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Stadtarchiv und Stadtbibliothek

Adresse. Friedrich-Rückert-Bau, Martin-Luther-Platz 20, 97421 Schweinfurt [Karte]
Telefon. (09721) 51-383
Telefax. (09721) 51-728
Bibliothekssigel. <246>

Unterhaltsträger. Stadt Schweinfurt
Funktion. Wissenschaftliche Bibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Historische Literatur. 2. Besondere Sammelgebiete: Suinfurtensia, Franconica, Bavarica, Rückertiana, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek, Magazinbibliothek, Freihandaufstellung von Nachschlagewerken. Ab Ende 1995 werden die historischen Buchbestände der Stadtbibliothek zum größten Teil (Reichsstädtische Bibliothek, Bausch-Bibliothek) in die Räume der Bibliothek Otto Schäfer verlagert (s. Eintrag dort). Auskünfte und Benutzungsgenegung nach wie vor über Stadtarchiv und Stadtbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-12 Uhr, Dienstag 13-18 Uhr, Mittwoch 13-16 Uhr, Donnerstag 13-17 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät, Reader-Printer.
Hinweise für anreisende Benutzer. s. o. Benutzungsmöglichkeiten. Bei Benutzung von Archivalien schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. - Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linie Bergl oder Oberndorf) bis Haltestelle Roßmarkt. - A 7, Kreuz Schweinfurt/Werneck; A 70, Ausfahrt Schweinfurt-Hafen. Parkhäuser in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Wurzeln der heutigen Bibliothek liegen in der Kirchenbibliothek zu St. Johannis und in der Ratsbibliothek der ehemals freien Reichsstadt. Beider Anfänge liegen im Dunkeln, da die einschlägigen Quellen im sogenannten " Zweiten Stadtverderben" 1554 im Markgräflerkrieg vernichtet wurden. Als ältester überlieferter Hinweis auf die Existenz einer Rats- oder Kanzleibibliothek kann der Eintrag in der Einnehmerrechnung des Jahres 1492 gelten über den Erwerb der 1484 von Anton Koberger gedruckten Reformation der Stadt Nürnberg: " Item iiii pfd., viii sch. für ein new buch das man nennet die reformation der stat Nurenberg und irer statuten, gekauft in die cantzlei, darinnen ein jeder des rats wol lesen mag wie und welcher maß des zu Nurenberg mit allen sachen gehandelt." Unmittelbar nach dem Stadtverderben wurde der Wiederaufbau beider Bibliotheken in Angriff genommen.

1.2 Ab 1556 lassen sich in den Einnehmerrechnungen fast jedes Jahr Anschaffungen für die Kanzleibibliothek nachweisen; ab 1580 sind die Präsenzrechnungen über die Verwaltung des Kirchen- und Schulamtes erhalten, die die Zugänge in der Kirchenbibliothek dokumentieren. Schon im Jahre 1558 erhielt die " librarey pfarrkirchen zu Schweinfurt" durch die testamentarische Verfügung des Bamberger Domstiftsvikars Wolfgang Schopper 43 Volumina der " alten ecclesiasticorum scriptorum" mit der Anweisung, sie " an ketten um die obmelten liberey lassen einhencken, das ye zuzeytten ein pfarrer, prediger oder caplan die selben zum nutz des volcks brauchenn mocht". Dem Charakter einer Sakristeibibliothek entsprechend, dominierten zunächst die theologischen Werke.

1.3 Schon der erste Katalog, angelegt 1624, zeigt eine Einteilung der 349 Titel in die fünf Fakultäten Theologie (240), Jura (7), Medizin (7), Historie (74) und Philosophie (21) und damit die Entwicklung über den engen theologischen Bestand hinaus. Ihre bedeutendsten Zuwächse erhielt die Bibliothek 1606 durch den dank der Stiftung von Lorenz Hemmingk ermöglichten Ankauf von Theologica aus dem Nachlaß des Stadtpfarrers und Magisters Hermann Heinrich Frey (1549-1599), durch die 1643 vom Reichsvogt Jonas Wehner (1586-1646) gestifteten 20 Bde mit juristischen Werken und durch die 1660/61 übernommenen Teile der Bibliothek des Juristen Daniel Gehring (1592-1660), die dieser der Stadt testamentarisch vermacht hatte. Rund 150 Bde mit juristischen Werken aus dieser Stiftung Gehrings sind durch Besitzeintrag heute noch nachweisbar, desgleichen rund 40 Bde aus dem Nachlaß Freys.

1.4 Gegenüber der Kirchenbibliothek trat die Kanzleibibliothek an Umfang zurück. Der Katalog von 1644, noch ohne Systematik lediglich nach Formaten geordnet, weist 203 Titel nach, vor allem historische und juristische. Neben Rechts-, Polizei- und Kirchenordnungen einzelner Städte stehen allgemeine juristische Werke, Chroniken, Wappenbücher, Münztraktate, Rechenbücher, Trachtenbücher, Reisebeschreibungen und Atlanten. Als Dedikationen kamen auch theologische Bücher in den Bestand der Kanzleibibliothek.

1.5 Sowohl Kanzlei- als auch Kirchenbibliothek standen unter der Aufsicht des Rats, der in der protestantischen Reichsstadt seit Einführung der Reformation im Jahre 1542 auch die Kirchenhoheit ausübte. 1664 veranlaßte der Rat die Überführung der Kirchenbibliothek, die bislang in der Kirche St. Johannis oder im Pfarrhaus aufgestellt war, ins Rathaus, wo die beiden Bibliotheken in der Folgezeit vereinigt wurden. Reste des theologischen Bestandes verblieben in St. Johannis und bildeten die Grundlage der Sakristeibibliothek (s. Eintrag dort, 1.2).

1.6 Der erste Gesamtkatalog der vereinigten Bibliotheken von 1687 erfaßt neben den Gehringschen Büchern bereits zwei weitere wichtige Teilbibliotheken. Vermutlich nach 1643 gelangten auf bisher ungeklärte Weise 149 Bde und vier astronomische Instrumente aus dem Nachlaß des Altdorfer Mathematikers Petrus Saxonius (1591-1625) in die Schweinfurter Bibliothek. Davon sind heute noch nachweisbar 91 Bde mit 106 Titeln, 20 Hss. und drei Instrumente. Viele dieser Werke, darunter das Hauptwerk des Kopernikus, De revolutionibus orbium coelestium libri sex in der Erstausgabe von 1543, stammen ursprünglich aus dem Besitz des Astronomen Johannes Praetorius (1537-1616), der Saxonius' Lehrer war. Sie bilden den überwiegenden Teil der 1687 erstmals erfaßten 176 " libri mathematici". 1671 gelangten 140 Bde - einige davon vielleicht erst später aus der vom Rat gepfändeten Bibliothek des in Oberndorf, einem Schweinfurter Territorialdorf, lebenden Pfarrers und Bibliophilen Georg Döler (1606-1660) in die Ratsbibliothek. Schwerpunkt dieses Bestandes sind die Werke der Kirchenreformatoren, daneben die Kirchenväter und antike Klassiker.

1.7 Der Katalog von 1687 weist 1146 Titel in sechs Abteilungen nach: Theologie (366); Jura (350); Mathematik (176); Geschichte (182); Philosophie, Historie, Scholastik (59) und Medizin (13). Der Charakter der Bibliothek ist nach der Zusammenlegung von Kirchen- und Kanzleibibliothek zwar immer noch bestimmt durch theologische und juristische Werke, aber die Öffnung zu den Naturwissenschaften ist durch den Erwerb des Praetorius-Saxonius-Bestandes vollzogen. Dem Zeitalter der Entdeckungen und Weltreisen wird durch Reise- und Landesbeschreibungen Rechnung getragen. Unter den wenigen literarischen Werken fallen die französischen Komödien Molières auf. Bemerkenswert ist die geringe Anzahl der medizinischen Werke. Sie beruht vermutlich auf der Tatsache, daß die Stadtphysici des 17. Jhs Leonhard Bausch (1574-1636), Johann Laurentius Bausch (1605-1665) und Elias Schmidt (1630-1690) über eine eigene Bibliothek verfügten, die den städtischen Buchbestand bei weitem übertraf.

1.8 Den weiteren stetigen Ausbau der Bibliothek zeigt der Katalog von 1717, der bis in die achtziger Jahre hinein auf dem laufenden gehalten wurde. Die gleichzeitig mit einer Umorganisation in vier Fakultäten Theologie (332 Titel); Jura (310); Medizin (16); Geschichte, Philosophie, Politik (452) durchgeführte Neukatalogisierung zeigt für 1717 annähernd die gleiche Zahl von Titeln wie 1687. Die Entwicklung der folgenden Jahrzehnte (mit allen Nachträgen weist der Katalog schließlich 1686 Titel nach) ist gekennzeichnet durch eine weitgehende Stagnation im theologischen Bereich (421), durch einen nur prozentual gesehen bedeutenden Ausbau der Medizin (48) und durch eine kräftige Expansion in der juristischen Abteilung (548) und der historisch-philosophisch-politischen Abteilung (669). Diese Akzentverschiebung könnte, neben der gezielten Kaufakzession, ausgelöst sein durch die wohl um 1710 an die Stadtbibliothek gefallene, ihr aber erst später integrierte Bibliothek Dunckel, über deren Besitzer und deren Zusammensetzung nichts bekannt ist. Die in den Bibliotheksmanualen belegte Kaufakzession erstreckte sich auf bekannte Juristen und Historiographen wie Pufendorf, Thomasius und Struve, aktuelle Lexika wie etwa Bayles Dictionnaire historique et critique und fremdsprachige Wörterbücher. Die Äthiopische Grammatik Hiob Ludolfs, ein Hauptwerk der vergleichenden Sprachwissenschaft, findet sich ebenso wie die Theologischen Bedenken des Pietisten Spener. Ein weiterer Erwerbungsschwerpunkt liegt nach wie vor auf historischen Berichten, geographischen und topographischen Werken.

