekssystematik für den Neubestand zugrunde gelegt, so daß sie als Grundlage für die Beschreibung gewählt wurde.

2.5 Die Zeitungsbestände werden geschlossen im Magazin des Stadtarchivs aufbewahrt und als ein Teil der Sonderabteilung Hildesheim beschrieben (s. u. 2.52-2.65). Die Dissertationen sind in die Bibliotheksbestände nach Fächern eingegliedert. Bei der Herstellung eines Gesamtkataloges wurden jedoch vorerst nur die Hildesheim betreffenden Titel berücksichtigt; der Großteil der Dissertationen ist noch unverzeichnet. Eine zusätzliche Sonderabteilung des Neubestandes ist Niedersachsen gewidmet (s. u. 2.66).

Margret Zimmermann

2.6 Bei der systematischen Beschreibung werden teilweise nur die umfangreichsten und wichtigsten Untergruppen einzeln aufgeführt, so daß sich bei Addition der Untergruppen nicht immer die angegebene Gesamtzahl der Titel ergibt.

2.7 Die Bibliothek besitzt 224 Inkunabeln (Systematikgruppe I), von denen 7 in niederdeutscher Sprache verfaßt sind. Fast alle entstammen Hildesheimer Büchersammlungen, mehr als ein Drittel läßt sich auf die Franziskanerbibliothek St. Martini zurückführen. 70 Prozent der Drucke sind theologischen Inhalts. Neben Missalen und Bibelausgaben darunter die niederdeutsche Kölner Bibel von 1478 sind u. a. Ausgaben von Augustinus, Thomas von Aquin und Johannes Duns Scotus vorhanden. 10 Prozent des Bestandes machen historische Werke aus, darunter Konrad Botho, Chroneken der Sassen (Mainz 1492), Hartmann Schedel, Liber chronicarum ab initio mundi (Augsburg 1497) und das Straßburger Heldenbuch (Straßburg 1484-1485) in gut erhaltenen Exemplaren. Kanonisches und ziviles Recht stellen weitere 10 Prozent. Neben verschiedenen Dekretalen sind u. a. Justinians Gesetzessammlungen und der Sachsenspiegel (Augsburg 1482) vorhanden. Mit weiteren 10 Prozent sind Werke aus den Bereichen Schöne Literatur und Sprache vertreten. Neben Vokabularien finden sich Klassiker wie Ovid, Juvenal, Terenz und Vergil, aber auch Neulateiner wie Petrarca und Poggio Bracciolini.

Hans Hartmann

2.8 Die Gruppe Bibliothekswissenschaft, Lexikalische Werke (II) zählt 305 Titel, von denen ein Prozent aus dem 16. Jh, 13 Prozent aus dem 17. Jh, 54 Prozent aus dem 18. Jh und 32 Prozent aus dem 19. Jh stammen. Der Schwerpunkt liegt mit 282 Titeln beim Bibliothekswesen. Am umfangreichsten sind die Untergruppen Bücherkunde und Kataloge, mit Schwerpunkt im 18. Jh. Zur Bücherkunde (124 Titel) zählen literarische Zeitschriften, Rezensionen und Auswahlverzeichnisse von Neuerscheinungen, Bibliographien und Gelehrtenlexika. Die Gruppe Kataloge (123 Titel) enthält Kataloge und Bücherverzeichnisse aus dem deutschsprachigen Raum und einige ausländische Werke. Möglicherweise wurden die Bestände beider Gruppen von der Stadtbibliothek aus einer älteren Bibliothek übernommen (etwa der Bibliothek des Justizrats Hermann Adolf Lüntzel, s. o. 1.11). Die Bücher weisen jedoch keine Besitzvermerke auf. Von 12 Lexika stammen 2 aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh, 4 aus dem 18. Jh und 3 aus dem 19. Jh. Die ältesten Nachschlagewerke der Andreasbibliothek sind drei lateinisch verfaßte Begriffswörterbücher. Zedler, Grosses vollständiges Universallexikon (Halle und Leipzig 1732-1754) und Krünitz, Ökonomisch technische Enzyklopädie (Berlin 1773-1858) sind als Reprographien vorhanden.

Margret Zimmermann

2.9 Von 3841 erfaßten Titeln der Gruppe Religionswissenschaft (III) sind etwa 2500 in der Andreasbibliothek aufgestellt. Ein größerer Teil des übrigen Bestandes gehörte ursprünglich ebenfalls dazu, wurde aber vor 1900 in den Fundus der Städtischen Bibliothek übernommen. Theologie macht die zweitstärkste Gruppe im Andreas-Bestand aus, da dieser auch als Ministerialbibliothek diente.

2.10 Mehr als 25 Prozent der theologischen Drucke entstammen dem 16. Jh, 40 Prozent dem 17. Jh, 22 Prozent dem 18. Jh und 12 Prozent dem 19. Jh. Bei den Dissertationen wurden etwa 100 Titel nicht katalogisiert. Die vom Humanismus und lutherischen Protestantismus der Vorbesitzer geprägte Bestandsgruppe weist zahlreiche Originaldrucke aus der Reformationszeit auf (Reuchlin, Melanchthon, Luther, Bugenhagen, Erasmus). Andere häufig vertretene Theologen sind insbesondere Georg Calixt und Georg Major. Deutsch und Lateinisch sind mit je etwa 48 Prozent gleich stark vertreten.

2.11 Enzyklopädien, Sammelwerke, Gesamtwerke, Zeitschriften und Konkordanzen machen 264 Titel aus. Darunter finden sich 8 Luther-Ausgaben (6 in deutscher, 2 in lateinischer Sprache, 4 vollständige), ebenso eine Briefsammlung Luthers. 111 Titel stammen aus dem 16. Jh (17. Jh 68, 18. Jh 35, 19. Jh 50); Latein dominiert.

2.12 Von 607 Biblica entfallen 228 auf das 16. Jh (17. Jh 151 Titel, 18. Jh 179), darunter Textus biblia cum glosa ordinaria Nicolai de Lyra postilla (Basel 1506-1508), die Biblia dudesch (Halberstadt 1522) und De Biblie uth der uthlegginge Doctoris Martini Luthers yn dyth düdesche vlitich uthgesettet (Lübeck 1533). Auf die Untergruppe Exegese entfallen 361 Titel, davon 156 aus dem 16. Jh. Die Bibelsammlung umfaßt 134 Drucke, davon 48 aus dem 16. Jh; 55 Bibeln sind in deutscher oder niederdeutscher Sprache, wie die Halberstädter Bibel von 1522. Unter den Bibeln finden sich 6 hebräische und eine syrische aus dem 17. Jh. Die Archäologie umfaßt 57 Titel, überwiegend aus dem 19. Jh.

2.13 Die Historische Theologie ist mit 803 Titeln eine der umfangreicheren Gruppen. 295 Titel stammen aus dem 17. Jh, das 16. Jh ist mit 180 und das 18. Jh mit 182 Drucken vertreten. Eine gewichtige Untergruppe bilden 81 Flug- und Streitschriften aus der Reformationszeit (70 Prozent in deutscher Sprache), die von 88 Titeln zur Reformationsgeschichte (45 aus dem 16. Jh) ergänzt werden. Zur Kirchengeschichte nach der Reformationszeit sind 156 Titel vorhanden.

2.14 Die Systematische Theologie ist mit 856 Titeln vertreten. Der größte Teil (472 Titel) stammt aus dem 17. Jh; aus dem 16. Jh liegen 233 und aus dem 18. Jh 136 Titel vor. Die umfangreichste Untergruppe bilden Apologetik, Polemik und Irenik mit 355 Titeln. Dogmatik, Symbolik und Ethik sind mit 186, 144 und 134 Drucken überwiegend aus dem 16. und 17. Jh vertreten. Der Bestand spiegelt die geistige Auseinandersetzung der Hildesheimer Lutheraner zunächst mit der katholischen Kirche und konkurrierenden protestantischen Strömungen, dann mit den von den bischöflichen Landesherren geförderten Jesuiten und schließlich mit dem Pietismus wider. Zu den älteren Titeln gehören u. a. Johannes Bugenhagen, Wedder de Kelckdeve (Magdeburg 1532), Vitus Dietrich, Summaria christlicher Lehr, für das junge Volck, was aus eim jedem Sonntags Evangelio zu mercken sey, samt angehekten Gebeten (Erfurt 1548) und Luther, Heuptartikel des Christlichen Glaubens wider den Bapst und die Hellenpforten zu erhalten (Wittenberg 1548).

2.15 Die Praktische Theologie macht mit 990 Drucken ein Viertel des Bestandes aus, davon 360 aus dem 17. Jh, 256 aus dem 16. Jh und 247 aus dem 18. Jh. Pastoraltheologie, Homiletik, Predigten und Hirtenbriefe bilden mit 413 Titeln die stärkste Untergruppe mit je etwa 42 Prozent aus dem 16. und 17. Jh. 318 Titel sind in deutscher Sprache. Andachts- und Schulungsbücher sind mit 131 Drucken vertreten. Die Religionsphilosophie weist 160 Titel mit Schwerpunkt im 19. Jh auf (84 Titel), während aus dem 17. Jh 65 Titel vorliegen. Die Gruppe Nichtchristliche Religion umfaßt 82 Titel mit Schwerpunkt im 17. und 18. Jh, darunter viele antijüdische Streitschriften.

