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Bibliothek im Stadtarchiv

Adresse. Aumaische Straße 30, 07937 Zeulenroda [Karte]
Telefon. (036628) 8 31 06

Unterhaltsträger. Stadtverwaltung Zeulenroda
Funktion. . Archiv- und Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Literatur über Zeulenroda und Umgebung, medizinische Literatur des 18. und 19. Jhs.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten des Archivs: Dienstag und Mittwoch 9-12 Uhr, Donnerstag 14-18 Uhr, Freitag 9-12 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Bahnverbindung von Gera und Plauen, vom Bahnhof Fußwegnähe (ca. 40 Minuten) Richtung Stadtmitte oder Busverbindung. A 9 (E 51), Ausfahrt Schleiz, B 2 nach Schleiz, dann B 94 über Lössau, oder Ausfahrt Triptis, über Auma und Wenigenauma. Parkmöglichkeit auf dem Ludwig-Jahn-Platz.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte des Zeulenrodaer Ratsarchivs geht bis in das Jahr 1438, als dem Ort das Stadtrecht verliehen wurde, zurück. 1721 wird erstmals ein Archivgewölbe erwähnt, bei dem großen Brand von 1790 konnte der größte Teil der Akten und Bücher gerettet werden. 1839 wurde der Archivbestand durch den Arzt und Stadtphysikus Johann Gottlieb Stemler (1788-1856), Bürgermeister von 1832 bis 1856, in einem neuen Repertorium erfaßt, das bis 1880 Gültigkeit hatte. Seit dem Ersten Weltkrieg wurde das Archiv mehrfach umgelagert. Die von 1929 bis 1932 unter Beratung von Friedrich Schneider (1887-1962) vom Staatsarchiv Greiz vorgenommene Neuordnung und Verzeichnung erfaßte die Bestände bis 1900. Sie erhielten 1932 Räumlichkeiten im Museum (Aumaische Straße), 1953 zog das Archiv dort in die ehemaligen Räume der Stadtbücherei um, wo es sich heute noch befindet.

1.2 Der Aufbau der Archivabteilung " Sammlungen" begann nach 1945, als Materialien von ehemaligen Vereinen und Institutionen, u. a. Akten, Urkunden, Karten, Pläne, Bilder, Filme und Zeitungen, übernommen wurden. 1954 erfolgte die Anerkennung des Archivs, das bis dahin durch den Oberlehrer und Heimatforscher Friedrich Lorenz Schmidt (1886-1970) ehrenamtlich geleitet worden war, als nachgeordnete Einrichtung des Rates der Stadt. Von 1957 bis 1969 hatte Schmidt die neugeschaffene Stelle des Stadtarchivars inne. Die seit 1954 durch ihn aufgebaute Handbücherei des Archivs enthält orts- und regionalgeschichtliche Literatur (1998: 733 Nummern mit 1378 Titeln), die zu einem Teil aus der Stadtbücherei stammt. Von 1978 bis 1991 war das Archiv Bestandteil des Kreisarchivs, seit 1991 besteht es unter der Leitung von Roland Lange wieder als selbständige Institution.

1.3 Die Sammlungen des Stadtarchivs enthalten auch Restbestände ehemaliger Zeulenrodaer Bibliotheken. Das betrifft die Ratsbibliothek, Schulbibliothek, Stadtbibliothek, Physikatsbibliothek, Museumsbibliothek und die Gewerkschaftsbibliothek (gegr. 1905; 1921 zur Freien öffentlichen Bücherei ausgebaut, 1933 der Stadtbibliothek zugewiesen). Wann die Bände in das Archiv gelangten, war nicht festzustellen. Die Schulbibliothek wurde 1835 durch den Kantor Johann Friedrich August Solle (1807-1884) errichtet. Sie wurde als öffentliche Leihbibliothek sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen benutzt. Die zentrale Gestalt im städtischen Bibliothekswesen der vierziger Jahre des 19. Jhs war der vielseitig interessierte Bürgermeister Stemler ( s. o. 1.1), der Teile seiner Privatbibliothek in unterschiedlicher Weise der Öffentlichkeit zugänglich machte. Zunächst galten seine Bemühungen der Ratsbibliothek, die er ab 1832 förderte. 1842 stiftete er z. B. Johann Ludwig Klübers Oeffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten (Frankfurt a. M. 1822) zur " Begründung einer stadträthlichen Bibliothek". Vermutlich gaben noch vorhandene Reste einer älteren Ratsbibliothek Stemler den Anstoß, sie wiederzubeleben.