1.9 Einen letzten großen Zuwachs in reichsstädtischer Zeit erfuhr die Bibliothek durch das Vermächtnis des aus Schweinfurt gebürtigen Tübinger Juristen Wolfgang Adam Schöpf (1679-1770). Seine juristische Bibliothek, die als eigene Abteilung der Stadtbibliothek aufgestellt wurde, zählt 1255 Titel in 931 Bdn, dazu 157 Bde mit ca. 6500 juristischen Dissertationen. Schöpfs Bibliothek umfaßt alle juristischen Fächer, insbesondere aber die Literatur der naturrechtlichen Richtung des 17. Jhs, darunter Autoren wie Hugo Grotius, Severinus von Monzambano (Pufendorf) und Benedikt Carpzov. Die intensive Kaufakzession des 18. Jhs neben dem kontinuierlichen Erwerb von Neuerscheinungen konnten mehrfach aus Konkursen, auf Auktionen oder aus Privatbibliotheken größere Ankäufe getätigt werden bewegte sich im wesentlichen in den seit Jahrzehnten vorgezeichneten Bahnen. Enzyklopädien, Lexika und Zeitschriftenreihen sind auch hier wieder stark vertreten, so die Acta Eruditorum, die Krünitzsche Encyklopädie oder Jöchers Allgemeines Gelehrtenlexikon. Der letzte, fünfbändige Katalog der reichsstädtischen Bibliothek von 1794/95 ist leider nur teilweise überliefert. Aus dem erhaltenen Index läßt sich allerdings der Umfang der Bibliothek mit ca. 3750 Titeln, daneben über 6500 Dissertationen, insgesamt 4250 Bde, ungefähr erschließen. Neben dem fünften Band für die Schöpf-Bibliothek ist der erste mit den Theologica erhalten: 614 Titel in 683 Bdn.

1.10 Bis 1632/33 wurden die Bestände vom Superintendenten betreut, der auch den Einkauf der Bücher unter sich hatte, während das Bibliotheksvermögen durch die Kirchenpfleger oder Scholarchen verwaltet wurde, denen auch die Inspektion der Bibliothek oblag. Nach dem genannten Jahr schied der Superintendent aus der Verwaltung aus, der jüngere Kirchenpfleger wurde als Bibliothekar mit einem Jahressalär von 10 fl. bedacht. Die Finanzierung der Anschaffungen erfolgte bei der Kirchenbibliothek fast ausschließlich aus Legaten, bei der Kanzleibibliothek durch die Obereinnahme. Seit 1628 ist ein eigenständiges Bibliotheksamt bezeugt, das in Personalunion mit dem Kirchen- und Schulamt geführt wurde und das die Ausgaben für Neuanschaffungen, Reinigung und Ordnung der Bibliothek zu tragen hatte; falls nötig, wurde es dabei vom Einnehmeramt unterstützt. Zu den genannten Formen der Akzession kamen die mancl lästige Dedikation von Schriften durch Bürger oder Auswärtige gegen ein Geldgeschenk, der Tausch oder Verkauf von Dubletten, die Ablieferung von Pflichtexemplaren durch Buchhändler, Buchdrucker oder Ratsherren, die in ein höheres Ratskollegium aufrückten.

1.11 Mit dem Anwachsen der Buchbestände im 18. Jh wurde die räumliche Unterbringung zum Problem: 1741 wurde ein großzügig bemessener neuer Bibliothekssaal eingerichtet, über dessen Eingangstür der Rat eine Supraporte anbringen ließ, mit dem von stolzem reichsstädtischen Bewußtsein zeugenden Chronodistichon: " LIbera Vt aVgVstVM sperans teVtonIa qVaerIt has reperIt seDes bIbLIotheCa noVas" (Zur Zeit, da das freie Deutschland voll Hoffnung nach einem Kaiser ausschaut, findet die Bibliothek diese neue Heimstätte). Seit 1962 ist die Bibliothek im Friedrich-Rückert-Bau untergebracht, einem modernen Archiv- und Bibliothekszweckbau.

1.12 Auch im 19. Jh kamen auf dem Erbwege bedeutende juristische Buchbestände an die Bibliothek: 1808/09 aus dem Nachlaß des Hofgerichtsadvokaten Wolfgang Adam Friedrich Schöpf 174 Bde mit 136 Titeln und 1869 aus dem Nachlaß des Kreis- und Stadtgerichtsrates Georg Christoph Caspar Stolle und seiner beiden Söhne Georg Friedrich Gustav Stolle und Assessor Ferdinand Stolle " 7 Repositorien" voller Bücher. Aus deren Besitzvermerken konnte 1991 ein Bestand von 461 Bdn mit 513 Titeln rekonstruiert werden.

1.13 Ihren aus wissenschaftsgeschichtlicher Sicht wertvollsten Zuwachs erhielt die Stadtbibliothek 1813 durch die Stiftung der Bausch-Bibliothek. Die 2020 Bde mit 3883 Titeln umfassende Gelehrtenbibliothek des 17. Jhs mit dem Schwerpunkt Medizin stammt aus dem Besitz des Gründers der Academia Naturae Curiosorum, der heutigen Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, des Schweinfurter Stadtphysicus Johann Laurentius Bausch (1605-1665). Begründet wurde sie durch seinen Vater, Leonhard Bausch, vermehrt durch seine Erben aus der Schweinfurter Medizinerfamilie Schmidt.

1.14 Bei der Neuaufstellung der gesamten Bestände in den Jahren 1872 bis 1874 nach Numerus currens unter Zerstörung aller Provenienzen und Fachgruppen und der Katalogisierung nach Verfassern wurden rund 8200 Bde erfaßt, wobei von mehr als 15.000 Titeln auszugehen ist. Über diese Titelzahl hinaus wurde der historische Buchbestand auch im späten 19. und vor allem im 20. Jh nach Möglichkeit vermehrt. So wurden 65 Bde aus dem Besitz des Bürgervereins 1911 übernommen, in erster Linie zeitgenössische Literatur zur Bismarck-Ära, aber auch Nachschlagewerke wie Thiels Landwirtschaftliches Konversationslexikon (1877-1882).

1.15 Neben den Suinfurtensia, Franconica und Bavarica wurden seit der zweiten Hälfte des 19. Jhs zwei weitere Sammlungsschwerpunkte aufgebaut: Primär- und Sekundärliteratur von und über Friedrich Rückert (1788-1866) heute rund 1000 Titel, davon etwa die Hälfte Werkausgaben und die Veröffentlichungen der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, beginnend 1670 mit den Miscellanea curiosa medico-physica Academiae Naturae Curiosorum, der ersten wissenschaftlich-medizinischen Zeitschrift überhaupt (ca. 100 Bde des 17. bis 19. Jhs).

1.16 Obwohl formal zum Stadtarchiv gehörig, ist wegen dessen organisatorischer und personeller Vereinigung mit der Stadtbibliothek die Sammlung Dr. Rüdiger Rückert aufzuführen, die 1957 von dem gleichnamigen Urenkel des Dichters und Orientalisten Friedrich Rückert erworben werden konnte. Die Sammlung setzt sich im wesentlichen aus den Nachlässen der Familie Rückert und denen der Weimarer Verleger- und Arztfamilien Bertuch und Froriep zusammen. Zur Sammlung gehört ein Buchbestand von rund 800 Bdn aus dem Besitz der drei genannten Familien. Besonders hervorzuheben sind neben den Erstausgaben der Werke Rückerts die Veröffentlichungen des von Friedrich Justin Bertuch (1747-1822) in Weimar 1791 begründeten Landes-Industrie-Comptoirs und seiner Nachfolgeverlage, darunter das Journal des Luxus und der Moden (1786 ff.) und das Bilderbuch für Kinder (1798 ff.).

1.17 Eine Ergänzung ihres Spektrums erfuhr die Stadtbibliothek durch die Erwerbung der sogenannten Bibliothek Reeg im Jahre 1961. Es handelt sich um 175 Bde des späten 18. und der ersten Hälfte des 19. Jhs aus dem Besitz des Dorfschullehrers Michael Reeg in Geldersheim bei Schweinfurt, die bildungs- und sozialhistorisches Interesse verdienen. Das gleiche gilt für die sogenannte Lehrerbibliothek, deren Geschichte sich bis ins frühe 19. Jh zurückverfolgen läßt. Der Bestand mit rund 800 bis 1900 erschienenen Werken wird 1996/97 aus der Stadtbücherei übernommen. Abgerundet werden die Bestände durch die 330 Bde des 18. und 19. Jhs umfassende Sammlung lokaler Zeitungen (ab 1776) und die ca. 1000 Bde des 19. Jhs umfassende Sammlung von Amts-, Verordnungs- und Gesetzblättern.

1.18 Bücherverluste in nennenswertem Umfang sind erst seit dem 18. Jh feststellbar. Im Katalog von 1717 wurden anläßlich der beiden Revisionen beim Umzug 1741 in den neuen Bibliothekssaal und bei der Neukatalogisierung 1794/95 eine ganze Reihe von Abgangsvermerken angebracht. Während in der theologischen Abteilung keine Abgänge verzeichnet sind, fehlen in der juristischen 24, in der medizinischen 5 und in der philosophischen Abteilung 95 Werke. Viele dieser Werke sind vermutlich nicht schon damals verlorengegangen, sondern an die Gymnasialbibliothek ausgeliehen worden, wie der Vergleich mit dem 1841 angelegten Ausleihverzeichnis nahelegt.