2.16 In der Gruppe Rechtswissenschaft (IV) sind von 4796 Titeln 3750 der Andreasbibliothek zuzuordnen, deren juristische Sammlung in ihrem Kernbestand auf die Gerkensche Bibliothek zurückzuführen ist ( s. o. 1.5). Der Schwerpunkt liegt im 17. Jh mit fast 50 Prozent der Titel. Auf das 16. Jh entfallen 16 Prozent, auf das 18. Jh 28 Prozent und auf das 19. Jh 7 Prozent. Insgesamt ist von mindestens 7000 Titeln auszugehen, da von den Dissertationen, Disputationen und Gelegenheitsschriften nur diejenigen erfaßt sind, die mit der Stadt Hildesheim in Verbindung zu bringen waren. Eine 100 Bde umfassende Stichprobe im Andreasbestand ergab, daß nur 44 Prozent der Titel erfaßt sind. Zu den 1800 erfaßten Dissertationen sind noch 2000 hinzuzurechnen. Eine Zählung im übrigen Bestand ergab 420 fehlende Titel.

2.17 Bemerkenswert hoch ist der Anteil von Dissertationen und Universitätsschriften aus der Helmstedter Universität, auf deren Erwerb offensichtlich Wert gelegt wurde. Viele bedeutende Juristen und Rechtshistoriker sind mit ihren wichtigsten Werken vertreten, darunter Conring, Pufendorf, Thomasius, Strykius und Grotius. Da viele Drucke aus dem 17. und frühen 18. Jh stammen, überwiegt die lateinische Sprache mit 80 Prozent.

2.18 Die Gruppe Juristische Bücherkunde, Bibliographische und Kritische Zeitschriften umfaßt 27 Titel, vorwiegend aus dem 19. Jh. Der Bestand an Enzyklopädien zur Rechtsphilosophie, Gesetzgebungswissenschaft, zum Naturrecht und an Lehrbüchern weist 155 Titel des 16. bis 19. Jhs mit Schwerpunkt im 17. Jh auf. Die Vermischten Schriften aus juristischen Teilbereichen, Zeitschriften und Gesamtausgaben umfassen 316 Titel, davon 167 aus dem 17. Jh (16. Jh 40, 18. Jh 61 und 19. Jh 48). Unter ihnen sind zahlreiche Dissertationen in Sammelbänden sowie Werkausgaben, u. a. von Johann Oldendorp und Andreas Alciatus aus dem 16. Jh.

2.19 Beim Römischen Recht (599 Titel) liegt der Schwerpunkt mit 274 Drucken im 16. Jh (17. Jh 236, 18. Jh 73). Unter den frühen Drucken findet sich ein Justinianisches Corpus iuris civilis von 1534. Die stärksten Untergruppen bilden die exegetisch-kritischen Werke mit 272 und die Monographien mit 118 Titeln. Das Kirchenrecht ist mit 503 Titeln verhältnismäßig stark vertreten (17. Jh 230 Titel, 18. Jh 165, 16. Jh 100). Neben dem kirchlichen Eherecht (140 Titel) sind besonders kirchenrechtliche Abhandlungen (112) und Monographien über Verfassung und Verwaltung der Kirchen (100) erwähnenswert.

2.20 Deutsches Privatrecht bildet mit 742 Drucken die stärkste Gruppe. Mehr als die Hälfte der Titel (422) entstammen dem 17. Jh (18. Jh 224). Die größte Untergruppe machen mit 595 Titeln die Monographien zu einzelnen Rechtsbereichen aus, dar- unter zahlreiche Dissertationen, Disputationen u. ä. Das Lehnsrecht umfaßt 212 Titel, mit Schwerpunkt im 17. Jh (98 Titel; 18. Jh 67, 16. Jh 31). Es dominieren die dogmatischen Werke mit 67 Titeln. Das Handels-, Wechsel- und Seerecht ist mit 90 Titeln vertreten (17. Jh 40, 18. Jh 24, 19. Jh 21).

2.21 Das Zivilprozeßrecht weist 496 Titel auf, von denen 241 aus dem 17. Jh stammen (18. Jh 174, 16. Jh 58). Die gewichtigste Untergruppe bilden Monographien und Rechtsbeistände mit 325 Titeln. Die Gruppe Praktiker (Consilia, Consultationes, Decisiones etc.) umfaßt 363 Titel, 178 davon aus dem 17. Jh, 105 aus dem 16. Jh und 74 aus dem 18. Jh. Zum Deutschen Partikular- und Statutarrecht liegen 147 Titel aus dem 16. bis 18. Jh vor, davon 47 zu den Braunschweigischen Landen. Das Strafrecht ist mit 214 Titeln vorwiegend aus dem 17. und 18. Jh vertreten (109 und 70; 16. Jh 30). Umfangreichste Untergruppe mit 105 Drucken sind Dogmatische Werke und Kriminalistische Abhandlungen.

2.22 Das Völkerrecht ist mit 97 Titeln überwiegend zu Kriegsrecht, Fragen der Neutralität und Öffentlichem Seerecht vertreten (17. Jh 60, 18. Jh 36). Das Staatsrecht bildet mit 700 Drucken eine umfangreiche Gruppe; sie stammen vorwiegend aus dem 17. und 18. Jh (347 und 230), wobei das Staatsrecht des Römisch-Deutschen Reiches mit 438 Titeln überwiegt. Das Staatsrecht der deutschen Einzelstaaten stellt 93 Titel, fast ausschließlich aus dem 19. Jh. Die Gruppe Fremde Rechte umfaßt 76 Titel aus dem 16. bis 19. Jh. Verschiedenes und Rechtskuriosa belaufen sich auf 36 Titel.

2.23 Von den zu Politik, Staats- und Volkswirtschaft (V) vorhandenen 1571 Titeln kommt nur ein Viertel (412) aus dem Andreasbestand. Der überwiegende Teil der Drucke entstammt mit fast 60 Prozent dem 19. Jh. Aus dem 17. Jh liegen 25 Prozent, aus dem 18. Jh 11 und aus dem 16. Jh 4 Titel vor. Die vorherrschende Sprache ist Deutsch; 26 Prozent der Titel sind in lateinischer Sprache. Der Anteil anderer Sprachen ist minimal.

2.24 Die Gruppe Politik setzt sich aus 249 Titeln zusammen (17. Jh 131, 19. Jh 61, 18. Jh 22 und 16. Jh 16). Darunter sind u. a. Schriften von Hermann Conring, Jean Bodin (De republica, u. a. Paris 1586) sowie Thomas Morus (Utopia, Köln 1555). Die Gruppen Staats- und Volkswirtschaft im Allgemeinen, Kolonien, Kolonialpolitik, Allgemeine Statistik, Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Bergbau und Hüttenwesen sind nur gering vertreten (jeweils mit ca. 10 Titeln). Bemerkenswert sind u. a. Johannes Mathesius, Bergpostilla (Nürnberg 1578) und Georg Engelhard von Löhneysen, Bericht vom Bergwerck (Zellerfeld 1617). 20 Titel weisen die Gruppen Gesellschaft, Staat, Verwaltung sowie Fürsorge für Ordnung, Sicherheit, Heerwesen und Krieg auf. Zum Thema Trunksucht liegen 11 Titel vor.

2.25 Kaum stärker vertreten sind Landwirtschaft (83 Titel), Handel, Gewerbe, Industrie (58), Verkehrswesen (51), Geld, Münzwesen (65), Sozialwesen und Sozialpolitik im Allgemeinen (58) sowie Arbeiterangelegenheiten (73), meist mit Schriften aus dem 19. Jh. Hingewiesen sei auf Heinrich Bünting, De monetis (Magdeburg 1583) und Johann Coler, Oeconomia ruralis et domestica (Frankfurt a. M. 1680). Bevölkerungswesen, Aus- und Einwanderung, Sklaverei ist eine etwas umfangreichere Gruppe mit 119 Titeln, fast ausschließlich aus dem 19. Jh. Thema vieler Arbeiten ist die Emigration in die USA. Das Finanzwesen umfaßt 130 Titel (100 aus dem 19. Jh und 24 aus dem 17. Jh), vorwiegend zur Besteuerung und zu Zöllen. Die Wohlfahrtspflege besteht aus 104 Titeln fast ausschließlich aus dem 19. Jh. Thematischer Schwerpunkt sind Waisenhäuser und Besserungsanstalten (102 Titel).

2.26 Der Bestand Unterricht und Erziehung weist 331 Titel auf, davon 118 zu Hochschulen und Universitäten. Aus dem 17. Jh sind 42 Titel und aus dem 18. Jh 59 vorhanden. Die Untergruppe Lehrmittel umfaßt 138 Titel, vorwiegend Schulbücher (37 aus dem 17. Jh und damit aus der Andreasbibliothek, 93 aus dem 19. Jh). Zur Verwaltung liegen 125 Titel überwiegend aus dem 19. Jh vor. Die Untergruppe Kommunalverwaltung, die neben Kommunalverfassungen, Statistiken u. a. auch einzelne Verwaltungssparten beinhaltet, macht mit 87 Drucken den größten Teil aus.

2.27 Die Gruppe Geographie, Reisen, Länder- und Völkerkunde (VI) weist 1169 Titel auf, davon 73 Prozent aus dem 19. Jh. Dem 17. und 18. Jh sind jeweils ca. 10 Prozent zuzuordnen, dem 16. Jh 2 Prozent; 5 Prozent sind nicht datiert, gehören aber überwiegend ins 19. Jh. Die deutsche Sprache herrscht vor; Latein spielt mit ca. 6 Prozent kaum eine Rolle. Englische und französische Werke machen gemeinsam ca. 6 Prozent aus.