1.4 Karl Preuskers Schrift Gutenberg und Franklin (Leipzig 1840) gelangte als " Frey-Exemplar des Verlegers" nach Zeulenroda. Sie gab Stemler den äußeren Anlaß zur Gründung der Stadtbibliothek (Nr. 17 im Originalbestand, heute noch vorhanden). Die Gründung eines städtischen Lesevereins erfolgte am 30. November 1841, der Bücherumlauf begann 1842. Die ersten 20 Bücher waren ein Geschenk Stemlers. Nach der Zirkulation unter den Mitgliedern bildeten die Bücher der Lesegesellschaft den Literaturfonds der öffentlichen Stadtbibliothek. 1886 zählte sie 1214 Bde. Die 1922 neu geordnete Stadtbibliothek (2798 Bde) wurde 1928 durch die Stadtgemeinde übernommen (3900 Bde), 1929 zog sie in das neue Bibliotheksgebäude (Aumaische Straße 30) ein. 1933/34 wird die Stadt-Lesegesellschaft als fördernder Verein zum letzten Mal erwähnt. 1938 wurde der Bestand von 6000 auf 1400 Bde reduziert, vermutlich gelangten auch hiervon später Bände in das Stadtarchiv. Heute besitzt die Stadtbibliothek nur noch einige wenige belletristische Werke aus dem 19. Jh (89 Bde; z. B. Heine, Schiller, Uhland).

1.5 Der größte Teil der älteren medizinischen Schriften geht auf Julius Bach (1803-1893) zurück, Stadtphysikus und praktischer Arzt, Lesegesellschaftsmitglied Nr. 41. Sie stammen aus der Physikatsbibliothek, die in den vierziger Jahren des 19. Jhs existierte. Auch von Stemler, seit 1811 Arzt in Zeulenroda, wurden medizinische Bücher und Instrumente dem " hiesigen Amt" übergeben. Der in seiner Geschichte von Zeulenroda (Neustadt/Orla 1840, S. 391) erwähnte, beim Stadtrat hinterlegte Katalog ist nicht überliefert. 1843 widmete Stemler Okens Lehrbuch der Naturgeschichte (Teil 1, Leipzig 1813) nebst einer Mineraliensammlung der Physikats-Bibliothek. Die Amtsbibliothek läßt sich in den vierziger Jahren des 19. Jhs nachweisen, zu ihrer Geschichte sind keine Unterlagen vorhanden. Das 1903 durch den Oberbürgermeister Paul Lemcke (1850-1909) gegründete Städtische Museum baute ebenfalls eine Bibliothek auf, aus der Bände im Archiv vorhanden sind.

1.6 Der Archivbestand umfaßt 84 lfd. Meter, das älteste aufbewahrte Dokument ist der " Stadtbrief" von 1438. Die Abteilung " Sammlungen" zählt 6917 Nummern, darunter Zeitungen, Gesetzblätter und Photos zur Stadtgeschichte.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Insgesamt umfaßt die Archivbibliothek ca. 4000 Bde, davon gehören 1870 Bde (46,8 Prozent) zum historischen Bestand (16. Jh einer; 17. Jh 35, 1,9 Prozent; 18. Jh 717, 38,3 Prozent; 19. Jh 1117, 59,7 Prozent). Bis auf 4 Bde in lateinischer Sprache sind alle Werke deutschsprachig.