1.19 In den Akten belegbar sind die Verluste des 19. Jhs. Die im Jahre 1841 an die Gymnasialbibliothek ausgeliehenen 433 Bde mit 593 Titeln, darunter 164 Bde aus der Bausch-Bibliothek, gingen bis auf wenige Ausnahmen bei der Zerstörung des Gymnasiums im Zweiten Weltkrieg zugrunde. Das " Verzeichnis der zur Stadtbibliothek gehörigen dem Gymnasium überlassenen Bücher" von 1841 zeigt, daß die Leihgabe aus Ausgaben antiker Klassiker bestand, in der Regel aus dem 16. und frühen 17. Jh. Daneben handelte es sich um Autoren aus dem Kontext der Entstehung der modernen Wissenschaften und des modernen Welt- und Menschenbildes: z. B. Francis Bacon, Tycho Brahe, Comenius, Kopernikus und Leibniz. Humanismus und Reformation sind gering vertreten; darunter sind Erasmus, Hutten und Luther sowie Melanchthon. Als Juristen sind Hugo Grotius und Justus Lipsius zu nennen. Die Verluste im Zweiten Weltkrieg, entstanden durch die Auslagerung nach Schloß Sternberg im Grabfeld und nach Münnerstadt, halten sich in engen Grenzen, sind aber anhand des Katalogs von 1874 noch nicht erfaßt worden.

1.20 Noch zwei weitere Verluste sind in den Akten belegbar. Am 2. Juni 1810 ließ sich der Münchener Hofbibliothekskustos Bernhart 22 Bde Manuskripte und Drucke ausfolgen und verbrachte sie in die heutige Bayerische Staatsbibliothek München. Die Maßnahme steht in Zusammenhang mit dem Ende der Reichsfreiheit Schweinfurts durch die bayerische Besitzergreifung vom Herbst 1802. Der vom bayerischen Kommissär Adam Molitor zum Zwecke der Schuldentilgung vorgeschlagene Verkauf der gesamten Bibliothek, die " viele und zum Theil schätzbare Werke" aus allen Zweigen der Wissenschaften, abgesehen von " der neuen Philosophie und Medizin" enthalte, unterblieb aus unbekannten Gründen.

1.21 Einen schwerwiegenderen Eingriff in die Substanz stellte die 1872 erfolgte Stiftung von 100 Bdn aus allen Wissensgebieten, darunter 42 aus der Bausch-Bibliothek, an die neu aufgebaute Bibliothek der sogenannten Reichs-Universität Straßburg dar. Wenn sich der Magistrat auch weigerte, so wertvolle Werke wie Konrad von Megenburgs Buch der Natur, Regiomontanus' De triangulis omnimodis libri 5, eine Augsburger Bibel von 1476 oder ein Manuskript des Sachsenspiegels herauszugeben, so war der Verlust doch beträchtlich. 12 Inkunabeln und bedeutende naturwissenschaftliche Werke, teilweise aus dem ältesten Bestand der Stadtbibliothek, gingen verloren.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Da der Katalog von 1874 auf die Angabe von Erscheinungsjahren verzichtet und ein moderner Verfasser- und Sachkatalog erst im Aufbau ist, wurden der Umfang des historischen Bestandes, die chronologische Übersicht und die Übersicht nach Sprachen aus den Katalogen zur Ratsbibliothek (1795), zur Dissertationen-Sammlung Schöpfs (letztes Drittel 18. Jh) und zur Bausch-Bibliothek (Anfang 19. Jh) ermittelt. Für die Inkunabeln, den Praetorius-Saxonius-Bestand, Teile der Bausch-Bibliothek und die nach 1874 erworbenen Bestände wurden zusätzlich Analysen am Fach vorgenommen. Beim gegenwärtigen Erschließungszustand war eine vollständige Erfassung der Titel in Sammelbänden mit mehreren Werken, insbesondere mit Gelegenheitsschriften, nicht möglich. Die Unsicherheit, die sich aus diesem Verfahren für die Zahlenangabe ergibt, dürfte in der Regel nicht größer als 5 Prozent sein. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der historische Buchbestand beträgt heute ca. 18.000 Titel in ca. 12.000 Bdn bei einem Gesamtbestand von ca. 54.000 Bdn. Davon sind 104 Inkunabeln; aus dem 16. Jh stammen 2400 Titel, aus dem 17. Jh 2800, aus dem 18. Jh 8000 (davon 6500 Dissertationen) und aus dem 19. Jh 4700. Die Aufschlüsselung nach den wichtigsten Provenienzen des 15. bis 18. Jhs (Reichsstädtische Bibliothek ohne Schöpf-Bibliothek, Schöpf-Bibliothek, Bausch-Bibliothek) zeigt für die Reichsstädtische Bibliothek eine relativ gleichmäßige Verteilung auf das 16. bis 18. Jh (778, 555, 509), für die Schöpf-Bibliothek wegen der Dissertationen eine Dominanz des 18. Jhs (117, 633, 507 und 6500 Dissertationen) und für die Bausch-Bibliothek eine gleichmäßige Verteilung auf das 16. und 17. Jh und fast völliges Ausfallen des 18. Jhs (1485, 1583, 124).

2.3 Das Verhältnis von lateinischen zu deutschen Titeln ist zwei zu eins. Andere Sprachen spielen so gut wie keine Rolle, ihr Anteil liegt in einer Größenordnung unter einem Prozent. Im Falle des Griechischen dürfte dies am Totalverlust der Gymnasialbibliothek im Zweiten Weltkrieg liegen. Die rund 12.000 lateinischen Titel (davon 6500 Dissertationen) fallen fast ausschließlich ins 15. bis 18. Jh, von den rund 6000 deutschen Titeln nur rund 1500. Die Aufschlüsselung nach Provenienzen des 15. bis 18. Jhs zeigt für die Reichsstädtische Bibliothek einen relativ hohen Anteil von 40 Prozent deutscher Titel (750 gegenüber 1100 lateinischen), während die Schöpf-Bibliothek als juristische Fachbibliothek bis auf wenige Ausnahmen (74) nur lateinische Titel aufweist (1181 und 6500 Dissertationen). In der Bausch-Bibliothek, einer fachübergreifend angelegten Gelehrten- und Liebhaberbibliothek, stehen 80 Prozent lateinischen Titeln (rund 3000) 20 Prozent deutsche gegenüber (645). In ihr finden sich auch 8 französische und 14 italienische Titel. Systematische Übersicht

2.4 Die systematische Aufstellung des historischen Bestandes wurde 1874 zugunsten einer Numerus-currens-Aufstellung aufgegeben. Trotz bis heute gesonderter Aufstellung wurden damals auch die Inkunabeln einbezogen. Ausgenommen blieb lediglich die erst später aufgebaute Sondersammlung mit Rückertiana. Zur Beschreibung der wichtigsten Komplexe des Bestandes wird deshalb auf die Systematik der Bibliothek von 1794 zurückgegriffen, die noch der mittelalterlichen Organisation des Wissens nach den Fakultäten der Theologen, Juristen, Mediziner und Artisten verpflichtet ist. Der " Index bibliothecae publicae" von 1794 weist 5 Sachgruppen auf: (I) libri theologici, (II) libri iuridici, (III) libri medici, (IV) libri historici, philosophici et philologici, (V) libri D. et Professoris Schoepffii ex omnibus scientiis. Der folgenden Beschreibung liegen die Gruppen I bis IV unter jeweiliger Einbeziehung der einschlägigen Werke der Gruppe V und späterer Erwerbungen zugrunde.

Inkunabeln

2.5 Die Schwerpunkte des 92 Titel in 52 Bdn umfassenden Inkunabelbestandes liegen in den Bereichen Recht und Naturerforschung. Unter den wenigen Theologica sind erwähnenswert die Bibeldrucke Günther Zainers (Augsburg 1475/76) und Johann Prüss' (Straßburg 1486) sowie die Legenda aurea des Jacobus de Voragine (Nürnberg 1496).

2.6 Bei den juristischen Drucken überwiegt das profane Recht das Kirchenrecht. Bei ersterem sind mit mehreren Titeln vertreten Baldus de Ubaldis (7 Titel, darunter die Lectura super quarto et quinto Codicis, Neapel: Sixtus Riessinger, 1477, vermutlich ein Unikat), Andreas Barbatia (7), Baptista de Sancto Blasio (5), Albericus de Rosate (2), Alexander de Imola (2) und Bartholomäus Cepolla (2). Beim Kirchenrecht finden sich Felinus Sandeus mit 4 Titeln und Antonius Corsettus mit 2.

2.7 Medizinische Werke sind vertreten mit dem römischen Enzyklopädisten Aulus Cornelius Celsus und den Praktiken von Johannes Arculanus, Johannes de Gadesden, Antonio Guainerio und Valescus von Tarent. Das Büchlein der Arznei (1500) des Johann von Vockenberg ist ebenso vorhanden wie Konrad von Megenbergs Buch der Natur (Augsburg 1499). Die Antike ist hier mit Gaius Plinius Secundus, De naturali historia (Venedig 1496) repräsentiert. An astronomischen Werken enthält der Bestand Kalender von Johannes Regiomontanus (Venedig 1476) und Jakob Pflaum (Ulm, ca. 1477), außerdem je 2 Exemplare der Sphaera mundi des Johannes de Sacro Bosco und der Theoricae novae Planetarum des Georg von Peuerbach (Druck des Regiomontanus, ca. 1474).