2.28 Geschichte der Erdkunde, Geographische Zeitschriften und Ansichten sind nur mit jeweils ca. 10 Titeln vertreten. Das gilt auch für Geographie einzelner Erdteile (31 Titel) und Europäische Reisen, Länder- und Völkerkunde (61). Die Allgemeine Geographie umfaßt 125 Titel, 77 davon aus dem 19. Jh, 20 aus dem 18. Jh und 17 aus dem 17. Jh. Zu den wichtigen Werken aus dem 16. und 17. Jh zählen u. a. Claudius Ptolemaeus, Geographia universalis (Basel 1542), Sebastian Münster, Cosmographey (Basel 1553), Abraham Ortelius, Epitome theatri Orteliani (Antwerpen 1589), Johann Ludwig Gottfried, Archontologia cosmica (Frankfurt a. M. 1646) sowie Eberhard Werner Happel, Thesaurus exoticorum (Hamburg 1688). Die Geographie einzelner Länder Europas weist als stärkste Gruppe 422 Titel auf, überwiegend aus dem 19. Jh (346); aus dem 17. Jh sind 55 vorhanden. Deutschland betreffen 154 Titel, Italien ca. 50 und Rußland ca. 40.

2.29 Die Gruppe Weltreisen, Länder- und Völkerkunde enthält 418 Titel, überwiegend aus dem 19. Jh (374). Stärkstes Interesse findet hier Asien mit 150 Titeln, es folgt Afrika mit 108. Atlanten, Karten und Pläne umfassen 101 Titel, überwiegend aus dem 18. und 19. Jh. Bemerkenswert sind die Topographien Matthaeus Merians (Frankfurt a. M. 1642-1688) und der Atlas minor von Gerhard Mercator (Amsterdam 1621).

Hans Hartmann

2.30 Die Gruppe Geschichtliche Hilfswissenschaften (VII) zählt 647 Titel (9 Prozent aus dem 16. Jh, 26 Prozent aus dem 17. Jh, 27 Prozent aus dem 18. Jh und 36 Prozent aus dem 19. Jh). 30 Prozent sind lateinisch. Die Gruppe Chronologie einschließlich Kalender umfaßt 189 Titel. Die Sammlung der Wissenschaftlichen Bibliothek umfaßt 131 verschiedene Kalenderreihen. 10 Prozent beginnen im 16. Jh, 47 Prozent stammen aus dem 17. Jh, 31 Prozent aus dem 18. Jh und 12 Prozent aus dem 19. Jh. Der älteste ist ein in Frankfurt gedruckter Kirchenkalender von 1559. Unter den Kalendern finden sich Schreibkalender, Volkskalender, Hof- und Staatskalender, historische Kalender, Haushaltungs- und Arzneikalender, verschiedene Bergkalender, Astrologische und Naturkundliche Kalender. Der Anteil an Hildesheimer Kalendern beträgt 9 Prozent (s. auch 2.59).

2.31 Der Bestand Diplomatik und Archivwesen umfaßt 55 Titel, von denen 35 Prozent aus dem 18. Jh stammen. Ca. 50 Prozent der Schriften sind lateinisch. Zur Münz-, Wappen- und Siegelkunde gehören 121 Schriften (26 Prozent aus dem 17. Jh, 19 Prozent aus dem 18. Jh und 45 Prozent aus dem 19. Jh).

2.32 Den zweiten größeren Bereich stellen die Genealogie und das Ordenswesen mit 131 Titeln, von denen 24 Prozent aus dem 17. Jh, 31 Prozent aus dem 18. Jh und 35 Prozent aus dem 19. Jh stammen. Neben allgemeinen Werken zur Genealogie sind Schriften über verschiedene deutsche und europäische Geschlechter vorhanden, u. a. die Gothaischen Genealogischen Taschenbücher (ab 1849) und der Gothaische Genealogische Kalender (ab 1816; ab 1824 Hof-Kalender).

Margret Zimmermann

2.33 Die Gruppe Geschichte (VIII) bildet mit 2786 Titeln die drittstärkste des historischen Bestandes. Die Hälfte stammt aus dem 19. Jh, 28 Prozent datieren aus dem 17. Jh, 6 Prozent aus dem 16. Jh und ca. 15 Prozent aus dem 18. Jh. Etwa ein Drittel ist in lateinischer Sprache; der Rest ist, von geringen Ausnahmen abgesehen, deutschsprachig. Zur Geschichte Deutschlands und seiner Territorien, aber auch zu Frankreich sind umfangreiche Quellensammlungen vorhanden. Neben den Klassikern des 19. Jhs (Mommsen, Ranke, Droysen) sind Werke des 17. Jhs u. a. von Pufendorf, Conring und Meibom zahlreich vertreten. Vorhanden sind auch Niccolò Machiavelli, Discorsi sopra ...

Tito Livio (Rom 1531) und Charles de Montesquieu, Considerations (Amsterdam 1734), Arbeiten wie das Historiarum des Humanisten Paulus Jovius (Venedig 1553) und die von Merian besorgte Neuauflage von Johann Ludwig Gottfried, Historische Chronica (Frankfurt a. M. 1657) sowie das Theatrum Europaeum (Frankfurt a. M. 1662-1738).

2.34 Die Allgemeine Geschichte umfaßt 657 Titel mit Schwerpunkt im 19. Jh (298). Aus dem 17. Jh sind 126 Titel vorhanden, aus dem 16. Jh 53 und aus dem 18. Jh 98. Die stärkste Untergruppe ist die Kultur- und Sittengeschichte mit 153 Titeln, darunter 30 über Magie, Hexerei u. ä. Die Weltgeschichte weist 140 Titel auf, davon 48 aus dem 17. Jh. In der Abteilung Altertum liegen 125 Titel vor, davon 17 aus dem 16. Jh und 27 aus dem 17. Jh. Genannt seien Polidorus Vergilius, De rerum inventoribus libri VIII (Basel 1532), Johannes Funccius, Chronologia hoc est omnium temporum et annorum ab initio mundi usque ad 1552 computatio (Königsberg 1552), Jean Bodin, Methodus ad facilem historiarum cognitionem (Straßburg 1598) und Ulrich Molitor, Von Hexen und Unholden ... verteutschet durch Conradum Lautenbach (Straßburg 1575).

2.35 Die Deutsche Geschichte bildet mit 522 Titeln eine starke Gruppe mit Schwerpunkt (251 Titel) im 19. Jh. Stark vertreten ist außerdem mit 116 Drucken das 17. Jh (16. Jh 41, 18. Jh 59). Den größten Anteil haben mit 152 Titeln Werke aus der Zeit zwischen der Reformation und 1648; davon stammen 80 aus dem 17. Jh. Sammlungen haben mit 110 Titeln ebenfalls einen hohen Anteil. Die Geschichte Preußens und seiner Provinzen weist 297 Titel auf. Der Schwerpunkt liegt im 18. und 19. Jh mit 86 und 156 Titeln. Die meisten Titel liegen zum Königreich Preußen (73) und zur Provinz Hannover (40) vor. Die Geschichte der übrigen deutschen Gebiete ist mit 281 Titeln vertreten, davon 117 aus dem 17. Jh und 76 aus dem 19. Jh. Etwa die Hälfte der Drucke betrifft das Herzogtum Braunschweig, davon 62 Titel aus dem 17. Jh. An frühen Titeln liegen vor Albert Krantz, Saxonia (Köln 1520), Johannes Adelphus, Barbarossa (Straßburg 1530), Heinrich Bünting, Braunschweigische und Lüneburgische Chronica (Magdeburg 1584-1585) und Johannes Sleidanus, Warhafftige Beschreibung aller gaistlichen und weltlichen Sachen, so sich unter Kaizer Carolo V. verlauffen haben (Frankfurt 1557).

2.36 Die Geschichte außerdeutscher Staaten umfaßt 825 Titel. Das 19. Jh dominiert mit 482 Titeln, das 17. Jh weist 196 Titel auf. Die Literatur zur französischen Geschichte herrscht mit 198 Titeln vor, es folgen England mit 125 und Österreich-Ungarn mit 100. Zur Geschichte fremder Erdteile sind 152 Titel vorhanden, 135 davon aus dem 19. Jh. Die meisten Arbeiten befassen sich mit Asien (76 Titel). Die Geschichte der Kriegskunst weist 52 Titel aus dem 19. Jh auf. Zu den ältesten Werken zählen Jacobus de Voragine, Longobardica historia (Hagenau 1510), Albert Krantz, Wandalia (Köln 1518), Michael Ritius, De regibus francorum lib. III (Basel 1534), Justus Jonas, Ursprung des Türckischen Reychs (Augsburg 1538) und Flavius Josephus, Antiquitatum Judaicum libri XX. De Bello Judaico libri VII (Basel 1540).

Hans Hartmann

2.37 Von den 1139 Biographien, Memoiren und Charakteristiken (IX) stammen 77 Prozent aus dem 19. Jh, 9 Prozent aus dem 18. Jh, 7 Prozent aus dem 17. Jh und 3 Prozent aus dem 16. Jh. Der Anteil an fremdsprachigen Werken beträgt 15 Prozent, 9 Prozent sind lateinisch. Die Untergruppe Allgemeines, Sammelwerke enthält Sammlungen von verschiedenen Charakterbildern (60 Titel). Die Gruppe " Von Fürstenhöfen" umfaßt eine 148 Titel starke Sammlung von Lebensbeschreibungen aus den europäischen Herrscher- und Adelshäusern, auch Biographien historisch bedeutsamer Persönlichkeiten, u. a. von Maria Stuart, Napoleon, Kaiser Joseph II., Maria Theresia sowie den preußischen Königen und deutschen Kaisern.

2.38 Die Abteilung Staatsmänner, Politiker, Parlamentarier, Feldherrn und Seefahrer weist mit 215 Titeln die zweitgrößte Titelzahl auf. Es handelt sich um Persönlichkeiten der internationalen Geschichte (wie Nelson oder Washington), vornehmlich des 19. Jhs. Stark vertreten sind preußische Staatsmänner. Werke zu kirchlichen Würdenträgern und Kirchenlehrern sowie den Reformatoren und anderen Personen der Reformationszeit zählen 79 Titel (hauptsächlich Luther-Biographien). Dichter, Schriftsteller, Journalisten stellen mit 224 Titeln die umfangreichste Gruppe (vorherrschend deutsche Dichter der Romantik und des 19. Jhs).