Systematische Übersicht

2.2 Die Gruppe Geschichte und Biographien umfaßt 217 Bde (11,6 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 3, 18. Jh 74, 19. Jh 139), darunter Johannes Sleidanus, Warhaftige Beschreibung aller Geistlichen und Weltlichen sachen ([Basel] 1550), Charles Rollin, Römische Historie (Leipzig und Breslau 1759-1761), Emmanuel Auguste D. M. J. de Las Cases, Tagebuch über Napoleons Leben (Dresden 1822-1824), Karl von Rotteck, Allgemeine Geschichte (Freiburg i. Br. 1834), und ein Sammelband Verhandlungen des Volkshauses des Erfurter Parlaments, zusammengestellt von Stemler, Mitglied des Staatenhauses des Erfurter Parlaments 1850. Erinnerungen an denkwürdige Lebenserfahrungen und Zeitgenossen enthalten August Hermann Niemeyers Beobachtungen auf einer Deportationsreise nach Frankreich im Jahre 1807 (Halle 1824-1826) und Neuer Nekrolog der Deutschen (Jg. 1-30, 1823-1852, Weimar 1824-1854; unvollständig).

2.3 In der Gruppe Philosophie, Literatur und Kunst sind 213 Bde vorhanden (11,4 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 91, 19. Jh 121). Moses Mendelssohns Phädon oder über die Unsterblichkeit der Seele (Berlin 1821) mit einer Einleitung von David Friedländer widmete Stemler 1842 der Stadtbibliothek (Nr. 83); schon 1841 hatte er Die Götterlehre der alten Teutschen (Köln 1804), bearbeitet von Franz Xaver Boos, und Kants Menschenkunde oder philosophische Anthropologie (Leipzig 1831) in die Bibliothek gegeben. Vorhanden sind Werke von Christian Fürchtegott Gellert und Christoph Martin Wieland, Briefe an Aerzte (Berlin 1784) von Marcus Herz, Arzt am Krankenhaus der jüdischen Gemeinde zu Berlin und Gatte von Henriette Herz, Erzählungen von den Sitten und Schiksalen der Negersklaven (Bern 1789) und Ignaz Aurelius Feßler, Der Groß-Hof und Staats-Epopt Lotario oder der Hofnarr (Berlin 1808; Nr. 18).

2.4 Johann Friedrich Penthers (Ausführliche) Anleitung zur Bürgerlichen Bau-Kunst (Augsburg 1767-1775) gehörte ursprünglich dem Fabrikanten Christian Heinrich Schopper (1787-1864), der die Entwürfe für das Zeulenrodaer Rathaus (1825/28) schuf und sich anhand dieses Werkes seine Architekturkenntnisse erarbeitete. Das Lehrbuch der höheren Baukunst für Deutsche (Bd 2, Leipzig 1828) von Karl M. Heigelin stammt aus der Gewerkschaftsbibliothek Zeulenroda, die in der Freien öffentlichen Bücherei Zeulenroda aufging. Von dort gelangte der Band in das Städtische Museum, ehe er vom Stadtarchiv übernommen wurde.

2.5 Theologische Werke und Erbauungsschriften sind mit 147 Bdn im Bestand (7,9 Prozent; 17. Jh 17, 18. Jh 110, 19. Jh 20), u. a. Ahasverus Fritsch, Biblische Seelengespräche und andächtige Herzens-Seufzer (Teil 2, Jena 1674), Georg Michaelis, Teutonica dispositionum variatio (Eisenberg 1688) über die Sonn- und Festtags-Evangelien durchs ganze Jahr, und des Hofer Pfarrers Johann Christoph Hösel Predigtsammlung Jonas bekehrte Ninive (Leipzig 1716).