2.8 Hartmann Schedels Liber chronicarum oder Buch der Chroniken und Geschichten ist in der lateinischen Erstausgabe in 2 Exemplaren, in der deutschen Erstausgabe in einem Exemplar vorhanden. Unter den 5 Titeln des Karmelitermönchs Baptista Mantuanus ist erwähnenswert De patientia aurei libri tres (Venedig 1499), ein Werk mit einem der frühesten Hinweise auf Amerika. Zur römischen Geschichte ist das Werk von Marcus A. Sabellicus vorhanden. Antike Philosophie und Literatur fehlen fast ganz; lediglich Apuleius, Plotin, Seneca und Vergil sind vertreten sowie einige Autoren der Aristoteles-Rezeption: Apollinaris Offredus, Georgius Bruxellensis, Paulus de Venetiis.

Libri theologici

2.9 Der Natur der Kanzlei- und Kirchenbibliothek einer protestantischen Reichsstadt gemäß dominieren die Werke zur " neuen Lehre". Die Autoren der Reformationszeit sind in einem breiten Spektrum vertreten, die Kontroversen zwischen Lutheranern und Reformierten, die Entwicklung zum Pietismus sowie die katholische Polemik zumindest in wichtigen Werken.

2.10 Unter den reformatorischen Autoren führen zahlenmäßig mit weitem Abstand Luther (100 Titel, darunter die Gesammelten Werke in der Jenaer Ausgabe 1555 ff. in Deutsch und Latein), Melanchthon (48 Titel) und Erasmus (28 Titel). Daneben sind u. a. vertreten Jakob Andreae, Johannes Brenz, Martin Bucer, Johannes Bugenhagen, Heinrich Bullinger, Jean Calvin, Martin Chemnitz, Veit Dietrich, Matthias Flacius, Salomon Gesner, Justus Jonas, Johannes Mathesius, Johannes Oecolampadius, Andreas Osiander, Georg Spalatin, Johannes Sutellius. Unter den rund 35 Bibelausgaben des 16. bis 18. Jhs sind hervorhebenswert die Luther-Bibel von 1574 (Weigand Hans Erben in Frankfurt a. M.), die deutschen Bibeln von Johannes Piscator (Zürich 1540 und 1605), die lateinischen Ausgaben durch Lucas Osiander (1585) und Andreas Osiander (1618). Abgerundet wird das protestantische Spektrum durch Kirchenordnungen, Agenden, Gesangbücher und etliche hundert Leichenpredigten.

2.11 Unter den katholischen Autoren ragen heraus Jakob Gretser, Rupertus Tuitensis, Robert Bellarmin, Johannes Eck. Die zentralen zeitgenössischen kirchengeschichtlichen Werke sind mit Johannes Sleidanus aus protestantischer und Johann Cochläus aus katholischer Perspektive präsent, desgleichen die einschlägigen Arbeiten Veit Ludwig von Seckendorffs.

2.12 Die Dezimierung der Bestände durch den Verlust der an das Gymnasium ausgeliehenen Werke im Zweiten Weltkrieg macht sich besonders im Bereich der antiken Kirchenväter bemerkbar. Vorhanden sind heute noch Ausgaben von Ambrosius, Athanasius, Augustinus, Basilius Magnus, Cyprianus, Cyrillus, Dionysius Areopagita, Eusebius, Hieronymus, Johannes Chrysostomus, Tertullian. Enzyklopädisches Wissen, mystische Spekulation sowie Reformationsbestrebungen des Hoch- und Spätmittelalters sind vertreten durch Albertus Magnus, Bernhard von Clairvaux, Nicolaus Cusanus, Thomas von Aquin, Thomas à Kempis und Jan Hus.

Libri iuridici

2.13 Im Bereich des kanonischen wie des Zivilrechts ist, abgesehen von einigen Inkunabeln, eine stattliche Anzahl " klassischer" Werke der Rezeption in Ausgaben des 16. Jhs vorhanden. Im Zivilrecht sind neben den Ausgaben des Corpus juris civilis die italienischen und französischen Kommentatoren und Konsiliatoren zu nennen: Bartolus de Saxoferrato, Baldus de Ubaldis, Paulus de Castro, Andreas Barbatia, Baptista de Sancto Blasio, Albericus de Rosate, Alexander de Imola, Bartholomäus Cepolla, Jason de Mayno und André Alciat, Guillaume Budé, Jacobus Cujacius. Die Werke von Ulrich Zasius und Henning Göden markieren den Anfang der eigentlichen wissenschaftlichen juristischen Literatur mit praktischer Zielsetzung in Deutschland. Daneben sind vertreten Johann Oldendorp und Johann Althusius.

2.14 Im kanonischen Recht stehen die Dekretalen im Mittelpunkt. Neben dem Dekretalen-Kommentar des Abbas Panormitanus (Nicolaus de Tudeschis) stehen Werke von Johannes Andreae, Dominicus de Sancto Geminiano, Felinus Sandeus, Antonius Corsettus. Zum 17. und 18. Jh weist die Sammlung nur eine beschränkte Anzahl von Autoren auf: Protestantisches, katholisches und mosaisches Recht sind gleichermaßen vertreten, mit mehreren Titeln Justus H. Boehmer und Christian von Thomasius. Ungleich reichhaltiger sind die Bestände zum Jus civile für diesen Zeitraum. An herausragenden Namen seien genannt Benedikt Carpzov, Henricus de Cocceius, Ahasver Fritsch, Henning Göden, Nicolaus Hieronymus Gundling, Caspar Klock, Nicolaus Christoph von Lyncker, Wolfgang Adam Schöpf, Samuel Stryck.

2.15 Für den Status einer freien Reichsstadt von steter Bedeutung war die Entwicklung des Jus publicum. Dies spiegelt sich auch in der großen Anzahl einschlägiger Werke wider, darunter vieler reichspublizistischer. Die wichtigsten Autoren sind Franz F. von Andler, Christoph Besold, Johann H. Boeckler, Benedikt Carpzov, Henricus de Cocceius, Hermann Conring, Anton Faber, Andreas Gail, Melchior Goldast, Nicolaus Hieronymus Gundling, Caspar Klock, Philipp Knipschildt, Johannes Limnaeus, Johann Christian Lüning, Nicolaus Christoph von Lyncker, Johann Gottfried von Meiern, Johann Jacob Moser, Joachim Mynsinger, Johann S. Pütter, Theodor Reinkingk, Veit Ludwig von Seckendorff, Heinrich Senckenberg, Burkhard Struve, Philippus R. Vitriarius.

2.16 Die Begründer und Vollender der nacttelalterlichen Naturrechtslehre Hugo Grotius, Samuel Pufendorf und Christian Thomasius sind ebenso vertreten wie die Klassiker der Politikwissenschaft der frühen Neuzeit: Bodin, Grotius, Hobbes, Lipsius, Machiavelli, Montesquieu, Thomas Morus und Rousseau. An enzyklopädischen Rechtssammlungen des 18. Jhs sind vorhanden: Fabers Europäische Staats-Cantzlei, Neue Europäische Staats-Cantzlei; Mosers Teutsches Staatsarchiv, Reichsstättisches Handbuch, Teutsches Staatsrecht; Pütters Litteratur des teutschen Staatsrechts. Die ca. 6500 Dissertationen aus der Bibliothek des Tübinger Juristen Wolfgang Adam Schöpf (1679-1770) sind über einen zeitgenössischen alphabetischen Schlagwortkatalog zugänglich.

2.17 Abgerundet wird der juristische Bestand durch Stadt- und Landrechte, Polizeiordnungen, Wahlkapitulationen, Sammlungen von Reichsabschieden, Reichshofratsschlüssen und Kammergerichtsurteilen, Formularsammlungen, Zivil- und Kriminalprozeßordnungen und sonstige konkrete zivil- und strafrechtliche Literatur.

2.18 Abschließend seien die für Schweinfurt in reichsstädtischer Zeit verbindlichen Rechtsordnungen genannt, die in jeweils mehreren Exemplaren vorhanden sind: Differentiae juris provincialis Franconici et juris consuetudinarii von Michael Tauber (1724, abgehandelt wird vor allem das in Schweinfurt geltende Familienrecht, Erbrecht und Vormundschaftsrecht); Des Heiligen Römischen Reichs freyen Stadt Schweinfurth vornehmsten Pflichten und Ordnungen von 1720, 1755, 1780 und die Kirchenordnung von 1543. Für die bayerische Zeit seit 1802 bzw. 1814 seien als Autoren nur Georg Döllinger, Paul Johann A. von Feuerbach, Wiguläus Xaver A. Freiherr von Kreittmayr, Georg Karl Mayr, Wolfgang Heinrich Puchta und Max von Seydel erwähnt sowie die Sammlung der Amts-, Verordnungs- und Gesetzblätter auf lokaler Ebene, Bezirks- und Landesebene.

Libri medici

2.19 Entsprechend dem bis zum Ende des 18. Jhs gültigen Kanon der medizinischen Fächer sind in der Übersicht auch die Werke zur Chemie und Alchemie, zur Pharmazeutik, zur Botanik, Zoologie und zur Naturlehre allgemein subsumiert.