2.39 Zu Gelehrten, Philosophen, Philologen, Theologen und Missionaren, Historikern sowie Juristen liegen 174 Titel vor (53 Prozent aus dem 19. Jh, 23 Prozent aus dem 18. Jh und 17 Prozent aus dem 16. Jh). Der Bereich ist weit gefächert und reicht von John Locke über Leibniz, Schopenhauer, den Gebrüdern Grimm bis zu Feuerbach. Kleinere Gruppen bilden Naturforscher, Ärzte, Apotheker, Forschungsreisende (41 Titel) und Industrielle, National-Ökonomen (20). Zur Gruppe Künstler (78 Titel) zählen auch Werke über Musiker und Maler. Über berühmte Frauen sind 100 Titel vorhanden. Außerdem liegt biographisches Schrifttum über Feldzüge des 19. Jhs vor.

2.40 Die Gruppe Briefwechsel, Reden und Vorträge (X) umfaßt 190 Titel, zu 46 Prozent aus dem 17. Jh, 26 Prozent aus dem 18. Jh, 21 Prozent aus dem 16. Jh und 7 Prozent aus dem 19. Jh. Insgesamt sind 48 Prozent der Titel in lateinischer Sprache. Zwei Titel gehören zur Andreasbibliothek. Von 86 Titeln der Gruppe Briefwechsel stammen 46 Prozent aus dem 17. Jh, 21 Prozent aus dem 16. Jh, 26 Prozent aus dem 18. Jh und 7 Prozent aus dem 19. Jh. Neben Briefsammlungen bekannter Persönlichkeiten handelt es sich hauptsächlich um themenbezogene Briefsammlungen und Anleitungen zum Schreiben von Briefen.

2.41 Die Gruppe Reden und Vorträge zählt 104 Titel, von denen 101 zum Bestand der Andreasbibliothek gehören. 62 Prozent der Schriften stammen aus dem 17. Jh, 23 Prozent aus dem 16. Jh und 15 Prozent aus dem 18. Jh. Es handelt sich meist um Abhandlungen und Anleitungen zur Kunst der Rhetorik. Daneben finden sich einige Reden und Vorträge zu verschiedenen Anlässen. Zu den Werken aus dem 16. Jh zählen 2 Schriften von Melanchthon, Elementorum rhetoricus libri II (Wittenberg 1539) und De arte dicendi declamatio (Hagenau um 1540), außerdem eine deutsche Rhetoriklehre von Kaspar Goldwurm, Schemata rhetorica (Marburg 1545).

Margret Zimmermann

2.42 Die Gruppe Sprachen- und Schriftkunde (XI) umfaßt 290 Drucke, davon 87 deutsche und 82 lateinische. Die übrigen Titel verteilen sich ohne erkennbaren Schwerpunkt auf andere Sprachen. Aus dem 16. Jh stammen 13 Prozent, aus dem 17. Jh 30 Prozent, aus dem 18. Jh 17 Prozent und aus dem 19. Jh 40 Prozent der Titel. Fremde Sprachen und Grammatik sind mit 96 Titeln (61 aus dem 17. Jh) stärkste Untergruppe; 19 Werke des 16. und 17. Jhs entfallen auf die hebräische Sprache. 83 Wörterbücher unterschiedlicher Sprachen und 46 Werke zur deutschen Sprache, vorwiegend aus dem 19. Jh, liegen vor. 3 Titel aus dem 16. und 17. Jh befassen sich mit Geheimschriften.

2.43 Die Literatur (XII) umfaßt 1618 Titel (56 Prozent aus dem 19. Jh, je ca. 16 Prozent aus dem 17. und 18. Jh, 11 Prozent aus dem 16. Jh). Die vorherrschende Sprache ist Deutsch; Latein ist mit 441 Titeln überwiegend aus dem 16. und 17. Jh vertreten. Französisch und Englisch spielen mit 114 und 82 Titeln eine geringe Rolle. Literarische Zeitschriften und Literärgeschichtliches, Sammelwerke verschiedener Schriftsteller umfassen 134 Titel, von denen etwa die Hälfte (73) aus dem 19. Jh stammt (27 aus dem 18. Jh, 17 aus dem 17. Jh, 9 aus dem 16. Jh). Die größte Untergruppe machen mit 44 Titeln Sammelwerke verschiedener Schriftsteller aus.

2.44 Die Literaturgeschichte ist mit 439 Titeln stark vertreten (aus dem 19. Jh 380, aus dem 18. Jh 31, aus dem 17. Jh 14, aus dem 16. Jh 10). Die umfangreichste Untergruppe bildet mit 363 Titeln die Deutsche Literaturgeschichte, überwiegend mit Werken zu den literarischen Strömungen des 18. Jhs und der ersten Hälfte des 19. Jhs. Vorhanden sind auch edierte Ausgaben des 19. Jhs. Fast alle Werke entstammen dem Bestand der Städtischen Bibliothek. An frühen Titeln seien genannt In omnes M. T. Ciceronis epistolas, quae familiares appellantur ... annotationes (Basel 1540) und Heinrich Glareanus, In Titum Livium annotationes cum chronologia eiusdem (Lyon 1542).

2.45 Die Literatur Deutschlands umfaßt 168 Titel, von denen 53 aus dem 18. Jh stammen. Aus dem 17. und 19. Jh datiert jeweils etwa ein Viertel (41 und 42 Titel, 16. Jh 27). Unter 21 Gesamtausgaben findet sich u. a. eine dreibändige Ausgabe des Nicodemus Frischlin aus dem 16. Jh. Die Poetik ist mit 80 Titeln des 16. bis 18. Jhs vertreten. Zu den frühen Ausgaben zählen Henning Pyrgallus, Lusus. De Ebrietatis ac crapulae exterminio (Leipzig 1515), Hans Wilhelm Kirchoff, Wendunmuth (Frankfurt a. M. um 1580) und George Buchanan, Jephtus oder Gelübd, ein schöne nützliche Tragoedi (Straßburg 1582). Zur Literatur Englands und Amerikas liegen 98 Titel vor, überwiegend aus dem 19. Jh. 78 Titel sind dramatische Werke in Übersetzungen. Die Literatur Frankreichs umfaßt 116 Titel, 67 davon aus dem 19. Jh. 65 Titel sind in französischer Sprache. Literatur aus anderen Sprachbereichen und Sammelbände zur sonstigen Literatur machen 185 Titel aus, unter denen Italien mit 56 Titeln vertreten ist.

2.46 Die stärkste Untergruppe bilden die lateinische und griechische Literatur mit 442 Titeln (16. Jh 120, 17. Jh 117, 19. Jh 124 und 18. Jh 81). Der Anteil griechischer Werke ist gering. Die Abteilung mit lateinischen und griechischen Autoren umfaßt 330 Titel überwiegend aus dem 16. und 17. Jh (105), von denen mehr als die Hälfte aus dem Andreasbestand kommen. Die Zusammensetzung orientierte sich am Lektürekanon der Schule. Werke von Aristoteles, Cicero und Seneca sind häufig vertreten, Caesar (Commentarii, Basel 1539) und die Fabeln des Phaedrus sind vorhanden.

Hans Hartmann

2.47 Der Bereich Kunst (XIII) umfaßt 295 Titel (80 Prozent aus dem 19. Jh, 14 Prozent aus dem 18. Jh, 4 Prozent aus dem 17. Jh und ein Prozent aus dem 16. Jh). Der Schwerpunkt liegt auf der Bildenden Kunst (234 Titel). Die Kunstgeschichte umfaßt 80 Schriften, zu denen eine Sammlung von Künstler-Monographien von Hermann Knackfuß gehört (Bielefeld und Leipzig 1895-1900). Die Gruppe Malerei, Zeichen-, Kupferstich- und Holzschneidekunst umfaßt 52 Titel, hauptsächlich Literatur über einzelne Künstler und ihre Werke. Zur Baukunst zählen 44 Schriften, darunter sowohl theoretische Werke über Stilkunde und Baugeschichte als auch Beschreibungen von Städten und Baudenkmälern. Der Schwerpunkt liegt im 19. Jh. Der Bereich Museen, Kunstsammlungen enthält mit 12 Titeln einige Schriften über Berliner Museen. Als Beispiele seien genannt zur Malerei Johannes Dominicus Fiorillo, Die Geschichte der zeichnenden Künste von ihrer Wiederauflebung bis auf die neuesten Zeiten (Göttingen 1798-1808), zur Architektur Vitruv, De architectura (Straßburg 1550) und Paul Decker, Fürstlicher Baumeister, oder: Architectura civilis (Augsburg 1711-1716).

Margret Zimmermann

2.48 Naturwissenschaften und Medizin (XIV) weisen 1268 Titel auf (72 Prozent aus dem 19. Jh, 8 Prozent aus dem 18. Jh, 14 Prozent aus dem 17. Jh und 6 Prozent aus dem 16. Jh). 79 Prozent sind in deutscher Sprache, 19 Prozent in lateinischer. Die Naturwissenschaft umfaßt 667 Titel, davon 487 aus dem 19. Jh, 45 aus dem 16. Jh, 74 aus dem 17. Jh und 52 aus dem 18. Jh. Die stärkste Untergruppe bildet die Biologie mit 216 Titeln (177 aus dem 19. Jh). In dem kleinen Bestand aus dem 16. bis 18. Jh finden sich einige illustrierte Kräuter- und Pflanzenbücher wie Adam Lonicer, Kreuterbuch (Frankfurt a. M. 1560). Allgemeine Naturgeschichte, Naturphilosophie und Zeitschriften weisen 63 Titel auf. 40 Titel datieren aus dem 16. und 17. Jh, darunter Werke von Cordanus und Nachdrucke der Opera des Claudius Ptolemaeus (Basel 1541). Geologie, Chemie und Physik, Astronomie weisen jeweils etwa 75 Titel auf, überwiegend aus dem 19. Jh. Von den 39 Titeln zur Mathematik stammen 21 aus dem 16. und 17. Jh.

