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Bibliothek des Stadtarchivs

Adresse. Schulstraße 32, 6370 Oberursel (Taunus) [Karte]
Telefon. (06171) 502-472

Unterhaltsträger. Stadt Oberursel (Taunus)
Funktion. Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Oberurseler Drucke des 16. und 17. Jhs von Nicolaus Henricus, Cornelius Sutor und Wendel Junghen.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag 8-12 Uhr und 14-17.30 Uhr, Mittwoch 8-16 Uhr, Freitag 8-12 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Gedruckte Informationen. Faltprospekt.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. - S-Bahnverbindung ab Frankfurt Hauptbahnhof bis S-Bahnhof Oberursel, von dort Busverbindung (Linie 2) bis Haltestelle Am Rahmtor. - A 5 bis Bad Homburger Kreuz. Parkmöglichkeit im Hof.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die ältesten Nachrichten über das Stadtarchiv Oberursel finden sich in den Magistratsprotokollen der Jahre 1904 bis 1906. In ihrer Sitzung vom 8. Februar 1904 beschloß die Stadtverordnetenversammlung die Einrichtung eines Stadtarchivs. Die Anregung dazu gab der Arzt und Lokalforscher Ferdinand Neuroth, mit der Aufbauarbeit wurde der Buchhalter und Bibliothekar August Korf betraut. Bis zum Sommer 1906 ordnete Korf die vorhandenen Akten und legte zwei Archivverzeichnisse an. Darüber hinaus verdankt ihm die Stadt den Grundstock der heutigen Archivbibliothek sowie die Ansätze zu den Sondersammlungen. Von 1906 bis 1967 war der Posten des Stadtarchivars unbesetzt. 1967 erfolgte die Einrichtung des Stadtarchivs, das im wesentlichen den Korfschen Archivbestand enthielt. Es wurde eine Archivbibliothek mit vorwiegend heimatgeschichtlicher Literatur und Amtsdrucksachen aufgebaut.

1.2 Im Jahre 1972 übernahm das Stadtarchiv den populärwissenschaftlichen Bestand der von August Korf gegründeten Stadt- und Volksbibliothek, in der Hauptsache Nachschlagewerke und Handbücher zur Geschichte und Theologie des 19. Jhs, und die Ursellis-Drucke, die bereits seit 1889 systematisch gesammelt worden waren. 1969 war dem Stadtarchiv bereits ein Bestand von 31 Ursellis-Drucken von privater Seite geschenkt worden; Ergänzungen erfolgten durch Ankauf. 1980 bezog das Stadtarchiv sein gegenwärtiges Domizil.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 6000 Titeln beträgt der historische Bestand ca. 250 Titel (ermittelt durch Auszählung), in der Hauptsache 144 sogenannte Ursellis-Drucke aus den Jahren 1557 bis 1622 (einschließlich Fragmente). 57 Prozent der Drucke sind in lateinischer, 43 Prozent in deutscher Sprache, ein Werk ist in griechisch-lateinischer Sprache geschrieben.

2.2 Als Ursellis-Drucke werden die in Ursel im 16. und 17. Jh erschienenen Drucke, vornehmlich aus den Offizinen von Nicolaus Henricus und Cornelius Sutor, zusammengefaßt. Es sind überwiegend theologische Streitschriften in protestantischem Sinne. Vorhanden sind u. a. Werke von Luther, Matthias Flaccius, Samuel Huber, Cyriacus Spangenberg und Georg Nigrinus. Ab dem 17. Jh trat Bildungsschrifttum in den Vordergrund des Verlagsprogramms. Außer theologischer und Erbauungsliteratur sind daher auch Drucke zu Recht, Staatslehre und Politik, Chemie und Medizin, Geschichte und Geographie vorhanden. Die Ursellis-Drucke stellen die größte Sammlung älterer lokaler Druckerzeugnisse in Nassau dar.

2.3 Die Bibliothek verfügt über einige in Oberursel gedruckte Zeitungen aus dem 16. und 17. Jh. Der derzeitige Bestand Oberurseler Zeitungen umfaßt 26 lfd. Meter (ab 1850). Außerdem besitzt die Bibliothek eine Reihe von Schriften zum Herzogtum Nassau, darunter einige Unikate wie Aloys Henninger, Das Herzogtum Nassau in malerischen Original-Ansichten (1853).

3. KATALOGE

Alphabetischer Autorenkatalog [Zettelkatalog]

Die Bestände sind nicht im Hessischen Zentralkatalog nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Rosenbohm, Rolf: Die Geschichte des Stadtarchivs. Oberursel 1980

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Kopp, Manfred: Nicolaus Henricus und Cornelius Sutor. Bürger und Drucker zu Ursel. Oberursel 1964

Stand: Januar 1991

Andrea Bott


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.