2.20 Überwiegend stammen die Titel aus der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jhs. Der geringen Zahl der Inkunabeln steht eine kaum größere an Werken des 18. Jhs gegenüber. Trotz des Verlustes der Gymnasialbibliothek sind auch die grundlegenden Autoren der griechischen und römischen Antike (wie Hippokrates, Aulus Cornelius Celsus, Claudius Galen, Alexander von Tralles, Dioskurides von Anazarbus) und der arabischen Medizin (Albucassis von Cordoba, Albacen, Averroes, Avicenna, Rabi Moses ben Maimon, d. i. Maimonides, Johannes Mésué, Rhazes) vertreten.

2.21 Die wichtigsten Autoren vom Mittelalter bis ins späte 18. Jh sind Albertus Magnus, Johannes Arculanus, Arnoldus de Villa Nova, Georg Bartisch, Kaspar Bauhin, Roger Bacon, Jacopo Berengario, Herman Boerhaave, Prosper Borgarucci, Leonardo Botallo, Robert Boyle, Gualtherius Bruelius, Hieronymus Cardanus, Bartholomäus Castellus, Realdo Colombo, Rembert Dodoens, Gabrielo Fallopio, Johannes Fernelius, Petrus Forestus, Leonhart Fuchs, Hans von Gersdorff, Konrad Gesner, Matthias Glandorp, Johann Rudolf Glauber, Lorenz Heister, Jan B. van Helmont, Friedrich Hoffmann, Johannes Heurnius, Gregor Horst, Giovanni Filippo Ingrasso, Leonardo Jacchini, Francis Joelis, Johannes Jonston, Laurent Joubert, Johannes Juncker, Athanasius Kircher, Bassianus Landus, Andreas Laurentius, Jacob Lavellio, Marcello Malpighi, Alexander Massaria, François Mauriceau, Hieronymus Mercurialis, Antonius Mizaldus, Antonius Nuck, Paracelsus, Severin Pineau, Felix Platter, Roesslin (Eucharius Rhodion), Werner Rolewinck, Guillaume Rondelet, Martin Ruland, Frederik Ruysch, Johannes Sambucus, Cornelius Schylandrus, Johannes Scultetus, Daniel Sennertus, Johannes Sperling, Gerard van Swieten, Thomas Sydenham, Nicolaas Tulp, Franciscus Valleriola, Andreas Vesal, Raymond Vieussens, Giovanni de Vigo, Felix Würtz.

2.22 Da die medizinischen Bestände in erster Linie auf die beiden Stadtphysici Leonhard Bausch (1574-1636) und Johann Laurentius Bausch (1605-1665) zurückgehen, sind neben dem skizzierten breiten medizinischen Spektrum die mit der täglichen Berufspraxis in Zusammenhang stehende große Anzahl der Seuchen-, insbesondere der Pesttraktate (135 Titel) hervorzuheben sowie die balneologischen Arbeiten über Brunnen, Heilwässer und Badewesen (35 Titel) und die pharmazeutische Literatur. Neben den Apothekentaxen verschiedener Städte (Würzburg, Freiburg im Breisgau, Wittenberg, Nürnberg, Frankfurt, Mainz, Görlitz, Schweinfurt, Amberg, Halberstadt) stehen eine Fülle (ca. 80 Titel) von Antidotarien, Pharmakopöen und Arzneibüchern, in denen die pharmazeutischen Prozeduren, pflanzliche, tierische und mineralische Drogen, die Zubereitung von Arzneien sowie ihre Verabreichungsformen behandelt sind. Genannt seien die Werke des Dioscorides, De materia medica libri sex (1554); des Leonardo Fioravanti, Corona oder Kron der Artzney (1604); des Mésué, In Antidotarium Ioannis filii Mesuae Censura (1546); des Jean de Renou, Institutionum pharmaceuticarum libri V (1608) und das Wörterbuch des Lorenz Friese, Synonima, ... so man inn der Artznei allen Kreutern, ... und andern dingen inn Hebraischer, Griechischer, Arabischer, Lateinischer und mancherley Teutschen Sprachen zuschreibt (1535).

2.23 In Ergänzung zu den enzyklopädischen Standardwerken sind eine Reihe von Monographien zu einzelnen pflanzlichen, tierischen und mineralischen Heilmitteln vorhanden, darunter die Werke der Leopoldina-Gründer Johann Laurentius Bausch (Schediasmata bina curiosa de Lapide Haematite et Aetite, 1665; De Unicornu fossili, 1666; Schediasma posthumum de Coeruleo et Chrysocolla, 1668) und Johann Michael Fehr (Anchora sacra vel Scorzonera, 1666; Hiera picra vel De Absinthio analecta, 1668).

2.24 In engem thematischen Zusammenhang mit den pharmazeutischen Werken stehen die Werke zur Chemie, Botanik, Zoologie sowie zur Naturlehre und -geschichte (ca. 300 Titel). Abgedeckt wird das zeitgenössische Spektrum von den entstehenden exakten Naturwissenschaften bis hin zu den später von der Chemie als unwissenschaftlich abgesonderten Lehren der Alchemie, Chiromantik, Hermetik und Spagirik, des Okkultismus und Kabbalismus; stellvertretend seien Francis Bacon und Georg Agricola einerseits und Johannes Trithemius andererseits genannt.

2.25 Für die Botanik und Zoologie seien neben den Kräuterbüchern von Jacobus Theodorus Tabernaemontanus (1588), Petrus Andreas Matthiolus (1600), Bartholomeus Carrichter (1610) die Arbeiten von Caspar und Johannes Bauhinus, Caspar Schwenckfeld und Prosperus Alpinus genannt. Außer Conrad Gesners Catalogus plantarum latine, graece, germanice et gallice (1542) sei Edward Wottons De differentiis animalium libri decem (1552) hervorgehoben, das erste neuzeitliche zoologische Kompendium mit zukunftsweisenden methodischen und systematischen Ansätzen.

2.26 Plinius, De naturali historia, Konrad von Megenberg, Buch der Natur und der Hortus sanitatis wurden bei den Inkunabeln aufgeführt ( s. o. 2.7). Wie die meisten genannten Werke stammen aus der Bibliothek des Johann Laurentius Bausch 2 Titel in italienischer Sprache: Ferrante Imperato, Dell'historia naturale ... libri XXVIII (1599) und P. D. Costantino, Il duello dell'ignoranza, e della scienza ... (1610). Aus dem frühen 19. Jh ist erwähnenswert das mit echten Herbarpflanzen ausgestattete und in Friedrich Justin Bertuchs Landes-Industrie-Comptoir in Weimar 1806 erschienene Teutsche Herbarium als ein versinnlichender Apparat zu Bertuchs Tafeln der allgemeinen Naturgeschichte.

2.27 An Periodika sind vorhanden die Leipziger Acta eruditorum (1682-1725, unvollständig), das zu Nürnberg gedruckte Commercium litterarium ad rei medicae et scientiae naturalis ... (1731-1745) und die seit 1670 erschienene erste speziell naturwissenschaftlich-medizinische Zeitschrift überhaupt, die Miscellanea curiosa medico-physica Academiae Naturae Curiosorum ... (1670-1705). Der erste Band dieser Miscellanea der 1652 in Schweinfurt durch vier Ärzte gegründeten Leopoldina enthält " Observationes" aus den Gebieten der Medizin, der Naturlehre, der Anatomie, der Botanik, der Pathologie, der Chirurgie, der Therapie und der Chemie. Er repräsentiert damit in nuce das gesamte Spektrum der " libri medici" der Stadtbibliothek Schweinfurt, die im wesentlichen auf den Gründer und ersten Präsidenten der Leopoldina, Johann Laurentius Bausch, zurückgehen.

Libri historici, philosophici et politici

2.28 Die " libri historici, philosophici et politici" umfassen die sieben freien Künste der Artistenfakultät. Darüber hinaus wurden Werke aller sonstigen Wissensgebiete erfaßt, die sich nicht in den Kanon der Gruppen I bis III integrieren ließen.

2.29 Abgesehen von den antiken Autoren, die mit der Gymnasialbibliothek größtenteils verlorengingen, und der Sammlung zu Friedrich Rückert wurde der Erwerb Schöner Literatur nur unsystematisch betrieben. An Autoren sind heute vorhanden: Aesop, Aischylos, Ariost, Atterbom, Boccaccio, Clemens Brentano, Brockes, Calderón, Cervantes, Dante, Diderot, Euripides, Geibel, Goethe, Goldoni, Gottfried von Straßburg, Gottsched, Homer, Hugo, La Bruyère, La Fontaine, Leisewitz, Lukian, Matthisson, Milton, Molière, Olympia Morata, Ossian, Ovid, Jean Paul, Petrarca, Pindar, Platen, Plutarch, Puschkin, Rabelais, Racine, Rückert, Schiller, A. W. Schlegel, Seneca, Shakespeare, Sophokles, Terenz, Tieck, Vergil, Voltaire, Wieland, Wolfram von Eschenbach.

2.30 Bei den Lexika und Reihen (ca. 100 Titel) sind hervorzuheben Pierre Bayles Dictionnaire historique et critique (französisch 1738; deutsch 1741-1744), der Brockhaus (1833 ff.), Jöchers Gelehrtenlexikon (1750-1751), Noël Chomels Öeconomisches und politisches Lexikon (1750-1757), Meyers Lexikon (1857 ff.), Thiels Landwirtschaftliches Konversationslexikon (1877-1882), Krünitz' Oekonomisch-technologische Encyklopädie (1773 ff.), Friedrich Schlichtegrolls Nekrolog der Deutschen (1790-1806), Heinsius' Allgemeines Bücherlexikon (1793), Schweinfurter wöchentliche Anzeige (1776-1860; lückenhaft), Teutscher Merkur (1777; 1778, 1/3), Morgenblatt für gebildete Stände (1815-1821), Allgemeiner litterarischer Anzeiger (1796-1799, 1801), Allgemeine deutsche Bibliothek und Neue allgemeine deutsche Bibliothek (1765-1796), Politisches Journal (1787 ff.), Allgemeine Litteraturzeitung (1789-1803), Neue Zeitungen von gelehrten Sachen (1724-1757; lückenhaft).