2.49 Zur Medizin liegen 521 Titel vor mit Schwerpunkt im 19. Jh (346); das 16. Jh ist mit 32, das 17. Jh mit 103 und das 18. Jh mit 36 Titeln vertreten. Die größte Untergruppe bilden 334 Göttinger Dissertationen aus dem 19. Jh. Unter den übrigen Werken zur Allgemeinen Medizin, zur Pathologie, Therapie und Diagnostik sowie zur Pharmazie finden sich die Große Wundarzney des Paracelsus (Ulm 1536) sowie Nachdrucke Galens aus dem 16. Jh. Die Gruppe Technik weist 80 Titel fast ausschließlich des 19. Jhs auf, darunter Georg Andreas Böckler, Theatrum machinarum novum (Nürnberg 1661).

2.50 Die weit gefaßte Gruppe Philosophie (XV) enthält 576 Titel, 221 aus dem 17. Jh (38 Prozent), 156 aus dem 18. Jh (28 Prozent), 66 aus dem 16. Jh (11 Prozent) und 117 aus dem 19. Jh (21 Prozent). Fast der gesamte Bestand aus dem 16. und 17. Jh (335 Titel) ist in der Andreasbibliothek aufgestellt. 338 Titel sind lateinisch, 224 deutsch. Andere Sprachen spielen keine Rolle. Neben wichtigen Autoren des 16. bis 18. Jhs wie Ramus, Melanchthon, Böhme, Bacon, Descartes und Spinoza sind in größerer Anzahl auch weniger bekannte insbesondere des 17. Jhs vertreten, wie Cornelius Martini, Rudolf Goclenius und Conrad Horneius. Im Bestand finden sich überdies Werke wie Das ist das Buoch der Weisheit, darin erlernt würt der Welt Lauff (Straßburg 1524) oder Spinoza, Tractatus theologico-politicus (Hamburg 1670) und Erasmus, Stultitiae laus (Basel 1676).

Hans Hartmann

Sondersammlungen

2.51 Zu den Sondersammlungen zählen ca. 4500 Dissertationen, die schwerpunktmäßig im 17. und frühen 18. Jh erworben wurden. Mit Ausnahme von ca. 500 Titeln aus der Stadtbibliothek gehören alle zum Bestand der Andreasbibliothek. Darüber hinaus ist die zum Bereich Geschichtliche Hilfswissenschaften rechnende Kalendersammlung (s. u. 2.59) anzuführen, die aus dem Altbestand der Stadtbibliothek stammt, sowie eine unter der Gruppe Theologie erfaßte Sammlung von Schriften der Reformationszeit. Ca. 3000 Leichenpredigten, z. T. in handschriftlicher Form, werden im Stadtarchiv aufbewahrt. Davon gehört ungefähr die Hälfte zum Bestand der alten Stadtbibliothek. Als weitere Sondersammlung ist ein Bestand an Parlamentsprotokollen des 19. und 20. Jhs von ca. 90 Metern Umfang zu nennen. Vorwiegend aus dem 19. Jh sind Protokolle der Frankfurter Nationalversammlung (1848/49), des Deutschen Reichstages (1867-1917), des Preußischen Landtages (1840-1866), der Hannoverschen Ständeversammlung (1814-1866) und vom Provinziallandtag und Provinzialausschuß (1867-1914/1926, mit Lücken) vorhanden. Sonderabteilung Hildesheim

2.52 Von Anfang an gab es in der Stadtbibliothek einen Sonderbestand " Hildesiana". Dieser wird in Nentwigs gedrucktem Bücherverzeichnis der Städtischen Bibliothek zu Hildesheim (1887), in dem von 1888 bis 1891 handschriftlich angefertigten Hauptkatalog der Stadtbibliothek und in dem gedruckten Bücherverzeichnis von Feldhaus (1900) als gesonderte Abteilung aufgeführt ( s. u. 3) und umfaßt, nach den Fächergruppen der allgemeinen Systematik geordnet, Schriften zu Stadt und Regierungsbezirk Hildesheim, einschließlich der Stadt Goslar. Die Sammlung wird laufend erweitert und durch aktuelle Literatur ergänzt. Sie enthält ca. 1900 Titel aus der Zeit vor 1900. Davon stammen 50 Prozent aus dem 19. Jh und 34 Prozent aus dem 18. Jh. Der Anteil an fremdsprachigen Werken beträgt nur 5 Prozent (fast ausschließlich lateinisch).

2.53 Die Gruppe Bibliothekswesen (I) umfaßt 59 Titel, davon 66 Prozent aus dem 19. Jh. Sie enthält Bücherverzeichnisse und Kataloge von Hildesheimer Bibliotheken, Lesevereinen, Buchhandlungen und Schulen sowie Verzeichnisse von Nachlässen. Die Gruppe ist aufschlußreich hinsichtlich der Hildesheimer Bibliotheksbestände des 19. Jhs. Das Fachgebiet Religionswissenschaft (II) ist mit 323 Titeln die zweitgrößte Gruppe. Der Schwerpunkt liegt auf dem 18. Jh (142 Titel). Der Anteil an lateinischen Schriften beträgt 10 Prozent, davon stammen 39 Prozent aus dem 18. Jh. Die Kirchengeschichte umfaßt 105 Titel, davon 39 Prozent aus dem 18. Jh und 50 Prozent aus dem 19. Jh. 17 Prozent der Titel sind lateinisch. Zu diesem Bereich zählen die Untergruppen " Kirchengeschichte von Fürstentum und Stadt Hildesheim nebst der Stadt Goslar", " Orden, Klöster und Stifter" und " Sekten, einschließlich Freimaurerei".

2.54 Die Gruppe Systematische Theologie zählt 54 Schriften. Untergruppen sind Christologie und Streitschriften. Von den 51 Streitschriften stammen 40 aus dem 18. Jh. Die Praktische Theologie zählt 72 Titel, von denen 56 Prozent dem 18. Jh zuzurechnen sind. Darunter fallen Hildesheimer Gesangbücher des 18. Jhs, Gebet-, Andachts- und Erbauungsbücher sowie Predigten und Hirtenbriefe. Ca. 3000 Leichenpredigten, von denen ungefähr die Hälfte aus der alten Stadtbibliothek übernommen wurde, finden sich im Bestand des Stadtarchivs und sind dort durch einen Katalog von Hans Jürgen von Wilckens erschlossen (s. u. 3.2). Festschriften und Festordnungen weist die Untergruppe " Kirchliche Feste und Feierlichkeiten" auf. Weitere Gruppen sind " Missionswesen und Protestantenverein", " Bezirks-Synoden" und " Verschiedenes". Den Abschluß bildet die Gruppe " Synagogengemeinde". Sie enthält 8 Titel aus dem 19. Jh.

2.55 Das Gebiet Öffentliches und Privat-Recht (III) umfaßt 225 Titel, 40 Prozent davon aus dem 19. Jh. Der Anteil an lateinischen Schriften beträgt 4 Prozent. Öffentliches Recht zählt 92 Titel. Die Untergruppe Gesetze, Verordnungen und Anträge enthält 73 Schriften, von denen 78 Prozent aus dem 19. Jh stammen. Es handelt sich um eine Sammlung von Gesetzen und Verordnungen für Stadt und Regierungsbezirk Hildesheim (Polizeiordnungen, Marktordnungen, Städte- und Gerichtsordnungen). Ebenfalls vorhanden ist eine Schrift über die Goslarer Statuten. Zur Gruppe Kirchenrecht, Kirchenordnungen gehören 13 Schriften des 16. bis 19. Jhs. Das Privatrecht bildet mit 81 Titeln die größte Gruppe. Die Untergruppe Allgemeines Recht enthält Verordnungen und Verfügungen aus dem 17. bis 19. Jh, insgesamt 24 Schriften. Die Untergruppe Meierrecht und Lehnsrecht umfaßt 21 Titel. Die Gruppe Rechtsfälle enthält 35 Schriften über Rechtsstreitigkeiten und Streitschriften in öffentlichen und privaten Angelegenheiten. 83 Prozent der Titel stammen aus dem 18. Jh.

2.56 Das Gebiet Staats- und Volkswirtschaft (IV) zählt 178 Titel und umfaßt fast alle Bereiche von Wirtschaft und öffentlichem Leben. Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau umfassen 19 Titel, darunter Zeitschriften und Berichte zur Lage der Land- und Forstwirtschaft im 19. Jh sowie der Tätigkeit von Vereinen. Zur Gruppe Handel, Gewerbe, Industrie, Bankwesen zählen 25 Schriften, darunter Zeitschriften, Tätigkeitsberichte der Handelskammern in Hildesheim und Goslar, des Gewerbevereins in Hildesheim, des Industrievereins und der Hildesheimer Bank sowie Berichte über Gewerbeausstellungen. Der Bereich Verkehrswesen ist mit 8 Titeln schwach vertreten und umfaßt im Feldhauskatalog (neben zwei Schriften zur Eisenbahn) fast ausschließlich das Postwesen. Erst nach 1900 wurde diese Gruppe ausgebaut.

