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Bibliothek des Stadtarchivs

Adresse. Kaiserstraße 14, 71636 Ludwigsburg [Karte]
Telefon. (07141) 910-412

Unterhaltsträger. Stadt Ludwigsburg
Funktion. . Dienstbibliothek; Präsenzbibliothek für Archivbenutzer; Geschäftsstelle des Historischen Vereins für Stadt und Kreis Ludwigsburg e. V.
Sammelgebiete. Ludwigsburgica, Württembergica.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag 8-11.30 Uhr, Donnerstag nacttag 13.30-18 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Lesegeräte und Rückvergrößerungsgerät für Mikrofilm und Mikrofiche. Fotografische Repro-Anlage (nur durch Archivpersonal).
Hinweise für anreisende Benutzer. S-Bahnverbindung ab Stuttgart-Hauptbahnhof. Fußwegnähe vom Bahnhof (15 Minuten); Busverbindung (Linien O-E). A 81 Stuttgart-Heilbronn, Ausfahrt Ludwigsburg-Süd und -Nord. Parkmöglichkeit vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Stadtarchiv Ludwigsburg wurde 1952 durch Zusammenlegung des Archivs der Stadt Ludwigsburg und der Archive der früher selbständigen Gemeinden Eglosheim, Hoheneck, Oßweil und Pflugfelden gegründet. Durch Eingemeindung kamen später noch die Archive von Neckarweihingen und Poppenweiler hinzu. Die Archivbibliothek (Präsenzbestand) ging aus der Handbibliothek des Stadtarchivs hervor. Bei der Einrichtung des Stadtarchivs betrug ihr Umfang rund 25 lfde Meter. Bis 1977 war der Bestand auf 80 lfde Meter angewachsen. Mitte 1988 wies die Archivbibliothek (einschließlich der Literatur von Ludwigsburger Gymnasien) rund 8000 Titel auf. Die Bibliothekszugänge erfolgen überwiegend durch Ankäufe, auch von antiquarischer Literatur, durch Abgabe von Belegexemplaren sowie durch ausgeschiedene Bücher städtischer Dienststellen.

1.2 Mit der im Jahre 1985 begonnenen Abgabe von Literatur, vornehmlich aus Ludwigsburger Gymnasialbibliotheken (Altbeständen, in erster Linie aus dem Friedrich-Schiller-Gymnasium) erhielt die Archivbibliothek vor allem an landeskundlicher Literatur wertvollen Zuwachs. Die Anfänge der Bibliothek des 1721 als Lateinschule gegründeten Friedrich-Schiller-Gymnasiums (Friedrich Schiller besuchte die Schule von 1767 bis 1773) liegen im Dunkeln. Wahrscheinlich wurden für die Lehrer schon frühzeitig lateinische und griechische Lexika sowie eine deutsche Bibel aus dem pium corpus, der Kasten- und Stiftungspflege, angeschafft. In späterer Zeit kamen einzelne Werke hinzu, die ursprünglich wohl Unterrichtszwecken dienten. Einen weiteren Zuwachs erfuhr die Schulbibliothek durch die Bazsche Stiftung von 1808, durch welche die Schule u. a. philologische, mathematische, historische und geographische Bücher aus dem Besitz des verstorbenen Ludwigsburger Bürgermeisters Dr. Christian Friedrich Baz erhielt. Diese Werke bildeten den Grundstock der späteren Gymnasialbibliothek.

1.3 Nach Erhebung der Schule zu einem Lyzeum im Jahre 1828 wurde der Überschuß von Unterrichtsgeldern u. a. zum Erwerb von Büchern verwendet. Durch die Gründung einer Bibliothekskasse im Jahre 1836 sowie durch die Verwendung des " Classgeldüberschusses" bestimmter Schulklassen konnte die Bibliothek weiter ausgebaut werden. Von 1845 an wurden für die Bibliothek jährlich 150 fl. zur Verfügung gestellt, zu denen später noch ein Betrag aus der Rektoratskasse hinzukam. 1856 bestand die Bibliothek bereits aus 1124 Bdn. Beim Büchersturz im Jahre 1895 zählte man schließlich knapp über 2200 Bde. Die Erhebung des Lyzeums zum Gymnasium im Jahre 1897 brachte auch der Bibliothek eine Erhöhung ihrer Mittel auf 400 Mark mit sich, von denen von der Stadt 100 Mark und aus der Rektoratskasse 300 Mark beigesteuert wurden. Verluste dürften vor allem auf die ungenügende Unterbringung der Bibliothek und auf die Verhältnisse in den beiden Weltkriegen, in denen das Gymnasium vorübergehend als Lazarett genutzt wurde, zurückzuführen sein.

1.4 Zu Beginn des Jahres 1988 wurde der Zeitschriftenbestand (ca. 1000 Tauschexemplare) des Historischen Vereins für Stadt und Kreis Ludwigsburg e. V., der seither seine Geschäftsstelle beim Stadtarchiv hat, übernommen. Im Tausch für die Ludwigsburger Geschichtsblätter gehen regelmäßig Veröffentlichungen anderer Historischer Vereine u. ä. ein.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Dienstbibliothek umfaßt 235 Titel mit Erscheinungsjahr vor 1900 (Gesamtbestand 4000 Bde). Aus dem 16. Jh stammen ein, aus dem 17. Jh 4, aus dem 18. Jh 9 und aus dem 19. Jh 221 Titel. Die Kapselschriften umfassen 22 Titel vor 1900, der Bestand Stadtrechte nennt 35 Titel aus dem 19. Jh, und der Bestand Generalreskripte enthält 4 Inkunabeln, 14 Titel aus dem 16. Jh, 242 aus dem 17. Jh, 677 aus dem 18. Jh und 245 aus dem 19. Jh. Die Bestände aus der Bibliothek des ehemaligen Königl. Gymnasiums (heute Friedrich-Schiller-Gymnasium) umfassen 2049 Titel (in ca. 3000 Bdn). Die Literatur nach 1918 befindet sich noch im Gymnasium. Ein Titel stammt aus dem 17. Jh, 57 Titel aus dem 18. Jh und 1991 aus dem 19. Jh.