2.31 Unter den Sprachlehren und Wörterbüchern dominiert das Hebräische, gefolgt von Griechisch und Latein. Hervorzuheben sind Jacob Golius, Lexicon arabico-latinum (1653); Petrus Kirstenius, Grammatices arabicae libri III (1608/1610); Hiob Ludolf, Historia aethiopica (1681) und Christoval de las Casas, Vocabulario de las dos lenguas Toscana y Castellana (1600). Für den deutschen Sprachraum sind vorhanden Grimms Deutsches Wörterbuch (1854 ff.) und Schmellers Bayerisches Wörterbuch (1872).

2.32 Zur Geschichte und Geographie des Okzidents, des Orients und der Neuen Welt sind außer den Suinfurtensia weit mehr als 100 Titel vorhanden. Aus der Vielzahl der historisch-juristischen Relationen, Deduktionen, Acta, Chroniken, Reise-, Länder- und Völkerbeschreibungen und -geschichten, genealogischen und heraldischen Werken sind zu nennen Pieter van der Aa, Naaukeurige Versameling der gedenk-waardigste Zee- en Land-Reysen na Oost- en West-Indien (1707); Johann-Georg Altenburg, Westindianische Reise (1627); Johannes Aventin, Bayerische Chronik (1566); Gabriel Bucelin, Germania topo-chrono-stemmatographica sacra et profana (1655/1672); Johann Kaspar Bundschuh, Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken (1799-1804); Alvise da Cà da Mosto, Newe unbekanthe landte und ein newe weldte in kurtz verganger Zeythe erfunden (1507); Johann Ludwig Gottfried, Historische Chronik und Fortgesetzte Historische Chronik (Frankfurt 1630-1634); Johann Gottfried Gregorii (Melissantes), Geographia novissima (1713) und Cosmographia novissima (1715); Francesco Guicciardini, La historia d'Italia (1690); Matthäus Merian, Topographia Franconiae (1648); Sebastian Münster, Cosmographia (1572); Jean Aymar Piganiol de la Force, Nouvelle description de la France (1722); Willibald Pirckheimer, Descriptio Germaniae (1585) und Germaniae ex variis scriptoribus perbrevis explicatio (1530); Abraham Sauer, Städtebuch (1658); Hartmann Schedel, Buch der Chroniken und Geschichten/Liber chronicarum (1493) und Johann Philipp Abelin, Theatrum Europäum (1662 ff.). In der Gruppe der rund 20 Atlanten, vorwiegend des 19. Jhs, sind die ältesten Titel Gerhard Mercators Atlas von 1633 und Johann Baptist Homanns Atlas geographicus maior (Bd 1, 1759).

2.33 Der klassische Kanon der mathematischen Wissenschaften des Quadriviums (Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie) ist mit rund 270 Titeln repräsentiert. Bedingt durch die überwiegende Provenienz aus den Bibliotheken Praetorius, Saxonius und Bausch, handelt es sich fast ausschließlich um vor 1650 erschienene Werke. Abgesehen von der nur in Gesamtdarstellungen vertretenen Musik wie etwa Michael Psellus' Liber de quatuor Mathematicis scientiis ... Guilielmo Xylandro Augustano interprete (Basel [1556]), findet sich das Spektrum der damaligen theoretischen und angewandten Mathematik und Astronomie von der Antike bis zur Entstehung des modernen Weltbildes. An antiken Autoren sind vorhanden Archimedes, Aristoteles, Euklid, Proclus und Ptolemäus. Für die arabische Astronomie stehen Abu-'l-Hasan'Ali Ibn-Abi-Rigal, Albategnius (al-Battani), Albohazen, Alcabitius ('Abd al-'Aziz), Alfraganus (al-Farghani), Alhazen (Ibn al-Haitham) und Messahalah (Ma Sha'Allah). Das Spektrum reicht bis zur Präzisierung und Revision des überkommenen und der Entstehung des modernen astronomischen Weltbildes, vertreten durch Alfons von Kastilien, Sacrobosco, Georg von Peuerbach, Regiomontanus, Kopernikus, Rheticus, Erasmus Reinhold, Kepler, Maestlin und Metius.

2.34 Unter den Schriften zur Zeitrechnung wie den Problemen des kirchlichen Festkalenders oder der Gregorianischen Kalenderreform sind neben den Kalendern von Regiomontanus (1476) und Pflaum (1477) Johann-Heinrich Alsted, Johannes de Sacrobosco und Michael Maestlin als Autoren nennenswert. Unter den Anleitungen zum Instrumentenbau sind hervorzuheben Peter Apians Instrument Buch (1533), Christoph Clavius' Gnomonices libri octo (1581), Johann Faulhabers Newe geometrische und perspectivische Inventiones etlicher sonderbahrer Instrument (1610), Erasmus Reinholds Gründtlicher Bericht vom Feldtmessen (1615), Andreas Schöners Gnomonice (1562), Johann Bartholomeus Scultetus' Gnomonice (1572) und Johann Ulmers De Horologiis (1556).

2.35 An deutschsprachigen Traktaten zur Rechenkunst sind im Bestand Johann Hartmann Beyers Logistica decimalis (1619), Benjamin Bramerus' Beschreibung und Underricht wie allerley Theylungen zu den Mathematick Instrumenten zu verfertigen (1615), Sebastianus Curtius' Resolutio. Das ist: Aufflösung vieler schöner kunstreicher Cossischer und Polygonalischer Exempla (1604), Andreas Helmreichs Rechenbuch (1595), Zacharias Lochners Tractätlein, darinnen etliche schöne Exempel aus der Geometria ... gemacht werden (1583) sowie Matthias Wilhelms Newe Invention, dadurch in der Arithmetic viel schöner Exempla sehr kurtz und gering auffgelöst seind (1613).

2.36 Mit Werken in lateinischer Sprache zu den mathematischen Disziplinen, in erster Linie der Algebra und Geometrie, sind vertreten Henricus Brucaeus, Geronimo Cardano, Ludolf von Ceulen, Christophorus Clavius, Conradus Dasypodius, Reiner Gemma Frisius, Georg Henisch, Bartholomaeus Keckermann, Pierre de La Ramée, Francesco Maurolico, Christoph Meurer, Valentin Naibod, Bartholomaeus Pitiscus, Joseph Scaliger, Johannes Schöner, Johannes Stehn, Simon Stevin und Victorinus Strigel.

2.37 Den bedeutendsten Teil der astronomischen Bücher der Bibliothek bilden die Werke, in denen die offenbar gewordenen Unzulänglichkeiten der im Almagest des Ptolemaeus dargestellten antiken Planetentheorie diskutiert und korrigiert werden bis hin zur Ablösung des geozentrischen Weltbildes durch das heliozentrische Weltbild des Kopernikus. Vertreten sind Peter Apian, Josephus Blancanus, Nicolaus Kopernikus, Rembert Dodoens, Christoph Femel, Reiner Gemma Frisius, Johannes Garcaeus, Michael Maestlin, Giovanni A. Magini, Adriaan Metius, Valentin Naibod, Michael Neander, Pedro Nuñes, Caspar Peucer, Georg von Peuerbach, Regiomontanus, Erasmus Reinhold, Joachim Rheticus, Johannes de Sacrobosco, Joseph Scaliger, Erasmus Oswald Schreckenfuchs, Nicolò Simi, Johannes Stöffler, Victorinus Strigel, Sebastian Theodoricus und Johannes Werner.

2.38 Im einzelnen seien genannt Georg von Peuerbachs Theoricae novae planetarum (Nürnberg: Johannes Regiomontanus, ca. 1474), Regiomontanus' Kalendarium (Venedig 1476), Tabulae directionum protectionumque (Tübingen 1559), Scripta (Nürnberg 1544), Problemata XXIX Saphaeae nobilis instrumenti astronomici (Nürnberg 1534), De quadratura Circuli (Nürnberg 1533), Fundamenta operationum (Neuburg a. d. Donau 1557), Joannis de Monte Regio et Georgii Purbachii Epitome in Cl. Ptolemaei magnam compositionem (Basel 1543), De triangulis, planis et sphaericis libri quinque (Basel 1561), Kopernikus' De revolutionibus orbium coelestium libri VI (Nürnberg 1543), Rheticus' Opus Palatinum de triangulis (Neustadt 1596), Magnus canon doctrinae triangulorum ... (Neustadt 1596), De libris revolutionum ... Nicolai Copernici ... narratio prima (Basel 1541), Keplers Astronomia nova (Heidelberg 1609), Dioptrice (Augsburg 1611), Tabulae Rudolphinae (Ulm 1627) sowie Maestlins Epitome Astronomiae (Tübingen 1610). Sondersammlungen

2.39 Die Sammlung Dr. Rüdiger Rückert und die Rückertiana-Abteilung der Stadtbibliothek verfügen zusammen über rund 700 Titel mit Werken des Dichters und Orientalisten Friedrich Rückert (1788-1866). Die im 19. Jh erschienenen Erstdrucke Rückertscher Werke, beginnend mit der Dissertatio-philologico-philosophica de idea philologiae (1811), sind fast vollständig vorhanden. Aus den zu Rückerts Lebzeiten veröffentlichten Gedichten, Dramen, Bearbeitungen und Übersetzungen sind erwähnenswert Deutsche Gedichte (1814), Napoleon, Politische Komödie (1815, 1818), Kranz der Zeit (1817), Oestliche Rosen (1822), Amaryllis (1825), Die Verwandlung des Abu Seid von Serug oder die Makamen des Hariri (1826, 1837), Nal und Damajanti (1828, 1838), Hebräische Propheten (1831), Schi-King (1833), Gesammelte Gedichte (1834-1838), Die Weisheit des Branen (1836-1839), Sieben Bücher Morgenländischer Sagen und Geschichten (1837), Haus- und Jahreslieder (1838), Rostem und Suhrab (1838), Branische Erzählungen (1839), Leben Jesu (1839), Gedichte (1841), Amrilkais (1843), Gesammelte Gedichte (1843), Saul und David (1843), Kaiser Heinrich IV (1844), Herodes der Große (1844), Liebesfrühling (1844), Christofero Colombo (1845), Leben der Hadumod (1845), Hamésa (1846), Ein Dutzend Kampflieder für Schleswig-Holstein (1863), Sawitri (1866).