2.57 Die Wohlfahrtspflege enthält 8 Schriften über die Tätigkeit von Vereinen und Projekte im sozialen Bereich. Mit der Fürsorge für Ordnung, Sicherheit, Sittlichkeit und Gesundheit befassen sich 60 Schriften in den Untergruppen " Versicherungs-, Feuerlösch- und Brunnenwesen" und " Öffentliche und private Gesundheitspflege". Die erste Untergruppe enthält 16 Verordnungen, Statuten und Vorschriften aus dem 17. bis 19. Jh. Zum Bereich " Öffentliche und private Gesundheitspflege" gehören 44 Schriften des 19. Jhs aus dem Regierungsbezirk Hildesheim, die u. a. dem Krankenhauswesen, der Seuchenbekämpfung und der Psychiatrie gewidmet sind, so eine Schrift zur Cholera-Epidemie in Hildesheim von 1867. Das Unterrichtswesen umfaßt 66 Titel: allgemeine und geschichtliche Werke sowie Festschriften, Jahresberichte, Schulprogramme und Titel zur Geschichte der einzelnen Hildesheimer Schulen. Der Bereich Militärwesen, Krieg (14 Titel) enthält neben Militärordnungen aus dem 17. und 18. Jh Schriften über den Deutsch-Französischen Krieg und die 8. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 79.

2.58 Die Gruppe Geographie (V) enthält 46 Titel mit Schwerpunkt im 19. Jh. Die Untergruppe Geographisches, Reisebeschreibungen zählt 13 Schriften, darunter die Topographie Saxonia Inferioris von Merian (Frankfurt a. M. 1653). Daneben finden sich 31 Führer durch Stadt und Umgebung von Hildesheim. Das Stadtarchiv besitzt eine umfangreiche Sammlung an Karten und Bildmaterial (Stiche, Fotos und Postkarten) über Hildesheim und seine Umgebung. Hinzu kommen die Adreßbücher der Stadt Hildesheim (erstes Adreßbuch 1827, ab 1844 regelmäßig erschienen).

2.59 Die Gruppe Geschichtliche Hilfswissenschaften (VI) umfaßt 94 Titel, von denen 48 Prozent aus dem 19. Jh stammen. Die Untergruppe Chronologie einschließlich Kalender enthält eine Sammlung von 23 verschiedenen Kalenderreihen (12 Hildesheimer und 11 Goslarer Kalender). 30 Prozent der Kalender beginnen im 17. Jh, weitere 30 Prozent im 18. Jh; 35 Prozent stammen aus dem 19. Jh. Es handelt sich um Schreibkalender, Historische Kalender, Hof- und Staatskalender und den Goslarer Bergkalender. Die Gruppe Münzen, Wappen und Siegel, Inschriften umfaßt 21 Schriften, davon 66 Prozent aus dem 19. Jh. Die Genealogie enthält 40 Titel zur Geschichte von Familien und Adelsgeschlechtern des Hochstifts Hildesheim.

2.60 Die Gruppe Kulturgeschichte, Vereinswesen (VII) zählt 30 Titel mit Schwerpunkt im 19. Jh. Der Bereich Vereinswesen (ungefähr zwei Drittel der Schriften) umfaßt Gründungs- und Jahresberichte, Satzungen und Statuten, Berichte über Ausstellungen, Beiträge zur Geschichte der Vereine und Festschriften. Weitere Schriften sind thematisch den Fächergruppen zugeordnet. Festschriften finden sich in der Abteilung Gelegenheitsschriften (XIV, s. u. 2.65). Ergänzendes Material enthalten die Aktenbestände des Stadtarchivs.

2.61 Bei der Gruppe Geschichte des Fürstentums und der Stadt Hildesheim (VIII) handelt es sich mit 419 Titeln um das größte Gebiet. 66 Prozent stammen aus dem 18. Jh, 19 Prozent aus dem 19. Jh, 9 Prozent aus dem 17. Jh und 4 Prozent aus dem 16. Jh. 5 Prozent der Titel sind lateinisch. Quellen, Urkunden und Werke zur allgemeinen Geschichte stellen 30 Werke, unter anderem die Urkundenbücher von Stadt und Hochstift Hildesheim, Jahrbücher und Zeitschriften sowie allgemeine Werke zur Stadtgeschichte. Die ältesten Titel zur Stadtgeschichte sind das Chronicon des Hildesheimschen Stifts von Heinrich Bünting (in: Das Ander Theil der Braunschweigischen Chronica ..., Magdeburg 1585) und Hyldesia Saxoniae ... descripta von Antonius Moekerus (Frankfurt 1573). Ergänzende Bestände enthalten die Gruppen Verschiedenes (43 Titel) sowie Geschichte Goslars und einzelner Orte im Fürstentum Hildesheim (7 Titel).

2.62 Den Schwerpunkt bildet eine Sammlung von 339 Streitschriften, von denen 80 Prozent aus dem 18. Jh stammen. Sie sind nach thematischen Gesichtspunkten geordnet in " Streitigkeiten des Bischofs mit Braunschweig, besonders Braunschweig-Lüneburg": 37 Schriften des 16. bis 18. Jhs, z. T. in mehreren Exemplaren und aus unterschiedlichen Anlässen entstanden; " Neustadt-Hildesheim wider die Dompropstei (Neustädter Tumult)": 40 Schriften, fast ausschließlich aus dem Zeitraum zwischen 1700 und 1772; " Streit der Stadt mit dem Bischof wegen ihrer Reichsunmittelbarkeit und des juris presidii militaris et collectarum": 15 Schriften aus der Zeit von 1690 bis 1735; " Streitigkeiten wegen des Brauwesens": 15 Schriften (neben einigen Schriften über die Brauergilde wird der Streit zwischen der Stadt und dem Bischof um das Braurecht im Stift aus den Jahren 1669 bis 1699 dokumentiert); " Streit der Stadt mit dem Michaeliskloster": 22 Schriften aus dem 18. Jh, u. a. zum Streit um Weidegerechtsame; " Streit des Bischofs mit den Landständen, Augsburger Confession": 22 Schriften, meist aus der Zeit von 1703 bis 1711; " Landstände wider den Bischof": 44 Schriften, ebenfalls aus dem 18. Jh, die neben Auseinandersetzungen mit dem Bischof persönliche Streitigkeiten zwischen verschiedenen Adelsgeschlechtern des Hochstiftes dokumentieren; " Goffaux und der Bauernprozeß": 57 Schriften aus dem 18. Jh; " Brabecksche Angelegenheit": 23 Schriften aus den Jahren 1799 und 1800 (sie dokumentieren eine Auseinandersetzung des Freiherrn Friedrich Moritz von Brabeck mit der fürstbischöflichen Regierung im Zusammenhang mit dem Bauernprozeß); " Streit der Stadt mit dem Bischof wegen des Matrikular-Anschlages": 8 Schriften von 1793 bis 1802; " Altstadt gegen Neustadt Hildesheim": 21 Schriften, von denen 17 Streitigkeiten zwischen Alt- und Neustadt am Ende des 18. Jhs dokumentieren; aus dem 16. Jh ist der Unions-Rezeß von 1583 vorhanden; " Bürger gegen den Magistrat": 16 Titel aus der Zeit der Hildesheimer Revolution von 1798. Die Bestände der Gruppe Stadtgeschichte werden inhaltlich ergänzt durch die Akten des Stadtarchivs, welche neben handschriftlichem Material zu den genannten Themenbereichen weitere Streitschriften, Flugblätter und Drucksachen enthalten.

2.63 Die Gruppe Biographien (IX) enthält 87 Titel, davon 76 Prozent aus dem 19. Jh. Darunter fallen Lebensbeschreibungen von Hildesheimer Bischöfen und anderen Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens, Literatur über Hildesheimer Familien und Schriften über bedeutende Persönlichkeiten des 19. Jhs in Hildesheim. Zu der Gruppe " Literatur, die sich auf Hildesheim bezieht" (X) zählen 45 Titel, vornehmlich aus dem 19. Jh mit den Untergruppen Erzählungen, Sagen, Märchen (darunter einige historische Erzählungen) und Dichtungen, Dramen. Hierzu gehören auch Liederbücher. Ein zusätzliches Gebiet des Neubestandes sind Werke von Hildesheimer Schriftstellern. Die Gruppe Kunst (XI) enthält 152 Schriften mit Schwerpunkt im 19. Jh. Zur Untergruppe Geschichtliches zählen allgemeine Werke zur Kunstgeschichte, Kunstführer, Werke über die Hildesheimer Denkmäler und Literatur über die Profanbauten sowie den Hildesheimer Fachwerkbau. Die Gruppen Denkmäler, Profanbauten und Kirchen enthalten spezielle Schriften zu einzelnen Bauten und Kunstwerken, insgesamt 47 Titel. Die Gruppe Archäologie umfaßt Literatur über prähistorische Funde und den Hildesheimer Silberschatz.

2.64 Naturwissenschaften und Medizin (XII) belaufen sich auf 22 Titel, die auch Geologie, Flora und Fauna des Hildesheimer Raumes umfassen. Das älteste Werk von 1669 beschreibt Hildesheimer Fossilien. Die Gruppe Zeitungen, Zeitschriften (XIII) ist dem Magazinbestand des Stadtarchivs angegliedert und enthält 41 Zeitungstitel vor 1900. Die älteste Zeitung ist der Hildesheimer Relationskurier (erste Ausgabe 1619, ab 1705 vollständig).