2.6 Unter den Schriften zum Schul- und Unterrichtswesen (75 Bde, 4 Prozent; 18. Jh 18, 19. Jh 57) findet sich ein Neu-eingerichetes Schul-Büchlein (Ebersdorf 1802) aus der Lehrerbücherei der Bürgerschule Zeulenroda.

2.7 Die Gruppe Staat und Recht mit 66 Bdn (3,5 Prozent; 18. Jh 36, 19. Jh 30) enthält z. B. Friedrich Carl von Mosen, Teutsches Hof-Recht (Frankfurt und Leipzig 1754-1755) und eine Ausgabe vom Sachsen-Spiegel (Leipzig 1762), 1906 durch Paul Lemcke gestiftet.

2.8 Zur Geographie sind 60 Bde vorhanden (3,2 Prozent; 18. Jh 8, 19. Jh 52), darunter Lüneburgisches new wol-verbessertes Handbuch für Reisende zu Land und Wasser (Lüneburg 1658), mit einer Vorrede von Georg Brasche.

2.9 Die Gruppe Wirtschaft und Soziales (28 Bde, 1,5 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 11, 19. Jh 15) enthält Isaac Wiertz, Wechsel-Arbitragen-Tractat (Basel 1763), hrsg. von Elias Westenburger, Rudolf Zacharias Becker, Noth- und Hülfs-Büchlein (Gotha 1788), Adam Friedrich Christian Voigt, Beantwortung der Preißfrage: Welches sind die wirksamsten Mittel, um den Einwohnern kleiner Staaten ... den nachtheiligen Hang zu ausländischen Produkten und Fabrikaten zu benehmen ...? (Erlangen 1800), Carl Adam Heinrich Bose, Praktisches Handbüchlein für Landleute, Pächter und Verwalter ... (Leipzig 1804), und Leben und Meinungen eines Proletariers (Zwickau 1850).

2.10 Unter den medizinischen Schriften (243 Bde, 13 Prozent; 17. Jh 9, 18. Jh 198, 19. Jh 36) finden sich vor allem Jenaer Autoren, z. B. Johann Christian Stark und Christian Gottfried Gruner, aber auch Abhandlungen des Schweizer Arztes Simon André Tissot und Informationen über Gesundbrunnen und Bäder. Vorhanden sind Matthäus Gottfried Purmann, Chirurgia curiosa (Frankfurt und Leipzig 1699), Johann Jacob Woyt, Gazophylacium Medico-Physicum oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge (Leipzig 1709), Heinrich Bass, Gründlicher Bericht von Bandagen (Leipzig 1732), Jean Devaux, Die Kunst, Chirurgische Berichte und Wund-Zettul abzufassen (Bautzen 1739), Laurentius Heister, Chirurgie (Nürnberg 1743), Johann Adam Kulmus, Anatomische Tabellen (Augsburg 1745), und Georg Ernst Stahl, Praxis Stahliana (Leipzig 1745), hrsg. von dem Sachsen-Eisenachischen Hofmedikus Johann Storch.

2.11 Zur Geburtsheilkunde liegen u. a. vor Hendrik van Deventer, Neues Hebammen-Licht (Jena 1717) und Die Königl. Preußische und Chur-Brandenb. Hof-Wehe-Mutter (Berlin 1741) von Justine Siegemund geb. Di(e)ttrich aus Ronnstock (Schlesien), sowie zur Kinderheilkunde Johann Storch, alias Pelargi, Theoretische und Practische Abhandlung von Kinder-Kranckheiten (Eisenach 1750-1751). Vorhanden sind weiterhin Johann Ludwig Leberecht Löseke, Phisiologie oder Lehre von dem gesunden Zustande des menschlichen Körpers (Dresden und Warschau 1771), Geschichte und diätetischer Rath eines ehemals großen Hypochondristen (Berlin 1782), und Christoph Wilhelm Hufeland, Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern (Jena 1797), auch ein Geschenk Stemlers an die Stadtbibliothek (1841).