2.40 Die Erstveröffentlichung einer großen Zahl von Gedichten in Almanachen ist ebenfalls gut dokumentiert, u. a. durch Aglaja, Cornelia, Deutscher Musenalmanach, Erlanger Musenalmanach, Frauentaschenbuch, Frühlingsalmanach, Iduna, Huldigung den Frauen, Moosrosen, Musenalmanach, Taschenbuch der Liebe und Freundschaft gewidmet, Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, Taschenbuch für Damen und Urania.

2.41 Posthum sind erschienen Lieder und Sprüche (1867), Aus Friedrich Rückerts Nachlaß (1867), Gesammelte poetische Werke in zwölf Bänden (1868), Kindertotenlieder (1872), Grammatik, Poetik und Rhetorik der Perser (1874), Sakuntula (1876), Nachgelassene Gedichte (1877), Saadi's Bostan (1882), Der Koran (1888), Poetisches Tagebuch (1888), Firdosi's Königsbuch (1890-1895), Aus Saadi's Diwan (1893), Saadi's Politische Gedichte (1894), Werke in sechs Bänden (Hrsg. L. Laistner, 1896), Werke in sechs Bänden (Hrsg. C. Beyer, 1896).

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[nach RAK-WB, für alle Bestände im Aufbau (bereits vorhanden für Inkunabeln, Bestand Praetorius-Saxonius und Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Rückert)]

Schlagwortkatalog [nach RSWK, im Aufbau]

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Bibliothek Praetorius-Saxonius:

Grad, Ute: Katalog der Schweinfurter Praetorius-Saxonius-Bibliothek. In: Müller, Uwe (Hrsg.): 450 Jahre Kopernikus " De revolutionibus". Astronomische und mathematische Bücher aus Schweinfurter Bibliotheken. Schweinfurt 1993, S. 91-111 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schweinfurt 9)

Sammlung Rückert:

Katalog Sammlung Dr. Rüdiger Rückert. Abteilung B: Druckschriften und Bücher. Schweinfurt 1963

3.3 Historische Kataloge

Catalogus librorum bibliothecae reipublicae Suinfurtensis. Von newem durchgangen und sobalten dem Bibliothecario Johanni Neundorffern eingeantwortet den 3. Maii Anno etc. 1624 [Kirchenbibliothek]

Catalogus librorum bibliothecae Suinfurtensis ecclesiasticae. Von newem mit Vleiß durchgangen und dem Bibliothecario Johanni Neundorffern eingeantwortet durch H. M. Nicolaum Grebium Pastorem und Johann Mercken Scholarcham den 3. Maii Ao. etc. 1624

Catalogus librorum bibliotecae Suinfurt[ensis] reipubl[icae] 1624 [Kirchenbibliothek]

Catalogus der Bibliothec uf dem Rhatthauß verfertiget den 31. Augusti Ao. 1644

Catalogus bibliothecae Suinfurtensis publicae in nova eiusdem reductione conscriptus. [Feria quarta] 23. Julii ao. 1645 [Kirchenbibliothek]

Catalogus bibliothecae Suinfurt[ensis] de anno 1687

Catalogus bibliothecae senatoriae liberae s[acri] r[omani] i[mperii] civitatis Suinfurtensis, renovatus ac descriptus anno Christi MDCCXVII

Pars 1ma catalogorum continens libros theologicos, mense Julii et Augusto 1794 conscripta

Pars Vta catalogi librorum à Professore olim Tubingensi Guolfgango Adamo Schoepffio bibliothecae curiae Suinfurtensis legatorum

Catalogus librorum Schöpffianorum. Pars V. bibliothecae publicae

Catalogus dissertationum Schoepffian[orum]

Index bibliothecae publicae ordine alphabetico sine discrimine scientiarum conscriptus Numerus romanus I. indicat libros theologicos, numerus II. libros iuridicas, numerus III. libros medicos et numerus IV. libros historicos, philosophicos et philologicos, numerus V. libros D. et Professoris Schoepffii ex omnibus scientiis, numerus arabicus primus formam librorum indicat et numerus arabicus secundus libros ipsos

Index bibliothecae publicae Numerus I. indicat catalogum librorum theologicarum, numerus II. catalogum librorum juridicarum, numerus III. catalogum librorum medicarum, numerus IV. catalogum librorum historicarum, philosophicarum et philologicarum, numerus denique V. catalogum librorum Schoepffianorum ex omnibus scientiis, numerus arabicus primus indicat formam librorum et numerus arabicus secundus libros ipsos

Index bibliothecae publicae Suinfurtensis ordine alphabetico sine discrimine scientiarum conscriptus [eine Abschrift liegt in der Bibliotheca Vaticana, Sig. Vat. Lat. 10043]

Index bibliothecae publicae über die juristischen Bücher [Buchstabe A-C]

Katalog über die Bücher, welche der verlebte Hofgerichtsadvokat Wolfgang Adam Friedrich Schöpf auf die hiesige Rathauß Bibliothek legirt hat, aufgenommen den 8t. Novbr. 1808 [Abschrift von 1809]

Catalogus bibliothecae Bauschianae quatenus scilicet libri in repositoriis hinc inde dispositi reperiantur [17./18. Jh]

Bauschische Bücher

[angelegt anläßlich der Übernahme durch die Stadt Schweinfurt 1813/14]

Bauschisches Bücher-Verzeichnis

[Neuverzeichnung nach 1813/14]

Katalog der Bauschischen Bücher-Sammlung

[Index zum Bauschischen Bücherverzeichnis]

Stadtbibliothek Schweinfurt Katalog der Bücher benannter Autoren A-L, Katalog der Bücher benannter Autoren M-Z, Katalog der Bücher unbenannter Autoren A-Z, Verzeichniß der dem Gymnasium überlassenen Bücher, Verzeichniß der Hss.

[Katalog 1872/1874, fortgeführt bis ca. 1950]

Bücherei-Verzeichnis der Städtischen Lehrerbücherei Schweinfurt. Nach dem Stande vom 1. Januar 1929 bearbeitet von Oberlehrer Gotthold Kopp, derz. Bibliothekar. (o. O. o. J.)

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Die Archivalien zur Bibliotheksgeschichte werden im Stadtarchiv Schweinfurt aufbewahrt: Einnehmerrechnungen 1486-1802;

Ratsprotokolle 1560 ff.; Präsenzrechnungen 1579-1610;

Bibliotheksamtsmemorialien, -manuale, -rechnungen, -belege 1659-1862;

Testamenta judicialia 1561-1740; Kataloge; Varia 312; Reichsstädt. Repertorium I-I-25; Reichsstädt. Repertorium II-XLIII-45/46/47; Reichsstädt. Repertorium II-LXX-6/7;

Hauptregistratur: Verwaltungsrepertorium I, VII-A-13-5, VII-A-19-1 bis 6; Verwaltungsrepertorium III, VII-B-1-9/10, IX-A-5-1 bis 11, IX-A-12-1 bis 13;

Polizeikommissariat 430; Protocollbuch über verlehnte Bücher 1794-1957; Tagebuch des Custos für Stadtarchiv, Stadt-Bibliothek und städtisches Antiquitäten-Museum zu Schweinfurt, 2 Bde (1887-1929, 1930-1945);

Verzeichnis der Neuerwerbungen 1948-1960.