2.65 Die Gelegenheitsschriften (XIV) sind in einem handgeschriebenen bis 1908 geführten Katalog ( s. u. 3.3) verzeichnet. Von den 370 vor 1900 erschienenen Titeln stammen 3 aus dem 16. Jh, 94 aus dem 17. Jh, 153 aus dem 18. Jh und 106 aus dem 19. Jh, der Rest ist ohne Angabe des Erscheinungsjahres. Die Vollständigkeit dieser Titel ist z. Z. schwer zu überprüfen, da die Bestände mehrfach umsigniert wurden. Die 23 Titel des Bereiches (Stadt-Hildesheimsche) Verwaltung (XV) verteilen sich auf die Gruppen Kämmerei- und Vermögensverwaltung, Armen-Verwaltung, Steuern und Abgaben, Polizei-Verwaltung, Begräbniswesen und Statistisches. Es handelt sich hauptsächlich um Verordnungen und Statuten. Von den 23 Schriften stammen 15 aus dem 19. Jh, 7 aus dem 18. Jh und eine Schrift aus dem 17. Jh. Sonderabteilung Niedersachsen

2.66 Diese Sondergruppe wurde nach 1976 mit Einführung einer neuen Bibliothekssystematik im Stadtarchiv eingerichtet. Wie bei der Abteilung Hildesheim sind die wichtigsten Werke nach den Fächergruppen der allgemeinen Systematik im Archivstudienraum aufgestellt. Alle übrigen Titel müssen über den Systematischen oder Alphabetischen Katalog ermittelt werden. Der Bestand enthält ungefähr 400 Schriften vor 1900 (88 Prozent aus dem 19. Jh und 10 aus dem 18. Jh). Die Geschichte umfaßt 120 Titel, der Schwerpunkt liegt bei der Geschichte des 19. Jhs. Ein zweites größeres Gebiet ist die Gruppe Verwaltung mit 46 Titeln, fast ausschließlich aus dem 19. Jh.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

EDV-Verbundkatalog

[seit 1990 Titelaufnahmen im Maschinellen Austausch-Format für Bibliotheken (MAB); zusammen mit der Stadtbibliothek. Der Neubestand und die Titelaufnahmen der Andreasbibliothek wurden in den EDV-Katalog eingearbeitet. Die Altbestände der Stadtbibliothek stehen noch aus. Die Zettelkataloge können weiterhin ergänzend benutzt werden.]

Alphabetische Kataloge:

Alphabetischer Verfasser- und Schlagwortkatalog

[Kreuzkatalog; ab 1976 als Hauptkatalog angelegt; enthält alle Bestände der Wissenschaftlichen Bibliothek des Stadtarchivs (Andreasbibliothek, Altbestand der Stadtbibliothek und Neubestand der Wissenschaftlichen Bibliothek) einschließlich Zeitschriften und Drucksachen]

Alphabetischer Katalog der Andreasbibliothek

[nach 1968 angelegt]

Alphabetischer Katalog der Zeitschriften und Drucksachen [nach 1968 angelegt]

[Die Alphabetischen Zettelkataloge der Stadtbibliothek sind bei der Zerstörung 1945 verbrannt. Teile der Altbestände sind noch nicht vollständig erfaßt und werden im Laufe der Zeit in den Kreuzkatalog eingearbeitet.]

Systematische Kataloge:

Systematischer Hauptkatalog

[umfaßt nur den Neubestand der Wissenschaftlichen Bibliothek]

Bücherverzeichnis der Städtischen Bibliothek in Hildesheim. Ausgearbeitet von Robert Feldhaus. Hildesheim 1900. 9 Nachträge. 2 Bde. Hildesheim 1901-1909

[dient als Systematischer Katalog für die Altbestände der Stadtbibliothek]

Systematischer Katalog der Altbestände der Stadtbibliothek im Außenmagazin Moritzberg

[Zettelkatalog der im Bücherverzeichnis von Robert Feldhaus aufgeführten Bestände; ein Teil ist jedoch umsigniert, ein weiterer Teil erst nach 1909 erworben worden]

Systematischer Katalog der Andreasbibliothek

[ab 1968 nach der Systematik des Bücherverzeichnisses der Städtischen Bibliothek von Robert Feldhaus angelegt]

Standortkataloge:

Standortkataloge des Neubestandes

Standortkatalog der Andreasbibliothek

[Die Zettelkataloge vom Altbestand der Städtischen Bibliothek sind bei der Zerstörung 1945 verbrannt.]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind im Niedersächsischen Zentralkatalog, nicht aber in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Sonderkataloge

Ernst, Konrad: Incunabula Hildesheimensia

1. Incunabula Gymnasii Episcopalis Josephini et Seminarii Clericalis. Hildesheim 1908

2. Additamenta Fasciculi Imi atque Incunabula Bibliothecarum Ecclesiae Cathedralis, Civitatis Hildeshemensis, Gymnasii Regii Andreani, Musei Roemeriani, Ecclesiae ad S. Andream et Nonnulla Diversorum Possessorum. Leipzig 1909

[Teil 2 enthält die in der Wissenschaftlichen Bibliothek des Stadtarchivs vorhandenen Inkunabeln der Stadtbibliothek Hildesheim, des Gymnasium Andreanum, der Kirchenbibliothek St. Andreas und des Roemermuseums.]

Nentwig, Heinrich: Die mittelalterlichen Handschriften und die Wiegendrucke in der Stadtbibliothek zu Hildesheim. Leipzig 1894

[Sonderdruck aus: Centralblatt für Bibliothekswesen 11 (1894) Heft 8]

Wilckens, Hans Jürgen von: Hildesheimer Leichenpredigten und Gelegenheitsschriften. Registriert und ausgewertet von Hans Jürgen von Wilckens. Abteilung A und B. 4 Bde o. J. [hschr.]

Noack, Fritz: Die Leichenpredigt-Sammlung im Hildesheimer Stadtarchiv. In: Alt-Hildesheim 19 (1941) S. 32-37; 20 (1942) S. 49-52

[alphabetische Auflistung der in der Sammlung beschriebenen Personen]

Schulschriftenverzeichnis der Wissenschaftlichen Bibliothek des Stadtarchivs Hildesheim. Königliches Gymnasium Andreanum und Bischöfliches Gymnasium Josephinum einschließlich der Schriften der Lehrer. Unter Benutzung eines handschriftlichen Verzeichnisses von Sophie-Charlotte Werr zusammengestellt von Paola Strink. Hildesheim 1994 [mschr.]

3.3 Historische Kataloge

Geschenkbuch der Bibliothek des Andreanums von 1658

[hschr. Verzeichnis der der Bibliothek des Andreanums gestifteten Bücher mit Widmungen; eingerichtet von dem Rektor Johann Georg Lohmeier; Stadtarchiv: Best. 53/Nr. 15]

Katalog [vermutlich der alten Bibliothek des Andreanums; hschr.; 17. bis 18. Jh; alphabetisch angelegter Katalog; enthält ca. 6200 Titel, hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jh; ohne Angabe von Signaturen; Stadtarchiv: Best. 53/Nr. 16]

Instrumentarium Inventationis über die bei der Kirche S. Andrea vorhandenen Bücher

[hschr.; angelegt 1665; Stadtarchiv: Best. 100/146/46]

Catalogus bibliothecae Reimannianae

Tom. I. Libri theologici. Hildesheim 1731

Tom II. Libri historici. Hildesheim 1739

[Teile der Bibliothek des Stadtsuperintendenten Jacob Friedrich Reimann (1668-1743) wurden nach 1744 in die Andreasbibliothek eingegliedert.]

Katalog der Bibliothek des Lesevereins zu Hildesheim. Mit Nachträgen 1-4. Hildesheim 1847-76

Bibliothek des Unions-Clubs in Hildesheim. Kataloge 1-8. Hildesheim 1871-85

Nentwig, Heinrich: Bücherverzeichnis der Städtischen Bibliothek zu Hildesheim. Hildesheim 1887. Erster Nachtrag. Hildesheim 1892

[vor Eröffnung der Städtischen Bibliothek erstellt; umfaßt nur Titel von allgemeinem Interesse]

Hauptkatalog der Städtischen Bibliothek. 5 Bde

[hschr.; angefertigt von 1888 bis 1891, mit Ergänzungen bis ca. 1900; informiert über den gesamten Buchbestand der Städtischen Bibliothek]

Hildesheim Stadtbibliothek. Katalog der Gelegenheitsschriften und der Gebet-, Andachts- und Erbauungsbücher. 3 Bde. Hildesheim o. J.

[hschr. Verzeichnis der um 1900 vorhandenen Schriften; geführt bis 1908]

Hildesheim Stadtbibliothek. Katalog der Verwaltungsberichte und Haushaltspläne. Hildesheim o. J.

[hschr. Verzeichnis der um 1900 vorhandenen Verwaltungsberichte und Haushaltspläne]

Hildesheim Stadtbibliothek. Katalog der Atlanten, Karten, Pläne und Ansichten. Hildesheim o. J.

[hschr. Verzeichnis der um 1900 vorhandenen Atlanten, Karten, Pläne und Ansichten]

Bücher-Verzeichnis der Öffentlichen Lesehalle des Ortsvereins für die Verbreitung von Volksbildung zu Hildesheim. Ausgegeben im Oktober 1902. Hildesheim [um 1902]. Nachtrag Februar 1907

Baehre, Otto: Bücherverzeichnis der Volksbücherei zu Hildesheim. Hildesheim 1911

Jugendbücherei des Ortsausschusses für Jugendpflege. Hildesheim 1915

[enthält 800 Bde; 1915 von der Stadtbibliothek übernommen]

Stadtbücherei Hildesheim. Bücherverzeichnis der Abteilung für Schöne Literatur. Hildesheim 1920

Bücherverzeichnis der Abteilung für Länder- und Völkerkunde, Reisebeschreibungen (Auszug). Stadtbücherei und Lesehalle Hildesheim. Hildesheim 1928

Margret Zimmermann

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Akten des Stadtarchivs Hildesheim: Best. 100 Nr. 20 a/1-3

[Grundbestand der Städtischen Bibliothek 1896-1899; Bibliotheksverein 1889-1910; Inkunabeln im Leunismuseum 1923-1934]

Best. 100 Nr. 146/46 [Verwaltung der Bibliothek des Gymnasium Andreanum 1655-1798]

Best. 101 Nr. 870/2 [Verhandlungen über die dem Gymnasium gehörige Bibliothek; betr. die 1821 dem Gymnasium von Johann Caspar Philipp Elwert vermachte Bibliothek]

Best. 102 Nr. 5404-5421 [Schenkungen, Anschaffungen, Stiftungen usw. für die Städtische Bibliothek und die Stadtbibliothek 1871-1913;

Errichtung und Ordnung einer städtischen Bibliothek 1884; Katalog 1887;

Vereinigung der Volksbibliothek, Stadtbibliothek und Lesehalle zu einer städtischen Anstalt 1911;

Gründung einer Volksbibliothek 1889; Bücher- und Lesehallen 1899 usw.]