2.2 In der Dienstbibliothek finden sich 233 deutsche, ein lateinischer und ein französischer Titel aus der Zeit vor 1900. Die 22 Kapselschriften, die 35 Titel aus dem Bestand Stadtrechte sowie die 1188 Generalreskripte u. ä. sind in deutscher Sprache. Die Gymnasialbibliothek weist 1406 deutsche, 243 griechische, 218 lateinische, 100 französische und 82 englische Titel vor 1900 auf. Systematische Übersicht

2.3 Die Dienstbibliothek ist systematisch geordnet, die Bestände Generalreskripte und Kapselschriften ebenfalls, letzterer jedoch nach Formaten getrennt. Der Bestand Stadtrechte wird chronologisch nach Formaten verwahrt. Die Gymnasialbibliothek soll nach ihrer alten Systematik aufgestellt werden.

2.4 Dem Aufgabengebiet des Stadtarchivs entsprechend, enthält der Bibliotheksbestand hauptsächlich Literatur über Ludwigsburg, ferner Biographien sowie landes- und heimatkundliche Bücher, Bibliographien, Nachschlagewerke, Literatur zu den Historischen Grundwissenschaften u. ä. Hinzu kommen Zeitschriften, Reihen, Sammelwerke, Amtsdrucksachen und juristische Fachliteratur sowie Ludwigsburger Zeitungen.

2.5 Ein besonderer Bestand sind die sogenannten Kapselschriften, das sind Broschüren, Festschriften u. ä., überwiegend mit Bezug auf Ludwigsburg. Einblattdrucke (landesherrliche Verordnungen, Gesetze, Generalreskripte usw.) bilden einen weiteren Bestand. Darüber hinaus werden nahezu lückenlos die gedruckten Verordnungen und Satzungen, Instruktionen und sonstigen Vorschriften der Stadt und die Ludwigsburg betreffenden Bekanntmachungen gesammelt.

2.6 Das Stadtarchiv besitzt ca. 700 Zeitungsbände. Insgesamt sind es 11 Titel, von denen 2 fortlaufend gesammelt werden (7 Titel auf Mikrofilm). Besonders ist auf die Ludwigsburger Kreiszeitung mit Vorgängern (1818-1945, 1949 ff.) hinzuweisen.

2.7 Die Gymnasialbibliothek weist 79 Titel in der Gruppe Religion, 145 in der Gruppe Erd- und Naturkunde, 43 in der Gruppe Mathematik, 364 in der Gruppe Literatur und Kunst, 157 in der Gruppe Schulwesen, 287 in der Gruppe Geschichte und Sozialkunde, 11 in der Gruppe Turnen, 46 in der Gruppe Philosophie und 916 in der Gruppe Sprachen auf, dazu ein Universallexikon.

Sondersammlungen

2.8 Die Zeitungsausschnittsammlung besteht vor allem aus die Stadt und Stadtteile betreffenden personen- und (zeit)geschichtlich bedeutsamen Zeitungsaufsätzen und -mitteilungen. In diesem Sammlungsbestand (ca. 50.000 Zeitungsausschnitte) sind vereinzelt Flugschriften, Broschüren, Prospekte u. ä. sowie Einzelnummern von Zeitungen enthalten. Die Plakatsammlung besteht aus systematisch geordneten Plakaten und Maueranschlägen vor allem zu kulturellen, politischen und sportlichen Veranstaltungen der Stadt (ca. 3000 Plakate). Hinzuweisen ist schließlich auf zahlreiche Druckschriften zu vielen Betreffen und Institutionen der Stadt Ludwigsburg, die als integraler Bestandteil in den Archivalienbeständen des Stadtarchivs enthalten sind.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Dienstbibliothek: Systematischer Zettelkatalog

[Systematik in Anlehnung an die Landesbibliographie Baden-Württemberg, Titelaufnahmen nach RAK]

Bestand Kapselschriften: Systematischer Zettelkatalog [Systematik in Anlehnung an die Landesbibliographie Baden-Württemberg, Titelaufnahmen nach RAK geplant]

Bestand Stadtrechte: Systematischer Zettelkatalog

[hauseigene Systematik, Titelaufnahmen nach RAK geplant]

Bestand Generalreskripte: Repertorium

[chronologisch mit Schlagwortregister]

Zeitungsbände: Zettelkatalog

Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Baden-Württemberg noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge

Gymnasialbibliothek: Systematischer Bandkatalog, Systematischer Zettelkatalog [Neuverzettelung unter Zugrundelegung der Altsystematik geplant]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Läpple, Wolfgang: Die Bestände des Stadtarchivs Ludwigsburg. Überlieferung, Aufbau, Inhalte. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter 33 (1981) S. 135-183

Belschner, Christian: Die Bibliothek des Gymnasiums in Ludwigsburg, ihre Entstehung, ihre Eigenart und ihr gegenwärtiger Bestand. In: Jahresbericht des Königlichen Gymnasiums Ludwigsburg 3 (1899/1900) S. 17-67 [enthält ein Schriftenverzeichnis der Bibliothek]

Stand: Mai 1990

Wolfgang Läpple

Peter Koch


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.