Bayerische Staatsbibliothek München: Archivalien zur Schweinfurter Stadtbibliothek, 19. Jh [Altregistratur B 95, B 97, Cod.bav.m.Cat. 35]

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München: Archivalien zur Städtischen öffentlichen Bibliothek in Schweinfurt, 1805-1806 [Best. MK 4]

Dazu s. a. Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 111

4.2 Darstellungen

Gutermann, Hubert: Zur Geschichte der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs Schweinfurt. In: Schweinfurter Tagblatt (1940) Nr. 73

Hahn, Maria: Schweinfurts Drucker, Buchbinder und Buchhändler. Zur Geschichte des Handwerks und Handels der Stadt. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 10 (1969) S. 461-644

Helfrich, Joseph: Die Bausch-Bibliothek. In: Nova Acta Leopoldina, Abhandlungen der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina N. F. 36 (1970) Nr. 198, S. 79-95

Helfrich, Joseph: Die Stadtbibliothek Schweinfurt. In: Siegmund Nissl, Helmut Ritter (Hrsg.): Werden und Wachsen des Historischen Vereins Schweinfurt 1909-1949. Schweinfurt 1949, S. 14-15

Michael, Claudia: Die Bibliothek des Schweinfurter Stadtphysicus Dr. Johann Laurentius Bausch (1605-1665). Diss. med. Hannover 1993 [Druck in Vorbereitung]

Moritz, Else-Marie: Die Bibliothek der freien Reichsstadt Schweinfurt. Schweinfurt 1959 (Veröffentlichungen des Historischen Vereins und Stadtarchivs Schweinfurt 6) [Standardwerk für die reichsstädtische Zeit; in den statistischen Angaben überholt]

Müller, Uwe: " ... und manche Leute hatten geweint." Schweinfurts Weg von der kaiserlich freien Reichsstadt zur königlich bayerischen Stadt zweiter Klasse. In: ders. (Hrsg.): " ... und manche Leute hatten geweint." Schweinfurt wird bayerisch. Schweinfurt 1989, S. 7-80 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schweinfurt 3)

ders.: Reichsstädtische Bibliotheken in Franken. In: Rainer A. Müller (Hrsg.): Reichsstädte in Franken. Aufsätze 2: Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. München 1987, S. 271-284 (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 15)

ders.: Die wissenschaftliche Stadtbibliothek im Stadtarchiv Schweinfurt. In: Bibliotheksforum Bayern 25 (1997) [erscheint in Heft 2]

ders.: Zur Geschichte der Bibliothek des Gründers der Leopoldina Johann Laurentius Bausch. In: Schweinfurter Mainleite (1996) Heft 3, S. 23-29

ders.: Zur Geschichte und Rekonstruktion der Praetorius-Saxonius-Bibliothek. In: ders. (Hrsg.): 450 Jahre Kopernicus " De revolutionibus". Astronomische und mathematische Bücher aus Schweinfurter Bibliotheken. Schweinfurt 1993, S. 51-57 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schweinfurt 9)

Müller, Uwe; Grad, Ute: " daß die pfharher und predicanten sich solcher bucher dem volck zu nutz gebrauchen". Ein Beitrag zur Schweinfurter Bibliotheksgeschichte der Reformationszeit. In: Schweinfurter Mainleite. Berichte aus Leben und Kultur (1992) Heft 2, S. 4-13

Oeller, Anton: Die Bürgerwappen in der Schweinfurter Ratsbibliothek. In: Schweinfurter Heimatblätter 19 (1950) Nr. 14, S. 1-2

Oeller, Anton: Das Stadtarchiv Schweinfurt. In: Schweinfurter Heimatblätter 31 (1962) S. 41-42

Saffert, Erich: Miszellen zur Geschichte der Stadtbibliothek. I. Verluste im 19. Jahrhundert. In: Schweinfurter Heimatblätter 33 (1964) S. 51-52

Saffert, Erich: Rückblick und Ausblick eines Stadtarchivars. In: Schweinfurter Heimatblätter 37 (1968) S. 73-74, 77-78; 38 (1969) S. 1-3 [auch in: Schauen und Bilden, 1985, Heft 2, S. 16-18]

Schöffel, Hubert: Das Rathaus zu Schweinfurt erbaut 1569-1572 von Nikolaus Hofmann aus Halle an der Saale. Würzburg 1985 (Mainfränkische Studien 36)

Ein Wunsch die Bibliotheken zu Bamberg, Rothenburg und Schweinfurt betreffend. In: Fränkische Provinzial-Blätter 1 (1805) S. 268-275

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Bäumer, Änne: Das erste zoologische Kompendium in der Zeit der Renaissance. Edward Wottons Schrift " Über die Differenzen der Tiere". In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 1 (1990) S. 13-29

Erdmann, Jürgen: Zu zwei wertvollen Inkunabeldrucken im Besitz der Schweinfurter Stadtbibliothek. In: Schweinfurter Heimatblätter 34 (1965) S. 3-4

Grad, Ute: Katalog der Schweinfurter Praetorius-Saxonius-Bibliothek s. o. 3.2 Helfrich, Joseph: Die Bausch-Bibliothek s. o. 4.2

Keller, Helmut: Dr. Johann Laurentius Bausch (1605-1665): Gründer der Academia Naturae-Curiosorum. Diss. med. dent. Würzburg 1955, S. 76-79

Michael, Claudia: Die Bibliothek des Schweinfurter Stadtphysicus Dr. Johann Laurentius Bausch (1605-1665) s. o. 4.2

Moritz, Else-Marie: Die Bibliothek der freien Reichsstadt Schweinfurt s. o. 4.2

Müller, Uwe: " Cometa caudatus vel barbatus" Anmerkungen zur Beurteilung des ersten Präsidenten der Academia Naturae Curiosorum Johann Laurentius Bausch als Naturforscher. In: ders. (Hrsg.): Salve Academicum. Festschrift der Stadt Schweinfurt anläßlich des 300. Jahrestages der Privilegierung der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina durch Kaiser Leopold I. am 7. August 1682. Schweinfurt 1987, S. 40-68 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schweinfurt 1)

ders.: Gestaltete Tradition. Schweinfurter Ausstellungen zur Leopoldinageschichte. In: Leopoldina (Reihe 3) 33. 1987 (1989) S. 237-268 [insbes. S. 244-247]

ders.: Stadtarchiv und Stadtbibliothek ein Schatzhaus Schweinfurter Geschichte. In: Frankenland. Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege, Doppelheft 4 (April 1991) S. 113-117

ders.: Der Wiener " Catalogus" der Praetorius-Saxonius-Bibliothek. In: ders. (Hrsg.): 450 Jahre Kopernicus " De revolutionibus". Astronomische und mathematische Bücher aus Schweinfurter Bibliotheken. Ausstellung des Stadtarchivs Schweinfurt in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Otto Schäfer, 21. November 1993 19. Juni 1994. Schweinfurt 1993, S. 59-89 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schweinfurt 9)

Nadler, Alfred: Ein Gang durch Stadtarchiv und Stadtbibliothek Schweinfurt. In: Die Mainleite. Berichte aus Leben und Kultur 5 (1954) S. 173-179, 199-202, 212-213 Oeller, Anton: Leichenpredigten-Sammlung im Besitz der Stadtbibliothek in Schweinfurt. Regensburg 1962 (Die Fundgrube 25, 31)

Oeller, Anton: Die Sakristeibibliothek des ev.-luth. Pfarramts Schweinfurt. In: Schweinfurter Heimatblätter 20 (1951) S. 46

Oeller, Anton: Testamente in der Stadt-Bibliothek Schweinfurt. Anhang: 92 Leichenpredigten. Regensburg 1964 (Die Fundgrube 31)

Petersen, Kathi (Hrsg.): " Singet dem Herren ein neues Lied!" - Katalog der Gesangbuchausstellung in St. Johannis Schweinfurt 22. November 3. Dezember 1989 [mschr. vervielfältigt]

Petersen, Kathi; Müller, Uwe; Drescher, Georg (Hrsg.): " Das Wort sie sollen lassen stahn" Bibeln aus Schweinfurter Bibliotheken. Ausstellung im Gunnar-Wester-Haus und in der St. Johanniskirche 31. Oktober - 1. Dezember 1996 und in der Bibliothek Otto Schäfer 3. Dezember 2. Februar 1997. Schweinfurt 1996 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schweinfurt 11)

Rösel, Richard: Von den Schätzen der Städtischen Sammlungen: Das sogenannte Calendarium des Johannes Regiomontanus vom Jahre 1476 in der Stadtbibliothek. In: Schweinfurter Heimatblätter 14 (1937) Nr. 1, S. 3

Saffert, Erich: Annotationen zu Luther-Bibeln und frühen Luther-Gesamtausgaben in der Stadtbibliothek Schweinfurt. Zum Bibelfest 9. 18. November 1962 in Schweinfurt. Schweinfurt 1962

ders.: Aus der Arbeit und von der Bedeutung des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek. In: Die Mainleite. Berichte aus Leben und Kultur 9 (1958) Heft 6, S. 8-9

ders.: Aus fränkischen Archiven und Bibliotheken: Stadtarchiv und Stadtbibliothek Schweinfurt im Friedrich-Rückert-Bau. In: Frankenland N. F. 15 (1963) S. 116-119

ders.: Aus Stadtarchiv und Stadtbibliothek. In: Schweinfurter Heimatblätter 25 (1956) S. 28, 52 Die " Sammlung Rückert". Teil 1: Friedrich Rückert (1788-1866), bearbeitet von Rudolf Kreutner, hrsg. von Uwe Müller. Schweinfurt 1994 (Schweinfurter Archiv- und Bibliotheksinventare 1)

Treier, Albert: Alte Schweinfurter Bücherzeichen Exlibris. Würzburg 1951 (Mainfränkische Hefte 12)

Treier, Albert: Das Exlibris in der Leopoldina, Festgabe zum 75. Geburtstage von Kommerzienrat Dr. Ferdinand Gademann (15. April 1955). Schweinfurt 1955 (Veröffentlichungen des Historischen Vereins und des Stadtarchivs Schweinfurt 4)

Wardeska, Zofia: Die Universität Altdorf als Zentrum der Kopernicus-Rezeption um die Wende vom 16. zum 17. Jh. In: Sudhoffs Archiv 61 (1977) Heft 2, S. 156-164

Ziegler, Karl: Geschichte des humanistischen Gymnasiums in Schweinfurt (1634-1934) und der Lateinischen Schule daselbst. Schweinfurt 1934, S. 24-25, 45-48

Zinner, Ernst: Entstehung und Ausbreitung der Copernicanischen Lehre. 2. Aufl., durchgesehen und ergänzt von Heribert M. Nobis und Felix Schmeidler. München 1988, S. 423-448, 598

Stand: März 1992

Uwe Müller

(ergänzt 1997)


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.