Best. 102 Nr. 7395 [Jahres-Berichte der Stadtbücherei und Verwaltung 1911-1937]

Zeitungsauszugssammlung (Best. 500) [über einen Zettelkatalog erschlossene Sammlung von Zeitungsartikeln regionaler Zeitungen; die Stichworte " Stadtbibliothek" und " Stadtarchiv" umfassen den Zeitraum 1858 bis 1961]

Zeitungsausschnittsammlung (Best. 502) [über einen Zettelkatalog erschlossene Sammlung von Zeitungsausschnitten regionaler Zeitungen seit 1961]

Verwaltungsberichte und Statistische Jahrbücher [Verwaltungsberichte des Magistrats zu Hildesheim für die Jahre 1889 bis 1909; Verwaltungsberichte der Stadt Hildesheim für die Zeit vom 1.4.1909 bis 31.3.1914, vom 1.4.1914 bis 31.3.1928 und vom 1.4.1828 bis 31.3.1937; Statistisches Jahrbuch für die Hauptstadt des Regierungsbezirks Hildesheim Jg. 1960/61 und 1962/63]

 Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992,  S. 72

4.2 Darstellungen

Übergreifende Darstellungen Funk, Ariane: Die Wissenschaftliche Bibliothek des Stadtarchivs Hildesheim. Hausarbeit. Hannover: Fachhochschule für Bibliothekswesen 1992 [mschr.]

Gebauer, Johannes H.: Aus der Vorgeschichte der öffentlichen städtischen Bücherei in Hildesheim. In: Alt-Hildesheim. Eine Zeitschrift für Stadt und Stift Hildesheim 1 (1919) S. 6-12

Jan, Helmut von: 80 Jahre Stadtbibliothek Hildesheim. Ihr Ursprung vor 300 Jahren. In: Aus der Heimat. Beilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung Nr. 1 (1968) S. 2-3

Pinkepank, Ramona: Die Geschichte der Stadtbibliothek Hildesheim von den Anfängen bis zur Gegenwart. Magisterarbeit. Göttingen 1982 [mschr.]

Zoder, Rudolf: Das Stadtarchiv Hildesheim. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Alt-Hildesheim. Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 37 (1966) S. 1-11

Andreasbibliothek Boyken, Martin: Die Bibliothek des Gymnasium Andreanum. In: Hildesheimer Heimatkalender Jg. 1974, S. 119-125

Fischer, G. Otto: Geschichte des Gymnasium Andreanum. Hildesheim 1862 [zur Bibliothek S. 34 und S. 98 ff.]

Grebe, August: Verlorene Denkmäler und Schätze in alter Zeit in und um Hildesheim. In: ders.: Auf Hildesheimischem Boden. Hildesheim o. J., S. 90-107 [zur Bibliothek des Klosters Lamspringe S. 102-103]

Seeland, Hermann: Von alten Klosterbibliotheken in der Stadt Hildesheim. Hildesheim 1952 [zur Bibliothek des Martini-Klosters S. 28 ff.]

Sonne, Hermann: Die Bibliothek des Andreanums. In: Programm des Gymnasiums und der Realschule I. Ordnung des Königlichen Andreanums zu Hildesheim. Hildesheim 1876, S. 3-10

Städtische Bibliothek Bauer, Carl: Neueste Geschichte von Hildesheim. Hildesheim 1912 [Kapitel 11: Bibliotheken, Zeitungen; S. 209-212 zur Entwicklung der Städtischen Bibliothek] Feldhaus, Robert: Vorwort. In: ders.: Bücherverzeichnis der Städtischen Bibliothek in Hildesheim. Hildesheim 1900 [Bestandsentwicklung 1850 bis 1900]

Geschichte der Stadtbibliothek Hildesheim. Eine Ausstellung des Stadtarchivs Hildesheim in den Räumen der Stadtsparkasse Hildesheim vom 5. bis 26. Oktober 1995 aus Anlaß des Umzugs der Stadtbibliothek in die Judenstraße. Red.: Herbert Reyer. Hildesheim 1995 (Ausstellungen des Stadtarchivs. Begleithefte 1)

Nentwig, Heinrich: Vorwort. In: ders.: Bücherverzeichnis der Städtischen Bibliothek zu Hildesheim. Hildesheim 1887 [Bestandsentwicklung 1850 ff. ]

Seel, Christian: Vorwort. In: Bücherverzeichnis der Öffentlichen Lesehalle des Ortsvereins für Verbreitung von Volksbildung zu Hildesheim. Hildesheim 1902 [Entwicklung der Öffentlichen Lesehalle 1888 bis 1902] Entwicklung seit 1945

Jan, Helmut von: Bericht über den Leidensweg von Stadtarchiv und Stadtbibliothek seit 1945. In: Alt-Hildesheim. Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 43 (1972) S. 63

Jan, Helmut von: Rechenschaftsbericht über fast 12 Jahre an Archiv und Bibliothek. In: Alt-Hildesheim. Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 46 (1975) S. 66-72

Sievert, Karl: Archiv und Bibliothek im Schacht II. Bergung im Jahre Null. In: Hildesheimer Heimatkalender Jg. 1972, S. 93-96

Sievert, Karl: Buchausleihe nach 1946 Vom " Barock" zum " Barack". 13 Jahre Baracken- und Deponiebehelfe bei der Wiedereinrichtung von Stadtbibliothek und Stadtarchiv Hildesheim nach dem Krieg bis 1958. Erinnerungen. In: Aus der Heimat. Beilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 7. Januar 1989

Sievert, Karl: Das Landschaftsgebäude Am Steine. In: Aus der Heimat. Beilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung Nr. 3 (1967) S. 18-19

Tenckhoff, Clara: Vorwort. In: Stadtbücherei Hildesheim. Bücherverzeichnis der Abteilung für Schöne Literatur. Hildesheim 1920 [Entwicklung der Stadtbibliothek 1912 bis 1920]

Zoder, Rudolf: Hildesheims letzte Domherrenkurie. Der Empirebau von Haxthausens in der Kreuzstraße. Die Geschichte des Hauses. Zum Standortwechsel der Stadtbibliothek. In: Alt-Hildesheim. Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 28 (1957) S. 1-9

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Inkunabeln und Drucke bis 1650 Ernst, Konrad: Die Wiegendrucke in Hildesheim. In: Alt-Hildesheim. Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 8 (1928) S. 32-44

Hartmann, Hans: Heuchler, Seelenmörder, Glaubensretter. Justus Isermann. Humanist, Prediger, Superintendent in Hildesheim, Einbeck, Göttingen und seine Bibliothek [in Vorbereitung]

Hartmann, Hans: Der Hildesheimer Rechtsgelehrte Johann Brandis und seine Bibliothek [Arbeitstitel; in Vorbereitung]

Hartmann, Wilhelm: Ergänzungen zum Verzeichnis der Hildesheimer Drucke der Zeit vor 1650. In: Alt-Hildesheim. Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 41 (1970) S. 37-41

Hartmann, Wilhelm: Hildesheimer Drucke der Zeit vor 1650. In: Alt-Hildesheim. Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 31 (1960) S. 1-37 [Die beiden letztgenannten Aufsätze enthalten neben einem geschichtlichen Überblick ein Verzeichnis der Hildesheimer Drucke einschließlich Leichenpredigten und Gelegenheitsschriften, nach Jahren geordnet.]

Kalender Funk, Ariane: Hildesheimer Kalender in der Wissenschaftlichen Bibliothek des Stadtarchivs Hildesheim. Inhaltsanalyse und Benutzungshilfen. Diplomarbeit. Hannover: Fachhochschule für Bibliothekswesen 1993 [mschr.]

Funk, Ariane: Die Schreibkalender des 17. und 18. Jahrhunderts am Beispiel des Hildesheimer bischöflich privilegierten Kalenders 1698-1774. Hausarbeit. Hannover: Fachhochschule für Bibliothekswesen 1992 [mschr.]

Sührig, Hartmut: Die ältesten niedersächsischen Kalender im Bild. In: Hildesheimer Heimat-Kalender Jg. 1983, S. 51-55

Sührig, Hartmut: Niedersächsische Volkskalender im 19. und 20. Jahrhundert. Entwicklung der Hildesheimer Kalender, Bischofkalender und Ratskalender. In: Kalender? Ey, wie viel Kalender! Literarische Almanache zwischen Rokoko und Klassizismus. Katalog zur Ausstellung im Zeughaus der Herzog August Bibliothek vom 15. Juni bis 5. November 1986. Wolfenbüttel 1986, S. 219-240

Sührig, Hartmut: Zur Geschichte des bischöflich privilegierten Hildesheimer " Schreibkalenders". Untersuchung eines populären Lesestoffes. In: Alt-Hildesheim. Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 49 (1978) S. 3-14

Stand: November 1997

Hans Hartmann


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.