2.12 Der Gruppe Naturwissenschaften, Technik, Handwerk sind 123 Bde zuzurechnen (6,5 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 78, 19. Jh 43). Zur Pharmazie sind vorhanden Johann Baptista von Helmont, Aufgang der Artzeney-Kunst (Sulzbach 1683), Jacobus Theodorus Tabernaemontanus, Neu Vollkommen KräuterBuch (Basel 1687), Jacob Christian Schäffer, Erleichterte Arzeneykräuter-Wissenschaft (Regensburg 1759), und Albrecht von Haller, Vorlesungen über die gerichtliche Arzeneiwissenschaft (Bern 1782-1784). Zur Naturlehre finden sich u. a. Christian Wolffs Allerhand Nützliche Versuche, Dadurch Zu genauer Erkäntniß Der Natur und Kunst Der Weg gebähnet wird (Halle 1738-1745) und Encyclopedische Lehrstunden über die Naturlehre und Naturgeschichte (Gotha 1779) von Bernard Grants, Lehrer der Philosophie an der Universität Erfurt. Mit Chemie befassen sich George Starkey, Chymie, Oder: Erklärung der Natur und Vertheidigung Helmonts (Nürnberg 1722), und Caspar Neumann, Chymia medica dogmatico-experimentalis (Züllichau 1749-1755).

2.13 Aus dem Bereich Technik und Handwerk sind zu nennen die Beschreibung seiner neu erfundenen Rechenmaschine, nach ihrer Gestalt, ihrem Gebrauch und Nutzen (Frankfurt und Mainz 1786) von Johann Helfrich Müller und Der Stein- oder Dammsetzer (Ilmenau 1827) von Carl Ludwig Matthaey als Band 26 des großangelegten Sammelwerks Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke des Ilmenauer Verlegers Voigt, von dem mehrere Titel vorhanden sind.

2.14 Die Gruppe Allgemeines, Kalender (261 Bde, 14 Prozent; 18. Jh 19, 19. Jh 242) enthält u. a. [Heinrich Ludwig Fischer], Das Buch vom Aberglauben (Leipzig 1790), Greizer und Schleizer Kalender aus dem Zeitraum von 1781 bis 1907 und die Neue Bildergallerie für die Jugend (Gotha 1829-1836), die nur lückenhaft überliefert ist, weil sie buchstäblich zerlesen wurde.

2.15 Zeitschriften zählen 437 Bde (23,4 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 74, 19. Jh 362). Zur Medizin sind z. B. vorhanden Medicinische Bibliothek (Bd 1-2, 1751-1753), hrsg. von Rudolph Augustin Vogel, und deren Fortsetzung Neue medicinische Bibliothek (Bd 1-2, 1754-1755), Der Arzt (12 Teile, Altona 1769), eine medizinische Wochenschrift von Johann August Unzer, Chirurgische Bibliothek (Bd 1-15, 1771-1797), Medicinisch-chirurgische Zeitung (Jg. 1-23, 1790-1812), hrsg. von Johann Jakob Hartenkeil, Almanach für Aerzte und Nichtaerzte (1789-1796), hrsg. von Christian Gottfried Gruner, und Allgemeine medicinische Annalen des neunzehnten Jahrhunderts (1811-1816).

2.16 Überliefert sind weiterhin Neu-verbesserte und in eine angenehme Ordnung gebrachte Staats- und Kayser-Gespräche (Bd 1, 1747, Stück 1-24), in Erfurt erschienen, Der Berlinische Zuschauer (Teil 1, 1769), hrsg. von Carl Friedrich Wegener, Wahrheit und Dichtung, ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann (1793, Stück 1-33) in Weißenfels und Umgebung, Bürgerzeitung oder freimüthiges Gemeinde-Blatt (Jg. 1824), hrsg. von dem Hildburghäuser Laurenz Hannibal Fischer, Illustrirte Zeitung (1843-1867; unvollständig), Der practische Schulmann (Jg. 1-6, 1852-1857) und Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde (Jg. 1, 1852/54 ff.).

