FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Baden-Wuerttemberg S - Z > Schwäbisch Gmünd
 Baden-Wuerttemberg A - H Baden-Wuerttemberg I - R

Bibliothek des Stadtarchivs

Adresse. Augustinerstr. 3, 73525 Schwäbisch Gmünd [Karte]
Telefon. (07171) 60 34 40 Telex. 7248855 stvgd

Unterhaltsträger. Stadt Schwäbisch Gmünd
Funktion. Dienstbibliothek des Stadtarchivs.
Sammelgebiete. Geschichte, Landesgeschichte Baden-Württembergs, Literatur, Literatur über Schwäbisch Gmünd.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag 8-11.30 Uhr, 14-19.30 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 8-11.30 Uhr, 14-16 Uhr, Freitag 8-11.30 Uhr, 14-15.30 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Lesegerät für Mikroformen, Reader-Printer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. - Fußwegnähe vom Bahnhof. A 7, Ausfahrt Aalen, B 29; B 298.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Anfänge des Gmünder Stadtarchivs reichen in die reichsstädtische Epoche des Mittelalters und der frühen Neuzeit zurück. Überliefert ist das von Johann Jakob Dudeum erstellte Repertorium aus dem Jahr 1739, jedoch gibt es keinen Aufschluß über frühen Bücherbesitz. Nach den vorliegenden Erkenntnissen existierte weder im mittelalterlichen noch im frühneuzeitlichen Gmünd eine städtische Büchersammlung mit dem Charakter und der Funktion einer Ratsbibliothek. Allerdings gab es in Gmünd vermutlich drei kirchliche Bibliotheken (Kirchenbibliothek, Kapitelsbibliothek, Bibliothek der Priesterbruderschaft) und mehrere klösterliche Bibliotheken, von denen die der Dominikaner und der Augustiner die bedeutendsten waren.

1.2 Im Zusammenhang mit der Säkularisation gelangten die alten Drucke überwiegend in die Stuttgarter Hofbibliothek, die Universitätsbibliothek Tübingen und das Wilhelmsstift Tübingen. Lediglich 2 Bde aus der Augustinerbibliothek sind heute noch im Stadtarchiv Gmünd vorhanden, ferner befinden sich vereinzelt Bücher in der Kapitelsbibliothek von Gmünd. Die in der Bibliothek des Stadtarchivs aufbewahrten älteren Bestände stammen zum ganz überwiegenden Teil aus Schenkungen und Nachlässen Gmünder Bürger sowie aus Käufen. Dabei lag und liegt das Schwergewicht auf Werken, die in Gmünd gedruckt wurden oder die einen Bezug zur Geschichte der Stadt und der Umgebung aufweisen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek des Stadtarchivs zählt insgesamt etwa 30.000 Bde. Davon sind etwa 7000 Bde dem historischen Bestand zuzurechnen, von denen ca. 700 Bde (etwa 300 Titel) vor 1800 (20 Prozent vor 1700) erschienen sind; ca. 6300 Bde (bzw. knapp 3000 Titel) entfallen auf das 19. Jh. Mehr als 90 Prozent des Altbestandes sind deutschsprachig, die restlichen knapp 10 Prozent verteilen sich auf Latein und zu einem geringen Teil auf Französisch und Englisch.

2.2 Die älteren Werke (vor 1780) sind separat aufgestellt, während der Bestand aus dem 19. Jh in die systematische Magazinaufstellung der Bibliothek einbezogen ist, d. h. nach Sachgruppen steht. Die vor 1780 erschienenen Bücher betreffen vornehmlich die Bereiche Theologie (einschließlich Kirchengeschichte), Recht und Verwaltung, Stadtgeschichte von Gmünd sowie Landesgeschichte Württembergs (vorhanden sind u. a. die einschlägigen Werke von Crusius und Sattler), aber auch Botanik, Literatur sowie Geographie und Reisebeschreibung. Neben älteren Chroniken finden sich Verwaltungshandbücher ( u. a. Mosers Reichsstättisches Handbuch) und Kontroversschriften des 18. Jhs.

2.3 Die etwa 3000 Titel aus dem 19. Jh konzentrieren sich auf die Sachgebiete Geschichte (etwa 300 Titel, vorwiegend Allgemeine Geschichte, Weltgeschichte, Deutsche Geschichte, Kriegsgeschichte), Theologie (ca. 200 Titel), Deutsche Literatur (knapp 1000 Titel, vorwiegend Werkausgaben deutscher Klassiker, regionaler Autoren sowie Trivialliteratur des 19. Jhs, ferner belehrende Schriften der Spätaufklärung, u. a. Campes Kinderbibliothek), Weltliteratur (ca. 800 Titel Kleinformat der Verlage Cotta, Metzler u. a., vielgelesene Autoren des 19. Jhs), Schule und Erziehung (etwa 300 Titel pädagogische Klassiker, Bücher zur Sprach- und Leseerziehung, zur Taubstummenerziehung, zum Schulwesen allgemein). Zu erwähnen ist die fast komplette Reihe der württembergischen Oberamtsbeschreibungen des 19. Jhs (etwa 70 Titel). Der restliche Bestand verteilt sich auf die Gebiete Landesgeschichte, Kunstgeschichte, Mathematik (Lehrbücher), Naturwissenschaften, Philosophie und Lebensbeschreibung.

2.4 Die inhaltlich breite Zusammensetzung des historischen Bestands, der einen fließenden Übergang zwischen wissenschaftlicher Literatur und Unterhaltungsliteratur aufweist, spiegelt die Herkunft der meisten Bücher aus privaten Sammlungen Gmünder Bürger sowie auch aus städtischen Einrichtungen (Volkshochschule, Gymnasium) wider.

3. KATALOGE

Katalog der Bibliothek des Stadtarchivs

[Zettelkatalog nach Sachgruppen, Hausregeln]

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Archivalische Unterlagen über die Geschichte der Bibliothek und ihren Bestandszuwachs sind im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd vorhanden.

4.2 Darstellungen

Herrmann, Klaus Jürgen: Geschichte des Gmünder Stadtarchivs. In: einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd (1975) S. 93-98

Hummel, Heribert: Gmünder Bibliotheken im Zeitalter der Säkularisation. In: Herrmann, Klaus-Jürgen (Hrsg.): Barock in Schwäbisch Gmünd. Schwäbisch Gmünd 1981, S. 90-124

Stand: Juni 1989

Wilfried Sühl-Strohmenger


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.