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Zugangsverzeichnis

[in Bandform; Berichtszeit ab 1954]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; 24 Sachgruppen, hauseigenes System]

3.2 Historischer Katalog

Haupt-Verzeichniß über die der Stadtbibliothek von Zeulenroda gehörenden Bücher. Verfaßt von Carl Gottlob Ludwig, Diacon und p. t. Bibliothekar. Im Monat Dezemb. 1841 angefangen [Bestandsliste]

3.3 Gedruckte Kataloge

[Stemler, Johann Gottlieb: Katalog der Stadtbibliothek Zeulenroda. Weida 1852]

Ludwig, Carl Gottlob: Nachtrag zum Katalog der Stadt-Bibliothek von Zeulenroda. Zeulenroda 1882

Katalog der Stadtbibliothek zu Zeulenroda. Verfaßt von Ernst Schieblich, Stadtbibliothekar. Zeulenroda 1895. Nachtrag 1. 1902; Nachtrag 2. 1908

Verzeichnis der Stadtbücherei zu Zeulenroda. Zeulenroda 1922. Nachtrag 1. 1926

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Stadtarchiv Zeulenroda: Akten A I/A 1. 1277 (betr. Stadtbibliothek und fortlaufendes Haupt-Verzeichnis; 1842-1886); A II/A 1. 3557-3576 (Stadtverwaltung, Büchereiwesen; 1880-1943)

4.2 Darstellungen

Schmidt, Friedrich Lorenz: Öffentliches Büchereiwesen. In: Die Stadt Zeulenroda. Zeulenroda 1927, S. 97-99

O[berreuter], A[ugust]: Hundert Jahre Büchereiwesen in Zeulenroda. Aus einem Vortrag [im Februar 1944] von Museumsverwalter W[alter]

Fratscher. In: Heimatblätter aus Sonderdrucken Nr. 11. Zeulenroda 1944 (Heimatgeschichtliche Beiträge des Reußischen Anzeigers, Zeulenroda)

Schmidt, Friedrich Lorenz: Geschichte der Stadt Zeulenroda. Bd 2, Teil 2, 1. Hälfte. Zeulenroda 1953 Theilig, Wolfgang: Bibliotheksarbeit vor 125 Jahren. In: Greizer Heimatkalender (1968) S. 23-25

Theilig, Wolfgang: Die Gründung der Stadt- und Kreisbibliothek Zeulenroda vor 130 Jahren. In: Jahrbuch des Museums Hohenleuben-Reichenfels 20 (1972) S. 61-63

Lange, Roland: Das Stadtarchiv Zeulenroda nach 1945, seine Aufgaben und sein Aufbau. In: Jahrbuch des Museums Hohenleuben-Reichenfels 21 (1973) S. 9-13

Theilig, Wolfgang: Die Stadtlesegesellschaft von Zeulenroda. In: Marginalien 63 (1976) S. 14-22

Marwinski, Felicitas: Aus der Bestandsgeschichte der Stadtbibliotheken zu Neustadt an der Orla und zu Zeulenroda. In: Studien zum Buch- und Bibliothekswesen 6 (1988) S. 56-76

Beetz, Tatjana: Entwicklung der öffentlichen Bibliothek in Zeulenroda von ihrer Gründung als Lesegesellschaft (1841) bis zur heutigen Stadtbibliothek. Diplomarbeit. Leipzig: Fachschule für Bibliothekare und Buchhändler, Fachrichtung öffentliche Bibliotheken 1991

Lange, Roland: Von der Stadtlesegesellschaft zur Stadtbücherei. Öffentliches Büchereiwesen in Zeulenroda von 1841-1946. In: Jahrbuch des Museums Reichenfels-Hohenleuben 37 (1992) S. 50-55

Stand: Juli 1998

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.